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14. Werteverfall in unserer Gesellschaft

Samstag, 26. September 2009 | Autor:

So schnell vergehen sogenannte Werte.

Werteverfall und die Folgen

 
 
Setzt man einen Frosch ins heiße Wasser, wird er sich sofort mit einem Satz herausretten. Erwärmt man das Wasser aber langsam und stetig bis zum Siedepunkt, bleibt er ungerührt sitzen, bis er schmort. Durch Gewöhnung wird er blind für die Gefahr und stirbt.
Eine makabre Sache. Unbegreiflich auch, dass sich das Tier so dumm verhält. Aber mir scheint manchmal, der Mensch sei nicht klüger. Vor 20 Jahren war man über Dinge erschüttert die heute zur Normalität gehören. Der Wertezerfall, die Gottlosigkeit und damit die Schamlosigkeit nehmen zu.

Man findet sich damit ab, nimmt es nicht mehr wahr, schweigt.

 

 

Wer wagt es noch zu protestieren, wenn Gott und sein Wort lächerlich gemacht werden?

Wenn Wahrheit relativiert, Abtreibung als die natürlichsten Sache der Welt dargestellt, Homosexualität gesellschaftsfähig, Ehebruch normal, Genmanipulation für den Fortschritt unerlässlich, Wortbrüchigkeit alltäglich wird?

Man hat sich daran gewöhnt zu lügen und angelogen zu werden. Nur noch wenige Politiker schämen sich, wenn es offenkundig wird, dass sie ihre Wahlversprechen nicht eingehalten und das Volk betrogen haben. Man geht einfach zur Tagesordnung über. Das hat Folgen.

Wo man das Gewissen abwürgt, zu Unrecht schweigt oder es einfach hinnimmt, stumpft man ab. Das Bewusstsein für die Gefahr schwindet, bis der Mensch, wie ein Frosch, im eigenen Saft schmort. Viele Völker sind nicht an der Bedrohung von außen zugrunde gegangen, sondern an der Dekadenz der eigenen Gesellschaft.

Wir Christen haben weitgehend aufgehört, das Unrecht anzuprangern, entweder, weil wir uns damit abgefunden haben oder weil wir es leid geworden sind, als ewig Gestrige, als Fundamentalisten, Spießer und Hinterwäldler zu gelten.

Es wird geschimpft über die böse, verderbte Welt ohne zu merken, das man sich im christlichen Ghetto ähnlich verhält.

Heute stößt man bei vielen Christen auf Unverständnis, wenn man Unrecht in dieser Welt offen anspricht.
Selbst Unrecht zu leiden und das Gericht Gott zu überlassen ist eine Sache, eine andere ist es, tatenlos zuzusehen, wie einem andern Unrecht geschieht. Kann man sich herausreden mit den Worten, nicht über andere urteilen zu wollen?

Sind wir nicht auch dazu verpflichtet, dem Unterdrückten, Hilflosen zuhelfen?

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Es waren Christen, die sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzten, die sich gegen die Ausbeutung von Kindern als Arbeitskräfte wandten etc.

Notunterkunft_web_R_B_by_Thomas Max Müller_pixelio.de.

 

Sie nahmen Gottes Wort ernst, das jedem Menschen Würde und Wert zusagt. Die Liebe, so sagt man, deckt alles zu. Stimmt das? Unser Herr hat immer unterschieden zwischen dem Sünder und der Sünde. Er hat Unrecht nie unter den Tisch gekehrt, bagatellisiert oder verschwiegen. Erst dort, wo der Mensch seine Schuld einsieht, kann er auch umkehren und Vergebung erlangen. Dort aber, wo man Unrecht zudeckt und nicht ausspricht, eskaliert es. Man gewöhnt sich daran.

In den Endzeitreden sagt uns Jesus Christus: „Weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten“(Matthäus 24, 12).
Dort wo Ungerechtigkeit herrscht, ist auch Lieblosigkeit. Es ist das grundsätzliche Problem des Menschen, dass er das Licht scheut, die Wahrheit über seinen Zustand nicht wahrhaben will.


Er möchte selbst darüber entscheiden, was gut und böse, richtig oder falsch ist. Der Maßstab des Menschen ist aber immer gekoppelt mir egoistischen Motiven und Zielen. Mit Gerechtigkeit hat er wenig zu tun. Egoismus geht stets auf Kosten anderer und verursacht Leiden.


 

Der Maßstab ist sein Wort


Unsere einzige Chance besteht darin, den Maßstab Gottes in unserem Leben in allen Bereichen wieder anzuerkennen. Er allein ist Garant für Gerechtigkeit und menschenwürdiges Zusammenleben.

 

Gemälde von Michael Willfort

Gestatten Sie mir zum Schluß einmal einige Merksätze in Erinnerung zu rufen die viel Wahrheit enthalten, und die Menschen ausgesprochen haben die Gott gut kannten.

 

Ein Christ tut nicht was er soll, oder was  man  von ihm erwartet. Ein Christ tut was er glaubt.

Klaus Vollmer

Mir ist es lieber, dass ich zu hart rede und die Wahrheit zu unvernünftig herausstoße, als das ich irgendeinmal heuchle und die Wahrheit für mich behielte.

Martin Luther

„Friede, wenn möglich, aber die Wahrheit um jeden Preis“.

Martin Luther

Thema: Zeitgeist | 2 Kommentare

13. Das Wichtigste im Leben!

Freitag, 25. September 2009 | Autor:

Es gibt ein Wort, das auf die meisten – nicht nur jungen – Menschen unserer Tage eine geradezu magische Anziehungskraft ausübt: „Diskussion“. In Diskussionen versucht man, einer Sache auf den Grund zu gehen, Tabus abzubauen, traditionelle Denkmodelle zu überwinden und sich neue Erkenntnisse zu erarbeiten. Schade, dass Diskussionen oft im Streit enden, weil jeder meint, seine Sicht der Dinge sei die einzig richtige.
Besonders problematisch sind Diskussionen über geistliche Dinge, weil die religiöse Prägung irgendeiner Kirche oft als vermeintliche Wahrheit verteidigt wird, ohne hinterfragt und vom Wort Gottes her überdacht zu werden.

Eine interessante Diskussion finden wir in der Bibel zwischen Jesus Christus und Nikodemus.
Das Johannes-Evangelium berichtet dies in Kapitel 3, 1-6.

Nikodemus war Theologe. Deshalb bezeichnete ihn der Bibeltext als einen Lehrer des Volkes. Er war ein hoch angesehener Pharisäer, und er gehörte zu den führenden Leuten im so genannten „Hohen Rat“, einem Gremium mit siebzig führenden Köpfen der damaligen jüdischen Welt. Als Pharisäer besaß Nikodemus eine hervorragende Bibelkenntnis. Er achtete peinlich genau auf eine geradezu buchstäblich Erfüllung der Gesetze, die in den fünf Büchern Mose niedergeschrieben sind. Darin enthalten sind auch die Zehn Gebote. Vermutlich war Nikodemus ein hoher Regierungsbeamter und trug eine große Verantwortung, sowohl für das Volk Israel als auch für das Weltjudentum. Er führte ein tadelloses, vorbildliches Leben und wurde von allen Bürgern hoch geachtet und geschätzt. Sein Wort hatte Gewicht. Wir erfahren nun, dass dieser einflussreiche, gebildete Mann nachts zu Jesus Christus kam. Nachts! Und er kam heimlich, er wollte nicht gesehen werden. Vielleicht aber auch, weil sich die Gelehrten damals gern in der Kühle der Nacht unterhielten. Wir wissen es nicht genau.

Ein Gespräch mit Jesus!

Nikodemus wollte mit Jesus Christus ein Gespräch führen. Die Reden und die gewaltigen Taten des Propheten von Nazareth hatten dafür gesorgt, dass im Volk allerhand Aufregung entstanden war. Die widersprüchlichsten Gerüchte über Jesus waren im Umlauf. Die Bevölkerung schwankte bei dem Namen Jesus zwischen Glaube und Unglaube, zwischen Vertrauen und Misstrauen, zwischen Annahme und Ablehnung, Bewunderung und Verachtung. Darum suchte Nikodemus ihn auf und hoffte, sich durch eine sachliche Diskussion von Lehrer zu Lehrer selbst ein Urteil über Jesus Christus bilden zu können.

Die Worte, mit denen Nikodemus das Gespräch begann, waren sozusagen eine höfliche, respektvolle Verbeugung vor Jesus: „ Meister, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott ist mit ihm!“ Jetzt hätte man doch wirklich erwarten können, dass Jesus auf diese ausgesprochene freundliche Eröffnung des Gesprächs geschmeichelt reagiert.

Jesus aber gab eine Antwort, die Nikodemus nicht erwartet hatte und die sicherlich auch Sie, lieber Leser, überrascht.
Er sagte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Nikodemus war fest davon überzeugt, dass er als frommer Israelit, als Nachkommen Abrahams, als Angehöriger des auserwählten Volkes selbstverständlich auch Bürger des Reiches Gottes sei. Das war für ihn gar keine Frage. Vielleicht ist das für Sie heute auch gar keine Frage.

Achtung! Für Nikodemus und für Sie vielleicht nicht – aber für Jesus Christus! Darum warf dessen Antwort Nikodemus mitsamt seiner Selbstgerechtigkeit, seiner Treue zum Gesetzt Moses und seiner Frömmigkeit um. Auch Sie kommen weder durch Ihre religiösen Übungen noch durch Ihre frommen Gebete in den Himmel! Auch Ihre guten zwischenmenschlichen Eigenschaften reichen nicht aus. Selbst Ihr vielleicht vorbildlicher Lebenswandel und Ihr guter Ruf genügen nicht, um in das Reich Gottes zu gelangen. Ihnen helfen weder Religion noch Moral, werde Gelehrsamkeit noch mitmenschliches Verhalten!

Wie kommt man in den Himmel?

 

 

Das bedeutet für Sie konkret: Ihnen helfen weder die Zugehörigkeit zu irgendeiner christlichen Konfession noch das Mitsprechen des Glaubensbekenntnisses im sonntäglichen Gottesdienst. Auch die Inanspruchnahme kirchlicher(religiöser)Handlungen oder eine christliche Erziehung genügen nicht. Ihnen helfen keine guten Taten und keine Werke der Barmherzigkeit. Der Himmel öffnet sich Ihnen nur, wenn Sie von Neuem geboren werden, sonst überhaupt nicht.

Von Neuem geboren werden – das ist für den Theologen Nikodemus tatsächlich etwas Neues. Davon hatte er vorher noch nichts gehört. Dieser Begriff kam in seiner Theologie bisher nicht vor. Fassungslos stand er da. Sprachlos, weil er mit seiner Vernunft nicht begreifen konnte, wovon Jesus sprach. Geht es Ihnen an dieser Stelle nicht genauso? Hat Ihnen, lieber Leser, Ihre Kirche noch nie gesagt, dass Sie von Neuem geboren werden müssen? Das ist die Forderung Gottes an Sie für den Eintritt in den Himmel.
Nikodemus wusste natürlich, dass im Alten Testament an verschiedenen Stellen von Bekehrung die Rede war, aber er verstand darunter so etwas wie eine Aufforderung zu mehr Frömmigkeit, mehr Sittlichkeit, mehr guten Taten, mehr Anstand. Er hielt Bekehrung für ununterbrochenes hartes Arbeiten an sich selbst mit dem Ziel, sich religiös-moralisch und charakterlich laufend zu verbessern.

Das bedeutet für Sie, lieber Leser:

Sie wurden vermutlich als Säugling getauft und später konfirmiert oder gefirmt. Sind Sie dadurch Christ geworden? Haben Sie deshalb und dadurch ein Anrecht auf den Himmel? Sie haben doch keine neue Geburt aus Wasser und Geist nötig – oder etwa doch? Das Jesus Christus diese Bemühen von Nikodemus total abwertete und sozusagen mit der Note „nicht ausreichend“ zensierte und stattdessen eine „neue Geburt“, also eine völlige Neuschöpfung und damit eine neue Existenz im Sinne einer zweiten Geburt verlangte, das wollte dem gelehrten Mann nicht einleuchten.

Jeder Mensch ein Sünder?

 

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Jesus Christus nannte in dem folgenden Text den normalen, den natürlichen Zustand jedes Menschen „Fleischlich“. Damit kennzeichnete Jesus nicht nur die Sterblichkeit des nicht wiedergeborenen, unerretteten Menschen, sondern auch seine Auflehnung und Rebellion gegen Gott. Durch die Tatsache des Sündenfalls im Garten Eden wird jeder Mensch von Geburt an als Sünder geboren, und ohne die von Gott geforderte neue Geburt geht er im Gericht Gottes verloren.

Diese quasi geerbte Sünde und das unausweichliche Gericht ist total, dass weder Erziehung noch Ideologie oder Bildung es verändern oder aufheben können. Sie, lieber Leser, können nur verändert und gerettet werden durch eine „neue Geburt“. Was ist damit gemeint? Gemeint ist eine völlige Erneuerung im Kern Ihres Wesens und das von Grund auf!

So etwas haben Sie noch nie gehört? Auch Nikodemus war das fremd, ja mehr noch, er konnte mit dieser Aussagen Jesu nichts anfangen und darum stellte er die hilflos kindliche Frage: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweiten Mal in seiner Mutter Schoß gehen und geboren werden?“

Durch diese Frage wird aufgedeckt, dass Nikodemus nichts von dem verstanden hatte, was Jesus Christus ihm eigentlich sagen wollte. Jesus lachte jedoch nicht, sondern nahm Nikodemus ernst und antwortete:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!“
So ist es! Ohne diese neue Geburt gehen Sie in die Hölle.

Aus Wasser und Geist.

 

 

Was meinte Jesus Christus damit? Der von Gott getrennte, geistliche tote Mensch muss den Geist, also den „Heiligen Geist“ empfangen. Aber was bedeutet „Wasser“? Bei der Frage nach dem Wasser findet wir die Antwort im Wort Gottes. Da schreibt z.B. Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus, in Kapitel 5,26: „Christus hat sich selbst gegeben für die Seinen, auf dass er sie heiligte, nachdem er sie gereinigt(hat) durch das Wasserbad im Wort.“(Anders ausgedrückt: indem er Sie reinigt durch Waschen mit Wasser im Wort).

Paulus verwendet in diesem Text ganz offensichtlich die Vokabel „Wasser“ als Sinnbild, als Synonym für das Wort Gottes. Ähnlich steht das in der Rede Jesu vom Weinstock und den Reben. In Johannes 15 sagt er zu den Jüngern: „Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.“

Auch hier wird ganz offensichtlich dem Wort Gottes die reinigende Kraft des Wassers zugeschrieben. Lesen Sie noch ein Zitat aus dem ersten Petrusbrief, Kapitel 1,23“…., als die da wiedergeboren sind, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige und bleibende Gotteswort!“

Diese und andere Stellen zeigen Ihnen deutlich, dass mit dem „Wasser“ das Wort Gottes gemeint ist, und dass der Mensch ohne Gott nur durch das Wort Gottes wiedergeboren wird zu neuem und unvergänglichem Leben.

Wenn das geschieht, so ist das jedes Mal eine Wirkung des Heiligen Geiste. Darum spricht Jesus Christus letztlich von der Wiedergeburt aus Wort und Geist. Sie müssen also ganz bewusst und ganz persönlich das Wort(Wasser) Gottes annehmen und in ihr Herz aufnehmen, damit Sie den Geist aus Gott, also den Heiligen Geist, empfangen können. Diesen Vorgang nennt die Bibel Bekehrung.

Dieses sonderbare und verpönte Wort „Bekehrung“, bei dem Sie vielleicht sofort in eine Abwehrhaltung gehen, bedeutet letztlich nichts anderes als:

„Ich kehre um! Ich erkenne, dass mein bisheriger Lebensweg ohne Gott völlig falsch war und mache eine Kehrtwendung um 180°. Ich wende mich ganz bewusst Jesus Christus zu. Dies geschieht indem ich mit Jesus Christus rede, indem ich es ihm sage.“

Das nennt man Beten. Beten ist nicht ein Herunterleiern von auswendig gelernten frommen Sprüchen oder dergleichen. Das sind nur religiöse Übungen ohne jeden Nutzen. Nein ! Beten ist Reden mit dem Vater oder seinem Sohn im Himmel. Dazu brauchen Sie weder Kirche noch Pfarrer.

Charles Spurgeon bekehrt sich!

Vielleicht haben Sie schon einmal von dem berühmten englischen Prediger Spurgeon gehört. Als junger Mann geriet er in große innere Not und in viele Glaubenszweifel. Alles, was er in seinem frommen Elterhaus über Gott und Christus gelernt hatte, konnte er nicht mehr richtig einordnen und glauben. Seine Zweifel waren zu groß geworden.
Spurgeon glaubte zwar mit dem Kopf, wie die meisten Menschen heute auch, aber er war nicht gerettet, ebenfalls wie die meisten Menschen heute. Es genügt nicht, die Existenz Gottes für wahr zu halten. Das tun auch die Dämonen!

Da geschah es, dass sich Spurgeon an einem stürmischen Novembertag in eine kleine Kirche „verirrte“. Dort sprach ein einfacher Laienprediger ohne große Redekunst und Gelehrsamkeit über den Text aus Jesaja 45, 22, in dem Gott spricht: „Wendet euch zu mir, alle Welt Enden, so werdet ihr selig.“
Nachdem dieser Prediger eine Zeitlang über den Text gesprochen hatte, wandte er sich plötzlich an den so bedrückt dasitzenden jungen Spurgeon mit den Worten: „Junger Mann, du siehst sehr elende aus, und elend wirst du bleiben im Leben und im Sterben, wenn du nicht heute Abend noch dem Wort Gottes folgst.“
Dann rief der Prediger mit lauter Stimme: „Blicke auf Jesus, und tue es gleich!“ Spurgeon erkannte augenblicklich, dass Gottes Geist zu ihm persönlich sprach. Er schaute weg von sich selbst, er schaute aber auch weg von seinen guten Taten. Er schaute hin auf Jesus Christus, der sich für ihn am Kreuz geopfert hatte. In diesem Augenblick wusste er, dass in seinem tiefsten Inneren das Wunder der Errettung geschehen war.
Verschwunden waren die Glaubenszweifel. Die Last der Schuld und des Versagens fielen von ihm ab und lösten sich auf wie der Nebel vor der durchbrechenden Sonne. Er sah nur noch Jesus Christus, seinen Heiland, und konnte jubeln vor Dank und Freude. Das war der Beginn seines neuen Lebens. Spurgeon wurde in der Folgezeit einer der berühmtesten Prediger Englands. Er predigte jedoch nicht nur auf der Insel, sondern segensreich auf der ganzen Welt.

Ich könnte mir vorstellen, dass es Ihnen vielleicht so geht wie Nikodemus. Sie schütteln den Kopf? Sie können einfach nicht begreifen, wovon hier die Rede ist, und deswegen erwarten Sie jetzt von mir, dass ich mich verstndlicher ausdrücke, um das Ganze plausibler zu machen.
Es tut mir leid, aber ich muss zugeben, ich kann es nicht! Die Wiedergeburt durch das Wort Gottes und den Geist Gottes ist und beleibt ein Geheimnis, dass ich nicht besser beschreiben oder erkären kann. Sie müssen es einfach selbst erleben. Meine Frau und ich durften dies am 13.07.1984 erfahren. Dieser Tag hat unser Leben völlig verändert. An dem Tag haben wir den Gott Gefudnen, der den Himmel und die Erde geschaffen hat. Zu diesem Gott dürfen wir jetzt Vater sagen. Das alte Leben der Leidenschaften und Sünden ist vergangen, alles ist neu geworden. Keinen einzigen Tag möchte ich in mein altes Leben zurück.

Falsch geboren!

Ich hörte einmal von einem jungen Mann, der sein Leben in Sünde und Sucht nicht mehr aushielt und mit Tränen in den Augen ausrief: „ Ich glaube, ich bin falsche geboren worden.“ Tatsache ist aber, dass dieser junge Mensch der Wahrheit näher war, als er dachte. Denn die Bibel sagt unmissverständlich, dass nicht nur er, sondern alle. Fromme und Gottlose, Herren und Diener, Kapitalisten und Arbeiter, Könige und Bürger, falsch geboren wurden. Gottes Wort sagt im Römerbrief Kap. 3,12 folgendes:“ Aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; keiner ist, der Gutes tut, auch nicht einer!“
Auch ich nicht! Auch Sie nicht! Keiner! Der Apostel Paulus hatte das begriffen. Deshalb schrieb er im Römerbrief Kap.7, 18: „Ich weiß, dass in meinem Fleische nichts Gutes wohnt.“

Nichts! – Nichts hab ich zu bringen, so beginnt dieses „Von-Neuem-geboren-Werden“ aus Wort und Geist. Aber an diesen Punkt, an dem der Mensch sich selbst als einen verlorenen Sünder erkennt und dann in seiner Not zu Jesus Christus kommt, das entfaltet das starke Wort Gottes seine rettende und befreiende Kraft. Johannes –Evangelium 3, 16: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt,(d.h. der ihm vertraut) nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“
Wissen Sie, es ist der Heilige Geist, der diese Wort in Ihnen zum Leuchten bringen muss und er zu Ihnen sagt:

„ Sie müssen nicht verzweifeln, Sie brauchen in ihren Sünden, in Ihren Bindungen, in Ihren Süchten, in Ihrer scheinbar ausweglosen Situation nicht zugrunde zu gehen. Sehen Sie doch hin, was Gott durch seinen Sohn Jesus Christus für Sie getan hat. Schauen Sie hin nach Golgatha, wo Jesus am Kreuz starb zu Ihrem Heil, zu Ihrer Rettung, zu Ihrer Begnadigung, zu Ihrer Erlösung!“


Wenn Sie sich dann im kindlichen Vertrauen nach Jesus ausstrecken und im Glauben das annehmen, was er getan hat, dann ist die Diskussion vorbei und Sie haben Gewissheit. Voller Freude und Dankbarkeit werden Sie dann mit einstimmen in den Jubel: „Bis zum Schwören darf ich’s wissen, dass mein Schuldbrief ist zerrissen.“ Das ist eines der Kennzeichen echter wiedergeborener Christen, dass sie die Gewissheit in sich tragen: Ich werde den Himmel sehen.

Das Ende der Diskussion.

 

 

Nikodemus jedenfalls hatte keine Lust mehr, zu argumentieren und weiter zu diskutieren. Das Wort Jesus hatte an ihm gewirkt, sodass er kurze Zeit später Jesus im Kreis seiner Kollegen verteidigte. Wir begegnen ihm in der Bibel immer wieder, so u.a. in der Nähe der Jünger unter dem Kreuz und lesen, dass er bei der Bestattung des Herrn Jesus mithalf. Also dürfen wir annehmen, dass er sich von seinem alten Leben und Denken abwandte und eine bewusste, konsequente Hinkehr zu Jesus vollzog.

Es ist nötig, dass Sie sich entscheiden von Ihrer Vergangenheit trennen und Jesus Christus in Ihr Herz und Leben aufnehmen. Ein guter Freund von mir schlug vor einigen Jahren diesen neuen Weg ein. Er hatte lange Zeit vor dieser Entscheidung große Bedenken, dass er an Lebensqualität verlieren würde. Heute frage ich ihn immer wieder einmal: „Hast du Mangel, fehlt dir etwas?“ Er antwortet stete: „Nein ich vermisse nichts! Ich habe alles gefunden!“

Vielleicht fragen Sie sich in diesem Augenblick: „Genügt es nicht doch, dass ich christlich erzogen bin und ein gutbürgerliches Leben führe? Sollten denn meine zahlreichen Bemühungen und Anstrengungen überhaupt nicht zählen?“


Nun, das alles hat Gott natürlich gesehen. Ihre Aufrichtigkeit und Frömmigkeit hat Gott zweifellos zur Kenntnis genommen. Sie befinden sich deshalb durchaus in der Nähe des römischen Offiziers Kornelius, von dem in der Apostelgeschichte berichtet wird, dass seine Gebete und Opfer hinaufgestiegen waren zu Gott.

Seine frommen Übungen und guten Werke kamen also bei Gott an. Sie waren nicht vergeblich. Aber sie reichten nicht aus. Deshalb schickte Gott mehrere Boten zu ihm. Sie malten ihm Jesus vor die Augen und vor das Herz. Als Kornelius sich dem Heiland der Sünder auslieferte, erlebte er den Durchbruch zu einem neuen Leben. Er wurde wiedergeboren! So ein Bote möchte ich für Sie sein!

Das können auch Sie in diesem Augenblick erfahren, wenn Sie jetzt im Glauben die Hand Jesus Christus ergreifen. Bedenken Sie, es geht hier nicht um eine nebensächliche Frage. Zur Debatte steht hier nicht Ihr Hab und Gut, auch nicht Ihr Beruf noch Ihre Gesundheit. Es geht nicht um eine Mitgliedschaft in einem Verein. Zur Debatte stehen hier keine unwichtigen Dinge. Es geht um etwas sehr Entscheidendes: Nämlich um Rettung oder ewiges Verlorensein. Es geht um Die Frage, wo Sie Ihre Ewigkeit verbringen.

Fragen Sie sich einfach selbst: „Kann ich vor Gott bestehen“?

Jesus Christus sagte:
„Wenn du nicht von Neuem geboren wirst, so kannst du das Reich Gottes nicht sehen!“(nach Johannes 3,3)

Diese Bedingung gilt auch für Sie, als Regel ohne Ausnahme. Nehmen Sie die Gelegenheit ernst und erleben Sie das Wunder der Wiedergeburt heute.
„All denen aber, die ihn(Jesus Christus in ihr Herz) aufnahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben“(Johannes 1,12).

„Gott aber, der da reich ist an Erbarmen, hat durch seien große Liebe, womit er uns liebet, auch uns, die wir tot waren durch die Sünden, samt Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr gerettet…“(Epheser 2, 4+5).

 

 

Nachwort

Ich hoffe, dass Sie beim lesen gemerkt haben, dass es nicht um irgendetwas Äußerliches geht, wie z.B. ein anständiges Leben führen. Geld zu spenden oder Mitglied in einer Kirche zu sein. Das sind alles gute Dinge, aber sie reichen nicht aus, um zu Gott zu kommen und für immer bei ihm zu sein. Dazu brauchen Sie neues Leben. Sie müssen von Neuem geboren werden.

Bestimmt möchten Sie aber ganz konkret wissen, was Sie zu tun haben. Ich will es Ihnen kurz erklären: Sie müssen glauben und vertrauen, dass Jesus Christus die Strafe für Ihre Sünden auf sich genommen  und am Kreuz gesühnt hat. Sie müssen ihm glauben, dass er Ihnen alle Schuld und Sünden vergibt und ewiges Leben schenkt, wenn Sie zu ihm kommen.

Es beginnt damit, dass Sie zu ihm reden und ihm ehrlich sagen, was in ihrem Herzen los ist. Ihr Gebet zu ihm könnte vielleicht so oder ähnlich lauten:

„Herr Jesus Christus, du kennst mich und weißt um alle meine Schuld von Jugend an bis heute, und das bekenne ich dir jetzt. Ich bitte dich: Vergib mir alle meine Schuld und Sünden, die mir von Herzen leid tun, und reinige mich gründlich.

Danke, dass du mein Gebet erhörst und mir allen meine Schuld vergibst, weil du es versprochen hast. Und nun bitte ich dich, ziehe du in mein Leben ein. Führe mich und leite mich auf dem Weg, den du mir  zeigst. Ich weiß, dass du es gut mit mir meinst, darum will ich dir alle Bereiche meines Seins anvertrauen. Hilf mir dabei, all das abzulegen, was nicht recht vor dir ist. Schenke mir neue Gewohnheiten, die unter deinem Segen stehen. Und gib mir ein gehorsames Herz, dass ich das tue, was mir dein Wort sagt. Lass mich nicht auf mancherlei Einflüsse und allerlei Menschenmeinungen achten, sondern öffne du mir den Zugang zur Bibel, dass ich dein Wort recht verstehe und danach lebe. Du sollst nun immer mein Herr sein, und ich möchte dir nachfolgen. Ich danke dir. Amen.!

Wenn Sie dieses oder ein ähnliches Gebet zu Ihrem eigenen Anliegen gemacht haben, dann hat Gott Ihnen jetzt neues ewiges Leben geschenkt. Er hat versprochen: „ Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“(Johannes 6, 37).

Sie sind Gottes Kind geworden.

Wie geht es jetzt weiter? Gerne schicke ich Ihnen Informationsmaterial zu, wenn Sie mir schreiben.

Ich wünsche Ihnen Gottes reichen Segen!

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12. Was ist eine Sekte?

Montag, 21. September 2009 | Autor:

Sekten im Brennpunkt

 

Woran erkannt man eine Sekte?

 

Verfasser: Horst Stricker, Kempten

 

A. Verschiedene Deutungen

Die meisten Bürger unserer Gesellschaft verstehen unter einer Sekte eine von den Volkskirchen abweichende religiöse Gruppe. Sie gehen von der unkritischen Vorstellung aus, dass die „große Kirche“ richtig ist, die kleine aber falsch; dass die Tradition stimmt, die Bewegung aber irrt!

1. Vorurteile, Nichtwissen, Ängste

So wurden, um nur einige Beispiel zu nennen, Erneuerungsbewegungen der Vorreformation wie die Hussiten, die Waldenser und die Wiclifiten sowie die Reformation selbst (Lutheraner, Calvinisten) von der großen Katholischen Kirche als Sektierer betrachtet und entsprechend verfolgt. Die Lutheraner wiederum beteiligten sich an der Auslöschung der Täuferbewegung, weil sie nicht im Rahmen der bisherigen kirchlichen Überlieferung auftrat. Dieser Ablehnung lagen keineswegs biblische Maßstäbe zugrunde. In der Regel waren es handfeste Vorurteile, Traditionsgläubigkeit und Angst vor dem Andersartigen! Selbst die Apostel und ersten Christen entgingen nicht diesem Sektierer-Urteil: „Denn wir haben diesen Mann (Paulus) als eine Pest befunden und als einen, der unter den Juden, die auf dem Erdkreis sind, Aufruhr erregt, und als einen Anführer der Sekte der Nazoräer.“(Apg. 24,5)

Das Wort „Sekte“ wird im griechischen Neuen Testament mit „hairesis“ wiedergegeben. Davon kommt die weniger geläufige Bezeichnung: Häretiker. Zu deutsch: Abweichler, Ketzer. Jesus und die ersten Christen werden so genannt, weil sie von der jüdischen Tradition abwichen. Das Wort „Sekte“ geht aber direkt zurück auf die lateinische Übersetzung des Neuen Testaments. Dort wird „hairesis“ mit dem Begriff „secta“ übersetzt.

Zunächst stellen wir also fest, dass der Ausdruck „Sekte“ von Anfang an mehr gefühlsmäßig-abwehrend gebraucht wird: Als Selbstschutz vor Neuem. Das Unbekannte, Andersartige wird abgewehrt, die eigene jüdische oder kirchliche Überlieferung demgegenüber mehr oder weniger unkritisch bejaht. Die Frage nach der geistliche-biblischen Wahrheit wird bei dieser Begriffsverwendung in der Regel gar nicht gestellt!

2. Trennung von der Gemeinschaft („secare“)

Das Worte „Sekte“ kann man vom lat. „secare“ ableiten. Es bedeutet: schneiden, abschneiden (vgl. Sektor, sezieren). Danach könnte man jene Gruppe als Sekte definieren, die sich von einer bestimmten und seit langem bestehenden kirchlichen Tradition „abschneidet“, sich also trennt, um eine neue kirchliche Gemeinschaft zu bilden. Die Ursachen für ein solches Handeln können dabei verschieden sein. Es kann Selbstherrlichkeit, geistliche Überheblichkeit, eine theologische Meinungsverschiedenheit oder auch scheinbar unüberwindlicher Streit vorliegen. Dann wäre solche gesuchte und mit aller Gewalt durchgesetzte Trennung als sektiererisches Verhalten zu kennzeichnen. Die Bibel nennt diese Gesinnung der Überheblichkeit Sünde, die die Liebe Gottes und den Leib Christi verletzt!

Möglich ist aber auch, dass die oberflächlich gewordene Tradition das geistliche Leben zu ersticken droht. Und nur wenige sehnen sich nach dem lebendigen Geist. Vielleicht werden sie von den „kirchlich Etablierten“ für spinnig gehalten und sogar als Schwärmer bezeichnet! Eine Sekte wäre in diesem Fall nicht der „lebendige Rest“, sondern die traditionsreiche, aber „tote Masse“, die sich vom Leben aus Gott abgeschnitten hat! So war die junge evangelische Bewegung der Reformation nicht Sekte, sondern Gemeinde, die katholische Tradition aber, die alle Gnade vergessen hatte, Sekte.

3. Verschiebung des Mittelpunkts („secta“)

Ein andere Deutung kann man von „secta“ (sequi = folgen) ableiten: befolgter Grundsatz, Richtlinie. Dieser Begriff betont, dass eine bestimmte religiöse oder kirchliche Gruppe eine Nebenaussage der Bibel übertreibt, verabsolutiert und zum alleinigen Maßstab für die „wahre Kirche“ macht. So ist es sektenhaftes Denken, wenn behauptet wird, dass ein wahrer Christ und eine lebendige Gemeinde z.B. an der Glossolalie, dem Sprachengebet, erkennbar wären. Andere kommen in einen sektenhaften Trend, wenn sie den Weltuntergang zur Mitte des Evangeliums erheben, statt die Versöhnung durch Jesus Christus zu betonen. Sektenhaft ist es auch, wenn das Evangelium sozial-politisch missbraucht wird. Gerade an diesem Punkt geraten zuweilen die etablierten Volks- und Freikirchen in Gefahr, zu „Groß-Sekten“ zu degenerieren.

„Secta“ kann auch besagen, dass eine Kirche nicht mehr ihrem Herrn und Meister Jesus Christus folgt, sondern einer menschlichen Lehre, einem Dogma, das sie über Christus stellt“ Im höchsten Maße sektiererisch ist danach der überlieferte Sakramentalismus, der die persönliche Glaubensbeziehung zu Jesus verhindert und ersetzt (z.B. Kindertaufe, Firmung); die so genannte Moderne Theologie, die die Heilige Schrift der unerlösten Vernunft unterwirft und damit lebendigen Glauben zerstört; die Überbewertung des konfessionellen Namens (katholisch, lutherisch, baptistisch, reformiert usw.), so dass der Name Jesus nicht mehr als Basis des Glaubens erkannt wird.

Eine Kirchenstruktur, die nicht auf persönlichen und lebendigen Glauben durch Bekehrung, Taufe und Geistesempfang aufbaut und damit Heidentum, Gottlosigkeit und gesellschaftliche Trends in die Gemeinde Gottes einlässt.

Keine Kirche (Freikirchen eingeschlossen) ist also letztendlich der Gefahr entnommen, im eigentlichen Sinn Sekte werden zu können. Genau genommen bedeutet Sekte Abfall vom Mittelpunkt: Jesus Christus. Nicht mehr Jesus ist die tragende und bindende Mitte, sondern Gesetze, Formen, Lieblingslehren und zementierte Tradition. Praktisch sieht das dann so aus, dass zwischen Jesus und uns ein großes UND steht:

  • Jesus UND Maria
  • Jesus UND das Sakrament
  • Jesus UND meine Konfession
  • Jesus UND die Tradition
  • Jesus UND die Heiligen
  • Jesus UND eine bestimmte Theologie usw.

Das mögen im Laufe der Geschichte notwendig gewordene Betonungen sein. Aber immer dann, wenn das UND größer wird als CHRISTUS, machen wir uns inmitten der Kirchen des sektiererischen Abfalls und des Götzendienstes schuldig!

Nach dieser mehr kirchenkritischen Betrachtung wollen wir nun grundsätzliche nach den Erscheinungsformen fragen, die eine „typische Sekte“ kennzeichnen. Sie treten mit Varianten letztlich in jeder religiösen oder kirchlichen Gruppe offen zutage, sofern sie nicht an den biblischen Grundlagen orientiert und vom Heiligen Geist geleitet sind. Das Erscheinungsmuster einer Sekte zu kennen, ist für alle gläubigen Christen zunehmend wichtig, damit sie nicht von jedem Wind einer neuen Lehre irritiert werden. Vor allem brauchen wir Wahrheitskriterien, um in einer pluralistischen und pseudotoleranten Zeit als Christen bestehen zu können. Dabei sollte der Begriff „Sekte“ niemals diffamierend gebracht werden. Wie gesagt: Es gibt keine Kirche oder Gemeinde, nicht selbst in Gefahr steht, zur Sekte zu werden. Somit dient dieser Begriff vor allem der Selbstkontrolle und einem notwendigen Unterscheidungsvermögen in kirchlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen.

B. Merkmale einer Sekte

Die wichtigsten Merkmale erkennen wir an folgenden Überbetonungen:

1.Autoritäre Führung (Guru-Prinzip)

Sekten werden oft beherrscht von autoritären Führern, die ihre Mitglieder einem selbstbezogenen religiösen System unterwerfen. Die Menschen suchen ja Halt und Orientierung. Darum sehnen sie sich nach einem „Guru“, einem religiösen Meister, der sie führt. Was eigentlich für uns alle JESUS, der gute Hirte, sein soll, wird in einer Sekte auf einen menschlichen Mittler und auf ein alles beherrschendes System übertragen. Autoritäre Führer treiben ihre Mitglieder in Abhängigkeit, Unmündigkeit und Gleichschaltung und Unfreiheit. Ihr Denken wird gerastert, programmiert und geprägt, so dass eigenständiges Nachdenken und freies Wollen und Wünschen immer schwieriger wird. Den Preis, den die Mitglieder aller Sekten zahlen müssen, ist hoch: Es ist der Verlust ihrer persönlichen Würde und der unverwechselbaren Identität.

2.Übertreibung eine Lehre

Sekten werden auch an lehrmäßigen Einseitigkeiten, Übertreibungen und an unbiblischen Lehren erkannt. Nicht die Bibel als grundlegende Basis für Leben und Lehre wird betont, sondern zum Beispiel der Weltuntergang (Zeugen Jehovas), die Reinkarnation (Heimholungswerk), die Abstinenz (Mormonen), Engeloffenbarungen (Esoterik) usw.
Der Unterschied zwischen einer Sekte und einer lebendigen Gemeinde liegt diesbezüglich darin, dass die Sekte ihre einseitige Sichtweise verabsolutiert, ja zum Eckstein ihrer Existenz macht, während die lebendige Gemeinde Jesu weiß, dass alle Erkenntnis Stückwerk ist. Sie bleibt unterwegs, sie ist demütig und jederzeit lern- und korrekturbereit. Ihr Eckstein ist Jesus allein – bezeugt durch die Heilige Schrift und den Heiligen Geist!

3.Vermischung von Christlichem und Heidnischem

An der Sondergruppe „Universelles Leben“ (Gabriele Wittek) kann man gut erkennen, wie unbiblische Gemeinschaften strukturiert sind. Sie sind durchzogen von Synkretismus, einer Vermischung von unterschiedlichen religiösen, christlichen, esoterischen und heidnischen Elementen. Da wird beispielsweise Anleihe gemacht bei der „Französischen Revolution“ (Einheit, Freiheit, Brüderlichkeit), beim Buddhismus (Wiederverkörperung), bei der griechischen Philosophie (Leibfeindlichkeit), beim Neuen Testament (Bergpredigt), bei der Theosophie (Menschen nicht geschaffen, sondern gefallene Engel), beim Humanismus (Gottes Geist pauschal in allen Menschen) usw. Die Bibel dient den meisten Sekten mehr oder weniger als christliches Mischpult, mit dem die fremdartigen religiösen Töne einem „christlich empfindenden Europa“ eingängig gemacht werden.

4.Religiöse Tarnung

Es ist auch zu beobachten, dass sich Sekten oft mit Tarnungen und Pseudonymen versehen: Das oft harte und ausgebeutete Leben „hinter dem Vorhang“ einer Sekte muss nach außen hin attraktiv und überzeugend erscheinen. Erkennbar bei den ehemaligen „Children of God“, die nachdem sie ihren schönen biblischen Namen durch Unmoral besudelt hatten, sich dann „Familie der Liebe“ nannten. Wiederum fielen viele Jugendliche auf diese Geborgenheit ausstrahlende Bezeichnung herein! – Die Vereinigungskirche (Mun) behängt sich mit dem wohlklingenden Etikett „Förderung für den Weltfrieden“. Das klingt seriös, wissenschaftlich und politisch „in“. So ziehen solche Schwindeletiketten immer wieder die Arglosen an und treiben sie in ein frommes – unfrommes Verwirrspiel! Dahinter steht der Lügengeist, der sich als Engel des Lichtes tarnt…

5. Isolierung von der Gesellschaft

Den meisten Sekten ist auch gemeinsam, dass den Mitgliedern kein freier Umgang mit der sie umgebenden Gesellschaft erlaubt ist. Sonderkleidung, ausgefallen Frisuren und antigesellschaftliche Haltungen signalisieren (besonders bei den Jugendreligionen) die Abkapselung. Sie müssen sich zuweilen (nicht bei allen Sekten!) von ihren Angehörigen, Eltern, Geschwistern, aber auch von beruflichen und schulischen Hintergründen lösen. So werden sie – bis in ihre persönliche Individualität hinein – von der Sekte vereinnahmt. Dass in manchen religiösen Gruppen auch der gesamte private Besitz „abgeliefert“ werden muss (oft betrügerisch durch überteuerte Seminare), zeigt nur den Totalitätsanspruch der Sekte.. Die Folgen einer solchen Auslieferung in zwanghafter Zugehörigkeit sind zumeist verheerend:

  • Realitätsverlust,
  • Zusammenbruch der Ichwerte,
  • Gefühlsverwirrung,
  • Fanatismus,
  • Moralische Desorientierung,
  • Autoritäts-Abhängigkeit,
  • Isolierung von der Familie und Gesellschaft.

Besonders gefährlich und verführerisch ist es, wenn sich solche Sekten und ihre Führer auf die Nachfolge-Worte Jesu berufen und Ansprüche an ihre Glieder stellen, die allein Jesus Christus zustehen. Die Nachfolge Jesu geschieht immer aus Freiheit und persönlicher Überzeugung, niemals aus Zwang und Unterdrückung!

6.Konfessioneller Absolutheitsanspruch

Das Verwerfliche einer Sekte ist vor allem darin zu sehen, dass sie sich als Konfession den Anstrich der religiösen Ausschließlichkeit gibt. Die „Zeugen Jehovas“ behaupten, dass nur die Wachtturm-Gesellschaft vor dem kommenden Weltuntergang rettet. Auch die Neuapostolischen distanzieren sich von allen anderen Kirchen und erheben ihrerseits den Anspruch, die einzig wahre Kirche zu sein. Das gleiche gilt auch von den Mormonen.

Biblisch gesehen ist die Gemeinde Jesu Christi aber nicht absolut identisch mit einer bestimmten historisch gewachsenen kirchlichen Organisation. „Der Herr kennt die Seinen“, sagt das Neue Testament. Kein konfessioneller Name, keine konfessionelle Zugehörigkeit an sich gibt uns eine Art Garantie für unser Heil. Darum ist im Unterschied zur Sekte die biblische Gemeinde immer offen für die Brüder und Schwestern, die lebendigen Christen in anderen Konfessionen. Denn der Name Jesu verbindet uns – sonst nichts! Das Neue Testament kennt nicht die rettende Konfession, sondern nur den rettenden Namen Jesus:

In keinem andern ist Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin sie sollen selig werden (Apostelgeschichte 4, 12).

Wir verkündigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, den Gekreuzigten (2.Korinther 4,5).

7. Stress statt Gnade

Sekten sind zutiefst gnadenlos. Aus dem Menschen wird das letzte herausgeholt. Schwachheit, Krankheit, Krisen und Müdigkeit passen nicht in das Menschenbild der Sekte. Führer und religiöse Systeme stellen ihre Mitglieder unter religiöse Zwänge, die biblisch oder geistlich begründet werden, aber nichts mit der Sanftmut Jesu zu tun haben. Jesus sagt von seiner Nachfolge ausdrücklich: „Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Aller Leistung geht bei unserem Vater im Himmel das freie Geschenk der Gnade und der Liebe – durch Jesus erwirkt – voraus!

  • Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt….
  • Nicht ihr habt mich geliebt, sondern ich habe euch zuerst geliebt…
  • So ist es denn nicht euer Wollen und Laufen, sondern Gottes Erbarmen…
  • Freut euch, dass euere Namen im Himmel geschrieben sind.

Das sind nur einige der gnadenreichen Sätze der neutestamentlichen Botschaft, die uns abgrundtief von jeder religiösen und sektiererischen Knechtschaft scheiden!

C. Umgang mit Sektenangehörigen

Zum Schluss sei hinzugefügt, dass wir über Sekten bzw. ihre Angehörigen nicht zu Gericht sitzen dürfen. Oft handelt es sich ja um Menschen, die mit ganzem Ernst Christ sein wollen, zumindest aber herauskommen möchten aus der oberflächlichen Lebensführung unserer Gesellschaft. Es sind Suchende, aber leider Irregeleitete! Sie brauchen unsere Liebe, unser Erbarmen, und wenn es möglich ist, unsere befreiende und zu Jesus weisende Seelsorge!
Wir wollen auch nicht vergessen, dass die religiösen Übertreibungen von Sekten in der Regel den Glaubens- und Geistmangel in den verschiedenen Kirchen widerspiegeln. Insofern sind alle Sekten die Fragezeichen Gottes über seinem Volk und den einschläfernden Traditionen der etablierten Kirchen! Wo immer wir Sektenmitglieder begegnen, sollten wir Ihnen daher nicht arrogant unser bessere Position klarmachen wollen, sondern in Weisheit und Aufrichtigkeit versuchen, Jesus als den einzig rettenden Namen zu bekunden. Wir zerren sie nicht in unsere Kirche oder Gemeinde und leisten keine konfessionelle Überzeugungsarbeit. Wir beten für sie und überlassen es dem Heiligen Geist, wann weiterführende Schritte dran sind. Konkret können wir solchen Menschen helfen, wenn wir ihnen

  • zugewandt bleiben,
  • gesprächsbereit sind,
  • freundlich reagieren,
  • nicht auf die eigene Konfession hinarbeiten,
  • sie uneigennützig lieben,
  • sie sachlich beraten.

Entscheidend ist, sie auch dann wertzuschätzen, wenn sie den Kontakt wieder abbrechen. Vor allem an unserem Leben sollten religiös versklavte Menschen Freude, Freiheit, Frieden, Glück und Hoffnung erkennen. Diese Sprache versteht jeder Mensch, besonders auch der von einer Sekte vereinnahmte.

Der Herr ist gütig gegen die,
welche auf ihn hoffen,
gegen die Seele, die nach ihm fragt.
Klagelieder Jeremia 3, 25

Thema: Religionen, Sekten und Aberglaube | 3 Kommentare

11. Leben mit Änderungen – Bedrohung oder Chance

Freitag, 18. September 2009 | Autor:

 

Liebe Leser,

ich habe diesen Vortrag von Dr.Siegfried Buchholz von einer Kassette mitgeschreiben. Der Vortrag wurde am 29.04.1995 im Hotel Palmengarten in Offenburg gehalten.

Wenn ich ihn heute im Jahr 2009 in meinen Blog einstelle, muss ich feststellen, dass vieles was Dr.Buchholz damals gesagt hat, uns in der ganzen „Breite“ getroffen hat.

Ich bin überzeugt, dass auch im Jahre 2009 noch viel Gewinn aus diesen Vortrag gewonnen werden kann.

Ich bin aufgewachsen in einer kleinen Stadt in Norddeutschland, in der es nur „heile Welt“ gab. Nach dem Krieg gab es nur ein Thema: Überleben. Es gab wenig Änderungen damals, die großen Änderungen waren vorbei. In der Nähe unseres Hauses floß ein kleiner Bach mit Steinen drin und auch etwas Gerümpel, und wir Kinder machten uns einen Spaß, in dem wir kleine Papierschiffchen herunterfahren ließen. Es passierte hin und wieder, daß eins dieser Papierschiffchen hinter einem Stein oder einem Stück Holz liegen blieb, dort kam es aus dem Strom raus und drehte sich im Kreis. es brauchte dann so einen kleinen Schnipser mit dem Finger, um das Schiffchen wieder in den Strom zu bringen.

So etwas ähnliches habe ich heute Abend mit Ihnen vor. Möglicherweise sind wir nicht alle im Strom der Dinge, die uns in dieser Welt umgeben, wir leben in einer bunten Welt, mit sehr vielen Strömungen, aber mit sehr vielen Räumen hinter sehr großen Steinen. Ich möchte versuchen Sie mit hineinzunehmen in die Buntheit unserer derzeitigen Welt, und versuchen, mit Ihnen einige Fragen zu durchdenken, die Ihnen vielleicht eine Hilfestellung sein könnten, diese Welt besser zu verstehen und besser in Angriff nehmen zu können. Wir werden alle, heute schon und in der Zukunft noch mehr, einer bunten Vielfalt von Chancen und Bedrohungen begegnen, die wir zum großen Teil nicht einordnen können und die wir nur mit Mühe werden bewältigen können.

Diejenigen unter Ihnen, die in einem Geschäft sind, wo Sie Änderungen selbst anstoßen müssen und viel mit Menschen umgehen, die eigentlich änderungsunwillig oder änderungsfähig sind, die wissen was ich meine. Wir werden lernen müssen, wir werden sogar lernen müssen aus Bedrohungen Chancen zu machen, auch das geht. Viele Chancen, die uns begegnen in dieser Welt, und es gibt noch sehr viele, kommen zunächst einmal als Probleme auf uns zu, und wir werden diese Chancen auswickeln müssen, wie Pralinen oder Bonbons. Dann werden wir entdecken, daß es innerhalb eines Problems plötzlich eine Chance gibt. Dazu gehört Mut, manchmal wickelt man Chancen aus, die drei Nummern zu groß sind. Aber auch das gibt es. Wir werden lernen müssen, aus Chancen Bedrohungen zu machen. Lassen Sie mich mal versuchen das an einem Illustrationsbeispiel versuchen, vor Ihnen auszubreiten.

Ein Farmer in Texas will eines Abends in seine Farm zurück (nach Haus) und kollidierte mit einem schnellen Auto. Es gab einen Unfall. Pferd, Mann, Auto alles fiel von der Straße in einen Sumpf und es gab vier Wochen später eine Gerichtsverhandlung. Der Farmer kreuzte auf, bandagiert, hinkte, mit Krücken, war in einem furchtbaren Zustand. Und der Richter sagt ihm: „Erzählen Sie doch mal, wie war das denn damals?“ Und er sagte:„Euer Ehren ich kann noch nicht reden, bitte.“.„Ne, ne“, sagt der Richter, „Sie sind hier die Hauptfigur, wie war das denn damals“. Und der Farmer sagte: „Ich kann wirklich nicht reden, ich fühle mich nicht so gut.“ „Ich hab hier ein Protokoll, das Protokoll von dem Polizeioffizier, der an Ort und Stelle war, und dem haben Sie damals gesagt, als er Sie fragte wie es Ihnen ging: „Es geht mir aus-gezeichnet.“ Wie kommt es, daß es Ihnen damals ausgezeichnet ging und daß Sie heute kaum reden können?“ „Lassen Sie mich mal beschreiben was damals war, als ich in dem Sumpf aufwachte, benommen, halbtot. Das erste was ich wahrnahm waren diese blauen, rotierenden Lichter von Polizeiwagen, dann sah ich, wie dieser Polizist ausstieg, er ging auf mein Pferd zu, mein Pferd war in einem furchtbaren Zustand. Er nahm seine Pistole und erschoß mein Pferd, und  dann kam er auf mich zu und fragte: „Und jetzt zu Ihnen, wie geht’s Ihnen.“ Das war der Augenblick, wo ich sagte  „Es geht mir ausgezeichnet.“

Wir werden lernen müssen aus Bedrohungen Chancen zu machen.

Im Sommer des Jahres 1993 wurde hier in Deutschland ein bekannter Mann beerdigt. Man nannte ihn Mister Mercedes. Werner Niefer war viele Jahre lang Chef von Mercedes gewesen. Und er schied aus einem Unternehmen aus, das er vor vielen Jahren einmal als Lehrling und als Werkzeugmacher betreten hatte. Kurz vor seinem Ausscheiden machte die Zeitschrift „Wirtschafts Woche“  ein Interview mit Herrn Niefer. Ich lese Ihnen mal einige Fragen des Chefredakteurs der „Wirtschafts Woche“ vor, er fragte ihn:

„Herr Niefer, Sie sind ein Energiebündel. Was machen Sie denn mit Ihrer Kraft im Ruhestand?“. Niefer sagte: „ Ich habe auch weiterhin zu tun. Ich bleibe Koordinator für die GUS-Staaten und Nahost und ich werde …“. Und dann zählte er auf, was er alles noch machen werde. Dann fragte der Redakteur noch einmal zurück: „Keine privaten Beschäftigungen?“. Und Herr Niefer sagte: „Doch, ich will wieder Segelfliegen und endlich mal wieder richtig Bücher lesen.“. Der Journalist fragte noch mal: „Was schwebt Ihnen denn da zum Beispiel vor?“. Herr Niefer sagte: „ Ich glaube erst mal die Bibel, um mich von diesem Tagesdenken zu lösen.“. Erstaunt Sie das, daß einer der bekanntesten deutschen Wirtschaftsführer die Bibel benutzte, um wieder mal ein bißchen klar denken zu können? Sie würden sich wundern, wenn Sie wissen würden, wie vielen Leuten das hin und wieder passiert. Wie viele Wirt-schaftsführer Schwierigkeiten haben, sich vom Tagesdenken zu lösen. Mercedeschef Niefer nahm die Bibel in die Hand, um sich vom Tagesdenken zu lösen. Die Bibel hat sehr wohl etwas zu sagen, zu Menschen, die in einer Welt leben, die aus den Fugen gerät. Das Neue Testament hat sehr viel zu unserem Thema heute Abend zu sagen.

Den geistigen Führern seiner Zeit sagte Jesus einmal bei einer Gelegenheit:

„Ihr könnt das Aussehen des Himmels beurteilen und ihr schließt darauf, wie das Wetter werden wird. Warum versteht ihr dann nicht, was euch die Zeichen dieser Zeit ankündigen?“(Matth.16).

In unsere Sprache übersetzt hätte Jesus gefragt: „Habt ihr keine Frühwarnsysteme?“. Es dürfte ja innerhalb der uns bekannten Menschheitsgeschichte kaum jemals eine Zeit gegeben haben, in der die Zeichen der Zeit dichter und bedrängter plaziert waren als heute. Wir leben in einer Welt, die alles andere ist als langweilig. Wir Leute in Europa nehmen bloß nicht alle Dinge wahr, die wir wahrnehmen sollten.
Meine Frau und ich haben vor nicht all zu langer Zeit eine ausgedehnte Reise in den Fernen Osten unternommen, den pazifischen Raum. Diejenigen von Ihnen, die den Fernen Osten kennen, wissen, daß dort die Uhren sehr viel schneller gehen als hier und auch anders gehen als hier, und daß unsere Welt im Umbruch ist. Und wie sehr sie im Umbruch ist und wie viel Änderungen auf dieser Welt passieren und wie weit sich derzeit die drei Teile der Triade, Europa, Nordamerika, pazifischer Raum auseinanderentwickeln. Das muß man ab und zu mal in sich aufnehmen, um verstehen zu lernen, was sich in dieser Welt wirklich tut. Wir Europäer leisten uns ja immer noch eine Art von bemerkenswert selbstgefälliger Überheblichkeit, dem gegenüber, was in anderen Teilen der Welt passiert. Weil wir immer noch glauben, wir seien der Nabel der Welt. Bei einem Abendessen in einem Hotel in Djakarta, erzählte uns ein Amerikaner folgende Geschichte, die ihm vor kurzem passiert war: Er war mit einigen anderen zusammen auf einer Kreuzfahrt in der Südsee gewesen, und unter diesen Gästen befand sich auch der Ministerpräsident der Fidschiinseln. Eines Abends in der Bar frotzelten einige Europäer und Amerikaner auf eine etwas lieblose Art mit ihm herum, daß es noch gar nicht solange her sei, daß es auf den Fidschiinseln noch Kannibalen gegeben hätte. Und sie fragten ihn, wie es denn möglich sei, so schnell zivilisierte Menschen produzieren zu können. Am nächsten Abend hatte der Kapitän des großen Schiffes zu einem Dinner eingeladen. Und die gleichen Leute saßen jetzt wieder zusammen am Tisch des Kapitäns. Jedem Gast wurde die große Speisekarte gegeben, und der Ministerpräsident der Fidschiinseln studierte seine Karte eine Zeit lang. Dann gab er sie dem bedienenden Steward zurück und sagte: „Ich mag das alles nicht, geben sie mir die Passagierliste.“

Es gibt viele Arten von Kannibalismus. Um noch mal nach Europa zurückzukehren. Europa ist schon lange kein Kriegsschiff mehr, Europa ist ein Luxusdampfer. Wir Europäer fahren mit einem Luxusdampfer durch die Welt, schon einige Jahrzehnte lang, und wir interessieren uns viel mehr für die Temperatur des ausgeschenkten Weins als für die Fahrtüchtigkeit des Dampfers oder für den Preis des einzukaufenden Dieselöls. Und wir bemerken eigentlich gar nicht, daß insbesondere die Industrieländer des asiatischen Raums längst unsere Passagierlisten studieren. Wir werden noch mehr da-von erleben. Ich möchte das, worüber ich jetzt mit Ihnen zusammen nachdenke, versuchen an Hand von zwei Fragenkomplexen rüberzubringen.

Zunächst möchte in mit Ihnen zusammen der Frage nachgehen: Wie sieht denn die globale Umbruchsituation derzeitig aus, was ändert sich denn, und was wird sich noch ändern.? Und dann der zweiten Frage nachgehen: Welche Konsequenzen wir denn aus diesen Änderungen ziehen, denen wir da begegnen? Gibt es so etwas wie Wegzeichen, durch die bunte Hürdenreiche Landschaft der Zukunft? Und dann möchte ich noch die Frage nachschieben:

Hat denn vielleicht das Christentum eine Antwort auf das, was da passiert? Wir reden schließlich über die Kulturbasis Europas. Sollten wir ab und zu mal auf unsere Kulturbasis zurückgehen, wenn wir Dinge andenken, die vielleicht etwas mit unserer Basis zu tun haben?
Lassen Sie mich mal beginnen mit der ersten Frage.

Was ändert sich denn alles? Bei diesem ersten Teil darf ich von Anfang an um Ihre Nachsicht bitten, es wird vieles von dem was ich sage sehr skizzenhaft sein. Ich werde in den meisten Fällen mit dem breiten Pinsel von van Gogh malen, und nicht mit dem feinen Stift von Dürer. Ich werde also etwas pla-kativ reden, aber wenn ich über Fakten rede, sind die immer gewissenhaft recherchiert und wahr. Dieser erste Teil wird Sie nicht besonders beruhigen, er soll Sie auch nicht beruhigen. Ich möchte Sie beunruhigen. Wir sind in eine Phase der Entwicklung unserer Welt gekommen, daß wir unruhig werden müssen. Was uns abgeht, ist innere Unruhe. Wir sind viel zu ruhig über alles das, was da passiert. Wir müssen uns vor Augen halten, daß es nicht zum Besten steht, trotz unseres guten Lebens, das wir immer noch haben. Wir müssen uns vor Augen halten, daß wir einige grundlegende Änderungen vor uns haben, ob die uns gefallen oder nicht, ob wir sie sehen oder nicht. Wir haben sie vor uns. Wenn wir unser gutes Leben behalten wollen, dann müssen wir uns das schon etwas kosten lassen. Man redet ja nicht sehr oft über diese Dinge. Ich möchte Sie bitten, daß Sie diesen Abend, den wir hier zusammen verbringen doch vielleicht nutzen sollten. Dieser Abend ist nicht dazu gedacht, zu dem die IVCG Sie eingeladen hat, uns interessante Anregungen zu geben. Das ist nicht das Ziel der IVCG. Unser Konsum von Wissen und unser intellektueller Konsum ist in der Regel mehr als ausreichend. Versuchen Sie doch diesen Abend als eine ganz praktische Gelegenheit zu betrachten, um ihre persönliche Lebensplanung mal wieder neu zu überdenken. Fragen Sie sich doch mal, ob Sie in allen Bereichen Ihres Lebens so weiter machen können, wie bisher. Oder ob es vielleicht ein Paar Bereiche gibt, wo das was in der Welt um uns herum passiert und das, was Sie betreiben und denken und glauben und wollen vielleicht auf verschiedenen Schienen läuft. Stellen Sie sich mal die Frage: Müßte ich vielleicht in meinem Leben einige Dinge grundlegend ändern?

Unser Thema ist ja Leben mit Änderungen, und ich meine damit Änderungen globaler Natur. Und das ist gleich eine erste Dimension unseres Thema überhaupt. Es gibt immer noch zu viele Menschen, die glauben, daß wir in einer Welt leben, in der sich dort und dort einiges ändert, was man dann dort und dort reparieren könnte. Dem ist nicht so. So ist unsere Situation nicht. Wir leben in einer Welt, deren gesamtes System sich ändert. Das System „Welt“ ändert sich! Wenn ein System sich ändert, das kann man nicht reparieren, das geht nicht. Das muß man zunächst mal akzeptieren und aus-halten. Wir sind mitten in einer globalen Kulturrevolution. Darauf müssen wir uns zunächst mal einstellen. Es gibt keine Lebensbereiche mehr, in denen sich nichts ändert. Wenn sich in den nächsten 30 Jahren so viel ändert, wie in die letzten 30 Jahren, dann geht mir zum Beispiel jegliche Art von Phantasie ab, mir vorzustellen, wie unsere Kinder ihre Kinder erziehen wollen. Wenn wir das bewußt wahrnehmen, daß wir in einem System Welt leben, das sich grundlegend in allen Bereichen ändert, erst dann können wir überdenken, wie und ob wir da mitmachen und wie wir uns darauf einstellen. Aber zunächst mal muß man sich das vor Augen halten, daß diese Änderungen, die wir da vor uns haben, global sind. Und erst dann können wir darüber nachdenken, wo Chancen sind und wo Bedrohungen sind. Es gibt immer noch viele Chancen in dieser Welt, viel mehr als wir glauben. Wir haben eben nur Angst bei diesem Auswickeln. Das erfordert Mut. Leben morgen wird vor allem Mut erfordern, Courage.

Ich weiß nicht ob Sie die Geschichte von diesen beiden Großwildjägern kennen, die im Norden Kanadas unterwegs waren. Zwei Amerikaner, die Bären jagen wollten. Sie hatten schon seit Tagen keinen Bären mehr gesehen und waren etwas mißmutig. Eines Abends sitzen die beiden vor ihrem Zelt am Lagerfeuer und plötzlich bemerken sie, daß sich ein großer Bär dem Lager nähert. Da rast der eine los in das Zelt und macht seinen Rucksack auf, und zieht sofort ein Paar neue Laufschuhe an. Da fragt der andere leicht belustigt: „Glaubst du wirklich, daß du mit den Dingern dem Bär weglaufen kannst?“. Da sagt der andere: „ Natürlich nicht, ich muß bloß schneller sein als du.“. Diese Art von Herausforderung kennen wir in der Wirtschaft bereits seit geraumer Zeit. Den meisten Firmen denen es heute gut geht, die sind schneller als die anderen gewesen. Und das wird in der Zukunft noch mehr der Fall sein. Die Zukunft wird sicher noch bunter werden als unsere Gegenwart.
Ich weiß nicht, ob Sie sich noch erinnern können, wann das letzte Jahr war, in dem wir meinten jetzt sei alles in Ordnung. Ich habe leider keine Zeitungen mehr von damals, wo ich Sie an der Euphorie teilhaben lassen könnte, die damals unter uns herrschte. Das letzte Jahr, wo wir dachten jetzt sei alles in Ordnung, das war das Jahr 1990. Der Kommunismus war tot, wie wir meinten, Gorbatschow war noch am Ruder als Garant dafür, daß jetzt alles in die richtige Richtung läuft, Saddam Hussein war noch nicht aktiv geworden, die Rezession war noch nicht da, die Preise für die deutsche Wiedervereinigung waren noch nicht bekannt, Jugoslawien hielt noch zusammen, damals meinten wir jetzt läuft alles in die richtige Richtung. Wir hatten offensichtlich, oder viele von uns hatten offensichtlich eine Art von Paradiesvision. Wir dachten jetzt haben wir die meisten Sachen im Griff, jetzt haben wir den Fahrplan für eine akzeptable Zukunft ausgedruckt und in der Tasche. Wissen Sie was dann passierte?  Etwas sehr bemerkenswertes! Etwas was wirklich die Welt verändert hat. In den verschiedenen Teilen der Welt passierte damals etwas verschiedenes. Wir Leute in Europa und wir Deutsche ganz sicher, wir ließen uns damals auf einen Prozeß ein, der fast bedeutete, daß wir die Zukunft aufgaben. Wir begannen Zukunft zu konsumieren, wir haben nicht mehr in Zukunft investiert. Das passierte nicht in den beiden anderen Teilen der Triade.

Ich darf Sie daran erinnern, daß zwischen 1990 und heute in Europa ungefähr soviel Arbeitsplätze verloren gingen, wie in Amerika geschaffen wurden. Es passierten also verschiedene Dinge. Die Leute haben damals Zukunft verschieden in den Griff genommen. Und es passieren auch heute noch Dinge, die die Gegenwart und Zukunft kräftig verändern werden. Sie erinnern sich, vor einigen Wochen war in der Zeitung zu lesen, daß es zu ei-ner Ehe kam, zwischen Hollywood und Silicon Valley, als Steven Spielberg und Bill Gates ein Imperium zusammenschraubten. Auch das wird wieder die Welt verändern. Unsere Silicon Valleys in Europa sind zu klein. Und wir müssen uns schon einstellen auf Dinge, die möglicherweise morgen und übermorgen eine Nummer zu groß werden. Wir müssen lernen, das was uns umgibt und betrifft, besser zu durchdenken. Die Welt in der wir leben heißt Europa. Und innerhalb dieser Wirtschaftstriade Nordamerika, Europa, pazifischer Raum, hat Europa besondere Probleme. Europa hat nicht nur immer wieder mal Konjunkturprobleme, wir krabbeln ja gerade aus der letzten Rezession heraus, sondern Europa hat gravierende Strukturprobleme.

Das Wort haben wir dafür gefunden. Die derzeitige Situation der vielen gravierenden und schmerzhaften Änderungen in Europa, geht auf unsere Strukturprobleme zurück. Einige tiefgehende bleibende Änderungen haben uns Europäern hart zugesetzt. Fast noch mehr wie den anderen Teilen der Welt.
Da ist einmal der Einfluß neuer Technologien. Es gibt in Europa, in vielen Ländern Europas immer noch eine subtile, seltsame Art von Technikfremdheit. Diese neuen Technologien, besonders die Informationstechnologien haben alle unsere Arbeits- und Lebensbereiche durchdrungen, sie haben unsere Arbeitswelt total umgekrempelt. Darf ich Sie daran erinnern, daß moderne Technik nicht nur bei der Arbeit hilft, sie macht sie auch manchmal schwieriger oder sie schafft sie sogar ab. Mit diesen Aspekten der neuen Technologien werden wir noch gravierende Schwierigkeiten haben.

Ein zweiter Punkt ist ebenfalls nicht ganz leicht zu verdauen, nämlich die gnadenlose Verschärfung des globalen Wettbewerbs. Wir haben eigentlich früher nie globalen Wettbewerb gehabt. Europa hat mit sich selbst gehandelt. Der globale Wettbewerb ist hart geworden und die Prügeleien finden jetzt deshalb mehr und mehr in Europa statt, weil andere sie nach Europa hereinbringen. Aber wir haben noch nicht globalen Wettbewerb gelernt. Dieser globale Wettbewerb hat die früheren Schwächen der Staaten und Firmen ebenso gnadenlos sichtbar gemacht. Und wir haben die Dimension dieser Änderungen noch nicht genau erkannt.
Was uns allen sehr zusetzt ist aber noch ein dritter Punkt, nämlich der zunehmend forcierte Abbau etablierter, alter Ordnungen. Dieser forcierte Abbau führt zu einer schnell zunehmenden und immer weniger kontrollierbaren Mobilität. In unserer Welt ist alles mobil geworden: Güter, Dienstleistungen, Geld, Menschen, Ideen. Alles ist mobil geworden. Sie können alles überall hinbringen, und es gibt kaum noch Positionen, die Sie so besetzen können, daß Sie vorhersagen können, es ist morgen noch da, wo ich heute bin. Alles ist mobil geworden! Und ich habe das Gefühl, daß wir auf so viel Mobilität nicht eingestellt sind, weil sie uns Ohnmacht bringt. Warum ist nun Europa von alledem besonders betroffen?

Nach dem 2.Weltkrieg ist hier bei uns in Westeuropa ein für uns spezifisches System der gegenseitigen Abhängigkeit von Wirtschaft und Staat entstanden, das wegen seiner systemstabilisierenden Sozialstruktur weithingehend sehr populär wurde. Eine Art von Megarisikoversicherung für die ganze Gesellschaft, wenn Sie wollen: Eine Art von Gesellschaftsvollkasko-versicherung. Und wir alle wissen, wie teuer Vollkaskoversicherungen sind. Mit Hilfe von zum Teil riesigen Subventionen, von künstlich am Leben erhaltenen unproduktiven Staatsunternehmen, von luxuriös ausgestatteten Altersversorgungen und Krankenversicherungen, von hohen Gehältern und hohen Ansprüchen gewöhnte sich ein großer Teil Europas an einen hohen Lebensstandard. Da sind wir alle mit dabei. Ein Lebensstandard, der schon lange nicht mehr durch entsprechende volkswirtschaftliche Leistungen abgedeckt wird. Und Sie kennen die Konsequenz: Hohe Verschuldungsraten. Schauen Sie sich mal die Verschuldungsraten der Länder der EG an! Mittlerweile ist auch deutlich geworden, daß selbst unsere nobelsten Vorzeigeunternehmen wie Daimler-Benz, wie VW, wie Philipps, wie Michelin, wie die großen Italiener, alle Schwierigkeiten haben in diesem kalten Wind zu leben. Sie sind diesen tiefgreifenden Änderungen auf den Weltmärkten nicht mehr ganz gewachsen. Hätten wir uns vorstellen können, daß eine noble Firma wie Daimler-Benz mal ein Jahr abschließen würde, mit minus 3,3Mrd DM ? Das hätten wir für unmöglich gehalten. Hätten Sie es für möglich gehalten, daß die am besten verdienende Firma der Welt IBM mal ein Geschäftsjahr abschließt mit  minus 8Mrd $ ? Das wäre jenseits unserer Vorstellungen gewesen.
Was tut man? Ich weiß nicht ob Sie heute ihre Zeitung gelesen haben? Haben Sie gesehen was auf der ersten Seite steht? „Der neue Chef bei Daimler-Benz baut Konzernzentrale um. Jürgen Schremp räumt auf. 1/3 Manager weniger“ Wissen Sie was das bedeutet, wenn eine Firma wie Daimler-Benz 1/3 aller Manager hinausschmeißt? Was das politisch bedeutet? Was das wirtschaftlich bedeutet? Was das sozial bedeutet? Was das menschlich bedeutet? Was das für den kommenden Führungsstil derer bedeutet, der 2/3, die noch dableiben? Wir lassen uns schon auf wilde Sachen ein. Wollen wir glauben, daß sei die Art und Weise damit fertig zu werden. Ähnliche Dinge passieren natürlich auch in den USA und in Japan. Auch da läuft das Geld nicht mehr so schnell durch die Kassen. Aber dort geht man Probleme anders an. Man hängt nicht so sehr an dem was man früher getan hat. Wenn wir noch einmal unseren Blick auf unsere nächste Nachbarschaft richten, auf Europa, auf Westeuropa, auf unsere Welt. Dann darf ich Ihnen in Erinnerung rufen, daß nirgendwo anders auf der Welt soviel uneffiziente Staatsunternehmen entstanden wie in Westeuropa; nirgendwo anders entstanden so viele teure, große, uneffiziente Beamtenstrukturen, mit einer weltweit beispiellos luxuriösen Struktur von Gehältern und Pensionen wie in Europa.

Nirgendwo anders wurde soviel Geld für sowenig Leistung in so geringer Jahresarbeitszeit bezahlt, wie in Europa. Es gibt kein Land, das weniger arbeitet und mehr bezahlt als die BRD. Darf Sie daran erinnern, daß für die Kosten eines westdeutschen Arbeiters derzeit arbeiten: 10 Ungarn, 17 Tschechen, 18 Polen, 78 Bulga-ren oder 70 Russen. Nun, es gibt keine Grenzen mehr. Früher waren diese billigen Leute weit weg – heute wohnen sie gleich hinter dem Zaun. Wir müssen damit leben. Wir werden Verwerfungen haben, wir werden Unruhe haben, wir werden Änderungen haben und wir werden uns irgend etwas einfallen lassen müssen. Nirgendwo anders wurde für gesellschaftliche Harmonie so lange, so hohe Subventionen für sterbende Branchen bezahlt wie in Europa: Kohle, Stahl, Teile der Landwirtschaft, Schiffbau, Textil. Nirgendwo anders ist man sich heute untereinander immer noch so sicher, daß wir das alles letztlich schon hinkriegen. Und nirgendwo anders ist man deshalb änderungsunwilliger als in Europa. Das ist unser Problem. Nirgendwo anders wurde innerhalb einer anspruchsvollen Industriegesellschaft so wenig in die Zukunft investiert wie in Europa.

Ich darf Ihnen mal ein paar Zahlen vorlesen aus dem letzten Weltwissenschaftsbericht der UNESCO. Das sind objektive Daten.

Investition in Forschung und Entwicklung pro Staat, pro Einwohner, pro Jahr (1993): Japan 1203.-DM; USA 1055.-DM; EU(Durchschnitt) 527.-DM. Wissen Sie diese Kombination von wenig Arbeitstagen pro Jahr, höchste Gehälter der Welt und nicht interessiert in das, was morgen kommt, werden wir nicht packen. Wir werden uns was einfallen lassen müssen, wie wir trotzdem über die Runden kommen. Zumindest müssen wir uns innere, menschliche Energie zulegen, um das durchzustehen was da kommt. Und darüber reden wir heute abend.

Jetzt zur zweiten Frage: „Welche Konsequenzen sollten wir aus allen diesen Änderungen ziehen, die die Welt derzeit gravierend verändern?“ Was können wir tun? Wie und wo können wir anfangen über diese Frage nachzudenken? Ich stelle noch einmal die Frage: „Könnte unsere europäische Kulturbasis einen Beitrag dazu liefern – das Christentum – einige Aussagen der Bibel?“

Ich glaube schon. Ich sage Ihnen auch den Grund. Ich glaube, wir müssen lernen, intensiv, kritisch und vor allem absolut vorurteilslos zu denken, welche Chancen und Risiken in der Zukunft auf uns warten, und wie wir damit umgehen sollen. Absolut vorurteilslos! Die Fähigkeit, den Willen und vor allem den Mut zum kritischen Durchdenken unserer Zukunftswege, meine Damen und Herren haben nur ganz, ganz wenige Menschen. Ich kenne wenig Führungspersönlichkeiten, die angstfrei Zukunft andenken können. Ganz, ganz wenig. Die meisten Menschen, die ich kenne verdrängen Zukunft. Es ist wie beim Schachspielen: Wenn der vierte oder fünfte Zug Sie mattsetzt, dann hören Sie auf zu spielen. Wer Zukunft verdrängt, der tut das in der Mehrzahl aller Fälle aus einem bestimmten Grund: Weil er oder sie nicht aus der persönlichen Situation grundsätzlicher Geborgenheit herausdenken kann.

Wer nicht aus einer grundsätzlichen Geborgenheit herausdenken kann, kann Zukunft nicht angstfrei andenken. Es geht nicht. Aber zu einer tief verankerten grundsätzlichen, persönlichen Geborgenheit gehört immer irgend eine Art höchster Autorität. Eine Macht, die Geborgenheit geben kann. Und diese Macht muß eine liebende Macht sein. Sonst hätte ich vor ihr ja Angst. Wenn uns Geborgenheit am Herzen liegt, und wir werden Geborgenheit brauchen, dann brauchen wir eine höchste Macht, die und diese Geborgenheit verleiht. Und diese höchste Macht muß eine liebende Macht sein. Ich darf noch mal sagen, es gibt wenig qualifizierte Leute auf der Welt, in unserer derzeitigen Situation, die wirklich kritisch, angstfrei durchdenken. Einer, der für mich begabtesten Querdenker der Zeit, die ich kenne, ist der Engländer Charles Handy, der einige interessante Bücher geschrieben hat. Handy sagt in einem seiner Bücher folgendes – wörtliches Zitat: „Was derzeit geschieht in unserer Welt ist durchaus vergleichbar mit dem was im 15.Jh. geschah, als die Druckmaschine erfunden wurde. Plötzlich zerbröselte die Autorität der Kirche, weil wir alle in unseren Häusern für uns die Bibel lesen konnten. Wir konnten uns unsere eigene Meinung über Gott bilden. Priester waren plötzlich einfach nur noch Menschen. Diese derzeitigen Änderungen werden zu einer neuen Renaissance führen.“ Auf der einen Seite ist das etwas großartiges, weil so viel Kreativität herauskommen wird. Auf der anderen Seite beginnt aber auch eine sehr turbulente Zeit. Menschen bekommen oft Angst wenn es keine Autoritäten mehr gibt. Das sollten wir uns schon in unsere Stammbücher schreiben.

Wir Menschen sind ja seltsame Wesen. Wir versuchen immer wieder die Quadratur des Kreises zu finden. Auf der einen Seite versuchen wir uns immer wieder von Autorität zu befreien, vor allem von einer höchsten Autorität, von Gott. Wir mögen es einfach nicht, wenn uns jemand sagt, was wir zu tun und zu lassen haben – wir mögen es einfach nicht. Wir wollen selber darüber bestimmen, was wir zu tun und zu lassen haben. Auf der anderen Seite kriecht aber Angst an uns hoch, wenn keine Autorität mehr da ist, die uns Halt gibt und die uns auf kritischen Wegstrecken zeigt, wo die Fahrt wirklich hingeht. Das meine ich mit dieser Quadratur des Kreises. Viele unter uns suchen Freiheit und meinen damit eigentlich Schrankenlosigkeit. Wir wollen selber bestimmen, was wir tun und lassen können. Können es aber nicht! Auf der einen Seite suchen wir Freiheit, auf der anderen Seite fürchten wir uns vor Freiheit. Wir fürchten uns vor einer Freiheit, die wir suchen, weil wir jegliche Art von Sicherheit und Geborgenheit des Weges abgeschafft haben.

Ich darf Sie daran erinnern: Erklären Sie einem Menschen was Freiheit wirklich bedeutet. In der Regel will er sie dann nicht mehr. Die meisten Menschen strecken sich nur nach Freiheit aus, weil sie die Konsequenzen von Freiheit niemals erklärt bekommen haben. Aber das ist unsere Situation. Wenn wir aber bereit wären, eine höchste Autorität ins Spiel zu bringen, dann würden wir schlußendlich vor dem Gott stehen, der diese Welt gemacht hat, der sie erhält und der sie auch einmal richten wird, und vor dem wir auch erscheinen müssen. Und dann steht auch unser Thema in einem ganz anderen Licht da.
Weil diese Frage nach einer Autorität eine Schlüsselfrage ist in diesem ganzen Thema „Änderungen“, deshalb ist auch die Frage nach einem helfenden Beitrag der Christen nicht ganz abwegig. In einem Artikel des Magazins „DER SPIEGEL“, dem man ja nun wirklich nicht den Versuch einer christlichen, missionarischen Einflußnahme unterstellen kann, stand vor einiger Zeit folgendes zu lesen, – es wurde geschrieben während der zweiten Ölkrise von einem der Redakteure des SPIEGELs: „Die Christen im späten Imperium Romanum erregten Anstoß und Spott mit ihren merkwürdigen Heiligen, ihren strengen Diätvorschriften und ihren wunderlichen Weltvorstellungen. Die Christen ahnten oder sahen die Krise schon voraus und stellten sich beizeiten darauf ein. Sie entwickelten eine Ideologie für bescheidene Leute und für bescheidenere Zeiten. Eine Ideologie, die dem Seelenheil einen höheren Wert beimaß als dem kaum mehr er-reichbaren äußerlichen Erfolg des Einzelnen – fast wie heute. Und siehe da, die neue Moral, die Selbstbescheidung und der Gemeinschaftsgeist der Gefolgsleute des Erlösers erwiesen sich in der bösen Welt als eine äußerst erfolgreiche Überlebensstrategie. Die Christen waren es, und niemand sonst, die aus den Wellen der Übergangsepoche als Sieger auf-tauchten und ganz Europa geistig eroberten. Könnte das noch einmal wieder der Fall sein?“

Was glauben Sie? Könnten die Christen Europa noch einmal geistig erobern? Wenn die Christen es nicht sind, wer wird dann Europa geistig erobern? Der Islam? Einer wird es tun.

Lassen Sie mich zu diesem Thema Christentum und die Dimension des Christentums einmal etwas Grundsätzliches sagen. Einige von Ihnen werden vielleicht ein bißchen Schwierigkeiten damit haben. Aber um den christlichen Glauben, wie er uns in der Bibel dargestellt wird, in seinen zugleich fordernden und helfenden Wesenskernen richtig zu verstehen, müssen wir uns einige wichtige Zusammenhänge randscharf vor Augen halten. Ich darf Sie herzlich bitten, bevor Sie etwas ablehnen, lernen Sie kennen, was Sie ablehnen. Bevor Sie etwas annehmen, lernen Sie kennen was Sie annehmen. Der christliche Glaube ist eine sehr herausfordernde Angelegenheit. Einfach deshalb, weil sein Begründer auch sehr herausfordernd war. Und wenn wir uns heute in unserer Situation nicht herausfordern lassen, dann können wir ohnehin einpacken. Wir müssen uns herausfordern lassen. Die IVCG ist herangetreten, Menschen herauszufordern, und wir glauben, daß wir zu einer Zielgruppe reden, die auch sonst herausgefordert wird, die herausfordern gewöhnt ist. Deshalb haben wir auch kein schlechtes Gewissen, Menschen herauszufordern.

Christus hat Menschen permanent herausgefordert. Jesus Christus hatte eine wunderbare Art mit Menschen umzugehen. Er hat die Zufriedenen geplagt, und die Geplagten zufrieden gemacht – permanent. Er hat den Anständigen zugesetzt und den Sündern Vergebung zugesprochen. Er hat die Gesunden für krank erklärt, er hat die Kranken gesund gemacht. Er hat die Sehenden für blind erklärt und die Blinden sehend gemacht. Er hat die Schriftgelehrten für dumm erklärt und den einfachen Leuten das Reich Gottes erklärt. Er hat genau das getan was ich eben sagte, er hat Zufriedenen geplagt und die Geplagten zufrieden gemacht. Lesen Sie mal im NT. Wo immer dieser Jesus von Nazareth aufkreuzte, hat er sofort die Situation polarisiert. Nach kurzer Zeit war ein Teil irritiert über ihn und ein anderer Teil war höchst fasziniert. Und wo immer Sie über diesen Christus reden passiert das gleiche. Und das ist für mich fast ein Kriterium für Wahrheit. Denn wenn Sie Wahrheit verkündigen, werden Sie nie auf breite Zustimmung stoßen. Weil Wahrheit immer etwas herausforderndes hat. Die heilige Schrift, die Bibel, sagt uns einige grundsätzliche Wahrheiten, die in der Regel so in dieser kompakten Form eigentlich nie in Predigten auftauchen. Aber wer sich mit der Bibel beschäftigt hat, weiß sofort worüber ich rede. Lassen Sie mich mal in plakativer Form diese drei Dinge sagen, die für unsere Zeit sehr wichtig sind. Die Bibel sagt zunächst mal, die Welt in der wir leben ist kein freiheitlicher, neutraler, spannungsloser, herrschaftsloser Raum.

Die Bibel sagt, daß die grundsätzlich wichtigen Machtpositionen in dieser Welt für alle Zeit besetzt sind. Nicht von zwei Größen, Wirtschafts- oder Militärblöcken. Nein, von Himmel und Hölle. Von einem Schöpfer und von einem Zerstörer. Von Gott und von seinem Widersacher, den die Bibel Satan nennt. Damit sind die Kraftfelder besetzt – für alle Zeit. Dann sagt die Bibel noch folgendes.

Zweitens, ich als Mensch habe die Entscheidungsalternative unter welcher Herrschaft ich leben will, entweder unter der des Schöpfers oder unter der des Zerstörers. Die bewußte Entscheidung für den einen bedeutet eine bewußte Entscheidung gegen den anderen. Ich bin also dazu verdammt, wenn Sie wollen mich zu entscheiden, bestimmt.

Und der dritte Punkt: Damit begebe ich mich entweder unter die Herrschaft eines wütenden Verlierers, der will, daß ich auch verliere. Die Bibel beschreibt den Satan als einen schlußendlichen Verlierer. Ich will aber auf keinen Fall auf der Seite des Verlierers sein. Oder ich begebe mich unter die Herrschaft eines triumphierenden Gewinners, der will, daß ich auch gewinne. Und diese Entscheidung, welche Herrschaft ich akzeptiere, hat weitreichende Konsequenzen. Ich bitte Sie sehr sehr herzlich, sich das vor Augen zu halten. Wer sich für Christus entscheidet, entscheidet sich für eine Autorität, die unserer Freiheit will, und Freiheit ist sehr anspruchsvoll.

Und wer sich nicht für Christus entscheidet, landet damit automatisch bei einer Autorität, die meine Bindung will, und es ist sehr viel gemütlicher, in Bindungen zu leben als in Freiheit. Es läuft für dieses Phänomen derzeit ein großes Experiment, in Rußland.
Diese drei grundsätzlichen Wahrheiten sind uns in der Regel verdunkelt. Lassen Sie mich eben noch mal kurz auf diese drei Dinge eingehen.

1. In der Regel haben wir ein naives Verständnis von Freiheit und Neutralität. Wir nehmen an, daß wir persönlich ohne Fremdbeherrschung leben könnten. Viele Menschen nehmen an, daß wir frei leben könnten, d.h. daß wir Mächten gegenüber neutral bleiben könnten. Das ist naiv!

Meine Damen und Herren, es hat in dieser Welt nie Neutralität gegeben. Es war nur ein leerer Begriff. Selbst Länder, die von sich sagten sie seien neutral, konnten sich den Luxus von Neutralität nur erlauben, weil es ein paar starke Nachbarn gab, die darauf achteten, daß dem nichts passierte.

2. Wir haben in der Regel ein naives Verständnis von der Möglichkeit persönlicher Lebensgestaltung. Wir nehmen an, daß es keinen kompromißlosen Konflikt zwischen Gott und seinem Widersacher gibt, und daß niemand uns bedrängt zu einer grundsätzlichen Lebensentscheidung. Auch das ist wirklichkeitsfremd. Wir sind auf eine grundsätzliche Entscheidung angelegt, und diese grundsätzliche Entscheidung ist sehr grundsätzlich. Es ist die Entscheidung zwischen Himmel und Hölle, zwischen Gott und seinem Widersacher. Wir laufen ab und zu auf diese Dinge auf. Die englischsprechende Schwesterorganisation der IVCG, die CBMC hat vor zwei Jahren versucht, in einer Ihnen allen bekannten westdeutschen Großstadt eine Gruppe aufzumachen, wie diese Gruppe hier heute abend. Nach einiger Zeit wurde der Leiter dieser Gruppe zu dem Oberbürgermeister dieser Stadt gerufen, der ihm sagte: „Wir wollen nicht, daß Sie hier weiter arbeiten.“ „Warum nicht?“, entgegnete der Gruppenleiter. „Ich bin Mitglied einer Satanskirchen, ich will es nicht.“, sagte der OB, „Und wenn Sie nicht verschwinden, dann werde ich dafür sorgen, daß Sie verschwinden!“

Diese Gruppe hatte anderthalb Jahre lang erheblich Schwierigkeiten. Bis hin zu Selbstmordversuchen. Wir müssen uns darauf einstellen, es gibt Konfliktherde, es gibt Spannungsräume, die wir schon ernst nehmen müssen.

3. Wir haben in der Regel ein naives Verständnis von letzter Wirklichkeit, und verschließen uns damit der lebensverändernden Wirklichkeit für alle Zeiten auf der Seite des Gewinners Christus stehen zu können. Damit verzichten wir dann auch auf Geborgenheit und siegreiches Leben, ohne uns dessen oft bewußt zu sein. Wie schade, und ich sage das mit großer innerer Anteilnahme, wie schade, daß so viele Menschen aus diesem umwerfenden Angebot Gottes auf der Seite des Siegers über Tod und Teufel sein zu können, eine Religion gemacht haben.

Meine Damen und Herren, Religion hat in dieser Welt nie etwas verändert. Ich bin kein religiöser Mensch, ich stamme aus keinem religiösen Elternhaus, ich habe nie religiöse Sprache gelernt und ich halte von Religion nichts. Wenn Sie in ein Lexikon schauen was Religion bedeutet, dann finden Sie dort: „Religion ist das Bemühen von Menschen mit einer höchsten Autorität zusammenzukommen.“.

Die Bibel sagt genau das Gegenteil. Die Bibel sagt uns, daß diese höchste Autorität versucht mit uns zusammenzukommen, und daß wir darauf zu antworten haben. Jesus wird im NT als das Ende aller Religion beschrieben. Wir müssen uns damit abfinden, daß Religion nichts bringt. Religion ist niemals ein Thema der IVCG. Wir haben nur das Thema der zentralen Bedeutung dieses Jesus Christus, des Sohnes Gottes. Unsere größten Chancen sind unsere richtigen Entscheidungen.

Schauen Sie, diese eben genannten grundsätzlichen Zusammenhänge über Herrschaftsräume und die damit zusammenhängende Entscheidung mit ihren Konsequenzen haben einen sehr sehr kostbaren Kern. Und dieser kostbare Kern ist die eigentliche Basis unseres Lebens und Überlebens. Dieser kostbare Kern aller dieser Dinge heißt: „Geschenkte Freiheit“.

Es gibt eine Art von Freiheit, die ist so kostbar und so umwerfend und so groß, daß sie uns geschenkt werden muß. Freiheit, die ich mir nicht selbst besorgen kann. Jetzt bin ich wieder bei meinem Thema.

In einer Welt des schnellen Wandels, der vielen Änderungen müssen wir uns auch ändern. Oder wir werden es nicht packen. Wir müssen uns auch ändern. Wissen Sie was unser größtes Problem ist hier in diesem Teil der Welt, in dem wir wohnen: Wir halten an zu viel Altem fest. Wir halten fest, wir halten fest, wir halten fest. Wir halten fest an den Annehmlichkeiten von gestern. Wir halten fest an den Industrien von gestern. Wir halten fest an den Berufen von gestern. Wir halten fest an den Gehältern von gestern. Wir halten fest an unseren Sicherungen und Abfederungen von gestern. Wir halten fest an unserem überheblichem Machertum von gestern, was angab, immer alles im Griff zu haben. Wir halten fest an unserer lockeren, unüberlegten Gottlosigkeit von gestern, weil wir glaubten, die nicht nötig zu haben. Wir halten fest, wir halten fest, wir halten fest.

Wissen Sie was Jesus im NT sagt. Er sagt sehr unmißverständlich: „Gerade daß woran ihr am meisten festhaltet, das wird euch sicher genommen werden.“ Auch dieses Wort können wir anwenden auf unsere Situation, unsere Annehmlichkeiten, unsere Sicherheiten, Reichtümer und was auch immer.

Und jetzt kommt die Sache mit der geschenkten Freiheit. Ich glaube, daß nur der Gott, der uns gemacht hat, uns die Freiheit geben kann, uns so zu ändern, daß wir auch bereit sind, loszulassen. Das meine ich mit dieser geschenkten Freiheit. Wir brauchen diese geschenkte Freiheit des Loslassens.

Meine Damen und Herren, wir müssen loslassen. Ich lerne das immer wieder jeden Tag. Immer wieder neu, dort lerne ich ein Stück und dort und dort. Das ist gar nicht leicht, das fällt mir auch nicht leicht. Aber dieses Loslassen, daß ich etwas besitze als besäße ich es nicht. Das ist ein schwieriger Prozeß. Es gibt viele Methoden, das zu lernen, aber wir müssen es lernen. Wir müssen auch diese Freiheit richtig verstehen, die Gott uns da gibt. Man kann diese Freiheit auch mißverstehen. Mißverstandene Freiheit kann zu einem Ritt auf dem Tiger werden, das meine ich aber nicht. Wissen Sie, dieses Loslassen kann man auch an einer anderen Stelle lernen. Teil meines Berufes ist es, daß ich mich nicht nur mit Änderungen auseinandersetzen muß, nein, daß ich sie betreiben muß. Das ist manchmal schmerzhaft, wenn Sie sich mit Menschen umgeben sehen, die änderungsunwillig oder unfähig sind, (das geht ja irgendwie ineinander über), die Schmerz dabei empfinden, bei diesen Änderungen Ängste haben, Ohnmacht. Wenn ich mir dieses ganze Feld der auf mich einstürmenden Änderungen immer wieder vor Augen halte, dann muß ich mir gleich daneben etwas anderes stellen. Ich habe mir ein privates kleines Glaubensbekenntnis zusammengezimmert. Bereitschaft und eine Fähigkeit, mich selbst zu ändern und Änderungen um mich herum sogar anzustoßen, hängt an einer wichtigen Voraussetzung. Ich sage mir sehr oft, es muß ein Mittel allen Geschehens geben, das fest und unveränderlich ist, unter allen Bedingungen. Es muß irgend etwas oder irgendeinen in dieser Welt geben, der sich nicht ändert. Deshalb sind mir die Aussagen der Bibel so kostbar geworden in den letzten Jahren, daß dort das Wesen Gottes beschrieben wird, als jemand, der sich nie ändert.! Immer der gleiche: Vorgestern, gestern, heute, morgen, übermorgen. Es gibt mir eine wunderbare Art von Gewißheit und innerer Ruhe, mich an jemand anzuhängen, mich an jemand festzuhalten und von jemand gehalten zu werden, der sich nicht ändert. Irgendwo ist kein Treibsand. Ich weiß nicht wie viele von Ihnen so etwas haben, wo Sie die ganz feste Gewißheit haben, hier ist etwas, das hält mich, an dem kann ich mich halten. Der wird mich nie im Stich lassen. Der schwimmt nicht mit. Der hat es sich morgen nicht anders überlegt. Ich glaube, daß viele von uns diese uns umgebenden Änderungen und Umbrüche in Zukunft nur aushalten werden oder sogar betreiben werden, wenn sie an irgend einer Stelle festgehalten werden oder selbst festhalten. Viele denken diese Stelle des Festhaltens sei ihre Familie, seien gute Freunde, sei Gesundheit, sei Vermögen, seien Lebensversicherungen. Alles, es gibt nichts was hält. Das wissen wir heute, nichts, nichts was hält.

Außer IHM.

Die meisten von uns haben das schon angedacht, aber wenige haben es zu Ende gedacht.
Lassen Sie mich jetzt mal den Anfang mit dem Ende verknüpfen. Oder das Ende mit dem Anfang vielmehr. Wenn ich mir so unsere Situation in Europa anschaue, gibt es meines Erachtens nach vier Dinge, die uns in Europa abhanden gekommen sind, und wir müssen sie wiederfinden. Das ist unsere große Chance. Was den meisten in Europa abhanden gekommen ist, sind vier Dinge.

  • Einmal ein begründeter Zukunftsmut,
  • zweitens eine grundsätzliche Dankbarkeit,
  • drittens eine intelligente Opferbereitschaft und
  • viertens eine couragierte Änderungsbereitschaft.

Damit ist uns ein großer Teil der Wirklichkeit abhanden gekommen, denn diese vier Dinge beschreiben alle Dimensionen der Wirklichkeit. Das gilt nun besonders für Führungspersönlichkeiten. Wenn Sie sagen, ein Manager sei dumm, das ist noch nicht das schlimmste. Aber wenn Sie sagen, er ist wirklichkeitsfremd, das ist das schlimmste Urteil, was über ihn fällt. Denn das darf uns nicht passieren. Wir sind zum großen Teil wirklichkeitsfremd geworden, weil wir glauben, wir kämen ohne Dankbarkeit aus, ohne Zukunftsmut, ohne Änderungsbereitschaft und ohne Opferbereitschaft. Das ist wirklichkeitsfremd!

Lassen Sie mich nun zu diesem letzten Punkt ein paar Takte sagen, als Schlußkapitel. Wie finden wir Zugang zu einer Art couragierter Änderungsbereitschaft. Wir selbst. Wie kann ich mich ändern, um damit umgehen zu können, was sich um mich herum ändert. Ich meine jetzt also nicht, wie wir die Leute ändern können, sondern wie kann ich mich ändern. Wir alle ahnen ja zumindest irgendwie, daß wir so wie bisher nicht weiter machen können. Die unter uns, die Kinder haben, die hören das ohnehin sehr sehr oft. Was unsere gesamte verwöhnte Konsum- und Genußgesellschaft dringend braucht, ist so etwas wie ein geistiger Quantensprung, wenn Sie wollen. Aber wie könnte der entstehen? Wie entsteht so etwas wie ein Quantensprung, in unserem Wesenskern, in unserem Verhalten? Wenn ich mich in meiner eigenen Wissens- und Erfahrungswelt umschaue, dann finde ich da eigentlich nur einen einzigen Lebensbereich, in dem solchen Quantensprünge wesenhafter, tiefgreifender Änderungen im Leben von Menschen wirklich passieren und dauerhafte Änderungen zur Folge haben.

Das sind die Beispiele, wo ein Mensch Gott begegnet ist.
Es gibt in der Bibel eine Reihe von Beispielen, da wird uns beschrieben, wo Mensch und Gott sich begegnen. In einer kurzen Situation des Begegnens und immer, immer, immer, ausnahmslos das gleiche, eine tiefe Betroffenheit und ein tiefes Erschrockensein über den Unterschied, besonders in der Macht. Und dann im NT noch später in der Geduld. Ich glaube, wo ein Mensch Gott begegnet, da passiert etwas, was in keinem anderen Lebensbereich passieren kann. Lassen Sie mich mal dazu noch etwas anhängen, damit wir das etwas besser in den Griff kriegen. Ich möchte etwas vorlesen, eine wahre Begebenheit, aufgezeichnet im NT, eine Begegnung von zwei Männern, nachts in Jerusalem. Einige von Ihnen kennen das, es ist in Johannes 3 aufgezeichnet, auch wenn Sie es schon kennen, hören Sie doch für einen Augenblick mal so zu als hätten Sie es noch nie gelesen.
Einer von den Männern des jüdischen Gerichtshofs ist der Pharisäer Nikodemus. Mitten in der Nacht kam er, sprach zu Jesus und sagte:

„Meister, wir wissen, daß Gott Dich als Lehrer zu uns gesandt hat. Deine Taten beweisen es, Gott ist mit Dir.“ Darauf erwiderte Jesus: „Ich sage Dir eins Nikodemus, wer nicht neu geboren wird, kann nicht in Gottes Reich kommen.“ Verständnislos fragte der Pharisäer: „Was meinst Du damit? Wie kann ein Erwachsener neu geboren werden? Er kann doch nicht wieder in den Mutterleib zurück und noch einmal auf die Welt kommen.“ Aber Jesus wiederholte nur: „Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wer nicht umkehrt und durch Gottes Geist neu geboren wird, kann nicht in Gottes Reich kommen. Ein Mensch kann immer nur menschliches, vergängliches Leben zeugen. Der Geist Gottes gibt das neue, das ‘Ewige Leben’. Wundere Dich deshalb nicht, wenn ich gesagt habe, wir müssen neu geboren werden.“ „Aber wie soll das nur vor sich gehen?“, fragte Nikodemus noch einmal. Jesus erwiderte: „Du bist doch einer der anerkannten Gelehrten in Israel. Du müßtest das doch eigentlich verstehen. Warum kommst Du eigentlich? Nikodemus hör gut zu: Gott hat die Menschen so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder der an IHN glaubt wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Gott hat seinen Sohn nämlich nicht zu den Menschen gesandt, um über sie Gericht zu halten, sondern um sie vor dem Verderben zu retten. Wer an ihn glaubt wird nicht verurteilt werden.“

Lassen Sie mich mal versuchen die wundersame Ungewöhnlichkeit dieses Gesprächs etwas besser vor Augen zu malen. Zunächst mal möchte ich aufräumen mit einem möglichen Mißverständnis. Wenn hier von „neugeboren“ geredet wird, von Wiedergeburt, dann meine ich nicht so etwas wie Reinkarnation, oder solche Dinge. Ob ich schon mal als Pfau auf der Welt war oder als Kaiser von China, das ist wirklich nicht so interessant. Vor einiger Zeit hat Liz Taylor mal ein Interview gegeben in Hollywood und hat bei diesem Interview gesagt, sie sei schon siebenmal auf der Welt gewesen. Daraufhin schrieb einer der Journalisten am nächsten Tag: „Genauso sieht Sie auch aus.“. Ich meine das ist nicht der Punkt. Hier wird etwas anderes angesprochen. Lassen Sie mich mal versuchen, das in unser heutiges Leben zu übersetzen, was ich Ihnen gerade vorlas. Denn hier wird uns eine einzigartige Chance beschrieben, die unvergleichbar ist, mit allen anderen Dingen, die wir kennen. Das, was hier gesagt wird, wird nirgendwo anders auf der Welt gesagt. Warum? Zunächst mal: was spielt sich hier wirklich ab? Mitten in der Nacht bekommt dieser Jesus von Nazareth plötzlich Besuch. Vielleicht schlief er ja schon. Aber wer kommt da, wer hat es so eilig und vor allen Dingen, wer hat so viel Angst, daß die anderen seinen Besuch nicht bemerken. Nikodemus, wahrscheinlich ein Jurist, ein hoher Staatsbeamter, ein Profi, ein Intellektueller, ein Gelehrter, ein Mann, der in der Gesellschaft von Jerusalem viel bedeutete. Wenn er heute leben würde, gehörte er sicher zur Zielgruppe der IVCG. Ich selber erkenne mich ab und zu mal in ihm. Er hatte eine Frageweise, die eigentlich für kluge Leute ganz typisch ist. Aber wie kommt es, daß ein so kompetenter und profilierter Mann keine Zivilcourage hat und seine Frage nicht öffentlich stellt? Warum, was glauben Sie? Es hätte seiner Karriere geschadet! Die obere Gesellschaftsschicht toleriert es nicht, wenn sich einer von ihnen wirklich für Jesus interessiert. Alles genauso wie heute, es hat sich nichts geändert. Eine gute Eigenschaft hatte Nikodemus, eine wunderbare Eigenschaft: Neugier. Er wollte unbedingt mal dahinterkommen, was sich hier abspielte. Und dazu mußte er diesen merkwürdigen Rabbi aus Galliläa doch irgendwann einmal selbst sehen und mit ihm reden. Es gab vielleicht auch einen anderen Grund, warum er kam. Vielleicht war er wie so viele Intellektuelle, Fachleute und auch Theologen in eine geistige Sackgasse geraten. Seine Fragen verraten das ja. Genau so wie heute. Auch heute wissen viele kluge Leute nicht, wie es weitergeht. Es ist nur gut, daß wir die Zahl derer nicht kennen, die nicht wissen, wie es weitergeht. Das würde uns noch mehr Angst einjagen. Viele kluge Leute sind am Ende der Fahnenstange angekommen. Und auch heute kann genau das gleiche passieren wie damals. Es taucht jemand auf, der alles grundlegend anders anpackte. Wo Jesus etwas anpackte, war es grundlegend anders. Er stellte Fragen, die andere Leute nicht fragten und er gab auch Antworten, die andere Leute nicht gaben. Und auch wir möchten heute abend einige von diesem Fragen und einige von diesen Antworten in den Raum stellen. Aber hören Sie sich das noch einmal an, wie dieser hochgelehrte Mann, Nikodemus, sich bei Jesus einführt. Seine ersten Worten sind: „Wir wissen, wer Du bist…“. Sehr selbstsicher. Genau das sagen auch viele hochkarätige Leute heute. Hören Sie mal einigen liberalen Theologen zu, wie sicher die wissen, wer dieser Jesus war. Nichts wissen sie. Genau wie er damals, nichts. Jesus fängt seine zur Schau getragene Sicherheit später im Gespräch mit etwas Ironie wieder auf, und er sagt zu Nikodemus: „Du bist doch einer der anerkannten Gelehrten im Land, in dieser Stadt. Du müßtest das doch ei-gentlich alles verstehen, Nikodemus“. Doch dann bringt Jesus den alles entscheidenden Punkt ins Spiel, der alles entschied und der auch heute alles entscheidet. Er sagt: „Wer nicht neu geboren wird, kann von Gott nicht akzeptiert werden.“ – Take it or leave it Nikodemus(engl. Nimm es, oder laß es sein N.). Er erklärt nicht, er sagt. Auch das gehört zum Wesen Gottes.
Nun jetzt möchte ich Sie alle mal mitnehmen zu einem großen Sprung. Nehmen wir diese Aussage von der Notwendigkeit einer neuen Geburt und stellen sie mal direkt in unsere Gegenwart. Wenn Sie heute irgendwo in eine Diskussion hineingeraten, wie wir uns angesichts dieser vielen Umbrüche und Änderungen in dieser Welt eigentlich verhalten müßten, dann können Sie fast die Uhr danach stellen bis das jemand einen bestimmten Begriff ins Gespräch bringt. Nämlich den Begriff „Alternativ“. Alternativer Lebensstil, alternative Energien, alternative Landwirtschaft, Sie kennen das.

Wissen Sie was alternativ bedeutet? Der Begriff leitet sich vom Lateinischen alternatus ab und heißt so viel wie „anders geboren“ – neugeboren – wiedergeboren. Das ist alternativ. Noch einmal starten in ein neues Leben hinein. Mit einer neuen Wesensart und einer neuen Denkweise. Das ist alternativ. Das ist alternativer Lebensstil, und davon redet Jesus hier. Noch einmal starten können. Die Chance überhaupt. Es gibt keine größere. Und das konnte Nikodemus nicht begreifen. Das haben alle klugen Leute zu allen Zeiten nie begreifen können. Ich muß ja sagen, ich kann das auch nicht begreifen. Wenn Sie mich fragen würden, wie und was passiert hier, müßte ich passen, ich weiß es nicht. Ich habe es aber erlebt. Es war das faszinierendste Erlebnis meines Lebens. Aber erklären könnte ich es ihnen nicht. Aber es ist doch gar nicht so wichtig, daß wir begreifen, was sich hier abspielt. Ich glaube, wichtig ist nur, daß wir alle ganz und gar begreifen, daß uns hier die einzige, wirkliche, in der bisherigen Wirklichkeit erprobte Überlebenschance angeboten wird. Was hier passiert, gibt es wirklich. Und was hier passiert, hält auch wirklich. Ich habe ungezählte Menschen in meinem Leben ken-nengelernt, vor diesem „Noch-einmal-durchstarten“ und hinterher. Und es waren andere Menschen. Ich habe es an mir selber erlebt. Ich kann mich an mein Leben vor diesem nochmaligen Nullpunkt fast gar nicht mehr erinnern. Ich will es auch gar nicht mehr. Aber alles andere, was dieses Angebot von Christus nicht einschließt, meine Damen und Herren, ist Wunschdenken, ist naiver Idealismus oder unbegründete Hoffnung. Wir haben nur diesen Weg. Das hört sich sehr überheblich an, wenn ich das sage, aber ich kenne keinen anderen Weg. Und ich habe auch noch nie einen Menschen kennengelernt, der mir etwas Vergleichbares erzählt hat – noch nie, was Jesus hier zu Nikodemus sagt, und was Jesus auch heute abend in diesen Raum stellt. Denn er lebt ja noch heute, es gibt ihn ja. Das ist die einzigartigste Botschaft, die sonst niemand hat.

Jesus sagt: „Es gibt eine Alternative, eine wirklichkeitserprobte Alternative.“ Noch einmal von vorne anfangen können. Noch einmal einen neuen Nullpunkt setzten. Aber jetzt den richtigen, der Ihnen ein neues Leben qua-lifiziert, das wir morgen sicher brauchen werden. Ein Leben, was uns richtig macht, für eine bunte herausfordernde Zukunft; was uns Kräfte gibt, an Stellen, wo sie uns heute fehlen; was uns Richtungen gibt, die wir heute nicht kennen. Aber er sagt – und das sagt besonders Paulus sehr deutlich in einigen seiner Briefe: Mit unseren alten Lebens- und Denkweisen müssen wir aufhören. Das ist an diesen Nullpunkt gebunden. Ich fange an und höre mit dem Alten auf. Das können Sie sicher auch aus dem NT herauslesen. Wir müssen damit aufhören, wie wir bisher gedacht und geplant haben. Wir müssen damit aufhören, wie wir bisher gearbeitet und herumgewerkelt haben. Wir müssen auch damit aufhören, wie wir bisher Menschen manipuliert und gemanagt haben. Wir müssen auch aufhören damit, wie wir bisher gekauft, konsumiert und beansprucht haben. Wir müssen aufhören, wie wir bisher gelebt haben, jeder für sich auf seinem Terrain. Denn das geht in der Zukunft nicht mehr. Irgendwann werden wir mal auf dem Leseschlitz unseres Lebens lesen können: „Game over! – Start again!“ (Das Spiel ist vorbei! – Beginne neu!). Das kann heute abend sein, nächste Woche… . Je eher desto besser. Die Wissenschaft sagt uns, daß jedes System das sich mit der umgebenden Wirklichkeit nicht mehr vernetzen läßt, seine Existenz-berechtigung verloren hat. Ist uns eigentlich klar, daß unser Wohlstands-lebenssystem der Gegenwart sich schon längst nicht mehr vernetzen läßt mit dem zu erwartenden Lebenssystem der Zukunft. Was wir heute leben, und was wir heute tun und beanspruchen und konsumieren, läßt sich systematisch nicht mehr mit der Zukunft vernetzen. Wenn wir wollen, daß es eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder gibt, dann müssen wir das uns allen so lieb gewordene Wohlstandslebenssystem der Gegenwart bald drastisch korrigieren und ändern. An vielen Punkten. Das müssen wir zunächst mal gar nicht so extrem drastisch machen, aber wir müssen damit beginnen. Und die innere Kraft dazu, daß auch wirklich in Angriff zu nehmen, die innere Kraft zum Loslassen, meine Damen und Herren, für jeden von uns persönlich und dann noch für unsere Gesellschaft, kann nur von dem kommen, der uns gemacht hat. Ich habe noch keine andere Kraft kennengelernt. Der, der uns gemacht hat, macht uns ja ein einzigartiges Angebot einer neuen Alternative, dieses alternatus, dieses neu geboren werden.

In der Regel haben wir ja alle, schließe mich da selber mit ein, die wildesten Ausreden, wenn es sich darum dreht, etwas altes zu beenden und etwas neues anzufangen. Wir sind Menschen eines seltsamen starren Kontinums. Aber diese Dimension ist in unserer Zeit zu Ende gekommen. Wir haben heute ein Stadium in der Entwicklung unserer Welt erreicht, wo wir auch bald die letzte Ausrede wegschmeißen müssen. Viele von uns ahnen das. Einige wissen das auch schon, aber das reicht eben nicht.

Lassen Sie mich schließen. Abende, wie diese hier heute Abend in Offenburg werden derzeit auf der ganzen Welt, von ca.6000-7000 Gruppen christlicher Geschäftsleute, Technikern, Wissenschaftlern, Wirtschaftlern usw. veranstaltet. In ca. 6000-7000 Orten. Ich bin dieser großen globalen Bewegung auf vielen Orten der Welt begegnet. Sie hat nichts mit Kirche zu tun, wie vorhin schon gesagt wurde, nichts mit Konfession, nichts mit Religion. Sie hat nur ein starkes, alles prägendes Energiezentrum: JESUS CHRISTUS. Das ist der Motor dieser globalen Laienbewegung. Diese Bewegung erreicht laufend auf der ganzen Welt ca. ½ Mio. Geschäftsleute und Führungskräfte. Die meisten davon in englischer Sprache. Und sie setzt starke und erfolgreiche Initiativen. Ich persönlich glaube, und ich sage das ohne alle Überheblichkeit, daß diese christliche Laienbewegung der letzten 50 Jahre auf dieser Welt, in der Welt, in der ich arbeite, in der Welt der Wirtschaft mehr stabilisiert hat, als alle Kirchen zusammen. Weil die Kirchen, die christlichen Kirchen, die Sprache des modernen Menschen nicht gelernt haben, sie hätten sie auch nicht lernen können, weil die Leute, die für sie stehen, nie Kontakt damit hatten. Und in dieser Bewegung reden Leute gleicher Problemkategorien, gleicher Aufgaben, gleicher Lebensstile, gleicher Kommunikation, gleicher Sprache miteinander, und das führt eben zu etwas.

Wir Christen unter den Geschäftsleuten haben immer zunächst bei uns selbst angefangen. Mit der Hilfe eines kraftvollen, geduldigen und liebenden Gottes. Gott mußte mit mir viel viel Geduld haben und viele Umwege machen. Aber denjenigen unter uns, denen das dann passiert ist, denen dieser Neuanfang geglückt ist, denen ist es ein großes Anliegen unseren Kollegen und Geschäftsfreunden diesen kraftvollen, liebenden und geduldigen Gott nahe zu bringen. Deshalb ist es das letztliche Ziel dieser Abende hier, daß wir Sie bitten, auch einzusteigen, in diesen großartigen globalen Prozeß einer neuen, unseren Welt in der wir leben und arbeiten.

Meine Damen und Herren, wenn es uns nicht gelingt zu einer geistigen Erneuerungsbewegung zu werden, dann werden wir riesige Probleme haben. Entweder wir helfen, jeder von uns selber mit, dabei Aufbruchstimmung zu erzeugen. Oder die automatische Kontratsalternative heißt Abbruchstimmung. Unsere Welt im Umbruch bietet uns immer noch phantastische Möglichkeiten zur Gestaltung unserer Zukunft, aber wir müssen sie anpacken. Wir müssen uns immer wieder an das Auswickeln machen. Der Gott, der uns gemacht hat, will uns dabei helfen, Chancen zu entdecken. Aber wir müssen ihm Gelegenheiten dazu geben. Die Welt bleibt wohl in einer Umbruchsituation. Die Spannungs- und Konfliktherde sind zu vielfältig. Wir nehmen das ja gar nicht wahr, daß es derzeit auf der Welt zig Kriege gibt. Weil wir von Frieden umgeben sind. Wir nehmen das auch kaum noch wahr, wenn irgendwo auf der Welt Tausende von Menschen zusammengeschossen, massakriert werden, es ist normal geworden. Aber wir leben in einer schwierigen Welt, und die schnellen Än-derungen werden auch uns mehr zusetzen als heute. Und jeder von uns wird das auf die Dauer nur durchstehen wenn er irgendwo festen Halt gefunden hat und sich irgendwo festhalten kann, an einem stärkeren, der sich nicht ändert. Glauben Sie mir. Sonst bewegen Sie sich mit dem was passiert, sonst geraten Sie auf Treibsand. Nehmen Sie diesen Jesus Christus praktisch mit in Ihr Leben hinein, ganz praktisch, und suchen Sie Halt. Es kann sonst sehr bewegt werden. Sie werden umwerfende Erfahrungen mit ihm machen. Ich könnte mir vorstellen, daß einige unter uns hier heute Abend praktische Konsequenzen aus dem ziehen möchten, über das was wir in der letzten Stunde zusammen geredet haben. Für diejenigen unter Ihnen, die einen Aufbruch zu diesem Christus hin und ein Zusammengehen mit IHM wagen wollen, für die hab ich einen ganz praktischen Weg. Ich möchte Sie bitten, mir zu gestatten, daß ich meinen Teil mit einem Gebet beschließe, wir haben bisher einige Male über Gott geredet, jetzt wollen wir auch zu ihm reden. Ich möchte diejenigen unter Ihnen, denen es ein wirkliches Anliegen ist, die ich nicht überredet habe, sondern, die die Gewißheit durch Gott selbst bekommen haben, ich bin auf einem Weg, wo ich diesen Halt brauche. Ich möchte diesen Neuanfang, diesen alternatus, diesen alternativen Lebensstil ich möchte ihn haben, weil ich für morgen besser qualifiziert sein möchte. Da habe ich einen ganz simplen Vorschlag:

Am Schluß meines Vortrages möchte ich ein einfaches Gebet sprechen, wo ich mein Leben Gott gebe. Beten Sie es einfach still mit, aber es muß Ihnen zur absoluten Gewißheit sein, sonst wird das nicht gut gehen. Es ist wie ein Art von Ehebeziehung, ich binde mein Leben an jemand, mit dem ich dann zusammen gehe. Diese Ehe wird nur gut gehen, wenn ich diesen Willensentschluß fest in mir verankere und immer wieder wiederhole.

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10. Welche Haltung sollten Christen dem Staat gegenüber einnehmen?

Donnerstag, 17. September 2009 | Autor:

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Verfasser Horst Stricker Kempten

Im Superwahljahr machen sich auch Christen viele Gedanken über Staat und Politik. Das ist gut so. Denn wir leben ja noch nicht im Himmel. Und unser aller Existenz wird Tag für Tag davon beeinflusst, was Staat und Politik entscheiden und gestalten.

Insofern können wir uns aus politischen Fragen nicht heraushalten und einen vermeintlich neutralen Boden einnehmen. Gerade auch die biblische Botschaft, die ja alle Lebensbereiche umfasst, klammert die öffentlich-politische Seite unseres Menschseins keineswegs aus:

Da ist die Rede von Völkern, Königen, Kaisern, Steuern, Volkszählung, Krieg, Soldaten, Richtern, Macht, Autorität, Obrigkeit usw. Und der entscheidende Satz von Paulus über den Staat und sein Politik lautet: „Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatliche Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes…“(Römer 13,1-2)
Auf diesen Hintergrund wollen wir nun der Frage nachgehen, wie wir uns als Christen heute gegenüber dem Staat und seiner Politik verhalten sollten? Ja, worin müssten sich Christen in ihrem Verhältnis zum Staat auszeichnen?

Sechs Einstellungen möchte ich hier zur Sprache bringen:

1.Dankbarkeit

Christen sollten sich trotz aller politischen Mängel und bürgerlicher Politikverdrossenheit dem Staat gegenüber dankbar erweisen. Denn er ist es, der durch „obrigkeitliche Gewalt“ das Böse in Schranken hält, die Bürger schützt, der Wirtschaft Gestaltungsraum gewährt, die großen Aufgaben der Gesellschaft wie Schule, Bildung, soziale Sicherheit, Verkehrspolitik, Ökologie, Sicherung der Religions-Presse- und Versammlungsfreiheit usw. wahrnimmt.
Selbstverständlich macht der Staat auch Fehler. Und manche Entscheidungen verdienen die gesellschaftliche Kritik – ja die politische Opposition!
Christen wissen aber aus ihrer heilsgeschichtlichen Schau, dass kein Staat vollkommen ist und die beste Partei kein Paradies auf Erden schaffen kann. Die sogenannten Staatsdiener sind auch nur Menschen. Sie können das Mögliche, nicht aber das Unmögliche tun! Die Verantwortung die sie aber tragen, ist enorm; der Einsatz, den sie bringen, übersteigt in der Regel die Kraft und Fähigkeit der meisten von uns! Sollten wir ihnen daher nicht außerordentlich dankbar sein?

Ich denke, es wäre zeichenhaft für uns Christen, wenn wir uns auch beispielsweise von der deutschen Mentalität ständiger Nörgelei und Kritik am Staat entschlossen distanzieren. Die Bibel sagt uns, dass wir Gott danken sollen „für Menschen, für die Könige und für die Obrigkeit…“(1.Timotheus 2,1-2) Selbst dann ist Dank angesagt, wenn uns die Regierung persönlich nicht gefällt und manches auch objektiv kritikwürdig ist. Denn hinter dem Staat steht Gott selbst, durch den er uns dient.

2.Achtung

Dankbarkeit gegenüber den Regierenden ist aber nur möglich, wenn wir sie achten und ehren: „…ehrt den König!“(1.Petrus 2, 17)
In der Demokratie haben wir weiterhin die Achtung vor den Institutionellen vor öffentlicher Autorität verloren. Der Zeitgeist hat alle gesellschaftlichen Zusammenhänge individualisiert, so dass auch der inkompetenteste Mensch Politiker verunglimpfen, beschämen und missachten kann. Wenn man zum Beispiel gewisse Zeitungen und Illustrierte liest, kann man sich oft des Eindrucks nicht erwähren, dass Reporter aus irgendeiner Ecke wieder Dreck hervorgezogen haben, um ihn gegen missliebige Personen des Staates zu schleudern. Wie viele Politiker sind nachweislich durch Presseverleumdungen „Unmöglich“ gemacht worden!
Eine Demokratie, die nicht von Würde, Achtung und Grundvertrauen gegenüber den Staatsdienern getragen wird, löst sich zunehmend auf und zerstört damit jede staattragende Autorität: Der Pöbel beginnt zu regieren und die staatlichen Strukturen auszuhöhlen. Wir stehen als Deutsche mitten in diesem Prozeß der „Unterwanderung der Institutionen“, der 1968 begonnen hat. Ihre Grundhaltung war Rebellion! Heute ernten wir nicht umsonst Perversion, Familienzerfall, Suchtwellen, Gewalt und Werteverlust.
Umso mehr sind wir Christen von Gott aufgefordert, Obrigkeit zunächst grundsätzlich zu akzeptieren und ihr unsere Achtung zu bekunden, denn: „sie ist Gottes Dienerein, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Strafgericht an dem, der Böses tut“.(Römer 13,4)
Achtung bedeutet hier nicht, dass wir alle Politiker sympathisch finden. Unsere Akzeptanz gilt ihrer von Gott aufgetragenen rechtstaatlichen Aufgabe: nämlich das Böse zu ächten und das Gute zu loben(vgl. 1.Petrus 2, 13 ff). Damit also die Gesellschaft nicht dem gesetzlosen Chaos verfällt, sollen wir die achten und ehren, die die „Notordnung Gottes“ in einer gefallenen Welt aufrechterhalten!
Dazu gehört auch die Polizei. Ihr wird schweres, oftmals bitteres Geschäft zugemutet, wenn sie in brisanten Straßenschlachten und anderen Gefahrenzonen Leib und Leben riskieren muss.

3.Mitverantwortung

Den Staat und seine Träger zu achten darf natürlich nicht als kritiklose Unterwürfigkeit verstanden werden. Leider haben sich gerade Christen oftmals so verhalten. Jemanden zu achten und zu ehren bedeute doch nicht, dass ich alles gutheiße und willenlos hinnehme. Damit wäre auch dem Staat nicht gedient. Wenn schon der Prophet Jeremia den in der Zerstreuung lebenden Juden in Babylon aufträgt, der Stadt Bestes zu suchen(Jeremia 29,8), dann gilt das erst recht uns Christen, die wir in einer freiheitlichen Demokratie leben. Paulus und Petrus sprechen davon, dass wir als Jünger Jesu in der Gesellschaft Gutes tun sollen. Das heißt, die Politik unseres Staates nicht bloß „erdulden“ und als böse Welt abtun, sondern sie mit den Kräften und Taten unseres Glaubens heilsam durchdringen.

Das könnte konkret heißen: Als Christen sind wir uneigennützige Arbeitnehmer, die auch das Wohl des Betriebes im Auge haben. Als Christen sind wir disziplinierte Autofahrer, die sich in ihrer Fahrweise vorbildlich verhalten. Als christliche Lehrer(innen), Kindergärtnerinnen, Sozialpädagogen(-innen) und Therapeuten(-innen) handeln wir nicht nur fachlich verantwortlich, sondern auch aus Einsicht in Gottes Wort und Geist. Als christliche Väter und Mütter lassen wir unsere Familien, nicht im Trend unserer Zeit verkommen, sondern sind bemüht, die wichtigste Zelle der Gesellschaft aus der Kraft des Evangelium zu gestalten. Als Christen, die sich auch der Massenmedien bedienen, scheuen wir uns nicht vor ermutigenden und korrigierenden Stellungnahmen in Leserbriefen und bei Fernsehanstalten.
Ob wir als christliche junge Männer zur Bundeswehr gehen oder Zivis sein möchten, ist nicht so entscheidend. Was zählt ist, ob wir „mit Jesus“ an diesen Plätzen stehen, uns vom Heiligen Geist leiten lassen und das Evangelium leben!
Darüber hinaus braucht unsere Gesellschaft – besonders heute – Modelle des Guten – von Christen aufgebaut! Es gibt viele Gemeinden in unserem Land die Kindergärten, Seniorenheime, Diakoniestationen, Cafes usw. aufgebaut haben, um das Evangelium der Gesellschaft zeichenhaft zu vermitteln.
Es wäre auch wünschenswert, wenn wir uns mit den Gedanken vertraut machen, dass der Heilige Geist Christen direkt in die Politik ruft. Warum nicht? Wenn sie von Gott ein Mandat mit Weisheit und Sachverstand haben, können sie außerordentliche Segensträger für das ganze Volk sein.

4.Evangelisation

Die Mitverantwortung der Christen in Staat und Politik darf nicht so missverstanden werden, als habe die Gemeinde Jesu als solche einen direkten politischen Auftrag wahrzunehmen. Viele Pfarrer und Kirchen „verdrehen“ an dieser Stelle das Evangelium: Sie verkündigen nicht mehr, sondern politisieren. Sie verkürzen das Wort Gottes auf allzu irdische, ja tagespolitische, Zusammenhänge.
Gerade Martin Luther war es, der im Anschluss an die biblische Botschaft die „Zwei-Reiche-Lehre“ entwickelte. Sie bedeutet, dass Gott sozusagen mit zwei Armen sein Regiment ausübt: Mit der „linken Hand“ bedient er sich aller staatlichen-obrigkeitlichen Autoritäten, um das natürliche und irdische Reich aufrechtzuerhalten und vor den Chaosmächten des Bösen zu schützen. Dazu hat Gott dem Staat die entsprechende Machtmittel(„Schwert“ = Justiz, Polizei, Soldaten etc.) anvertraut. Auf diese Weise bewahrt der Herr die Gottlosen vor möglichen, selbstverschuldeten, Untergang.
Mit seiner „rechten Hand“ leitet ER die Seinen, das Volk Jesus Christi – die Gemeinde. In ihr regiert Gott nicht mit dem „Gesetz des Schwertes“, sondern mit dem „Gesetzt des Geistes“ – dem Evangelium.
Es wäre – nach der Bibel, Martin Luther, Bismarck und anderen – ein grobes Missverständnis, wenn nun die Kirche Jesu Christ anfinge, die Welt mit dem Evangelium(Bismarck: der Bergpredigt) zu regieren! Das liefe auf einen fatalen Idealismus hinaus. An dieser Stelle sehe ich zumindest die Gefahr, dass die momentanen kleine christlichen Parteien Evangelisation mit Politik verwechseln!
Evangelisation bis in die Politik hinein – das ist es, was unser Gesellschaft heute dringend braucht. Politik macht neue Gesetze, durch Evangelisierung aber schafft Gott neue Herzen. Durch das Evangelium wirkt er Vergebung, Versöhnung, Heil, Erneuerung und Sinngebung.
Wenn Christen nach ihrem Hauptauftrag in Gesellschaft, Staat und Politik fragen, dann ist es die unverwechselbare Aufgabe der Evangelisierung. Nicht um MACHT auszuüben, sondern um Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen, ohne das sie ewig verloren wären! Diesen menschenfreundlichsten aller Dienste hat uns Jesus aufgetragen. Wahl dem Staat und dem Volk, das diesen rettenden und heilenden Dienst der christlichen Gemeinde zulässt und fördert:

So könnte es durch die Kraft des Evangeliums passieren, dass Hunderttausende ihr Leben Jesus geben: Betrüger des Finanzamtes, Drogen – und Alkoholabhängige, Ehebrecher, Homosexuelle, Ladendiebe, Verkehrsrowdies, Terroristen, Abtreibungsbefürworter, politische Amigos und sonstige „Weiße-Kragen-Täter“. Was wäre das für ein Segen für Staat und Gesellschaft!
Können wir uns vorstellen, dass Gott sein Volk so heilsam gebrauchen will? Ja – das will ER! Es gibt kirchengeschichtliche Beispiele zuhauf, die das längst belegt habe! Schon dann, wenn nur ein Ehemann oder eine Ehefrau Jesus als ihren Retter annehmen, kommt eine ganze Familie, eine große Verwandtschaft, möglicherweise sogar ein ganzes Dorf unter heilsamen Einfluss. Welch ein Politikum!

5.Fürbitte

Ein weiter unverwechselbarer Auftrag der Christen in Staat und Gesellschaft ist das Gebet(1.Timotheu 2, 1-3). Es richtet sich nicht gegen die unsichtbaren bösen „territorialen Mächte“, sondern umschließt im Namen Jesu Christe alle Politiker und staatstragenden Autoritäten.
Christen beten für alle Institutionen und Personen, die um das Wohl der Menschen bemüht sind und er Gesellschaft Tag für Tag dienen. Sie brauchen mehr als andere Gottes Kraft und sein Bewahrung vor Arroganz, Korruption und Machtgehabe.
In der gezielten Fürbitte schalten wir Christen uns gleichsam in das Tagesgeschäft der Politik ein, ja wir regieren mit – durch Gottes Weisheit und die Inspiration des Heiligen Geistes. Auf diese Weise bewegen wir „Gottes rechten Arm“, der führend, lösend, befreiend, stärkend, aber auch erschütternd und richtend in die Geschicke der Welt eingreift. Der Fall der Mauer und der Absturz des kommunistischen Systems sind dafür beredte Beispiele.

An dieser Stelle brauchen wir fraglos mehr Überzeugungskraft, mehr Glauben mehr reale Erwartung und praktische Konsequenzen. Wenn die Fürbitte eine Art geistliche Intervention, eine reale Einflussnahme des Reiches Gottes in das Reich der Welt ist, dann sollten wir dieses Instrument mit größter Hingabe einsetzen.
Paulus betont in 1.Timotheus 2, 1 ff, dass die Fürbitte für Staat und Gesellschaft mindestens eine doppelte Auswirkung hat:
1. Gott erhält in der Gesellschaft den Frieden(„ruhiges und stilles Leben“), damit die Rahmenbedingungen für die Verkündigung des Evangeliums gewährleistet sind,
2. Gott „will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“.

Evangelisation und Fürbitte gehören also wesensmäßig zusammen. Es sind die beiden „Tragflächen“, mit denen die Gemeinde Jesu Christi die Höhen des Reiches Gottes einnimmt und Segen für Staat und Gesellschaft freisetzt.
Als Gemeinde sollten wir in diese Mandat Gottes noch mehr als bisher hineinwachsen!

6.Widerstand

Gibt es nun Situationen, in denen wir Christen der Obrigkeit gegenüber Widerstand leisten müssten?
Ich denke – ja! Und zwar dann , wenn der irdische Staat die Hoheitsgebiete Gottes antastet. Jesus sagt: Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört und Gott, was Gott gehört(Matthäus 22, 12). Wenn also eine irdische Autorität von mir etwas verlangt, worüber Gott allein das letzte Wort hat, dann werde ich mich als Christ dem Staat – oder welcher irdischen Autorität auch immer – widersetzen!

Das kann bedeuten,

  • den Wehrdienst zu verweigern,
  • den Abtreibungsgesetzen zu widerstehen
  • familienauflösenden Tendenzen den Kampf anzusagen
  • staatlicherseits zugelassene Perversion und Gewalt zu bekämpfen
  • für das Evangelium auch dann einzutreten, wenn uns das irdische Macht verwehren will

Als Petrus und Johannes von den religiösen Autoritäten an der Evangeliumsverkündigung gehindert wurden und man ihnen Einschränkungen auferlegte, reagierten sie angstfrei mit dem Wort: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott“.(Apostelgeschichte 4, 19)
Noch leben wir in einem weltanschaulich neutralen Staat, der uns Christen jede Freiheit in der Verkündigung lässt. Dafür dürfen wir Gott danken und sie zum Wohl Deutschlands mutig und kreativ nutzen.

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9. Evangelium kontra Religion

Mittwoch, 16. September 2009 | Autor:

PBC

Evangelium kontra Religion

Das Evangelium Gottes, wie es uns die Bibel vermittelt, ist eine einmalige Botschaft. Die Menschen stellen das Christentum zwar auf eine Stufe mit den Religionen, d.h. den menschlichen Vorstellungen über Gott und wie der Mensch in eine geordnete Beziehung zu ihm kommen kann. Aber das Evangelium unterscheidet sich grundlegend von den Religionen dieser Welt.

 

Im Folgenden einige Unterschiede:

1.

Religion:

In allen Religionen versucht der Mensch von sich aus, Gott zu erreichen; aber keiner kommt wirklich zum Ziel.

Evangelium:

Im Evangelium hingegen wendet sich Gott in Jesus Christus zu uns. Er überbrückt mit dem Tod seines Sohnes am Kreuz die Kluft, die durch die Sünde entstanden ist, und schenkt uns Erlösung.

2.

Religion:

Alle Religionsgründer sind gestorben und im Tod geblieben.

Evangelium:

Gott beglaubigt das Opfer des Herrn Jesus, indem Er Ihn aus den Toten auferweckte. Christus ist der einzige, der sein Grab lebend verließ, um nie wieder zu sterben.

 

3.

Religion:

In allen Religionen versucht der Mensch, sich durch seine Handlungen zu erlösen.

Evangelium:

Das Evangelium aber zeigt uns, dass Gott alles getan hat. Zum Erlösungswerk von Golgatha kann der Mensch nichts beitragen. Der Gläubige wird durch das Blut Jesus erlöst.

 

4.

Religion:

In keiner Religion verlässt Gott den Himmel, um den Menschen zu erretten.

Evangelium:

Als der Herr Jesus auf diese Erde kam, da wurde Gott Mensch: Das ewige Wort, d.h. der ewige Sohn Gottes, „wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater“.

 

Autor: M.T.


Religion Evangelium
1 Der Mensch ist in seinem Wesenskern gut Der Mensch ist abgefallen von Gott und dem Bösen verfallen
2 Er entfaltet das Gute durch Selbst-Erlösung Er kann sich selbst nicht von seiner Schuld befreien
3 Er bedarf der religiösen Führung durch einen Guru Das Evangelium nennt nur einen den Meister: JESUS CHRISTUS
4 Der Weg zu innerer Erleuchtung ist die Meditation (ICH) Der Weg zur Erkenntnis Gottes eröffnet sich im Gebet (DU)
5 Das Göttliche befindet sich im Menschen – er selbst ist Gott Der Mensch ist auf Gott hingeschaffen – er ist Abbild’
6 Die Religion gründet auf Kulten, Riten und Opfern Der Glaube gründet in Gottes freier Gnade, nicht in Ritualen
7 Inspiratoren der Religion sind Ideologien, Geister, Dämonen Die Inspiration des Glaubens geschieht d. Gottes Wort u. Geist
8 Religion bewegt sich im Rahmen v. Toleranz u. Intoleranz Das Evangelium bewegt sich in Polarität v. Wahrheit und Liebe
9 Der typische Weg religiöser Selbsterlösung ist Askese Der typische Weg des Glaubens ist Gehorsam zu Gott
10 Der religiöse Mensch sucht die heile Welt auf der Erde Der geistliche Mensch erwartet die heile Welt ‘im Himmel’
Horst Stricker


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8. Aberglaube – der Weg nach unten

Mittwoch, 16. September 2009 | Autor:

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In Deutschland steht Aberglauben seit je hoch im Kurs.

Autor: Siegfried Fritsch

Was ist Aberglaube? Das Wort „Aberglaube“ drückt eine Einschränkung aus, z.B. „ja – aber“. Ein abergläubischer Mensch sagt, grundsätzlich „ja“ zum Glauben, doch der Glaube an Gott genügt ihm nicht. „Ich glaube  an okkulte Kräfte und Wirkungen, welche die Wissenschaft nicht erklären kann“. Der Abergläubische glaubt an mehr, als für ihn gut ist. Er praktiziert einen Ersatzglauben, einen verstümmelten Glauben.
Weiterhin drückt „aber“ auch die Richtung auf das Verkehrte hin aus, wie in dem Wort „Aberwitz“, das Wahnwitz und Unverstand bedeutet. Der Aberglaube zielt auf das Verkehrte, da er in der Angst vor Mächten und Gewalten wurzelt und sich diese magisch unterwerfen oder mindestens zunutze machen will. Dies führt zur falschen bis wahnhaften Wahrnehmung der sichtbaren Welt und zur falschen Interpretation einer dahinter angenommen unsichtbaren Wirklichkeit.
Der Abergläubische will für sich und seine Angehörigen Gutes aktiv herbeiführen: Glück, Erfolg, Reichtum, Sicherheit, Gesundheit u.a. Und er will das Gegenteil meiden oder aktiv abwehren: Unglück, Misserfolg, Armut, Krankheit. In Einzelfällen wird sogar versucht, einem Gegner oder Feind zu schaden.

Hier einige Spielarten von Aberglauben:

Astrologie, Achten auf Käuzchenruf, Bräuche zum Jahreswechsel, Handlesen, durch Pendeln okkult aufgeladene Heilmittel, Kartenlegen, Kettenbriefe, Kristallkugel, Verhaltensregeln wie Daumen- drücken, Auf-Holz-Klopfen, „Toi,toi,toi“-Sagen ***(Anrufen des Teufels!), Glücksbringer wie Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter usw., Zeichen, Zahlen und Tage für Glück und Unglück, Talismane, Amulette usw.
„Warum soll den das alles so schlecht sein“, mag sich mancher fragen. „ist das nicht nur eine Spielerei?“ Zunächst haben wir alle ein Interesse an Schutz – das ist nichts Komisches. Aber der Weg über das Magische ist ungeeignet. Schon wenn sich Aberglaube nur auf Eingebildetes bezieht, wirkt er schädlich – durch Isolation, Zwänge, Unsicherheit, Unruhe, Verengung usw. Die Bibel berichtet davon, dass Furcht Unglück sogar herbeiziehen kann: „ Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen.“


Aber in Wirklichkeit bezieht Aberglaube sich ja auf unsichtbare reale Mächte und Kraftquellen – und ist damit der ideale Nährboden und Wegbereiter für Okkultismus. Eine klare Trennung zwischen Aberglauben und Okkultismus ist nicht einfach. Der Aberglaube stellt im Bewusstsein des Handelnden etwas Beiläufiges dar. Man glaubt und tut einfach Dinge so nebenher. Wenn wir uns den Okkultismus als ein vergiftetes Menü vorstellen, so ist der Aberglaube die Vorspeise. Sie soll den Appetit anregen und den Hungrigen tiefer in dunkle Bindungen ziehen. Ort warten dann Ängste, Zwänge, Krankheiten., manchmal ein früher Tod auf ihn. Das Leben wird zu einem düsteren Kerker.
Über den wahren Charakter des Aberglaubens schenkt uns nur ein Buch reinen Wein ein – die Bibel. Sie wirft Licht in den Hintergrund aller okkulten Angebote. Sie deckt Zusammenhänge auf, die wir unbedingt wissen sollten. Der biblische Glaube bezieht sich immer auf Gott – nur von ihm kommt Schutz ohne versteckte Rechnungen.
Der Teufel ist nicht unser Freund – er tut nur so. Er zieht einen fetten Köder auf seinen Haken und hält ihn uns vor die Nase. Er verspricht uns Glück. Doch jeder, der zuschnappt, merkt nur zu bald, dass er in falsche Hände geraten ist. Viele Opfer wissen gar nicht, woher ihre Probleme kommen. Kein Arzt, kein Psychotherapeut, kein Rechtsanwalt kann ihnen helfen – nur JESUS. Seine Angebote sind immer aufbauend und befreiend.

 

 

***ungezählte Menschen in unserem Land haben ein „Toi, toi, toi“ auf den Lippen, wenn sie einem anderen Glück wünschen, zu einer bevorstehenden Prüfung oder Reise, vor einer Operation oder für eine zwischenmenschliche Beziehung. Man hört das „Toi, toi, toi“ bereits im Kindergarten und auf dem Schulhof. Erwachsene rufen e sich über die Straße oder an der Ladentür zu. Ja, man kann keine Olympiade oder Weltmeisterschaft im Fernsehen verfolgen, wo nicht renommierte Moderatoren unsere Spitzensportler mit einem „Toi, toi, toi“ für den Wettkampf oder die baldige Genesung verabschieden.
Mag sein – viele plappern nur gedankenlos nach, was andere vorsagen. Christen, die sich ein „Toi, toi, toi“ zurufen, möchte ich geradezu Gedankenlosigkeit und Unwissenheit unterstellen.
Nun aber ist der Ausruf „Toi, toi, toi“ aber alles andere als ein frommer Wunsch und auch keine Erfolg und Gesundheit versprechende Beschwörungsformel, sondern eine kanalharte Verfluchung. Das Wort „toi“ kommt aus dem Sanskrit, einer entscheidenden Herkunftsquelle aller indogermanischen Sprachen. „Toi“ heißt übersetzt „Teufel“. Sprachgeschichtlich kann man das bis in den Klang des deutschen Wortes hinein nachvollziehen. Entsprechendes gilt für das griechische Wort „diabolos“, das französische „diable“, das englische „Devil“, das spanische „diablo“, das schwedische „djävul“ und andere mehr.
Die dreimalige Ausrufung des Wortes „toi“ hat folgenden Hintergrund: Der Teufel ist ein „Affe Gottes“, wie ein Kirchenvater treffend gesagt hat. Mit dem dreifachen „Toi, toi, toi“ äfft er den dreimal einen Gott nach. Das gleichzeitige Klopfen auf Holz ist obendrein eine Verspottung des „Fluchholzes“(Kreuz), an dem Jesus sein heiliges Leben stellvertretend für alle Sünden aller Zeiten opferte. Mit dem „Toi, toi, toi“ ruft man also über einen Menschen bzw. über ein Ereignis seiner nahen Zukunft bewusst oder unbewusst den Namen des Teufels an und aus.
Diese Sachinformation soll ermutigen, über die eigene Zunge zu wachen und auch für andere bewahrend Verantwortung zu tragen. Bleiben wir lieber bei „Gottes Segen“, wenn wir unseren Nächsten das Beste wünschen. Oder entscheiden wir uns wenigstens für ein „alles Gute“! Neben vielen irreführenden deutschen Redensarten stimmt doch dieses Wort für Wort: „Alles Gute kommt von oben!“(Jakobus 1, 17). Von unten – aus der Finsternis – ist nichts Gutes zu erwarten; weder für uns noch für unsere Mitmenschen. Jesus grüßt und entlässt seine Jünger übrigens mit einem „Schalom aleichem – Friede sei mit euch!“ Dabei meint das hebräische Schalom nie nur äußerlich geordnete Verhältnisse, sondern immer auch eine heile Beziehung zu Gott. So ist Jesus: Er will im Blick auf uns und alle Menschen rundherum Gutes – nach Leib, Seele und Geist, zeitlich und ewig.

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7. Religionen in der Welt – Bahai, Buddhismus,Islam,Daoismus,Hinduismus

Sonntag, 13. September 2009 | Autor:

Religionen

Bahai – Weg zum Weltfrieden?
von Patrizia Tilly

 

 

 

 

Wie entstand Baha’i?

Die Baha’i-Religion führt ihre Anfänge auf die Mitte des 19. Jahrhunderts im damaligen Persien und auf die Tätigkeit von Bahá’ulláh (Religionsstifter, 1817-1892) und Báb (Reformprediger, 1844-1853) zurück. Beide entstammen dem Islam.

Der Bahá’ismus entstand auf dem Hintergrund shi’itischer Vorstellungen, seine Anfänge weisen in das Jahr 1844 und auf das Gebiet des modernen Iran (eh und je Hochburg der Schi’iten). Shi’iten glauben, dass sich Gott immer wieder in bestimmten Menschen (Imame genannt) manifestiert und durch sie seine Botschaft weitergibt. Der Imam erhält nach shi’ituscher Lehre das geheimnisvolle „Licht des Mohammed“.

Am 23. Mai 1844 erklärte sich nun der Shi’it Mirza Ali Mohammed aus Shiraz zum Vorläufer des erwarteten zwölften Imam und nannte sich selbst „Bab“ (=“das Tor“). Er predigte radikale soziale und religiöse Reformen, die den religiös eingeschlafenen Islam shi’itischer Prägung erneuern würde. Báb forderte, alle religiösen Bücher des Islam zu vernichten und nur noch den Koran zu behalten. Statt des Studiums religiöser Bücher sollte man sich dem Studium der Philosophie, der Logik, der Jura, Sprachen und anderen Wissenschaften widmen. Die Herrscher sollten sich um eine intensive Islamisierung ihrer Untertanen bemühen und die Unbelehrbaren sollten des Landes verwiesen werden.

Bahá’i entstand aus dem shi´itischen Islam, versteht sich aber als dessen Neuoffenbarung

Bruch mit dem Islam

Interessant ist die Haltung Bábs Frauen gegenüber. Er lehrte, dass die Frau eine neue, gehobenere Stellung erhalten müsse. Des weiteren erlaubte er den Männern, mit Frauen zu reden, und Frauen durften an den Abendandachten in Moscheen teilnehmen.

Diese und weitere Entwicklungen deuteten schon einen starken Bruch mit dem Islam an. Die Reaktion des islamischen Persien war vorprogrammiert: Verfolgung, Gefängnis und immer neue Massaker an „Bábis“ standen an der Tagesordnung. Báb selbst wurde am 9.Juli 1850 in Tabriz öffentlich hingerichtet. Vor seinem Tod prophezeihte er, dass er nur ein Wegbereiter für den nach ihm kommenden größeren Weltreligionsstifter Baháu’lláh gewesen sei.

Dieser wurde ebenfalls ins Gefängnis geworfen, hatte dort aber die Offenbarung, dass er der von Báb prophezeihte Mann sei. So begründete er die Weltreligion der Bahá’i. Als Verbannter in Palästina, wo er den Rest seines Lebens als Gefangener der türkischen Regierung verbrachte, schrieb er unzählige Briefe und führte eine intensive Korrespondenz mit den mächtigen der Welt: unter anderem dem Schah von Persien, dem Papst in Rom, der englischen Königin Viktoria, Napoleon III. Unter seinen über einhundert Büchern, befindet sich das für seine Anhänger wichtigste und heiligste Werk – „Kitab-i-Agdas“.

Gottesbild und Glaube

Ist schon im Islam Alláh ein sehr unpersönlicher und für Menschen kaum erreichbarer Gott, so löst sich die Vorstellung von Gott im Bhá’ismus gänzlich in Unvorstellbarkeit und totaler Ferne auf. Der Religionsstifter Bahá’u’llah schrieb: „Gott ist und war schon immer verborgen in der Urewigkeit seines Wesens und bleibt in Seiner Realität für immer der Sicht der Menschen verborgen.“

Bahá’i sagt, Gott ist für Menschen unvorstellbar, unpersönlich und unerreichbar

Die Bahá’i glauben nicht an eine absolute, abgeschlossene Offenbarung Gottes. Stattdessen wird diese als ein Prozess verstanden, religiöse Wahrheit gilt nicht als absolut, sondern relativ. Gott offenbart sich nach Bahá’i-Verständnis den Menschen in den verschiedenen Epochen gemäß ihrer Auffassungskraft und den Bedürfnissen ihrer Zeit.

Der Bahá’ismus versteht sich daher als Neuoffenbarung und nicht als bloße Reformation des Islam. Bahá’ulláh (arabisch: „Herrlichkeit Gottes“) mit seinen Schriftaufzeichnungen bildet das Zentrum dieser Religion. Er nimmt für die Bahá’i eine Stellung ein wie Moses, Buddha, Jesus oder Mohammed in den anderen Weltreligionen.

Des weiteren wird gesagt, dass alle großen Religionen in der Welt göttlichen Ursprung haben, ihre Grundprinzipien miteinander harmonieren, ihre Ziele und Gründe letztlich gleich sind. Gott offenbart sich demnach in den unterschiedlichen Phasen menschlicher Geschichte, indem er sich im Leben eines Menschen manifestiert (Noah, Mose, Abraham, Buddha, Zarathustra, Konfuzius, Jesus, Mohammed, Krishna…). Mit jedem neuen göttlichen Offenbarungsträger erfährt die Menschheit mehr über Gott. Jedoch ist jede Manifestation Gottes an sich eine abgeschlossene und für die Menschen der betroffenen Epoche vollkommen genügende Offenbarung. Die Bahá’i sehen darin eine geistliche Evolution, die immer weiter fortschreitet.

Bahá’i meint, dass alle Religionen göttlichen Ursprungs sind, harmonieren und evolutionistisch aufeinander aufbauen

Der zentrale theologische Gedanke ist der der Einheit: Einheit der Menschen und der Religionen, eine globale Friedensordnung, in der alle Völker und Kulturen willkommen sind ist das Ziel. „Die Wohfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, ehe nicht die Einheit fest begründet ist“, verkündete Baháu’lláh.

Prinzipien der Bahá’i-Religion

Hauptprinzipien, die einen gläubigen Bahá’i ausmachen können als zentral genannt werden:

Verpflichtung nach Wahrheitssuche

Die Einheit der Menschen

Die Einheit der Religionen

Die Verurteilung jeglicher Vorurteile

Harmonie zwischen Wissenschaft und Religion

Gleichberechtigung der Geschlechter

Ausbildungspflicht

Adoption einer Weltsprache

Überwindung der Unterschiede zwischen reich und arm

Einrichtung und Unterstützung eines Weltgerichts

Arbeit im Geiste der Anbetung, der Gerechtigkeit und des Friedens

Es ist verständlich, dass eine so weit gespannte Toleranz und Weltoffenheit heute offene Ohren findet. Die Bahá’i zählen bereits fünf bis sechs Millionen Menschen in über 190 Ländern dieser Erde zu ihren Anhängern. Ihre Literatur ist in mehr als 800 Sprachen übersetzt. Auch in Deutschland ist eine Gemeinde aktiv, die seit 1904 besteht. Sie zählt rund 5000 Mitglieder.

Einschätzung

(1) Echte oder falsche Manifestation?

Wie erwähnt glauben die Bahá’i an eine Manifestation Gottes in Menschen verschiedenster Epochen. Wie aber unterscheiden die Bahá’i eine echte Manifestation von einer Falschen? Wie können sie wissen welcher religiöser Führer ein Schwindler war/ist und welcher nicht?

Hier scheinen sich die Bahá’i selbst nicht einig zu sein, denn es gibt verschiedene Listen zur Überprüfung (die einen schließen beispielsweise den Taoismus ein, andere schließen ihn völlig aus…). Und dies, obwohl es eine genaue und sehr anspruchsvolle Liste mit Unterscheidungsmerkmalen für echte Manifestation Gottes gibt.

Die bahá’iistische Lehre von der evolutionistischen Gotteserkenntnis lässt sich in der Geschichte nicht nachvollziehen.

Sie ist zu lang, um hier en detail aufgeführt zu werden, jedoch möchte ich drei Merkale einer sogenannten „echten Manifestation“ herauspicken und sie hinterfragen:

(a) „Eine echte Manifestation benennt ihren Nachfolger“.

Folgt man den zeitlichen Abläufen, so kann man nur feststellen dass beispielsweise Krishna, der nach Moses kam, niemals seinen Vorläufer erwähnt hat, weil er ihn offensichtlich gar nicht kannte. Ebensowenig lässt sich eine Verbindung zwischen Krishna und Zarathustra, Buddha und Konfuzius oder Konfuzius und Jesus herstellen.

(b) „Eine echte Manifestation ist ungelehrt und hat keinen Status in der Gesellschaft“.

Mose wuchs am ägyptischen Pharaonenhof auf und war überaus gelehrt. Konfuzius widmete sich bereits mit 15 Jahren dem Studium und wurde bald ein erfolgreicher Lehrer….

(c) „Eine echte Manifestation ist frei von Sünden“.

Mose ermordete einen Ägypter, Konfuzius bekannte immer wieder seine moralischen Fehltritte und sein Alkoholproblem, auch Mohammed bekannte seine Schuld vor Gott.
Einzig und allein auf Jesus Christus trifft dieses Merkmal zu.

Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Lehre der Bahá’i nicht mit den historischen Geschehnissen vereinbar ist!

(2) Einheit – logisch oder unlogisch?

Gott ist für Bahá’i zwar der ewig Unerreichbare, kann jedoch nach ihrem Verständnis aus den jeweiligen Manifestationen gesehen und verstanden werden, wobei man an eine fortschreitende, evolutionistische Offenbarung glaubt, die Manifestation für Manifestation immer deutlicher das Wesen Gottes offenbart.

Nehmen wir nun einige Manifestationen, die von allen Bahá’i anerkannt werden, und überprüfen, ob sie sich ergänzen, aufeinander aufgebaut sind und wenigstens in der essentiellen Frage des Gottesverständnisses zu einer Einheit gefunden haben:

Mose: Glaubte an die Existenz des einen persönlichen Gottes und war Monotheist.

Krishna: lehrte die Existenz vieler Götter und war Polytheist.

Zarathustra: lehrte die Existenz zweier Götter (das Gute und das Böse) und war somit ein Dualist.

Buddha: die Kategorie „Gott“ existierte in seinem Leben nicht, er war Agnostiker.

Jesus: lehrte einen persönlichen Gott und, dass er selbst die fleischliche Inkarnation dieses Gottes ist. Er war Monotheist.

Mohammed: lehrte strikten Monotheismus, lehnte aber die Fleischwerdung Gottes in Jesus ab.

Franzis Beckwith hat recht wenn er schreibt: „Gott kann in seiner Natur nicht gleichzeitig unpersönlich, persönlich, polytheistisch, monotheistisch, fähig zur Fleischwerdung, unfähig zur Fleischwerdung, relevant und irrelevant sein.Wenn das stimmen sollte, dass Gott alles das ist, dann bewegen wir uns in Richtung Agnostizismus. Ein so unlogischer Gott könnte unmöglich aus der sich widersprechenden Information, die uns die sogenannten Manifestationen geben, erkannt werden.“

Gottes Wesen im Verständnis der Weltreligionen widerspricht sich und ist nicht harmonisierbar

(3) Unterschiede zum Christentum

(a) Kann Gott Mensch werden?

Für die Bahá’i ist die Menschwerdung Gottes die denkbar größte Verletzung seines Wesens, denn Gott ist für sie fern und unnahbar, unerlebbar und unerkennbar. Bahá’u’lláh schreibt: „Sei dessen gewiss, dass der Ungesehene niemals sein Wesen Fleisch werden lassen kann, um es so den Menschen zu offenbaren.“

In Jesus wird nach ihrem Verständnis zwar ein Stück Wesen Gottes deutlich, Gott selbst bleibt jedoch wie eh und jeh verborgen. Jesus habe zwar als Manifestation seine Mission gehabt, wurde jedoch von Mohammed abgelöst und habe somit für unser Zeitalter keine weitere Relevanz mehr.

Diese Einstellung wirft allerdings für die Bahá’i ein unerwartetes Problem auf. Wie kommt es, dass ein allmächtiger Gott etwas nicht kann? Er mag ja vielleicht nicht wollen, aber wenn er allmächtig ist, wird er immer können. Wird hier nicht durch die eigene Lehre Gottes Allmacht, die der Bahá’ismus über alle anderen Attribute Gottes erhebt, in Frage gestellt?

Für Christen ist die Menschwerdung Jesu der größte Liebesbeweis Gottes an uns.

Der Allmächtige tritt aus seinem Reich heraus, um mit uns wie ein Mensch zu leben, zu fühlen, sich zu freuen, zu leiden, zu sterben. Ein liebender Vater, der am eigenen Leib gespürt hat, was es heißt, Mensch zu sein; der alle unsere Gefühle und Sorgen versteht, weil er sie selber erlebt hat; der keinesweges fern und unnahbar ist, sondern erlebbar und jedem Einzelnen persönlich nahe. Ein Gott, der uns nicht im Ungewissen über sich und sein Wesen gelassen hat, der uns durch Jesus alles über sich gesagt hat und uns nicht Epoche für Epoche auf weitere Erkenntnisse warten lässt – seine Offenbarung ist absolut.
Bahá’i lehnen Jesus als Gott und Mensch ab; für Christen ist er Retter und Gottes größter Liebesbeweis

(b) Körperliche Auferstehung und Rückkehr Jesu

Auch die körperliche Auferstehung Jesu von den Toten wird von den Bahái abgelehnt. Sie sagen, er sei nur im Glauben seiner Jünger auferstanden, aber nicht leiblich. Die Auferstehung wird von Bahá’i lediglich als Vision gesehen.

Ähnlich leugnet man auch die Lehre der Wiederkunft Jesu. Bahái glauben zwar an die Wiederkunft einer göttlichen Manifestation, jedoch nicht an die der gleichen Person. Die Einzigartigkeit Jesu wird abgelehnt, sein Anspruch, die alleinige Wahrheit und der einzige Weg zu Gott zu sein ist für den Bahá’ismus undenkbar. Bahá’u’lláh wird als Nachfolger Jesu gesehen. Jesus hat zwar gesagt, er ist Gott, habe dies aber nicht ganz so gemeint, sondern eher, er hätte göttliche Eigenschaften gehabt.

(c) Bibelverständnis

Bahá’u’lláh interpretiert die Aussagen des Neuen Testamentes auf dem Hintergrund seiner eigenen Ideen und reißt sie aus dem Kontext.

Ein Beispiel für eine Fehlinterpretation und fragwürdige Prophetie ist die Vorraussage Abdu’l-Bahás, das Gottes Reich im Jahre 1957 etabliert sein werde: „Der Weltfrieden wird endgültig etabliert sein, und eine Weltsprache wird angenommen sein. Missverständnisse werden verschwinden und die Anliegen der Bahái werden überall ausgebreitet sein und die Einheit der Menschen fest etabliert.“
Er sagte diese Worte auf einer Konferenz der Theosophischen Gesellschaft 1913 und bezog sich auf Verse im Buch des Propheten Daniel:
Wohl dem, der da wartet und erreicht 1335 Tage! Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!
Daniel 12,12-13

Diese 1335 Tage legte Abdu’l-Bahás als 1.335 Solar-Jahre angefangen von Hijrat (im Jahre 622 n. Chr) aus. So kam er auf das Jahr 1957.

Wir befinden uns mittlerweile in 2003 und der Weltfrieden ist noch immer nicht da. Die Prophetie scheint den Bahái peinlich und unangenehm zu sein, da sie diese Passage 1970 aus ihrem Buch „Esslemonts“ wieder herausnahmen haben und die Auslegung des Danielwortes auf das Hunderjährige Jubiläum der Deklaration des Bahá’u’lláh in Bagdad bezogen.

Fazit

Christentum und Bahá’i sind zwei Religionen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Allein die völligen Gegensätze im Gottesbild (persönlicher und erfahrbarer Gott im Christentum, unpersönlicher und ferner Gott bei Bahá’i) und im Offenbarungsverständnis (absolut contra relative) genügen, um eine tiefe Kluft zwischen den beiden Glaubensrichtungen zu erkennen

Hält man sich einige löbliche Ziele und die tolerante Einstellungen der Bahá’i-Religion vor Augen, bleibt die kritische Frage: „Wenn die Behauptung ‚Offenbarung ist relativ‘ absolut gesetzt wird, dann kann die Behauptung ‚Offenbarung ist relativ‘ nicht absolut wahr sein – wo ist also der Wahrheitsbeweis?“ (Francis Beckwith)

Buddhismus – sein anderes Gesicht

 

 

Buddhismus

Frage von RB:
„Wenn man mit Anderen über den christlichen Glauben diskutiert, bekommt man oft die Antwort das im Namen des Christentums so viele Verbrechen begangen wurden und dass z.B. doch der Buddhismus eine viel friedvollere Geschichte hat. Was kann man darauf am besten Antworten?“

Im Namen des „Christentums“ wurden viele Verbrechen begangen – sozusagen unter falschem Namen -, denn Menschen, die Verbrechen verüben, gehören nicht zu Christus (1.Johannes 3,10).

Doch dass der Buddhismus friedvoller ist als das Namenschristentum, kann nach dem Urteil von Kennern auch nicht behauptet werden – jedenfalls nicht vom tibetischen Buddhismus, der durch die Öffentlichkeitsarbeit des Dalai Lama für die westliche Welt wie der Buddhismus an sich erscheint.

Sensibilisiert durch das immer gleiche – wie leblos wirkende Lächeln des Dalai Lama in den Zeitungen, fiel mir der Titel eines Buches auf: „Und der Dalai Lama lächelt“. Dort wurde ein völlig anderer Buddhismus enthüllt – anscheinend gründlich recherchiert und ohne Polemik, doch in starkem Kontrast zur üblichen Darstellung in den Medien:

Aufforderung zum Mord

Auf Seite 27 diese Buches ist unter „Ritualmord“ zu lesen: „Fest steht, dass alle Texte der höchsten Tantraklasse zum Mord aufrufen.“ … Als eine ehrenwerte Handlung wird es angesehen, die Welt von Menschen zu „erlösen“, von den denen ein Yogi zu wissen meint, dass sie in Zukunft Verbrechen verüben werden. So tötete Padmasambhava (Rinpoche) in seiner Jugend einen Knaben wegen dessen vermeintlichen Schandtaten in der Zukunft.

Im Hevajr-Tantra heißt es: Nachdem du deine Absicht dem Guru kundgetan hast, führe den Tötungsritus an einer Person durch, die nicht an die Lehren des Buddhas glaubt, sowie an Verleumdern des Guru und Buddhas. […] Dann stelle man sich eine glühende Nadel vor, die in ihren Rücken eindringt. Wenn du dann die Ursilbe des Feuerelements in ihr Herz hinein-imaginierst, wird sie im selben Augenblick getötet.

Entsprechende Sätze gibt es im Kalachakra-Tantra. Auch dort wird dazu aufgefordert, ein Wesen, das die buddhistische Lehre verletzt hat, zu ermorden. Der Text verlangt jedoch, dass dies mit „Mitgefühl“ zu geschehen habe.

Die Vernichtung von Gegnern mit magischen Mitteln gehört nicht zur „Grundausbildung“ jedes eingeweihten Praktizierenden des Vajrayana, sondern sie ist eine sorgsam geheim gehaltene und nur Wenigen zugänglich gemachte Praxis. Wenn nämlich solche Techniken jedem Tantra-Praktizierenden sofort offenbar gemacht würden, hätte der Buddhismus im Westen sicher weniger Erfolg.

Zeugnisse blutiger Zeremonien

Weiter wird berichtet, dass Fleisch, Blut und Schädel buddhistischer Heiliger auch heute noch in Pillenform verzehrt werden, um magische Kräfte zu erlangen. Ein Grundlagenwerk zur Geschichte des tibetischen Buddhismus (die Blauen Annalen), berichten, wie 18 Raubmönche für ihre tantrischen Zeremonien Männer und Frauen schlachteten.

Obgleich ein vom kommunistischen China in Lhasa eingerichtetes „Tibetisches Revolutionsmuseum“ hauptsächlich Propagandazwecken dienen soll, lassen die Ausstellungstücke noch heute erahnen, welches Grauen sich hinter der schönen Fassade der Religion verbirgt:

Präparierte Schädel, mumifizierte Hände, Rosenkränze aus Menschenknochen, zehn Trompeten aus den Oberschenkelknochen 16-jähriger Mädchen sind nur einige der Ausstellungsstücke. Unter den Exponaten befindet sich auch ein nachgefertigtes Dokument mit dem“ Siegel eines früheren Dalai Lama“, in dem dieser die folgenden Abgaben einfordert: Menschenköpfe, Blut, Fleisch, Fett, Eingeweide von Menschen und rechte Hände, ebenso abgezogene Haut von Kindern, das Menstruationsblut einer Witwe und Steine, mit denen Menschenschädel eingeschlagen wurden – zur „Stärkung der Heiligen Ordnung“.

Das tibetisch-buddhistische Pantheon ist erfüllt mit allen nur erdenkbaren Ungestalten, deren Wahnsinn, Gräueltaten und Menschenverachtung grenzenlos sind. Unter ihnen befinden sich Vampire, Kannibalen, Henker, Ghule (grausige Gespenster), Sadisten. Guru Rinpoche, ein grausamer buddhistisch religiöser Pionier Tibets und der heutige Dalai Lama, der als Wiedergeburt von Avalokiteshvaras (Chenrezig) angesehen wird, galten und gelten weiterhin als die konkurrenzlosen Meister dieses Horrorkabinetts, das sie von ihrem Lotusthron aus befehligen.

Diese morbide Gedankenwelt findet sich bei dem „friedliebenden“ Dalai Lama mit dem ewigen Lächeln. Seine Schutzgöttin ist ein wahnsinniges Weib mit Namen Palden Lhamo, die Tag und Nacht durch einen kochenden Blutsee reitet. Sie sitzt dabei auf einem Sattel, der von ihr höchstpersönlich aus der Haut des eigenen Sohnes gefertigt wurde, den sie ermordete, weil der sich geweigert hatte, den Weg seiner Mutter zu teilen und Buddhist zu werden.

Ein Ausweg aus dem Horror

Auch dem Dalai Lama und seinen Anhängern gilt die biblische Einladung:
Es gibt keinen Gott außer mir, einen gerechten Gott und Retter… Wendet euch zu mir – so werdet ihr gerettet – aller Welt Enden, denn ich bin Gott und keiner sonst…
Jesaja 45,21-22

Gott verabscheut falsche Lehre und falsche Götter. Die Menschen jedoch, die in diesem Netz gefangen sind, liebt Jesus und gab sein Leben für sie zur Rettung.

 

 

Islam

 

 

Islam

 

Wie ist der Islam entstanden? (Teil 1)
von Autorenteam

Diese kurze aber recht wichtige Frage verdient eine ausführliche Antwort. Die Antwort ist so ausführlich geraten, daß wir sie unmöglich in einem Artikel wiedergeben können.

Die Geschichte des Islam
Teil 1: Arabien vor dem Auftreten Mohammeds; Das Leben Mohammeds bis zu seiner Übersiedlung nach Medina
Teil 2: Das Leben Mohammeds, nach der Übersiedlung nach Medina
Teil 3: Die Ausbreitung und Konsolidierung nach Mohammeds Tod
Teil 4: Die Entstehung der verschiedenen islamischen Richtungen

Der Islam ist eine sehr vielschichtige Religion, deren Entwicklung man sehr umfangreich darstellen kann. Ich werde versuchen einen Überblick zu geben, der leider nur sehr vordergründig sein kann. Er dürfte von Muslimen vor allem in den Wertungen nicht geteilt werden. Vielen Angaben dienten westliche Religions- oder Islamwissenschaftler als Quelle. Der Islam wie wir ihn heute vorfinden hat eine lange Geschichte. Den Koran habe ich nach der Übersetzung von Adel Theodor Khoury zitiert, die sich eng an dem islamischen Koranverständnis orientiert (andere Übersetzungen haben unter Umständen auch eine abweichende Verszählung).

1. Arabien vor dem Auftreten Mohammeds

Die religiöse Entwicklung des Islam vor dem Auftreten Mohammeds ist interessant, da Mohammed und seine ersten Anhänger und Gegner von ihr geprägt wurden. Die arabische Halbinsel war zu dieser Zeit wohl keine geschlossene politische Einheit. In ihr gab es Stadtstaaten und Stämme, die sich außer in den vier „heiligen“ Monaten häufig bekämpften. Als Nachbarn waren vor allem das byzantinische Reich und das persische Reich von Interesse, die miteinander rivalisierten. In diesem vielschichtigem politischen Gebilde gab es folgende religiöse Gruppen:
Jüdische Stämme: Seit dem ersten Jahrhundert nach Christus hatten sich in Arabien viele Juden nach der Eroberung Jerusalems durch Titus (70 n. Chr.) und der Niederschlagung des Bar Kochba-Aufstandes (135 n. Chr.) niedergelassen. Aus den Berichten über das Leben Mohammeds, kann man schließen, dass sie eine wichtige Gruppe in Arabien waren.
„Christliche“ Gruppierungen: Durch die Nachbarschaft verschiedener Nationen im byzantinischen Reich, gab es auch Christen in Arabien. Insbesondere war die Gegend wohl für Gruppen interessant, die im byzantinischen Reich wegen ihrer Irrlehren mit Diskriminierungen rechnen mussten. Zu ihnen gehörten vor allem die sogenannten Monophysiten (von Äthiopien beeinflusst) und Nestorianer. Die Monophysiten lehrten, dass Jesus Christus nur eine göttliche Natur hat (griech. mone physis = eine einzige Natur), die Nestorianer waren nach Nestorius benannt, einem ehemaligen Patriarchen von Konstantinopel. Er lehrte, dass die göttliche Natur Jesu nicht mit der menschlichen vereint gewesen sei. Aus diesem Grund lehnte er die Bezeichnung Gottesgebärerin für Maria ab, da der irdische Jesus in seinen Augen nicht Gott war. Man kann sich also Denken, dass die „christlichen“ Gruppen in Arabien kein sehr einheitliches Bild geben konnten. Eine interessante Gruppe sind auch die Ebioniten (hebr. ebjonim = die Armen; entsprach dem Ehrennamen der Christen in Jerusalem). Sie gab es in der klassischen Form zur Zeit Mohammeds nicht mehr. Sie bekannten Jesus zwar als Christus, leugneten aber seine Göttlichkeit ganz, forderten die Einhaltung des ganzen mosaischen Gesetzes, auch für nichtjüdische Christen und erwarteten ein nationales Messiasreich mit Jerusalem als Mittelpunkt. Ihre Vorstellungen, die mit den Aussagen der Bibel völlig unvereinbar sind, haben sehr große Ähnlichkeit zu den Lehren Mohammeds.
Der altarabische Polytheismus (griech. Vielgötterei): Neben den jüdischen Gruppen und den Sekten christlichen Ursprungs, gab es auch polytheistische Vorstellungen, die weit verbreitet waren. Man kannte viele Gottheiten und Geister unter denen es einen Hochgott gab, der als Schöpfer der Welt galt und bei dem kleinere Gottheiten Fürbitte einlegen konnten. Der Name dieses Gottes war wohl al-lâh, ein Ausdruck, der meist als Synonym für al-ilâh (arab. = der Gott) angesehen wird, von manchen aber auch als Eigenname betrachtet wird. Heutige Araber und Vertreter islamisch geprägter Sprachen (z. B. Indonesier), verstehen meines Wissens Allah als Gattungsbegriff (d. h. der Ausdruck bedeutet: der Gott), so dass er auch von Christen zur Bezeichnung ihres Gottes verwendet wird.

Eine wichtige Rolle im altarabischen Polytheismus spielte die Ka’ba, ein schwarzer Stein, als Zentrum eines Heiligtums in Mekka. Die Wallfahrten waren für die Stadt Mekka eine wichtige Einnahmequelle.

Wie ist der Islam entstanden? (Teil 2)

Teil 1: Arabien vor dem Auftreten Mohammeds; Das Leben Mohammeds bis zu seiner Übersiedlung nach Medina
Teil 2: Das Leben Mohammeds nach der Übersiedlung nach Medina
Teil 3: Die Ausbreitung und Konsolidierung nach Mohammeds Tod
Teil 4: Die Entstehung der verschiedenen islamischen Richtungen

2. Das Leben Mohammeds

Das Leben Mohammeds, nach der Übersiedlung nach Medina
• 622 n. Chr. siedelte Mohammed mit ca. 70 Anhängern von Mekka nach Medina über, nachdem 615 n. Chr. schon 89 Männer und 18 Frauen aus seiner Gefolgschaft nach Äthiopien auswanderten. Er hatte ab 620 n. Chr. Kontakte zu Medinensern bekommen, und war von diesen nach Medina eingeladen worden. Einige von Ihnen wurden schnell seine Anhänger. Von ihm scheint eine Vermittlerrolle zwischen den beiden arabischen Stämmen in Medina erwartet worden zu sein. Vielleicht meinte man auch, dass er zu den dort ansässigen jüdischen Stämmen einen guten Kontakt entwickeln würde. In Medina erlangte er sehr schnell religiösen und politischen Einfluss. Ein Problem stellten für Mohammed jedoch die jüdischen Stämme dar, die zwar mit ihm verbündet waren, seinen religiösen Anspruch aber zurückwiesen. Eine Haltung, die bis 624 n. Chr. deutlich wurde. Als Reaktion darauf wurde von Mohammed die Gebetsrichtung geändert. Nun beteten Muslime nicht mehr in Richtung des ehemaligen jüdischen Tempels in Jerusalem, sondern in Richtung der heidnischen Pilgerstätte in Mekka, die zu einem islamischen Heiligtum erklärt wurde. Die Auswanderer bestritten ihren Lebensunterhalt durch Handel und Überfälle auf vorbeiziehende Karawanen. Von März 623 bis Januar 624 n. Chr. wurden von ihnen wohl alleine sieben mekkanische Karawanen überfallen. Solche Überfälle waren im damaligen

Die Anhänger Mohammeds waren anders, indem sie auch in den „heiligen“ Monaten Raubzüge durchführten.

Arabien zwar nicht ungewöhnlich, die Anhänger Mohammeds unterschieden sich von anderen aber dadurch, dass sie auch in den „heiligen“ Monaten Raubzüge durchführten. Ab 624 n. Chr. gab es deshalb kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Mekkanern und den Muslimen in Medina. Ab diesem Zeitraum werden von Mohammed nacheinander auch die mit ihm eigentlich verbündeten jüdischen Stämme brutal bekämpft.
• 624 n. Chr. kommt es zur Schlacht von Badr. Sie war durch einen missglückten Raubüberfall der Muslime veranlasst, der zu einer militärischen Aktion der Mekkaner führte, bei der sie vernichtend geschlagen wurden.
Nach dieser Schlacht begann im April 624 n. Chr. die erste Aktion gegen einen jüdischen Stamm, den Stamm der Banû Qaynuqâ. Der Anlass war eine angebliche Beleidigung einer arabischen Frau durch einen jüdischen Goldschmied, der daraufhin spontan von den Muslimen ermordet wurde. Auch die Blutrache des jüdischen Stammes forderte ein Todesopfer. Der Stamm wurde daraufhin belagert, musste auswandern und seine Habe zurücklassen.
Der Sieg von Badr hatte folgende Sure, die Mohammed offenbart worden sein soll zur Folge:
„O Prophet, sporne die Gläubigen zum Kampf an. Wenn es unter euch nur zwanzig gibt, die standhaft sind, werden sie zweihundert besiegen. Und wenn es unter euch hundert gibt, werden sie tausend von denen, die ungläubig sind besiegen. Dies dafür, daß sie Leute sind, die nicht begreifen.“ (Sure 8,65)
Solche Suren sind aus meiner Sicht eine Ursache für eine triumphale Haltung bei manchen Muslimen, die in offensichtlichem Widerspruch zur Lebenswirklichkeit steht. Fundamentalistische Muslime schließen deshalb aus der politischen Bedeutungslosigkeit des Islam, dass zu wenige „standhaft“ sind. Säkulare, wie Mustafa Kemal (genannt Atatürk), wandten sich u.a. deshalb vom Islam ab und versuchten ihn aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen.
• 625 n. Chr. kommt es zu einem Rachefeldzug der Mekkaner. Im März findet am Berg Uhud eine Schlacht statt in der die Muslime geschlagen werden und Mohammed sogar selbst verwundet wird. Aufgrund des Widerspruchs der Verhältnisse zur o. g. Sure 8,65 werden neue Verse offenbart (Sure 3,139-148), die die Ursache für die Niederlage der mangelnden Standhaftigkeit der Muslime zuschreiben. Da die Mekkaner den Sieg nicht nutzten um Medina zu erobern, war Mohammed in seiner Stellung nicht gefährdet.
Nach der Schlacht kam es wieder zu einer Aktion gegen einen jüdischen Stamm, den der Banû Nadir. Mohammed behauptete eine Offenbarung empfangen zu haben, dass sie einen Mordanschlag gegen ihn planten. Er setzte ihnen ein Ultimatum, belagerte ihre Siedlung und konnte sie erst durch das illegale Fällen von Palmen in ihrer Oase dazu zwingen, wie die Banû Qaynuqâ auszuwandern. Das Fällen der Palmen wurde im Nachhinein durch Sure 59,4-5 gerechtfertigt, wo es heißt:
„Dies dafür, daß sie sich Gott und seinem Gesandten widersetzten. … Was ihr an Palmen umgehauen habt oder auf ihrem Stamm habt stehenlassen, es geschah mit der Erlaubnis Gottes, auch damit er die Frevler zuschanden mache.“
• 627 n. Chr. kommt es zum sogenannten Grabenkrieg. In ihm griffen 10.000 Mekkaner und ihre Verbündeten Medina an, dass nur von 3.000 Bewaffneten verteidigt wurde. Die Verteidiger zogen, auf den Rat eines persischen Konvertiten, einen Graben, so dass die Mekkaner nicht nach Medina eindringen konnten. Sie belagerten die Stadt 14 Tage lang, verloren dann den Rückhalt ihrer Verbündeten und zogen unverrichteter Dinge ab.
Nach diesem Krieg kam es wieder zu einer Aktion gegen den letzten jüdischen Stamm in Medina, die Banû Qurayza.

Mohammed ließ alle männlichen Mitglieder des Stammes massakrieren.

Die Banû Qurayza hatten sich im Grabenkrieg wohl nicht sehr engagiert, was m. E. nach dem Schicksal der anderen jüdischen Stämme auch verständlich ist. Ihnen wurde daraufhin Verrat vorgeworfen. Und Mohammed belagerte auch sie aufgrund einer angeblichen Offenbarung Gottes. Nach einer 25-tägigen Belagerung, ergaben sie sich bedingungslos. Mohammed ließ darauf hin alle (600-700) männlichen Mitglieder des Stammes massakrieren und die Frauen und Kinder in die Sklaverei verkaufen. Möglicherweise war dieses Vorgehen dadurch motiviert, dass die bereits vertriebenen Juden die Mekkaner im Grabenkrieg unterstützten.
• 628 n. Chr. kam es zu einem Feldzug gegen die Juden in der Oase Haybar durch den Mohammed die dort und in zwei anderen Oasen lebenden Juden tributpflichtig machte. Im selben Jahr versuchte er begleitet von mehreren verbündeten Beduinenstämmen eine „Wallfahrt“ nach Mekka zu unternehmen. Die Mekkaner deuteten diese Wallfahrt aber als militärische Bedrohung und ließen ihn nicht in die Stadt, handelten aber in al-Hudaybiya einen zehnjährigen Waffenstillstand aus, in dem Mohammed auch gestattet wurde 629 n. Chr. eine Wallfahrt durchzuführen.
• 629 bzw. 630 n. Chr. wurde der Waffenstillstand bereits wieder von Mohammed gebrochen. Der Anlass war eine Auseinandersetzung zwischen zwei Stämmen, von denen der eine mit ihm und der andere mit Mekka verbündet war. Daraufhin zog Mohammed mit einem Heer von 10.000 Mann nach Mekka, konnte es fast kampflos einnehmen, reinigte die Ka’ba von den Götzen und wehrte mit den Mekkanern einen Angriff von anderen Stämmen ab.

In den Jahren 620 bis 632 n. Chr. unterwarf er noch andere Stämme auf der arabischen Halbinsel und machte diese tributpflichtig. 632 kommt es zur sogenannten „Abschiedswallfahrt“ auf der Mohammed die neue islamische Art der Wallfahrt einführt. Sie wird „Abschiedswallfahrt“ genannt, weil es zugleich Mohammeds letzte Wallfahrt war. Am 08. Juni 632 n. Chr. starb Mohammed überraschend.

In die Zeit in Medina fallen auch die meisten Ehen Mohammeds. Bis zum Tod von Hadîja, seiner ersten Frau, lebte Mohammed monogam. Nachdem diese ca. 619 n. Chr. starb hat er in den verbleibenden 13 Lebensjahren noch mindestens 12 Frauen geheiratet. Da anderen Muslimen nur die Ehe mit vier Frauen zur selben Zeit gestattet war (Sure 4,3), bedurfte es für dieses Verhalten eine „Offenbarung“ die sich in Sure 33,50-51 findet. Dort heißt es:
„O Prophet, Wir haben dir für erlaubt erklärt zu heiraten: deine Gattinnen, denen du ihren Lohn hast zukommen lassen; … auch jede gläubige Frau, wenn sie sich dem Propheten (ohne Gegenforderung) schenkt und falls der Prophet sie heiraten will: Dies ist dir vorbehalten im Unterschied zu den Gläubigen – … Du darfst zurückstellen, wen von ihnen du willst, und du darfst bei dir aufnehmen, wen du willst. Und wenn du doch eine von denen haben möchtest, die du abgewiesen hast, dann ist das für dich kein Vergehen. …“
Um Mohammeds Verhalten zu legitimieren bedurfte es immer neuer nachträglicher „Offenbarungen

Die meisten Ehen Mohammeds waren mit Witwen oder geschiedenen Frauen. Einige Ehen hatten jedoch Besonderheiten aufzuweisen. So heiratete er seine Lieblingsfrau Aischa, als diese sechs Jahre alt war und wohnte ihr das erste mal bei, als sie neun Jahre alt war. Mindestens zwei Frauen waren Überlebende der Vertreibungen der Juden aus Medina, die sehr kurz nach diesen Ereignissen von Mohammed geheiratet wurden. Das dies auch für die Muslime der damaligen Zeit ungewöhnlich war, zeigt folgende Aussage in einer islamischen Überlieferung: „O Gesandter Allahs! Ich dachte, du könntest vor dieser Frau nicht sicher sein, da du ja vorher ihren Vater, Bruder und Mann getötet hast“. Auch die Ehe mit Zainab bint Dschahsch war mehr als ungewöhnlich. Sie war die Frau seines Adoptivsohnes, der sich scheiden ließ, damit Mohammed sie heiraten konnte. Da eine solche Verbindung nach damaligem Recht als Inzest galt, bedurfte es wieder einer legitimierenden Offenbarung. In Sure 33,37 heißt es:
„… Als dann Zayd seinen Wunsch an ihr erfüllt hatte, gaben wir sie dir zur Gattin, damit für die Gläubigen kein Grund bestehe in bezug auf die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne, wenn diese ihren Wunsch an ihnen erfüllt haben. Und der Befehl Gottes wird ausgeführt.“

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mohammed ein entschlossener Machtpolitiker war, der auch nicht davor zurückschreckte, von allen akzeptiertes geltendes Recht zu übertreten. Im Nachhinein wurde dieses Verhalten oft durch „Offenbarungen“ gerechtfertigt, zum Teil sogar durch Ausnahmeregelungen für seine Person.

Wie ist der Islam entstanden? (Teil 3)

Teil 1: Arabien vor dem Auftreten Mohammeds; Das Leben Mohammeds bis zu seiner Übersiedlung nach Medina
Teil 2: Das Leben Mohammeds, nach der Übersiedlung nach Medina
Teil 3: Die Ausbreitung und Konsolidierung nach Mohammeds Tod
Teil 4: Die Entstehung der verschiedenen islamischen Richtungen

Teil 3:

3. Die Ausbreitung und Konsolidierung nach Mohammeds Tod

Da der Tod Mohammeds sehr plötzlich kam, war seine Nachfolge nicht geregelt. Auch den Koran gab es nicht in einer gesammelten Form. Dies führte zu vielen Auseinandersetzungen auch innerhalb der Familie Mohammeds. Hier kann nur die Geschichte der Hauptrichtung des Islam, der Sunniten, dargestellt werden. Die Geschichte lässt sich in mehrere Abschnitte unterteilen.

Die Zeit der vier „rechtgeleiteten“ Kalifen (632-661 n. Chr.)
Nach dem Tod Mohammeds kam es zu der Errichtung des sogenannten Kalifats (arab. Stellvertreter, Nachfolger). Der Kalif galt als weltlicher und religiöser Führer der islamischen Gemeinschaft. Die vier „rechtgeleiteten“ Kalifen kamen alle aus dem unmittelbaren Umfeld Mohammeds.

Der erste Kalif war Abû Bakr, der Vater von Aischa, der Lieblingsfrau Mohammeds. Er konnte sich gegen ‚Alî, den Neffen und Schwiegersohn Mohammeds, den Mann der Fatima, einer Tochter der Hadîja durchsetzen. Er unterwarf in seiner Amtszeit illoyal gewordene arabische Stämme und eroberte Teile des Irak, Syriens und Palästinas. Abû Bakr starb 634 n. Chr.
Abû Bakr designierte ‚Umar ibn al-Hattab, einen weiteren Schwiegervater Mohammeds als seinen Nachfolger. In seine Amtszeit fällt die schnelle Ausbreitung des Islam. Er eroberte den Irak, Syrien, Palästina, Ägypten und den Iran und begründete damit das islamische Weltreich. ‚Umar wurde 644 n. Chr. von einem persischen Sklaven ermordet.

Ihm folgte ‚Uthmân ibn ‚Affân ein Schwiegersohn Mohammeds. ‚Uthmân hatte zwei Töchter Mohammeds geheiratet. Er vollendete die Eroberung Persiens und erobert Teile Nordafrikas. ‚Uthmân ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil er mit der Hilfe von Mohammeds Sekretär 653 n. Chr. eine einheitliche Koranausgabe geschaffen hatte. ‚Uthmân ließ konkurrierende Ausgaben vernichten und seine in sieben Metropolen des Reiches verschicken.

Dieser mehrdeutige Text bildet die Grundlage heutiger Koranausgaben

Der Text ist der Vorgänger heutiger Koranausgaben. Der Text war mehrdeutig, da er keine kurzen Konsonanten und nicht alle langen Konsonanten enthielt. Für 28 Konsonanten, standen nur 18 Zeichen zur Verfügung, so dass z.B. fünf Konsonanten das gleiche Zeichen verwandten. Deshalb entstanden sieben Lesarten, die heute als gültig anerkannt wurden. Diese Lesarten wurden vor allem mündlich überliefert und erst ab dem 19. Jh. gedruckt. Eine besondere Bedeutung erhielt eine Ausgabe von Gelehrten der Azhar-Universität aus dem Jahre 1923, die den meisten modernen Koranausgaben zugrunde liegt. ‚Uthmân wurde 656 n. Chr. von einem Sohn von Abû Bakr und damit Bruder von Aischa und seinen Mitverschwörern ermordet.

In der Nachfolge ‚Uthmâns konnte sich nun ‚Alî gegen Mu’âwiya einen Verwandten ‚Uthmâns durchsetzen (beide hatten Umayya zum Urgroßvater). Da ‚Alî vor dem Tod ‚Uthmâns als Vermittler zwischen ihm und den Rebellen, die ‚Uthmân töteten auftrat und von den Rebellen zum Kalifen vorgeschlagen wurde, kam es aus dem früheren Umfeld Mohammeds zum Widerstand gegen ihn. Er hatte den Regierungssitz von Medina nach Kufa verlegt und musste zunächst in der sogenannten „Kamelschlacht“ gegen das Umfeld Mohammeds bestehen. In der „Kamelschlacht“ kämpfte Aischa 656 n. Chr. auf der Seite der Gegner ‚Alîs auf einem Kamel. 657 n. Chr. kam es zu einer Schlacht gegen Mu’âwiya, der auch syrischer Stadthalter war. Es kam zu einem Schiedsgerichtsverfahren, dass den Konflikt nicht beilegen konnte. 661 n. Chr. wurde ‚Alî ermordet.

Die Zeit der vier „rechtgeleiteten“ Kalifen zeigt deutlich, wie gnadenlos die Macht umkämpft wurde.

Die Zeit der vier „rechtgeleiteten“ Kalifen wird zwar als „goldenes Zeitalter des Islam“ betrachtet, zeigt aber, wie unbarmherzig der engste Zirkel um Mohammed sich nach seinem Tod bekämpfte und gegenseitig ermorden ließ. Ein Umstand, der die Hauptursache für die Entstehung verschiedener Gruppierungen im Islam ist.

Die Zeit der Umayyaden (661-750 n. Chr.)

Nach dem Tod ‚Alîs konnte sich Mu’âwiya als Kalif durchsetzen. Er war damit der eigentliche Begründer der Dynastie der Umayyaden. Ihre Herrschaft war einige Generationen lang angefochten, so dass es immer wieder zu inneren Auseinandersetzungen im islamischen Reich kam. So kam es 680 n. Chr. zur Schlacht von Kerbela in der al-Husain, der Sohn ‚Alîs gegen Truppen Yazîds den Sohn Mu’âwiyas unterlag und starb. Al-Husain hatte Anspruch auf das Kalifat erhoben.
Im 8. Jh. beginnen die Umayyaden mit der weiteren Ausdehnung des Reiches. 711 n. Chr. setzen sie nach Spanien über und begannen mit der Eroberung Indiens. Sie eroberten auch Gebiete in Zentralasien. 732 n. Chr. misslang die Eroberung Frankreichs durch die Niederlage bei Tours und Poitiers gegen die Franken unter Karl Martell. Nach inneren Unruhen wurden die Umayyaden 750 n. Chr. von den Abbasiden geschlagen und fast vollständig ausgerottet. Nur ‚Abd ar-Rahmân konnte nach Spanien fliehen und eine Dynastie begründen, die bis 1031 n. Chr. bestand hatte und ab 929 n. Chr. den Kalifentitel führte.

Die Zeit der Abbasiden (750-1258 n. Chr.)

Die Abbasiden waren eine Dynastie, die sich auf al-‚Abbas, den Halbbruder von Mohammeds Vater zurückführte. Die Abbasiden führten das Kalifat weiter, dass unter ihnen jedoch an politischer Bedeutung verlor. In ihrer Zeit gab es Gegenkalifate der Umayyaden in Cordoba, und der Fatimiden in Nordafrika. Es war die Zeit der Kreuzzüge, die schiitischer Emanzipationsbewegungen und der Angriffe zunächst buddhistischer Mongolen. 1258 erobern die Mongolen Bagdad, wodurch das abbasidische Kalifat ein Ende hat. Von 1261 bis 1517 gab es noch ein abbasidisches ‚Schattenkalifat‘ ohne politische Bedeutung. Die Zeit der Abbasiden war zum einen eine Zeit des politischen Niedergangs des Islam, zum anderen wurde unter ihnen die eroberten Gebiete stark islamisiert. In ihre Amtszeit fällt die Entstehung bzw. Fixierung der hadîte (arab. hadît = Überlieferung, Tradition, Bericht), die u. a. beanspruchen über das Leben Mohammeds zu berichten. Sie haben für die islamische Theologie eine enorme Bedeutung.

Die Zeit ab 1258 n. Chr.

Die Zeit ab 1258 n. Chr. ist für die theologische Entwicklung des Islam nicht so entscheidend. Die mongolischen Osmanen werden nun zum entscheidenden Faktor in der islamischen Welt. Sie erobern 1455 n. Chr. Konstantinopel, nehmen 1517 n. Chr. den Kalifentitel an und belagern Wien 1529 und 1683 n. Chr. erfolglos. Neben ihnen gibt es aber auch andere wichtige islamische Staaten, wie das schiitische Safawidenreich in Persien oder die indischen Moghulkaiser. Die Moghulkaiser trugen wie die Osmanen den Kalifentitel. Die Dynastie der Moghulkaiser endete 1857 durch die englische Kolonialmacht. Das osmanische Kalifat endet 1924 durch Beschluss der türkischen Nationalversammlung. Zur Zeit gibt es also, abgesehen von Vertretern islamischer Sondergruppen, keinen Kalifen. Da das Kalifat für die Einheit der islamischen Welt steht, gab es immer wieder Versuche das Kalifat wiederzubeleben.

Da das Kalifat für die Einheit der islamischen Welt steht, gab es immer wieder Versuche das Kalifat wiederzubeleben.

Wie ist der Islam entstanden? (Teil 4)

Teil 1: Arabien vor dem Auftreten Mohammeds; Das Leben Mohammeds bis zu seiner Übersiedlung nach Medina
Teil 2: Das Leben Mohammeds, nach der Übersiedlung nach Medina
Teil 3: Die Ausbreitung und Konsolidierung nach Mohammeds Tod
Teil 4: Die Entstehung der verschiedenen islamischen Richtungen

Teil 4:

4. Die Entstehung der verschiedenen islamischen Richtungen

Die vier sunnitischen Rechtsschulen und die Wahhabiten

Im islamischen Recht sunnitischer Prägung (arab. sunna = Wegweisung [entspricht den hadîten]) haben sich verschiedene Rechtsschulen herausgebildet. Sie entstanden im 8. und 9. Jh. unter den Abbasiden, wie auch die hadîte. Unter ihnen haben nur vier sunnitische Rechtsschulen überlebt, die sich mehr oder weniger seit 1300 n. Chr. gegenseitig anerkennen. Sie wurden nach wichtigen Gründerpersönlichkeiten der Schulen benannt und unterscheiden sich durch unterschiedliche lehrmäßige und ethische Bewertungen. Sie unterscheiden sich durch folgende Prinzipien:

Die Hanafiten wurden als Rechtsschule der Abbasiden begründet. Sie gilt als liberalste Schule. Sie erkennt vier Rechtsquellen an: Den Koran, zweifelsfrei authentische hadîte, das persönliche Urteil und die Analogie. Die letzten beiden Rechtsgrundlagen brachten der Schule den Vorwurf ein willkürlich zu sein. Die Hanafiten waren die Rechtsschule des Osmanischen Reiches und haben vor allem Bedeutung auf dem Balkan, im Kaukasus, in Afghanistan, Pakistan, Bangladesch, China, Zentralasien, der Türkei, Syrien, dem Libanon, Jordanien und dem Irak.

Die Malikiten fügten zu den vier Rechtquellen noch das Erwägen des öffentlichen Interesses hinzu. Die malikitische Rechtsschule ist vorherrschend in Libyen, Tunesien, Algerien, Marokko, Mauretanien, Westafrika, Nigeria, Zentralafrika, Oberägypten, dem Sudan, Kuwait und Bahrain.

Die Šâfi’iten gingen aus dem Versuch hervor Hanafiten und Malikiten zu versöhnen. Sie erkennen nur die vier Rechtsquellen der Hanafiten an, betonen aber den Konsens der Theologen als Kriterium. Diese Rechtschule herrscht in Südarabien, Ostafrika, und Südostasien vor.

Die jüngste Rechtsschule ist die der Hanabaliten. Sie wandten sich gegen jegliche menschliche Rechtfindung. Damit gelten für sie praktisch nur der Koran und hadîte als Rechtquellen. Diese Rechtsschule hat besondere Bedeutung in Saudi-Arabien, Qatar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Eine Sonderstellung nehmen die Wahhabiten ein, die auf ibn-‚Abd al-Wahhâb, der im 18. Jh. als umstrittener Reformer wirkte, zurückgehen.

Die wahhabitische Bewegung ist die Grundlage des Saudi-arabischen Königreiches.
Er versuchte den Islam von ‚heidnischen‘ Elementen zu reinigen. Er war ein Theologe in hanabalistischer Tradition, der für viele islamische Fundamentalisten vorbildlich ist. Die wahhabitische Bewegung ist die Grundlage des saudi-arabischen Königreiches. Eine besondere Spannung besteht zu den Schiiten, da von den Wahhabiten 1802 die Grabmoschee Husains in Kerbela zerstört wurde.

Die Schiiten, Drusen und ‚Alawiten

Neben den o. g. Sunniten gibt es bis heute Schiiten. Sie werden als Schia (arab. šî’a = Partei) ‚Alî bezeichnet. Sie sind der Ansicht, dass das Kalifat nur durch die leiblichen und geistlichen Nachkommen Mohammeds ausgeübt werden kann. Die Schiiten akzeptieren deshalb von den genannten Kalifen nur ‚Alî. Seine Nachfolger sind Imame, zu ihnen gehören ‚Alîs Söhne Hasan und Husain. Ihnen wurde sogar Sündlosigkeit zugesprochen. Die Schiiten müssen wieder in mehrere Gruppen unterteilt werden. Zu ihnen gehören folgende: Die größte Gruppe ist die sogenannte Zwölfer-Schia, sie ist die vorherrschende Gruppe im Iran und dem Irak. Sie ist der Ansicht, dass ihr zwölfter Imam nicht gestorben sei, jetzt in der Verborgenheit lebe und am Ende der Tage zur Errichtung eines islamischen Reiches wiederkommen werde. Die siebener Schiiten oder Ismailiten erkennen nur die ersten sieben Imame als rechtmäßig an. Darüber hinaus hatten sie starke synkretistische Tendenzen, so dass sie neuplatonisches, alchemistisches, gnostisches, kabbalistisches und mystisches Gedankengut aufnahmen. Die Siebener-Schia ist heute zahlenmäßig unbedeutend.

Die einzelnen Schia vertreten einen aus vielen Elementen reich gemischten Synkretismus.

Ihr gehörten allerdings die fatimitischen Kalifen an, die von 973-1171 n. Chr. in Nordafrika und Ägypten herrschten. Eine Abspaltung von der Siebener Schia sind die Drusen, die den fatimitischen Kalifen al-Hakim vergöttlichen. Drusen sind heute noch in Syrien und im Libanon ansässig. Die Zaiditen, stehen von allen schiitischen Gruppen den Sunniten am nächsten und verurteilen auch die ersten drei Kalifen nicht. Aus ihrer Sicht war Zaid ibn ‚Alî , ein Enkel al-Husains, ein rechtmäßiger Imam. Der Imam hat bei ihnen geringeres Gewicht, so dass es auch mehrere Imame geben kann. Zaiditen leben vor allem im Jemen. Auch die ‚Alawiten gehören zu den schiitischen Gruppen. Sie leben in der Türkei, Syrien, dem Libanon und dem Irak. Auch sie vertreten einen Synkretismus aus islamischen, gnostischen und altorientalischen Elementen. Sie wollen den Koran ‚geistlich‘ auslegen und vergöttlichen ‚Alî.

Sonstige Strömungen

Mit den beschriebenen Gruppen sind noch lange nicht alle islamischen Strömungen erfasst. Maßgebend sind z. B. der sogenannte Volks-Islam. Im Volks-Islam findet sich alles oben erwähnte in verschiedenen Ausprägungen. Der Volks-Islam beschreibt was Muslime tatsächlich glauben und nicht was sie nach offizieller Lehre glauben müssten. In vielen Regionen gibt es hier Vermischungen mit den Vorislamischen religiösen Traditionen. Daneben gibt es die islamische Mystik, in der die Muslime Gott direkt erfahren wollen. Zu ihnen gehören Sufisten und andere Bruderschaften. Sie sind auch durch die griechische Philosophie geprägt und haben damit faktisch auch synkretistische Tendenzen. Zur Jahrhundertwende zwischen dem 19. und 20. Jh. entstand z. B. die Ahmadîya-Bewegung eine Bewegung in der sich der Inder Mîrzâ Ghulâm Ahmad als Prophet ausgab sich aber auch als der wiederkommende Messias, Mahdi, Krishna und Buddha, sowie als ein Erlöser der ganzen Menschheit ansah. Im Gegensatz zu orthodoxen Muslimen, die die Kreuzigung Jesu leugnen, war Ahmad der Ansicht, Jesus sei gekreuzigt worden, habe die Kreuzigung überlebt und sei nach Kaschmir ausgewandert. Eine Theorie die er wahrscheinlich von europäischen Theosophen übernahm.

Der islamische Fundamentalismus von heute

Eine Strömung, die sich ausschließlich auf den Koran bezieht gibt es nicht.

Der islamische Fundamentalismus ist eine neue Entwicklung. Mit dem Begriff sind nicht alle Muslime gemeint, die den Koran für das Wort Gottes halten, da dies alle Muslime tun. Es sind auch nicht die Muslime gemeint, die sich ausschließlich auf den Koran beziehen, da es eine solche Strömung überhaupt nicht gibt. Fundamentalismus ist auch keine Selbstbezeichnung von Muslimen. Christine Schirrmacher stellt in ihrem Buch fest, dass fundamentalistische Gruppen die muslimische Gemeinschaft zur Zeit ihrer Entstehung für vorbildlich halten und definiert die Überzeugungen des islamischen Fundamentalismus in etwa wie folgt:

Betonung der Einheit der islamischen Gemeinschaft.

Orientierung vor allem an dem Koran und den hadîten.

Die an Mohammed ergangenen ‚Offenbarungen‘ werden als die einzige Verbindung zwischen Gott und Mensch betrachtet.

Es besteht die Überzeugung von der absoluten Gültigkeit der islamischen Gebote und Anordnungen für alle Lebensbereiche der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Es besteht die Überzeugung, dass der gegenwärtige islamische Staat nicht im Einklang mit den ursprünglichen Lehren des Islam steht.

Daoismus

 

 

 

Daoismus

 

von Matthias Aberham

Ich muss gleich vorausschicken, dass ich mir mein Wissen über den Taoismus hauptsächlich durch Lektüre angeeignet habe. Ich habe nie versucht, danach zu leben. Das ist ein gewisses Problem in der Auseinandersetzung mit Taoisten, denn sie behaupten, dass man den Taoismus nicht auf intellektueller Basis verstehen kann – und das glaube ich ihnen aufs Wort.

Üblicherweise versucht man Theorien, Behauptungen oder Lehren zu verifizieren bzw. zu falsifizieren. Ein wichtiges Kriterium dabei ist die Widerspruchsfreiheit. Der Taoismus entzieht sich aber einer solchen kritischen Prüfung, denn das Widersprüchliche, das Paradoxe ist so etwas Ähnliches wie das Markenzeichen des Taoismus. Dennoch möchte ich im Folgenden einige Ansatzpunkte zu deiner Frage nennen.

Taoismus oder Christentum – eine Frage der Weltanschauung

Die Attraktivität des Taoismus liegt wohl im bewussten Akzeptieren von allem Widersprüchlichen im Leben bei einem gleichzeitigen Trend …

… weg von Stress, Umweltzerstörung, Macht-, Ruhm- und Profitgier
… weg vom Imponieren- und Kontrollieren-Wollen,
… hin zu Demut, Mitgefühl, Integrität, Passivität, einfachem Leben.

Manche – aber nicht alle – dieser Ziele finden Parallelen in den christlichen Tugenden: Demut, Mitgefühl (die Bibel nennt es Liebe, Barmherzigkeit oder Mitleid), Bescheidenheit, Integrität.

Aber es gibt auch sehr große Unterschiede: Der Taoismus sagt: „Lass los, lass der Natur ihren Lauf, versuche nicht einzugreifen, nicht zu kontrollieren, nicht zu bewerten, und es wird sich alles zum Guten wenden.“ Das gilt sowohl für die Führung eines Staates als auch für das persönliche Leben. Die Bibel sagt dagegen: „Wenn du der Natur ihren freien Lauf lässt, wird dein menschlicher Hang zum Egoismus, zum Bösen, zur Sünde siegen.“ Das hat fatale Folgen – zwischenmenschlich, für das persönliche Leben und besonders für die Beziehung zu Gott. Der Apostel Paulus drückt das so aus:
Ich weiß wohl, dass der Mensch von Natur aus nicht gut ist. Deshalb werde ich niemals das Gute tun können, so sehr ich mich auch darum bemühe. Ich will zwar immer wieder Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch. Wenn ich also immer wieder gegen meine Absicht handle, dann ist klar, dass es die Sünde in mir ist, die mich zu allem Bösen verführt. Ich mache immer wieder dieselbe Erfahrung: Das Gute will ich tun, aber ich tue das Böse. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als Gottes Gesetz zu erfüllen. Dennoch handle ich nach einem anderen Gesetz, das in mir wohnt. Dieser Widerspruch zwischen meiner richtigen Einsicht und meinem falschen Handeln beweist, dass ich ein Gefangener der Sünde bin. Ich stelle also fest: Innerlich stimme ich zwar dem Gesetz Gottes zu, aber in meinen Taten folge ich dem Gesetz der Sünde. Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser Gefangenschaft befreien?
Römer 7,18-24

Ist das die sogenannte frohe Botschaft des Christentums? Nein, das ist nur die Vorbereitung. Im nächsten Vers ist die erleichterte Antwort:
Gott sei Dank! Durch unseren Herrn Jesus Christus sind wir bereits befreit.
Römer 7,25

Das ist es, was den christlichen Weg ausmacht: Ich erkenne, dass ich unter Gottes Gesetz stehe, ich wünsche mir sehnlich, es zu erfüllen, ich erkenne aber auch, dass ich es nicht aus eigener Kraft kann. So werde ich zu Gottes Angebot der Gnade in Jesus Christus geführt. Alles was ich tun kann, ist, in Demut und im Vertrauen Gottes Vergebung und Erneuerung anzunehmen; ebenso seinen Weg für mein Leben und seine Kraft, diesen Weg zu gehen.

Wer kann so leben?

Das ist ein wesentlicher Ansatzpunkt im Gespräch mit Taoisten:

Ja, das Idealbild des Taoismus ist sehr schön. Aber wo kann man ihm begegnen? Ich kenne niemanden, der so ist. Kennst du jemanden? Bist du selbst auf dem besten Weg dorthin?

Es gibt einen, der so gelebt hat, wie ein Mensch leben sollte: Jesus Christus. Er war demütig, sanftmütig, voller Wahrheit, voller Liebe, voller Mitleid, unerschütterlich selbst in der Versuchung und im größten Leid.

Woher nahm er diese Kraft? Aus einem unpersönlichen Tao? Aus der Meditation? Nein; er nahm sie aus der festen Beziehung zu seinem Vater im Himmel. Immer wieder suchte er seine Gegenwart im Gebet. Er fragte, was der Wille des Vaters sei und wollte nichts anderes als genau diesen Willen tun. Er war der gehorsame Sohn des allmächtigen und einzig guten (im absoluten Sinn) Vaters im Himmel.

Damit wurde er das Vorbild aller Christen, die nicht in nach innen
gerichteter Meditation und Vereinigung mit dem unpersönlichen, dunklen Tao zu leben versuchen, sondern in nach oben gerichtetem Gebet, in der Beziehung zu dem persönlichen Gott, der Licht ist (1.Johannes 1,5). Solche eine Beziehung ist möglich, weil Gott sich den Menschen mitgeteilt hat und weil er diese Beziehung will.

Das Grundproblem

Jesus war aber weitaus mehr als „nur“ ein moralisches Vorbild: Durch seinen Leidensweg und seine Hinrichtung bezahlte er stellvertretend die Schuld von uns allen, durch die wir von unserem Schöpfer getrennt waren.

Ein Mensch, der Gottes Geboten nicht gerecht wird und in der Finsternis seiner Gottlosigkeit lebt, kann unmöglich mit dem Gott Gemeinschaft haben, der in einem unzugänglichen Licht wohnt (1.Timotheus 6,16). Daher ist das Erste und Wichtigste an der Botschaft der Bibel, dass das ursächliche Problem des Menschen, die Sünde, die Trennung von Gott, gelöst wird.

Die Basis dazu wurde am Kreuz von Golgatha gelegt. Wer will, darf im Vertrauen an Jesus die Vergebung seiner Schuld annehmen. Damit kann er die Beziehung zu seinem Schöpfer wieder aufnehmen. Und aus dieser Beziehung heraus kann er anfangen, ein Leben in der Nachfolge Jesu zu leben. Dabei ist er – Gott sei Dank – nicht auf sich selbst gestellt, sondern der Heilige Geist, den Gott ihm aufgrund seines Vertrauens gegeben hat, bringt die erwünschte Frucht in seinem Leben hervor:
Dagegen bringt der Heilige Geist in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung.
Galater 5,22

Entscheidende Fragen und Anknüpfungspunkte

Letztlich steht und fällt alles mit der Glaubwürdigkeit Jesu, auch das Leben nach dem Tod. Ist Jesus wirklich auferstanden – was historisch sehr gut belegt ist -, dann stimmt es, was er von sich behauptet hatte, nämlich dass er von Gott gesandt war, um den unsichtbaren, ewigen Gott begrenzten Geschöpfen wie uns zu offenbaren; dann stimmt auch alles, was er über das Leben nach dem Tod gesagt hat. Dadurch, dass der Vater Jesus nicht im Grab ließ, sondern ihn von den Toten auferweckte, beglaubigte er ihn als den von ihm gesandten Retter und Richter. Er bestätigte das, was Jesus von sich selbst behauptet hatte:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Johannes 14,6

Auch die Auseinandersetzung mit der Glaubwürdigkeit der Auferstehung Jesu ist ein guter Ansatzpunkt im Gespräch mit Taoisten. Dazu gibt es gute Literatur, wie z.B. „Die Tatsache der Auferstehung“ von Josh McDowell, der selbst Skeptiker war. Er wollte mit seiner Prüfung der Beweislage die Christen widerlegen. Durch seine Untersuchungen fand er selbst zum Glauben an den auferstandenen Christus.

Und noch eine Möglichkeit, die ich nur wärmstens empfehlen kann: Frage deinen taoistischen Freund, ob er bereit ist, mit dir die Bibel zu lesen. Wenn ja, dann nehmt euch z.B. ein Evangelium vor, lest es Abschnitt für Abschnitt und denkt gemeinsam darüber nach, was es bedeutet. So lässt man Gottes Wort für sich selbst sprechen. Viele Menschen haben auf diese Weise zum Glauben an Jesus gefunden.

Was ein Ex-Taoist empfiehlt, der jetzt mit Jesus lebt

Ein Christ, der früher selbst versucht hat, den Weg des Taoismus zu gehen, hat mir Folgendes gesagt:

„Das Wichtigste scheint mir aber immer zu sein, dass du diese Person kennen und lieben lernst. Nur wenn dein Interesse an und deine Liebe zu dieser Person größer ist, als ein bloßes ‚bekehren wollen‘, wirst du auch etwas erreichen können.
Die meisten Menschen spüren sehr schnell, ob wir sie meinen, oder sie nur als ein Objekt betrachten, das es gilt, von der eigenen Ansicht zu überzeugen. Mir scheint es, genau in diesem Punkt mangelt es sehr unter den Christen. Die wahre Liebe will das Gegenüber ‚erkennen‘, und erkennen im biblischen Sinne bedeutet, die Person nach Leib, Seele und Geist, mit allen Gefühlen und Gedanken, zu erfassen und zu verstehen, so wie der Herr es mit uns auch tut (1.Korinther 8,3). Wenn die Person spürbar von deiner Liebe überzeugt ist, hast du mehr erreicht, als mit hundert Diskussionen.“

Wenn die Person spürbar von deiner Liebe überzeugt ist, hast du mehr erreicht, als mit hundert Diskussionen.

Im Supermarkt der Religionen

von Hermann Mühlich
Woher weiß ich, dass nur die Bibel Recht hat bzw. nur das Christentum die wahre Religion ist und nicht etwa das Judentum, der Islam oder der Hindu- und Buddhismus?

Der Hauptunterschied zwischen den fernöstlichen Religionen und den Offenbarungsreligionen ist der, dass man nicht an die Existenz eines persönlichen Gottes glaubt.

Die eigene Religiosität ist bei fernöstlichen Religionen wichtiger als ein prüfbares Wissen über Gott.

Auch wenn beide Religionen (wenn man beim Hinduismus überhaupt von „einer“ Religion sprechen kann) von Göttern sprechen, so haben diese letztlich eine ganz andere Stellung. Im Hinduismus sind sie Verkörperungen des Brahman, der unpersönlichen Gottheit, und im Buddhismus sind es lediglich Wesen, die sich durch viele Wiedergeburten weiterentwickelt haben, aber noch nicht zu ihrem Ziel, dem Nirvana gekommen sind. Diese Gottheiten können also nicht mit dem Gott der Bibel verglichen werden, den die Bibel als ewig, unsterblich und als einen, der alles geschaffen hat bezeichnet. Die fernöstlichen Religionen gehen weniger von einer Offenbarung aus, als davon, dass man ein Wertgesetz mystisch erkennen kann. Die eigene Religiosität ist deshalb letztlich wichtiger als ein prüfbares Wissen über Gott oder die verborgene Welt.

Hinduismus und Buddhismus

 

 

Hinduismus

 

Im Hinduismus gibt es z. B. viele Krishnalegenden. Der Gott Krishna soll in verschiedenen Gestalten auf die Erde gekommen sein. Zuletzt soll er am 18. Februar 3102 v. Chr. gestorben sein. Die Schriften über ihn sind aber erst Jahrtausende später über ihn geschrieben worden, so dass die bekannteste, die Bhagavadgita auch nach hinduistischen Angaben (sie unterscheiden sich sehr)

Es ist völlig unmöglich, im Hinduismus Anhaltspunkte zu finden, ob die beschriebenen Ereignisse stattgefunden haben

ca. 600 v. Chr. entstanden sein soll. D. h. es ist völlig unmöglich, hier Anhaltspunkte zu finden, ob die beschriebenen Ereignisse stattgefunden haben. Im Buddhismus geht die Lehre auf Siddhartha Gautama zurück, der wahrscheinlich um 560-480 v. Chr. gelebt hat. Er soll nach buddhistischer Lehre ein Buddha gewesen sein, also ein Wesen, das durch viele Wiedergeburten Verblendung und Leidenschaft überwunden haben soll. Er soll also aus eigener Kraft und nicht durch eine Offenbarung zur Erleuchtung gekommen sein. Diese Erleuchtung soll sich vor allem durch magische Fähigkeiten ausgedrückt haben. Siddartha hätte im Gegensatz zu den Göttern gleich ins Nirvana eingehen können, ließ sich aber angeblich von dem Gott Brahma Sahampati überreden, auf der Welt zu bleiben und der Welt seine Lehre zu verkünden. Was Siddartha Gautama verbreitete, ist also seine subjektive Weltsicht, die er mit dem Anspruch verbreitete, sich selbst über viele Wiedergeburten hinweg so vervollkommnet zu haben, dass er ins Nirvana hätte eingehen können. Was wir über Buddha wissen, entstammt dem sogenannten Pali-Kanon, der 252 v. Chr. auf einem buddhistischem Konzil zusammengestellt wurde.

Bibel

In der Bibel wird Wert darauf gelegt, dass die gemachten Aussagen nachprüfbar sind.

Der Unterschied zwischen fernöstlichen Religionen und den Offenbarungsreligionen ist der, dass sie auf sehr legendenhaften Erzählungen oder subjektiven Erleuchtungsansprüchen basieren, die praktisch nicht geprüft werden können. Zumindest die Bibel geht hier ganz anders vor. In der Bibel wird Wert darauf gelegt, dass die gemachten Aussagen nachprüfbar sind.

Ein Argument biblischer Autoren ist ihre eigene Augenzeugenschaft und die Prüfbarkeit von Aussagen durch Augenzeugen. So schreibt der Apostel Johannes:
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens – und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist -, was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
1.Johannes 1,1-3

Auch Paulus führt zum Beweis seines Zeugnisses von der Auferstehung andere Zeugen an. So schreibt er in 1. Korinther 15,3-8:
Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.
1.Korinther 15,3-8

Ein weiteres Argument ist der Beleg von neuen Offenbarungen durch Wunder. So berichtet Matthäus z. B. Folgendes:
Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert
Matthäus 11,3-6

Jesus sah seine Wunder also offensichtlich als Bestätigung seiner Person an. Auch im Alten Testament sind Wunder ein Ausweis der Propheten. So heißt es:
Wenn du aber in deinem Herzen sagen würdest: Wie kann ich merken, welches Wort der HERR nicht geredet hat? – wenn der Prophet redet in dem Namen des HERRN und es wird nichts daraus und es tritt nicht ein, dann ist das ein Wort, das der HERR nicht geredet hat. Der Prophet hat’s aus Vermessenheit geredet; darum scheue dich nicht vor ihm.
5.Mose 18,21-22

und Wenn ein Prophet oder Träumer unter euch aufsteht und dir ein Zeichen oder Wunder ankündigt und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er dir gesagt hat, und er spricht: Lass uns andern Göttern folgen, die ihr nicht kennt, und ihnen dienen, so sollst du nicht gehorchen den Worten eines solchen Propheten oder Träumers; denn der HERR, euer Gott, versucht euch, um zu erfahren, ob ihr ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele lieb habt.
5.Mose 13,2-4

Wie der letzte Text zeigt, sind Wunder offensichtlich ein notwendiger Beleg für Offenbarung, aber kein ausreichender. Wenn ein Mensch beansprucht, prophetisch zu reden und Wunder tut, kann er immer noch ein falscher Prophet sein. Dass es hier nicht nur um Menschen geht, die ausdrücklich zur Anbetung anderer Gottheiten auffordern, macht Jesus in Matthäus 7,15.21-23 deutlich.

Dort heißt es:
Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. … Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!
Matthäus 7,15-23

Fazit

Der Unterschied zwischen fernöstlichen Religionen und vor allem der Bibel besteht darin, dass auf der einen Seite subjektive Eindrücke, Erleuchtungen oder Ansprüche aufgestellt werden, und auf der anderen Seite zum Teil heute noch nachprüfbare Aussagen gemacht werden.

Quelle: www.nikodemus.net

Thema: Religionen, Sekten und Aberglaube | Ein Kommentar

5. Das Geschehen am Persischen Golf im Licht der Bibel

Sonntag, 6. September 2009 | Autor:

Quelle NAI

 

Werner Penkazki  1994

Thema: Das Geschehen am Persischen Golf im Licht der Bibel

Wer macht Geschichte, der Mensch oder Gott?

Welche Ursachen gingen Kriegen voraus?

Das 20.Jahrhundert ist das blutigste Jahrhundert in der Geschichte der Menschheit.

Friedrich der Große(18. Jahrhundert) hatte einen frommen Leibarzt. Diesen forderte er einmal damit heraus, daß er ihn aufforderte, er möge ihn in einen kurzen Satz beweisen das es Gott gibt.

Der Leibarzt sagte zu Friedrich den Großen: Majestät, die Juden.

Anscheinend konnte man auch damals schon mit dieser Aussage etwas anfangen, denn Friedrich der Große fragte nicht mehr nach, sondern schwieg still.

Segen und Fluch von Völkern hängen zusammen mit der Stellung zu Israel.

Beispiele:

– Babylonisches Weltreich ging unter, als Nebukadnezar Gott spottete

– Römisches Weltreich ging unter, als es Jerusalem zerstörte

– Erste Kreuzzüge begannen 1096 am Rhein mit einen Massaker an Juden

– 1099 Gottfried von Bouillon(Kreuzritter) betrat Jerusalem. Seine erste Tat, er trieb alle Juden in die Synagoge und verbrannte sie.

– Philipp August von Frankreich verhaftete alle Juden und zog ihr gesamtes Vermögen ein.

Gottes Antwort darauf: Wirtschaftsbankrott

– 1215 Konzil in Rom(Kath. Kirche), Beschluß, daß alle Juden im Herrschaftsbereich der Kath.Kirche den gelben Stern zu tragen haben. Keine Erfindung Hitlers.

– Die Kath. Regierten Länder sind seit dieser Zeit verarmt.

– 1291 Beendigung der Kreuzzüge. Moslems konnten über Christen triumphieren, da Christen kontra Juden standen.

– 1348 Beginn allgemeiner Judenverfolgung in Europa. Grausamer als im Dritten Reich.

Gottes Antwort darauf: Die schwarze Pest


– 1543 Die Reformation verlor die Hälfte ihres Einflusses als Luther eine Schrift veröffentlichte, mit den Titel: Über die Juden und ihre Lügen.

Antwort Gottes darauf: Gegenreformation und 30 jähriger Krieg

– Karl Wien ?(Schweiz) hat Röm. 9-11 gelten lassen. Die Reformländer stehen seit dieser Zeit sichtbar unter den Segen Gottes.

– 16. Jahrhundert Spanien, alle Juden wurden an die Häfen getrieben, all ihre Habe konfisziert und sie wurden außer Landes getrieben und zum Teil im Meer versenkt.

Gottes Antwort darauf: 1588 Untergang der Spanischen Armada durch England


– 1878 Pogrom(Vernichtung), alle Juden im zaristischen Reich sind zu vertreiben. Beschlossen durch Zarin und Orthodoxe Kirche. Seit dieser Zeit wackelte die Zarenkrone. Letzte Krönung Nikolaus des Zweiten, gab es einen schwarzen Sonntag, Blutsonntag.

– Aufgrund dieser Pogrome kam es zur 1.Revolution 1905 und 2. Revolution 1917, Oktoberrevolution

– Gottes Antwort darauf: Rußland die Kornkammer der Welt mit den meisten Bodenschätzen der Erde, verarmte. 1922, starben in Rußland 19 Millionen Menschen an Hunger. Von 1917 bis zum Zusammenbruch 1991 kamen in Rußland 65 Millionen Menschen um, ohne die Kriegsopfer.

– 1948 Mao TseTung verbot im gesamten Chinesischen Reich das Gottes Wort öffentlich verkündigt wird. Seit dieser Zeit starben in China bis jetzt 100 Millionen Menschen.

– Antisemitismus entstand in Deutschland 1871, geprägt von Wilhelm Marr, evang. Hofprediger. Adolf Stöcker hat zu Antisemitismus den kirchlichen Segen erteilt. Er sagte: Die Juden sind unser Unglück.

Gottes Antwort darauf: Liberalismus in der Kirche

– Letzter deutscher Kaiser Wilhelm der Zweite, ließ sich beeinflussen von seinen Hofprediger und war Antijudentum eingestellt

– 1910 versuchte er die Gunst des amerikanischen Präsidenten zu bekommen. Er schrieb: Ich bin bereit alle Juden aus meinen Offizierskorps zu entlassen; nur damit der antijüdisch eingestellte Präsident ihm günstig gestimmt war. Der Untergang des deutschen Kaiserreiches war vorprogrammiert

– 1898 großer zionistischer Weltkongreß. Es wurde ein Fond gegründet um verwüstetes und versumpftes Land in Israel zu kaufen, damit Juden die aus Rußland kamen dort hin konnten.

– Albert Einstein(Deutsch-Jude), kam zu seinen Glauben zurück als er die Treue der Juden sah, die aus Rußland heimkehrten.

– Chajim Weizmann(Chemiker/Physiker, Polnischer-Jude) mußte auch aus Rußland flüchten. Er ging nach England und erfand dort das Gefriergetrocknete Chinin. König Georg von England der Fünfte, wollte ihn in den Adelsstand erheben, aber er verzichtete darauf. Er bat dafür um eine Heimstatt für sein Volk.

– Balfour Erklärung(Balfour, war damals Englands Außenminister), ein damaliger General bekam den Auftrag das Land Palästina in Besitz zu nehmen und die Türken zu vertreiben. So endete eine 400 jährige türkische Herrschaft im Jahr 1917

– 1933 rief Hitler das Ditte Reich aus. Im gleichen Atemzug wurde ein Gesetz erlassen, daß hieß alle jüdischen Geschäfte sind zu boykottieren.

– Auf der Wannsee-Konferenz am 20.01.1942 wurde die Auslöschung der Juden beschlossen. Es wurde festgelegt, daß nach Kriegsende alle Juden auf der Welt zu vernichten sind.

Gottes Antwort darauf: Auf den Tag genau 10 Monate später, wurde die 6 te große Armee in Stalingrad eingekesselt, und genau 12 Monate später am 20.01.43 fiel Stalingrad, damit ging alles zurück.

– 12 Monate, 12 ist die Zahl Israels(12 Stämme).

– Wir wissen wie lange das Dritte Reich dauerte, nicht länger und nicht kürzer als 12 Jahre, daran haben auch die 20 Attentatsversuche auf Hitler nichts ändern können, damit die Zahl 12 der ganzen Welt vor Augen geführt wurde.

– 12 Stämme Israels.

– Auch die 12 Stundeneinteiling der Uhr kommt aus Israel und zwar aus der Josef Zeit. Vorher war die 6 Stundeneinteilung nach der Babylonischen Zeiteinteilung bindend.

– Seit Hitlers Holocaust(griechisch für Ganzvernichtung), wurde zuerst bei Wannseekonfernz erwähnt. Danach versank Deutschland in Schutt und Asche, und Deutschland wurde geteilt. 55 Millionen Kriegstote, 30 Millionen Kriegskrüppel, 8 Millionen Verhungerte, 40 Millionen Obdachlose, 12 Millionen Flüchtlinge, 6 Millionen vergaste KZ-Häftlinge. Es reicht.

– England verlor seine Kolonialmacht.

– 1945 mißbrauchte England sein Mandat in Palästina zugunsten judenfeindlicher arabischer Mächte. England hat gegen das Weisbuch gehandelt und die Schiffe nicht mehr in Israel landen lassen, sondern versenkt.

-Viele Mitglieder der bekennenden Kirche auch Pietisten waren Judenfeindlich. Jochen Klepper hatte jüdische Frau. Das Stuttgarter Schuldbekenntnis der Evang. Kirche 1948(mußte die Evangelische Kirche ablegen, damit sie beim ökumenischen Weltkirchenrat wieder hoffähig war) lautete:

– In dem Israel den Messias kreuzigte hat es seine Erwählung und Bestimmung verworfen. Das war das gesamte Schuldbekenntnis der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sind hierfür die leeren Kirchen in Deutschland vielleicht die Ursache?

– 1967 hat Israel Jerusalem wieder erobert. Seit dieser Zeit läuft der Countdown der Geschichte Gottes mit seinem Volk und mit dieser Welt. Vierzig mal steht in der Bibel: Ich will mein Volk sammeln aus allen Völkern und ich will unter den Augen der Nichtjuden zeigen das ich heilig bin, spricht Gott, und sie sollen wohnen in ihrem Land, daß ich ihnen gegeben habe.

– Oktober 1973 Umschwung im Westen, seit Jom Kippur Krieg. Bis zu dieser Zeit war die ganze Welt pro Israel eingestellt. Erster deutscher Bundeskanzler Adenauer, ein Katholik, veranlaßte 1952 im Kabinett, Daß Reparationszahlungen in Milliardenhöhe nach Israel überwiesen wurden. Seit dieser ersten Überweisung begann in Deutschland das Wirtschaftswunder. Der Aufschwung war noch in keinem anderen Volk der Erde so rasant. Je mehr überwiesen wurde, desto steiler lief der Aufstieg. Die ehemalige DDR, die genauso tüchtige Deutsche sind, haben nicht eine müde Mark überwiesen, hier merkt man wie die Dinge zusammen hängen.

Wer Israel segnet, den werde ich auch segnen, spricht Gott der Herr.
– Medien waren ab sofort Anti-Israel, Krieg wurde negativ dargestellt. Brandt hat damals die Reparationszahlungen eingestellt. Der amerikanische Präsident Nixon hat ebenfalls seine Hilfe für Israel versagt.

Gottes Antwort darauf: Über Nacht, Ölkrise von 8 Pfennig auf 80 Pfennig pro Liter. Weltweite Arbeitslosigkeit, Regierungsstürze, Rezession und Verfall des Dollars wie noch nie zuvor in der ganzen Geschichte des Dollars. US-Präsident Nixon und Brandt wurden gestürzt. Watergade und Guiome sind nur äußere Ursachen. Geschichte darf man unter einen anderen Aspekt sehen.

Quelle NAI


– 1989 beschloß der Staatsrat der DDR das Wohnrecht russischer Juden in der DDR, daß war noch nie dagewesen, und das war der geistliche Grund, – so sehe ich das -, für den Mauerfall und die unblutige Wiedervereinigung Deutschlands. Das Honecker nicht umgebracht wurde ist ebenfalls ein Wunder.

– Warum zerbrach 1990 die größte Weltmacht die UdSSR, vor der wir alle zitterten, sie waren uns zigfach überlegen. Dazu gab es nur einen plausiblen Grund, nämlich das Gorbatschow, Gottes Volk, heim ziehen ließ. Die Erlaubnis russische Juden ausziehen zu lassen, zahlte sich für Gorbatschow aus, er überlebte zwei Attentate(das letzte auf der Krim 1991).

– 1991 forderte Bush Israel zum Verzicht der besetzten Gebiete auf. Sein engster Berater war nicht nur Moslem, sondern militanter Palästinenser. Sie nahmen ein Programm auf, das Hitler schon hatte, die neue Weltordnung. Dies hat sich bezogen auf Israel und die arabische Welt.

Gottes Antwort darauf: Bush hat die Wahl 1992 verloren.

Der rote Faden durch die Geschichte.
Der Judenhetze folgte der 1. Weltkrieg.
Der Judenverfolgung folgte der 2. Weltkrieg.
Der weltweite Judenhaß wird der 3. Weltkrieg folgen.


– Dokumente von Arafat von 1972, Olympiade München wo 12 Israelis ermordet wurden liegen vor. Er war der Auftragsgeber und er rief den Palästinenserstaat aus. Als Arafat, Rabin und Clinton die Verträge unterschrieben, sank der Dollar wie in den letzten Jahren nicht mehr.

– Der 2. Weltkrieg rückte die Israelfrage in die Weltgeschichte.

– Der Golfkrieg 1991 war der Auslöser dafür, daß Gottes Volk wieder in das Bewußtsein aller Völker rückte. Es steht 12 mal in der Bibel: Ich will Israel dieses Land geben, vom Strom Ägypten bis zum großen Strom Eufrat für alle Zeit, denn das Land ist mein. Und dieser Verheißung gegenüber, steht die Forderung von 800 Millionen Moslems in 21 Staaten, Allah hat uns dieses Land gegeben. Israel sagt Jahwe hat uns dieses Land gegeben. Wem gehört dieses Land? Israel oder der islamischen Welt? Wer gibt dieses Land? Jahwe oder Allah?

– Diese Frage ist der Auslöser für den 3. Weltkrieg. Kann man lesen bei Kunzelmann; Peter Scholl-Latour und vielen arabischen Veröffentlichungen. Ist denn Allah wirklich der Gott der Bibel? Im Koran steht, Gott hat keinen Sohn, Sure 5,76: Wahrlich ungläubig sind, welche sprechen der Sohn der Maria sei der Messias, siehe Jesus ist vor Allah wie Adam, nicht ist er etwas anderes als ein Gesandter. Allah schuf ihn aus Erde. Der 3. Weltkrieg hat einen Namen: Dschihad, Mutter aller Schlachten. Da geht es um Allah gegen Jawhe. Millionen Moslems werden den Aufruf zum Entscheidungskampf Folge leisten. Es gab bisher fünf Großreiche, jetzt versucht man das sechste Großreich zu finden.

– Wer ist führend: Die Schiiten (Iran) oder Sunitten(Irak). Irak wollte diese sechste Großmacht sein, wurde aber von der UNO geschlagen. Wer wird der große Mann sein. Der Syrer Assat ? meint er könnte es sein. Assats früherer Name hieß Bestie. Er gab sich einen neuen Namen, nämlich der Menschen – und Herdenbürger.

– Syrien hat mehr Waffen als England, Frankreich und Deutschland zusammen. Syrien bekam vom Westen im Golfkrieg über 1 Milliarde Dollar, damit Syrien sich nicht einmischte. Man meint, man könne Israel nur besiegen durch ein neues Babylon. Es muß also ein neues Babylon her, und es wird gebaut 40 km von Bagdad entfernt.

– Der Islam erlebte 1989 seine Renaissance als er die Rote Armee in Afganistan zum Abzug zwang.

– Zwischen Marx und Mohammed hat der Letzte gesiegt. Seit dieser Zeit gibt es ein erwachen unter allen Moslems in der Welt. Der französische Schriftsteller Andre Malro ? sagt: Das 21. Jahrhundert wird religiös sein oder es findet nicht statt. Der Weckruf des Muezzin lautet: Allah gehört der Orient, Allah gehört der Okzident. Jugoslawien brach auseinander. Wer stand sich gegenüber Moslems und Orth. Kirche. So wie das Leiden der Juden im 2. Weltkrieg, ein pro Israel ergab, so erweckt das Leiden der Moslems zu den Serben u.a. ein pro Islam. Und der Westen finanziert die Moslems im ehemaligen Jugoslawien.

– In der Bibel steht: Himmel und Erde werden erbeben, aber meinen Volk werde ich Zuflucht sein und ihr sollt erfahren das ich der Herr euer Gott bin.

– Siehe ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsum her. Ich werde Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen. Es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln. Und dann werde ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebetes über mein Volk und sie werden mich ansehen den sie durchbohrt haben.

– Bereits 500 Jahre vor Christus wurde diese Verheißung gegeben. Und danach wird sich Israel bekehren. Westliche Firmen bekommen von der islamischen Welt keine Aufträge, wenn sie Israel beliefern. Christen werden das nicht mitmachen.

Was ging den 3. Reich voraus?



1. Identitätskrise, Erniedrigung des deutschen Volkes. Wir wußten nicht mehr wer wir waren. Da mußte jemand kommen, der dem Volk eine Identität gab.

2. Geistige, politische und religiöse Entleerung und Enttäuschungen. Wirtschaftlicher Niedergang, Arbeitslosigkeit, Antisemitismus und Betonung einer Überrasse.


 

Die Ursachen für das kommende große Weltreich sind:

1. Weltweite Identitätssuche der Völker und Rassen wegen Überfremdung. In Frankreich beschließt man noch das man französisch spricht. Wir Deutschen haben jetzt schon Unmengen Fremdwörter. Die Suche nach einen großen Mann der aus der Hilflosigkeit heraus führt. Proklamation einer neuen Weltordnung, Wirtschaft und Nationalität. Und weltweiter Judenhaß und dann Betonung einer Überreligion Islam.

– Die Kath. Kirche hat den Staat Israel anerkannt unter der Voraussetzung, daß Israel alle besetzten Gebiete und Jerusalem zurück gibt. Wird Israel nie tun.

– Ein Vorgänger des großen Mannes war Hitler.

– Er sagte, ich führe die Befehle aus die mir die Vorsehung erteilt.

Rudolf Heß sagte:

Wer Adolf Hitler dient, dient Deutschland, wer Deutschland dient, dient Gott. Wenn wir zum Führer stehen, stehen wir zu dem der den Führer gesandt hat. Hitlers Gesetz ist Gottes Gesetz.


Alles das wird sich wiederholen im Bezug auf eine Größe die auf uns zukommt.


Wir glauben sagten deutsche Christen auf dieser Erde allein an Adolf Hitler, wir glauben das der National Sozialismus der allein seligmachende Glaube ist für unser Volk, wir glauben das es einen Herrgott im Himmel, und der Herrgott hat uns Hitler gesandt damit Deutschland für alle Ewigkeit das Fundament werde.

Ähnliche Sätze werden wieder kommen.

Nach dem Nürnberger Parteitag 1937 stand auf einen überdimensionalen Plakat, mit Foto von Hitler, zu lesen.

Am Anfang war das Wort.

Und dies findet man auch im Koran, darauf beruft sich der Koran.

Die deutschen Christen sagten:

Christus ist zu uns gekommen durch Adolf Hitler
Messias kommt durch diesen großen Mann auf diese Welt zu uns
Durch Hitler hat Deutschland sein zweites Pfingsten erlebt:

Ein Volk, ein Reich, ein Führer, die neue Trinität. Hitlers Befehl ist Gottes Befehl, so stand es in einen evangelischen Amtsblatt der evangelischen Kirche.

Hitler war Charismatiker, hatte Ausstrahlungskraft, Antialkoholiker, Nichtraucher, verbot Wahrsagerei, Astrologie, Homosexualität, Pornographie, Hitler war Vegetarier, bezog keine Diäten vom Reichstag, lebte von den Einkünften des Verkaufes seines Buches: Mein Kampf. Ich brauche keine Diäten, ich brauche nur Macht. Das alles kam bei den Pietisten gut an. Eine deutsche Frau schminkt sich nicht, sie raucht nicht, sie trägt langes Haar. Deshalb war es schwierig alles zu durch schauen.
In der Bibel lesen wir. Wenn da ein Antichristus kommt der sich anstelle von Christus ausgibt, des Weltfriedenfürsten ausgibt, der ist an seinen Namen zu erkennen.

Quelle NAI

 

Und die Zahl seines Namens ist 666.

NERO ergibt 666 !(arabische Zahlen) Hitler ergibt die Zahl 666 !(lateinische Zahlen)
A = 100
B = 101
C = 102
D = 103
E = 104      E    104
F = 105
G = 106
H = 107     H    107
I = 108       I    108
J = 109
K = 110
L = 111        L  111
M = 112
N = 113
O = 114
P = 115
Q = 116
R = 117     R   117
S = 118
T = 119      T  118
—–
666

Dieser große Mann wird kommen und er wird den Menschen wieder ihre Identität geben. Er imitiert Christus, sammelt zehn Großstaaten und an der Spitze steht eine Führungsmacht von sieben Leuten. Durch ein Attentat kommt er ums Leben und er wird wieder lebendig, inspiriert von unten. Er imitiert die Auferstehung JESU, es wird Feuer vom Himmel fallen, Imitation von Pfingsten usw. Er wird alle Grenzen abschaffen, der gesamten Welt Brot geben, es gibt keine Arbeitslosen mehr, keine Verwaltungsgrenzen. Nur noch ein Feind, das ist Israel.
Dreieinhalb Jahre wird er regieren, Christen werden dann nicht das Zeichen, die Zahl seines Namens(666), annehmen. Ohne diesen Namen kann keiner kaufen noch verkaufen. Christen werden das nicht mitmachen und dann wird Gott etwas tun.
In einem Augenblick, werden alle die zu ihm gehören, zu ihm kommen. Dann wird die Zuspitzung in Israel stattfinden. Kein Christ muß Märtyrer sein, es gibt keine Märtyrer die innerlich nicht überein gestimmt haben mit den Weg den Gott mit ihnen gehen wollte. Es wird keiner überfordert.

Die Christen gehen dem Hochzeitsfest entgegen. Eine Welt die soviel schreckliche Dinge sieht und erlebt, die muß der Verzweiflung entgegen gehen. Satre sagte: Es ist alles absurt, geboren werden und sterben und dazwischen die Verzweiflung und wenn man richtig darüber nachdenkt, dann hat er recht.

Die große Schlacht wird in der Meggido Ebene stattfinden(Karmel).
Es ist tröstlich zu wissen wer der Herr dieser Welt ist und wer den Sieg über alles Böse und Widergöttliche behält. Das ist der überlegene Herr, er ist der Herr dieser Welt. Wenn man das kapiert hat, dann kann man nicht mehr Nein sagen. Er ist der Herr dieser Welt, er ist der Herr der Geschichte, er ist der Richter. Welches Vorrecht ist es ihm anzugehören. Es ist jeder dazu eingeladen. So leben Christen Zukunftsorientiert, nicht unter Druck und dem Negativen der Welt, sondern dem Plus was Gott mir schenkt.

Das Wort Jude ist eine Verkürzung und heißt Jehudi, es heißt wörtlich, ER Jahwe ist Gott, ER der Gelobte. Mit Jude ist auch das Thema genannt, ER ist Gott und ER ist der, der zu loben ist, daß ist das Wort Jude.

Jahwe heißt:
Ich bin dir nah, Gott ist mir näher als meine Frau, näher als jede Angst, näher als jede Freude, näher als eine Krankheit.

In einer Zeit umgehender Wandlungen, in einer Zeit umgehender Veränderungen, in einer Zeit großer Entwertungen und Enttäuschungen, in einer Zeit der Entstabilisierung und der wachsenden Angst, da will Jesus uns nahe sein. Ein Mensch der einmal ja zu Jesus sagte, der darf das wissen und die Gewissheit bekommt er, ER ist mir nahe.

Er will unser ganzes Leben krisenfest machen.

Es kann mich keiner so lieb haben, wie dieser Herr, daß hat ER am Kreuz unter Beweis gestellt.

Thema: Christ und Politik | 3 Kommentare

4. Bist du bereit für das 21.Jahrhundert? Führen oder Leiten?

Sonntag, 6. September 2009 | Autor:

Lieber Blog Besucher,

ich habe den nachfolgenden Vortrag aus dem Jahre 1999 von einer Kassette abgeschrieben, weil ich dadurch sehr angesprochen wurde. Ich glaube, dass für jeden Leser eine oder mehrere Aussagen bedeutend sein könnten.

Das 21.Jahrhundert

Kurzinterview vor Vortrag mit Jürgen Werth(ERF) und Dr.S.Buchholz

Frage: Was hat sie am meisten geprägt in ihrem Leben?

a) Meine verschiedenen Berufe
b) Geistlich haben mich vier Gruppen geprägt

Erstens:

Haben mich Evangelikale Fundamentalisten geprägt
Von denen habe ich gelernt, daß man über Wahrheit nicht debattieren kann.

Zweitens:

Haben mich Amerikaner geprägt
Von denen habe ich gelernt, daß man in der Öffentlichkeit über Glauben reden kann, ohne dass einen etwas passiert.

Drittens:

Haben mich Charismatiker geprägt
Von denen habe ich gelernt, daß man Gott lieben kann. Man muß ihn nicht nur gehorchen, man kann ihn auch lieben.

Viertens:

Haben mich Terroristen geprägt
Von denen habe ich gelernt, daß wir nicht mehr alle Zeit der Welt haben.

Meine Damen und Herren,

wer sich mit dem Thema Führung beschäftigt muß sich immer wieder mal wichtige Zusammenhänge vor Augen halten. Es gibt da z.B. eine alte Weisheit die besagt:

Wenn du Führungskraft hast, dann danke Gott.
Wenn du Führungskraft bist, dann Gnade dir Gott.

Zu einer Zeit ultimativer Veränderungen kann Führung schnell zur Zerreißprobe werden, oder sie verkommt zur Verwaltung des Status quo, daß ist aber dann keine Führung mehr. Führung hat viele Facetten, falsche und richtige Führung darf nicht verwechselt werden mit Management. Ganz plakativ formuliert beschäftigt sich Führung mit den Zielen von morgen, Management löst die Probleme von heute.

Führung sollte auch nie gleichgestellt werden mit Leitung.

Wenn ich dazu ein paar kritische Bemerkungen anmerken darf.
Leitung beschäftigt sich immer mit dem strukturieren und steuern von sachlichen Abläufen und will objektive Kosten – Nutzen Bedingungen schaffen, kommt also den Begriff Management sehr nahe.

Leiten heißt:

Klären, anordnen, systematisieren, vorzeichnen, vormachen, vorrechnen.

Führen heißt:

Erklären, begeistern, überzeugen, helfen, ermöglichen, vorlegen, vorbedenken.

Mit der Zukunft beschäftigt sich ausschließlich Führung, nicht Management und auch nicht Leitung.

Ich möchte mich hier mit der wichtigsten Aufgabe von Führung beschäftigen, nämlich mit der Vorbereitung auf die Zukunft.

Wer das Wort Führung vermeidet, versteht nichts davon oder will sie nicht.

Wir haben heute allen Grund anzunehmen, daß unsere Zukunft heute sehr herausfordernd sein wird, und wer innerlich bereit ist Herausforderung anzunehmen der ist gut beraten sich darauf vorzubereiten, das heißt, fit zu sein für die Zukunft. In noch viel höherem Maße als früher muß uns allen klar sein, was Führung wirklich ist. Ich habe mir einmal aufgeschrieben was Führung ist:

– Führung ist kein Job.
– Führung ist keine sichere Erwerbsquelle.
– Führung ist kein Weg schnell reich zu werden.
– Führung ist kein abarbeiten von Lehrbuchinhalten.
– Führung ist ein Lebensstil! Der gleichzeitig, beglückend, faszinierend und riskant ist.

Führung setzt folgendes voraus:

Hellwach zu sein, bereit und fähig zu sein die eigenen Fähigkeiten laufend zu verbessern. Bereit und fähig zu sein zum laufenden Wachstum von Wissen und Charakter.Nie mit zweitklassiger Arbeit zufrieden sein.
Bereit und fähig zu sein, Menschen liebende Zuneigung entgegen zu bringen und ihnen helfen ihr volles Potential zu erreichen. Willens sein, die Dimensionen von Qualität auf alle Bereiche des Lebens zu übertragen. Willens sein, in diese Welt mehr hinein zu geben, als heraus zu holen, daß ist einer der wichtigsten Aspekte. Und Führung setzt voraus sich dessen stets bewußt zu sein, nur dann Vorbild und Autorität sein zu können, wenn das eigene Leben unter der Führung einer höchsten Autorität steht. Andere Menschen finden das sehr schnell heraus, wo meine Autorität aufhört. Um das eigentliche Thema so gut wie möglich durchdenken zu können, möchte ich dazu einen Weg beschreiten auf den ich zu drei Fragen, Antworten suche.

Die erste Frage heißt:

Was heißt fit sein?

Die zweite Frage heißt:

Wie könnte die Zukunft aussehen, auf die wir zusteuern?

Die dritte Frage heißt:

Wie kann es uns gelingen gut vorbereitet zu sein?

Bei allen Fragen sollte man eine Warnung von Friedrich Wilhelm Nietsches im Auge behalten, der einmal gesagt hat:

Man hört eigentlich nur die Fragen auf die man imstande ist eine Antwort zu geben.

Denken sie immer an ein äußerst wichtiges Führungsprinzip, das heißt:

Fragesteller sind Weichensteller! Wer Fragen stellt schlägt vor und bestimmt, wo es hingeht.

Frage 1:
Beim Blick in ein Lexikon finden sie eine erstaunliche Vielfalt für den Begriff fit. Wer etwas näher hinschaut, der entdeckt dort zwei Kategorien von fit.

Einmal kann fit heißen:
Tauglich, geeignet für, leistungsfähig, gut genug für, qualifiziert, passend, hier sind sie fit für einen Zweck außerhalb von ihnen selbst.

Zum anderen kann fit aber auch heißen:
Gesund, sportlich, drahtig, hohe Lebensqualität, sich wohl fühlend.
Gute Leute können Beides miteinander kombinieren, aber es gelingt nur sehr wenigen. Richtig fit heißt also immer, körperlich fit sein, mental fit sein, und geistlich fit sein. Wenn sie die Frage, was ist Fitneß – bin ich wirklich fit für eine heraus fordernde Zukunft – umfassend beantwortet haben möchten, dann müssen sie sich diese Frage noch Punkt genauer stellen. Sie sollten sich dann fragen, wie überlebe ich erfolgreich in einem Umfeld hoher Änderungsdynamik. Daß, dazu notwendige Qualifikationsprofil entspricht der jeweiligen Antwort auf vier wichtige Fragen. Fit für die Zukunft heißt, über vier wichtige Ressourcen zu verfügen.

1. Geistige Elastizität
2. Körperliche Robustheit
3. Gewißheit über die eigene Identität
4. Persönliche Geborgenheit(sie müssen die Frage beantworten können, wer hält mich, sonst gehen sie unter, indem was auf sie zukommt)

Um wirklich fit zu sein, müssen sie Antworten auf alle diese vier Fragen haben, sonst gehen sie unter. Richtige Führung gelingt nur, wenn der mit hilft der mich gemacht hat, denn der weiß am besten was ich brauche. Wenn sie den ausschalten, dann ist das schwierig mit der richtigen Führung.

Frage 2:
Sie müssen davon ausgehen, daß unbekannte Zukunft uns immer eine Möglichkeit zur Mitgestaltung der Zukunft gibt; das ist unsere große Chance. Um Zukunft mit zu gestalten brauchen wir eine neue Sichtweise der Zukunft. Ich möchte sie ermutigen auf Zukunft zu zugehen und nicht innerlich vor Zukunft wegzulaufen. Das ertragbare an der Zukunft ist das sie in Raten kommt, und uns vom Schicksal portionsweise serviert wird, sonst wäre die Sache schon schwierig. Und hier liegt die Chance unserer Anpassung durch lernen. Wenn wir uns heute schon vor der Zukunft fürchten, werden wir auch unsere Gegenwart vermasseln. Was heißt, daß aber ganz praktisch, wir können unsere Zukunft mit gestalten. Bei jeder anspruchsvollen Führungsaufgabe ist die Sichtweite des Führenden immer geringer als die Reichweite seiner Entscheidungen.

Und die Brücke zwischen Sichtweite und Reichweite heißt Vision.

Unsere Zukunft ist immer grundsätzlich unbekannt. Aber, weil unsere Zukunft eine Zukunft des stetigen Wandels sein wird, darum wird sie auch den Charakter von einer Art Flußsituation haben, und an einer sich stetig ändernden Flußsituation kann man sich einfädeln und Änderungen langsam mit bestimmen. Darauf beruht z.B. Chaos Management. Ich möchte diese Möglichkeit der Zukunftsmitgestaltung mal an einem besonderen Bild illustrieren. Wer sich in unserer heutigen Welt etwas umschaut dem fällt auf, daß überall neue Schienenstränge gelegt werden, auf denen man hofft sicher ins nächste Jahrhundert zu kommen. Und auch möglichst schneller als die anderen. Deutschland legt z.B. andere Schienenstränge als England. Die USA legen andere als Europa, Daimler-Chrysler legt andere als GM, die Unternehmer legen andere als die Gewerkschaften, die großen Kirchen andere als die Sekten. Seit geraumer Zeit findet hier ein Zukunftswettbewerb statt, der sehr durchdachten Art. Und es sind diese Schienenstränge auf denen heute bereits Züge fahren. Züge die man stoppen sollte, Züge auf die man aufspringen sollte, Züge die man umleiten sollte und Züge auf die man keinesfalls mitfahren sollte. Der hier stattfindende Zukunftswettbewerb zeigt auf, auf welche Züge wir aufspringen sollten, und auf welche nicht. Das wird die wichtigste Aufgabe von Führung in der Zukunft sein. Wenn wir uns dieses große Wirrwarr von Schienen und Weichen anschauen, dann müssen wir uns fragen, gibt es da Muster die wir entdecken können, Muster wo wir vielleicht lernen können, wo wir mitfahren sollten, und wo nicht. Ein Muster scheint uns zu verfolgen von Anbeginn der Welt an. Auf den ersten Seiten der Bibel wird uns eine bemerkenswerte Sache berichtet. Der Widersacher Gottes bietet uns immer wieder einen scheinbar intelligenten Weg an, den er uns als strategische Option verkauft. Ich darf sie daran erinnern, Sünde ist eine strategische Option. Erinnern sie sich mal an das erste Angebot im Garten Eden, daß der Widersacher dort machte. Dieses Angebot klang ja ausgenommen vernünftig. Den beiden Paradiesbewohnern wurde Führungsqualität angeboten. Wissen um Zusammenhänge, Durchblick und Erkenntnis, Unternehmerpotential, ihr sollt euer Leben selbst in die Hand nehmen. Das was Gott euch gerade gegeben hat, das solltet ihr doch führen. Es war ein faszinierendes Angebot von Führungskompetenz durch Machtausübung. Allerdings ausgestattet mit einer Führungsqualität die nicht von Gott stammte. Und dieses Angebot und die daraus resultierende Führungspraxis finden wir heute wieder in unserem Leben, deutlich wahrnehmbarer als jemals zuvor. Die globalen Erfolge von organisierter Kriminalität gehen direkt auf dieses Führungsangebot zurück, auf die Gott-und Menschenverachtende Kombination von Brain Power und Heart Power? Nie zuvor hat Kriminalität mit soviel zynischer Intelligenz, so hemmungslos erfolgreich gearbeitet wie heute. Auch das wird Teil unserer Zukunft sein. Von allen Prozessen der Globalisierung, ist die Globalisierung der organisierten Kriminalität der Furchterregensde. Was unsere Welt von heute und morgen prägen wird, sind neue außerordentlich wirksame und oft Menschenverachtende Wege von Machtausübung, und genau das gefährdet mehr und mehr die Qualität von Führung. Wenn wir uns einmal fragen, wo finden wir heute in unserer Welt wirklich vorgezeichnete Führungskompetenz, wo wird am effizientesten geführt.

Wenn ich ihnen eine Hitliste vorstellen sollte, wissen sie wie die aussehen würde?
Wo sind die Gruppen die Zielorientiert, Strategiekonform und außer gewöhnlich erfolgreich führen, dann steht an erster Stelle die organisierte Kriminalität an zweiter Stelle stehen Minoritäten und Randgruppen, die ein Hebelgesetz entdeckt haben. Dann steht dort die Wirtschaft, dann stehen dort die Banken, dann die Politik und am Schluß die großen Kirchen.

Wenn sie sich diese Hitliste vor Augen halten, dann entdecken sie, daß die, die am besten führen, die Sinn zerstörende Führung praktizieren, und daß die, die am schlechtesten führen, die Sinn stiftende Führung produzieren, damit müssen wir uns abfinden, das ist so. Ich weiß nicht ob uns das gelingt schnell zu ändern. Ich habe einen guten Freund in USA, der gehört dort zu den führenden Strategieberatern. Eines Abends saßen wir beide zusammen in einem kleinen Restaurant in Manhattan, und ich sagte, du bist doch schon in vielen Unternehmen gewesen, die bankrott gegangen sind, hast du einen roten Faden entdeckt, warum das alles passierte. Und er sagte, Ja, und mich fragte wie sieht dieser rote Faden aus. 20 % Inkompetenz, 80 % Korruption. Ich fragte, was verstehst du unter Korruption. Er sagte, Korruption ist für mich alles, wo jemand seine eigenen Interessen über die Interessen des Unternehmens stellt. Und er sagte, hier hast du ein banales Beispiel für Führungsschwäche, und dann pausierte er eine Weile, und dann schob er einen Satz hinterher, der mich absolut vom Stuhl gehauen hat. Er sagte um die wirklichen Zusammenhänge von Führung wirklich zu verstehen, müssen wir wirklich das Böse besser verstehen. Er war ein liberaler Jude, das hatte mir noch kein christlicher Theologe erklärt, daß unsere Führungsschwäche etwas zu tun hat, mit dem Einfluß des Bösen auf dieser Welt. Dann hat also das Angebot des Widersachers im Paradies wohl doch nicht ganz gestimmt, und Johannes hat dann den Manager und Führungskräften etwas zu sagen, wenn er darauf hin weißt, daß Jesus auf die Erde gekommen ist, um die Werke des Teufels zu zerstören; das steht da. Es wird zunehmend wichtiger, wer uns Führungsqualität und Führungsqualifikation anbietet. Achten sie sehr sorgfältig darauf, wenn sie das Einkaufen. Ich persönlich erlebe mehr und mehr Situationen wo ich weiß, daß ich auf Dinge stoße, wo ich nicht mit übereinstimme und die ich nicht in den Griff bekomme. Situationen bei denen ich mich vorher unter die Herrschaft und unter das Blut Christi stelle,(für Nichtchristen: soll heißen, Jesus übernimmt die Führung) weil ich weiß, daß ich sonst in dieser Situation keine gute Figur abgebe.

Mit Hilfe des Bildes von Schienen und Zügen möchte ich Ihnen illustrieren wie wir Führungsqualifikation benötigen um fit für die Zukunft zu sein. Ich gebe ihnen zunächst einmal einige Beispiele von Zügen die bereits abgefahren sind, Züge die aber nicht mehr in die Zukunft fahren. Ich weiß nicht ob uns allen klar ist, von was wir uns derzeit alles verabschieden.

Wir leben in einer Zeit langer schmerzhafter Abschiede.
Wir verabschieden uns derzeit von einigen wichtigen Kulturbausteinen, die für uns einen hohen Wert haben, und die alle uns bisher eine Art von Geborgenheit vermittelt haben. Ich frage mich manchmal ob jetzt eine Zeit beginnt, wo wir uns in dieser Welt nicht mehr geborgen fühlen können, weil Gott uns seine Geborgenheit anbieten möchte.

Zunächst mal, daß erste von dem wir uns verabschieden ist, von dem was wir einen sicheren Arbeitsplatz nennen.


Ich darf sie daran erinnern, der sichere Arbeitsplatz war ein gesellschaftliches Kunstprodukt, er entstand am Anfang des letzten Jahrhunderts, er war eine Konsequenz der Industrialisierung. Der sichere Arbeitsplatz endet mit Ende dieses Jahrhunderts, es hat ihn zweihundert Jahre gegeben. Das muß keine Katastrophe sein.

Zweitens, wir verabschieden uns derzeit von dem was wir bisher eine vorausplanbare Karriere nannten.

Die hohe Änderungsdynamik hat voraussagbare sichere Berufswege abgeschafft, auch das muß keine Katastrophe sein.

Wir verabschieden uns möglicherweise derzeit bereits vom sogenannten Mittelstand.

Er hat ohnehin nur ca. einhundert Jahre gedauert.

Unsere Unfähigkeit mit Arbeit und Arbeitslosigkeit umzugehen wird möglicherweise nur noch Arme und Reiche übrig lassen. Für diese Welt zunehmender Kontraste müssen wir noch einiges lernen.

Drittens, wir verabschieden uns möglicherweise auch von einer menschlichen Lebensphase die wir Kindheit nannten, auch die wurde nicht mal hundertfünfzig Jahre alt.

Die Schonzeit vor dem Erwachsenenwerden schrumpft schnell zusammen. Dafür sorgen Ehescheidungen, Massenmedien und die Ökonomisierung des gesamten Lebens. Es entstehen immer mehr frühkindliche Erwachsene.

Viertens, wir verabschieden uns möglicherweise auch bald von der Staatsform der Demokratie, die auch nur nicht mal zweihundert Jahre alt wurde.

Auf der einen Seite lassen gravierende Änderungen in der globalen Machtausübung zunehmend weniger Raum für nationale Mehrheitsentscheidungen und auf der anderen Seite scheint gerade der Mißbrauch der Demokratie zu ihrem Ende zu führen. Unsere moralische Widerstandskraft, die man braucht in einer Demokratie erlahmt mehr und mehr.

Andere Züge fahren mit Volldampf und scheinbar ungebremst in die Zukunft. Alle diese Züge werden zu Kontrasten führen, führen heute schon, und wenn wir mit Kontrasten umgehen müssen, dann haben wir ein großes Problem. Unser Harmoniebedürfnis ist zu hoch, wir dürfen das nicht mit Frieden verwechseln.

Zug Nr.1,
ist unser Umgang mit Geld, hier fährt ein Zug der irgendwann mal entgleisen muß. Der Antriebsmotor dieses Zuges heißt Gier, dieser Zug ist wohl nicht mehr zu stoppen.


Bitte springen sie auf diesen Zug nicht auf. Seit geraumer Zeit wird in unserer Zeit mehr Geld mit Geld verdient als mit Arbeit. Über 90% alles derzeit bewegten Geldes hat keine wirtschaftliche Basis mehr, nur noch Spekulation, 90%! Wir haben nichts gelernt vom zerplatzen der japanischen Bubble Ökonomie, wir werden wahrscheinlich das Gleiche wiederholen, was die Japaner auch gemacht haben. Der Börsenwert aller Aktiengesellschaften weltweit ist derzeit geschätzt 9,5 mal so hoch wie der Realwert dieser Unternehmen, und diesen auseinander trifften zwischen den virtuellen Wert der Wirtschaft und den wirklichen Wert der Wirtschaft werden wir irgendwann nicht mehr handhaben können. Was dort mit den kühlen Begriff Shareholder Value beschrieben wird, müßte eigentlich Shareholder Cash heißen. Wir sollten vorsichtig mit den Begriff Value umgehen, und das Breitflächige feuern von Mitarbeitern, um den virtuellen Unternehmenswert an der Börse zu erhöhen, den man dann mit Hilfe von Stockoptionen zu privaten Bargeld der Manager macht und zwar zu sehr viel privaten Bargeld, wird uns sicherlich nicht fit für die Zukunft machen. Wissen sie warum nicht?

Gier macht dumm, Eitelkeit macht dumm, Hektik macht dumm, Angst macht dumm, aber Gier macht furchtbar dumm.

Zug Nr.2,
ist unser Umgang mit Bildung und Ausbildung. Wir müssen davon ausgehen, daß Bildung der wichtigste Rohstoff des nächsten Jahrhundert sein wird. Unsere derzeitigen Bildungssysteme bereiten nicht auf Zukunft vor. Punkt! Schule kann oder will bis jetzt nicht verstehen was in der Welt der Berufe wirklich benötigt wird. Schule ist immer noch im Geschäft der reinen Vermittlung von Wissen, daß traditionell vermittelbar und traditionell speicherbar ist. Schule geht immer noch davon aus für traditionelle Berufe vorzubereiten, die es schon lange nicht mehr gibt. Schule muß lernen nicht auf Employerment vorzubereiten, sondern auf Employerability, d.h. auf die Bereitschaft und Fähigkeit in einer Welt sich stets ändernder Berufe um auf fahrende Züge aufzuspringen und das lernen wir in der Schule nicht. Hier hat bereits seit geraumer Zeit ein globaler Leistungswettbewerb begonnen, der ist sehr interessant, wenn sie den mal verfolgen.

In einer internationalen Bildungsstudie 1992 wurde z.B. festgestellt, daß ca. 50% aller Amerikaner keine Chance hätten in einer japanischen Hondafabrik angestellt zu werden. Können sie sich vorstellen wieviel Deutsche dort angestellt werden würden. Auf den Zug Bildung und Ausbildung müssen wir aufspringen um ihn in die richtige Richtung zu leiten, jeder auf seine Weise. Ich gebe ihnen mal ein drastisches Beispiel was hier aufspringen bedeutet. Vor kurzer Zeit hat der renommierte Klett-Verlag der Schulbücher verlegt eine Arbeitsblattsammlung über Sekten für die Sekundarstufe 1 in die Lehrerzimmer aller deutschen Schulen transportiert. Unter den Titel Fundamentalismus sektiererischer Tendenzen im Christentum, finden sie dort eine Auflistung von Merkmalen zu evangelischen und katholischen Fundamentalisten.


Ich lese sie ihnen einmal vor und es kann sein, daß sich viele Leute darin wiederfinden.

Wann sind sie ein Fundamentalist?

Konservative bis nationalistische politische Haltung, radikaler Antikommunismus, festhalten an überkommenen Moralvorstellungen, radikale Ablehnung einer Liberalisierung der Abtreibungsgesetze, Bekämpfung liberaler theologischer, religiöser Auffassung als Verfallserscheinung des Christentums, Ablehnung der modernen Bibelexegese, z.B. eine sympolische Auslegung von Wundergeschichten, Glaube an die persönliche Existenz und die Macht des Satans, klare Trennung von gut und böse, Vorstellung von Gott als einen strengen Richter und Zurückhaltung von ökumenischen Bestrebungen.

Wenn sie da reinpassen in diese Kategorie, dann marschieren sie in die Lehrerzimmer.

Der nächste Zug,
ist unser Umgang mit Arbeit. Wir sind dabei unsere Gesellschaft in zwei große Blocks zu teilen. Der eine Block heißt Arbeit ohne Leben, und der andere heißt Leben ohne Arbeit. Beide dieser Blöcke haben keine Vision mehr und es wird schwierig sein diesen beiden Blöcken eine Vision zu geben. Hier wird ein Dominoeffekt sichtbar, weil unser erster Zug, Umgang mit Geld und unser zweiter Zug Umgang mit Bildung, beide in die falsche Richtung fahren, fährt auch dieser dritte Zug, Arbeit in die falsche Richtung. Als ich 1961 in den Beruf eintrat, konnte ich eine Lebensarbeitszeit von ungefähr 100.000 Stunden erwarten. Meine Söhne die jetzt in den Beruf eintreten können nur noch eine Lebensarbeitszeit von 50.000 Stunden erwarten. Das heißt, wir haben unsere Lebensarbeitszeit in nur einer Generation halbiert. Wissen sie was, das heißt? Die Gründe dafür sind, längere Ausbildung, mehr Urlaub und Feiertage, keine Lebenslangen Anstellungen mehr, frühere Pensionierung und dazu noch in Deutschland die welthöchsten Arbeitskosten. Auch auf diesen Zug müssen wir aufspringen um ihn in die richtige Richtung zu leiten. Den einzigen Bereich den ich kenne wo, z.Zt. noch Arbeit angeboten und vermehrt wird, ist der Nonprofitbereich.

Lassen sie mich noch einen letzten Zug nennen, der in eine gefährliche falsche Richtung fährt und unsere Zukunftsfitness deutlich gefährdet, dieser Zug heißt, Umgang mit den Sinn und Wert von Zukunft. Wir alle befinden uns in einen Prozeß, in einer alles umfassenden geistlichen und geistigen Kulturrevolution. Ich möchte sie sehr ernsthaft bitten, sich die drei Komponenten dieses Prozesses immer wieder mal vor Augen zu halten.

Prozeß Nr. 1:

Eine globale Entwestlichung des Christentums

Prozeß Nr.2:

Eine kulturelle Herausforderung des Christentums

Prozeß Nr.3:


Eine gefährliche Entstellung des Christentums

Diese drei Prozesse scheinen auf hintergründige Art ineinander zu greifen und machen so eine alles umfassende Kulturrevolution möglich. Im besonderen Maße ist hier die sogenannte Unternehmenskultur Europas gefährdet. Die globale Entwestlichung des Christentums ist ein nicht mehr anzuhaltender Zug. Ungefähr 70% aller Evangelikalen leben bereits heute in Afrika, Asien und Südamerika. Im größten römisch katholischen Land der Welt, in Brasilien sind bereits 18% der Gesamtbevölkerung evangelikale Christen. Zehn der zwanzig größten Kirchen der Welt sind in Südkorea, 80% aller Einwohner von Uganda sind Christen.

Wir werden buchstabieren müssen, was Jesus zu Nikodemus sagte: Der Geist Gottes weht wo es ihn gefällt, und nicht wo es uns gefällt. Ich darf sie daran erinnern, global christlich prägende Theologie wird in Zukunft von Menschen geprägt werden, die anders denken und anders hoffen als sie und ich, das wird für uns etwas neues sein. Eine neue Art von globaler kultureller Herausforderung des biblischen Christentums steht uns aber noch von einer anderen Seite ins Haus, und zwar als direkte Folge der Globalisierung.

Quelle – Salz und Licht

Der Howard Professor Hundington gibt in seine bekannten Buch, Kampf der Kulturen, überzeugende Gründe dafür, daß die Kriege der Zukunft wahrscheinlich Kulturkriege sein werden, weil in der globalisierten Welt die Bedeutung der Nationalstaaten laufend zurück geht, werden sich Menschen mehr und mehr, wieder mit ihrer Kultur identifizieren. Und Kulturen definieren sich immer durch Religionen. Da aber wird sich dann sehr schnell heraus stellen wie vital, wie kraftspendend, wie überzeugend und wie sinnstiftend die einzelnen Religionen sein werden. In meiner Sprache würde ich dazu sagen, wie wettbewerbsfähig. Der geistige und geistliche Wettbewerb zwischen Christentum und Islam hat auch in diesem Land längst begonnen, der nächste der kommen wird, wird der mit dem Buddhismus sein, der hat auch schon begonnen. In dieser eben beschriebenen Kampf – und Wettbewerbssituation trifft uns nun ein Prozeß der Entstellung und Karikierung des Christentums besonders hart, daß ist zunächst einmal ein europäisches Problem. Ich hoffe sehr, daß sie alle wissen, daß seit geraumer Zeit auf das Europaparlament ein beträchtlicher Druck ausgeübt wird, Sekten für illegal zu erklären. Die meisten EU-Länder haben bereits Sektenkataloge vorgelegt, Deutschland ca. 800 verschiedene Gruppen. Darf ich ihnen ein paar Beispiele geben, was z.Zt. in Europa in die Kategorie gefährliche Sekten fällt.

Katholische Charismatiker, Opus-D?, Campus für Christus, Baptisten, Mormonen, Zeugen Jehovas, Quäker, CVJM, sie sehen an dieser Aufzählung wieviel diese Leute davon verstehen. Seit Dezember 1997 beschäftigt sich die Helsinki Kommission des US-Amerikanischen Justizministeriums damit und fordert Die EU immer wieder auf in Europa die Freiheit religiöser Minoritäten zu garantieren, als Bestandteil der Menschenrechte. Ich bin mal gespannt wie dieser Zweikampf ausgeht. Verstehen sie, daß, das unsere großen christlichen Kirchen mitmachen, ich nicht.

Diese Zukunftsbildende Kulturrevolution bietet auch manchmal erfreuliche nachdenkenswerte Beispiele. Ich gebe ihnen mal ein Beispiel dafür. Ich bin immer wieder mal in Zagreb und arbeite dort mit, an einer hochkarätigen Arbeitsgruppe, die sich die geistige Erneuerung Kroatiens zum Ziel gesetzt hat. Auf meine anfängliche Frage, was gerade ich in diesen Arbeitskreis ausrichten kann, wurde mir gesagt, als christliche Führungskraft bitten wir sie uns zu helfen, in unsere neue Arbeitsbasis für unser Land tragfähige Werte einzufädeln. Ist doch großartig! Es gibt noch mehr Länder die das probieren. Das führt uns zu einem Punkt, noch etwas zu Inhalt und Bedeutung von Führung nachzudenken, und welche Rolle das biblische Christentum dabei spielen könnte.

Führung besteht aus zwei Komponenten.

Aus Wissenskompetenz und aus Persönlichkeit, ungefähr eindrittel Wissenskompetenz, zweidrittel Persönlichkeit. Kompetenz lernt man auf der Schule, Persönlichkeit lernt man in der Familie. Gehen sie mal davon aus, daß mit ca. sieben Jahren der Prozeß der Persönlichkeitsformung eines Menschen so gut wie abgeschlossen ist. Ob man später mal Führungskraft wird, gute Führungskraft, ist in der Mehrzahl aller Fälle dann schon entschieden, wenn man ins erste Schuljahr geht. Wichtigste Bausteine um fit für die Zukunft zu sein, werden also bereits in den ersten Lebensjahren eingesetzt. Charaktereigenschaften und Wesenszüge, wie z.B. Teamfähigkeit, Integrität, Selbstdisziplin, soziale Kompetenz, gutes Selbstbewußtsein, Hilfsbereitschaft, Wahrhaftigkeit, Vertrauenswürdigkeit, lernt man nur als Kind zu Hause. Später ist niemand mehr interessiert uns das beizubringen. Das wird im Elternhaus erlebt und trainiert und wird im späteren Leben bei Null anfangend nicht mehr vermittelbar, auch nicht in teueren Führungsseminaren. Das Weltgrößte Personal Beratungsunternehmen Concery?, hat eine diesbezügliche Studie gemacht und 500 Führungskräfte der größten amerikanischen Unternehmen befragt.

Eine der Fragen hieß:

Wo haben sie ihre wichtigsten Führungsqualitäten gelernt.

Von allen gegebenen Antworten stand an erster Stelle, zu hause in der Kindheit. Lassen sie uns dies bitte an dieser Stelle festhalten, daß wichtigste Fundament für anspruchsvolle Führungsberufe, sind ganz bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und Charaktereigenschaften. Und der wichtigste Ort für die Vermittlung dieser Persönlichkeitsmerkmale ist das Elternhaus in jungen Jahren. Wenn die Eltern eines Kindes Christen sind und noch beide zuhause vorhanden sind, dann kann das Kind in seinen jungen Jahren an seinen Eltern modellhaft lernen, was es später in einen anspruchsvollen Beruf können und anwenden muß. Um richtige Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, müssen wir also möglichst viele, gute, intakte Elternhäuser haben. Unsere wichtigste Investition in die Zukunft. Bitte, bitte vergessen sie nicht und sagen sie es überall weiter. Und vergessen sie nicht, nichts kann an dessen Stelle treten. Es gibt sonst keinen Ort zur Vermittlung dieser Dinge. Die Frage ist natürlich auch, was ist mit den Menschen, die nicht das Glück einer intakten Familie erfahren haben. Das ist eine sehr ernste Frage. Lassen sie uns dazu noch einmal zurück blenden auf die beiden Qualitätserfordernisse für Führung. Einer der bekanntesten europäischen Managementtrainer schreibt mal in einen seiner Bücher. Jeder der Karriere machen will, möge sich deshalb vorher gut überlegen ob er dazu die nötigen Charaktereigenschaften hat. Fehlendes Wissen und Können kann sich ein Manager immer noch aneignen, Charakterschwächen bleiben jedoch bestehen.

Frage:
Was machen sie mit einem Manager der viel weiß und kann, aber keine Führungspersönlichkeit ist, der unglaublich viel drauf hat, aber gravierende Charaktereigenschaften hat. Der ein hochkarätiger Profi ist, aber gleichzeitig ein Ekelpaket, was machen sie mit dem. Es gibt nur einen der darauf eine Antwort hat und einen praktischen Wirklichkeitserprobten Weg anbietet, den viele Menschen erfolgreich gegangen sind, sicher auch hier aus ihren Reihen. Es gibt de facto einen Weg auch bei einem erwachsenen Menschen, Persönlichkeit zu ändern. Gott läßt Paulus im 2.Brief an die Korinther ein bemerkenswertes Statement machen; ich darf vorlesen:

Wenn sich jemand Christus angeschlossen hat, dann entsteht in ihm eine neue Persönlichkeit, er hat das alte abstreifen können und etwas ganz neues hat in ihm begonnen. Wenn wir das richtig verstehen würden, daß hier eine Kernkompetenz des Christentums vorliegt, dann würden wir das für viel Geld in allen Führungsseminaren verkaufen können. Wir verstehen nicht mal den Wert der Produkte die wir anbieten, in der Regel. Gott hat seit jeher einen guten intelligenten, ganzheitlichen Plan für seine Menschen. Der durchgängige rote Faden in seinen Plan heißt, Liebe. Er hat uns seine Liebe modellhaft vorgezeigt, und hat sich das viel kosten lassen, um die Schuld unserer bewußten Gottesferne abzuzahlen, hat er jemand anderes dafür zahlen lassen, Jesus. Dieses gigantische globale Rettungsprojekt geht weit über unser Verständnis hinaus. Aber diejenigen unter uns, die es für sich persönlich akzeptiert haben, haben einen Gott kennen gelernt, der ihnen eine neue Führungsfähigkeit geschenkt hat, Nächstenliebe.

Und Nächstenliebe ist immer noch die wichtigste Führungsqualifikation.

Wer Menschen nicht lieben kann, kann sie auch nicht führen.

Er will sie schlußendlich manipulieren, das ist die Frage an die Geduld. Er kann sie auch nur kommandieren aber nicht führen, aber in eine unbekannte und herausfordernde Zukunft hinein können sie Menschen nur hinein führen. Sie können sie nicht hinein kommandieren, sie können sie nur führen, sie können sie auch nicht hinein leiten.

Letzte Frage, wie kann es uns gelingen, für die Zukunft gut vorbereitet zu sein.

Noch mal das Bild von den Schienen und Zügen. Es gibt einen Zug der durch unsere Welt fährt und Vorfahrt vor allen anderen Zügen hat. Dieser Zug hält nie, er fährt auch weiter als alle anderen Züge, er fährt manchmal langsam, daß man aufspringen kann. Die Fahrt und die Richtung dieses Zuges werden durch die ganze Bibel hindurch beschrieben. Dieser Zug ist der souveräne, unbeirrbare, Führungs- und Gestaltungsprozeß Gottes, mit dem er seine Schöpfung auf seinen Weg, auf sein Ziel führt. Diesen gewaltigen universalen Prozeß einer für alle Zeit und Ewigkeit proklamierten absoluten Herrschaft des Schöpfers, über alles Geschaffene, verfolgt die Bibel mit dem Begriff, Reich Gottes. Reich Gottes, ist die Chiffre für Gottes Souveränität und damit auch für äußerste Realität. Für diesen Zug ist unsere Zukunft nur eine Durchgangsstation, nur ein kleiner Teil seiner Wegstrecke, dieser Zug fährt viel weiter. Wer in diesen Zug sitzt, ist nicht nur fit für die Zukunft, der ist fit für die Ewigkeit, das ist ultimative Zukunft. Dieser Zug will alle mitnehmen, aber mitfahren kann man unter bestimmten Bedingungen. Jesus hat sie aufgelistet im Neuen Testament. Er sagt, wer hier mitfahren will in diesen Zug, der muß zu folgenden bereit sein.

Erstens,

er muß sein altes Leben abgeben und neu geboren werden. Die Grundbedingung fürs einsteigen(Joh.3).

Zweitens,

er muß seine Prioritäten klar sortiert haben, das Reich Gottes muß bei ihm an erster Stelle stehen. Alles andere kommt dann fast automatisch hinterher, d.h., dieser Zug befährt keine Nebenstrecken(Matth.6).

Drittens,

er muß das Reich Gottes wirklich wollen und sich deutlich danach ausstrecken. Wer immer wieder seine Vergangenheit aufarbeitet, der wird nicht gebraucht in diesen Zug (Luk.9).

Viertens,

er muß alles Wichtige von Gott erwarten und nicht mehr seiner eigenen Klugheit vertrauen, d.h., er muß den Zugführer die Lenkung überlassen(Matth.5).

Und das Letzte,

er muß sich der Liebe Gottes öffnen wie ein Kind. Einfach wahrhaftig und vertrauensvoll(Mark. 10).

Immer wieder werden in diesen gewaltigen Gestaltungsprozeß des Reiches Gottes, zwei Dinge sehr klar gemacht. Das Gott sein Ziel unbeirrbar verfolgt, und das er eine bemerkenswerte Weise hat Führung auszuüben. Der klarste und souveränste Führungsanspruch erreicht uns als Jesus Christus diese Welt betritt, und den ersten geistigen Globalisierungsprozeß in Gang setzt. Sein Anspruch ich bin der Weg, ich bin das Licht der Welt, verweist alle anderen Ansprüche ähnlicher Art auf den zweiten oder sogar dritten Platz. Seine Ich bin Worte, sind geistige Unikate, die hat sonst niemand gesagt. Die stehen wie schroffe, unbesteigbare Felsen in einer weiten flachen Landschaft. Er definiert Führungsqualität in kurzen knappen Worten, bei der letzten gemeinsamen Mahlzeit, zusammen mit seinen Freunden und zwar als Antwort auf eine saublöde Frage. In einer bisher beispiellosen Botschaft, die den Inhalt und die Konzepte unserer heutigen Führungsseminare zu trivialen Binsenweisheiten schrumpfen lassen. Jesus sagt: In dieser Welt unterdrücken die Herrscher ihre Völker und Diktatoren lassen sich als Wohltäter feiern, aber bei euch sollte das nicht so sein. Wer der Erste sein will, der soll sich allen anderen erst einmal unterordnen. Wer führen will, der muß zunächst einmal dienen lernen, selbst ich der Herr, bin euch aller Diener geworden, euer Modell, ich verspreche euch ihr werdet alle mit mir in einem Reich herrschen, daß mein Vater mir übergeben hat. Wo immer wir als christliche Führungskräfte über Führung nachdenken oder Führung praktizieren, da müssen diese Führungsgrundsätze unseres Herrn Maßstab für unser denken und handeln sein. Wer in diesen Zug sitzt, der Reich Gottes heißt, den können zwei wunderbare Dinge passieren. Paulus schreibt im Römerbrief, daß die gesamte Schöpfung sehnsüchtig darauf wartet, das Gott sein Reich vollendet, glauben sie mir, viele, viele Menschen in ihrer Umgebung die den Begriff Reich Gottes nie gehört haben, haben tiefe Sehnsucht nach einer neuen Welt und nach einer guten Zukunft, und einer klaren Führung. Tiefe Sehnsucht! Diese Sehnsucht entzündet sich bei den meisten an den Defiziten und Ungerechtigkeiten unserer derzeitigen Herrschaftssysteme, an den immer sichtbar werdenden Versagen unserer Führungsstrukturen. Und dieser Sehnsucht möchte Jesus begegnen. In diesen großen Gestaltungsprozeß Gottes ist auch Raum für Barmherzigkeit. Wenn wir anderen Menschen von der umgestaltenden Kraft Jesu Christi erzählen, dann gibt es da oft ein großes Problem; deren mangelnde Vorstellungskraft. Sie können sich nicht vorstellen, daß es so etwas gibt, wie wirklichen Frieden des Herzens, die wirkliche Vergebung, die wirkliche Zufuhr von Kraft.

Dann müssen diejenigen Menschen die Gott erlebt haben und mit ihm leben, die Bürger sind im Reich Gottes, die Wegkraft derer verstärken, die diese Vision von der Hoffnung noch nicht schaffen. Das kann z.B. ganz praktisch bedeuten, daß sie das Bild der sicheren und ewigen Herrschaft Gottes in die Sichtweise ihres Berufsalltages einbringen. Wenn sie z.B., Führungskraft in einem Unternehmen sind und ihnen Aufgaben und Problemlösungsversuche übertragen werden, zu dem sie sich Ergebnisse und Erfolge nicht vorstellen können, dann bitten sie Gott, sowohl um den intellektuellen Mut, als auch um den geistlichen Mut. Alles das was sie brauchen, aber nicht zustande bringen, in diesen großen Raum der gespeicherten Wirklichkeit und geistlichen Zukunft des Reiches Gottes zu bringen. Wir werden dabei immer wieder Wunder erleben. Gott kann wirklich unsere Sicht der Dinge ändern, er kann mich sogar dazu bringen, Dinge so zu sehen, wie er will, daß ich sie sehen soll, daß ist etwas großartiges. Dieser Zug des Reiches Gottes fährt auch hier durch diese Konferenz, steigen sie ein, springen sie auf. Je nach dem wie geistlich sportlich sie sind und vor allen Dingen wieviel Sehnsucht sie haben wirklich dort anzukommen, wo sie ankommen wollen, und wo er sie dann längst erwartet. Wissen sie was für mich der überzeugendste Grund ist auf diesen fahrenden Zug des Reiches Gottes aufzuspringen. Gott als Schöpfer und Herr dieser Welt ist souverän, souveräner Herrscher, der anordnen kann was er für richtig hält, daß dürfen wir nie vergessen. Wenn Gott ist, dann ist er souverän. Souveräne Herrscher haben nie eine ausgeprägte Neigung Dialoge zu führen, sie gaben Anweisung. Jesus hat uns gesagt, daß wir den Souverän dieser Welt mit Vater anreden dürfen. Jesus hat uns gesagt, daß dieser Vater uns sogar adoptieren will. Er will mit uns umgehen wie mit seinen eigenen Kindern. Verstehen sie das? Ich auch nicht! Aber für mich ist das schon allein Grund auf diesen fahrenden Zug aufzuspringen, ich will beim Reich Gottes dabei sein, ganz, ganz sicher. Denn nur hier werde ich ankommen, wo ich um alles in der Welt ankommen will. An den einzigen Ort dieser Welt, wo ich mich dann nicht mehr darum zu sorgen brauche, fit für die Zukunft zu sein. Wo ich wirklich Geborgenheit finde und das auch noch in einem Leben das nie aufhört.

Gemälde Anbetung – Hannes Stets

Das kann man doch nicht ausschlagen!
Das kann man doch nicht ausschlagen!

Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit.

Thema: Denke einmal nach! | 2 Kommentare