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8. Aberglaube – der Weg nach unten

Mittwoch, 16. September 2009 | Autor:

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In Deutschland steht Aberglauben seit je hoch im Kurs.

Autor: Siegfried Fritsch

Was ist Aberglaube? Das Wort „Aberglaube“ drückt eine Einschränkung aus, z.B. „ja – aber“. Ein abergläubischer Mensch sagt, grundsätzlich „ja“ zum Glauben, doch der Glaube an Gott genügt ihm nicht. „Ich glaube  an okkulte Kräfte und Wirkungen, welche die Wissenschaft nicht erklären kann“. Der Abergläubische glaubt an mehr, als für ihn gut ist. Er praktiziert einen Ersatzglauben, einen verstümmelten Glauben.
Weiterhin drückt „aber“ auch die Richtung auf das Verkehrte hin aus, wie in dem Wort „Aberwitz“, das Wahnwitz und Unverstand bedeutet. Der Aberglaube zielt auf das Verkehrte, da er in der Angst vor Mächten und Gewalten wurzelt und sich diese magisch unterwerfen oder mindestens zunutze machen will. Dies führt zur falschen bis wahnhaften Wahrnehmung der sichtbaren Welt und zur falschen Interpretation einer dahinter angenommen unsichtbaren Wirklichkeit.
Der Abergläubische will für sich und seine Angehörigen Gutes aktiv herbeiführen: Glück, Erfolg, Reichtum, Sicherheit, Gesundheit u.a. Und er will das Gegenteil meiden oder aktiv abwehren: Unglück, Misserfolg, Armut, Krankheit. In Einzelfällen wird sogar versucht, einem Gegner oder Feind zu schaden.

Hier einige Spielarten von Aberglauben:

Astrologie, Achten auf Käuzchenruf, Bräuche zum Jahreswechsel, Handlesen, durch Pendeln okkult aufgeladene Heilmittel, Kartenlegen, Kettenbriefe, Kristallkugel, Verhaltensregeln wie Daumen- drücken, Auf-Holz-Klopfen, „Toi,toi,toi“-Sagen ***(Anrufen des Teufels!), Glücksbringer wie Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter usw., Zeichen, Zahlen und Tage für Glück und Unglück, Talismane, Amulette usw.
„Warum soll den das alles so schlecht sein“, mag sich mancher fragen. „ist das nicht nur eine Spielerei?“ Zunächst haben wir alle ein Interesse an Schutz – das ist nichts Komisches. Aber der Weg über das Magische ist ungeeignet. Schon wenn sich Aberglaube nur auf Eingebildetes bezieht, wirkt er schädlich – durch Isolation, Zwänge, Unsicherheit, Unruhe, Verengung usw. Die Bibel berichtet davon, dass Furcht Unglück sogar herbeiziehen kann: „ Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen.“


Aber in Wirklichkeit bezieht Aberglaube sich ja auf unsichtbare reale Mächte und Kraftquellen – und ist damit der ideale Nährboden und Wegbereiter für Okkultismus. Eine klare Trennung zwischen Aberglauben und Okkultismus ist nicht einfach. Der Aberglaube stellt im Bewusstsein des Handelnden etwas Beiläufiges dar. Man glaubt und tut einfach Dinge so nebenher. Wenn wir uns den Okkultismus als ein vergiftetes Menü vorstellen, so ist der Aberglaube die Vorspeise. Sie soll den Appetit anregen und den Hungrigen tiefer in dunkle Bindungen ziehen. Ort warten dann Ängste, Zwänge, Krankheiten., manchmal ein früher Tod auf ihn. Das Leben wird zu einem düsteren Kerker.
Über den wahren Charakter des Aberglaubens schenkt uns nur ein Buch reinen Wein ein – die Bibel. Sie wirft Licht in den Hintergrund aller okkulten Angebote. Sie deckt Zusammenhänge auf, die wir unbedingt wissen sollten. Der biblische Glaube bezieht sich immer auf Gott – nur von ihm kommt Schutz ohne versteckte Rechnungen.
Der Teufel ist nicht unser Freund – er tut nur so. Er zieht einen fetten Köder auf seinen Haken und hält ihn uns vor die Nase. Er verspricht uns Glück. Doch jeder, der zuschnappt, merkt nur zu bald, dass er in falsche Hände geraten ist. Viele Opfer wissen gar nicht, woher ihre Probleme kommen. Kein Arzt, kein Psychotherapeut, kein Rechtsanwalt kann ihnen helfen – nur JESUS. Seine Angebote sind immer aufbauend und befreiend.

 

 

***ungezählte Menschen in unserem Land haben ein „Toi, toi, toi“ auf den Lippen, wenn sie einem anderen Glück wünschen, zu einer bevorstehenden Prüfung oder Reise, vor einer Operation oder für eine zwischenmenschliche Beziehung. Man hört das „Toi, toi, toi“ bereits im Kindergarten und auf dem Schulhof. Erwachsene rufen e sich über die Straße oder an der Ladentür zu. Ja, man kann keine Olympiade oder Weltmeisterschaft im Fernsehen verfolgen, wo nicht renommierte Moderatoren unsere Spitzensportler mit einem „Toi, toi, toi“ für den Wettkampf oder die baldige Genesung verabschieden.
Mag sein – viele plappern nur gedankenlos nach, was andere vorsagen. Christen, die sich ein „Toi, toi, toi“ zurufen, möchte ich geradezu Gedankenlosigkeit und Unwissenheit unterstellen.
Nun aber ist der Ausruf „Toi, toi, toi“ aber alles andere als ein frommer Wunsch und auch keine Erfolg und Gesundheit versprechende Beschwörungsformel, sondern eine kanalharte Verfluchung. Das Wort „toi“ kommt aus dem Sanskrit, einer entscheidenden Herkunftsquelle aller indogermanischen Sprachen. „Toi“ heißt übersetzt „Teufel“. Sprachgeschichtlich kann man das bis in den Klang des deutschen Wortes hinein nachvollziehen. Entsprechendes gilt für das griechische Wort „diabolos“, das französische „diable“, das englische „Devil“, das spanische „diablo“, das schwedische „djävul“ und andere mehr.
Die dreimalige Ausrufung des Wortes „toi“ hat folgenden Hintergrund: Der Teufel ist ein „Affe Gottes“, wie ein Kirchenvater treffend gesagt hat. Mit dem dreifachen „Toi, toi, toi“ äfft er den dreimal einen Gott nach. Das gleichzeitige Klopfen auf Holz ist obendrein eine Verspottung des „Fluchholzes“(Kreuz), an dem Jesus sein heiliges Leben stellvertretend für alle Sünden aller Zeiten opferte. Mit dem „Toi, toi, toi“ ruft man also über einen Menschen bzw. über ein Ereignis seiner nahen Zukunft bewusst oder unbewusst den Namen des Teufels an und aus.
Diese Sachinformation soll ermutigen, über die eigene Zunge zu wachen und auch für andere bewahrend Verantwortung zu tragen. Bleiben wir lieber bei „Gottes Segen“, wenn wir unseren Nächsten das Beste wünschen. Oder entscheiden wir uns wenigstens für ein „alles Gute“! Neben vielen irreführenden deutschen Redensarten stimmt doch dieses Wort für Wort: „Alles Gute kommt von oben!“(Jakobus 1, 17). Von unten – aus der Finsternis – ist nichts Gutes zu erwarten; weder für uns noch für unsere Mitmenschen. Jesus grüßt und entlässt seine Jünger übrigens mit einem „Schalom aleichem – Friede sei mit euch!“ Dabei meint das hebräische Schalom nie nur äußerlich geordnete Verhältnisse, sondern immer auch eine heile Beziehung zu Gott. So ist Jesus: Er will im Blick auf uns und alle Menschen rundherum Gutes – nach Leib, Seele und Geist, zeitlich und ewig.

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Thema: Religionen, Sekten und Aberglaube

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