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353. Hare Krishna

Samstag, 6. April 2013 | Autor:

Lieber Blogbesucher,

wir erleben es in unserer Zeit wie noch nie, dass Menschen einen Fixpunkt für Ihr Leben suchen. Leider versagen die allermeisten Kirchen, wenn es darum geht, den Menschen diesen Fixpunkt in Form der frohen Botschaft von Jesus Christus, konkret vorzuleben. Es gibt da soviel Lippenbekenntnisse und Formalismus, soviel Herrschaft des Fleisches und des Menschen, dass man kein Hinweis auf die Liebe Gottes in Jesus Christus sein kann.

Deshalb suchen die allermeisten Menschen dann an Stellen, die Sie in die Irre führen. Nur, weil Gott aus Gnade und Liebe, jeden Menschen mehrfach in seinen Leben anspricht und zur Umkehr ermuntert, erkennen Menschen die Irrwege und haben die Chance den wahren Sinn Ihres Lebens zu finden.

Die Serie über diese Irrlehren soll helfen, dass Menschen mit Gottes Hilfe zur Umkehr finden. Ich glaube, dass der Heilige Geist hier sein Werk tun wird.

Entstehung und Wachstum

 

Diese Bewegung hat ihre Quellen im Hinduismus. Die Namen der drei wichtigsten Götter sind Brahma, Shiva und Vishnu. Die Hindus glauben, dass ein Gott als Mensch auf die Erde kommen kann. Es gibt eine Vielzahl von Inkarnationen (Fleischwerdungen eines Gottes). Rama und Krishna sind Namen der siebten und achten Inkarnation des Gottes Vishnu. Die Krishnas beten Krishna als wichtigsten persönlichen Gott an. Aufgrund ihrer Interpretation der hinduistischen Schriften nehmen sie in Anspruch, dass die Verehrung Krishnas die Befreiung aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt bringt.

 

A, C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (1896-1977) wurde zum Anhänger des Gurus“ von Krishna. Kurz vor dem Tode des Gurus bat er Prabhupada, das Krishna-Bewußtsein in der gesamten englischsprachigen Welt zu verbreiten. 1959 verleugnete Prabhupada seine Familie und nahm den Lebensstil eines Mönchs an. Er gewann 1962 einige Anhänger in Delhi, doch das war noch nicht genug. Mit siebzig Jahren zog er in den Westen. Als er in New York City eintraf, hatte er kein Geld; mit einem Safrangewand gekleidet, ging er daraufhin in die Innenstadt, um nach Nahrungsmitteln zu betteln und Jünger zu sammeln. Er hatte bald eine große Zahl von Anhängern unter den Hippies und den Drogenabhängigen. Dieser Kern markiert den Beginn der Krishna-Bewegung. Sie breitete sich in den USA explosionsartig aus. Prabhupada kehrte 1970 mit einhundert amerikanischen Missionaren nach Indien zurück. In den folgenden Jahrzehnten breitete sich die Bewegung in der ganzen Welt aus. Als Prabhupada 1977 starb, gab es 10 000 Mönche, die der Bewegung vollzeitlich dienten. Es gibt viele Hare Krishna-Gruppen, -Tempel und -Bauerhöfe in ganz Europa.

 

Was glauben und lehren die Hare Krishnas?

 

Krishna ist die ewige, allmächtige, allgegenwärtige Person der Gottheit. Er ist Schöpfer und Erhalter aller Welten und Vater alles Lebendigen. In einer der bekanntesten Hindu-Schriften, der Bhagavad-Gita, wird er beschrieben. In Prosa werden die vielen Abenteuer Krishnas als Kuhhirte (mit einer Flöte) auf der Erde berichtet. Das Gespräch mit dem Krieger Arjuna repräsentiert den fortwährenden Dialog zwischen Gottheit und Menschheit – in ihr ist die Weisheit aller Zeiten.

 

Die typische Abbildung Krishnas zeigt ihn mit vier Armen, einer Muschel, einer Lotusblume, einem Schläger und einer Scheibe. Die letzten beiden Waffen dienen dazu, Dämonen abzuwehren. Mit 125 Jahren wurde Krishna von einem Pfeil getroffen und starb.

 

Die wichtigste Lehre der Krishnas sagt, dass der Mensch Krishna ehren muss. Indem er dies tun, wird er Krishna gleichzeitig lieben.

 

Das Karma * und die entsprechende Wiedergeburt (Reinkarnation) bestimmen die menschliche Situation. Der Weg, um aus dem Kreislauf der Wiedergeburt zu entkommen ist Krishna.

 

Das Hauptthema zeigt sich in dem Satz ,,Zurück zur Gottheit“. Der materielle Körper ist nicht wirklich. Menschen sind ewige Geistseelen, die ihr Wesen in Krishna haben. Sünde ist Unkenntnis oder Selbstverführung. Durch das Krishna-Bewußtsein kann man sein wahres Selbst auf einer geistigen Ebene wiederentdecken. Der spirituelle Meister leitet den Jünger in der Verehrung Krishnas.

 

Während seines Lebens war Prabhupada, Krishnas Repräsentant auf der Erde, der spirituelle Meister. Mitglieder mussten ihm völlig hörig sein. Vor seinem Tod bestimmte er zwanzig Beauftragte, die die Bewegung weiterführen sollten. Er autorisierte zwölf von ihnen und machte sie zu seinen Jüngern. Jeder ist für ein bestimmtes Gebiet der Welt verantwortlich.

 

Wie praktizieren die Krishnas ihre Religion?

 

Wenn ein Krishna-Anhänger die Gemeinschaft betritt, wird er oder sie den Lebensstil als sehr herausfordernd kennenlernen. Es gibt eindeutige Verhaltensregeln: Es ist z.B. verboten, Rauschmittel jeglicher Art einzunehmen – auch keinen Alkohol, Tabak oder Koffein. Glücksspiele und außerehelicher Geschlechtsverkehr sind verboten.

 

Die Bewegung verhindert den Kontakt der Anhänger zur Außenwelt. Die Jünger müssen die Verbindungen zu ihren Familien aufgeben. Die Ehe ist erlaubt, aber sie hat einen untergeordneten Status. Persönliche Besitztümer werden der Bewegung übergeben, so dass ein Mitglied vollständig von ihr abhängig ist. Männer müssen Safrangewänder tragen. Sie scheren sich ihren Kopf und lassen nur einen kleinen Haarbausch übrig, damit Krishna etwas zum Festhalten hat, wenn er den Jünger in den Himmel zieht. Frauen sind untergeordnet und haben nur eine Aufgabe: den Männern zu dienen. Die tägliche Routine ist für alle streng gegliedert: 3.45 Uhr Aufstehen, Duschen, Anziehen; 4.30 Uhr Singen; 5.45 Uhr Krishna lesen; 8.30 Uhr Gemeinschaftsfrühstück; 9.00 Uhr Tempelreinigung; 10.00 Uhr Arbeit * Singen oder der Verkauf von Literatur in den Straßen oder die Arbeit in einer Hare Krishna-Fabrik; 14.00 Uhr Mahlzeit; 15.00 Uhr Arbeit; 18.00 Uhr Duschen; 19.00 Uhr Gottesdienst – Singen, Tanzen, Gaben den Göttern darbringen; 22.00 Uhr auf dem Boden zum Schlafen legen.

 

Nach einem sechsmonatigen Initiationsritus erhält das neue Mitglied einen Sanskrit-Namen *. Nach weiteren sechs Monaten bekommt das männliche Mitglied eine zweite Initiation; er wird jetzt zum Brahmin* und erhält sein Mantra*. Das geistliche Leben der Krishna verlangt von den Jüngern eine völlige Unterwerfung unter den spirituellen Meister. Er darf an nichts als an Krishna denken. Er hat teil an den Nahrungsmitteln, die den Tempelgöttern dargebracht werden und er muss Fastenzeiten beachten.

 

Die transzendentale Erfahrung zur Wiederentdeckung des reinen Krishna-Bewußtseins geschieht in dem einfachen Hare Krishna-Gesang. Für jede der 108 Perlen an der Hare Krishna-Kette wird der Name einmal gesungen. Diese Gesänge müssen 16mal am Tag wiederholt werden; das bedeutet 1728 Wiederholungen pro Tag. Der Jünger singt: „Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare. Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare.” DasWort „Hare“ bedeutet „geliebter Gott“. Die Bewegung übersetzt folgendermaßen: „O allattraktiver, allbefriedigender Gott, o Macht des Gottes, bitte nimm mich in deinen andächtigen Dienst.“

 

Wie sollen sich Christen im Umgang mit Hare Krishna-Anhängern verhalten?

 

Einige generelle Prinzipien im Umgang von Christen mit Anhängern anderer Religionen gelten auch hier. Christen sollten eine gesunde Glaubenserfahrung mit Jesus Christus gemacht haben. Sie müssen ein Leben führen, das Christus ehrt, und sie sollten ein möglichst umfassendes Verständnis der Bibel haben. Liebevolles Interesse am anderen hilft am ehesten weiter. Am besten legt man seinen Schwerpunkt auf die eigene, persönliche Glaubenserfahrung. Eine persönliche Freundschaft, die dem anderen demütige und geduldige Nächstenliebe entgegenbringt, ist unbedingt wichtig. Man sollte die schädlichen Auswirkungen der Hare Krishna-Bewegung in emotionaler, geistiger und geistlicher Hinsicht einzuschätzen wissen. Zuweilen ist es notwendig, den Glauben und die Praxis der Krishnas herauszufordern. Man sollte aber vermeiden, sich in Argumenten zu verstricken. Scharfsinn, Einfühlungsvermögen, Fairness und Respekt vor dem anderen sind nötig. Ziel ist es, das Vertrauen des anderen in Freundschaft zu gewinnen und ihn vorsichtig zu überzeugen.

 

Ein speziell christlicher Ansatz in der Begegnung mit Hare Krischna-Anhängern sollte sich am Beispiel des Friedens Christi orientieren. Die eigene Haltung und Art, mit anderen Menschen umzugehen, sollten von einer starken Hingabe zu Christus geprägt sein. Zur richtigen Zeit während des Gesprächs kann man betonen, dass es im christlichen Glauben nur einen Gott gibt (1. Kor 8,6). Ebenso kann man die Nutzlosigkeit immer wiederkehrender Gebetswiederholungen aufzeigen (Mt 6,7). Man sollte die rettende Gnade durch den Glauben an Jesus Christus betonen.

 

Spezielle Begriffe

 

Brahmin

lm Hinduismus ein Mitglied der priesterlichen Kaste Für Hare Krishnas ist es ein männlicher Jünger Krishnas, der die zweite Initiation gehabt hat und dem das geheime Mantra (s.u.) gegeben worden ist.

 

Guru

Ein geistlicher Lehrer, der andere zu einem religiösen Verständnis und zu entsprechender Praxis führt.

 

Karma

Ein universales Gesetz von Ursache und Wirkung der Handlungen eines Menschen. In bezug auf diese ist das Karma entweder gut oder schlecht. Das Karma eines Menschen bestimmt, in welcher Form der Mensch das nächste Mal wiedergeboren (reinkarniert) wird.

 

Mantra

Ein geheimes Wort oder Begriff‘ der die Gottheit repräsentiert. Es wird in Meditationen und Gesängen verwendet.

 

Sanskrit

Die geheime Sprache des Hinduismus.

 

Mit freundlicher Genehmigung

Heimatmission EFG

Dr Earl Martin

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Thema: Religionen, Sekten und Aberglaube

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12 Kommentare

  1. 1
    elsnermatthias 

    Grüß Gott Dr. Earl Martin,

    ihr Artikel hat mir ganz gut gefallen an den stellen die nicht stimmten musste ich sogar schmunzeln.

    Doch bei einer Stelle kann ich das nicht, Wiederkehrende
    Gebet Wiederholungen ist kein Plappern! Versuchen Sie es(Halleluja)folgen Sie Mt 6,7 und Sie werden verstehen wie ,,dein Reich komme“ möglich ist… Lassen Sie Mt 6 beim Lobpreisen weg ( denn dafür ist es nicht gemeint)und sie sehen das ganze Vater Unser verwirklicht, voraus gesetzt der Lobpreis geschieht aus und mit Liebe ud Sie haben den richtigen für diese Zeit.

    Mit freundlicher Genehmigung

    D.d.D.G

    Matthias Elsner

  2. 2
    intern 

    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Herr Dr.Earl Martin ist der Autor des Berichtes nicht der Betreiber des Blogs. Mir hat der Bericht auch gut gefallen, deshalb habe ich ihn hier aufgenommen. M.T.

  3. 3
    Ben 

    Ein gesegnetes Weihnachtsfest und Grüß Gott,
    „Hare Krishnas“ beten nicht Krsna als einen von vielen Göttern an, sondern als „den Gott“, der unzählige Namen hat – so wie z.B. Christus. Ich empfehle das Buch „Christus, Kristo, Krsna“. Da sieht man im Gespräch zwischen Prabhupada und einigen hohen Vertretern der christlichen Kirche, was tatsächlich sinnvoll wäre, den Christen als Leitlinie im Gespräch mit „Hare Krishnas“ an die Hand die zu geben.

    So viele Halbwahrheiten sind in diesem Text zu finden und dabei eine sehr reduzierte Darstellung der Vaisnavas, der Bhaktis, der Devotees – so wie im Christentum, gibt es auch bei denen die Krsna anbeten, eine gewisse Zahl von unterschiedlichen Wegen. Wenn Sie mahnend den Finger heben wollen, dann können Sie das zurecht tuen, in Bezug auf Teile der Organisation, die mit falschen Gurus, dazu beigetragen hat, das manche Menschen so oberflächliche Betrachtungen und Schlussfolgerungen vornehmen wie Sie.

    Übrigens: Einen Rosenkranz zu beten ist doch eine gute Sache, oder etwa nicht?

    Ich wünsche guten Fortschritt in der spirituellen Entwicklung und festen Glauben,
    Ben B.

  4. 4
    intern 

    Danke für Ihren Kommentar.
    Sie sprechen von einem religiösen Christentum und nicht vom Christentum des Christus. Religion sagt mir immer was ich tun muss. Durch Christus bin ich frei, ER hat alles getan. Er läßt aus Liebe auch jeden Menschen die freie Entscheidung was er glauben will. Nicht wie die Kreuzritter und andere sogenannte „Christen“. Ich kann dazu nur das Jesuwort aus Johannes 14,6 zitieren: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich.
    Da kann sich die ganze Welt auf den Kopf stellen und Wege aufzeigen. Durch Gottes Gnade darf ich dies glauben. Das wünsche ich auch Ihnen von ganzem Herzen.

  5. 5
    Pr S. Feye 

    Mehr dazu findet man in: Die Wiedergefundene Botschaft, von Louis Caltiaux (Herder)..

  6. 6
    intern 

    Eine Meinung kann sich jeder selbst bilden.

  7. 7
    Nine 

    Hallo. Man kann durchaus Krishnabewusst lebenn OHNE der Iskcon beizutreten und man muss meiner Meinung nach nicht all sein Hab und Gut abgeben. Frauen ordnen sich viellleicht unter aber aus gutem Grund. Frauen habenn einen gleichberechtigtenn Stand wenn man es genauer betrachtet.

    Ich persönlich symphatisiere mit beiden Glaubensrichtungen und habe mich noch nicht ganz entschieden wo mein Herz mich hinfüht.

    Und jetzt mal ganz fies: Die Krishnas halten einem wenigstens keinen Kollektebeutel unter die Nase 😉

    GOTT wird geehrt. Das ist doch erstmal schonmal besser als gar nix…LIEBE

  8. 8
    intern 

    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich will nicht viele Worte machen, sondern Ihnen nur sagen, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist, und diese Tatsache läßt alle anderen Religionen verrückt werden. Wenn Sie von Kollektenbeutel sprechen, dann reden Sie von einer „christlichen Religion“. Gott braucht unser Geld nicht, sondern er will das wir Ihn lieben und ehren. Alle Religionsführer dieser Welt sind tot. Jesus Christus lebt. Dies ist die bestbezeugte Botschaft der Geschichte.

  9. „Die Religionen bekämpfen sich, wenn Gott schlecht gedient und schlecht geliebt wird.

    Di8spute lassen das wahrhafte Interesse erscheinen.“

    DIE WIEDERGEFUNDENE BOTSCHAFT Buch I, 71+71′

  10. 10
    intern 

    Religion ist nicht der Weg zu Gott. Jesus hat es klar und deutlich gesagt: Niemand kommt zum Vater(Gott) als allein durch mich. Das heißt, Jesus ist das Ende jeder Religion. Dafür bin ich jeden Tag dankbar.

  11. 11
    Pr S. Feye 

    „Alle intellektuellen Bewerkstelligungen sind illusorisch, denn sie vertreiben die Agonie des Todes nicht, die uns hier unten umklammert.

    Allein die tastbare inkarnation des Herrn des Lebens kann uns von jedem Übel und von jedem Tod erlösen.

    Die Wiedergefundene Botschaft, XXV, 2 und 2′

  12. 12
    intern 

    Danke für den Kommentar. Dazu kann ich nur ergänzen Johannes 14, Vers 6.

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