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221. Israels Zukunft ist der Negev und Galiläa

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Israels Zukunft ist der Negev und Galiläa

Die Bibel sagt, dass die Wüste eines Tages wieder blühen wird. Diesen Traum hatte auch Israels erster Ministerpräsident David Ben Gurion. Doch knapp 60 Jahre nach der Staatsgründung sind noch immer 60 % des Landes Wüste. Die israelischen Regierungen investieren bevorzugt dort, wo das Land dichter besiedelt ist.

Der fast menschenleere Negev, zum großen Teil Manövergebiet der israelischen Armee, steht daher nicht an oberster Stelle der israelischen Tagesordnung. Ende Juli betonte die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice im arabischen Rundfunk, dass die Zukunft Israels in der Wüste und in Galiläa zu sehen ist.
„Die israelische Besatzung im so genannten Westjordanland wird in absehbarer Zeit zu Ende gehen und ein Palästinenserstaat existieren. Israel wird sich zukünftig im Negev und in Galiläa weiterentwickeln“, erklärte Rice. Wenige Tage vorher hatte der amerikanische Präsident George W. Bush Israel denselben Vorschlag unterbreitet. „Israel muss sich auf den Negev und auf Galiläa konzentrieren und sich auf die Grenzen vor dem Sechstagekrieg von 1967 zurückziehen“, so Bush.

In den 36 verstreuten Kibbuzim, Moschavim und Entwicklungsstädten leben knapp 85.000 Israelis, davon 60.000 in den 6 Städten. Israels so genannte Hauptstadt des Negevs am Rande der Wüste, Beerscheva, zählt zusätzlich 200.000 Einwohner. Ferner leben 180.000 Beduinen im Negev. Die israelische Wüstenbevölkerung macht insgesamt weniger als 7 % der Gesamtbevölkerung aus, obwohl sie 60 % des Staatsgebiets bewohnt. Wenn man die israelischen Beduinen abzieht, so zählt die jüdische Wüstenbevölkerung (285.000) nur 4 % der israelischen Gesamtbevölkerung. Der Jude zieht also nur ungern in das trockene Wüstengebiet. 93 % der israelischen Bevölkerung (7,2 Millionen) leben also auf nur 40 % des israelischen Staatsgebietes.

Die Befreiung des biblischen Kernlandes Judäa und Samaria sowie die Wiedervereinigung Jerusalems vor 40 Jahren hat David Ben Gurion – so scherzt man im Land – noch immer nicht aus „seinem Traum einer grünenden Wüste“ geweckt. Die jüdische Siedlungspolitik in den vier Jahrzehnten verschob das politische Interesse von der Wüste im Süden in Richtung Judäa und Samaria im Landeszentrum.
In 125 jüdischen Siedlungen im umstrittenen Kernland Judäa und Samaria leben heute fast ebenso viele Juden wie in der Wüste, zusammen mit 1,5 Millionen Palästinensern. Dabei ist die Fläche von Judäa und Samaria etwa dreimal kleiner als die israelische Wüste. Israels Beduinen betonen immer wieder, dass sie den Traum des großen jüdischen Visionärs verwirklicht haben, denn sie leben in der Wüste, und alle 17 Jahre verdoppelt sich die Beduinenbevölkerung im Negev. Hochgerechnet bedeutet dies, dass es im Jahr 2024 360.000 sein werden, 720.000 im Jahr 2041 und 1,5 Mio. im Jahr 2058. Die Beduinenbevölkerung wächst also viermal schneller als die jüdische.

In Galiläa steht Israel ebenso vor einem demographischen Problem, denn 55 % der 1,2 Millionen Menschen im Nordbezirk Galiläa sind Araber, 670.000 an der Zahl. Die Hälfte des arabischen Bevölkerungsanteils Israels von 1,3 Millionen Menschen lebt innerhalb von 4500 Quadrat kilometern in Nordisrael. Die jüdische Bevölkerung in Galiläa ist bereits heute die Minderheit und zählt 150.000 Menschen weniger als die Araber. Galiläa ist ein sehr dichtbevölkertes Berg- und Hügelgebiet, in dem pro Quadratkilometer 261 Menschen leben. Aber schon jetzt wird es eng in Galiläa, und Spannungen zwischen Juden und Arabern häufen sich.

Der Negev und Galiläa sind also weniger die politische Lösung, sondern eher Teil des israelisch-arabischen Konflikts. Im Negev und in Galiläa spiegelt sich dieselbe demographische Gefahr wider, der sich Israel gegenüber den Palästinensern im biblischen Kernland konfrontiert sieht. So kommt es, dass manche israelischen Politiker die Meinung vertreten, dass Israels Negevwüste nur durch so etwas wie das Spielerparadies Las Vegas in der amerikanischen Wüste Nevada attraktiv würde. Aber dies ist bestimmt nicht im Sinne Gottes, und mit dem Traum eines Ben Gurion hat das gewiss auch nichts zu tun.

NAI Ludwig Schneider

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220. Friede in Nahost?

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Friede in Nahost?

Wird der scheinbar unmögliche Traum von Frieden in Nahost zu guter Letzt doch noch wahr? Ja! Es wird zu einem Friedensabschluss kommen, der Israelis und Araber zufrieden stellen wird. Sowohl das Alte als auch das Neue Testament sprechen von einem Nahost-Frieden. Die Bibel verrät aber auch, dass die Welt, anstatt den Messias Israels anzunehmen, unter dessen Herrschaft der wahre Frieden aufgerichtet wird, zuerst auf einen falschen Messias, den Antichristen hereinfallen wird, der der Welt einen Pseudofrieden beschert.

Doch von den Politikern – auch wenn sie sich als wiedergeborene Christen bezeichnen – glaubt so gut wie keiner an die biblischen Prophezeiungen, denn sonst hätten sie Israel nicht dazu gedrängt, mittels Camp David- und Oslo-Abkommen, den Arabern gegenüber Kompromisse einzugehen, die nicht mit dem Wort Gottes vereinbar sind. So treiben sie im gutgemeinten Unglauben das Geschehen der Endzeitkatastrophe voran.

Die vielgepriesene Zweistaatenlösung, die Aufteilung des von Gott dem Volk Israel zugeschworenen Landes in einen Palästinenserstaat und einen Judenstaat, hört sich vernünftig an. Weil es sich vernünftig anhört, muss es aber nicht göttlich sein. Davor warnte schon Jesus den Petrus: „Du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist“ (Matth. 16,23).

Die so genannte „Road map“ (Straßenkarte), die zum Frieden führen soll, führt in Wahrheit zum Schlachtfeld, auf dem sich einmal alle Nationen versammeln werden, die Israel vernichten wollen, wie es in Sacharja 12 vorausgesagt wird. Der derzeitige Friedensprozess ist also nur ein Vorwand zur Vernichtung Israels. Solche Töne werden ungern gehört.

Man erwartet von Israel nur liebliche Friedensworte: Pflugscharen statt Schwerter. Dass dagegen militante Moslems – wie der iranische Präsident Ahmadinedschad – offen die Vertilgung Israels von der Landkarte fordern, wird nur kurz zur Kenntnis genommen, förmlich verurteilt, um dann die alte Politik fortzusetzen, dass das Land Israel geteilt werden muss.

NAI Ludwig Schneider

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219. Israel hängt von Gott ab, nicht von Koalitionen

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Israel hängt von Gott ab, nicht von Koalitionen
Netanjahu hat den Palästinensern mehr Land abgegeben als wir alle zusammen“, sagte Arbeiterparteichef Ehud Barak im israelischen Parlament zu Kadima-Chefin Zippi Livni. Als beide nach einer Knessetsitzung Anfang März im Flur zusammen-trafen, versuchte Barak, seine Kollegin zu beruhigen.

Netanjahu sei weit weniger gefährlich, als viele denken. „Glaub mir, ich kenne Bibi. Er ist flexibler, als wir alle meinen“, fügte Barak hinzu. Den kurzen Austausch haben Berater um Barak an die Öffentlichkeit gebracht.

Barak will, anders als seine 12 Arbeiterparteigenossen, unbedingt in der Regierung Netanjahu Verteidigungsminister bleiben. „Ich habe zwar gesagt, wir gehen in die Opposition, habe aber nichts geschworen“, zitierte Israels Tageszeitung Maariv Barak wenige Tage später. Livni machte Benjamin Netanjahu mehrfach deutlich, dass Kadima ohne Rotation keiner Koalition mit dem Likud beitreten wird. Entweder dient sie zwei Jahre als Regierungschefin wie Netanjahu, oder gar nicht. Hinter einer linken Livni- oder Barak-Maske hätte Netanjahu es in der Außenpolitik leichter. Ohne Kadima und der Arbeiterpartei an seiner Seite wird Netanjahu in eine streng rechtsorientierte Koalition gedrängt. Und danach sieht es derzeit aus, obwohl noch alles offen ist.

Netanjahu schmiedet einen rechtsreligiösen/säkularen/orthodoxen Re gierungs block: Likud (27), Israel Beteinu (15), Schass (11), Vereinte Thora (5), Nationale Einheit (4) und Beit HaJehudi (3). Theoretisch müsste solch eine Rechtskoalition zusammenhalten, doch die Erfahrung lehrt das Gegenteil. „Eine ungefärbte Rechtsregierung lebt nicht lange“, meinte Ex-Meretz-Parteichef Yossi Beilin gegenüber israel heute. „Die nationalreligiösen Koalitionspartner Nationale Einheit und Beit HaJehudi würden keinen territorialen Kompromiss gegenüber den Arabern dulden und sofort die Koalition verlassen.“ In diesem Fall verliert Netanjahu automatisch die Mehrheit, womit in den Verhandlungen mit den Palästinensern und Syrern praktisch kein Handlungsspielraum besteht.

„In der Politik hat Netanjahu keine Prinzipien“, sagte Anfang März ein Mitglied der nationalreligiösen Nationalen Einheit, Jakov Katz (Katzale). Er und seine Parteifreunde wissen, dass sie sich auf Netanjahu nicht verlassen können, wenn es darum geht, das biblische Kernland Judäa und Samaria zu bewahren. Der im Ausland als Faschist und Ultrarechter verschrieene Avigdor Liebermann (Israel Beitenu) äußerte sich bereits in der Vergangenheit für den Verzicht auf die arabischen Wohnviertel in Ostjerusalem. Liebermann, der Israels nächster Außenminister werden möchte, ist eher mit der orthodoxen Schass uneins, als mit den Arabern.

Um die Welt von seiner Friedensbereitschaft zu überzeugen, muss Netanjahu Fortschritte bei den Friedensverhandlungen mit den Palästinensern vorweisen, und das bedeutet Gesten des Guten Willens und wohl auch Landabgaben. Möglicherweise gelingt es auch den zwei nationalreligiösen Parteien (7 Knessetsitze), Netanjahu davon abzuhalten, oder Netanjahu lädt unter diesen Umständen die Kadima-Partei und die Arbeiterpartei ein, seiner Koalition um des Friedensprozesses willen beizutreten. Aber diese können auch vorgezogene Wahlen vorziehen. Aus diesem Grund sind viele Kommentatoren der Meinung, dass eine streng rechtsorientierte Regierung keine Chance auf lange Stabilität hat. Ein Misstrauensantrag könnte dann Netanjahu stürzen.

Im Dezember 1998 stimmte die Knesset in dritter Lesung ihrer Auflösung und vorgezogenen Wahlen zu. Der Grund: Rechts-Politiker und nationalreligiöse Koalitionsmitglieder wie Benny Begin waren gegen Netanjahus Wye-Abkommen mit PLO-Chef Jassir Arafat, demzufolge Israel aus Hebron abzog. Weder eine Rechts-Regierung noch eine Einheitsregierung garantiert Israel Sicherheit und die biblischen Landesgrenzen.

„Grundsätzlich ist es egal, wer in Israel regiert, denn schließlich regiert Gott dieses Land“, sagte ein orthodoxer Jude an der Klagemauer zu israel heute. „Gott setzt Menschen ein, und ER setzt sie ab. Jetzt ist Bibi (Netanjahu) wieder an der Reihe, und sobald er Fehler macht, wird Bibi abgesetzt.“

Autor: NAI Ludwig Schneider

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218. Israel der Feigenbaum – Teil 1 und 2

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Israel der Feigenbaum – Teil 1
Es gibt viele endzeitbezogene Auslegungen über Israel als Feigenbaum, denn Jesus sagt in seiner Endzeitpredigt in Matthäus 24, 24, dass wir vom Feigenbaum lernen sollen. Doch warum mit dem Feigenbaum Israel gemeint ist, ist wenig bekannt.
Der Feigenbaum (lat. Ficus carica L.) gehört neben dem Ölbaum und dem Weinstock zu den wichtigsten Fruchtbäumen Israels. Der Feigenbaum ist auch der einzige Baum des Garten Edens, der namentlich erwähnt wird (hebr. Te’enah), siehe 1. Mose 3,7.

Adam und Eva, denen vor ihrem Sündenfall nicht auffiel, dass sie nackt waren, erschraken nach dem Essen der verbotenen Frucht vor Scham und flochten sich Lendenschurze von den Blättern des Baumes, unter dem sie gerade standen, und das war ein Feigenbaum. So war die verbotene Frucht, die sie gerade gegessen hatten, wohl nichts anderes als eine Feige. Demnach war der Feigenbaum der Baum, von dem Gott sagte: „Von allen Bäumen des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, von dem darfst du nicht essen“ (1. Mose 16-17).

So ist der Feigenbaum, der von Gott aus allen übrigen Bäumen abgesonderte und damit auserwählte Baum, der in der Mitte des Paradieses stand (1. Mose 2,9). Genauso hat Gott das Volk Israel aus allen Völkern der Erde auserwählt (5. Mose 7,6- 7) und ebenso mitten unter die Völker gestellt (Hesekiel 5,5).

Der Feigenbaum wurde für die ersten Menschen zur folgenschweren Prüfung: Entweder dem Gebot Gottes zu gehorchen und damit in paradiesischer Reinheit zu leben oder den Einflüsterungen Satans zu glauben und sich gegen Gottes Willen aufzulehnen, mit der Folge, dass wir heute in einer Welt von Furcht und Schrecken leben. Genauso fordert Gott die Menschheit gegenüber Israel heraus.
Die Herausforderung, sich für oder gegen Israel zu entscheiden, ist in Wahrheit eine Entscheidung für oder gegen Gott, d.h. ob wir es akzeptieren, dass Gott Israel auserwählt hat – und genau das soll uns der Feigenbaum lehren. Oft höre ich die Frage, warum hat sich Gott ausgerechnet für das jüdische Volk entschieden? Gab es nicht größere und kulturellere Völker, die, wie z. B. Ägypten und Griechenland, zum Weltkulturerbe imposantere Beiträge leisteten als Israel?

Israel der Feigenbaum – Teil 2

Jesus sagt in seiner Endzeitrede in Matthäus 24,32-33, dass wir vom Feigenbaum lernen sollen. Sobald seine Zweige saftig werden und er Blätter bekommt – obwohl er noch keine Früchte hat – ist der Sommer nahe, d.h. der Messias (Menschensohn) steht vor der Tür.

Im 1. Teil beschrieb ich den mitten im Paradies stehenden Feigenbaum, dessen Früchte man nicht essen durfte (1.Mose 3,3). Nachdem Adam und Eva aber von der unantastbaren Frucht gegessen hatten, sahen sie, dass sie nackt waren und flochten sich, weil sie unter dem Feigenbaum standen, aus Feigenblättern Schürzen. Daher wird die Frucht eine Feige gewesen sein (Schimon bar Jochai, um 150).

So ist Israel das von Gott auserwählte Volk, das Er mitten unter die Völker gesetzt hat (5.Mose 7,6-7; Hesekiel 5,5), das die Völker nicht antasten dürfen (Sacharja 2,12).
Der in Israel beheimatete Feigenbaum (Ficus carica L.) trägt dreimal im Jahr Früchte: Die ersten Feigen sind die paggim-Feigen, sie setzen um Pessach ein; die zweite Ernte ist die bikkurah-Frühfeige, sie ist im Juni reif und die dritte, die te´enah-Spätfeige, ist im September reif.
Lesen Sie dazu den 1. Teil dieses Feigen-Artikels, der in der April 2007-Ausgabe veröffentlicht wurde und auch hier zu finden ist.

Weil Rabbanim wie Hillel (30 v.-10 n. Chr.) und sein Zeitgenosse Schammai sowie der Tannait Gamaliel (um 140) sich mit der Frage befassten, ab wann die Früchte eines Baumes verzehntet werden müssen1, kennen wir das Geheimnis des Feigenbaumes, von dem wir lernen sollen. Dazu gehört Jesu Aussage in Matthäus 21,19, als er den Feigenbaum verfluchte, weil er keine Früchte an ihm fand.
Im Gegensatz zu anderen Bäumen, wie der Ölbaum oder die Dattelpalme, hat der Feigenbaum drei Entwicklungsphasen, die interessanterweise genau mit dem alt- und neutestamentlichen Festzyklus übereinstimmen.

Vom Saftigwerden der Feigenblätter bis zum Ernten der noch ungenießbaren paggim-Feige in der Pessachwoche bzw. Karwoche, die man deswegen „Trauerfeige“ nennt, dauert es 50 Tage bis zur bikkurah-Feige, der „Fallobstfeige“, die zu Schawuot-Pfingstzeit geerntet wird, und von da an dauert es noch zweimal 50 Tage bis zur guten und dauerhaften te´enah- Feige, die zu Sukkot, dem Laubhüttenfest, in großen Mengen geerntet wird und daher als eigentliche Endzeit-Feige gilt (Gamaliel und Raschi).

Das heißt, in der Pessachwoche, die Jesu Passionswoche war, konnte Jesus naturbedingt am Feigenbaum keine Früchte finden, sondern nur Blätter. Darum fordert uns Jesus auf, vom Feigenbaum zu lernen, auch wenn er erst nur Blätter trägt, d.h. man soll Israel schon jetzt akzeptieren und nicht erst wenn Israel so genannte „christliche“ Früchte trägt.
Rabbiner wie Nechemja und Chijja (um 200) lehren, dass die Feige nur zu ihrer ausgereiften Fruchtzeit gepflückt werden darf. Wenn man die Früchte vorzeitig erntet, ist das nicht nur schädlich für die Frucht (sie fault), sondern auch schädlich für den Baum. Jede voreilige Aussage „dann und dann kommt der Herr“ schadet nicht nur dem Gläubigen selber, sondern auch dem Baum, d.h. es schadet der Glaubwürdigkeit des prophetischen Wortes im Allgemeinen.

Wir sollen uns damit begnügen, dass der Feigenbaum Israel vorerst nur grünt, denn Tag und Stunde der Ankunft Jesu bleiben uns unbekannt, wir dürfen also keine unreifen prophetischen Aussagen machen (Apg. 1,7).
Der Feigenbaum lehrt uns ferner, dass Juden und Christen zusammengehören. Erstens ist er eine Metapher für Israel, weil er wegen seiner Auserwählung wie Israel unantastbar ist (1.Mose 3,3; Sacharja 2,12). Zweitens zeigt er den Heilsweg, denn die drei Erntestadien mit den jeweils dazwischen liegenden 50 Tage-Abschnitten sind die drei biblischen Wallfahrtsfeste: 1. Pessach bzw. die Passion Jesu; 2. Schawuot bzw. Pfingsten als Geburtstunde der Gemeinde Jesu und 3. ein Hinweis auf das Kommen des Messias bzw. auf die Wiederkunft Jesu, für das – weil dies noch aussteht – das Laubhüttenfest prädestiniert ist, denn für alle Feste gibt es ein christliches Pendant, nur noch nicht für Sukkot, das Laubhüttenfest, denn dieses Fest ist laut Sacharja 14 dem Kommen des Messias vorbehalten.

1. Erfolgt der Fruchtansatz vor dem 15. des jüdischen Monats Schewat, müssen die Früchte noch in demselben Jahr verzehntet werden, erfolgt der Fruchtansatz nach dem 15. Schewat, müssen die Früchte erst im folgenden Jahr verzehntet werden.

NAI Ludwig Schneider

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217. Gott mit uns

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Gott mit uns
In der Weihnachtsgeschichte, so wie sie uns Matthäus überliefert, finden wir den Satz: „Dies alles ist geschehen, damit das Wort erfüllt würde, das der HErr durch den Propheten gesprochen hat, der da sagt (Jesaja 7,14): „Siehe eine Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird“, das heißt übersetzt „Gott mit uns!“

Warum man sich nicht an diese Anweisung gehalten hat, und den Knaben Jeschua (Jesus) und nicht Immanuel genannt hat, wird dadurch erklärt, dass Josef im Traum den Auftrag bekam, das Kind Jeschua – Jesus zu nennen (Matthäus 1,21). Der Name Immanuel „Gott mit uns!“ galt als Hoffnungsträger für Israel in Kriegszeiten.

So sagte der Prophet Jesaja schwere Zeiten voraus, verhieß aber zugleich, dass der von einer Jungfrau geborene Knabe sie aus aller Not herausretten wird, weswegen er „Gott mit uns“ genannt werden sollte. Der ihm tatsächlich gegebene Name Jeschua bedeutet inhaltlich dasselbe, nämlich Retter aus aller Not.

Man kann dies mit dem von seinen Brüdern verkauften Josef vergleichen, der, solange er in Ägypten den Nichthebräern der Retter vor dem Hungerstod war, Zaphenat Panea hieß, was übersetzt „Brot des Lebens“ bedeutet (1.Mose 41,45). Erst als seine eigenen Brüder nach Ägypten kamen, gab er sich ihnen wieder unter seinem richtigen Namen Josef zu erkennen (1.Mose 45,3).

Daher könnte es sein, dass der von den Nichtjuden Jesus genannte Messias, wenn er sich seinem Volk Israel zu erkennen geben wird, mit seinem Namen Immanuel offenbart, weil er sie aus einer Kriegskatastrophe herausrettet (Sacharja 12).

Weil der Name Immanuel „Gott ist mit uns“ bedeutet, wurde er immer wieder von Kriegsherren, Kaisern und Diktatoren missbraucht. Da braucht man nur an den Dreißigjährigen Krieg (1618- 1648) zu denken, in dem sich Katholiken und Protestanten solange bekämpften, bis zwei Drittel von Europa in Schutt und Asche lagen und über 20 Millionen Menschen vernichtet waren. Das Makabere war, dass der Schlachtruf des protestantischen Heeres unter Gustav Adolf „Gott mit uns!“ lautete, der daraufhin von Wallensteins Katholiken übernommen wurde, so dass sie sich gegenseitig mit „Gott mit uns!“ umbrachten.

„Gott mit uns“ war seit 1701 auch die Devise des preußischen Königtums; 1817 wurde „Gott mit uns“ dem deutschen Staatswappen hinzugefügt und nach der Reichsgründung 1871 dem Wappen des deutschen Kaisers. Eine Inschrift am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig lautet „Gott mit uns!“. Dann übernahm die Reichswehr von 1925 bis 1936 das Motto „Gott mit uns“, das von der deutschen Wehrmacht von 1936 bis 1945 als Koppel getragen wurde.

Im Bild: Koppel aus der Zeit Kaiser Wilhelms

NAI Ludwig Schneider

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216. Glaube oder Vernunft

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Glaube oder Vernunft

Das hebräische Wort für Glauben ist Emunah und bedeutet in seiner Wurzel etwas anderes als von den meisten angenommen, denn für die meisten ist Glauben der Gegensatz von Vernunft. So hört man z.B.: „Ich glaube nur, was ich sehe, dass z.B. ein Pfund Rindfleisch eine gute Suppe gibt“.
Dumm, denn ein Pfund Rindfleisch in 100 Liter Wasser gekocht ergibt keine gute Suppe. Wo bleibt hier die Vernunft?

Und die Frommen weisen richtiger Weise auf Hebräer 11,1 hin, dass „der Glaube ein zuversichtliches Vertrauen auf das ist, was man hofft, ein festes Überzeugtsein von Dingen, die man mit den Augen nicht sehen kann“. Das heißt aber nicht, dass man, um richtig glauben zu können, die Augen schließen muss. Nein, der Glaube ist nicht Ausschalten der Vernunft, sondern Erweiterung der Vernunft. Da, wo unserer Vernunft Grenzen gesetzt sind, überschreitet der Glaube diese Barriere, so dass unsere Vernunft in neue Dimensionen vorstößt, wodurch unsere Kraft verzehnfacht wird.
Die Wurzel des hebräischen Wortes für Glauben (Emunah) bedeutet Standhaftigkeit bzw. Beharrlichkeit. Abraham wurde zum Vater des Glaubens, weil er unerschütterlich daran festhielt, dass Sara ihm trotz ihres Greisenalters noch einen Sohn (Isaak), den Verheißungsträger des jüdischen Volkes, gebären würde. Mose hielt furchtlos und unbeirrbar seine Arme hoch, damit die Israeliten gegen die feindlichen Amalekiter siegen konnten. Glauben ist also keine Gefühlssache, sondern ein beharrliches Festhalten an den Verheißungen Gottes.

NAI Ludwig Schneider

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215. Gesetzlosigkeit ist Gottlosigkeit

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Gesetzlosigkeit ist Gottlosigkeit

Heute sind viele Menschen im Hinblick auf ihre Zukunft verunsichert. Sie werden daher immer orientierungsloser, was wiederum dazu führt, dass sie moralisch immer haltloser werden.
Jesus sagte in Matthäus 24, dass die Endzeit eine Zeit sein wird, wie sie in den Tagen Noahs war; eine Zeit, die keinen Gott mehr kennt und nur im Vergnügen nach Sinnspendern des Lebens sucht.
Obwohl Gott verheißen hat, dass keine Sintflut mehr kommen wird (1. Mose 8,21), können wir in der Natur einen schädlichen Klimawandel beobachten, übersehen dabei aber, dass gleichzeitig ein geistlicher Klimawechsel stattfindet. Denn biblische Maßstäbe, die früher die Grenzwerte unserer Moral waren, sind mittlerweile in einem religiösen Ozonloch verschwunden.

Wer sich als Jude oder als Christ klar zu seinem Glauben bekennt, ist als orthodoxer Eigenbrötler oder als evangelikaler Phantast verschrien. So gelten bibeltreue Juden und bibelgläubige Christen als Störenfriede. Die Gottlosen haben dagegen durch das Abholzen biblischer Werte in sich eine Leere verursacht, die sie nun mit ungehemmtem Lebensstil auffüllen wollen. Sie beklagen das Abholzen der Regenwälder, treiben aber an sich moralisch derart Raubbau, dass sie glaubensmäßig schon entwurzelt sind.

Leider holzt man auch in vielen Kirchen und sogar in freien Gemeinden großflächig biblische Wahrheiten ab, weil man die „Freiheit in Christo“ missversteht. Das fängt bereits damit an, dass man unter dem Begriff „Meinungsfreiheit“ nur noch das versteht, was der eigenen Vorstellung dient. Medien, die von anderen Meinungsfreiheit verlangen, verweigern selber anderen die Meinungsfreiheit, wenn es sich bei den Anderen um Menschen handelt, die versuchen, noch nach biblischen Richtlinien zu leben.

Selbst christliche Medien tun sich schwer mit der Meinungsfreiheit; besonders wenn es um Israel geht. Das beginnt damit, dass sie alles, was jüdisch ist – damit meine ich nicht „messianisch-jüdisch“ (judenchristlich), sondern was alttestamentlich ist – als eine „andere Religion“ verwerfen und es neben den Islam und Buddhismus stellen.

Wann endlich lernen die Christen, dass sie gegenüber dem Judentum keine neue Religion sind, sondern dass das Christentum die in Gottes Heilsbaum eingepfropfte Fortsetzung von Gottes ewigem Bund mit Israel ist: „So hat der HErr (!) gesprochen: Sollten die festen Ordnungen (des Himmels und der Erden) jemals aufhören, erst dann soll die Nachkommenschaft Israels aufhören. Ebenso wenig will ich die gesamte Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie begangen haben.“ (Jer. 31) – wenn das keine Gnade ist?!

Auch Paulus lehrt: „Hat Gott sein Volk verstoßen? Keineswegs!“ (Römer 11,1) „Verstockung ist über einen Teil der Israeliten gekommen bis zu der Zeit, da die Vollzahl aus den Heiden in die Gemeinde Gottes eingegangen sein wird. Auf diese Weise wird Israel in seiner Gesamtheit (!) gerettet werden“ (11,25-26).
Wie kann man hier noch vom Judentum als Religion ohne Zukunft reden. Daher warnt Paulus Christen, die nichts mit dem Judentum zu tun haben wollen: „Sei nicht hochmütig! Sonst wirst du wieder aus dem Ölbaum Gottes herausgerissen“ (11,20-22).

Doch da, wo die Kirchen Israel verwerfen, nimmt die Gottlosigkeit immer mehr zu. Was aber heißt Gottlosigkeit? Gottlosigkeit ist Gesetzlosigkeit! Denn was nutzt es uns, wenn wir an Gott glauben, uns aber weigern, seinen Willen zu tun? Auch der Teufel glaubt an Gott, tut aber nicht seinen Willen (Jak. 2,19). Gottes Wille aber ist sein Gesetz, genau das, was von vielen Christen als jüdisch abgelehnt wird.
Indem Christus die Gemeinde erlöst hat, hat er sie – wie das jüdische Volk zu seinem Eigentumsvolk – erkauft. Die Christen können nun durch die Gnade Christi aus freien Stücken das machen, was Gott von ihnen verlangt. Jesus lehrte seine Jünger z.B.: „Den Alten ist geboten: Du sollst nicht ehebrechen! Ich dagegen sage euch: Wer eine Ehefrau auch nur begehrlich anblickt, hat schon mit ihr die Ehe gebrochen!“ (Matth. 5,27-28). So wurde das Gesetz durch Christus nicht abgeschafft, sondern sogar verschärft. So ist Gottlosigkeit in Wahrheit Gesetzlosigkeit.

NAI Ludwig Schneider

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214. Das Blut

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Das Blut

Das Blut ist eines der lebenswichtigsten Organe. Die roten und weißen Blutkörperchen sind wie Mann und Frau, die unser Leben in Gang halten. Eine der Hauptaufgaben des Blutes ist der Sauerstofftransport von den Lungen zu den Geweben.

Die Bibel beschreibt das Blut als Träger des Lebens: „Das Leben des Fleisches ist im Blut“ (3. Mose 17,11). Hier heißt das hebräische Wort für Blut Nefesch und bedeutet Seele. Den Juden ist der Genuss des Blutes streng verboten. Um zu erreichen, dass kein Blut im Fleisch bleibt, muss das Blut bei der Schlachtung (Schechita) in einem Zug wie schnelles Wasser aus dem Tier herausströmen. Das aber kann nur mit einem sehr scharfen und schartenfreien Messer geschehen. Nur so bleibt kein Blut in den Adern zurück. Jede Verzögerung beim Schnitt würde den Strom des Blutes verlangsamen und dazu führen, dass Blut in den Adern zurückbleibt.

Als Gott nach der Sintflut Noahs Familie segnete und ihr auftrug „Seid fruchtbar und mehret euch!“ sprach er: „Alles, was da lebt, soll euch zur Nahrung dienen – nur Fleisch, in dem noch die Seele (in dem noch Blut) ist, dürft ihr nicht essen“ (1. Mose 9,1-4). Laut 3. Mose 17,10 will Gott alle, die Blut genießen, aus seinem Volk ausrotten (hebr. karet). Dies gilt nicht nur dem jüdischen Volk und den messianischen Juden, sondern auch den nichtjüdischen Christen. Das lesen wir in Apostelgeschichte 15,20 u. 28: „Es ist des Heiligen Geistes und unser Beschluss, euch Christen aus den Heiden keine weiteren Lasten aufzuerlegen als folgende Stücke, die unerlässlich sind: dass ihr euch von Götzenopferfleisch, vom Blutgenuss, vom Fleisch erstickter Tiere und von Unzucht fernhaltet“.

Da dies nicht nur ein Beschluss der Apostel, sondern auch ein Beschluss des Heiligen Geistes war, ist es unverständlich, dass Christen, die voll Heiligen Geistes sein wollen, z.B. Blutwurst essen, weil sie meinen, dies in der Freiheit Christi tun zu dürfen, obwohl es ausdrücklich gegen den Willen des Heiligen Geistes verstößt. Nun kommt das Argument „Alles, was feil ist auf dem Fleischmarkt, das esst“ (1.Korinther 10,25) und „Niemand soll sich um der Speisen und Getränke willen ein Gewissen machen“ (Kolosser 2,16).

Stimmt: Durch Christus sind die Christen frei von den 613 Ge- und Verboten des Alten Bundes, jedoch mit Ausnahme der Gebote, die auf Anordnung des Heiligen Geistes auch auf die Neutestamentler übertragen worden sind. Und dazu gehört u.a. kein Blut und kein Ersticktes zu essen sowie die Zehn Gebote einzuhalten.

Wie gründlich Juden die Entfernung des Blutes aus dem Fleisch vornehmen, das gegessen werden soll, sieht man nicht nur am Schächten, sondern auch daran, dass das Fleisch eine halbe Stunde in Wasser eingeweicht, dann mit Salz bestreut eine Stunde lang liegen bleiben muss, damit das Salz das restliche Blut herausziehen kann. Selbst ein Ei, in dem sich ein Blutstropfen befindet, darf nicht gegessen werden. Eine Bluttransfusion ist aber erlaubt, weil es in 1. Mose 9,4 nur heißt, dass man Blut nicht essen (lo tochlu) darf.

Trotz dieser strengen Beachtung, kein Blut zu genießen, wurden die Juden immer beschuldigt, Blut von nichtjüdischen Kindern zu trinken. Die erste Blutbeschuldigung gegen Juden und Judenchristen wird auf Apion (1. Jh. n. Chr.) zurückgeführt, der auch im Abendmahl der Christen „blutrünstigen Genuss“ sah. Im Mittelalter wurde die Blutbeschuldigung zur häufigsten Anklage gegen Juden, die über die Nazizeit bis zu den Palästinensern reicht. Da Blutgenuss Sünde ist, ist es für Juden unverständlich, dass Christen beim Abendmahl „Blut“ trinken, obwohl dies nach christlichem Verständnis ein erlaubtes Mysterium ist.

Ergänzung zum Artikel „WEIN ODER SAFT?“, der in unserer Mai-Ausgabe 2008 erschien:
Da Jesus das Abendmahl während des Pessachfestes eingesetzt hat (Matth. 26), und das Pessachfest im Monat April stattfindet, kann Jesus keinen ungegorenen Saft genommen haben, da es zu dieser Zeit noch keinen frischen Traubensaft gibt (die Weinernte ist erst im Herbst), und weil es damals keine Kühlschränke gab, um den Traubensaft unvergoren zu halten, konnte er nur gegorenen Wein genommen haben.

NAI Ludwig Schneider

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213. Der Neue Antisemitismus

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

NAI

 

Der Neue Antisemitismus
Geht es eigentlich nur um Frieden oder um die Ausmerzung der jüdischen Bevölkerung? Jüdische Einwohner in Judäa und Samaria haben einen neuen Begriff geprägt: „Anti-Schemiut Chadascha – Neuer Antisemitismus”. Dieser Term meint den Druck der westlichen Mächte, der darauf abzielt, selbst das natürliche Wachstum ihrer Ortschaften einzufrieren, um in letzter Konsequenz den Weg freizumachen für einen neuen arabischen Staat, in dem es keine Juden gibt.

Die internationale Gemeinschaft besteht darauf, dass es sich um einen rein politischen Vorgang handelt, dass lediglich bereinigt werden soll, was den Menschen in der Region in den letzten Kriegen an Unrecht zugefügt wurde. Weltweit plappern führende Politiker alles nach, was von arabischer Seite behauptet wird, nämlich dass es keinen Frieden geben könne, es sei denn, Israel verzichte auf das eroberte Land. Die natürliche Schlussfolgerung ist, dass Land im Austausch für Frieden gegeben wird und es am Ende nur Gewinner gibt. Eine simple Formel.
Doch die Juden in Judäa und Samaria wissen, dass etwas Böses unter der Ober-fläche brodelt, und sie nennen es Rassismus, oder präziser, Antisemitismus. „Die Vorstellung, das Leben einer halben Million Menschen hier einzufrieren, sehen wir als Rassismus an”, sagt Rechtsexperte Shimon Halevi, Einwohner der jüdischen Siedlung Neve Tzuf, zu israel heute.
Israelkritiker werfen den Juden bekanntlich immer wieder vor, sie würden allzugern den „Rassismus-Joker” spielen. Dies sei ein beliebter Trick, weil niemand auch nur entfernt mit dem Holocaust in Verbindung gebracht werden will. Halevi legt dar, dass Rassismus trotz allem die einzige Erklärung für das ist, was hier vor sich geht: Europa und die USA erwarten von Israel, Bauvorhaben in Judäa und Samaria aufzugeben, was sich allein an die Juden richtet.
„Viele israelische Araber leben hier und bauen, und keinen interessiert es”, sagt er. Auf die Frage, ob die Araber, auf die er sich bezieht, wirklich „israelische Araber” oder „Palästinenser” seien, antwortet Halevi, er könne an Checkpoints nach Samaria immer wieder beobachten, dass viele Araber auf ihrem Weg zur Arbeit mit israelischen Autos und israelischen Kennzeichen passieren.
Ein „Palästinenser” sei nicht in der Lage, israelische Autokennzeichen zu beziehen, es sei denn, er ist israelischer Staatsbürger. „Araber mit israelischer Staatsbürger-schaft leben überall hier”, so Halevi. „Einige haben diese Staatsbürgerschaft durch israelisches Gesetz erlangt. Andere sind Israelis, die hierher gezogen sind. Es gibt Zahlen, die davon sprechen, dass mehr als 250.000 Palästinenser im Besitz eines israelischen Passes sind.”
Warum also schließt der Westen in seinen Forderungen nach israelischem Bau-stopp die palästinensischen Bauprojekte nicht ein? Der Grund ist natürlich, dass die Palästinenser nicht jüdisch sind, was Halevi und viele andere israelische Juden mit der Frage konfrontiert: Wenn nun „Palästina” eine vorherbestimmte Lösung ist, ein Land ganz ohne Juden – riecht das nicht gewaltig nach Rassismus?

„Die Errichtung eines neuen Staates, in dem es keine jüdischen Einwohner geben darf, klingt in unseren Ohren wie ein Rückschritt in die Zeit des Zweiten Weltkriegs”, sagt Halevi. „Wir leben friedlich unter der Sonne, an unserem angestammten Ort, und nun kommt Präsident Obama und hat die Vision, genau hier einen Staat zu errichten, in dem es keine Juden gibt.”

Die Bibel sagt, dass Gott sich nicht spotten lässt und dass es Sein Wille ist, dass die Juden wieder in dieses Land zurückkehren. Die weltlichen Anstrengungen, das Land von den Juden zu reinigen, werden letzten Endes scheitern. Selbst neueste Statistiken zeigen, dass sie versagen, und zwar hochgradig. Seit Obama und mit ihm die Europäische Union das Einfrieren des Ausbaus jüdischer Siedlungen in Judäa und Samaria fordern, schoss die Nachfrage nach Häusern in diesen Gebieten steil nach oben. Im Jerusalemer Vorort Maale Adumim, der im sogenannten Westjordanland liegt, sind nur wenige der im Bau befindlichen 450 neuen Wohneinheiten noch verfügbar. Die gesteigerte Nachfrage führt zu einem höheren Wert der Immobilien, was wiederum die jüdische Wirtschaft ankurbelt.

Autor: NAI Ludwig Schneider

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212. Der Begriff Endzeit

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

NAI

 

Der Begriff Endzeit

Im frühen Judentum gab es eine zweifache Auffassung von Zeit:

1. Eine kalendarisch messbare Zeit, die Zeit des sichtbaren Naturablaufs und der erlebten Geschichte und

2. eine überirdisch herrschende Zeit der Gottesdienstordnung mit dem Schabbatzyklus und dem Festkalender mit seinen Siebenerperioden.

Der Begriff Endzeit

Ungeachtet dieses in sich zyklisch geordneten Zeit- und Geschichtsverlaufes besteht eine biblisch-jüdische Tradition, die besagt, dass der gesamte Zeitprozess auf ein bestimmtes Ziel zuläuft. Bereits vom babylonischen Exil an (ab 586 v. Chr.) befassten sich Juden mit den letzten Dingen (hebr.: kez-hajamim; griechisch: eschaton), weshalb die zeitliche Erforschung der in Erfüllung gehenden Verheißungen Eschatologie genannt wird.

Die Endzeiterwartung war keine Eigentümlichkeit der Juden, denn in der gesamten Spätantike gab es Zukunftserwartungen mehr oder minder phantastischer Art.
Juden und Christen verband dagegen die Endzeit mit der Naherwartung des kommenden Messias bzw. des wiederkommenden Christus und mit dem Beginn eines „goldenen Zeitalters“ bzw. mit der „Trübsal“, dem Gottesgericht über eine von Gott abgefallene Menschheit.

Das Besondere der jüdischen Eschatologie besteht in der Annahme, dass der Geschichtsablauf von Israels Erfüllung seiner Erwählungsverpflichtung – der Thora – abhängt, im Sinne von Gehorsam und Ungehorsam.
Nach dem Untergang der Reiche Israel (722 v. Chr.) und Juda (586 v. Chr.) verdichteten sich die Zukunftshoffnungen auf eine Wende zum Heil, deren Bestimmung ein Gegenstand ständiger Spekulationen und Berechnungsversuche darstellte. Naturkatastrophen und große politisch-militärische Ereignisse, die den bevorstehenden Untergang bestehender Ordnungen und antigöttlicher Mächte andeuteten, haben immer wieder zur Annahme verleitet, der endzeitliche Termin sei gekommen.

In Krisenzeiten kam es daher regelmäßig zu akuten Endzeiterwartungen, die literarisch zu verschiedenen Apokalypsen und zu pseudo-messianischen Bewegungen führten. Über 100 solcher Termine sind im Laufe der jüdischen Geschichte nachweisbar.
Auch in der Gegenwart bestimmt das Grundkonzept der auf die Endzeit ausgerichteten Geschichtsauffassung, mit dem vermeintlichen Zwang zur endgültigen Verwirklichung der Gottesherrschaft durch das jüdische Volk im Land Israel, zu einem nicht geringen Teil das Geschehen im Nahen Osten.

Zur lehrmäßigen Ausgestaltung der jüdischen Eschatologie gehört die Erwartung eines Idealkönigs aus dem Hause Davids, des Messias, ferner die Restauration biblischer Verhältnisse mit einem neuen Tempel in Jerusalem auf dem biblischen Tempelplatz und die Einsammlung der Juden aus der Diaspora inklusive der Israeliten aus dem Zehn-Stämme-Reich.
Das Neben- und Miteinander, einerseits von heilsgeschichtlichen, auf das irdische Israel ausgerichteten und andererseits von kosmologisch-universalen Endzeiterwartungen, hat immer wieder zu Verquickungen geführt.

So interpretieren die Einen alles auf die zukünftige himmlische Welt und die Anderen sehen in den Endzeitverheißungen Dinge, die für unsere Zeit hier auf Erden bestimmt sind. So nennt man die irdisch und zeitlich begrenzte Heilszeit „Tage des Messias“ und den endgültigen Heilszustand die „Kommende Welt“.

In der Zeit der Aufklärung und Emanzipation hat man die endzeitlichen Aussagen der Bibel zu symbolischen und ethischen Metaphern abgewertet. Das Reformjudentum ging sogar soweit, die messianische Erfüllung mit dem moralischen Fortschritt der Menschheit zu identifizieren, was jedoch durch die Kriege und Perversität unserer Zeit widerlegt wird.

In den orthodoxen Kreisen blieb dagegen die traditionelle Hoffnung auf das tatsächliche Kommen des Messias lebendig. Durch die Einwanderung der Juden ins Land Israel erhielt die jüdische Endzeiterwartung eine reale Machtbasis, weshalb die religiösen Juden von den bereits sichtbaren „Fußspuren des Messias“ sprechen.

Nicht nur die Heimkehr der Juden nach Zion und die Urbarmachung der Wüste und der Wiederaufbau der zerstörten biblischen Städte, sondern auch Israels Einzug in die Altstadt Jerusalems beweisen trotz der daraus entstandenen politischen Problematik, dass die Verheißung Gottes, dass dieses Land dem jüdischen Volk gehört, eines der wichtigsten Zeichen der jüdischen Eschatologie ist, denn vor dem Kommen des Messias muss die Endzeitverheißung aus Hesekiel 36,24 in Erfüllung gehen: „Ich werde euch aus den Heidenvölkern herausholen und euch wieder in euer Land zurückbringen“ – und genau das geschieht!

NAI Ludwig Schneider

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