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371. Quantenphilosophie

Donnerstag, 30. Mai 2013 | Autor:

Lieber Blog Besucher,

ich freue mich, dass immer mehr Wissenschaftler zur Erkenntnis kommen, dass es Gott gibt. Das Gott der Jenige ist der hinter allem Sein steht, und das nichts ohne IHM ist und war.

Die Jenigen die das aber immer noch leugnen, werden von Tag zu Tag weniger. Halleluja!!!

 

 

In der Samstagausgabe unserer Tageszeitung las ich auf der Seite “Christliche Welt” vor einiger Zeit einen sehr interessanten Beitrag unter der Überschrift

“Der luzide Traum der Menschheit – Physiker kommen den Geheimnissen des Lebens auf die Spur”

Zu diesem Thema hat ein Professor Ulrich Warnke, Direktor des Saarbrücker Instituts für technische Biologie und Bionik, ein Buch mit dem Titel “Quantenphilosophie und Spiritualität“ geschrieben.

Das Buch “Quantenphilosophie und Spiritualität” habe ich mir nicht gekauft, mir dafür aber den Vortrag des gelehrten Ulrich Warnke im Internet angesehen, das in Google unter dem Titel “Quantenphysik, Bewusstsein, Unterbewusstsein und Realität” aufrufbar ist.

Dabei könnte der Eindruck entstehen, dass es hier um die bekannte esoterische Idee eines universellen Bewusstseins geht, von dem wir alle ein Teil sind. Jedenfalls verweist der Vortragende immer wieder auf buddhistische Weisheiten. Aber so einfach ist die Sache auch wieder nicht, zumal Professor Warnke mit nachdenkenswerten Befunden aufwarten kann.

Denn ohne das, was die Quantenphysik beschreibt, würden alle unsere modernen Geräte nicht funktionieren. Die Ergebnisse der Quantenphysik sind paradox und erscheinen völlig unmöglich. Die Forscher entdeckten Unglaubliches, was in Experimenten aber immer wieder bestätigt wurde.

Raum und Zeit sind aufgehoben, die Teilchen können an mehreren Orten zugleich sein, erkennen im Voraus auf was ein Experiment hinausläuft und verhalten sich entsprechend. Hat ein Teilchen einen Rechtsspin (Drehung), reagiert das Antiteilchen, unabhängig von Raum und Zeit, sofort mit einem Linksspin.

Die Teilchen scheinen, unabhängig von der Entfernung, ohne jeden zeitlichen Verzug, voneinander zu wissen, ohne dass es eine erkennbare Verbindung gibt. Sie können verschwinden und im gleichen Augenblick woanders wieder auftauchen.

Auch der Welle-Teilchen Dualismus, Weiteres dazu weiter unten, liegt auf dieser Ebene.

Der Physiker Niels Bohr sagte, wer über die Quantenphysik nicht entsetzt ist, hat sie möglicherweise nicht verstanden. Albert Einstein meinte, die Quantenphysik drohe einem den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Sie hat nichts damit zu tun, was wir sonst über Atome und die Bausteine der Atome wissen.

Hier geht es gewissermaßen um den “Unterbau” unserer sichtbaren Welt, auf dem alles andere aufbaut. Von daher scheint alles möglich zu sein, einschließlich des absolut unmöglich Erscheinenden. Dazu könnte auch gehören, dass sich der gesamte Kosmos plötzlich in Nichts auflöst, wie einige theoretische Physiker meinen.

Die sicht- und greifbare Welt besteht, nach dieser Erkenntnis zu 99,9999999% aus leerem Raum, der allerdings mit Vakuumenergie gefüllt ist, die möglicherweise mit der “dunklen Energie”, nach der man bislang vergeblich sucht, identisch ist. Wäre ein Mensch so groß wie der Eifelturm, würde die Masse der echten Materie, der eines Reiskorns entsprechen.

Interessant ist die Frage, weshalb die Wissenschaft nun zu dem Schluss kommt, dass es eine allumfassende Intelligenz in der Natur gibt, die man Gott nennen kann.

Wikipedia – Einstein 1921 portrait2.jpg

In dem Zeitungsartikel wird Albert Einstein mit den Worten zitiert:

“Jeder, der sich ernsthaft mit der Wissenschaft beschäftigt, gelangt zu der Überzeugung, dass die Gesetzmäßigkeiten der Welt einen dem menschlichen ungeheuer überlegenen Geist manifestieren, dem gegenüber wir mit unseren bescheidenen Kräften demütig zurückstehen müssen.”

Für einen gläubigen Christen ist das nicht unbedingt neu. Sollte man in der Wissenschaft jetzt etwa einen “Intelligenten Designer” für möglich halten, gegen den man sich in atheistischen Wissenschaftskreisen bislang entschieden gewehrt hat oder was ist mit der Kraft gemeint, die man Gott nennen kann?

Ich habe mal versucht herauszufinden, was gemeint sein könnte, und da ging es mir zuerst darum einmal den Begriff “Quant” zu klären, von dem ich bisher soviel wusste dass es eine Quantenphysik und eine Quantenmechanik gibt, dass manche schon von einem Quantencomputer sprechen und dass dies eng mit den Namen Max Planck, Werner Heisenberg, Niels Bohr, Paul Dirac, Erwin Schrödinger und anderen verbunden ist.

Alles dieses ist sehr kompliziert und für den Laien kaum verstehbar.

Beim Quant, soviel habe ich herausgefunden, handelt es sich um ein “virtuelles Teilchen”, etwas was da, aber doch auch wieder nicht da ist, weshalb Teilchen auch nicht der richtige Begriff ist. Eigentlich kann niemand so recht sagen, was ein Quant ist.

Denn laut Wikipedia ist Virtualität die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache gleicht.

Von daher ist jedes Fernsehbild virtuell. Beim PC spricht man ohnehin von einer virtuellen Welt. Was auf dem Bildschirm eines PC erscheint ist virtuell. Die PC-Programme und Bilder gaukeln uns zum Beispiel Ordner vor, die wir nicht anfassen und in den Schrank stellen können, mit denen wir aber so umgehen können, als wenn sie tatsächlich in dieser handgreiflichen Form vorhanden wären.

Wenn der Unterbau unserer Welt virtuell ist, also gleichzeitig da und auch wieder nicht da ist, dann scheint tatsächlich alles möglich zu sein.

Auf die Quanten kam man, weil sich herausstellte, dass Energie und Strahlung nicht gleichförmig, sondern in kleinsten Portionen abgegeben werden, was man Quantelung nannte.

Eine kleinere Einheit gibt es nicht, und weil alle Abläufe im Kosmos, einschließlich im menschlichen Körper, mit dem Austausch von Energie verbunden sind, kommt den Quanten so eine entscheidende Bedeutung zu.

Hier taucht dann der Begriff der “Quantenebene” auf, die aus Information und Energie besteht und rein virtuell ist. Nach dieser Vorstellung ist die materielle Welt etwas, was auf den Quanten als den kleinsten Einheiten aufbaut.

Die Quantenebene ist, wie zu lesen ist, danach “eine kollektive, vibrierende Energie, so etwas wie ein vollkommen chaotisches ungeordnetes riesiges Energiefeld, in dem alles miteinander als verschiedene Frequenzen verbunden ist”.

Damit im Zusammenhang steht auch der Welle-Teilchen-Dualismus, wonach ein Elektron, einmal ein Teilchen und einmal eine Welle sein kann. Was es jeweils ist, hängt von der Art der Beobachtung ab. Wobei das Teilchen seine Eigenschaft sogar mit Wirkung für die Vergangenheit ändern kann.

Das Licht kann man so einmal als elektromagnetische Welle und einmal als Photonenstrom und damit als Teilchenstrom beschreiben. Oder anders: Einmal als Energie und einmal als Masse. Beides ist richtig, obwohl das, nach unserem Empfinden, ein Widerspruch ist.

Aber Masse und Energie sind, seit Einstein, ohnehin zwei Seiten ein und derselben Medaille, weil beides ineinander umwandelbar ist. Masse wird zu Energie und Energie zu Masse.

Das Bewusstsein stellt man sich in der Quantenphilosophie als Folge von Quantenaktivitäten vor und meint, dass das Bewusstsein auch umgekehrt Einfluss auf die allgegenwärtigen Quanten und damit die Materie hat.

Der eingangs erwähnte Prof. Warnke entwickelt in seinem Vortrag hierzu interessante und schlüssig scheinende Vorstellungen. Wie läuft eine Körperbewegung ab, zu der wir uns zuvor, rein geistig, entschlossen hatten? Das ist bis heute völlig ungeklärt. Wie wirken hier Geist und Bewusstsein auf die Materie ein?

Wie ist das mit dem Placeboeffekt oder der Scheinoperation, bei dem ein Medikament ohne Wirkstoff oder eine dem Patienten vorgetäuschte Operation eine Heilung bewirkt? Gestalten wir uns die Welt, in der wir leben, letztlich durch unsere Vorstellungskraft? Ist die ganze Welt letztlich ein virtuelles System, das auf eine völlig andere Weise existent ist, als es für uns den Anschein hat?

Sicher scheint nur soviel, dass uns unsere Sinnesorgane die Welt lediglich deuten. Wir nehmen mit den Sinnesorgangen bestimmte Qualitäten der uns umgebenden Welt wahr, wissen aber nicht wie diese wirklich aussieht.

Wir erleben die elektromagnetische Welle “Licht” als Helligkeit, weil wir dafür spezielle Sinnesorgane in Gestalt der Augen haben. Aber ist Licht wirklich “hell”? Für Pflanzen bedeutet Licht Nahrung und hat damit nichts mit hell oder dunkel zu tun.

Und was ist denn nun mit Gott gemeint?

Der Verfasser des Zeitungsberichtes spricht davon, dass die Natur ein höchst intelligentes System ist, dessen oberste, allumfassende Instanz man Gott nennen kann. Gott findet man aber nirgends. Gottheit ist eine Idee, ein Plan, keine Personifizierung. Gott wäre damit sein eigener Bauplan im kosmischen System. Die Welt also so etwas, wie eine „Selbstverwirklichung Gottes“?

 

 

Was kann uns das Wort Gottes dazu sagen?

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
1. Mose 1, Vers 1

Denn wenn er spricht, so geschieht’s; wenn er gebietet, so steht’s da.
Psalm 33, Vers 9

Wenn man sich mit den Abläufen in der Natur und den unglaublichen Feinabstimmungen befasst, wo das eine vom anderen im Voraus zu wissen scheint, dann ist die Erkenntnis, dass in der Natur ein höchst intelligentes System am Wirken ist, insbesondere für einen gläubigen Christen, nicht neu.

Paulus schreibt dazu im Römerbrief, dass Gottes unsichtbares Wesen, seine ewige Kraft und Gottheit, seit Anbeginn der Schöpfung, aus seinen Werken erkennbar ist (Römer 1, 20).

Soll man sich darüber freuen, dass die Wissenschaft vom tumben Zufallsprinzip abkommt und zur Erkenntnis eines „Intelligenten Designers“ gelangt?

Zweifellos kann die Quantenphysik das Verständnis für Gottes unbegrenzte Möglichkeiten vertiefen und zu einer neuen Sicht führen, bei der viele uns unerklärliche Dinge plötzlich in einem anderen Licht erscheinen.

Allerdings muss man sich auch hier davor hüten, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Glaubengrundlage umzufunktionieren und hier vielleicht neue religiöse Vorstellungen zu kreieren, wozu sich die Quantenphilosophie eignen würde.

Ein “Grund zur Freude“ besteht in Sachen Quantenphilosophie aber schon deshalb nicht, weil der “Gott”, um den es hier geht, allenfalls, „als die oberste alles umfassende Intelligenz bezeichnet werden kann, die nicht personenhaft ist”.

Damit bleibt der Mensch allein ohne ein persönliches Gegenüber. Und das ist ganz und gar nicht der Gott an den wir glauben und der sich uns im Wort der Schrift und in Jesus Christus offenbart.

Und damit hätten wir in quantenphilosophischen Vorstellungen nichts anderes, als den altbekannten Götzenglauben, nur auf einer „höheren wissenschaftlichen“ Ebene. Anstelle der Götzenbilder treten quantenphilosophische Vorstellungen. Und damit würde die Schöpfung wieder mit dem Schöpfer gleichgestellt, über den man auf diese Weise verfügen möchte.

Gott ist aber unerforschlich und unergründlich. Er ist es, der auch die Welt der Quanten geschaffen hat, womit sich seine Schöpfung als immer noch wunderbarer erweist. Deshalb Vorsicht vor pseudoreligiösen Verführungen und esoterischen Praktiken, die sich aus den physikalischen Erkenntnissen ergeben könnten.

Der Weg zu Gott führt nach wie vor nur über Jesus Christus. Es ist der lebendige Gott, der sich jedem einzelnen Menschen persönlich zuwendet und der sich in seinem Wort und in Jesus Christus offenbart. Dort müssen wir IHN suchen, nicht in den Quanten.

Und noch etwas: Wenn es um die Erforschung von Geist, Bewusstsein und Denken geht, wird immer ein Kardinalfehler begangen, der, bildlich gesprochen, in der prinzipiellen Unmöglichkeit, sich selbst am Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, besteht.

Mit anderen Worten: Das Denken kann sich nicht selbst denken. Denken der Gedanken gibt es nicht. Wir können uns nicht selbst beim Beobachten beobachten und das dann wieder beobachten usw. Uns fehlt gewissermaßen die nächst höhere Ebene. Hier kommen wir an die Grenze, an der alle Forschung endet. Die Kategorien innerhalb derer wir denken können und über die wir nie hinauskönnen, sind festgelegt.

Über die müssten wir aber hinaus, wenn wir das eigentliche und wahre Wesen der Dinge, einschließlich dessen, was Leben und Bewusstsein ist, erkennen wollten.

Lasst uns deshalb dankbar für den Forschergeist bleiben, den Gott den Menschen geschenkt hat, der uns zum Lob Gottes führen soll, aber im Übrigen unsere Grenzen akzeptieren, demütig unter seinem Wort bleiben, das uns allein in alle Wahrheit leitet und davor bewahrt die Schöpfung mit dem Schöpfer zu verwechseln.

Jörgen Bauer

https://www.christliche-impulse.de/

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370. Manipulation – Der Geist der Mehrheit

Mittwoch, 29. Mai 2013 | Autor:

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Lieber Blog Besucher,

wer sich einmal ernsthaft Gedanken zu diesem Thema macht, der wird schnell feststellen, dass wir in unserer Zeit auf eine sehr heuchlerische, scheinheilige und hinterlistige Art manipuliert werden. Viele merken es leider nicht, was dazu führen könnte, dass es eine ähnliche Wiederholung wie vor 80 Jahren gibt. Ich hoffe es nicht. Wenn jeder wachsam ist, dann besteht Hoffnung.

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Viel Spaß und Erkenntnis beim lesen des guten Artikels von  Jörg Podworny:

Der Geist der Mehrheit

Der Journalist Harald Martenstein über den Sog der Masse und den politischen Mainstream

Es stimmt nicht immer. Aber oft sind Wahlkampfzeiten spannende Zeiten. Politiker und Parteien steigen oder fallen in der Wählergunst. Politische Standpunkte werden intensiv diskutiert, wenn auch häufig auf griffige Slogans verknappt. Zukunftsfragen, gesellschaftliche und politische Schlüsselthemen gewinnen an Bedeutung und stehen in den Monaten vor einer Wahl weit oben auf der Tagesordnung. In den entscheidenden Wochen werden politische Zukunfts-Konzepte, -Programme und -Schwerpunkte befeuert oder landen (wieder) in der Schublade. Politiker-Karrieren beginnen, starten richtig durch – oder sind jäh wieder beendet. Spannende Zeiten für politisch Interessierte.

 

Eine wichtige Rolle in der Debatte um Politik und Politiker spielen Meinungsumfragen. Wer liegt vorn? Wer ist chancenlos? Wer springt über die Prozenthürden? Welche möglichen Regierungs-Koalitionen kristallisieren sich heraus? Und die öffentlich in den Medien verhandelten Aspekte: Welche Themen werden diskutiert? Wer steht wofür? Wer setzt die inhaltlichen Trends, die mehrheitsfähig sind? Welche Fragen bestimmen wesentlich die politische Debatte um Köpfe und Ideen? Und was denkt die Mehrheit dabei? Stimme ich dem zu? Was ist meine Meinung zu den wichtigen Fragen: Habe ich (m)einen eigenen Standpunkt oder schließe ich mich der Mehrheit an? Oder einer Minderheit?

 

Harald Martenstein hat sich den Ruf eines eigenständigen journalistischen Denkers erworben, der für seine Arbeit schon mehrfach Auszeichnungen bekommen hat; darunter so renommierte wie den „Egon-Erwin-Kisch“- oder den „Henri-Nannen-Preis“. Im vorigen Jahr wurde Martenstein mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet, für einen bemerkenswerten Essay in der ZEIT über den politischen Mainstream.

 

„Er beherrscht Medien, treibt Minister aus dem Amt und wechselt alle paar Jahre die Richtung“, schreibt Martenstein über ihn: „Er ist der Geist der Mehrheit. Aber hat er deshalb recht?“

 

Eine Hymne auf Westerwelle

 

Um zu illustrieren, was er meint, richtet er seinen Blick auf den heutigen Außenminister:

„Vor ein paar Monaten wollte ich unbedingt eine Kolumne über Guido Westerwelle schreiben. Besser gesagt, eine Hymne auf Guido Westerwelle. Ich wollte erklären, warum er ein sehr guter Politiker ist, zumindest einer der besseren in Deutschland. Ich dachte nicht wirklich so. Trotzdem habe ich mir gesagt: Das muss jetzt geschrieben werden. Manchmal schreibe ich Sachen, die ich nicht wirklich denke. Mehr so aus dem Bauch heraus. Wenn alle das Gleiche sagen, bekommt man Lust, dagegenzuhalten. Dann sagt man sich: Alle sind sich einig, hey, da stimmt doch was nicht. Damals haben alle auf Westerwelle herumgehackt. Jeder drittklassige Kabarettist hat Westerwelle-Witze im Programm gehabt, und das kam mir so billig, so vorhersehbar, so ungerecht vor, auch gemein, das hat mich an die Schulzeit erinnert, an diese miesen Momente, in denen alle gemeinsam auf einen Außenseiter losgehen.

 

Die Westerwelle-Kolumne ist nie geschrieben worden. Ich hab’s nicht geschafft. Stattdessen schreibe ich jetzt ein Lob der Reaktanz. Denn mir ist klar geworden, dass ich reaktanzgesteuert bin, zumindest teilweise. Anderen geht es genauso, das habe ich recherchiert. Reaktanz ist eine gute Sache.

 

Den Begriff ‚Reaktanz’ hat 1966 ein gewisser Jack W. Brehm erfunden, ein Sozialpsychologe. Reaktanz bedeutet, vereinfacht gesagt, dass wir Menschen auf eine Überdosis von psychischem Druck oder auch auf Verbote sehr häufig in folgender Weise reagieren: Wir tun genau das Gegenteil von dem, was von uns erwartet wird. Reaktanz ist ein typisches Abwehrverhalten gegen jede Art von Einschränkung, Druck und Verboten.“

 

Das funktioniert in der Bewertung von Schallplatten (wie ein soziologisches Experiment zeigt) genauso wie eben auch in politischen Fragen. Martenstein reagiert reaktant auf derart eingleisige Meinungen: „Wenn alle auf einer bestimmten Person oder Personengruppe herumhacken, werde ich reaktant, tut mir leid. Die Reaktanz ist ein naher Verwandter des Trotzes. Reaktanz ist gut, weil sie eine Einheitsgesellschaft mit Einheitsmeinungen verhindert.“

 

Dabei ist dieses Einheitsverhalten durchaus verständlich: „Wir sind irgendwie Herdentiere“, erklärt der Autor: „Neben der edlen Veranlagung zur Reaktanz, die jeder in sich trägt, gibt es ja auch den Hang zum Konformismus. Unsere Vorfahren haben in Horden gelebt. Ich will dazugehören. Jeder will das.

 

Das Gegenteil von Reaktanz heißt Mainstream. Das Gute am Main-stream ist, dass man nicht groß nachdenken muss. Man wirft sich einfach hinein in den Strom und lässt sich gemütlich treiben.“

So ist es eben, folgert Martenstein:

 

Das Volk

 

Da ist keiner gern allein.

„Der Sozialpsychologe Solomon Asch hat in den fünfziger Jahren ein Experiment gemacht. Es ist ein Klassiker. Versuchspersonen sollen vier verschieden lange Linien miteinander vergleichen. Zwei der Linien sind genau gleich lang. Die dritte und vierte Linie aber haben eine andere Länge – extrem anders. Man sieht es sofort.

 

Die Frage an die Versuchsperson lautet: ‚Welche beiden Linien sind gleich lang?’

 

Diese Frage soll in Anwesenheit anderer beantwortet werden, in einer größeren Gruppe. Die Versuchsperson ahnt nicht, dass alle anderen Mitglieder der Gruppe mit dem Testleiter zusammenarbeiten. Die eingeweihten Gruppenmitglieder geben alle eine falsche Antwort. Alle. Diese Antwort, wie gesagt, ist so grotesk falsch, dass selbst ein fünfjähriges Kind das merken muss. Drei Viertel der Versuchspersonen schließen sich, im Durchschnitt, trotzdem der falschen Antwort an. Nur ein Viertel hat den Mut, den eigenen Augen mehr zu trauen als der Gruppe. Die anderen denken vielleicht, dass mit ihren Augen etwas nicht stimmt. Oder sie wollen nicht unangenehm auffallen.

 

Das Experiment ist oft wiederholt worden, es kommt immer das Gleiche heraus. Man kann die meisten Leute dazu bringen, öffentlich zu erklären, dass eins plus eins drei ergibt. Kein Problem. Es müssen ihnen nur genügend andere Leute dabei Gesellschaft leisten.“

 

Was das für die politische Meinungsbildung bedeutet, liegt nahe. Martenstein führt das aus:

 

„In den fünfziger Jahren, in denen ich geboren wurde, dachte fast jeder, dass Deutschland die im Krieg verlorenen Ostgebiete auf keinen Fall aufgeben dürfe, dass Frauen nur in Ausnahmefällen arbeiten gehen sollten, dass Homosexualität eine Perversion sei, über die man am besten nicht spricht, dass es tausend wichtigere Dinge gebe als Umweltschutz. Heute denkt fast jeder in diesen Fragen ungefähr das Gegenteil. Auch ich denke das Gegenteil.

 

Ich denke ziemlich genau das Gegenteil von dem, was meine Großeltern gedacht haben, die allerdings, in ihrer Zeit, völlig normal waren, mit anderen Worten: Mainstream.“

 

Die Verfallszeit der Mehrheitsmeinung wechselt, aber es gibt im öffentlichen Diskurs keine immer gültigen Wahrheiten:

 

„In 50 Jahren schütteln die Menschen vielleicht die Köpfe über unsere Angst vor der Klimakatastrophe. Vielleicht bleibt sie ja aus, so wie auch das große Baumsterben ausgeblieben ist. Ich behaupte nicht, dass es so kommt. Aber eines weiß ich nun wirklich genau: Sehr viele Gewissheiten jeder Epoche der Geschichte haben sich im Nachhinein als falsch herausgestellt.“

 

Wenn das aber so ist, fragt Martenstein sich:

 

„Was wird zum Mainstream? Wer bestimmt das? Die Medien? Einer schreibt vom anderen ab, ist es so einfach? Erschafft sich der Mainstream, ab einem gewissen Punkt, sozusagen selber?

 

Weil ich seit längerer Zeit in den Medien arbeite, glaube ich, sie einigermaßen zu durchschauen. Es gibt keine geheimen Verschwörungen, so wenig, wie es gezielte Kampagnen gegen einzelne Politiker gibt. Es stimmt, dass es einem manchmal so vorkommt – fast alle schreiben das Gleiche. Alle sind gegen Westerwelle und gegen Kernkraft, alle waren für Klinsmann. Das hängt damit zusammen, dass die meisten Menschen ungern alleine dastehen. Sie möchten Erfolg haben und geliebt werden. Das gilt auch für Journalisten. Im Mainstream ist man sicher. Die meisten Medien spiegeln folglich den Mainstream wider und verstärken ihn dadurch noch, aber sie erschaffen ihn nicht.“

 

Ein Schlüsselwort in diesem Verhalten ist:

 

Der Schwarm

 

„Kaum ein Begriff hat in den Jahren, die seit meiner Kindheit verstrichen sind, eine solche Karriere gemacht wie ‚Schwarmintelligenz’. Das Internet funktioniert wie ein Schwarm, heißt es. Die Revolutionen in den arabischen Staaten wurden und werden über die schwarmförmige Organisation Facebook organisiert, ohne Anführer, ohne eine Partei.

 

Alle bewegen sich plötzlich in dieselbe Richtung wie ihre Nachbarn.“

 

Mit Folgen auch im politischen Leben, so folgert Martenstein:

 

„Ich glaube, dass die Gesetze der Schwarmintelligenz auch das politische Leben zu beherrschen beginnen. Das beste Beispiel ist die Bundeskanzlerin. Zu Recht wird gesagt, dass Angela Merkel für einen Stil des Regierens steht, den es vor ihr in Deutschland nicht gegeben hat.

 

Die Traditionen und Grundsätze ihrer Partei scheinen für sie keine Rolle zu spielen. Angela Merkel setzt Volksstimmungen um, sie ist keine Leitwölfin, eher ein Fisch im Schwarm. Sie lässt sich, wo immer und solange es geht, in der Strömung treiben. Als das Volk nach Fukushima die Atomkraft ablehnte, war bekanntlich auch Frau Merkel, die eben noch die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängert hatte, plötzlich für die Abschaltung der Atommeiler. Und jetzt, wo die Sozialdemokraten wieder erstarken, fällt ihr ein, dass der Mindestlohn, den die CDU vor Kurzem noch verteufelt hat, eine feine Sache ist. Bewege dich in Richtung des Mittelpunkts, vermeide Zusammenstöße, bewege dich in dieselbe Richtung wie die Mehrheit.“

 

Auch über Parteien und politische Personen hinaus beobachtet Martenstein diese Tendenz:

 

„Manchmal habe ich den Eindruck, dass Deutschland von einer Einheitspartei neuen Typs beherrscht wird, der Mainstreampartei. Diese Partei ist ökologisch, für einen höheren Bildungsetat, für Frauenquoten, für Klimaschutz, für Umverteilung des Wohlstands, dafür, dass die hier lebenden Ausländer Deutsch lernen … Konsens, wohin man schaut.“

 

In solch einer Lage braucht es „Querdenker“, findet der Autor, Leute, die auch mal auf den Mainstream pfeifen. Schwierig wird es mit der allgemeinen Bewertung:

 

„Der Medientheoretiker Norbert Bolz schreibt, dass die meisten Leute die Ansichten übernehmen, von denen sie glauben, dass die meisten anderen Leute sie auch haben. Darüber, welche Meinung gerade die allgemein übliche ist, informieren die Massenmedien. Die Meinungsmacher dort sind aber auch nur Leute wie alle anderen. Sie tendieren dazu, die Meinungen und die Themen anderer Meinungsmacher zu übernehmen …“

 

Die Folgerung:

„Weil der Mainstream heute die normative Rolle übernommen hat, die früher von Traditionen und Sittengesetzen gespielt wurde, tendiert man dazu, vom Mainstream abweichende Meinungen als unmoralisch zu verurteilen.“

 

Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, stimmt Martenstein ein Lob an, das

 

Lob der Reaktanz

 

„Ohne Reaktanz läuft ‚Demokratie’ auf eine massenpsychologische Zwangsherrschaft des Einheitsdenkens hinaus. Reaktanz ist die Kraft, die dafür sorgt, dass ein Meinungspendel nach einer gewissen Zeit wieder zurückschwingt.

 

Als Reaktist erfüllt man eine sozialhygienische Funktion und leistet einen Dienst an der Menschlichkeit. Es ist unappetitlich, wenn einzelne Personen zum public enemy erklärt werden, überall, von jedem. Guttenberg? Eva Herman? Jan Ullrich? Das sind Verfehlungen gewesen, kritikwürdig, gegebenenfalls strafbar, aber doch keine Kapitalverbrechen.

 

Wenn erst mal der nächste Skandal da ist, absorbiert er sowieso die gesamte Erregungsenergie, über die man verfügt.

Und Margot Käßmann? Der umgekehrte Fall. Eine Heilige. Da ist Reaktanz ebenfalls angebracht. Der dunkle Trieb, Idole schlechtzumachen, hat ebenfalls etwas mit Reaktanz zu tun. Das ist die Nachtseite der Reaktanz.“

 

Und Martenstein fügt noch einen Vorschlag an:

„Es müsste, im Mainstream-Medium Fernsehen, eine Sendung geben, eine einzige, die der Reaktanz verpflichtet ist. Einmal pro Woche, 30 Minuten lang, müsste jemand einer von fast allen geglaubten Wahrheit widersprechen, oder eine abseitige Meinung äußern, oder den aktuellen public enemy verteidigen. Ohne Ironie. Ohne einen Moderator, der sich distanziert. Auch das wäre ein interessantes Experiment.“

 

In diesem Sinne: Gönnen Sie sich eine eigene Meinung!

Ohne sich zu sehr auf einen „Publikumsjoker“ wie bei „Wer wird Millionär“ zu verlassen.

 

Martenstein schreibt: „Bei einfachen Fragen ist der Publikumsjoker fast immer eine sichere Sache. Aber je komplizierter es wird, desto öfter irrt sich die Mehrheit. Es ist dann klüger, jemanden anzurufen, der Ahnung hat. Eine Einzelperson.“

 

Quelle – EINS 2/2013

Artikel: Jörg Podworny

Thema: Zeitgeist | Beitrag kommentieren

369. Die Kraft des Heiligen Geistes im Leben der Gläubigen

Mittwoch, 29. Mai 2013 | Autor:

Gemälde Michael Willfort

Lieber Blogbesucher,

das Thema Heiliger Geist ist in der ganzen Christenheit sehr stark unterbelichtet. Darum sieht es so aus, wie es aus sieht. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Lesen Sie selbst diesen guten Bericht von Torrey.

 

 

Autor: R. A. Torrey

„Gott allein ist mächtig“ (Psalm 62,12 b).

Der Heilige Geist ist dem Gläubigen von Gott gegeben, damit Gottes mächtige Kraft in ihm sichtbar wird. Der Geist Gottes, der selbst Gott ist, nimmt, was Gott gehört und schenkt es uns. Wer zu Christus gehört, hat von Gott die Ehre und das Anrecht bekommen, alles zu besitzen, was Christus gehört. So kann auch Paulus sagen: „Darum rühme sich niemand eines Menschen; denn alles ist euer: Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes“ (1. Korinther 3,21). Auch wenn wir durch den Glauben an Jesus Christus bereits rechtlich Miterben Jesu sind, so liegt es doch im Amt des Heiligen Geistes, dieses Erbrecht auf den einzelnen Gläubigen anzuwenden.

In dem Maße, wie wir die Bedeutung des Heiligen Geistes in unserem Leben verstehen, wird uns auch bewusst, wie nötig wir es haben, uns von Gottes Geist leiten und erfüllen zu lassen, damit Er uns zu einem gottgefälligen Leben verhilft. Lasst uns einen Blick in Gottes Wort werfen, um zu sehen, wie groß die Bedeutung des Heiligen Geistes im Leben der Gläubigen ist:

1. Der Heilige Geist hat die Macht, Christus zu offenbaren und Ihn zu verherrlichen

„Darum tue ich euch kund, dass niemand Jesus verflucht, der durch den Geist Gottes redet; und niemand kann Jesus den Herrn nennen außer durch den Heiligen Geist“ (1. Korinther 12,3).

Als Jesus das Kommen des Heiligen Geistes ankündigte, sagte Er: „Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir“ (Johannes 15,26). Die Fähigkeit eines Menschen, Christus zu erkennen und an Ihn zu glauben ist abhängig von dem Wirken und der Kraft des Heiligen Geistes.

Wir fordern Menschen auf, Gottes Wort zu lesen, damit sie Christus kennen lernen, doch wenn der Heilige Geist dem Menschen nicht das Wort Gottes aufschließt, wird dieser niemals erkennen, wer Christus wirklich ist. Wenn es Dir also ein Anliegen ist, dass deine Verwandten, Freunde und Bekannte Jesus Christus kennenlernen, dann verlasse Dich nicht auf deine eigene Erkenntnis, dein Wissen oder deine guten Argumente, sondern verlasse Dich allein auf die Gnade und Macht des Heiligen Geistes und bitte Ihn darum, dass Er Christus offenbar macht.

2. Der Heilige Geist hat die Macht, die Welt von Sünde zu überführen

„Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht; über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben; über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist“ (Johannes 16,8-11).

Indem der Heilige Geist Christus offenbart, zeigt Er der Welt auch Christi Herrlichkeit und Gerechtigkeit und überführt somit die Welt von ihrer eigenen Ungerechtigkeit und Sünde. Beachten wir, dass Jesus ganz ausdrücklich betont, um welche Sünde es sich handelt: „… über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben.“ Du selbst wirst niemals einen Menschen von einer einzigen Sünde überzeugen können, denn dies liegt allein in der Macht des Heiligen Geistes. Jedes noch so gute Argument wird kraftlos sein, wenn der Heilige Geist nicht wirkt.

Dennoch sind unsere Argumente und Warnungen nötig, denn die Bibel sagt deutlich, dass der Heilige Geist die Welt durch uns überführen wird. In Johannes 16,7-8 lesen wir: „Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht.“ Somit liegt es an uns, das Wort Gottes zu predigen, in der Hoffnung, dass der Geist Gottes unser Reden gebraucht (vgl. Apostelgeschichte 2-4,37).

3. Der Heilige Geist hat die Macht, Menschen zu erneuern

„Er machte uns selig – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist“ (Titus 3,5).

Die Wiedergeburt ist allein das Werk des Heiligen Geistes. Er kann einen Menschen, der in seinen Sünden geistlich tot ist zu neuem Leben erwecken. Er kann dem, der für geistliche Wahrheit blind ist, die Augen öffnen. Er macht den, der keinen Gefallen an Gottes Willen hat, dessen eigener Wille an die Sünde gebunden ist, verwandeln und ihm das Wesen des Sohnes Gottes einpflanzen, sodass er denkt, wie Gott denkt, liebt, was Gott liebt und hasst, was Gott hasst.

Auch hier gilt: Der rettende Glaube entsteht da, wo Gottes Wort von Menschen gepredigt wird (vgl. Römer 10,17; 1. Korinther 4,15) und doch ist selbst die beste Predigt ohne Kraft, wenn der Heilige Geist nicht durch sie wirkt. So, wie wir in unserer Rechtfertigung auf das Werk Jesu angewiesen sind, so sind wir in unserer Wiedergeburt auf das Werk des Heilige Geistes angewiesen.

4. Der Heilige Geist hat die Macht, anhaltende Freude zu schenken

„‘Wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt […] Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.‘ Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten“ (Johannes 4,14; 7,38+39).

Aus dem Zusammenhang wird klar, dass Jesus in diesen Versen das Wasser als Bild für den Heiligen Geist verwendet. Während die Welt mit ihren Angeboten und ihrer Attraktivität keinen Menschen wirklich sättigen kann – „wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten“ – besitzt der Heilige Geist die Macht, wahre, anhaltende Freude zu schenken. Er allein kann die Sehnsüchte des menschlichen Herzens stillen. Denn die Quelle und das Ziel des Menschen ist und bleibt Gott selbst! Hast du bereits von diesem lebendigen Wasser gekostet? Lebt Gottes Geist in dir und lässt du ihn durch dein Leben fließen?

5. Der Heilige Geist hat die Macht uns von dem Gesetz der Sünde und des Todes zu befreien

„Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes“ (Römer 8,2).

Jeder von uns kennt dieses Gesetz der Sünde und des Todes, denn jeder Mensch ist seit seiner Geburt an dieses Gesetz gebunden und die meisten von uns sind dies noch immer. Das muss allerdings nicht so bleiben, denn Gott hat einen Weg geschaffen, auf dem wir von diesem Gesetz befreit werden können: „Das Gesetz des Geistes, der uns lebendig macht in Christus Jesus!“

Wenn wir beginnen zu erkennen, dass wir die Sünde nicht aus eigener Kraft bekämpfen können, und damit aufhören, durch Eigenleistung unsere Gerechtigkeit vor Gott aufzubauen, wenn wir uns in unserer Schwachheit und Hilflosigkeit ganz auf Gottes Gnade werfen und auf das Wirken Seines Geistes vertrauen, dann dürfen wir erleben, wie Gottes Geist uns in Seiner Kraft leitet und dieses grausame Gesetz der Sünde und des Todes entmachtet.

Viele wiedergeborene Christen glauben, dass der beschriebene Zustand in Römer 7 zum Alltag des Christen gehören würde. Sie sind der Ansicht, dass Versagen völlig normal sei. Doch dies trifft nur dann zu, wenn der Christ versucht, sein Leben aus eigener Kraft zu meistern; schließlich sagt Paulus in Römer 7,25b: „So diene nun ich selbst [ego auto] mit dem Gemüt dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.“ Aber als Christen sind wir nicht uns selbst überlassen, denn der Heilige Geist hat die Macht, das in uns zu vollbringen, was wir selbst niemals schaffen könnten (vgl. Römer 8,2-4).

In Römer 8 haben wir eine wunderbare Darstellung eines Lebens in der Kraft Gottes. Dies ist das Leben, das Gott uns ermöglicht. Zwar sind wir noch im Fleisch und die Sünde wohnt in uns, aber wir selbst sind nicht mehr „fleischlich“, wenn wir durch den Heiligen Geist erneuert wurden. Wir leben „im Geist“ und deshalb können wir „durch den Geist die Taten des Fleisches töten“ und müssen „die Begierden des Fleisches nicht vollbringen“ (vgl. Römer 8,13; Galater 5,16).

Wenn der Heilige Geist Gottes mit seiner Kraft in uns wohnt, dann dürfen wir den Sieg über die Sünde in unserem Leben erfahren. Dieser Sieg liegt jedoch nicht an uns selbst, noch an etwas, das wir getan hätten; wir haben es allein der Macht und Gnade des Heiligen Geistes zu verdanken.

Hat der Heilige Geist dich von dem Gesetz der Sünde und des Todes befreit? Wenn nicht, dann bitte Gott darum, dass Er es tut. Versuche nicht, dich aus eigener Kraft zu befreien, sondern kehre um zu Gott, damit Er dir Seine Kraft schenkt. Dann kannst du voller Freude mit Paulus sagen: „Das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes“ (Römer 8,2).

6. Der Heilige Geist stärkt den Gläubigen

„Er gebe euch Kraft nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen“ (Epheser 3,16).

Die Auswirkung dieser Stärke, die der Heilige Geist in den Gläubigen hineinlegt, sehen wir in den folgenden Versen. Dort sagt Paulus, dass der Heilige Geist uns eben nicht nur Kraft schenkt, um im Kampf gegen die Sünde zu überwinden, sondern auch, damit 1.) Christus in unseren Herzen wohne, 2.) wir in der Liebe eingewurzelt und gegründet sind und 3.) damit wir mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft.

7. Der Heilige Geist hat die Macht, uns zu einem geheiligten Leben als Kinder Gottes zu verhelfen; einem Leben, das Gott entspricht und das Ihn ehrt

„Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“ (Römer 8,14).

Der Heilige Geist verändert unser Leben und die Qualität unseres Lebens von Grund auf. Er gibt uns die Kraft zu einem heiligen Leben, das Gott gefällt und das Ihn ehrt. Er nimmt uns bei der Hand und führt uns hinein in das Leben als Söhne und Töchter Gottes. Wir müssen uns Seinen Händen überlassen, damit Er uns formt und verändert. Wer den Geist Gottes hat, der ist nicht nur ein Geschöpf Gottes, sondern auch dem Wesen nach Gottes Kind.

8. Der Heilige Geist versichert dem Gläubigen, dass er ein Kind Gottes ist

„Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind“ (Römer 8,16).

Achten wir darauf, dass Paulus nicht sagt, dass der Geist Gottes es unserem Geist bezeugt, sondern es wortwörtlich „zusammen mit unserem Geist“ bezeugt, dass wir Gottes Kinder sind. Es sind also zwei, die gemeinsam Zeugnis darüber ablegen, dass wir Gottes Kinder sind: Gottes Geist und unser Geist!

Wie aber sieht das praktisch aus? In Galater 4,6 gibt Paulus uns eine Antwort auf diese Frage: „Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater!“

9. Der Heilige Geist formt den Charakter des Gläubigen um und macht ihn dem Wesen Jesu ähnlicher

„Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht“ (Galater 5,22-23).

Alle Frömmigkeit, jeder Wesenszug an uns, durch den wir Gott ehren, ist ein Werk des Heiligen Geistes, das Er in uns vollbringt. Es ist Seine Frucht, nicht unsere!

Solch ein Leben, das unter der Leitung des Heiligen Geistes geführt wird, ist nichts Natürliches – im Gegenteil. Der natürliche Mensch wird uns in den Versen beschrieben, die der Frucht des Geistes in Galater 5 gegenüberstehen (V. 19-21) Wenn aber Gottes Heiliger Geist durch die Bekehrung in dem gläubig gewordenen Menschen wohnt, dann wird das neue Leben aus Gott sichtbar werden. Da Gottes Geist in dem Gläubigen wohnt, darf er im Kampf gegen die Sünde und die sündigen Lüste auf die Kraft Gottes vertrauen. Außerdem wird Gottes innewohnender Geist den Charakter des Gläubigen Stück für Stück verändern und ihn dem Charakter von Jesus Christus ähnlicher machen (vgl. Römer 8,29b). Das ist es, was in der Bibel als „Frucht des Geistes“ oder als „Heiligung des Geistes“ bezeichnet wird (vgl. 1. Petrus 1,2; 2. Thessalonicher 2,13).

10. Der Heilige Geist hat die Macht, in „die ganze Wahrheit“ zu leiten

„Wenn er aber kommt, der Geist der Wahrheit, dann wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen“ (Johannes 16,13).

Unter all der menschlichen Weisheit und Lehre wird es niemals die vollkommene Wahrheit geben; ja, nicht einmal die beste Bibelschulung wird uns jemals zu einer völlig irrtumslosen und vollendeten Erkenntnis der Wahrheit verhelfen. Was wir brauchen ist Gottes Geist, der uns in die Wahrheit führt. Jesus hat verheißen, dass Er Ihn senden wird, um uns die Wahrheit zu offenbaren. Dieses Versprechen gilt in direkter Weise den Aposteln; doch wir dürfen sicher sein, dass ihre Berichte und Lehren von Gott kommen und dass sie der Wahrheit entsprechen.

11. Der Heilige Geist hat die Macht, an die Worte Jesu zu erinnern

„Der Tröster, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Johannes 14,26).

Wie das vorhergehende Versprechen, so gilt auch dieses zuerst und in besonderer Weise den Aposteln. Und doch bewirkt der Heilige Geist dies in jedem, der auf die Person und das Werk Jesu vertraut. Er öffnet uns die Augen, damit wir die Lehre Christi erkennen und ihr unser Vertrauen schenken können. Er erinnert uns auch an Jesu Worte, wenn wir sie besonders nötig brauchen – ob zu unserer eigenen Ermutigung oder zum Segen für andere.

12. Der Heilige Geist offenbart uns die Tiefen von Gottes Gedanken, die dem natürlichen Menschen verborgen sind und Er zeigt uns, welche Gnade Gott uns geschenkt hat.

„Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen kennt die Gedanken des Menschen als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die Gedanken Gottes als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, so dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist; und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären. Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss“ (1. Korinther 2,4-10).

Der Heilige Geist ist sowohl der Verfasser des geschriebenen Wortes Gottes als auch derjenige, der dem Gläubigen das Wort Gottes erklärt. Wie interessant wäre es für uns, wenn schon ein menschlicher Autor eines literarischen Werkes sich die Zeit nehmen würde, uns einen tieferen Einblick in seine Gedanken zu gewähren. Und stellen wir uns nun vor, dass der große, erhabene Gott genau dies tut, wenn wir Sein Wort im Glauben lesen. Gott selbst ist durch Seinen Geist in uns und belehrt uns über Sein Wesen und Sein Wort.

Um die Bibel richtig zu verstehen, müssen wir auf Gott schauen und mit dem Psalmisten beten lernen: „Öffne mir die Augen, damit ich sehe, die Wunder in deinem Gesetz“ (Psalm 119,18).

Es reicht nicht aus, sich nur mit den gedruckten Buchstaben der Bibel zu befassen. Wir müssen beim Lesen in Demut Gottes Geist um Seine Hilfe und Seinen Beistand bitten, damit Er uns fähig macht, Gott zu erkennen und Ihm im Gehorsam zu folgen. Jeder Versuch, die Bibel durch menschliche Logik zu erfassen oder zu erklären, wird scheitern. Nur wenn wir zugeben, dass wir von Gott abhängig sind, dass wir selbst nichts haben, das wir Ihm bringen könnten und wenn wir uns allein auf die Gerechtigkeit Jesu verlassen, nur dann wird Gott uns Seine Weisheit schenken und uns Einblick geben in die Tiefe Seiner Gedanken (vgl. 1. Korinther 3,18; Philipper 3,4-7; Römer 10,3; 1. Korinther 1,25-28).

Gottes vollkommener Plan

Man könnte noch Vieles darüber sagen, was Gott uns, den Gläubigen, durch Seinen Heiligen Geist geschenkt hat. Aber zwei Dinge sind besonders zu betonen. Erstens: Wir sind in unserem gesamten Glaubensleben völlig von der Gnade Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes abhängig – sowohl im persönlichen Leben als auch in unserem Dienst. Und zweitens: Gott hat auf wunderbare Weise einen Plan gefasst, in dem Er uns die volle Kraft und den ständigen Beistand Seines mächtigen Geistes verheißen hat. Ein christliches Leben definiert sich nicht darüber, wie viel wir leisten, sondern darüber, was Christus für uns getan hat und was der Heilige Geist durch uns tut. „Seine göttliche Kraft hat uns alles geschenkt, was zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend“ (2. Petrus 1,3).

Quelle – Herold Ausgabe Mai 2013

Thema: Lebendiger Glaube | Beitrag kommentieren

368. Sollen sich Christen von dem schmutzigen Geschäft der Politik fernhalten?

Sonntag, 26. Mai 2013 | Autor:

 

Das verstehe ich unter einmischen..

 

Lieber Blog Besucher,

die Meinungen die ich zu diesen Thema immer wieder höre: Christen sollen sich von der Politik fernhalten. Ist eine solche Haltung auch biblisch? Auch da gehen die Meinungen weit auseinander. Warum ist das so? Ich glaube, man beachte dazu die biblischen Aussagen zu wenig bzw. man ist vom sogenannten „Gemeindegeist“ zu sehr geprägt. Denn, es gibt auch Gemeinden die das Verhältnis zwischen Politik und Christ durchaus klarer sehen.

Nehmen wir doch einfach einmal eine Aussage des Apostel Paulus, der wie ich meine doch eine klare Sicht der Dinge hatte, und wie ich behaupten möchte, mit viel mehr Weisheit und Erkenntnis von Gott ausgestattet war, als ich.

Da schreibt doch Paulus in Titus 3, 1 zum Beispiel folgendes:

„Erinnere die Christen daran, dass sie sich dem Staat und seinen Behörden unterzuordnen haben. Sie sollen die Gesetze des Staates befolgen und sich tatkräftig für das Gemeinwohl einsetzten“.

Ich frage Sie jetzt: Wie soll das gehen? Wenn wir uns von Politik fernhalten? Sobald wir diesen Wort der Bibel gehorsam sind, sind wir doch mitten drin in der Politik.

Die Mahnung des Apostel Paulus, dass die Christen sich tatkräftig für das Gemeinwohl einsetzten sollen, fand große Beachtung. Ihre öffentlichen Stellungnahmen zu Götzendienst, Wahrsagerei, Unmoral und Korruption im Staate waren streng genommen politische Aussagen. Zwar gab es damals noch keine politischen Parteien in unserem Sinne, doch bildeten die ersten Christen in Wahrheit eine eigene FRaktion im Staate. Nicht zuletzt hatten sie ihre eigenen sozialen Hilfsprogramme für die Armen und kümmerten sich um Witwen und Waisen sowie um die Kranken. Damit handelten die ersten Christen wie eine sozialreformerische Partei. Sie machten nicht nur leere Worte, sondern wirkten konstruktiv am Aufbau einer gesunden Gesellschaft mit.

Sätze wie die schmutzige Politik, waren nicht Bestandteil ihres Wortschatzes.

Da wir in 2013 wieder zu wählen haben und es unter den Parteien durchaus Parteien gibt, die für einen Christen nicht wählbar sind, können die nachfolgenden Beiträge vielleicht einmal dazu beitragen, sich zum einen Gedanken zu machen, und zum zweiten in die „schmutzige“ Politik in irgendeiner Form einmal etwa einzumischen. Viel Weisheit und Erkenntnis wünsche ich Ihnen.

 

M.T.

 

Die Christen und „die Obrigkeit“ …

Biblische Basis:

Was haben Christen mit Politik zu tun?

Christ und Politik? „Das eine hat mit dem andern nichts zu tun“, denken immer noch viele Menschen – und zwar sowohl in der Politik als auch in der christlichen Gemeinde. Das Anliegen einer strikten Trennung von Politik und Religion / Kirche / Glaube wird von Politikern und Bürgern aus unterschiedlichen Gründen verlangt. Zu stark ist der jahrhundertealte Filz und Missbrauch der unheiligen Allianz zwischen Thron und Altar gewesen. Auch in der Bibel – so wird gerne argumentiert – werden doch beide Bereiche strikt unterschieden:

Hier das Reich Gottes – da die Welt (der Politik). Aber werden sie auch voneinander getrennt? Haben sie wirklich nichts miteinander zu tun? Sollen sich Christen von dem schmutzigen Geschäft der Politik fernhalten? Ist nicht „unser Bürgerrecht (politeuma) im Himmel“ (Phil 3, 20)?

Diese Fragen werden oft allzu schnell einseitig beantwortet und damit ein Rückzug aus der bösen Welt (der Politik) begründet.

 

Was sagt die Bibel zu diesem Thema?

Jesus verkündete das Reich Gottes (Mt 4, 17). Das war seine Botschaft und das ist sie bis heute geblieben. Dieses „Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18, 36), entfaltet seine Wirksamkeit aber mitten in ihr. Jesus hatte sehr häufig mit leitenden Persönlichkeiten des Volkes Israel zu tun – und da ging es auch um politische Fragen. Einmal antwortet er auf eine ihrer Fangfragen mit dem berühmten Satz, der geradezu ein sozialethisches Paradigma darstellt: „Gebt dem Kaiser, was des Kaiser und Gott, was Gottes ist“ (Lk 20, 25). Zwei Reiche werden von Christus unterschieden, aber nicht voneinander geschieden. Im Reich der Welt gelten andere Maßstäbe als im Reich Gottes. Die darf man nicht vermischen. Als Christen leben wir in beiden Reichen zugleich und sollen beiden das geben, was ihnen zusteht. Da Gott der Herr des Lebens ist, gehört ihm alles: Leib und Leben, Ehre und Anerkennung. Aber auch dem König / der Obrigkeit / dem Staat gebühren Ehre und Respekt. Im Konfliktfall jedoch „muss man Gott mehr gehorchen als den Menschen“, sagt Petrus vor dem Hohen Rat (Apg 5, 29). Man darf also keine falsche Alternative aufstellen: Gott oder Kaiser, sondern muss als Christ beiden gerecht werden: Gott und Kaiser. In einem der zentralen Texte des Neuen Testaments zu diesem Thema, Röm 13, 1 – 7, wird von Paulus die Aussage Jesu vor Pilatus: „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre“ (Joh 19, 11) näher ausgeführt: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet“ (Röm 13, 1).

Diese grundlegende Aussage muss uns in allen Überlegungen im Blick auf das Verhältnis der Christen zur Politik leiten. Auch wenn diese Verhältnisbestimmung im Lauf der Kirchengeschichte und heute recht unterschiedlich interpretiert werden kann, muss man doch festhalten:

Gott ordnet Obrigkeiten in diese Welt an, um Ordnung und Struktur in einer durch Sünde und Chaos angerichteten Welt zu schaffen. Er gibt und überträgt ihnen die Macht und den Auftrag, einen politischen Rahmen zu schaffen, in dem Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit gedeihen; in dem Gutes belohnt und Böses bestraft wird. Die Obrigkeit ist als weltliche Einrichtung gleichzeitig „Gottes Dienerin, dir zugut“. Gott hat ihr „das Schwert“ gegeben, um mit dieser Macht Gerechtigkeit und Frieden zu gewährleisten. Die Obrigkeit „vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut“ (Röm 13, 4).

Die Aufgaben der Obrigkeit und der Kirche sind sehr gut in der 5.These der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 (der Grundlagentext der Bekennenden Kirche während des Dritten Reichs) formuliert:

„Fürchtet Gott, ehrt den König (1. Petr 2,17). Die Schrift sagt uns, dass der Staat nach göttlicher Anordnung die Aufgabe hat, in der noch nicht erlösten Welt, in der auch die Kirche steht, nach dem Maß menschlicher Einsicht und menschlichen Vermögens unter Androhung und Ausübung von Gewalt für Recht und Frieden zu sorgen. Die Kirche erkennt in Dank und Ehrfurcht gegen Gott die Wohltat dieser seiner Anordnung an. Sie erinnert an Gottes Reich, an Gottes Gebot und Gerechtigkeit und damit an die Verantwortung der Regierenden und Regierten. Sie vertraut und gehorcht der Kraft des Wortes, durch das Gott alle Dinge trägt.“

Die Weltregierung Gottes (Martin Luther) vollzieht sich in diesem Äon bis zur Wiederkunft Christi also u.a. durch die „Obrigkeit“, nicht durch die Gemeinde. (Immer, wenn die Kirche zur weltlichen Macht griff, hat sie sich vergriffen.) Auch wenn Gott die Obrigkeit angeordnet hat, heißt das nicht, dass alle Obrigkeiten gut sind. Es gibt böse, korrupte und unfähige Obrigkeiten. Es gibt solche, die sich unrechtmäßig selbst eingesetzt haben und solche, die demokratisch gewählt wurden. Petrus, der im Grundsatz dasselbe wie Paulus schreibt, spricht von der Obrigkeit als einer „menschlichen Schöpfung“ (1 Petr 2, 11 – 17). Obrigkeiten sind von Gott zwar angeordnet, aber eben menschliche, d.h. fehlbare und begrenzte Institutionen. Ob Monarchien oder Parlamentarische Demokratien – als Christen sollen wir diesen menschlichen Schöpfungen mit Respekt und Verantwortung begegnen: „Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König“ (1 Petr 2, 17). Die Gestaltung der Verantwortung sieht für Christen unter einer Militärjunta oder einem Diktator anders aus als in der deutschen Demokratie.

 

 

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Als Christ in der Demokratie leben

Nun haben wir schon lange keinen König oder Kaiser mehr. Die Monarchie ist einer Demokratie gewichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist ein freiheitlicher Rechtsstaat entstanden, der – aus den Fehlern der Vergangenheit geläutert und durch das 1949 gegebene Grundgesetz geordnet – als einer der bestmöglichen bezeichnet werden kann. Gelten dann aber überhaupt noch die Aussagen aus dem Römer- und 1.Petrusbrief, die im Kontext römischer Kaiser und ihrer okkupierenden Ordnungsstrukturen an die Christen verfasst wurden? Ja, denn sie formulieren Grundsätze, die nicht durch andere zeitgeschichtliche Einflüsse und politische Gestaltungsformen aufgehoben werden.

Die in diesem Zusammenhang häufig gemachte Aufforderung, der Obrigkeit „untertan [zu] sein“ (Rö 13, 1Tit 3, 1; 1 Petr 2, 13), muss man als ein bewusstes Einordnen und verantwortliches Mitgestalten verstehen. Dass aktive Verantwortung gegenüber allen Menschen dem Willen des Herrn entspricht, geht auch aus 1 Petr 3, 15 hervor: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann…“ Das betrifft auch die Obrigkeit. Aus den biblischen Texten kann man – mit Ausnahmen – keine direkten politischen Handlungsanweisungen für Christen ableiten. Weil es keine christliche Politik geben kann (sie muss für alle da sein), müssen Christen, die sich politisch engagieren, mit politischem Sachverstand an christlichen Grundwerten orientieren und sich für den freiheitlichen Rechtsstaat einsetzen. Weil – wie Ernst Wolfgang Böckenförde richtig erkannt hat – „der freiheitliche, säkularisierte Staat …von Voraussetzungen [lebt], die er selbst nicht garantieren kann“, sollen Christen genau immer wieder an diese Voraussetzungen ihrer Kultur erinnern: Christentum, Humanismus und Aufklärung.


1. Christen sollen um Gottes willen die Obrigkeit anerkennen

(Röm 13, 1.5.7; Tit 3, 1.2; 1 Petr 2, 13.17).

 

Das bedeutet in erster Linie, für die Obrigkeit zu beten (1Tim 2, 1.2), wählen zu gehen und sich einzumischen. Gerade die Frage, welche Partei, welche Kandidaten man überhaupt wählen soll, zeigt, wie wichtig das aktive Informieren über die Parteiprogramme und das Ethos ihrer Kandidaten ist. Christen sollten darauf hinweisen, politische Entscheidungen auf der Grundlage eines christlich-jüdischen Menschenbildes und des freiheitlichen Rechtsstaats zu treffen. Dass auch das Zahlen von Steuern und Zöllen für Christen zur Anerkennung der Obrigkeit dazugehört, wird im Neuen Testament betont (Röm 13, 7).

 

2. Sich aktiv für das Gute einsetzen (Röm 13, 3; 1 Petr 2, 15).

 

Darüber hinaus sollen sich Christen aktiv für das Gute einsetzen. Sie sollen „der Stadt Bestes“ suchen (Jer 29, 7). Sie sollen „zu allem guten Werk bereit“ sein (Tit 3, 1). Sie sollen die Obrigkeit darin unterstützen, das Gute zu tun (Röm 13, 3). Darüber hinaus sollen sie sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen. Es waren in der Geschichte häufig Christen, deren innovatives Engagement große gesellschaftliche Veränderungen eingeleitet haben. William Wilberforce hat sein Leben für die Abschaffung der Sklaverei investiert (siehe Seite 13). August Hermann Francke hat sich für nachhaltige Bildung und Fortschritt eingesetzt. Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist als deutscher Sozialreformer in die Geschichte eingegangen. Johann Hinrich Wichern hat mit seinem „Rettungsdorf“, dem „Rauen Haus“ gesellschaftliche Reformen eingeleitet, weil er Jugendlichen Heimat und Arbeit gegeben hat.

 

3. Eine prophetisch-kritische Existenz leben

 

Christen sind im konstruktiven Sinn kritische Zeitgenossen. Sie weisen aufgrund ihres Gewissens, das an Gottes Wort gebunden ist, und ihrer Verantwortung auf gesellschaftliche und politische Missstände hin. Friedrich v. Bodelschwingh der Jüngere hat sich – nach anfänglicher Kooperation mit dem NS-Staat – gegen die Obrigkeit gestellt und ist seinem christlichen Gewissen gefolgt. Dadurch hat er ethische und politische Zeichen gesetzt.

Weil christliche Existenz auch kritische Existenz ist, sollen Christen gerade auch die Politik und ihre Vertreter kritisch-verantwortlich begleiten. Gut ist es, wenn sie persönlich Zugang zu ihnen gewinnen. Dass sie für sie beten, ist nach 1Tim 2 ihre Pflicht. Weil Christen in dem allen um die Vorläufigkeit ihres politischen Engagements wissen, trachten sie zuerst nach dem Reich Gottes. Weil sie um das Endgültige wissen und darin verankert sind, können sie sich auch in großer Freiheit für das Vorläufige – die Politik und die Gesellschaft – einsetzen.

Beitrag aus Magazin EINS 2/2013

  Horst Afflerbach ist Leiter der Biblisch-Theologischen

  Akademie Wiedenest, Mitglied im Hauptvorstand der

  Deutschen Evangelischen Allianz und im Arbeitskreis Politik.

 

 

 

 

 

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367. Papst Benedikt XVI. trat zurück

Donnerstag, 23. Mai 2013 | Autor:

 

Wikipedia Petersdom Wolfgang Stuck 

Als am 11. Februar Papst Benedikt seinen Rücktritt verkündete, löste er bei Katholiken und Nichtkatholiken eine Schockwelle aus, denn „ein Papst stirbt, aber tritt nicht zurück“ war die landläufige Meinung.

Foto NAI Papst

Dazu kam, dass in derselben Nacht in der Kuppel des Petersdoms ein Blitz einschlug, was von vielen als ein böses Omen angesehen wird. 

Auch in Israel war man über den Rücktritt des Papstes betroffen, denn mit Benedikt XVI. verlor Israel einen Freund, der gemäß seiner theologischen Erkenntnis hinter den Juden steht, was er in seinen drei Werken „Jesus von Nazareth“ manifestierte. Für Israels Oberrabbiner Jona Metzger war dieser Papst der beste, den der Judenstaat erlebte. Auch der sefardisch-orthodoxe Oberrabbiner Shlomo Amar bedauert Benedikts Rücktritt, denn er befürchtet, dass sein Nachfolger den Juden und damit Israel nicht mehr so wohlgesonnen sein könnte.

 

Im Februar 1994 tagten in Jerusalem vier Tage lang 430 jüdische und christliche Persönlichkeiten aus 91 Ländern. Darunter waren fünf Kardinäle, unter ihnen der Vorsitzende der Glaubenskongregation Kardinal Joseph Ratzinger, ferner vier Metropoliten, neun Oberrabbiner, 103 Bischöfe und 54 Rabbiner. Ich weiß nicht, wer mich neben Kardinal Ratzinger platziert hatte – vielleicht hatte ich das einem Irrtum zu verdanken. Auf diese Weise lernten wir uns kennen.

 

In seinem Tagungsvortrag sagte er: „Die Juden haben am Tode Jesu keine Kollektivschuld, denn weder die Juden noch die Römer brachten Jesus ans Kreuz, sondern allein unsere Sünden, lehrt das Neue Testament. Durch Jesus Christus sind Juden und Christen ein Volk Gottes geworden. Israels Glaube ist seither universal. So wurde Israel durch Christus ein Segen für alle Völker. Das „Schmah Israel, unser Gott ist eins“ , blieb auch in den Evangelien rechtskräftig, denn es gibt auch jetzt nur einen Gott. Es ist an der Zeit, dass die katholische Kirche sich bei den Juden für ihre Feindseligkeit und Intoleranz entschuldigt“. (Auszug aus NAI-Artikel, Feb. 94)

 

Benedikt XVI. ist ein theologischer Denker und kein politischer Taktiker. Das machte ihm das Regieren als Papst im Vatikan schwer. Nicht nur der Papst, auch Pastoren von Kirchen mit nur 400 Mitgliedern haben gegen Intrigen zu kämpfen, wie viel mehr das Oberhaupt einer Kirche von 1,2 Milliarden Mitgliedern unterschiedlicher Interessen.

 

In seiner Amtszeit formalisierte er die 1993 von Papst Johannes Paul II. begonnene, aber von ihm als Kardinal aus gearbeitete Annäherung der römisch-katholischen Kirche an Israel. Nun können sie diplomatische Beziehungen aufnehmen. So besuchte er 2009 als Papst Benedikt XVI. Israel. Er war nach Paul VI. und Johannes Paul II. der dritte Papst, der Israel besuchte, war aber der erste Papst, der sich nicht nur gegen den Antisemitismus aussprach, sondern sich bei seinem Besuch im KZ-Auschwitz „als Sohn des deutschen Volkes“ unter die Mitschuld am Holocaust stellte.

 

Solche Judenfreundschaft forderte die Kurie heraus, daher wurde, um ein Schisma zu verhindern, die Pius Bruderschaft, die den Holocaust in seiner Gänze leugnet, in den Schoß der Kirche zurückgenommen. Ebenso führte er die lateinische Messe ein, in der für die Bekehrung der Juden gebetet wird. Nachdem er sich gegen die Homo-Ehe und gegen die Empfängnisverhütung aussprach, wurde er als nicht reformfähig diskreditiert. Um nicht weiter gegen seine Überzeugungen Kompromisse machen zu müssen, trat er als 85-Jähriger von Krankheit geschwächt von seinem Amt zurück.

 

Damit begann die Nachfolgerspekulation und brachte die Vision des irischen Mönchs Maleachi ins Gespräch, der im Jahre 1139 insgesamt 266 Päpste voraussagte und schrieb:

„Wenn sich alles wie ein Wirbelsturm um Jerusalem dreht, kommt ein Papst aus dem Osten (Papst Johannes Paul II. kam aus Polen und war der 264. Papst). Ihm folgen nur noch zwei Päpste. Der vorletzte Papst schafft Frieden zwischen Kirche und Juden (Papst Benedikt XVI. war der 265.) Danach folgt der letzte Papst, der 266., der sich, laut Maleachis Vision, zu Gott macht und über Jerusalem herrschen will“.

Das sind alles nur Spekulationen. Sollten sie sich aber bewahrheiten, werden sie sich nicht gleich von heute auf morgen erfüllen. Wir werden den neuen Papst Franziskus I. den 266., der ein Jesuit ist, im Auge behalten.

 

NAI Ausgabe April 2013 von Ludwig Schneider

 

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366. Wenn die sturen Israelis auf die Europäer hören würden…

Donnerstag, 23. Mai 2013 | Autor:

Foto Flash 90  NAI 4-2013

 

Lieber Blog Besucher,

ich muss mich immer wieder wundern, wenn ich die Vorschläge der Gutmenschen aus Europa zum Nahostkonflikt höre oder lese. Meine Betrachtungsweise stelle ich immer im Licht der Bibel an, und da ist es dann zwangsläufig, dass ich zu einen anderen Ergebnis kommen muss.

Trotz der „weisen“ Vorschläge aus Europa bleibe ich so gelassen wie der Autor dieses Berichtes, und sage dazu ganz einfach: Warten wir ab.

 

Wenn die sturen Israelis auf die Europäer hören würden…

 

… dann wäre endlich Frieden im Nahen Osten. Und es gäbe keinen Judenstaat mehr

 

Ein Trauerzug in Gaza-Stadt. Die Leichen von zwei kleinen Kindern werden durch die Stadt getragen. Betroffene Gesichter, tiefes Leid. Wir erfahren, dass eine Familie Opfer eines israelischen Luftangriffs geworden ist. Das Foto gewinnt den World Press Photo Award 2012.

 

Und noch eine Auszeichnung: Der Film heißt A World not Ours („Eine Welt, die nicht uns gehört“). Er weckt Sympathie für die Palästinenser in einem Flüchtlingslager. Ein kurzweiliger Streifen mit ausgezeichneter Musik.

Der dänisch-palästinensische Regisseur Mahdi Feifel erklärt: „Die ganze Idee eines jüdischen Staates ist lächerlich.“ Sein Film gewinnt bei der deutschen „Berlinale“ den Friedensfilmpreis (!).

 

Israelkritische Fotos, Filme und Texte haben beste Chancen, internationale Auszeichnungen zu holen. Denn in denKöpfen der gebildeten Europäer, die sich gerne als moderne linke Intellektuelle verstehen, hat sich ein Dogma festgesetzt: Es hängt allein am guten Willen der Israelis, ob im Nahen Osten Frieden herrscht. Und weil die verstockten Juden sich eben nicht ernsthaft um den Frieden bemühen und stattdessen ihre ganze Energie daran setzen, die armen Palästinenser zu unterdrücken, geht es mit dem Frieden nicht voran.

 

Und so stellen sich diese Friedensbewegten, die von den tatsächlichen Verhältnissen in Israel keine Ahnung(aber dafür eine umso überzeugtere Meinung darüber) haben, den Weg zum Frieden vor: 

* Israel stellt den Siedlungsbau sofort ein. (Warum der Bau von Häusern auf einem kahlen Hügel bei Ma’aleAdumim vor den Toren Jerusalems den Frieden mehr gefährdet als der Raketenbeschuss durch die Hamas, bleibtihr Geheimnis).

 

* Israel baut die Kontrollstellen ab und lockert die Abriegelung des Gazastreifens. (Mag sein, dass dann islamistische Fanatiker ein paar israelische Busse in die Luft sprengen oder ähnliches – aber für den Frieden müssen doch auch die Juden Opfer bringen, oder?)

 

* Israel räumt die „besetzten Gebiete“. (Die Räumung des Gazastreifens war doch ein Anfang! Heute herrscht dort ein fanatisches Terrorregime, unterdrückt Frauen, misshandelt Andersdenkende und vertreibt sich die Zeit damit, Raketen auf die Juden in der Nachbarschaft abzufeuern. Das ist doch ein Modell für die Räumung des so genannten Westjordanlands!)

 

* Israel räumt den Palästinensern ein umfassendes Rückkehr-Recht ein. (Abgesehen davon, dass der überwältigende Anteil der Palästinenser kein Recht auf „Rückkehr“ hat, weil er gar nicht in Israel geboren wurde – Israel wäre nach der „Rückkehr“ ein anderer Staat. Nachdem nämlich die Hamas die demokratischen Wahlen gewonnen hat, nutzt sie Demokratie, um diese abzuschaffen.)

 

* Israel akzeptiert die Zweistaatenlösung. (Wobei der europäische Gutmensch gar nicht daran denkt, dass viele Araber diese Lösung verabscheuen. Sie wollen ganz Jerusalem und ganz Palästina, keinen unansehnlichen Kleinstaat neben dem „jüdisch-zionistischen Gebilde“).

 

Dass Israel den Schlüssel zum Frieden in der Hand hält und ihn nicht benutzt, weiß mittlerweile in Europa jedes Kind. Deshalb: Öffentliches Lob für alle Künstler und Journalisten, die Israel kritisieren! Man muss doch nicht gleich ein Antisemit sein, nur weil man ein wenig Sympathie hegt für den arabischen Traum vom Verschwinden des Judenstaats?

 

Gott wird diesen Traum platzen lassen wie eine Seifenblase. Aber der moderne Europäer hält Gott ja für vorgestrig, ein weltfremdes Auslaufmodell, ähnlich wie Netanjahu. Aber er irrt sich. Bei beiden.

 

NAI Bericht April 2013 von Tommy Müller

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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365. Büßerhaltung und die Folgen

Mittwoch, 22. Mai 2013 | Autor:

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Büßerhaltung und die Folgen

 

 

Man sollte es nicht glauben und doch entspricht es den Tatsachen:

In der letzten Aprilwoche 2013 versammelte sich im “Palais des Nation” in Genf der Uno-Menschenrechtsrat, um den Vertreter der Bundesrepublik ins Gebet zu nehmen, denn es gab in Sachen Bundesrepublik “erhebliche Beanstandungen”, die zur Sprache gebracht werden mussten.

Der Iran bemängelte die Islamophobie in Deutschland, Nordkorea die eingeschränkte Versammlungsfreiheit, Russland, Weißrussland und Usbekistan die Gewaltexzesse der Polizei, Nicaragua sorgte sich um die Straßenkinder und Bahrain um die Zigeuner in Deutschland.

Kurzum: Gerade diejenigen, die allen Grund dazu hätten, vor der eigenen Türe zu kehren, weil in ihren Ländern ständig in grober Weise gegen die Menschenrechte verstoßen wird – man denke nur an Nordkorea, und die Presse- und Versammlungsfreiheit in den anderen Ländern – erkühnen sich, Deutschland, wegen eben dieser Dinge, auf die Anklagebank zu setzen.

 

Auch die Verbündeten Deutschlands konnten sich Seitenhiebe nicht verkneifen:
Die Amerikaner forderten Maßnahmen gegen die Neonazis und ein britischer Diplomat sinnierte über einen “institutionellen Rassismus”, der die NSU-Morde begünstigt habe.

Der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland, Markus Löning, Beauftragter für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Fragen – kurz Menschenrechtsbeauftragter – wies die Anschuldigungen nicht etwa als “unerträgliche Frechheit” zurück, sondern gab sich reuig, lernbereit und unterwürfig.

Zwar gibt es bei uns, in Ansätzen eine Unterdrückung unbequemer und politisch unkorrekter Meinungen, und es gäbe hier manches mit Recht zu beanstanden, aber doch nicht so, wie es von den Verklägern hingestellt wird.

Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob die Dreistigkeit mit der die Anklagen, die gegen Deutschland vorgebracht wurden, die Folge unserer ständigen Selbstanklagen, Reue –, Scham- und Schuldbekenntnisse sind, oder ob man Deutschland, das sich, im Umkehrschluss, weltweit ständig als Moralapostel aufspielt, eine Retourkutsche verpassen wollte.

Ebenso kann man unterschiedlicher Meinung darüber sein, was der Grund für die rückgratlose und devote Haltung des deutschen Vertreters ist.

Auch der türkische Vertreter nutzte die Gunst der Stunde um seine Hypothesen zum mutmaßlichen Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) vorzutragen und Maßnahmen gegen Fremdenfeindlichkeit zu verlangen und die Forderung nach der doppelten Staatsangehörigkeit zu bekräftigen.

 

Ein starkes Stück ist auch folgendes:

Die Vereinten Nationen haben die Bundesregierung zu einer Stellungnahme aufgefordert, warum Thilo Sarrazin für seine Thesen nicht strafrechtlich verfolgt wurde. Hintergrund ist eine Anzeige des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg gegen Sarrazin wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Sarrazin hatte in einem 2009 veröffentlichten Interview davon gesprochen, dass viele der in Berlin lebenden Türken und Araber keine produktive Funktion hätten, außer für den Obst- und Gemüsehandel.

Keine Frage, dass auch linke “Menschrechtskreise” in Deutschland in dieses Horn stoßen woran erkennbar ist, welche Gefahren der Meinungsfreiheit in Deutschland drohen.

Die Bundesregierung muss sich nun innerhalb von 90 Tagen dazu äußern, was sie zu tun gedenke (Junge Freiheit [JF] vom 18.04.13 – Im JF Archiv – Internet – nachlesbar).

Während man die “Anschuldigungen” der übrigen Länder als Farce abtun kann, ist hinsichtlich der Türkei, der daran gelegen ist weitere Türken bei uns einzugliedern und die sich gerne in innerdeutsche Angelegenheiten einmischt, eine andere Sichtweise geboten, dies insbesondere im Hinblick auf die Erpressbarkeit der deutschen Politik.

 

Foto Montage Agentur PJI Integration-Z1

 

Zur angeblichen “Islamophobie” in Deutschland folgende Zahlen:

Der Meinung, dass der Islam nicht in die westliche Welt passt, ist in Prozenten ausgedrückt, in der Bevölkerung anteilmäßig wie folgt verbreitet:

Spanien 65%, Israel 60%, Schweiz 59%, Frankreich, 55%, Deutschland 51%, USA 43%, Türkei 25% (Quelle: Bertelsmann Stiftung, veröffentlicht in ideaSpektrum, vom 02.05.2013 S.6)

Was die “Islamophobie” anbelangt, steht Deutschland demnach nicht alleine da.

Man muss davon ausgehen, dass 95% der bei uns wohnenden Muslime friedfertig ind. Die Frage ist aber, ob es so bleiben muss, denn das könnte sich spätestens dann ändern, wenn Muslim zu sein, einmal Vorteile bringen sollte.

Vergleichbares gab es auch bei den Deutschen. Als die Zuwanderung aus dem Osten einsetzte, wollten auf einmal alle Deutsche sein. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war es gerade umgekehrt. Ein typisch menschlicher Zug.

Hinzu kommt, dass der Islam potentiell gefährlich ist. Zwischen Islam und Islamismus besteht kein grundsätzlicher, sondern lediglich ein gradueller Unterschied, was jeder echte Muslim, wie der türkische Ministerpräsident Erdogan, jederzeit bestätigen wird.

Folgende Aussagen lassen deshalb aufhorchen:

“Europa wird ein einziger moslemischer Staat werden.” (Imam Ali Abu Al-Hassan, Ägypten) “Wenn wir 50% erreicht haben, muss das Grundgesetz weg und der Koran regieren.” Moslem Rassoul, Köln, bei einem Gespräch mit der Vereinigung “Christen begegnen Muslime”)

Der Deutsch-Afghane Walid Nakschbandi, von Beruf Journalist, meint: “Ihr (Deutsche) seid bei diesem Prozess lediglich Zaungäste, lästige Gaffer!” Und wie mit ihnen zu verfahren ist, postulierte der Turiner Imam Mohammed Kohalia: “Man muss sie töten und damit basta.”

Der belgische Politiker und Islamist Redouance Ahrouch will nach einem Sieg seiner flämischen Islampartei die Scharia einführen und verstieg sich in einem Interview zu der Behauptung, dass der Islam als universelle Religion erst das Aufkommen der europäischen Zivilisation ermöglicht habe.

In stark moslemisch geprägten Gebieten, wie in Kopenhagen kommt es immer wieder zu Übergriffen auf Christen und Islamkritiker.

In Dänemark fordert die Vereinigung “Ruf zum Islam” spezielle Schariazonen für moslemische Gebiete. Eine spezielle Moralpolizei soll auf Alkoholkonsum und Glücksspiel achten.

Am stärksten ist die Anpassung an muslimische Interessen in Großbritannien fortgeschritten. Das reicht vom Verbot Schweine auf Neujahrskalendern und Geschenkartikeln abzubilden, bis hin zum Alkoholbann an der Londoner Metropolitan Universität, wo 20% der Studenten Moslems sind. Mittlerweile verweigern muslimische Bus- und Taxifahrer blinden Fahrgästen die Mitnahme ihrer Führerhunde, weil Hunde als unrein gelten (JF 19/13, 03.05.2013).

Das mag man bei uns noch als Ausnahmefälle ansehen, entspricht aber voll und ganz dem religiösen Hinterwäldlertum in islamischen Ländern, wo man nach muslimischer Regel, einen Raum mit dem rechten Fuß betritt und mit dem linken Fuß zuerst verlässt.

Da muss man sich über die angebliche “Islamophobie” nicht wundern.

Leider ist man hierzulande weitgehend blind und naiv und völlig unkritisch. Auch kirchliche Kreise üben sich im Verharmlosen, was dazu führt, dass den Muslimen mehr und mehr Sonderrechte zugebilligt werden. Wenn wir nicht bald aufwachen sind wir bald nicht mehr die Herren im eigenen Land, weil wir einen Staat im Staate zulassen.

Von daher könnte der ägyptische Imam, der ein zukünftiges islamisch geprägtes Europa sieht, durchaus richtig liegen. Wobei anzumerken ist, dass wir hierzu, aufgrund unserer verkehrten Lebensweise, die zu einer Überalterung der Bevölkerung führt, noch einen zusätzlichen Beitrag leisten.

Was kann aus der Sicht des Wortes Gottes dazu gesagt werden:

Und ich sah den Himmel aufgetan: und siehe ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß treu und wahrhaftig und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.
Offenbarung 19, Verse 11 und 16

Wer wollte nicht schon alles die Welt unterwerfen: “Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt”, tönten die Nazis, und zu meiner Kindheit und Jugendzeit war man davon überzeugt, dass der Kommunismus irgendwann die ganze Welt beherrschen wird, und heute ist es der Islam, von dem man befürchtet, dass er immer mehr Macht und Einfluss gewinnt, und wenn wir weiterhin so naiv, blauäugig und gutgläubig-einfältig sind, kann das durchaus passieren.

Aber genau so, wie die Ideologien des 20. Jahrhunderts untergegangen sind, wird auch der Islam seine Zeit haben, weil die Zukunft einem anderen Herrn gehört, der einen neuen Himmel und eine neue Erde hervorbringen wird.

Deshalb müssen wir uns vor dem Widersacher und seinen diversen Lügenpropheten nicht fürchten.

Ungewiss ist nur, wie viel Zeit den Irrlehren zur Verfügung steht, welche Ausbreitung sie erreichen und inwieweit wir betroffen sind. Sicher ist nur, dass diesem allen Grenzen gesetzt sind.

Wichtig ist, dass wir als treu erfunden werden.

Jörgen Bauer

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364. Instrumentalisierung des NSU

Mittwoch, 22. Mai 2013 | Autor:

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Instrumentalisierung des NSU


Der Begriff NSU war mir bislang in einem positiven Zusammenhang bekannt:

Ich denke dabei an den NSU Ro 80, der, als erstes Auto mit Wankelmotor, in den 60er Jahren des letzten Jahrhundert entwickelt wurde, bevor die Firma NSU in den VW bzw. Audikonzern aufging.

Weniger positiv besetzt ist der Begriff “NSU” wenn er als Kürzel für “Nationalsozialistischer Untergrund” verwendet wird, denn hier sind einige Dinge, die mir sehr unangenehm auffallen. Das fängt damit an, dass uns ständig vermittelt wird, wie wir die Ereignisse zu sehen und zu bewerten haben. Womit ich bereits beim Thema bin.

Vorab folgendes:

In jedem Land gibt es eine rechtsextreme Minderheit. Man könnte das, psychologisierend, als die Folge eines gesellschaftlichen gruppendynamischen Prozesses beschreiben, wonach sich in der menschlichen Gesellschaft immer bestimmte Gruppierungen herausbilden, wobei extreme Gruppen ein bestimmtes Ausmaß allerdings nicht überschreiten dürfen.

Bedingt durch die Nazivergangenheit wurde hierzulande eine Hysterie gegen alles was wirklich oder auch nur vermeintlich “rechts” ist, herangezüchtet. Bei der typisch deutschen Neigung zur Gründlichkeit ist zu befürchten, dass auch hier weiterhin maßlos übertrieben wird, wodurch wir uns letztlich in Richtung einer Diktatur des “absolut Korrekten” bewegen.

Die Anzeichen sind unübersehbar.

Dem Rassismus, der den Deutschen hinsichtlich des 3. Reiches zur Last gelegt wird, liegt eine der typisch atheistischen “wissenschaftlichen” Theorien des 19. Jahrhunderts zugrunde, die nicht nur in Deutschland prominente Befürworter fand. In Deutschland wurde diese Theorie von vielen verinnerlicht und dann von Hardlinern mit “deutscher Gründlichkeit” umgesetzt.

Und eben dieser “Wissenschaftsglaube” war und ist das Bedenkliche!

Wenn man die “wissenschaftlichen” Theorien sieht, die heute herumgeistern, man denke an den angeblich menschengemachten Klimawandel, den Genderisms, den Feminismus, die Homoideologie, kurzum die ganzen, der Schöpfungsordnung zuwiderlaufenden Ideologien, dann erkennt man, dass die Gefahren heute nur aus einer anderen Richtung kommen.

Gegenüber diesen ist man blind, bedingt durch die Fixierung auf die Vergangenheit.

Nun zur eigentlichen Sache, dem NSU. Um Missverständnissen vorzubeugen:

Den Mordopfern und deren Hinterbliebenen ist kriminelles Unrecht geschehen. Dafür müssen die Täter verurteilt und die Hinterbliebenen nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) entschädigt werden. Nach dem OEG gelten für Verbrechensopfer die gleichen Regeln wie für Kriegs- und Wehrdienstbeschädigte, deren Angehörige und Hinterbliebene.

Anlass zur Kritik ist die Art und Weise wie der Fall in Medien und Politik “vermarktet” wird.

Zur Erinnerung:

Die Sache nahm ihren Anfang mit den Selbstmorden von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 04. November 2011, in Zwickau. Kurz darauf brannte die Wohnung der beiden Männer aus.

Dringend der Brandstiftung verdächtig ist die ständige Begleiterin von Mundlos und Böhnhardt, Beate Zschäpe. Bei den Ermittlungen ergaben sich erste Hinweise dass das Trio möglicherweise als Täter für die Morde an acht Türken, einem Griechen und einer deutschen Polizisten, in den Jahren 2000 bis 2006, verantwortlich ist. Dabei ergaben sich Hinweise auf Verbindungen zu rechtsradikalen Kreisen.

Kaum dass sich die ersten Hinweise auf die Täterschaft des Trios und deren rechtsradikalen Hintergrund ergeben hatten, setzte, noch bevor die Zusammenhänge eindeutig geklärt waren – sie sind es im Übrigen bis heute nicht – sofort die medial gelenkte Empörung mit den bekannten Betroffenheitsritualen, Selbstanklagen, Vermutungen und Vorverurteilungen ein, die seither anhält.

Der Grund für das große Medieninteresse und das der Politik liegt darin, dass es sich bei den Opfern um “Mitbürger mit Migrationshintergrund” handelt. Die begangenen Taten bekommen dadurch, im Verhältnis zu anderen, ebenso schweren Straftaten, ein besonderes Gewicht, weil es hier sofort zu dem Angstreflex als fremdenfeindlich usw. zu gelten kommt, wobei die Gefahren die von rechtsextremen Umtrieben ausgehen, als besonders groß herausgestrichen werden.

Daneben wird regelmäßig über den Fortgang der Ermittlungen und den Befindlichkeiten der Hinterbliebenen der Mordopfer – sofern diese einen Migrationshintergrund haben – berichtet, wobei diesen Raum zur Selbstdarstellung, zur Anklage und zu Forderungen geboten wird. Dabei fehlt es nicht an medialer Anteilnahme und Versprechungen seitens der Politik. Und das, obwohl die Taten bislang überhaupt nicht restlos aufgeklärt sind.

Dabei fällt auf, dass hinsichtlich der ermordeten Bereitschaftspolizisten Michele Kiesewetter kein derartiger Aufwand betrieben wird. Was weiter auffällt ist, dass es auch genügend Deutsche gibt, die Opfer von Übergriffen durch “Mitbürger mit Migrationshintergrund” wurden, ohne das dieses besonders erwähnt wird.

Wie sieht es z.B. mit mafiösen Strukturen in Großstädten, wie z.B. Berlin, aus, wo ganze Stadtteile rechtsfreie Räume sind, weil sie in allen Bereichen total von Großfamilien mit “Migrationshintergrund” dirigiert und terrorisiert werden? Die Polizei traut sich dort nicht mehr hin.

In solchen Fällen wird, „um nicht als fremdenfeindlich zu gelten und um der Fremdenfeindlichkeit keinen Vorschub zu leisten“, gezielt vertuscht und schon gar nicht geprüft ob ein “deutschenfeindlicher Hintergrund” vorliegt.

Ganz anders im umgekehrten Fall. Ist ein “Mitbürger mit Migrationshintergrund”, zumeist Türke oder Araber, betroffen, wird sofort ein rechtsradikales Motiv vermutet. Liegt ein solches nicht vor, wird dies am Ende der Nachrichten besonders betont, so, als wenn das Gegenteil der Normalfall ist.

Das geht, wie zu lesen war, sogar soweit, dass in einem rot-grün regierten Bundesland, die Anweisung erging, die Kriminalstatistik nochmals zu überarbeiten, weil, nach Auffassung der Regierenden, in dieser zu wenig „rechtsextreme Straftaten“ erfasst sind.

Hierzu ist anzumerken, dass das Raster, im Vergleich zu linksextremen Straftaten, erheblich enger ist, wenn es um „rechtsextreme Straftaten“ geht. Während auf der einen Seite bereits eine unkorrekte Äußerung ausreicht, muss es auf der anderen Seite eine Randale, wie die zum 1. Mai üblichen, sein.

Durch diese einseitige Fixierung entsteht der Eindruck, dass es bei uns jede Menge rechtsradikaler Gewalttäter gibt, die nur darauf lauern, über unschuldige Mitbürger mit Migrationshintergrund herzufallen. Im Ausland muss so der Eindruck entstehen dass Deutschland für Ausländer ein gefährliches Pflaster ist und eine Machtübernahme durch die Neonazis unmittelbar bevorsteht.

Die weitere Folge ist, dass die im vorliegenden Fall Verdächtigen bereits verurteilt sind, noch bevor der Prozess, der am 17. April 2013 beginnen sollte, überhaupt begonnen hat. Nach unserem Rechtsverständnis, gelten Beschuldigten solange als unschuldig, bis sie rechtskräftig verurteilt sind.

Weil der Prozess gegen die Verdächtigen das Zeug zum Schauprozess hat, legte das Bayerische Oberlandesgericht größten Wert darauf, dass alle Formalien eingehalten werden. Bei der Platzvergabe für die Medienvertreter wurden türkische Vertreter nicht mehr berücksichtigt, weil sie sich, aus Unkenntnis, zu spät gemeldet hatten.

Auf Drängen der türkischen Pressevertreter und nachdem diese das Bundesverfassungsgericht angerufen hatten, wurden die Plätze für die Medienvertreter jetzt durch ein Losverfahren nochmals neu vergeben. Dabei werden türkischen Medien angemessen berücksichtigt. Im Hintergrund waren bereits weitere Forderungen, wie die der Teilnahme türkischer Diplomaten und Politiker am Prozess, zu hören.

Angesprochen wurde auch eine Übertragung im Fernsehen. Der Beginn des Prozesses wurde auf den 6. Mai 2013 vertagt.

Allerdings stieß die jetzt vorgenommene Verlosung neuerlich auf Kritik, weil führende große deutsche Zeitungen leer ausgingen. Neue Beschwerden und Klagen wurden angekündigt. Hier muss man aufpassen, dass das ganze nicht zu einer Art Komödie wird.

Im Verfahren kann es nur darum gehen, ein Urteil darüber zu fällen, ob und in welcher Weise sich die Angeklagten im Sinne des Anklage schuldig gemacht haben und welche Strafen dafür zu verhängen sind.

Aufgrund des Medienwirbels wird eine harte Bestrafung der mutmaßlichen Täter erwartet. Was geschieht aber, wenn die erhobenen Beweise und Indizien zu einer Verurteilung nicht ausreichen? Sieht sich das Gericht dann genötigt den Erwartungen nach einer Verurteilung unter allen Umständen zu entsprechen, weil andernfalls eine gewaltiger “Shit-Storm” zu erwarten ist?

Über den weiteren Verlauf darf man gespannt sein.

Was kann uns das Wort Gottes dazu sagen?

Beim Richten sollt ihr die Person nicht ansehen, sondern sollt den Kleinen hören, wie den Großem und vor niemand euch scheuen; denn das Gericht ist Gottes.
5. Mose 1, Vers 17

Das ist eine nahezu klassische Aussage, die wir bereits in der Bibel finden. Das ist das klassische Ideal der Rechtsprechung, wie sie in der antiken Gestalt der Justitia, mit verbundenen Augen, dem Schwert in der rechten und der Waage in der linken Hand dargestellt wird.

Im Bibelwort kommt noch hinzu, dass das Richten nicht allein Menschensache ist, sondern, dass letztlich Gott der Richter ist, der, wie es in Römer 13 gesagt wird, der Obrigkeit lediglich die Macht zum Richten verliehen hat. Der Richter ist bleibt damit Gott gegenüber verantwortlich. Das heißt, er muss gerecht, ohne Ansehen der Person und ohne sich einschüchtern zu lassen, richten.

Es war ein guter Brauch, als an der Wand hinter dem Richtertisch noch ein Kruzifix hing, um die Verantwortung des Richters gegenüber Gott zu verdeutlichen.

Unabhängig davon, wie dies von den Gerichten heute gesehen wird, tun wir selbst gut daran, wenn wir uns bei der Beurteilung einer Sache vom Wort Gottes leiten lassen.

Jörgen Bauer

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363. Sodom und Gomorrha heute

Dienstag, 21. Mai 2013 | Autor:

Homo-ehe Wikipedia Montrealis Z2.

Lieber Blogbesucher,

die nachfolgende Aufzählung sagt alles aus, dazu braucht es keine weiteren Erklärungen.

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Sodom und Gomorrha heute

 

Zuerst wurde die Gotteslästerung freigegeben.

Dann die Pornographie.

Dann die Abtreibung.

Jetzt folgen Homosexualität und Lesbianismus.

Und bald auch Polygamie und Euthanasie,

Inzest und Sodomie.

Diese Reihenfolge ist zwangsläufig.

Wenn die letzte Stufe erreicht ist,

befindet sich die Menschheit im gleichen Zustand

wie die Zeitgenossen Noahs vor der Sintflut

und die Städte Sodom und Gomorrha vor ihrem Untergang.

Dann gibt es nur noch EINE Steigerung nach unten:

die weltweite offene Anbetung Satans

und seines Sohnes, des Antichristen,

vorbereitet durch eine weltweite Vernetzung,

durch eine Religion der Beliebigkeit

und durch den immer offensichtlicher werdenden Kampf

gegen Jesus Christus als den einzigen Weg zu Gott dem Vater.

“Aber der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel:

Der HERR kennt die Seinen.

Und: Es lasse ab von Ungerechtigkeit,

wer den Namen des HERRN nennt”

(2. Timotheus 2,19).

 

 

Begriffserklärung:

Pornographie = Darstellung von unzüchtigen Handlungen

Homosexualität = erotische Neigung zum eigenen Geschlecht; gleichgeschlechtliche Liebe

zwischen Männern

Lesbianismus = gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Frauen

Polygamie = “Vielehe”, Zusammenleben mit mehreren Partnern des anderen Geschlechts

Euthanasie = “Sterbehilfe”; aktive Euthanasie = Tötung aufgrund einer Krankheit oder

Behinderung

Inzest = Geschlechtsverkehr mit nahen Blutsverwandten (Eltern, Kinder, Geschwister u.a.)

Sodomie = sexueller Verkehr mit Tieren

Dr. Lothar Gassmann

Der schmale Weg Nr. 2 / 2013

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362. Taufe wie Jesus sie befohlen hat – und nicht wie es die Kirche tut

Montag, 20. Mai 2013 | Autor:

 

Lieber Blog Besucher,

über die Taufe wie sie in Europa besonders aber in Deutschland von den Großkirchen praktiziert wird, wurde schon viel diskutiert.

Ich möchte mich daran nicht mehr beteiligen. Eines nur ist mir in all den Jahren klar geworden. Von einer Taufe im biblischen Sinne kann bei der zurzeit gängigen Praxis nicht gesprochen werden. Es ist eine Besprengelung eines 6 wöchigen alten Babys, dass in die Kirche getragen wird.

Die biblische Taufe, so wie sie das Wort Gottes beschreibt und Jesus vorgeschrieben hat, kann man im nachfolgenden Beitrag nachlesen.

 

Die Taufe im Neuen Testament

 

Mit freundlicher Genehmigung von

© 1986 Ernst G. Maier (Konferenz für Gemeindegründung) Alle Rechte vorbehalten.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der „Konferenz für Gemeindegründung“ www.kfg.org,Deutsche Gemeinde-Mission e.V. www.dgm-online.org

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