288. Götzendienst im 21.Jahrhundert
Donnerstag, 6. Oktober 2011 | Autor: intern
Lieber Blog Besucher!
Mir hat vor Jahren einmal ein Mann gesagt:
Das 21.Jahrhundert wird religiös oder es findet nicht statt.
Sehr oft werde ich an diesen Satz erinnert. Besonders wenn ich erlebe, was sich in unseren Tagen alles abspielt. Sogenannte Christen, haben aus dem Evangelium von Jesus Christus eine „christliche Religion“ gemacht. Mit wahren Christentum hat das was hier abgeht nichts mehr zu tun.
Wikipedia Petersdom Wolfgang Stuck.
Lesen Sie den Artikel von Thorsten Brenscheidt, dann werden Sie erkennen was ich meine.
„Kleine Entdeckung zum Papst-Besuch“
von Thorsten Brenscheidt, Bochum
Es ist eigentlich undenkbar: Während prominente Evangelikale wie Ulrich Parzany, Christine Schirrmacher, Roland Werner und Martin Dreyer sich Papst Benedikt XVI. anbiedern und ihm huldigen als „Lieber Bruder in Rom“ (so der Buchtitel beim Knaur-Verlag; Übergabe an den Papst s. u.), konfrontiert ihn der nicht gerade als bibeltreu bekannte Eugen Drewermann in einem offenen Brief mit biblisch begründeten Anfragen:
„Lasst ihr euch nicht Vater nennen. Ein einziger sei euer Vater, der im Himmel ist.“ Wie also kann es christlich einen „Pater Patrum“, einen Vater aller Väter, einen Papst geben, der sich vermisst, von Amts wegen Gott selbst auf Erden zu vertreten? Gott bedarf keiner Vertreter. Eben deshalb aber ist christlich ein Hauptfehler des römischen Katholizismus, dass er Gott bindet an ein paternales Amt mit Anspruch auf Gottähnlichkeit und ausgestattet mit Unfehlbarkeit in allen Fragen, die menschlich relevant sind. … Ein Petrusamt? Mitnichten. Als Jesus … das Wunder des reichen Fischfangs bewirkt, fällt Petrus auf die Knie und bittet Jesus darum fortzugehen, da er doch nur ein sündiger Mensch sei. Gerade diese Einsicht in die eigene Fehlbarkeit befähigt ihn in Jesu Augen, die entscheidende Erfahrung mit Gott weiterzugeben, dass er uns nah ist auch in unserer Schuld. Bedingungslos und ohne priesterliche Opfervorleistung. Kein Amt kann davon dispensieren, kein Amt dazu verhelfen. „Gott ist Person und lässt sich nicht den Mund mit amtlichen Musterblättern wischen“, schrieb Sören Kierkegaard. Was Gott sehen möchte, ist, dass und wie wir als Person leben. Alles Beamtete in Sachen Religion ist für ihn nichts als Anmaßung, Verfälschung, Maskerade. Ein Papstamt ist die maximale Persiflage auf den Propheten, auf dieses ganz und gar Persönliche der Existenz. Doch eben die Fragen des Lebens an die Unpersönlichkeit der klerikalen Ämterhierarchie gebunden zu haben, macht aus der Sache Jesu eine Art archaischer Magie zum Zwecke bloßer Machtausdehnung. Es verfälscht die Freiheit des Vertrauens zu einem Akt von Außenlenkung und Gehorsam. Es wirkt nicht heilend, es zerstört durch die Entfremdung der Person in den verfassten Gruppenzwängen eines hohlen Kirchenkollektivs. Lässt sich die Deformation des Christlichen noch steigern? Allerdings. Die Kirche Roms, welcher Sie vorstehen, Herr Ratzinger, umkleidet ihr hohes Priesteramt mit Vorstellungen aus dem persisch-römischen Herrscher- und Kaiserkult und sucht buchstäblich mit der Sache Jesu Staat zu machen. Der absolutistische Monarch des Kirchenstaates Roms, ein Nachfolger der Cäsaren, nicht ein Nachfolger Petri oder Jesu ist es, als welcher Sie im September 2011 das demokratisch gewählte Parlament der BRD besuchen wollen. Es ist mein Wunsch – nein, es ist Jesu Forderung an Sie: Befreien Sie sich selbst von der notorischen, neurotischen Verfälschung des Lebens … Folgen Sie in Wahrheit Petrus, der dem hohen Priester seiner Tage offen sagte: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ … Wie anders könnten Sie zu derlei Fragen sprechen, wären Sie frei, nicht länger mehr ein Theokrat der Kirche Roms, sondern ganz einfach ein glaubwürdiger Christ als Sprachrohr vieler Gläubiger! Der Redefreimut Jesu, er wäre dringend nötig im deutschen Bundestag zu Berlin.“ (Hervorhebungen durch T.B.)
Lieber Blogger,
ich muss gestehen, dass ich den Artikel nicht bis zum Ende gelesen habe. Allerdings denke ich schon, dass die gemachten Einwände gegenüber der kath. Kirche mit Sicherheit berechtigt sind. Auch ich kann bis heute nur sehr wenig mit dieser „Glaubensgemeinschaft“ anfangen.
Jetzt aber nach dem Deutschlandbesuch muss ich sagen, dass mein Respekt gegenüber dem Papst stark gewachsen ist. Nicht weil er große Taten gezeigt hat. Nein, vielmehr weil er nur das scheinbar Selbstverständliche zu vermitteln gesucht hat. Das was so klar ist, dass es irgendwie alle zu vergessen scheinen. Denn die Botschaft, die für mich aus seinen Predigten herauszuhören war, ist: MEHR JESUS!
Dieses Motto hat mich wirklich beeindruckt, weil ich es so wunderbar finde, aber um ehrlich zu sein nie erwartet hätte. Damit hat er, so denke ich, ein ganz klares Signal an die Okumene und auch die Kritiker gesandt: Es geht um Jesus! Es gibt Fragen und Probleme? Ja, aber erstmal und zu allererst geht es um Jesus.
Der Papst hat von Jesus geschwärmt und Millionen mussten ihm zuhören. Er hat die Suche nach dem Sohn Gottes als höchstes und wichtigstes Ziel ausgerufen und die Mächtigen dieses Landes mussten zuhören – kommentarlos.
Damit hat der Papst seine für ihn gedachte Rolle eingenommen als moralische Instanz gerade in diesem, seinem Heimatland. Unabhängig, eindeutig und frei um die wirklich wichtigen Themen anzusprechen: 1. Jesus; 2. Jesus; 3. Jesus.
Diese Worte wollte ich noch gern Ihrem Beitrag hinzufügen. Vielen Dank!
MfG
Sehr geehrter Kommentator,
danke für Ihren Kommentar in meinen Blog. Ich will Ihnen dazu nur ganz kurz antworten.
Das gefährliche an dieser Religion – Christentum ist keine Religion – ist, die Vermischung. Wenn man hier keine Geistesunterscheidung hat, wird man mit Sicherheit immer darauf herein fallen. Ich behaupte nicht, dass ich dies schon alles unterscheiden kann. Aber ich bitte den Hl.Geist immer häufiger mich in alle Wahrheit zu führen. Jesus hat uns diesen Beistand, Helfer und Tröster vor seiner Himmelfahrt zugesagt.
Warum sage ich das? Eine Kirche die das Wort Gottes mit Füßen tritt kann ich nicht gutheißen. Das erste Gebot, das uns Jesus geboten hat. Wir sollen Gott allein und von ganzen Herzen lieben, anbeten und ihn ehren. Nicht Maria und Heilige dieser Kirche. Diese setzt die Tradition der Kirche, die sich in Konzilsbeschlüssen niederschlägt, und im Gegensatz zur Bibel steht, vor das Wort Gottes. Der Grund ist leicht zu erkennen: Im Gewand der Tradition legt die Römisch-Katholische Kirche das fest, was ihr zur Erreichung ihrer Ziele günstig erscheint. Da setzt sie sich über die Heilige Schrift hinweg. Der Autor der Bibel ist der Heilige Geist.
Es ist ein Unding, dass ein Papst das was er sagt und denkt zur Tradition erklären kann, und das dann zählt, vor der Schrift. Der Papst hat das Recht und die Pflicht jede kritische Rückfrage, die sich auf die Schrift oder auf die Tradition stützt, als unerlaubt niederzuschlagen.
Wollen Sie immer noch ein Fan dieser Kirche sein. Jesus hat es schon sehr deutlich gesagt: Sie sagen Herr, Herr aber ich kenne sie nicht.