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468. Nachdenkliches für Manager – Aus der Spur geraten 4-96

Sonntag, 18. Oktober 2015 | Autor:

Lieber Blog Besucher,

die tiefsinnigen Gedanken von Karlheinz Binder haben mich viele Jahre erfreut und immer wieder zum Nachdenken angeregt. Genießen Sie diese Worte und nehmen Sie davon etwas in Ihrem Alltag mit.

 

 

 

Aus der Spur geraten

Die Fußgängerampel sprang auf Rot. Ich fuhr langsam heran an den Überweg und erkannte plötzlich unter den Passanten Yvonne, die Schwester von der chirurgischen Abteilung des örtlichen Krankenhauses. In den drei Jahren, die ich sie nicht gesehen hatte, war sie noch hübscher geworden. Ich winkte ihr zu, aber der Gruß blieb unbemerkt.
Meine Gedanken wanderten die 36 Monate zurück: Ich hatte damals Schmerzen bekommen, mein Hausarzt schickte mich zum Facharzt in die Klinik und der sah mich nach der Untersuchung freundlich an und sagte: „Wir müssen operieren und zwar schnell. Sie finden sich am Mittwoch hier ein, dann treffen wir alle Vorbereitungen und Donnerstagfrüh sind Sie dran“.
Er machte sich in seinem beeindruckenden DIN-A4-Kalender eine Notiz und als ich in die Brusttasche nach meinem eigenen Planer griff, lächelte er mich in einer Art an daß ich wußte: Hier war nichts abzustimmen, es hatte keinen Zweck Termine zu vergleichen, das war entschieden.
Wir klappten unsere Bücher zu, gaben uns die Hand und ich ging.
Im Büro schaute ich auf meinen Tagesplänen nach, was für die nächsten Wochen anstand und unter dem Druck höherer Gewalt fügte sich plötzlich alles ganz einfach: Die Konferenz am 17. würde auch ohne mich laufen, den Inhalt einer Geschäftsreise erledigte ich durch ein 5-Minuten-Telefonat, andere Anlässe delegierte ich an Mitarbeiter und Kollegen und erntete hier und da ein freudiges Lächeln über den Vertrauensbeweis und als alles geklärt war fragte ich mich nachdenklich, ob eigentlich erst so etwas notwendig ist, um unsere Wichtigkeit und Bedeutung auf das Wirkliche zu reduzieren.

Als sie mich mit meinem Klinikbett durch die sich leise surrend öffnende Tür in der Operationssaal fuhren, war ich noch ganz der alte. Ich scherzte mit dem Anästhesisten, machte dem Chefarzt ein Kompliment über seinen grünen, offensichtlich maßgeschneiderten Kittel und fühlte mich wie immer, als einer, der gut trainiert war, körperlich fit.
Meine letzte Wahrnehmung bestand in einer Stimme, die zu mir sagte: „Machen Sie schon mal die Augen zu, gleich werden sie schlafen“ und dann versank ich in samtene Dunkelheit.

Als ich wieder aufwachte, schien die Sonne ins helle Zimmer, ich hatte keine Schmerzen, aber meine Kraft war weg.
Seltsam, dachte ich, da kommt plötzlich eine Situation in unser Leben, unerwartet, unangemeldet, reißt uns aus unserem Rhythmus, unserem Selbstverständnis, dem gewohnten Rahmen, zwingt uns eine veränderte Umgebung, Geltung, einen anders gültigen Stellenwert auf, innerhalb von ein paar Stunden wandelt sich ein Mensch vom Bestimmenden zum Duldenden. Einer, der sonst auf seine Energie und Tüchtigkeit als Normalität vertraut, wird zum Abhängigen. Da zeigt es sich: Die Fundamente unserer gewohnten Sicherheiten sind viel dünner als vermutet. Eine Krankheit, ein unachtsamer Augenblick hinter dem Steuer, ein falscher Tritt auf einer Treppenstufe, selbst ein falsches Wort im falschen Augenblick können zu einem eigendynamischen sozialen oder biologischen Prozeß werden, zur verändernden Weichenstellung ins nicht mehr durch uns selbst Planbare.
Ich beobachtete die freundlichen Ordensschwestern in ihren weißen Trachten, mit ihrer gütigen Freundlichkeit, ihren fleißigen, helfenden Händen, die nur deshalb so unermüdlich sein konnten, weil sie in der unsichtbaren Verborgenheit unablässig zum Gebet gefaltet waren. Die deshalb Herzlichkeit ausstrahlten, weil ihre Liebe aus dem Wissen stammte, daß da einer war, der seinen Leuten gesagt hatte: „Liebet einander, wie ich Euch geliebt habe“, Jesus Christus. Ihre Lebensaufgabe ist das Dienen, eine Gabe Gottes, aber wer strebt schon nach ihr.
Ist nicht Befehlen, Anordnen, Dirigieren, viel attraktiver, erhebender? Das ist doch etwas anderes, als jemand die Bettpfanne unterzuschieben, ihm den Rücken mit Franzbranntwein einzureiben, die Arme und Achselhöhlen zu waschen?
Gehört Krankheit, das Zurückgeworfensein auf unsere vergängliche Physis, dazu, wieder Mensch zu werden?

Da fühlen wir Verantwortlichen, Tonangeber, Opinion-Leaders uns so sicher in unser Art und Wichtigkeit, wir achten darauf, daß unser Image stimmt, man uns die Beachtung schenkt, die uns zukommt, wir wirken entschieden, dynamisch, überzeugend, vertrauenerweckend und schätzen uns selber auch so ein und dann wirft uns irgend ein Ereignis aus dem so spursicheren Selbstverständnis.

Was hatte Yvonne, die hübsche Krankenschwester gesagt, als sie den Kopf durch die Tür meines Zimmers steckte?: „Sind Sie der Karlheinz Binder, der in „Geschäftsmann und Christ“ Artikel schreibt? Ich hatte mit dem Kopf genickt und mit einem herzlichen Gefühl der Dankbarkeit an die Chefredaktion in Zürich gedacht, die sich durchgerungen hatte, von mir endlich ein Foto zu bringen, auf dem selbst ich mich wiedererkannte.
„Dann schreiben Sie doch mal“ meinte Yvonne, „etwas über Ihre Zeit hier im Krankenhaus, denn wenn es Situationen gibt, die Menschen nachdenklich machen könnten, dann doch wohl hier, oder?“
„Ja“, sagte ich zu ihr, „ich werde einen Artikel schreiben und Sie kommen darin vor“.
Wie immer Sie heißen, ich grüße sie herzlich und mit einer besonderen Empfehlung von Yvonne.

Karlheinz Binder

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451. Das Missverständnis des Glaubens

Dienstag, 22. September 2015 | Autor:

WolfgangWegert

Lieber Blog Besucher,

mich sprach der Predigttext und die Gedanken die sich Pastor Wolfgang Wegert von der Arche Gemeinde Hamburg dazu gemacht hat, sehr an. Ich hoffe, dass auch Sie einen Gewinn davon haben.

Die Bibel sagt zum Thema Glauben folgenden wichtigen Satz:

Der Glaube ist der tragende Grund…….

 

Hier nun der Predigttext

Arche Hamburg

Arche Gemeinde Hamburg

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432. Wie verfolgte Christen den Islam erleben

Montag, 9. März 2015 | Autor:

weltverfolgungsindex2015

Foto von open doors

Lieber Blog Besucher,

seit Jahren hat es mir Gott aufs Herz gelegt, für meine verfolgten Geschwister weltweit täglich zu beten. Der monatliche Gebetskalender von open doors ist da eine große Hilfe. Wenn man sich mit dieser Problematik täglich auseinander setzt dann kommt sehr oft ein Gedanke von Wut und Verzweiflung. Da ich aber weiß, dass Gott alles was auf dieser Erde gesieht in seiner Hand hat, bete ich weiterhin mit Zuversicht und Hoffnung.

Was mich aber immer wieder traurig macht ist die Tatsache, dass viele Christen hier im Westen keinerlei Anteil am Schicksal unserer Geschwister nehmen, obwohl dies Jesus ausdrücklich befohlen hat. Lieber spult man seine eigenen Programme Tag für Tag herunter und bleibt in der christlichen Komfortzone. Nach dem Motto – nur nicht auffallen.

Ein weiterer Punkt der mich erschüttert ist die Tatsache dass Kirchenführer sich den Islam andienen, obwohl es doch mehr als deutlich ist, dass Allah nicht der Gott der Bibel ist. Wenn ein Pastor in Bremen nun so etwas in seiner Predigt deutlich macht, dann wird er von diesen Leuten samt der Politik „an die Wand“ gestellt.

Jeder der ernstlich an der Wahrheit interessiert ist, sollte diesen Bericht von Markus Rode einmal mit offenen Augen und Ohren des Herzens lesen, und den Heiligen Geist um Offenbarung bitten. Der Herr segne Sie.

 

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Foto von open doors

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Ein Kommentar von Markus Rode, Leiter Open Doors Deutschland

Am 7. Januar hat Open Doors den Weltverfolgungsindex 2015 veröffentlicht, um auf die fehlende Religionsfreiheit von Millionen Christen weltweit aufmerksam zu machen. Namhafte Medien haben daraufhin die Rangliste der 50 Länder veröffentlicht, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. 40 dieser 50 Länder haben muslimische Regierungen und sind vom Islam geprägt. Als Haupttriebkraft der zunehmenden Christenverfolgung gilt der islamische Extremismus, der weltweit und auch in der westlichen Gesellschaft immer deutlicher hervortritt.

Am Tag der Veröffentlichung des Weltverfolgungsindex ereignete sich in Paris der schreckliche Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo. Medien, Politiker, Kirchenvertreter und muslimische Verbände erklärten angesichts der erschütternden Nachrichten wie schon häufig zuvor, dass Terror und Gewalt nichts mit dem Islam zu tun hätten.

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Der Islam, so der Tenor der meisten Beiträge, sei, richtig verstanden, eine friedliche Religion. Wenn wir verfolgten Christen, die seit Generationen in islamischen Ländern leben, erklären würden, der Islam sei friedlich, so würden sie das als eine weitere Demütigung und Ungerechtigkeit empfinden. Denn sie zahlen gerade deshalb einen hohen Preis, weil sie mit einem Islam konfrontiert sind, der ihnen verbietet, ihren Glauben frei zu bekennen.

Werfen wir einen kurzen Blick auf die aktuelle Lebensrealität einiger Christen in islamischen Ländern, deren Leid stellvertretend für viele steht. Im Sudan wurde die Ärztin und Christin Meriam Ibrahim wegen Apostasie (Abfall vom Islam)
zum Tode verurteilt. Dabei ist sie bei ihrer christlichen Mutter aufgewachsen und hat sich selbst zeitlebens als Christin betrachtet. Ihr zweites Kind musste sie – mit Ketten gefesselt – im Gefängnis zur Welt bringen. In Pakistan wurde ein christliches Ehepaar wegen angeblicher Entweihung des Korans von einem aufgebrachten Mob grausam gelyncht. Im gleichen Land wurden in Lahore etwa 150 christliche Familien von mehreren Tausend Muslimen aus ihren Häusern gezerrt und vertrieben. Auslöser war der Vorwurf gegen einen Christen, er habe den Propheten Mohammed beleidigt.

Wie wirkt die Aussage, der Islam sei eine friedliche Religion, auf die pakistanische Christin Asia Bibi, die 2010 von einem islamischen Gericht wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilt wurde und seitdem in einer Todeszelle sitzt? Wie auf die Christen muslimischer Herkunft, die im islamischen „Gottesstaat“ Iran wegen Apostasie (Abfall vom Islam) in Gefängnissen gefoltert werden?

Auch wenn die große Mehrheit der Muslime in unserem Land einen friedlichen Islam praktiziert, müssen Millionen von Christen im Nahen und Mittleren Osten, in Zentralasien und Afrika seit vielen Jahren als Minderheit unter einem Islam leben, der ihnen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit verweigert. Daran sind nicht nur extremistische Gruppen wie IS, Boko Haram, Al Kaida oder Hamas beteiligt. Auch viele andere verstehen sich deshalb als die „wahren“ Muslime, weil sie den Worten des Propheten vorbehaltlos Gehorsam leisten wollen. Diesen Muslimen wie auch ganzen Staaten gilt das „göttliche“ Gesetz der Scharia höher als jedes von Menschen gemachte Gesetz. Sie bekämpfen Christen, aber auch zunehmend gemäßigte Muslime, die den „wahren“ Islam aus ihrer Sicht verraten. Dies gilt u.a. auch für Länder wie Sudan oder Saudi-Arabien, in denen die Regierenden einen Islam durchsetzen, der die Menschenrechte der Christen und Andersgläubiger völlig missachtet.

Auch wenn der Islam in seiner extremistischen Ausprägung Hauptursache für die weltweite Christenverfolgung ist, sieht die weitaus größte Zahl der betroffenen Christen es nicht als ihre Aufgabe an, gegen den Islam vorzugehen. Stattdessen sind sie bestrebt, allen Muslimen nach dem Vorbild Jesu in Liebe zu begegnen und ihnen seine Botschaft des Friedens mit Gott und
den Menschen weiterzugeben.

Der Gründer von Open Doors, Bruder Andrew, buchstabiert das Wort „ISLAM“ auf ganz eigene Weise: I Sincerely Love All Muslims (Ich liebe alle Muslime).

Weil der Preis immer höher wird, den unsere Glaubensgeschwister durch die Zunahme der Verfolgung zahlen, brauchen sie umso mehr unsere Gebete und Unterstützung.

 

www.opendoors.de

Ich danke der Pressestelle von open doors für die Genehmigung zur Veröffentlichung.

Thema: Christliche Seite | Ein Kommentar

418. Der große Unterschied beim Sterben

Donnerstag, 30. Oktober 2014 | Autor:

 

Gemälde von Michael Willfort

Vom Leben und Sterben des Paul Beßler

Eine ungewöhnliche Bekehrung Ein Anruf bei idea mitten im Urlaub: Ein todkranker 24-Jähriger ist Christ geworden. Nun möchte er, dass bekannt wird: Man kann als Christ getrost sterben. Eine junge Ärztin aus Halle an der Saale bat im Auftrag des Patienten, darüber zu berichten.

Also, auf nach Sachsen-Anhalt! Ein Bericht des Leiters der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, Helmut Matthies (Wetzlar), die das Wochenmagazin ideaSpektrum herausgibt.

Universitätsklinikum Halle an der Saale am 23. Juli 2013: Draußen sind 28 Grad. Es herrscht eine fröhliche und ausgelassene Stimmung in der mit rund 230.000 Einwohnern größten Stadt im Bundesland Sachsen-Anhalt. Hier gründete einer der bedeutendsten Pietisten – August Hermann Francke – vor 300 Jahren eine Schulstadt und Waisenhäuser. Er schrieb Kirchen-, Missions- und Bildungsgeschichte. Davon zeugen bis heute die großen Franckeschen Stiftungen mitten in der Stadt. Nach 56 Jahren Diktatur (von 1933 bis 1989) ist freilich vom Pietismus und Kirchlichen wenig übrig geblieben.

Nicht mal 10 % gehören überhaupt irgendeiner Kirche an. Und doch schreibt Gott auch in dieser Stadt seine Geschichte weiter und lässt Menschen auf völlig ungewöhnliche Weise Christen werden.

Paul ist himmelswach

Am Ende der Krebsstation der Uniklinik liegt im letzten Zimmer Paul Beßler. Er ist 24 Jahre alt und möchte sterben, weil er sterben kann. Denn er freut sich auf den Himmel, wo kein Leid mehr ist, keine Tränen, keine Schmerzen. Das Wort Krebs hat hier seinen Schrecken verloren. Paul Beßler ist nicht lebensmüde, sondern himmelswach. Und das ist ganz ungewöhnlich für einen jungen, hoffnungsvollen Spitzensportler wie ihn, der einmal blendend aussah.

Weltmeister im Drachenbootfahren

Wie kam es dazu? Paul und seine ältere Schwester wachsen nahe Halle in einer Familie auf, die lieb, gebildet, strebsam ist, aber bisher nichts mit Gott und Kirche zu tun hatte. Paul schafft das Gymnasium ohne Probleme. Er engagiert sich intensiv im Halleschen Kanu-Club 54 e. V. Bei den Weltmeisterschaften im Drachenbootfahren 2005 in Schwerin erlangt er mit den „Kanu Tigers“ zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille; 2007 kehrt sein Team von den Weltmeisterschaften in Frankreich mit sechs Titeln als erfolgreichste Mannschaft nach Halle zurück.

Nach dem Abitur 2010 zieht es Paul hinaus in die Ferne – nach Australien. Er möchte sich mal ganz allein ausprobieren und arbeitet zunächst auf einer Rinder- und später auf einer Schafsfarm. Nach seiner Rückkehr fängt der auch technisch interessierte Paul an, Mechatronik (eine Kombination aus Maschinenbau, Elektronik und Informatik) an der thüringischen Universität Ilmenau zu studieren. Ein Kommilitone von ihm – Jonathan von der Studentenmission in Deutschland (SMD) – spricht ihn als Einziger in seinem bisherigen Leben auf den christlichen Glauben an.

Paul hört interessiert zu, aber es geht nicht in die Tiefe. Er ist jung, erfolgreich und hat eine glückliche Familie im Hintergrund. Welchen Mehrwert sollte da Gott bringen?

Die Krankheitszeit begann im Juli 2012

Im Juli 2012 wird er an einem Wochenende in Ilmenau plötzlich zweimal hintereinander bewusstlos und erleidet Krampfanfälle. Im Krankenhaus stellt man einen Gehirntumor fest. Schon am Mittwoch wird Paul operiert. Für die Bestrahlungen und die Chemotherapien kommt er in seine Heimatstadt Halle. Bald hat er Wundheilungsstörungen. Er muss erneut am Kopf operiert werden. Wieder wird die Schädelplatte entfernt. Zwischenzeitlich nimmt er an einer Reha in Kreischa südlich von Dresden teil. Danach geht die Behandlung weiter.

Sie haben noch drei Tage zu leben

Im November hat er plötzlich starke Schmerzen im Rücken. Er kann sein linkes Bein nicht mehr richtig bewegen, hat Taubheitsgefühle und bewegt sich nur noch an Krücken fort. Eine Neurologin aus Halle überweist ihn in die Notaufnahme des Universitätsklinikums. Er muss sofort operiert werden. Überall finden sich Metastasen. Er wird operiert und operiert. Es gibt Komplikationen. Im Januar erfährt Paul von den Neurochirurgen, dass er noch ungefähr drei Tage zu leben hat. Der Vater (ein leitender Angestellter in der Baubranche) und die Mutter (Leiterin einer Kindertagesstätte) – die sich ständig rührend um ihn kümmern – sind total verzweifelt. Paul klagt: „Ich bin noch zu jung, um schon zu sterben!“

Eine kleine Chance

31. Januar 2013: Paul wird auf die onkologische Abteilung des Universitätsklinikums verlegt. Die Krebsexperten sehen aus ihrer langjährigen Erfahrung eine kleine Chance. Sie wollen noch eine Chemotherapie versuchen. Sie erfolgt am selben Tag. Plötzlich ist wieder Hoffnung da. Paul wird von einem Team von Onkologen betreut, zu dem der Oberarzt Thomas Kegel und auch die junge Ärztin Ivonne Hasche gehören. Die 35-jährige Pietistin aus der Nähe von Bautzen strahlt – wie Paul sagt – einen tiefen inneren Frieden aus. Sie erzählt dem Verzweifelten von ihrem christlichen Glauben, der ihr Sinn und Halt im Leben gibt.

Wie geht beten? Was sagt man da?

Paul merkt auf. Er fragt und fragt, sie antwortet und antwortet. Dann ist es so weit: „Wollen wir nicht einmal zusammen beten?“ Paul: „Wie soll das denn gehen? Was muss ich denn da sagen?“ Die Ärztin (inzwischen duzen sie sich):

„Sag einfach, was du auf dem Herzen hast.“ Sie fährt Paul im Rollstuhl in den „Raum der Stille“ des Uniklinikums. Dort sind sie ungestört. „Was wünschst du dir eigentlich von Gott?“ Paul: „Ich möchte einmal das Gefühl haben, dass ich gehalten werde, dass ich geborgen sein kann.“ Beide beten miteinander. Im „Raum der Stille“ steht ein Korb mit kleinen Karten, auf denen geistliche Worte stehen. Paul zieht eine heraus: „Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand!“ (ein Vers aus einem Lied von Arno Pötzsch). Nach mehreren Chemotherapien kann Paul an seinem Geburtstag am 23. März für einen Tag nach Hause – ein Festtag für ihn und seine Familie.

Paul kämpft jeden Tag weiter

Juni: Paul kämpft jeden Tag weiter. Nicht nur Ärzte, auch Schwestern bemühen sich über die Maßen um ihn. Mit seiner ruhigen und liebevollen Art erobert Paul ihre Herzen. Wenn trotz der Chemotherapie die Tumore wieder gewachsen sind und Paul große Angst hat, betet er mit „seiner“ Ärztin zusammen. Eines Tages fragt sie ihn: „Paul, möchtest du nicht dein Leben Jesus Christus anvertrauen?“ Berührt von der Frage sagt Paul: „Ja, ich will.“ Und er spürt, dass er tatsächlich von Gott gehalten wird.

Der erste Gottesdienst seines Lebens

7. Juli: Paul erlebt den ersten und einzigen Gottesdienst seines Lebens. Die Ärztin nimmt ihn mit zum Kloster Petersberg bei Halle, wo die evangelische Communität Christusbruderschaft (die Zentrale befindet sich in Selbitz/Franken) Gottesdienste, Seelsorge und Gemeinschaft anbietet. Es ist auch die geistliche Heimat der Ärztin. In der Predigt geht es um die Taufe. Nun will sich auch Paul taufen lassen. Ein Termin soll später festgelegt werden, wenn es ihm bessergeht.

Taufe auf der Intensivstation

18. Juli: Pauls Zustand verschlechtert sich in der Nacht dramatisch. Der Vater erinnert die Ärztin an den Taufwunsch seines Sohnes. Sie ruft den Prior des Klosters, Bruder Johannes Wohlgemuth, an: „Kannst du bitte schnell auf die Intensivstation kommen? Ein Patient möchte sich taufen lassen!“ Bruder Johannes kommt und tauft inmitten von Apparaturen, dem Ticken und Piepsen der Geräte mit Wasser aus einer Nierenschale. Nur eine kleine Kerze sorgt für eine „heilige“ Atmosphäre. Paul wünscht sich als Taufspruch einen Bibelvers, in dem Erlösung vorkommt – sein neues Sehnsuchtswort. Bruder Johannes hat es ausgewählt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43,1). Seine Eltern sind tief berührt. Im ganzen Uniklinikum geht es wie ein Lauffeuer umher: Ein sterbenskranker junger Mann wurde bei uns getauft!

Der Höhepunkt seines Lebens

Die Taufe ist für Paul der Höhepunkt seines Lebens. Er erfährt nun ein so großes Gefühl von Frieden und Geborgenheit, dass er vielen bekanntmachen möchte: „Gott hilft in schwierigsten Situationen, und man kann im Glauben an Jesus Christus getröstet sterben.“ Und er nutzt jede Gelegenheit, um dies weiterzusagen. Pauls Bekehrung verändert auch das Leben seiner Angehörigen. Sie hatten bisher keine Berührung mit dem christlichen Glauben. Pauls Mutter sagt: „Wir dachten, wir geben Paul Kraft, aber jetzt gibt er sie uns.“ Pauls Wende hat auch ganz konkrete Konsequenzen. Die Mutter: „Jetzt sitzen wir – mein Mann, die Großeltern Pauls und ich – abends auf der Terrasse und lernen das von ihm so geliebte Vaterunser auswendig.“ Pauls Eltern sind jeden Tag in der Klinik. Vater oder Mutter lesen ihm auf seinen Wunsch hin abwechselnd aus der Bibel vor. Zuvor hatten sie das Buch nie in der Hand gehabt.

„Ich feiere oben, ihr feiert unten“

24. Juli: Ab jetzt ist Paul zum Sterben zu Hause. Er lädt täglich noch Freunde zu sich ein. Er bittet sie, ihm aus der Bibel vorzulesen, auch wenn er schlafe. Viele seiner nichtchristlichen Sportkameraden schauen nun erstmals in das für sie fremde Buch. Und er betet mit ihnen – und (!) für sie! Etwas, was wohl fast alle ebenso zum ersten Mal erleben. Paul möchte, dass sie zu seiner Beerdigung kommen – unter einer Bedingung: „Erscheint nicht in Schwarz, sondern in Bunt. Denn ich bin ja dann im Himmel, wo es mir gutgeht.“ Paul weiter: „Ich bin jetzt ein Kind Gottes. Jetzt will ich mit meinem Vater im Himmel zusammen sein. Ich feiere oben, ihr feiert unten.“ Als „seiner“ Ärztin Tränen über das Gesicht laufen, sagt Paul zu ihr: „Warum weinst du? Ich gehe doch zu Gott! Dort werde ich dich einmal mit offenen Armen empfangen.“ Als seine Mutter ebenso weinen muss, nimmt Paul ihre Hand: „Sei nicht traurig, ich bin weiter tief in deinem Herzen, auch wenn ich bei Gott bin.“

30. Juli abends: Gemeinsam feiern Bruder Johannes vom Kloster Petersberg, Paul, seine Eltern und die Ärztin das Abendmahl. Paul geht es zunehmend schlechter.

Das Kreuz auf der Stirn

31. Juli nachmittags: Paul atmet schwerer, sein Zustand wird immer kritischer. Eine Palliativärztin ist vor Ort, gibt ihm Medikamente zur Linderung der Schmerzen. Am Abend kommt „seine“ Ärztin – Ivonne Hasche – hinzu. Gemeinsam mit den Eltern betet sie aus dem Kirchengesangbuch das Abschiedsgebet für Sterbende:

„Herr unser Gott, du hast Leben und Tod in deinen Händen. Um deines Sohnes Jesu Christi willen erbarme dich unseres lieben Pauls. Du kannst Sünde vergeben, Qual verkürzen und aus dem Tod erlösen.Wir bitten dich für unseren lieben Paul, nimm ihn auf in die ewige Freude.“

Danach spricht Frau Hasche ihm Gottes Segen zu und zeichnet ein Kreuz auf seine Stirn. Nach dem Segen wird Paul plötzlich ganz ruhig. Seine Atmung wird immer langsamer. Seine Eltern halten seine Hände, die Ärztin den Kopf. Nach kurzer Zeit legt er ihn zur Seite. Eine letzte Träne kullert aus dem Auge. Er ist heimgegangen. Ergriffen von der erlebten Situation äußert die anwesende Palliativärztin: „Ich habe schon viele Menschen sterben sehen, aber so einen friedvollen Tod habe ich noch nie erlebt.“

4. August: Gottesdienst der Communität Christusbruderschaft im evangelischen Kloster auf dem Petersberg.

Erstmals in ihrem Leben beten die Eltern, Pauls Schwester und die Großeltern das Apostolische Glaubensbekenntnis – lesend aus dem Gesangbuch – mit.

17. August 2013: Paul wird auf dem Friedhof in Döllnitz südlich von Halle von Bruder Johannes bestattet. Pauls Mutter berichtet, er habe ihr genau gesagt, wie er im Sarg angezogen sein und was er mitnehmen wolle: seine beiden Holzkreuze, die Goldmedaille und die Bibel. Bei der Bibel habe sie gesagt: „Sie verbindet uns beide. Wir haben dir als Nichtchristen aus der Bibel vorgelesen. Jetzt haben wir erfahren, dass der Glaube Berge versetzt. Wir möchten sie behalten.“ Paul ist damit einverstanden.

Die Ewigkeit ist nahe gekommen

Paul hat in den letzten Wochen seines Lebens eine SMS vor allem an seine vielen Sportkameraden geschrieben: „Hallo, Freunde … ich möchte mich von jedem von euch verabschieden. Es ist auch mein Wunsch, dass ihr dann zu meiner Beerdigung kommt!“ Und sie kommen tatsächlich. Keiner trägt Schwarz – weil Paul es so gewünscht hat. Eine Kanutin berichtet während der Feier: „Ich habe die Nacht vor meinem Treffen mit Paul nicht schlafen können, weil ich nicht wusste, wie ich ihn trösten sollte. Dann aber hat er mich getröstet.“ Ein Kanute: „Er war im Sterben für uns wie eine Leuchte.“ Ein anderer: „Wenn ich eine solche glaubwürdige Ärztin wie Paul erleben würde, würde ich auch Christ.“ In seiner Ansprache sagt Bruder Johannes von der Christusbruderschaft u. a.: „Dass Paul nicht verzweifelte, war die größte Tat Gottes in seinem Leben. Der Frieden, der ihm geschenkt wurde, floss zu seinen Eltern hinüber. Mir ist in Paul die Ewigkeit nahe gekommen.“

„Paul lebt für immer“

Und zum Schluss macht er den vielen Trauergästen – zu über 95 % Atheisten – Mut: „Der Himmel ist auch für euch offen! Paul freut sich auf euch. Wer an Jesus Christus glaubt, bekommt ewiges Leben. Den Glauben kann man erproben. Die Bibel kann man testen. Fragt die Christen, die bei dieser Feier anwesend sind.“ Am Ende der Feier singt ein Sportler ein Lied, in dem immer wieder die Worte vorkommen: „Paul lebt für immer.“ Auf die Frage, ob er das wirklich glaube, sagt er: „Ja, ich bin Christ, aber Paul hat mich in meinem Glauben bestärkt.“

Und so ging und so geht es weiter

8. September: Freunde, Verwandte und Menschen, die durch Pauls Sterben am christlichen Glauben interessiert sind, treffen sich im Kloster Petersberg. Dabei berichten die Eltern eines schwerkranken Kindes (siehe Foto Seite 5), was sie mit Paul erlebt haben. Die Mutter: „Man hatte unserer Tochter eine Niere entnommen und sie hat jetzt 27 Chemotherapien hinter sich.“ Der Vater: „Pauls Umgang mit dem Tod hat uns sehr beeindruckt. Wir haben auf der Krebsstation zum ersten Mal in unserem Leben wirklich Leid kennengelernt. Paul hat uns deutlich gemacht, jeden Tag bewusst zu leben, zu genießen. Nicht schon den nächsten Tag oder die ganze Woche im Auge zu haben. Ich frage mich aber: Warum muss Gott ausgerechnet so gute Menschen wie den Paul sterben lassen?“. Darauf meinte Bruder Johannes: „Diese Frage muss jetzt noch warten. Aber eine Antwort zeichnet sich doch jetzt schon ab. Viele von Ihnen sehen jetzt, was wirklich wichtig ist im Leben. Und wir haben gerade gehört von der großen Wirkung, die Paul durch den idea-Artikel hat.“ Der Vater des Kindes: „Ja, Pauls Umgang mit dem Tod hat unser Leben verändert.

Ich war bisher ein schlimmer Choleriker. Jetzt beginne ich, das in den Griff zu bekommen.“ Seine Frau: „Wir waren verzweifelt, im Krankenhaus am Boden zerstört vom Leid unserer Tochter. Und dann kam Paul.“ 23. September: Christen, die davon bewegt sind, wie Paul Christ wurde, wollen, dass in ihrer Stadt auch andere Christen werden. Sie treffen sich, um eine Gruppe der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG) ins Leben zu rufen. Der Vater von Paul engagiert sich inzwischen im Förderverein des Klosters Petersberg.

Pauls Mutter und die Ärztin Hasche sind dabei, alles, was sie mit Paul erlebt haben, für ein Buch zusammenzustellen. Dezember: Als weitere Reaktion auf das Erleben mit Paul hat sich ein Gebetskreis von Ärzten und Pflegepersonal für Patienten in der Uniklinik gebildet.

Januar 2014: Vor allem die Sportkameraden von Pauls Kanuclub, die sich für den christlichen  Glauben interessieren, sollen zu einem Glaubenskurs eingeladen werden.

Februar und März: Weitere Glaubenskurse sind vorgesehen.

23. März: Pauls Geburtstag. Ein großes Glaubensfest soll im Kloster Petersberg stattfinden.

 

Der idea-Artikel über Paul wurde in fast allen evangelischen Kirchenzeitungen in Deutschland nachgedruckt. Hunderttausende lasen, was christlicher Glaube bedeutet: Er trägt sogar in der Stunde, vor der fast alle Menschen Angst haben, der Stunde des Todes.

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Marburger Medien

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417. Gedanken zum Ewigkeits-Sonntag

Donnerstag, 30. Oktober 2014 | Autor:

 

Gemälde von Michael Willfort

Von guten Mächten wunderbar geboren

Editorial

Wie ist das Sterben?

Vor einigen Tagen unterhielt ich mich mit unserer Jüngsten lange über das Sterben. Ein guter Bekannter hatte bei einer Fahrradtour einen Herzinfarkt erlitten, an dessen Folgen er noch am selben Abend gestorben war.  Wir waren traurig und betroffen und ließen unseren Gefühlen und Fragen viel Raum. Trotz allem, was wir sprachen, diskutierten und in der Bibel nachlasen, schien unsere Tochter noch nicht richtig zufrieden zu sein. Schließlich erinnerte ich mich an ein Erlebnis, das Axel Kühner einmal erzählt hat:

Ein schwerkranker Junge merkt, dass er nicht wieder gesund wird. Eines Tages fragt er seine Mutter: „Mama, wie ist das Sterben?“ Die Mutter erklärt es ihm so: „Weißt du noch, als du klein warst, da bist du oft so herumgetobt, dass du abends viel zu müde warst, um dich auszuziehen. Du bist einfach umgesunken und eingeschlafen. Am nächsten Morgen aber warst du in deinem Zimmer und in deinem Bett. Jemand, der dich sehr lieb hat, hatte sich um dich gekümmert. Dein Vater war gekommen und hat dich auf seinen Armen hinübergetragen. So ist das Sterben. Eines Morgens wachen wir zu einem neuen Tag auf. Denn Jesus hat uns mit seinen starken Armen hinübergetragen, weil er uns sehr lieb hat.“ Der Junge wusste nun, dass sein Vater im Himmel ihn mit Liebe erwartet zu einem neuen Leben. Und so ist er einige Wochen später zu ihm gegangen. Wer sich an Jesus Christus hält und sein ganzes Leben in seine Hand legt, darf wissen, dass auch sein Sterben und seine Zukunft in seinen starken Armen ruhen.

„Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen.“ (Die Bibel: Johannes 10,29)

Bernhard Matzel

 

Gemälde von Michael Willfort

Momente für die Ewigkeit

Die Zeit lässt sich nicht anhalten

Ich werde nie den Abend vergessen, als ich mein erstes Konzert mit Louis Armstrong, dem unvergesslichen Jazztrompeter und Sänger, erlebte. Damals war Armstrong noch voll in Form und ich war ganz jung. Und ich konnte es überhaupt nicht fassen, dass ich diesen Mann, den ich nur von Schallplatten her kannte, ein paar Meter vor mir stehen sah, ihn singen und spielen hören konnte.

Das war so unwahrscheinlich, so traumhaft schön – ich war einfach selig und hatte nur einen Wunsch: das Konzert sollte immer weitergehen und niemals aufhören. Aber ich musste die ganz Zeit, gerade weil es so herrlich war, denken: In spätestens zwei Stunden, in einer Stunde, in einer halben Stunde ist alles vorbei. Und so war es ja auch. Nach der letzten Zugabe fiel der Vorhang. Licht aus. Und ich musste raustreten in die Finsternis der Nacht in einer fremden Stadt.  Aber zum Glück hatte ich dort einen Freund, der mir ein Zimmer verschafft hatte. Mein Freund, ich frage dich: Wo gehst du hin, wenn die Vorstellung deines Lebens endgültig aus ist? Wenn der Vorhang fällt, wenn du abtreten musst, raus in die Finsternis der Todesnacht? Hast du einen Freund, der dann eine Wohnung für dich hat, wenn du hier deine Zelte abbrechen musst?

Jesus sagt: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt, um einen Platz für euch vorzubereiten.“  (Die Bibel: Johannes 14,2)

Die wichtigste Entscheidung

Als Jesus zum ersten Mal zu uns kam, kam er als Kind, als Mensch. Er sah aus wie jeder andere. Keiner konnte ihm ansehen, dass er der Herr der Welt ist. Seine Henker konnten ihn anspucken, ihn kreuzigen, und bis auf den heutigen Tag kann jeder auf ihn pfeifen. Aber am letzten Tag, wenn das große Spiel der Weltgeschichte abgepfiffen wird, kommt er in Herrlichkeit, also so, dass jeder sehen kann – und sehen muss, dass er der Herr der Welt ist. Allen anderen Herrn, die Sie verehrt oder gefürchtet haben, vor den sie gekatzbuckelt oder gekrochen sind, werden Ihnen nie wieder begegnen. Der Einzige, dem Sie noch einmal begegnen werden, nach Ihrem Tod, ist Jesus.

Ihm allein müssen sie Rechenschaft geben über Ihr Leben. Aber nicht nur Sie allein – alle kommen ins Gericht, alle Völker, alle Menschen, egal, wann und wo sie gelebt haben – unter welcher Regierung, unter welchen Verhältnissen. Alle Unterschiede, die es bis dahin gab – Geld, Ruhm, Position, bedeutend oder unbedeutend, spielen dann keine Rolle mehr. Am Ende kommt die große Scheidung. Dann gibt es nur noch zwei Gruppen: Gerettete und Verlorene. In einer von beiden Gruppen werden Sie sein, in einer von beiden Gruppen werden Sie die Ewigkeit verbringen. Haben Sie sich schon entschieden, wo Sie hinwollen? Hin zu Gott oder weg von Gott? Um diese Entscheidung zu treffen, hat Gott Ihnen das Leben gegeben. Wenn Sie Jesus heute als Herrn Ihres Lebens finden, haben Sie auch Ihren Platz für die Ewigkeit gefunden.

Dr. Theo Lehmann  

 

Gemälde von Michael Willfort

Als wäre es gestern gewesen

Lang ist es her. Gut 60 Jahre. Aber vergessen habe ich es nie. Der Krieg war zu Ende. Die Bomber flogen nicht mehr. Die französische Flagge war auf dem Rathaus gehisst. Hunger war im Land, entsetzlicher Hunger. Nicht einmal genug Kartoffelscheiben lagen auf dem Frühstücksteller. Die Mutter litt für ihr Kinder.

Und eines Tages wurde ein Care-Paket ins Haus gebracht. Drei Jungen und drei Mädchen balgten sich darum wie junge Löwen um die Beute.

Amerikanische Christen hatten eingepackt, Kaffee, Kakao, Kaugummi … Auch ein Neues Testament hatten sie dazu gepackt. Auf der ersten Seite war als Widmung Johannes 3, Vers 16 abgedruckt, aber mit einer kleinen Änderung: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab, damit …, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“

Darunter war in Kleinschrift aufgefordert, an der gepunkteten Stelle seinen eigenen Namen einzusetzen. Ich riss mir als Bescheidenster der Geschwisterschar das Testament unter den Nagel. Dann holte ich den Rotstift und trug in Fettbuchstaben meinen Namen ein. So las ich laut: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab, damit Konrad Eißler, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“

Und so habe ich es verstanden und auch behalten. Bis heute ist es mir in Kopf und Herz geblieben, dass Konrad Eißler nicht verloren geht. Ich lade jeden ein, seinen eigenen Namen an dieser Stelle einzusetzen. Bitte keine falsche Bescheidenheit. Und Skrupel sind auch fehl am Platz, ob man denn das richtige Gesangbuch oder die richtige Bildung oder gar die richtige Hautfarbe habe. Der Kirchenvater Augustin schrieb: „Gott liebt jeden so, als ob es außer ihm niemand gäbe, dem er seine Liebe schenken könne.“ Und selbst wenn man nicht schreiben könnte: Für Gott, der wegen dieser Liebe seinen einzigen Sohn ans Kreuz schlagen ließ, genügen sogar drei Kreuze.

Konrad Eißler

 

Gemälde von Michael Willfort

Gott persönlich kennen lernen

Jedes Leben ist einzigartig. Auch die Geschichte Gottes mit jedem Menschen ist unverwechselbar und sehr persönlich. Vielleicht fragen Sie sich, wie so eine persönliche Beziehung zu Gott aussehen kann. Wir möchten gern versuchen, Ihnen das zu erklären.

Gott ist der Schöpfer dieser Welt. Jeder Mensch ist sein Geschöpf. Auch Sie! Wir Menschen sind geschaffen, um in Beziehung mit Gott zu leben. Das ist der tiefe Sinn unseres Lebens.

Weil Gott aber keine Marionetten geschaffen hat, wird auch keinem Menschen die Beziehung zu Gott aufgezwungen. Die Bibel erzählt davon, dass der Mensch sich gegen Gott entschieden hat. Er hat sich von Gott verabschiedet und damit auch von Gottes Maßstäben und Plänen für sein Leben. Die Bibel nennt das Sünde. Das Wort „Sünde“ beschreibt einen tiefen Abgrund, eine Kluft, die sich zwischen Gott und den Menschen aufgetan hat. All das, was wir als Sünden bezeichnen, ist nichts anderes als die Auswirkungen eines Lebens ohne Gott.

Die tiefe Kluft der Sünde trennt uns von Gott. Gott und Sünde, das passt nicht zusammen. Aus eigener Kraft gibt es für uns keinen Weg zurück. Wir können die Kluft nicht überwinden. Nicht einmal, wenn wir versuchen, ein anständiges Leben zu führen, immer nett und hilfsbereit sind? Die Bibel sagt: Nein! Egal, wie sehr wir uns anstrengen, wie viel gute Taten wir auch immer auf unserem Konto sammeln: Wir sind und bleiben Sünder. Die Sünde verbaut uns den Weg zurück zu Gott. Eine ernüchternde Erkenntnis.

Was wir aus eigener Kraft nicht schaffen, hat Gott längst für uns erledigt. Er hat eine Brücke gebaut, um die Kluft zwischen uns und ihm zu überwinden. Diese Brücke heißt Jesus Christus. Er ist nicht nur eine historische Gestalt. Er ist Gottes Sohn, der auf die Welt kam, um uns den Weg zurück zu Gott freizumachen. Er ist am Kreuz ge­storben. Doch das war kein Unfall der Weltgeschichte. Es steckt viel mehr dahinter. Jesus hat die schlimmen Folgen der Sünde auf sich genommen. Die schlimmste Folge der Sünde war und ist der Tod. Jesus war der Erste, der den Tod besiegt hat. Er ist auferstanden von den Toten. Er hat das Tor aufgestoßen zu einem ewigen Leben in Gemeinschaft mit Gott. Wer sich Jesus anvertraut, für den trägt er die Folgen der Sünde und schenkt ihm ein Leben, das nicht mit dem Tod zu Ende ist.

Dieses Leben in Gemeinschaft mit Gott kann schon jetzt beginnen. Jesus hat uns Gott als einen Vater vorgestellt, der sehnsüchtig darauf wartet, dass sein Kind zurück nach Hause kommt. Er liebt Sie über alles. Er möchte mit Ihnen gemeinsam durchs Leben gehen, durch all die Höhen und Tiefen. Er möchte Sie trösten, wenn Sie traurig und enttäuscht sind. Er möchte Ihnen neue Kraft und Lebensmut geben, wenn Sie am Ende sind. Jesus hat einmal gesagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und be­laden seid. Ich will euch Ruhe geben für eure Seelen.“ Sie können mit Gott reden. Er hört zu. In der Bibel können Sie lesen, wie Gott sich Ihr Leben vorstellt. Eine persönliche Beziehung zu Gott –  eigentlich ist das nicht schwer.

Wenn Sie sich Gott anvertrauen möchten, dann können Sie das jederzeit tun. Sie können es jetzt tun. Er ist nur ein Gebet weit entfernt. Beten, das ist nichts anderes als ein Gespräch mit Gott. Es braucht keine großen Worte. Sagen Sie Gott das, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Kommen Sie so zu ihm, wie Sie sind. Er versteht Sie. Er hört Ihnen zu. Vielleicht sind Sie trotzdem unsicher. Deshalb hier ein Vorschlag für ein solches Gebet:

Gott, ich danke dir für deine Liebe.

Ich vertraue darauf, dass du mir nahe bist und mich verstehst.

Du kennst mein Leben – die Vergangenheit, Gegenwart und meine Zukunft. 

Ich wünsche mir, dass du bei mir bist und immer bei mir bleibst. 

Jesus, ich danke dir, dass du auch für mich am Kreuz gestorben bist.

Ich bitte dich um Vergebung für alles, was mich von dir trennt.

Ich will mich darauf verlassen, dass du meine Sünde auf dich genommen hast

und danke dir, dass du dafür mit deinem Leben für mich bezahlt hast.

Du hast mir eine Brücke zu Gott gebaut und mir ewiges Leben geschenkt.

Ich nehme dieses Geschenk an und bitte dich: Komm in mein Leben.

Ich will mich dir anvertrauen und möchte nicht mehr ohne dich leben.

Du hast gesagt, dass du niemanden abweist, der nach dir sucht.

Deshalb bitte ich dich, dass du dieses Gebet erhörst und mich annimmst.

Amen.

Wenn Sie mehr Informationen brauchen, Fragen haben oder einen Ansprechpartner für persönliche Lebensfragen suchen, können Sie gern mit unseren Seelsorgen Kontakt aufnehmen.

Außerdem empfehlen wir Ihnen die Internetseite: www.gottkennen.com

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Marburger Medien

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374. Wüstenzeit

Dienstag, 3. September 2013 | Autor:

Gemälde von Michael Willfort

Lieber Blogbesucher,

der nachfolgende Artikel hat mich persönlich angesprochen, weil ich mich darin wieder gefunden habe. Vielleicht geht es Ihnen zur Zeit ähnlich, dann ermuntere ich Sie, diesen Artikel einmal zu lesen. Mir haben die Worte geholfen und Mut und Glauben aufgebaut.

Wünsche Ihnen Gottes Segen für Ihr Leben!

 

Wüste in Israel

 

 

Durch die Wüste zum Ziel

 

Isolde Müller Missionswerk Karlsruhe

Es gibt viele Arten von Wüsten, flache Sandwüsten, Sanddünenwüsten, Felswüsten, Wüsten mit hohen Bergen, Sand und Steine gemischt usw. Jeder von uns kennt auch solche Lebenswüsten in seinem persönlichen Leben. Bei jedem Menschen sieht das anders aus. Das sind Herausforderungen, Situationen, die schwierig sind, Krankheit usw. In Psalm 139 verspricht uns Gott, dass er immer mit uns ist. Wären wir am Ende der Welt, so wäre er immer noch da. Vers 9 und 10:


Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht, dann würdest du auch dort mich führen und nicht mehr loslassen. Und darum, weil Gott uns nicht mehr loslässt, ist er auch in unserer Wüste bei uns.

Doch wie bewältigen wir solche Lebenswüsten, Zeiten, in denen es sehr „trocken“ in unserem Leben ist? Vielleicht spüren wir Einsamkeit oder spezielle Nöte oder eine enorme Last liegt auf uns. Auf unserem Weg als Christen wird uns das begegnen. Niemand wünscht sich das, aber wir brauchen dieses Wüstentraining. Dies zu verstehen, ist sehr hilfreich für unser Leben. Die Bibel sagt uns nicht, dass in unserem Leben alles glatt gehen wird, sondern dass Gott mit uns sein wird, auch in jeder erdenklich schwierigen Situation. Psalm 23,4: Und geht es auch durch dunkle Täler, fürchte ich mich nicht, denn du, Herr, bist bei mir. Ist das nicht wunderbar? Egal, wie Ihr Tal aussieht – er verlässt Sie nicht! Einige Verse vorher, in Psalm 22,32 lesen wir: Die noch nicht geboren sind, werden es hören und weitersagen: Gott ist treu, auf seine Hilfe ist Verlass! Es wird immer so sein und sich nicht ändern: Gott ist treu, auf seine Hilfe ist Verlass!!!

 

Jeder hat seine persönliche Wüste: in der Familie, am Arbeitsplatz, bei den Finanzen, bei Krankheit oder in persönlicher Not. Gott will damit in unserem Leben etwas bezwecken, obwohl wir es oftmals nicht verstehen. Doch es ist eine Zeit, in der wir Gott intensiv suchen. Wenn Gott uns in bestimmte Situationen hineinführt, kommt das heraus, was in unserem Herzen ist: Furcht, Frustration, Zorn, Entmutigung, Verwirrung, Einsamkeit, Unverständnis, Misstrauen, Verletzungen, Unversöhnlichkeit, Neid oder Eifersucht. Solche Dinge will Gott aufdecken, damit wir sie ausräumen können und er uns heilen kann. Jeder Weg  durch eine Lebenswüste sollte für uns gewinnbringend sein und hat nur ein Ziel: Uns vorzubereiten! Das, was Gott uns verheißen hat, fällt nicht vom Himmel, wir erreichen es nur, wenn wir uns dafür zubereiten lassen. Eine Wüstenzeit ist keine negative Zeit, auch wenn sie uns meistens so vorkommt.

Wie reagieren wir auf solche Wüstenzeiten z. B. in Krankheitsnot? Machen wir Gott Vorwürfe oder kommen wir mit Danksagung? „Danke, dass du mich heilen willst!“ „Danke, dass du mir hilfst!“ Viele Christen geben in Zeiten der Dürre auf, doch Gott sagt: Gib nicht auf! In Jesaja 35,1 lesen wir, was mit der Wüste passiert:

Freuen werden sich die Wüste und das dürre Land, frohlocken wird die Steppe und aufblühen wie eine Narzisse. Sie wird in voller Blüte stehen und frohlocken, ja frohlockend und jubelnd. Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht von Karmel und Scharon: Sehen werden sie die Herrlichkeit des Herrn, die Pracht unseres Gottes. Vers 6 und 7: Denn in der Wüste brechen Wasser hervor und Bäche in der Steppe. Und die Wüstenglut wird zum Teich und das dürre Land zu Wasserquellen.

Dieser Bibelvers bezieht sich auf die Heimkehr des Volkes Israel. Doch, wenn auch wir heimkehren, d.h. umkehren, zurückkommen auf Gottes Wege – uns reinigen und verändern lassen – DANN wird auch unsere Wüste frohlocken, es werden Wasser hervorbrechen,  das dürre Land wird zu Wasserquellen und –  wir werden die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Das ist der ganze Sinn und Zweck unserer persönlichen Wüste: dass wir die Herrlichkeit Gottes sehen. Ihre persönliche Wüste ist keine Bestrafung und auch keine Ablehnung von Gott. Der beste Beweis ist, dass Jesus selber auch in der Wüste war. Hat Gott Jesus bestraft? Natürlich nicht! Er hatte keinen Grund dazu, denn der Vater hat zu ihm gesagt: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden Lukas 3,22. Das geschah bei der Taufe Jesu durch Johannes.

Direkt danach ereignete sich Folgendes: Lukas 4,1:

Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt und von dem Teufel versucht.

Auch wenn Sie voll Heiligen Geistes sind – Ihr Weg führt trotzdem durch die Wüste, wie bei Jesus! Jesus hat den gleichen Weg gemacht, den auch Sie und ich gehen. Das Ende dieser Begebenheit ist folgendermaßen, das lesen wir in Lukas 4,14:

Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und die Kunde von ihm ging aus durch die ganze Umgegend.

Ab diesem Zeitpunkt, direkt nach dieser Wüstenerfahrung begann der Heilungsdienst von Jesus. Das Ende jeder Wüstenerfahrung ist für uns ein Gewinn. Gott lässt uns nicht in der Wüste sitzen, er leitet uns durch. Gott hört nicht auf, in unserem Leben zu wirken, nur weil wir in der Wüste sind!  

Die Zeit in der Wüste ist keine Zeit in der wir nach großen Zeichen und Wundern streben, sondern eine Zeit, in der wir in uns gehen. Eine Zeit, in der wir zum Nachdenken kommen und Veränderung passiert. Zeichen und Wunder erleben wir danach. Nachdem Jesus in der Wüste war, begann sein
Heilungsdienst und in der o.g Bibelstelle haben wir gelesen: danach werden wir die Herrlichkeit des Herrn sehen.

In der Bibel lesen wir viele Beispiele von Menschen, die auch Zeiten der Wüste hatten. Bei jedem verliefen sie anders und auch die Zeiträume waren verschieden lang. Im Buch Hiob gibt es eine Beschreibung, wie Hiob sich fühlte. Hiob Kapitel 23,8 – 10:

Siehe, gehe ich nach vorn, so ist er nicht da, nach hinten, so bemerke ich ihn nicht, nach links, sein Tun schaue ich nicht, biege ich ab nach rechts, so sehe ich ihn nicht. Denn er kennt den Weg, der bei mir ist. Prüfte er mich, wie Gold ginge ich hervor.

Denken Sie auch manchmal: Gott sei nicht da? Sie meinen, es geht überhaupt nichts vorwärts und nichts verändert sich, die Träume schwinden. Die Erfüllung Ihrer Verheißungen scheint unmöglich. Ich sehe nichts, ich merke nichts, ich höre nichts! Und doch ist Gott da! Gott ist immer da! Er wohnt in Ihnen. Gott ist nicht abhängig davon, ob Sie ihn bemerken, ihn hören oder spüren! Im Hebräer 13,5+6 lesen wir:

denn ER hat gesagt: Ich will dich nicht versäumen noch verlassen, so dass wir zuversichtlich sagen können: Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten.

Oder Jesaja 41,7:

Ich, der HERR, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen.

Auch uns wird er nicht verlassen, weil wir seine Kinder sind. Weiter heißt es hier in Vers 18:

Ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen.

Hiob’s Wüste war heftig und doch wurde auch seine Wüste zum Wasserteich. Wir lesen das Ende der Geschichte in Hiob 42,10 – 17:

Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte. Und Hiob lebte nach diesen (Ereignissen noch) 140 Jahre. Und er sah seine Kinder und seine Kindeskinder, vier Generationen. Und Hiob starb, alt und der Tage satt.

Hiob hat durchgehalten. Wenn wir die Zeitspannen seines Lebens betrachten, war es nur eine kleine Zeit in der er in dieser Lebenskrise war und Gott hat in seinem Leben alles wieder hergestellt. Alles hat er zurück bekommen und noch viel, viel mehr.

Hiob ist vielleicht das bekannteste Beispiel, doch es gibt auch noch andere, in deren Leben wir das Wirken Gottes erkennen können. Josef wurde von seinem Vater geliebt und von seinen Brüdern gehasst. Verkauft als Sklave landete er sogar im Gefängnis. Er hatte eine lange und harte Wüstenzeit. Lange Gefängnisaufenthalte, Verleumdung und das noch in einem fremden Land, obwohl alles so vielversprechend begonnen hatte. Das, was ihm zum Schaden durch seine Brüder zugefügt wurde, benutzte Gott zur Erfüllung seines Traumes. Egal, was passierte, Josef hat immer das Beste daraus gemacht und nie aufgegeben oder an Gott gezweifelt. Psalm 105, 17-19:

Joseph wurde als Knecht verkauft. Sie zwängten seine Füße in Fesseln, (in) Eisen kam sein Hals, bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf, das Wort des HERRN ihn bewährte.

Auch Josef musste warten, bis Gott eingriff. Wir wissen nicht, wann er eingreift, denn er hat seinen Zeitplan. Wir müssen durchhalten und Geduld haben.

Auch bei Josef ist das Ende der Geschichte wunderbar. Gott hat ihn gewaltig gebraucht und ihn erhöht und viel Ehre gegeben. Er wurde der zweite Mann im ganzen Reich. Gott weiß, was er tut, auch in Ihrem Leben. Geben Sie nicht auf! Gott wird Sie nicht verlassen, egal wo Sie sind und egal, wie es Ihnen geht. Hadern Sie nicht mit Ihrem Schicksal, sondern kommen Sie mit Dank vor sein Angesicht, so wie es auch
David in den Psalmen sagt. Ich möchte noch einmal Psalm 22 zitieren, in dem es heißt:

 

Gott ist treu, auf seine Hilfe ist Verlass!

Auch in Ihrem Leben!

Am Ende der Wüstenzeit dürfen wir uns hochschwingen wie ein Adler

Gemälde von Michael Willfort

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334. Europhorie

Mittwoch, 7. November 2012 | Autor:

Bei den offiziellen Feiern zum „Tag der Deutschen Einheit“ (3. Oktober 2012) fiel nicht nur mir auf, dass in den Politikerreden weniger von Deutschland, dafür aber umso mehr von Europa die Rede war. Europa war auch das Thema der Rede des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert beim zentralen Festakt in München am 03.10.2012.

Es fiel auch auf, dass zum Beginn der Feierlichkeiten die Europahymne gespielt wurde. Bei einem Nationalfeiertag würde man zum Beginn die Nationalhymne erwarten. Nicht überall stieß die Überbetonung Europas auf Zustimmung. Manchem stieß das auch auf.

Das Herausstreichen Europas bei einem Nationalfeiertag könnte man allerdings auf zweifache und damit gegenteilige Weise deuten:

Die eine Möglichkeit wäre, dass die Bundesrepublik Deutschland ganz Europa, als das von ihr dominierte Territorium betrachtet, weshalb der Nationalfeiertag gleichzeitig der Feiertag für das gesamte deutsche „Herrschaftsgebiet“ ist.

Die andere – und wahrscheinlichere – Möglichkeit ist die, dass es am deutschen Selbstbewusstsein fehlt, weshalb man sich danach „sehnt“, aufgelöst zu werden, um in einem europäischen Superstaat aufzugehen.

Es könnte natürlich auch eine Mischung aus beiden Möglichkeiten sein.

Da ich aber eher mangelndes Selbstwertgefühl und ein mangelndes Nationalbewusstsein – kurzum fehlendes Standvermögen – vermute, wobei Standvermögen politisch ohnehin nicht korrekt wäre, will ich mal eine Antwort auf die Frage versuchen, ob Begriffe wie Volk, Vaterland und Nation überflüssig geworden sind.

Zuerst zu Europa:

Europa besteht aus einer Vielzahl verschiedener Völker mit den entsprechenden Staatsgebieten. Die in diesen Ländern lebenden Menschen kann man mit Fug und Recht als „Europäer“ bezeichnen, weil sie durch eine gleiche Kultur und gleiche Werte verbunden sind.

Der erste Bundespräsident, Theodor Heuss, sagte, dass Europa auf drei Hügeln steht: Der Akropolis in Athen, als Quelle des abendländischen Denkens, dem Capitol in Rom, als Quelle des europäischen Rechts und dem Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalem, als dem Ort, an dem das Christentum, das Europa geprägt hat, seinen Anfang nahm.

Und wenn man sich in Europa umschaut, erkennt man, dass es so ist.

Das, was in Europa erfunden und kreiert wurde, hat die ganze Welt beeinflusst. Erkennbar daran, dass sich alle Welt an europäischen Standards ausrichtet und in aller Welt Ableger der europäischen Kultur entstanden sind. Auch das heutige Amerika ist ein Ableger Europas.

Aus dieser Sicht macht es Sinn, wenn sich die europäischen Länder zu einer Gemeinschaft zusammenschließen.

Bei allen Gemeinsamkeiten darf aber eines auf gar keinen Fall ignoriert werden, nämlich dass es in Europa nach wie vor die unterschiedlichsten Völker gibt, die, innerhalb des gemeinsamen europäischen Erbes, ihre nationalen Besonderheiten haben.

Es gibt nach wie vor kein einheitliches europäisches Staatsvolk, das in einen europäischen Überstaat integriert werden könnte. Ob es jemals soweit kommt,ist ungewiss. Und wenn, dann nur in einer sehr, sehr langen Entwicklung.

Europa lässt sich insoweit nicht mit den USA vergleichen, wo sich Menschen aus den unterschiedlichsten Nationen und Erdteilen, auf kleinen gemeinsamen Nennern, zu einem Gesamtstaat verbunden haben, der wiederum aus zahlreichen Einzelstaaten mit individuellen Besonderheiten besteht.

In Europa haben die Völker immer noch ein ausgeprägtes Nationalbewusstsein, daran erkennbar, dass es weiterhin separatistische Bestrebungen gibt, wo sich einzelne Völker aus einem Staatsverband lösen und verselbständigen wollen.

Zu denken ist hier an die Iren in Nordirland, an Schotten, Basken, Katalanen, Flamen, Wallonen usw. Und selbst in einem föderalistischen Staat, wie der Bundesrepublik, ist es gewollt, dass es verschiedene Volksgruppen mit unterschiedlichen Eigenheiten gibt, wobei manche Volksgruppen, wie die Bayern, besonderen Wert auf Eigenständigkeit legen. Aber auch sonst werden die regionalen Besonderheiten hervorgehoben.

So wie in einem Haus verschiedene Familien, mit unterschiedlichen Lebensstilen leben, gibt es auch unterschiedliche Volksfamilien, die man nicht mittels eines Heckenschnitts gleich machen kann. Und manchmal hat man den Eindruck, dass gerade dies versucht werden soll, wobei man sich von deutscher Seite, besonders ins Zeug zu legen scheint.

Woher kommt der deutsche Drang, zur Selbstauflösung?

Eine Antwort gab kürzlich Altbundeskanzler Helmut Schmidt, in einer der diversen Fernseh -„Quasselrunden“, als er sinngemäß erklärte, dass Deutschland aufgrund seiner Vergangenheit und der furchtbaren Verbrechen, welche Deutsche angerichtet hätten, verpflichtet sei, einen besonderen Beitrag zur Einigung Europas zu leisten um damit zu zeigen, dass Deutschland auch in der Lage ist, positive Dinge zu vollbringen. Wobei bei dem „besonderen Beitrag“ finanzielle Zugeständnisse in Sachen Euro-Krise gemeint sind.

Genau das ist das deutsche Trauma, das mit typisch deutscher Gründlichkeit gepflegt wird.

Mir fällt hier immer der Bub ein, der als Kind einmal etwas Dummes angestellt hatte und aus dem nichts wurde, weil er immer dann, wenn er etwas wollte, von der Mutter daran erinnert wurde, was für ein schlechter Kerl er gewesen sei, weshalb er nichts fordern könne.

Es ist richtig, dass im deutschen Namen sehr schlimme Dinge geschehen sind, und es ist richtig den Opfern ein ehrendes Andenken zu bewahren. Und es ist richtig aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, wobei allerdings zu fragen ist, ob man wirklich etwas gelernt hat, denn wenn man beobachtet, wie unkritisch und bereitwillig zeitgeistlichen Parolen gefolgt wird, könnte man hier seine Zweifel haben.

Es ist allerdings falsch, die geschehenen Untaten zur Grundlage einer Art von Ersatzreligion mit regelmäßigen Reue- Scham- und Schuldbekenntnissen zu machen.

Es ist auch falsch, das Dritte Reich als die zwangsläufige Folge der gesamten vorangegangenen deutschen Geschichte zu interpretieren und deutsche Geschichte auf eben diese Zeit des Dritten Reiches zu reduzieren. Es war auch keinesfalls so dass alle zur Zeit des Dritten Reichs lebenden Deutschen an den Naziuntaten beteiligt waren, wofür die heute lebenden Deutschen die Verantwortung übernehmen müssten.

Niemand käme auf die Idee das russische Volk in gleicher Weise pauschal für die Opfer des Stalinismus / Kommunismus (weltweit 100 Millionen Tote) verantwortlich zu machen, obgleich sehr viele Russen im stalinistischen Diensten gestanden haben müssen.

Deutsche waren ebenso Opfer des Nazismus, wie Russen Opfer des Stalinismus waren, und beide Systeme unterschieden sich in ihrer Unmenschlichkeit nur unwesentlich.

Selbst im Ausland versteht man die Deutschen wegen ihrer ständig gepflegten Schuldgefühle nicht mehr. Die ganze menschliche Geschichte ist, aufgrund der gefallenen menschlichen Natur, mit Unmengen von Blut, Tränen, Bosheit und bitterem Unrecht geschrieben. Das menschliche Herz ist das eigentliche Problem.

Wir machen uns heimatlos, werden zum Spielball der nationalen Interessen der anderen europäischen Länder und zum „Einwanderungsland“, das andere in ihrem Sinne gestalten, wenn wir uns nicht besinnen und umdenken. Es hat noch nie funktioniert, in der Vergangenheit begangenes Unrecht durch ein Selbstopfer ausgleichen zu wollen. Auch ein Team läuft nicht rund, wenn ein Mitglied eine Selbstwertproblematik hat.

Die „Vereinigten Staaten von Europa“ waren zudem nie vorgesehen. Die Rede war immer von einem Europa der Vaterländer. Es sind die Regierenden, die undemokratisch und am Volk vorbei, ständig Vereinbarungen und Absprachen brechen, um hinter dem Rücken der Bürger, klammheimliche ihre „Visionen“ von Europa zu verwirklichen.

Daran sollten wir bei vollmundigen Politikerreden, voll „freudiger Erwartung“, und beim Abspielen der Europahymne am Tag der Deutschen Einheit denken. Denn Begriffe wie Volk, Vaterland und Nation sind selbstverständlich nicht überflüssig. Wir Deutschen wären die Einzigen in Europa, die auf diese Sinn- und Gemeinschaft stiftenden Werte verzichten würden, und das zu unser aller Nachteil.

Der deutsche Drang zur Selbstauflösung könnte aber noch einen anderen Grund haben, der weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Deutschland hat immer noch keinen Friedensvertrag, sondern einen Waffenstillstand, und das Grundgesetz war nur als vorübergehende Lösung gedacht, die nach der Wiedervereinigung einer Verfassung weichen sollte, die vom gesamten deutschen Volk beschlossen wird.

Nach der Wiedervereinigung wurde das 1990 geändert, und jetzt heißt es, dass Deutschland als gleichberechtigtes Glied, in einem vereinten Europa, dem Frieden der Welt dient und das Grundgesetz auch für die neuen Bundesländer gilt, womit sich die Sache mit der Verfassung erledigt hat, wobei man darüber streiten kann, ob diese einen Friedensvertrag voraussetzen würde.

Von daher kann es angebracht sein, die Dinge ruhen zu lassen, denn einen Friedensvertrag, verbunden mit saftigen Reparationen, kann niemand wünschen. Man wird also versuchen, sich hier herauszumogeln, wobei allerdings zu fragen ist, wie souverän Deutschland wirklich ist, nachdem z.B. immer noch US-amerikanische Atombomben in Deutschland lagern.

Was kann uns das Wort Gottes dazu sagen?

Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.
Offenbarung 14, Vers 6

Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tage; denn da wird keine Nacht sein. Und man wird die Pracht und den Reichtum der Völker in sie bringen.
Offenbarung 21, Verse 23 bis 26

Bis in die letzten Verse der Bibel hinein steht von Völkern geschrieben. Deshalb diese Verse aus der Offenbarung.

Gott liebt die Vielfalt, was für jeden erkennbar ist, der sich in die Schöpfung umsieht. Und so wie Gott keinen uniformen Einheitsmenschen, sondern lauter Originale geschaffen hat, hat ER, in der nächst höheren Ordnung, kein Einheitsvolk, sondern höchst unterschiedliche Völker geschaffen.

Diese Vielfalt ist ein Reichtum, mit dem Gott verherrlicht wird.

Und bis zuletzt spricht die Bibel von Völkern, Stämmen und Nationen, die es selbst in der Neuschöpfung Gottes noch geben wird.

Das ist kein Widerspruch zu der Aussage, dass alle diejenigen, die in Gottes neuer Welt leben, Sein Volk sind. Damit werden individuelle Unterschiede aber nicht aufgehoben. Auch in unserer vergänglichen Welt bilden alle Völker und Nationen, die eine Menschheit.

Und was begangene Untaten betrifft:

Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden.
Jesaja 1, Vers 18

Gott vergibt, wenn man von falschen Wegen umkehrt, Gott schenkt Neuanfänge und rechnet das Böse nicht mehr an. Es wird nicht ungeschehen gemacht, aber es soll nicht mehr belasten.

Von daher ist ein „Schuldkult“, in Form der Pflege ständiger Schuldgefühle, etwas absolut Widergöttliches was dem Willen Gottes entgegensteht. Die Antrieb für Hilfe, Wiedergutmachung und „gute Taten“, muss von Innen kommen und nicht aus einem Druck, der zu diesem Zweck gepflegt wird. Ein solcher Druck kann nur dort entstehen, wo man sich von Gott losgesagt hat und stattdessen mit menschlichem Maß misst.

Und da man in europäischen Kreisen nichts von Gott wissen will und auch einen Gottesbezug in der europäischen Verfassung ablehnt, kann eigentlich nichts Besseres nachkommen.

Notwendig ist Umkehr. Aber damit wird wohl nicht zu rechnen sein.

Jörgen Bauer

www.christliche-impulse.de

 

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293. Die Taufe im Heiligen Geist

Dienstag, 25. Oktober 2011 | Autor:

Gemälde Michael Willfort

Die Taufe im Heiligen Geist

Für viele ist dieses Thema ein böhmisches Dorf. Aber es ist wichtig dass jeder Gläubige darüber Bescheid weiß, und einen klaren Standpunkt dazu hat. Das heißt, wir müssen wissen was das Wort Gottes dazu sagt, und wenn wir klar sind, dann können wir anderen dienen und helfen da hinein zu kommen. Man muss sehr oft feststellen, dass in Gemeinden, Gemeindemitglieder nicht wissen wie sie einen Neubegehrten helfen können die Geistestaufe zu empfangen. Es ist ein ganz normaler Dienst den Gott durch Gläubige tun will, und ist kein Spezialthema oder Privileg von Pastoren oder Ältesten. Jeder sollte in der Lage sein suchenden Menschen zu zeigen was die Schritte sind. Eines sei hier auch noch deutlich gesagt. Diese Lehre ist nicht dazu da, sich zu prügeln mit denen die dagegen sind. Es macht keinen Sinn, Leute irgendetwas in den Rachen zu stopfen was sie verabscheuen, und wovor sie Angst haben, das macht keinen Sinn. Wir sind nicht gerufen zu diskutieren, wir sind nicht gerufen darüber einen Glaubenskrieg zu entfachen.

Gemälde Michael Willfort

Leider hat es auch auf der pfingstlich-charismatischen Seite viel Unsinn gegeben, und dieses Denken, wenn du nicht in Zungen redest bist du kein richtiger Christ. Das ist total unbiblisch. Und wir schaden damit dem Reiche Gottes, und schaden damit den Heiligen Geist(wird im Folgenden nur mit H.G. abgekürzt). Wir sollten dies niemals tun.

Viele Leute kommen und sagen, das ist ja gar kein biblischer Begriff. Richtig! Nirgendwo in der Bibel findest du den Begriff: „Taufe in den H.G.“! Aber du findest das Verb „taufen in den H.G.“. Jesus selber drückt es so aus, und er sagt wofür diese Dimension da ist: „Ihr werdet Kraft empfangen wenn der H.G. auf euch gekommen ist und ihr werdet meine Zeugen sein“. Es geht hier nicht um Errettung, sondern es geht darum, dass wir befähigt werden von Gott in einer Weise zu dienen wie Gott das möchte und wie wir das ohne die Dimension des H.G. nicht tun können. Es ist leider auch beklagenswert, dass viele sagen, ich habe Leute gesehen, die diese Power hatten und kein gutes Leben führten, deshalb bin ich mehr für die Frucht des Geistes. Wir müssen nicht wählen, zwischen Beiden, sondern wir sollen Beides in unseren Leben haben. Der Charakter Christi soll hervor kommen, mehr und mehr, und die Kraft Gottes soll wirken. Beides soll sich entwickeln und für beides sollen wir offen sein. Wir müssen nicht wählen entweder oder. Es gibt Christen die nicht im H.G. getauft sind, nicht in Sprachen reden, die mehr von Christus in ihren Wesen demonstrieren, als manche Geisterfüllten pfingstlich-charismatischen Leute. Es gibt wirklich keinen Grund, dass wir uns besser fühlen oder denken wir haben es. Sondern das was Gott geben will das ahnen wir nur, und wir sind unterwegs. Es wäre hilfreich, wenn wir die ganzen Gruppierungen und Unterteilungen einmal vergessen würden. Wen bringt dies was, dass wir unbedingt darauf bestehen: „Wir sind charismatisch“. Ich war früher auch charismatisch, aber jetzt nicht mehr. Jetzt bin ich auf dem Weg ein neutestamentlicher Gläubiger zu werden, und ich habe festgestellt, dass ich noch einen langen Weg zu gehen habe. Gott hat noch viel Arbeit mit mir und ich will in Dinge hinein, die Gott mir zeigt in seinen Wort, und durch seinen Geist. Und das ist ein Prozess. Wir werden erleben in unserem Land, wenn die pfingstlich- charismatische Bewegung in Demut kommt und dann in einen Dienst der Fürbitte für das sogenannte evangelikale Lager, dann werden wir erleben, dass sich viele öffnen für den H.G. Es hat schon längst begonnen. Leider haben es einige Leitungsgremien noch nicht mit gekriegt, aber vor Ort laufen Dinge schon mehr und mehr zusammen. Durch den zunehmenden Druck werden viele erkennen, dass sie ohne die Kraft des H.G. diesen Druck nicht standhalten können. Und deshalb werden sie sich öffnen für den H.G. weil sie Jesus lieben. Es geht dann nicht mehr darum Zungenreden ja oder nein, sondern es darum welchen Platz hat das Wort Gottes. Was für eine Vorstellung von Christsein hat Jesus eigentlich. Wie sieht neutestamentliche Gemeinde aus? Darum geht es.

Luk.11, 13 … der Vater bietet seine Kindern den H.G. an, d.h. um den H.G. zu empfangen muss man Kind Gottes sein. Jesus hat es ausdrücklich gesagt. Joh.14, …. Das die Welt den H.G. nicht kennt und nicht empfangen kann. Die Welt das sind Menschen die nicht von Neuem geboren sind, die nicht unter der Herrschaft Gottes sind, sie kennen den H.G. nicht, und so können sie den H.G. nicht empfangen. Es gibt ja die Vorstellung, dass wenn jemand bekehrt hat, dann hat er automatisch die ganze Fülle des H.G., wie sie uns verheißen ist. Und das lehrt die Bibel nicht. Wir können lesen in Apg.8,… Philipus hat evangelisiert in Samaria und die Menschen haben dort das Wort angenommen, was eine andere Formulierung ist, für sich bekehren. Das sieht man daran, dass die Menschen dann getauft wurden. Im N.T. wurden nur Menschen getauft, die Jesus als Herrn angenommen haben, andere wurden nicht getauft. Und dann kann man lesen, in Apg. 8, 14…als die Apostel…getauft auf den Namen des Herrn Jesus. Hier siehst du ganz eindeutig, die Leute waren bekehrt und deswegen sind sie getauft worden. Petrus und Johannes sind nicht hingeschickt worden um mit ihnen das Übergabegebet zu sprechen, damit sie jetzt endlich Christen werden, sondern es sind schon Christen gewesen, und der H.G. erlaubt sich jetzt selbst zu bemerken, dass er noch auf keinen von ihnen gefallen war.

Wir_haben_nur_Eine_Erde_Gerd Altmann.pixelio.de

 

Es gibt eine Reihe von austauschbaren Begriffen im N.T. für ein und dieselbe Sache. In Apg. 1,5 sagt Jesus, ihr werdet im H.G. getauft werden. Wenn du den Pfingstbericht im Kap.2 liest, siehst du, sie werden voll H.G., sie wurden erfüllt vom H.G., Jesus hat gesagt, sie werden getauft werden. Der Begriff in Eph.5, voll des Geistes werden ist aber etwas anderes, hier geht es um Lehre an geisterfüllte Gläubige, die gelehrt werden wie es einen Lebensstil der Dankbarkeit und des Lobpreises gibt. Wie man immer wieder aufgetankt wird von der Kraft des H.G. Eine ganz andere Situation. Andere Ausdrücke die wir auch noch finden in Apg. z.B. der Geist wird gegeben oder der H.G. kommt auf jemanden. In Apg.19 kommt Paulus zu Gläubigen die durch Apollos zum Glauben gekommen sind. Der Bericht erwähnt extra, das Apollos richtig von Jesus lehrte.

Gemälde Michael Willfort

 

Es gibt da viele Zeitgenossen die behaupten, die sind ja gar nicht bekehrt gewesen. Aber sie sind bekehrt gewesen, denn sie haben ihre Erfahrung gemacht durch Apollos, und es heißt Apollos lehrte richtig von Jesus. Und wenn jemand richtig von Jesus lehrt ist das Ergebnis richtige Bekehrung. Das macht Sinn nicht wahr? Wir müssen uns vorstellen, am Anfang zirkulierten ja noch nicht die Schriften, es gab ja noch keine definierten Lehrsätze. Apollos hatte überhaupt keine Ahnung von Sinn und Bedeutung und der Notwendigkeit der N.T. Wassertaufe. Und diese Leute die dort sich bekehrten wurden in die Taufe des Johannes, was die Taufe der Busse ist, was etwas völlig anderes ist als die N.T. Wassertaufe, getauft. Und deswegen musste Paulus sie im Wasser taufen. Nicht weil sie nicht bekehrt waren, sondern weil sie nicht die N.T. Gläubigentaufe bekommen haben.
Und dann wird aus dieser Schriftstelle, von Menschen die ihren Standpunkt unbedingt durchdrücken wollen, dann wird gesagt, ja die sind nicht bekehrt gewesen. Apg. 19, diese 10 oder 12 Leute sind bekehrt gewesen. Paulus kommt zu ihnen und fragt: Habt ihr den H.G. empfangen nachdem ihr gläubig geworden seid. Diese eine Frage beinhaltet schon die Möglichkeit, man kann gläubig werden, ohne den H.G. zu empfangen. Sonst müssten wir sagen, Paulus von was redest du, sie sind gläubig, also wir wissen doch das kommt immer im Doppelpack, das kommt immer automatisch zusammen, die sind gläubig, also haben sie den H.G. empfangen. Nein, Paulus wusste das anders. Er sieht die sind gläubig und fragt sie, habt ihr den H.G. empfangen, nachdem ihr gläubig geworden ward. Und auch hier ist es wichtig, dass dieser Ausdruck, gläubig werden, in Apg. sich niemals auf eine Hinwendung zum jüdischen Glauben zielt. Es ist ein Ausdruck für, Hingabe, Bekehrung, für Anerkennung der Herrschaft Jesu.

Das Wort Gottes ist sehr differenziert und Begriffe werden nicht einfach wahllos durcheinander geschmissen. Und wir müssen aufpassen, dass wir sauber biblisch denken und argumentieren. Viel Durcheinander kommt indem man Sachen aus dem Zusammenhang reißt und nicht das gelten lässt was das Wort Gottes sagt. Und wie es Begriffe definiert und Begriffe gebraucht. Habt ihr den H.G. empfangen nachdem ihr gläubig geworden seid. Viele Christen in unseren Land würden so argumentieren: Ich bin gläubig und man kann ohne den H.G. nicht gläubig werden; was auch stimmt. Bekehrung ist immer ein Werk des H.G. Nur dann wird argumentiert, siehst du, ich bin gläubig, also das ist durch den H.G. geschehen, also habe ich den H.G. Und das ist eine Argumentation die ist biblisch nicht stichhaltig. Denn du siehst in der Bibel Menschen die sich bekehrt haben, und trotzdem brauchen sie etwas dazu. Sie brauchen die Erfahrung des getauft sein oder die Erfüllung mit den H.G.

Dasselbe war auch bei den Jüngern so. Zu Ostern nach der Auferstehung, Jesus haucht sie an, und sagt, nimmt den H.G. Und zu denselben Jüngern die H.G. genommen haben, sagt er, wartet ihr bis die Erfüllung die Verheißung des Vaters kommt und ihr werdet getauft werden. Zu Ostern sind sie von neuem geboren worden. Ist das klar. Keiner der Jünger ist wiedergeboren gewesen vor Ostern. Man kann nicht wiedergeboren sein, vor der Auferstehung Christi, das ist nicht möglich. Weil zur Wiedergeburt gehört, das Jesus von den Toten auferstanden ist. Das ging erst seit Ostermorgen und darum kam Jesus und hauchte sei an, und sagt: Nehmt hin H.G. und sie sind von neuem geboren. Keiner der Leute die Jesus geheilt hat sind Christen gewesen. Seine Jünger sind nicht bekehrt gewesen, im Sinne von neuem geboren. Das hängt mit verschiedenen Phasen der Heilsgeschichte zusammen, und was wann und wie geschehen konnte. Zu erwähnen ist noch das es Begebenheiten gibt in der Apostelgeschichte, 5mal werden wir Zeuge von Situationen wo Menschen die H.G. empfangen und dann wird noch ein 6tes mal ein Bericht gegeben und 3 mal von diesen 5 Situationen wird ausdrücklich erwähnt, nach dem die Leute erfüllt waren mit den H.G., sie in Sprachen geredet haben. Es gibt eine Anschauung die sagt, das ist eine wichtige Gabe und Gott gibt die Gaben wen er will. Manche bekommen die Geistestaufe mit Sprachenrede und manche nicht. Was sagt die Bibel dazu. Dreimal von diesen fünf Aufzählungen sehen wir in Apg.2, 10 und 44 und Apg.19, 6, Gläubige empfangen den H.G. und sie reden in Sprachen. Da bleiben noch zwei Situationen übrig. Das ist Apg.8, … in Samaria und Apg.9…die Erfahrung und Bekehrung von Saulus. Und in der Tat, in diesen beiden Situationen wird nicht ausdrücklich erwähnt, dass Saulus als auch die Leute von Samaria in Sprachen gebetet haben. Aber in Apg. 8…wird erwähnt, dass es ein sichtbares Zeichen gab. Da war der Bekehrte – Halbbekehrte – aber nicht ganz in die Wahrheit durchgebrochene ehemalige Zauberer, und er sah das der H.G. gegeben wurde, wenn Petrus die Hände aufgelegt hat. Es gab ein sichtbares Phänomen woran man sehen konnte, dass die jetzt den H.G. empfangen haben. In Apg. 9… wird es nicht weiter erwähnt, aber dann lesen wir von Paulus selber, dass er sich dazu bekennt und das er sagt, er betet in Sprachen, und er hat eine hohe Wertschätzung, und er sagt, ich bete mehr in Sprachen als ihr alle, d.h. es war für ihn eine wichtige Angelegenheit. Später kommen wir noch zu 1.Kor.14 worüber es sehr viele Missverständnisse gibt.
Schauen wir uns das gleich einmal an. 1.Kor.14, 5…ab Vers 2..wer in einer Sprache redet….im Geist aber redet er Geheimnisse. Wir müssen beim Bibelstudium besonders auf die Definitionen achten, und dann wie in der Mathematik bei drei Unbekannten, nimmt man die Definition die an einer Stelle steht und setzt die dann woanders wieder ein. Jeder Bibellehrer geht davon aus, dass Gott nicht verwirrt ist, und Gottes Wort ist in sich schlüssig. Und Gottes Wort erklärt Gottes Wort. Die besten Kommentare zu Gottes Wort sind Gottes Wort. Gott erklärt sich selber, und man braucht immer eine gesunde Skepsis bei Bibelkommentaren.
Und man soll Bibelkommentare nie ohne den H.G. lesen. Der H.G. ist der Autor dieses Buches, er ist unser Lehrer und er kann Kommentare dazu geben, und dann werden wir entdecken, dass da manchmal Dinge sind die von kompetenter Seite gesagt werden, und sie stimmen einfach nicht mit dem geschriebenen Wort überein. In Sprachen reden ist im Geist zu reden und es ist auch im Geist Geheimnisse zu reden. Vers 5 heißt es, ich möchte aber das ihr alle in Sprachen redet, mehr aber noch das ihr weissagt. Wie viele Male hört man die These, 1.Kor.14 wendet sich gegen den Gebrauch des Sprachenredens. Paulus war nicht dagegen, sondern dafür. Sonst würde er ja nicht sagen, ich rede mehr als ihr alle. Im griechischen steht es noch stärker. Dort heißt es, ich will. In der Lutherbibel steht, ich wünschte ihr könntet alle in Sprachen reden. Dies ist nicht korrekt. Ich will dass ihr das tut! 1.Kor.14, 15 steht noch einmal beten im Geist, beten im Verstand. Verstand bedeutet in der Muttersprache. Im Geist bedeutet ohne Verständnis unter der Inspiration des H.G. Epheser 6, 18…hier sagt Paulus, betet zu allerzeit im Geist. Ich gehe davon aus, dass Paulus als intelligenter Mensch unter der Inspiration des H.G., Begriffe nicht wahllos ändert. Wenn er in 1.Kor.14, von beten im Geist redet und meint Sprachenrede, und dann benutzt er das gleiche Wort in Eph.6 wieder, dann gehe ich davon aus, weil es unfair ist, Begriffe umzudefinieren ohne das anzukündigen. Das ist nicht die Art Gottes. Wenn er in Eph.6 vom betet im Geist spricht, dann redet er immer noch vom Sprachenreden. Und er sagt der ganzen Gemeinde dort, betet im Geist, d. h. er weiß es und er geht davon aus, dass die gesamte Gemeinde in Ephesus in Sprachen betet. Markus 16 von der manche Gelehrte behaupten sie sei nicht original. Das ist eine willkürliche Behauptung, die durch nicht gestützt wird. Markus 16 sagt, dass die Zeichen in Sprachen reden ist, und Dämonen austreiben. Nur weil du noch keinen Dämon auggetrieben hast, kannst du nicht sagen Jesus hat nicht die Wahrheit gesagt. Jesus beschreibt die Merkmale von neutestamentlichen Christsein, und wenn dann einer kommt und sagt ich tue das nicht, dann frage ich warum tust du nicht was Jesus sagt. Die im Reich Gottes anbeten, arbeiten für die Expansion und das bedeutet Dämonen müssen ausgetrieben werden. Jesus hat nicht gesagt das gilt nur für das 1.Jahrhundert und dann werden wir nur noch unseren Verstand haben. Nein, das ist nicht erlaubt so zu argumentieren. Wenn die Geistesgaben von Gott gegeben sind um die Werke des Teufels zu zerstören, welche Sinn sollte es machen, solche Manifestationen zurück zu ziehen. Das ist eine willkürliche Feststellung in der man eine Schriftstelle aus 1.Kor. 13,…. wenn das Vollkommene gekommen ist, dann werden die Gaben aufhören. Definiert als das Vollkommene ist die Liebe, das ist eine willkürliche Interpretation die mit der Realität nichts zu tun hat. Die Geistesgaben sind nicht dazu da, um uns neue Lehren zu geben, und deswegen hat der Abschluss des biblischen Kanons überhaupt nichts mit der Tatsache zu tun, dass jetzt Geistesgaben nicht mehr notwendig sind. Es gibt keine neuen Lehren nach dem kanonischen Abschluss. Es gibt die biblische Lehre. Geistesgaben sind nicht für Lehre da, sondern um Menschen zu ermutigen und freizusetzen.

Wie können wir andere hinein führen in die Erfahrung des getauft werden im H.G?

Es gibt so viele kuriose Darstellungen, und es ist eine andere Sache wie man dies durch das Wort nahe bringt. Es gibt dazu die abenteuerlichsten Berichte. Es ist eine Sache wie man das übernatürliche, souveräne eingreifen Gottes erlebt hat, und es ist eine andere Sache wo man einen suchenden Menschen erklärt wie er hinein kommen kann. Beten in Sprachen ist eine gesuchte Kooperation mit dem H.G. Es ist nicht etwas was Gott ohne unseren Glauben an uns vorbei tut, sondern es hat etwas mit Glauben und Vertrauen zu tun. In Apg.2 … immer wenn du etwas Neues in der Bibel siehst, schau dir die erste Schriftstelle an, dort findest du oft den Schlüssel für das ganze Thema – Vers 4 – sie wurden voll des H.G. und fingen an zu sprechen in neuen Sprachen. Die Analyse zeigt, wir werden von Gott hinein geführt und wir fangen an zu sprechen. Warum fangen wir an zu sprechen in neuen Sprachen? Weil wir glauben das mit der Erfüllung im H.G. wir auch das haben, was jeder neutestamentlicher Gläubige hat, im H.G. anzubeten. Das Reden in Sprachen kommt nicht dadurch zustande das Gott uns überwältigt und uns zwingt etwas zu tun, und es gegen deine Sprachorgane irgendetwas gebraucht, das ist nicht Gott.

Anbetung Gemälde Hannes Stets

 

 

Es gibt viele Geschwister die Jahre in Gemeinden gesessen haben, wo davor gewarnt wurde und denen gesagt wurde, es ist nicht richtig. Und den meisten ihr großes Problem ist, wenn sie dann begreifen von der Schrift her, es hat etwas mit Glauben zu tun. Und Glauben wird ausgedrückt durch Werke und sie sollen beginnen zu sprechen in Sprachen, dann kommt das große Problem, ich will aber nichts selber machen. Lasst uns ein klares biblisches Verständnis haben von Sprachen reden. Paulus sagt, ich will in Sprachen beten, ich will beten im Geist, ich will beten im Verstand. Du bestimmst das, das Sprachen beten ist ein klassisches Beispiel wie das übernatürliche zustande kommt. Gott bietet etwas an was wir erkennen, was wir glauben, was wir ergreifen und wir tun unseren Teil dazu. Und das wiederum bestätigt Gott dann mit der übernatürlichen Manifestation. Schau dir mal in der Bibel die Wunder an. Fast alle Wunder passieren auf diesen Prinzip. Bis auf 1.Mose 1-3, die Schöpfung, aber danach, ob Jesus das Brot vermehrt, Petrus soll über das Wasser gehen, oder was du dir vorstellen kannst. Heilungen, all das geschieht nach diesem Prinzip. Gott bietet etwas an, der Mensch ergreift das weil er das glaubt und tut einen Schritt des Gehorsams, und den bestätigt Gott dann mit der übernatürlichen Manifestation. Versuche niemals jemand zu ermutigen oder hinein zu schieben der nicht glaubt dass er den H.G. empfangen hat. Das macht keinen Sinn. Der Punkt ist nicht das Sprachenreden, der Punkt ist die Gewissheit im Herzen, ich habe den H.G. empfangen, weil ich getan habe was Gottes Wort sagt. Das ist der Punkt.

Lass uns zu Lukas 11 gehen, dass ist eine ganz wichtige Schriftstelle, die uns gegeben ist um den irrationalen Ängsten zu begegnen. Ab Vers 9,…bittet und…den H.G: denen geben die ihn bitten. Das ist eine zentrale Schriftstelle zu diesem ganzen Thema. In Kreisen wo nicht in aller Klarheit das Wort Gottes gelehrt wird gibt es Abneigung, Widerstand, ja bis zu panischen Ängsten vor den H.G.

Das hat etwas mit unserer Geschichte zu tun, der Rationalismus, das arbeiten mit dem Verstand und das logische Schlussfolgerung ein Ansehen und eine Macht bekommen hat, die einfach nicht angemessen ist, so dass menschliche Logik über dem Wort Gottes steht. Ein Beispiel: Als der H.G. Anfang des 20.Jahrhunderts nach Deutschland kam – da war zuvor eine Welle in USA, Wales und Skandinavien – da hat man dann auch in Deutschland über diese Dinge gesprochen. Und einer der führenden geistlichen Leiter der damaligen Zeit, hat sich hingestellt, öffentlich auf einer Konferenz und hat gesagt. Warum sollte Gott so etwas tun, durch eine Person uns eine Botschaft mit einer fremden Sprache geben, die wir alle nicht verstehen können. Er kann doch auf Deutsch zu uns sprechen. Ein führender Mann hat so etwas behauptet weil er nicht die Bibel genommen hat. In der Bibel steht das es Sprachenrede gibt und die muss wenn es eine Botschaft ist, als eine Gabe an die Versammlung, die muss ausgelegt werden. Gott tut das nach der Bibel, er redet in Sprachen und es muss ausgelegt werden. Aber dieser Mann nimmt seinen Verstand und sagt, warum sollte Gott das tun das jemand in einer Sprache redet die man übersetzen muss, dass macht keinen Sinn.

Das ist Rationalismus, das ist menschlichen Verstand zu erheben über das Wort Gottes. Es ist gut wenn du einen Verstand hast und es ist gut wenn du ihn benutzt. Aber du darfst niemals den Verstand den Platzt einräumen über das Wort Gottes. Wenn du das tust wirst du niemals Offenbarung bekommen. Wie willst du begreifen, dass Christus gekreuzigt ist, wo Christus doch vor 2000 Jahren lange vor deiner Zeit gelebt hat und gestorben ist. Wie willst du das begreifen. Das kannst du nur durch Offenbarung begreifen.

In jener Zeit ist dann etwas Schreckliches aufgekommen. Ein unbiblischer Dämonenglaube, eine Furcht vor teuflischen Imitationen die so schrecklich sind, so täuschend ähnlich sind, dass die Gläubigen reihenweise darauf hinein gefallen sind. Man erfand das Phänomen, das man heute noch so nennt, den Schwarmgeist, d. h. der Teufel ist ein Engel des Lichts. Er wirft etwas auf den geistlichen Markt, was sich so anschaut und anfühlt, und sogar solche Wirkungen hat wie der H.G. Es ist ganz genau wie der H.G. sagen sie, und die allermeisten von uns können das nicht unterscheiden. Und es bringt dieselbe Frucht hervor wie der H.G., Liebe zu Jesus, Liebe zum Wort, Liebe zu den Verlorenen und nur wenige Experten, die können entdecken, dass das nicht der H.G. war. Das ist ein Verständnis über das Wirken des Teufels das nicht schriftgemäß ist. Und wenn man von Ängsten sich leiten lässt, ist man nie gut beraten. Und da ist die Angst da, gut es gibt den H.G., es gibt Sprachenrede(kommt ganz selten vor, das meiste ist dämonisch so wird argumentiert), und wenn du jetzt betest, du kleiner Christ und öffnest dich für das übernatürliche, und du bittest Gott um den H.G., in dem Moment bist du schutzlos, und dann springt der Schwarmgeist rein und dann hast du es. Es gibt viele Christen die dies glauben, und das geht dann soweit, dass wenn man mit diesen Leuten unter Handauflegung beten will, sie das nicht erlauben, weil sie glauben, dass etwas Dämonisches dann überspringt.

Das Problem ist Rationalismus und irrationale panische Angst. Zwei Dinge die eigentlich völlig entgegen sind und trotzdem arbeiten sie zusammen. Diese zwei Kräfte verhindern das ein Großteil der wiedergeborenen Gläubigen in unserem Land – gibt es so nicht in anderen Ländern – in die Dimension hinein kommt. Der einzige Weg raus ist, das wir vertrauen Gott ist gut. Die abenteuerlichsten Geschichten werden ungeprüft weiter erzählt, ohne das man fragt: Wo, wer, war dabei, wer hat was erlebt. Ich kenne einen, der einen kennt, der gehört hat, der von einen gehört hat, der gekannt hat und so gehen die Geschichten durch das Land.

Und das erzeugt Ängste. Die einzige Antwort auf Angst ist das Wort Gottes. Was viele Gläubige meinen verstanden zu haben, wenn es auf das Thema H.G. kommt: Vorsicht! Man weiß nicht warum, aber man muss auf jeden Fall aufpassen. Und die Schlussfolgerung ist dann meist – weil man ja betrogen werden kann – sich überhaut nicht zu öffnen. Das ist nicht was die Schrift sagt.
Ich kann mich nicht selbst schützen. Das ist eine Anmaßung, eine Überheblichkeit gegenüber Gott. So in der Art, Gott ich weiß nicht was du mit mir machst, aber ich werde mich selber schützen. Du kannst vielleicht nicht aufpassen wenn ich bete, dann kommt der Schwarmgeist und erwischt mich. Aber ich werde mich selber schützen. Das ist eine raffiniert Form der Unabhängigkeit. Ich habe mein Leben in der Hand und ich werde das nicht aus der Hand geben.
Aber Vertrauen bedeutet, ich gebe mich in die Hand eines anderen, das ist Vertrauen. Und das ist immer etwas Existenzielles. Wir Deutschen haben seit den Erfahrungen mit dem 3.Reich, einen riesigen Knacks weg. Weil wir uns einmal für einen Führer geöffnet haben, der uns den Himmel versprochen hat, aber in die Hölle geführt hat. Und das ist tief in der Volksseele drin. Wir verlassen uns jetzt auf uns selbst, und das ist eine Kraft die steht den Glauben entgegen. Gott sagt, selbst ein irdischer Vater wird sein Kind nicht täuschen und statt einen Fisch eine Schlange geben. Jesus sagt: Kein irdischer Vater würde dies tun. Wie viel mehr der Vater im Himmel den H.G. denen, die ihn bitten. Haben wir eine biblische Sicht entsprechend seinem Wort, oder haben wir Angst und Misstrauen vor Gott, und wissen nur wir selbst können uns schützen.

Das ist der Punkt, genau um diesen Punkt geht es. Der ganze Punkt ist der Punkt des Vertrauens. Und wir machen den Fehler, wir versuchen Leute in die Sprachenrede zu schieben ehe sie im Herzen die Gewissheit haben, dass sie den H.G. haben.
Und das kann nicht funktionieren. Aber wenn jemand weiß ich habe getan was die Bibel gesagt hat, ich habe den Vater gebeten um den H.G. und er hat mich erhört. Was ist die normale Reaktion. Dann dankst du ihm. Wenn du nun den H.G. empfangen hast, dann kannst du den Vater und den Sohn in neuen Sprachen anbeten. Der letzte und entscheidende Punkt, wir vertrauen den H.G. und wir tun das was die Bibel sagt. Apg.2, 4…sie wurden voll… und fingen an zu sprechen. Manche machen dann folgendes. Weil sie noch nicht über die Klippen springen wollen, sie beten dann auf Deutsch, danke Vater, danke, danke…für den H.G. Man ist leider nur so gebaut, dass am entweder in Deutsch oder in Sprachen sprechen kann. Also man sollte ungezwungen „loslegen“. Wenn es einer tabu nicht kann, dann soll man dies aber nicht mit aller Gewalt versuchen. Man sollte aber wenn man danach entspannt ist, Gott immer für den H.G. danken, und dann den Mund öffnen und in neuen Sprachen beten.
Wann ist der richtige Zeitpunkt den H.G. zu empfangen. Nach der Bekehrung. Paulus sagt: Habt ihr den H.G. empfangen nachdem ihr gläubig geworden ward. Nicht nachdem ihr euch 20 Jahre treu bewährt habt in der Gemeinde. Die einzige Voraussetzung ist das jemand sein Leben Jesus gegeben hat. Es gibt auch Gemeinden die sagen, wir werden dies niemanden überstülpen. Aber zwischen überstülpen und anbieten ist ein Unterschied. Wir sollen erklären warum diese Dimension absolut notwendig ist, für das Leben im Geist.
Als Jerusalem hörte, dass die Leute in Samaria das Wort angenommen haben, sagten sie nicht das genügt, sondern sie sandten Apostel los um ihnen die Taufe im H.G. anzubieten. Das ist die Lehre. Es gab im N.T. nicht zwei Fraktionen die einen waren eher nüchtern, und nüchtern bedeutet keine Gefühle zuzeigen, die anderen euphorisch. Schwärmertum bedeutet man wird von seinen Gefühlen weggetragen und man nimmt nicht mehr die Fakten der Bibel zur Kenntnis. Das ist Schwärmertum. Und das hat es gegeben zu gewissen Phasen der Kirchengeschichte. Aber der Schutz vor der Gefahr des Schwärmertums ist sich ganz klar an die Fakten der Bibel zu halten, und nicht jede Gefühlsregung zu unterbinden. Es ist nichts Komisches oder verdächtiges wenn jemand weint oder lacht, so hat die Gemeinde begonnen. In Apg.2..lesen wir, sie waren im Obergemach und dann heißt es, das mächtige Brausen kam und sie wurden erfüllt vom H.G. Und dann auf einmal heißt es, dass sie auf der Straße waren. Wie, was? Da steht sie beten im Obergemach und jetzt sind sie plötzlich auf der Straße. Und dann heißt es: Petrus erhob sich mit den Elfen. Hast du schon mal darüber nachgedacht wo jemand ist bevor er sich erhebt. Na klar, der sitzt brav in seiner Kirchenbank, und sie haben sie abgeschraubt und haben diese auf der Straße gestellt. Und dann saßen sie brav hinter einander wie wir das gewohnt sind. Natürlich! Wieso haben die anderen gedacht die sind doch betrunken. Dann kommen Argumente wie, weil die ja in fremden Sprachen gesprochen haben. Ich bin viel im Ausland und ich frage wie viel von euch verstehen mich ohne Übersetzer. Kaum einer, und. Hast du den Eindruck nur weil ich eine Sprache spreche die du nicht verstehst, dass ich betrunken bin. Das macht doch keinen Sinn. Die anderen haben gesagt, sie sind betrunken, weil es Phänomene des Betrunkenseins gab. Die haben gelacht, haben geweint, irgendjemand hat dann einmal gesagt, Mensch Petrus du bist doch Evangelist guck mal da sind tausende Leute, los komm in die Hufe predige das Evangelium. Und Petrus sagt: Halleluja, ich kann nicht, ich bin so überwältigt. Petrus erhob sich mit den Elfen und hat gepredigt. Und die Kraft des Geistes hat das Herz durchbohrt. Wir brechen hier ab. Ihr habt schon einen gewissen Einstieg und ein Verständnis, wie die Fakten des Wortes Gottes irrationalen Ängsten auf der einen Seite, und den unbiblischen Rationalismus wo die logischen Gedanke den Menschen höher stehen als das Wort Gottes, wie das biblische Wort, beiden entgegen wirkt. Ich danke euch.

Autor Hartwig Henkel

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271. Pfingstgedanken – Nachgedacht

Montag, 13. Juni 2011 | Autor:

Wir_haben_nur_eine_Erde_Gerd Altmann. Pixelio.de

Pfingstgedanken

In seinem Bühnenstück „Des Teufels General“ von 1946 lässt Carl Zuckmayer einen jungen Leutnant den General fragen: „Glauben Sie an Gott?“ Der General weicht zunächst aus, aber dann antwortet er sinngemäß, Gott sei ihm noch nicht begegnet, aber das liege wohl an ihm selbst, nicht an Gott. Dazu passt auch ein afrikanisches Sprichwort : „Gott besucht uns häufig, aber meistens sind wir nicht zu Haus.“

Gott sucht Kontakt zu jedem Menschen, aber oft überhören wir seinen Ruf, übersehen sein Eingreifen, weil wir zu tief drin stecken im Alltagstrott, weil wir immer mehr um das eigene kleine Ich mit seinen Wünschen, Sorgen und Aggressionen kreisen.

Jenes afrikanische Sprichwort ordnet das Evangelische Gesangbuch dem Pfingstfest zu: Dieses Kirchenfest hat anders als Weihnachten oder Ostern kein Volksbrauchtum hervorgebracht. Was sollen wir uns auch unter dem „Heiligen Geist“ vorstellen? Wo Menschen zum Glauben an Christus kommen, wo sie aufbrechen aus ihrem Trott, wo sie sich von Gott ansprechen, verwandeln lassen, da wird es Pfingsten. Am 50. Tag – so die wörtliche Übersetzung von „Pfingsten- feiert die Kirche dieses Fest: Die „Apostelgeschichte des Lukas“ erzählt uns, wie das Pfingsterlebnis sieben Wochen nach Ostern die Christengemeinde umstürzte, wie aus Verzagten, aus Zögernden, aus Zweiflern fröhliche mutige Bekenner wurden. Was wäre das auch für ein trauriges Leben ohne die Frohe Botschaft? Wir aber dürfen gewiss sein, dass Gottes Liebe stärker ist als menschliches Versagen, stärker als die Trägheit, die Selbstzufriedenheit, das Selbstmitleid, die Gier des Menschen. Kein Unglück kann uns von der Liebe Gottes trennen. Dass wir ohne den Heiligen Geist nichts ausrichten, lehrt uns die menschliche Geschichte, die reich ist an Katastrophen. Öffnen wir uns also im Gebet für den Heiligen Geist!

Pfr. Dr. Christian Fuchs

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238. Weltweit: 10 geistliche Trends

Sonntag, 23. Januar 2011 | Autor:

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WELTWEIT: 10 geistliche Trends

„Die wichtigsten Veränderungen sind nicht immer die offensichtlichsten“, sagt Lee Grady, Kolumnist der amerikanischen Zeitschrift „Charisma Magazine“. Die Massenmedien richten ihr Hauptaugenmerk auf die Reichen, die Berühmten und die Mächtigen. Doch die wirklich wichtigen geistlichen Veränderungen ereignen sich bei den Menschen ohne Namen und Gesicht, die niemals in der Zeitung stehen werden. Lee Grady hat eine Liste der „10 bedeutendsten geistlichen Ereignisse oder Entwicklungen im Jahr 2010“ veröffentlicht. Hier eine kurze Zusammenfassung:

1. Das Erdbeben in Haiti löste eine Welle internationaler Solidarität und Hilfe aus.
Am 12. Januar 2010 starben über 230˙000 Menschen durch das Erdbeben, eine Million Menschen wurden obdachlos. Doch Tausende erfuhren Hilfe, weil mutige Christen sich in die Katastrophenregion wagten und sie mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Kleidung versorgten; Waisenhäuser, Krankenhäuser, Kirchen und Schulen bauten. Viele Hilfsorganisationen und Kirchen sind immer noch vor Ort und tun ihr Möglichstes, um das ärmste Land der westlichen Hemisphäre wieder aufzubauen. An vielen Orten ist deutliches Mitgefühl spürbar.

2. Immer mehr Muslime konvertierten zum Christentum.
In den vergangenen 10 Jahren kamen mehr Muslime zum Glauben an Jesus Christus als in den letzten 15 Jahrhunderten. Radio, Fernsehen und Internet spielen für diese Bekehrungswelle eine Schlüsselrolle. Missionare vor Ort berichten, dass Muslime den Glauben an Jesus Christus oft nach einem Traum annehmen. Besonders stark ist die christliche Untergrundbewegung im Iran, wo Jugendliche sich verzweifelt nach geistlichen Lösungen für soziale und politische Probleme sehnen.

3. Die Bedrohung des Islam verursachte eine Gegenreaktion.
Die Schweiz hat Minarette verboten, Frankreich und Belgien gehen per Gesetz gegen Ganzkörperverschleierung vor. Pläne für ein Islamisches Zentrum in der Nähe des Ground Zero zogen in den USA eine nationale Debatte nach sich.

4. Das Christentum breitete sich in Asien weiter aus.
Im Jahr 2010 wuchs die chinesische Wirtschaft so rasant, dass sie die zweitstärkste Wirtschaft der Welt wurde. Nun zeigt ein Dokumentarfilm des Evangelisten Jaeson Ma geistliche Erweckungsbewegungen in asiatischen Ländern, die an die Zeit des Neuen Testaments erinnern. Sein Film mit dem Titel „1040“ berichtet, dass die Zahl der Christen in China seit den 1970er Jahren von einer Million auf mindestens 70 Millionen gestiegen ist. Ma sagt dazu: „Was zur Zeit in Asien geschieht ist im Prinzip die größte Aktion Gottes in der Geschichte der Menschheit.“

5. Christenverfolgung verschlimmerte sich.
Menschenrechtsorganisationen gaben bekannt, dass zwischen 200 und 230 Millionen Christen von Mord, Gewalt, Gefängnis oder Folter bedroht sind. Sie berichteten ebenfalls, dass 75% aller religiösen Verfolgung gegen Christen gerichtet sind.

6. Amerikanische Großkirchen wuchsen trotz der Wirtschaftskrise.
Durch einen Bericht des Leadership Network wurde bekannt, dass 81% der amerikanischen Großkirchen immer noch wachsen und keine finanziellen Schwierigkeiten haben. Eine zunehmende Anzahl an Kirchen gab zudem an, dass Hilfe für Bedürftige im Budget Priorität habe. „Die Krise hilft uns, zu erkennen, was wir wirklich brauchen und tun wollen“, erklärt Pastor David Fletcher aus Ohio.

7. Junge Christen aus dem Westen verloren ihren Glauben.

Ein neues Buch berichtet, dass nur 13 Prozent aller Menschen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden, irgendeine Form von Spiritualität als bedeutsam erachten.(Anm. d. Ü.: Das Buch erschien Anfang 2011, ist noch nicht in deutscher Sprache verfügbar und trägt den Titel „The Millennials: Connecting to America’s Largest Generation“. Auf Deutsch etwa: „Die Internetgeneration: Vernetzung mit Amerikas größter Generation“.)

8. Die Volkskirchen verzeichnen eine rückläufige Entwicklung

9. Werke charismatischer Gemeinden wurden überprüft.
Skandale kratzten am Image von charismatischen Gemeinden, die in den Medien viel Beachtung finden. Andere wiederum distanzierten sich von der aufdringlichen, Geld-zentrierten Botschaft der Vergangenheit und betonten die Bedeutung von Verantwortung und Integrität.

10. Evangelikale Gemeindegründungsbewegungen nahmen zu.
Francis Chan, Pastor der 4000-Mitglieder-Cornerstone-Gemeinde in Simi Valley, Calif und gleichzeitig Autor der bekannten Bücher „Crazy Love“ und „Forgotten God“, verließ seine Kanzel mit dem Ziel, an einem Ort in Asien, dessen Name ungenannt bleiben soll, eine Gemeinde zu gründen. Seine Entscheidung zeugt von einer fast unbemerkten, aber bedeutenden Entwicklung: Viele christliche Führungspersonen engagieren sich in mutiger Gemeindegründung und ein frischer apostolischer Geist kommt auf.

Quelle: Lee Grady, bearbeitet durch Joel News International

WELTWEIT:

Trends in der christlichen Hilfs- und Entwicklungsarbeit

Was hat sich im Jahr 2010 im Bereich christlicher Hilfs- und Entwicklungsarbeit getan? „Manche der jüngsten Trends sind ermutigend, andere sind beunruhigend“, schreibt C.H. Dyer, Blogger und Direktor der Organisation „Bright Hope“. Er beobachtet drei Trends, die sich zunehmend herauskristallisieren:

1. Kirchen kooperieren mit säkularen Organisationen.
Ich beobachte zunehmend, dass immer mehr Gemeinden mit nichtchristlichen humanitären Organisationen zusammenarbeiten oder ihnen finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Diese Organisationen leisten soziale Arbeit, doch sie führen die Menschen nicht zu Jesus. Die Gemeinden sollten der Guten Nachricht sowie einer guten Hilfs- und Entwicklungsarbeit eindeutig Priorität geben.

2. Keine Waisenhäuser mehr bauen.
Endlich! Ich glaube, die Gemeinden verstehen so langsam, dass es ein überholter und überstrapazierter Ansatz ist, Waisenhäuser zu bauen. Veröffentlichte Studien und meine eigene Erfahrung zeigen, dass eine Unterstützung der Familien billiger und wirksamer ist, um Kindern zu helfen.

3. Budgetkürzungen.
Missionsbudgets tendieren dazu, der Wirtschaft nachzuhängen. Sobald die Wirtschaft abzuflauen beginnt, kann man bemerken, dass nach 12 bis 24 Monaten die Budgets für Mission und Missionswerke gekürzt werden. Diese Kürzungen sind verständlich, da sich alle kirchlichen Werke der Wirtschaftslage anpassen müssen. Viel beunruhigender ist jedoch die Entwicklung, dass der Gesamthaushalt der Missionswerke abnimmt.

Quelle: C.H. Dyer

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