374. Wüstenzeit
Dienstag, 3. September 2013 | Autor: intern
Gemälde von Michael Willfort
Lieber Blogbesucher,
der nachfolgende Artikel hat mich persönlich angesprochen, weil ich mich darin wieder gefunden habe. Vielleicht geht es Ihnen zur Zeit ähnlich, dann ermuntere ich Sie, diesen Artikel einmal zu lesen. Mir haben die Worte geholfen und Mut und Glauben aufgebaut.
Wünsche Ihnen Gottes Segen für Ihr Leben!
Wüste in Israel
Durch die Wüste zum Ziel
Isolde Müller Missionswerk Karlsruhe
Es gibt viele Arten von Wüsten, flache Sandwüsten, Sanddünenwüsten, Felswüsten, Wüsten mit hohen Bergen, Sand und Steine gemischt usw. Jeder von uns kennt auch solche Lebenswüsten in seinem persönlichen Leben. Bei jedem Menschen sieht das anders aus. Das sind Herausforderungen, Situationen, die schwierig sind, Krankheit usw. In Psalm 139 verspricht uns Gott, dass er immer mit uns ist. Wären wir am Ende der Welt, so wäre er immer noch da. Vers 9 und 10:
Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht, dann würdest du auch dort mich führen und nicht mehr loslassen. Und darum, weil Gott uns nicht mehr loslässt, ist er auch in unserer Wüste bei uns.
Doch wie bewältigen wir solche Lebenswüsten, Zeiten, in denen es sehr „trocken“ in unserem Leben ist? Vielleicht spüren wir Einsamkeit oder spezielle Nöte oder eine enorme Last liegt auf uns. Auf unserem Weg als Christen wird uns das begegnen. Niemand wünscht sich das, aber wir brauchen dieses Wüstentraining. Dies zu verstehen, ist sehr hilfreich für unser Leben. Die Bibel sagt uns nicht, dass in unserem Leben alles glatt gehen wird, sondern dass Gott mit uns sein wird, auch in jeder erdenklich schwierigen Situation. Psalm 23,4: Und geht es auch durch dunkle Täler, fürchte ich mich nicht, denn du, Herr, bist bei mir. Ist das nicht wunderbar? Egal, wie Ihr Tal aussieht – er verlässt Sie nicht! Einige Verse vorher, in Psalm 22,32 lesen wir: Die noch nicht geboren sind, werden es hören und weitersagen: Gott ist treu, auf seine Hilfe ist Verlass! Es wird immer so sein und sich nicht ändern: Gott ist treu, auf seine Hilfe ist Verlass!!!
Jeder hat seine persönliche Wüste: in der Familie, am Arbeitsplatz, bei den Finanzen, bei Krankheit oder in persönlicher Not. Gott will damit in unserem Leben etwas bezwecken, obwohl wir es oftmals nicht verstehen. Doch es ist eine Zeit, in der wir Gott intensiv suchen. Wenn Gott uns in bestimmte Situationen hineinführt, kommt das heraus, was in unserem Herzen ist: Furcht, Frustration, Zorn, Entmutigung, Verwirrung, Einsamkeit, Unverständnis, Misstrauen, Verletzungen, Unversöhnlichkeit, Neid oder Eifersucht. Solche Dinge will Gott aufdecken, damit wir sie ausräumen können und er uns heilen kann. Jeder Weg durch eine Lebenswüste sollte für uns gewinnbringend sein und hat nur ein Ziel: Uns vorzubereiten! Das, was Gott uns verheißen hat, fällt nicht vom Himmel, wir erreichen es nur, wenn wir uns dafür zubereiten lassen. Eine Wüstenzeit ist keine negative Zeit, auch wenn sie uns meistens so vorkommt.
Wie reagieren wir auf solche Wüstenzeiten z. B. in Krankheitsnot? Machen wir Gott Vorwürfe oder kommen wir mit Danksagung? „Danke, dass du mich heilen willst!“ „Danke, dass du mir hilfst!“ Viele Christen geben in Zeiten der Dürre auf, doch Gott sagt: Gib nicht auf! In Jesaja 35,1 lesen wir, was mit der Wüste passiert:
Freuen werden sich die Wüste und das dürre Land, frohlocken wird die Steppe und aufblühen wie eine Narzisse. Sie wird in voller Blüte stehen und frohlocken, ja frohlockend und jubelnd. Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht von Karmel und Scharon: Sehen werden sie die Herrlichkeit des Herrn, die Pracht unseres Gottes. Vers 6 und 7: Denn in der Wüste brechen Wasser hervor und Bäche in der Steppe. Und die Wüstenglut wird zum Teich und das dürre Land zu Wasserquellen.
Dieser Bibelvers bezieht sich auf die Heimkehr des Volkes Israel. Doch, wenn auch wir heimkehren, d.h. umkehren, zurückkommen auf Gottes Wege – uns reinigen und verändern lassen – DANN wird auch unsere Wüste frohlocken, es werden Wasser hervorbrechen, das dürre Land wird zu Wasserquellen und – wir werden die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Das ist der ganze Sinn und Zweck unserer persönlichen Wüste: dass wir die Herrlichkeit Gottes sehen. Ihre persönliche Wüste ist keine Bestrafung und auch keine Ablehnung von Gott. Der beste Beweis ist, dass Jesus selber auch in der Wüste war. Hat Gott Jesus bestraft? Natürlich nicht! Er hatte keinen Grund dazu, denn der Vater hat zu ihm gesagt: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden Lukas 3,22. Das geschah bei der Taufe Jesu durch Johannes.
Direkt danach ereignete sich Folgendes: Lukas 4,1:
Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt und von dem Teufel versucht.
Auch wenn Sie voll Heiligen Geistes sind – Ihr Weg führt trotzdem durch die Wüste, wie bei Jesus! Jesus hat den gleichen Weg gemacht, den auch Sie und ich gehen. Das Ende dieser Begebenheit ist folgendermaßen, das lesen wir in Lukas 4,14:
Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und die Kunde von ihm ging aus durch die ganze Umgegend.
Ab diesem Zeitpunkt, direkt nach dieser Wüstenerfahrung begann der Heilungsdienst von Jesus. Das Ende jeder Wüstenerfahrung ist für uns ein Gewinn. Gott lässt uns nicht in der Wüste sitzen, er leitet uns durch. Gott hört nicht auf, in unserem Leben zu wirken, nur weil wir in der Wüste sind!
Die Zeit in der Wüste ist keine Zeit in der wir nach großen Zeichen und Wundern streben, sondern eine Zeit, in der wir in uns gehen. Eine Zeit, in der wir zum Nachdenken kommen und Veränderung passiert. Zeichen und Wunder erleben wir danach. Nachdem Jesus in der Wüste war, begann sein
Heilungsdienst und in der o.g Bibelstelle haben wir gelesen: danach werden wir die Herrlichkeit des Herrn sehen.
In der Bibel lesen wir viele Beispiele von Menschen, die auch Zeiten der Wüste hatten. Bei jedem verliefen sie anders und auch die Zeiträume waren verschieden lang. Im Buch Hiob gibt es eine Beschreibung, wie Hiob sich fühlte. Hiob Kapitel 23,8 – 10:
Siehe, gehe ich nach vorn, so ist er nicht da, nach hinten, so bemerke ich ihn nicht, nach links, sein Tun schaue ich nicht, biege ich ab nach rechts, so sehe ich ihn nicht. Denn er kennt den Weg, der bei mir ist. Prüfte er mich, wie Gold ginge ich hervor.
Denken Sie auch manchmal: Gott sei nicht da? Sie meinen, es geht überhaupt nichts vorwärts und nichts verändert sich, die Träume schwinden. Die Erfüllung Ihrer Verheißungen scheint unmöglich. Ich sehe nichts, ich merke nichts, ich höre nichts! Und doch ist Gott da! Gott ist immer da! Er wohnt in Ihnen. Gott ist nicht abhängig davon, ob Sie ihn bemerken, ihn hören oder spüren! Im Hebräer 13,5+6 lesen wir:
… denn ER hat gesagt: Ich will dich nicht versäumen noch verlassen, so dass wir zuversichtlich sagen können: Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten.
Oder Jesaja 41,7:
Ich, der HERR, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen.
Auch uns wird er nicht verlassen, weil wir seine Kinder sind. Weiter heißt es hier in Vers 18:
Ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen.
Hiob’s Wüste war heftig und doch wurde auch seine Wüste zum Wasserteich. Wir lesen das Ende der Geschichte in Hiob 42,10 – 17:
Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte. Und Hiob lebte nach diesen (Ereignissen noch) 140 Jahre. Und er sah seine Kinder und seine Kindeskinder, vier Generationen. Und Hiob starb, alt und der Tage satt.
Hiob hat durchgehalten. Wenn wir die Zeitspannen seines Lebens betrachten, war es nur eine kleine Zeit in der er in dieser Lebenskrise war und Gott hat in seinem Leben alles wieder hergestellt. Alles hat er zurück bekommen und noch viel, viel mehr.
Hiob ist vielleicht das bekannteste Beispiel, doch es gibt auch noch andere, in deren Leben wir das Wirken Gottes erkennen können. Josef wurde von seinem Vater geliebt und von seinen Brüdern gehasst. Verkauft als Sklave landete er sogar im Gefängnis. Er hatte eine lange und harte Wüstenzeit. Lange Gefängnisaufenthalte, Verleumdung und das noch in einem fremden Land, obwohl alles so vielversprechend begonnen hatte. Das, was ihm zum Schaden durch seine Brüder zugefügt wurde, benutzte Gott zur Erfüllung seines Traumes. Egal, was passierte, Josef hat immer das Beste daraus gemacht und nie aufgegeben oder an Gott gezweifelt. Psalm 105, 17-19:
Joseph wurde als Knecht verkauft. Sie zwängten seine Füße in Fesseln, (in) Eisen kam sein Hals, bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf, das Wort des HERRN ihn bewährte.
Auch Josef musste warten, bis Gott eingriff. Wir wissen nicht, wann er eingreift, denn er hat seinen Zeitplan. Wir müssen durchhalten und Geduld haben.
Auch bei Josef ist das Ende der Geschichte wunderbar. Gott hat ihn gewaltig gebraucht und ihn erhöht und viel Ehre gegeben. Er wurde der zweite Mann im ganzen Reich. Gott weiß, was er tut, auch in Ihrem Leben. Geben Sie nicht auf! Gott wird Sie nicht verlassen, egal wo Sie sind und egal, wie es Ihnen geht. Hadern Sie nicht mit Ihrem Schicksal, sondern kommen Sie mit Dank vor sein Angesicht, so wie es auch
David in den Psalmen sagt. Ich möchte noch einmal Psalm 22 zitieren, in dem es heißt:
Gott ist treu, auf seine Hilfe ist Verlass!
Auch in Ihrem Leben!
Am Ende der Wüstenzeit dürfen wir uns hochschwingen wie ein Adler
Gemälde von Michael Willfort