420. Eine Heldin aus Bethlehem
Mittwoch, 12. November 2014 | Autor: intern
Bild aus NAI Juni 2014
Lieber Blogbesucher,
ich veröffentliche diesen Bericht aus dem Magazin „Israel heute“, weil durch die westliche Medien immer wieder falsche Berichte gegen Israel verbreitet werden. Die Wahrheit bekommen die allermeisten Menschen in unserer Zeit leider nicht mehr mitgeteilt.
Deshalb ist es gut, wenn es ein Nachrichten Magazin wie „Israel heute“ gibt, dass auch die Nachrichten bringt die andere – mit Absicht – weglassen.
Bild aus der NAI
Vor zwei Jahren floh Christy Anastas aus Bethlehem nach Großbritannien. Dort lebt sie heute in der christlichen Emmaus-Gruppe. In öffentlichen Vorträgen spricht die 24 – Jährige über die Probleme der Christen in Bethlehem: Die Palästinensische Autonomie agiere nach Scharia-Recht und fördere ein Apartheid-System, das Muslime bevorzuge. Frauen, sie seien muslimisch oder christlich, würden unterdrückt.
Khamal IDRAN
Christy zufolge wollen die Christen ohne Frage mit Israel leben und nicht unter palästinensischer Hoheit. Sie meint, dass es den einzigen jüdischen Staat geben müsse, da doch viele islamische Staaten existierten. In der Bibel habe sie gefunden, dass der Bund Gottes mit Israel und dem Land ewig bestehe. Die Juden hätten daher sehr wohl das Recht auf das Land Israel. In ihren Augen rette die Sperranlage auch Palästinenser, weil sie daran gehindert werden, sich selbst in die Luft zu sprengen.
Die junge Frau aus Bethlehem bestätigt bereits bekannte Tatsachen:
Palästinensische Kinder werden angehalten, israelische Soldaten zu provozieren. Muslime benutzen Häuser von Christen, um israelische Soldaten anzugreifen, damit die Häuser zur Zielscheibe werden.
Deshalb wird Christy mittlerweile angefeindet. Die Mutter behauptet öffentlich, dass ihre Tochter von außen unter Druck stehe. Ein Onkel droht, sie zu erschießen. Palästinensische Medien verleumden Christy und unterstellen, dass sie für israelische Auftraggeber arbeite. In Großbritannien hat ein selbsternannter Friedens- und Gerechtigkeits-Aktivist vor der Polizei falsch ausgesagt, Christy sei eine „vermisste Person“, die gegen ihren Willen in England festgehalten würde. Ihre Freunde und sie selbst müssen nun diese Lügen richtigstellen.
Dexter Van Zile von CAMERA (28. April 2014) fragt, warum eigentlich die Friedensaktivisten nicht die Mutter von Christy beschützen, die hysterisch Israel der Besatzung bezichtige. So habe die Mutter in dem Film „The Stones Cry Out“ (2013) den israelisch-palästinensischen Konflikt total entstellt wiedergegeben und öffentlich in den USA gegen Israel gewettert. Es ist gut möglich, dass die Mutter als unterdrückte Christin in Bethlehem nur unter dem Druck der Palästinensischen Autonomie zu solchen Aussagen kommt. Denn diese Anklagen gegen Israel sind es, was diese palästinensischen Friedensaktivisten hören wollen, schreibt Dexter. Statt dessen hält man Christy für „psychisch labil“, mit anderen Worten: sie gehöre in psychiatrische Behandlung.
In dieselbe Kerbe schlägt die von der EKD geförderte Organisation EAPPI (Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel), die ihren Sitz auf dem Areal der Auguste-Viktoria-Kirche auf dem Ölberg hat. Die Facebook-Seite von EAPPI offenbart, dass die sogenannten Friedens- und Gerechtigkeits-Aktivisten im Hinblick auf Christys Vortragstätigkeit lediglich den palästinensischen Medien folgen. Diese behaupten, dass Christy aufgrund zionistischer Verschwörungen aus Bethlehem entführt und einer Gehirnwäsche unterzogen worden sei.
So einfach ist das: Wer die Wahrheit über Israel und die Christen ausspricht, wird für verrückt erklärt. Aber „die Wahrheit macht uns frei“, sagt Christus. So sei allen gedankt, die Christy helfen und mit ihr die Wahrheit über die verfolgten Christen in Bethlehem sagen.
Die Wahrheit im Schatten der Mauer
Christy Anastas, eine junge palästinensische Christin, hat zu äußern gewagt, was die meisten ihrer Gesellschaft aus Angst verschweigen: die Wahrheit über den israelisch-palästinensischen Konflikt. Bemerkenswert ist dies besonders im Angesicht der Tatsache, dass ihre Familie zum Großteil von der israelischen Sicherheitsmauer betroffen ist.
Israel Heute hat mit Christy gesprochen
Israel Heute:
Sie haben vor kurzem in Ihrer Rede an der Uppsala-Universität in Schweden den biblischen Anspruch der Juden auf Israel anerkannt. Wie sind Sie zu dieser Einstellung gekommen? Ist ihre Position auch unter anderen palästinensischen Christen verbreitet?
Anastas:
Viele Jahre lang war ich sehr frustriert über die Mauer und den Konflikt. Eine Wende in meinem Leben war ausschlaggebend dafür, nach einer soliden Erklärung zu suchen. Ich las die biblischen Texte, die von dem Bund handelten, und dann wurde mir alles klar. Es gibt einige palästinensische Christen und sogar Moslems, die meine Einstellung teilen, ich stehe also nicht allein da. Wie man jedoch anhand der Reaktionen auf meine öffentlichen Aussagen sehen kann, ist es nicht besonders sicher, diese Sichtweise auch auszusprechen.
IH:
Ihre Mutter, Claire Anastas, ist eine starke Kritikerin Israels. Wie kamen sie beide zu so unterschiedlichen Schlussfolgerungen über den Konflikt?
Anastas:
Ich betrachte beide Seiten des Konflikts und deshalb sehe ich, dass Israel gute Gründe für die Errichtung dieses Ungetüms an Mauer gehabt hat. Der Mauerbau war sehr traurig, aber er war notwendig, um etwas noch traurigeres zu verhindern: Menschen, die sich selbst in die Luft sprengen um andere Menschen zu töten. Mir sind Menschen wichtiger als Land, Politik und Glaube, deswegen war es für mich leichter, zu vergeben und zu erkennen, dass es immer zwei Seiten einer Geschichte gibt.
IH:
Ihre Mutter war in der Dokumentarsendung „The Stones Cry Out“ (etwa: Die Steine schreien auf) zu sehen. Dort gibt sie Israel für das Leid der Palästinenser die Schuld. Glauben Sie, dass die Situation hier korrekt dargestellt wurde?
Anastas:
Ich stimme dieser Beschreibung Israels nicht zu. Ich stimme zu, dass die palästinensischen Christen lange Zeit ignoriert wurden. Sie stecken zwischen zwei Fronten, aber traurigerweise hat der Film nur eine dieser beiden Fronten dargestellt.
IH:
Was sagen Sie zu ihren christlichen Glaubensgenossen, die ein negatives Bild von Israel haben?
Anastas:
Meine Frage an sie ist einfach: Wie ist Jesus mit den Ungerechtigkeiten gegen ihn umgegangen? Hat er nicht am Kreuz gesagt: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“? Er sagte nicht: „Vater boykottiere sie“!
IH:
Was ist für einen palästinensischen Christen schwieriger – unter israelischer Besatzung zu leben oder in moslemisch dominierten Gegenden?
Anastas:
Schauen Sie nur auf den Rest des Nahen Ostens. Fast überall werden Christen verfolgt, außer in Israel, wo ihre Zahl wächst.
IH:
Warum haben Sie, wie viele andere Christen auch, Bethlehem verlassen?
Anastas:
Ich wurde schikaniert, weil ich meine Meinung gesagt habe. Man hat mir sogar damit gedroht, mich zu erschießen. Es wurde mir zu gefährlich und ich musste etwas Abstand gewinnen. Nachdem ich in Europa studiert und meine Meinung öffentlich gemacht habe, war mir klar, dass es Selbstmord wäre, wieder nach Hause zurückzukehren. Die Reaktionen auf meine Rede in Schweden sind der beste Beweis.
IH:
Gibt es für Juden und Christen eine gemeinsame Zukunft in diesem Land?
Anastas:
Natürlich gibt es eine Zukunft für die Menschen, die Frieden wollen. Aber für Frieden bedarf es Vergebung, Sicherheit für alle und die Anerkennung des Rechts des Anderen, hier zu leben.
IH:
Welche Rolle spielen Frauen in dieser Situation?
Anastas:
Frauen lernen von klein auf Frieden zu stiften. Deswegen denke ich, dass Frauen eine wichtige Rolle dabei zufällt, Frieden in diese Region zu bringen, in einen Konflikt, der bisher von Männern dominiert war. Palästinensische Frauen haben keine Gleichberechtigung gegenüber Männern, aber ich glaube, dass es einige wunderbare palästinensische Frauen gibt, die mit der richtigen Hilfe und Unterstützung Großes erreichen und Frieden bringen zu können.
Von Ryan JONES