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257. Auf der Suche nach Werten

Sonntag, 20. März 2011 | Autor:

 

Auf der Suche nach Werten

In Deutschland vollzieht sich gerade so etwas wie ein Paradigmenwechsel in Bezug auf Werte und Moral, wenn man der Zukunftsstudie des BAT Freizeit-Forschungsinstituts Vertrauen schenkt.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Institutsleiter Horst Opaschowski stellten die Studie vor Kurzem in Berlin vor. Für die Umfrage wurden 2000 Bundesbürger nach ihren Erziehungszielen und Werteorientierungen gefragt. Folgende Werte wollte die Mehrheit als wichtigste Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft an ihre Kinder weitergeben: dauerhafte Bindungen (54 Prozent), ein verlässliches soziales Netz von Nachbarn und Freunden (53 Prozent), „Hilf anderen, damit auch dir geholfen wird“ als Lebensregel (53 Prozent).

Die Suche nach Sinn und Sicherheit wird auch an der Rangliste der wichtigsten Werte deutlich. Ganz oben befinden sich Ehrlichkeit (79 Prozent), Verlässlichkeit (64 Prozent) und Hilfsbereitschaft (64 Prozent). Fast genauso hoch in der Bewertung stehen Höflichkeit (59 Prozent) und Anstand und gutes Benehmen (61 Prozent).

Am Ende der Werteskala wird die Trendwende etwas deutlich. Kritikfähigkeit (39 Prozent) wird nicht mehr als so wichtig empfunden, wie es noch in der Zeit der 68er und bis in die 80er Jahre hinein der Fall war. Im Gegenzug sind Werte wie Fleiß (57 Prozent), Pflichterfüllung (55 Prozent) und Disziplin (55 Prozent) wieder im Kommen.
Opaschowski sagte zur Auswertung der Statistik: „Auch für die Jugend steht die 68er Spontanität des Tanzes um das eigene Ego nicht mehr im Zentrum ihres Lebens, statt Werteverfall kündigt sich ein neuer Zeitgeist an: Selbstdisziplin steht der Selbstverwirklichung nicht mehr im Wege. Das moderne Lebenskonzept zeichnet sich durch eine Wertesynthese aus, in der scheinbare Gegensätze miteinander verbunden werden.“ Das Neue an der Sache ist, dass mit Fleiß (57 Prozent) und Durchsetzungsvermögen (50 Prozent) auch Toleranz (56 Prozent) und Gerechtigkeitsgefühl (55 Prozent) einhergehen.
Die Zukunft sieht Opaschowski in der zunehmenden Suche nach Sinn („Von der Flucht in die Sinne zur Suche nach dem Sinn“). „Zukunftsmärkte werden immer auch Sinnmärkte sein – bezogen auf Gesundheit und Natur, Kultur, Bildung und Religion.“

Die Gesellschaft ist wieder auf der Suche nach Werten, weil es ohne sie nicht geht. Dennoch fehlt die Grundlage für die Notwendigkeit der Werte. Der Werteverfall war eigentlich eine Folge von der Sichtweise, dass unsere Welt nur aus unpersönlicher Materie und Energie besteht. Nun versucht man auf dieses Weltbild wieder Werte aufzustülpen. Wenn wir konsequent bleiben wollen und dauerhafte Werte haben wollen, müssen wir uns wieder dem persönlichen Gott und Schöpfer zuwenden, denn daher kommt auch ein Großteil unserer Ethik.

Autor: Conrad          Erschienen am 28.09.2006

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