Home

Beiträge vom » November, 2018 «

642. Endzeit – Antichrist – Trübsal – Entrückung

Mittwoch, 28. November 2018 | Autor:

Gemälde von Michael Willfort

 

Lieber Blogbesucher,

nachdem ich vor Jahren schon einmal einen Artikel zu diesem Themenkomplex veröffentlicht habe, will ich Ihnen heute eine andere Sicht zur Kenntnis geben. Ich habe diesen Artikel aus einen Vortrag von Hartwig Henkel stichpunktartig mitgeschrieben, so dass hier kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht. Zum Nachdenken ist es aber allemal geeignet. Viel Freude, Weisheit, Erkenntnis und Offenbarung beim lesen.

Gemälde von Michael Willfort

 

Ich danke Hartwig Henkel ausdrücklich für die Genehmigung und die klare Auslegung mit der ich in allen Punkten übereinstimme.

 

Es wird behauptet es gibt zwei Wiederkommen Jesu.

Einmal für die Gemeinde und dann kommt Jesus mit der Gemeinde, also dreimal mit Bethlehem. Das findet man nicht in der Bibel.

 

Es gibt 150 Kapitel in der Bibel die von der Endzeit berichten. Es ist also kein unwichtiges Thema. Die Offenbarung ist das einzige Buch wo Segen verheißen wird, wenn man es liest. Kein anderes Buch in der Bibel zeigt das auch.

Die Trübsal wird die schlimmste Zeit sein die die Menschheit je erlebt hat. Matthäus 24, 21

Die Gemeinde ist bis zum Ende hier auf der Erde.

Seit 1830 glauben viele Christen, dass die Gemeinde vor der Trübsal entrückt wird.

Die Bibel sagt, Matthäus 24, 29…nach der Bedrängnis…kommt Jesus zurück und sammelt die Gläubigen, d.h., erst bei der Wiederkunft Jesu wird die Entrückung stattfinden.

Die Sammlung der Gläubigen geschieht bei seiner Wiederkunft beim Schall der letzten Posaune.

2.Thess. 2, 1..ff…dieser Tag…Ankunft und dann Vereinigung.

Zwei Dinge die vor der Wiederkunft passieren:

 

Abfall und Antichrist

Erst Abfall( 1.Thess. 4, 1), dann Entrückung. Das ist die Verwandlung der Gläubigen. Wir kommen zu Jesus.

Wir werden entrückt ihn entgegen, und dann kommen wir zusammen mit ihm auf dieser Erde. Er bleibt und wir bleiben. Die Idee von Entrückung ist nicht ein göttlicher Fluchtplan. Wir werden entrückt, weil die Zeit gekommen ist das Jesus wieder kommt. Die Theorie von, es gibt keine Entrückung weil die Gemeinde immer stärker wird und somit Jesus repräsentiert, ist nicht biblisch.

  1. Kor. 15,…bei Wiederkunft werden wir verwandelt und dann entrückt, sonst können wir nicht „fliegen“.

Wir bekommen dieselbe Art von Leib wie Jesus. Nicht mehr den Naturgesetzen unterworfen.

Joh. 6,39…am letzten Tag weckt er die Gläubigen auf die in 2000 Jahren gestorben sind. V.40,…auf erwecken am letzten Tag V.44,…auferwecken am letzten Tag. Es kann somit keine Entrückung 7 Jahre vorher geben.

Es kann vorher keine Entrückung vor der Trübsal geben, denn sonst müssten die Gläubigen vorher auferweckt werden, das geschieht aber am letzten Tag.

Joh. 11,…Martha…Auferweckung am letzten Tag

Off. 20,…und ich sah…. (hier wird Rückschau gehalten, Offenbarung ist nicht in zeitlicher Abfolge geschrieben)

Es gibt 7 Posaunen, die 7 Posaune Off. Kap. 11, 15… der 7te Engel…hier beginnt die Herrschaft Christi

Der letzte Tag ist der Beginn der Herrschaft(hat er an Ostern bekommen) Christi auf Erden. Die Gemeinde ist auf Erden bis zum Ende. Seine Herrschaft tritt er bei seinem Wiederkommen an.

 

Warum muss die Gemeinde durch die Trübsal?

Es braucht die Hure und den Antichrist um die Braut zu vollenden. Gott missbraucht den Teufel für seine Ziele. Der Druck der Trübsal kann nur ausgehalten werden ohne Kompromisse. Gott benutzt Ungerechtigkeiten um etwas Herrliches hervor zu bringen(Josef). Es geht Gott nicht darum, dass bei uns alles gut ist. Er will unser Herz.

Ist Wachstum immer von Gott? Was ist dann bei Wachstum der Zeugen Jehovas und anderen. Wahres Leben kommt aus Tod – wenn Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt.

Wir sind berufen zur Heiligung, zum dienen, Reinheit, Christus zu verherrlichen, Gott zu erfreuen.

Vollendung des Glaubens = Matthäus 22, 37/ Römer 8, 38  Endzeitgemeinde

Alle die Gott selig werden wollen, müssen Verfolgung leiden. Das muss man üben.

 

Teil 2 Gemeinde in der großen Trübsal

Gott benutzt Druck, dass die Gemeinde zubereitet wird.

Gemeinde ist dazu berufen zu überwinden. Sünde muss gemeinsam in der Gemeinde überwunden werden. Es geht nicht dass einer in Sünde lebt. Der Stolze bekommt keine Gnade, nur der Demütige.

  1. Tim. 3, …wir haben ein falsches Verständnis von Liebe. Wenn Gott sagt, wende dich ab, dann meint er auch wende dich ab. Das ist in diesen Fall die Liebe Gottes, das ist die Wahrheit.

Paulus sagt wende dich ab. Viele von uns sagen aber, wer wird diesen Leuten denn helfen. Das heißt, wir maßen uns an unsere Liebe größer darzustellen als Gottes Liebe.

 

Wie behüten wir unser Herz?

 

Lukas 21, 34…hütet euch…wacht und betet.

2017 war laut Münchner Rückversicherung das teuerste Jahr der Geschichte aufgrund von Naturkatastrophen.

Überwinde die Anklage des Teufels, Verdammnis ist ein Geist, überwinde durch das Wort.

Wenn wir dagegen aufstehen, werden wir siegen und stark werden.

Je klarer eine Gemeinde lebt, desto größer wird die Anklage des Feindes.

Bete machtvolle Gebete und Gott wird helfen. Der Teufel klagt die Heiligen an.

Apg. 10, 42…die Botschaft an die Welt ist nicht. Gott liebt dich! Die Bibel sagt: Gott ist der Richter. Wenn wir dies sagen, dann begreifen Menschen, dass sie Gnade brauchen. Unsere Verkündigung ist falsch. Wir haben eine Welt die in Aufruhr ist gegen Gott. Unser Auftrag ist dies den Menschen zu sagen. Das Wort kann die Menschen zur Umkehr bringen. In der Kirchengeschichte sehen wir dass klare Verkündigung zur Bekehrung und Aufbrüchen geführt hat. Die Botschaft: Komm zu Jesus und alles wird gut, war den Predigern vor 150 Jahren unbekannt.

Jes. 61….zweite Teil – Tag der Rache fehlt bei Lukas 4. Jesus hat bei Lukas etwas weggelassen und zwar: Den Tag der Rache unseres Gottes. Wenn dies die Gläubigen der Welt sagen z.B. zu jenen die abgetrieben haben, die betrogen haben usw., dann werden die Medien und die Welt in Aufruhr sein.

Off. 6, 15…Könige der Erde…fallt auf uns…vor den Zorn des Lammes…wenn die Gerichte kommen, werden die Heiden wissen das es sich um die Rache Gottes handeln wird.

 

Zentrale Aufgabe der Gemeinde in der Endzeit

Jes. 56, 6….die Söhne. Verse vorher: Sie erwählen woran er Gefallen hat.

Haus Gottes = Bethaus für alle Völker. Haus Gottes = die Gemeinde. Wir müssen beten, dass der Welt die Augen geöffnet werden. Der Name Gottes soll ausgerufen werden. Wir sollen ein Segen für andere sein, darum sind wir gesegnet. Wir kommen nicht zusammen für uns. Wir sollen die Mächte der Finsternis zum schweigen bringen. Gott dieser Welt hat die Menschen verblendet. Da hilft auch kein Traktat im Briefkasten.

Paulus sagt: 2.Kor. 4,4…sie verblenden den Ungläubigen den Sinn, Sie können sich nicht bekehren. Die Menschen werden mit allem möglichen Mist von den Medien zu gemüllt. Der Sinn dieser Vermüllung ist, dass die Menschen nicht nachdenken. Apg.,26, 17…so hat Paulus seinen Dienst verstanden. Erst Fürbitte, dann Evangelisation. Ps. 8, 1-2!!! Menschen die Texte und fremde Sprachen übersetzten werden vom Teufel attackiert, weil Sie zur Wiederkunft Jesu einen Beitrag leisten. Das hasst der Teufel. Für solche Menschen sollen wir beten. Warum kommt Jesus wieder? Um die Herrschaft des Teufels zu beenden. Er will Gerechtigkeit aufrichten.

Apg. 15, 15    Hütte Davids = eine veränderte Form von Versammlung, Lobpreis, Fürbitte, Bekenntnis von Sünde, Proklamation usw.

Armenspeisung bringt Jesus nicht näher, das kann die Welt besser. Wir sollen beten für das Ende der Finsternis und das Kommen Jesu.

 

Die Gemeinde in der großen Trübsal

Jes. 61…der Geist des Herrn ist auf mir…….

Lukas 4…Jesus hat den Endteil von Matthäus 4 der Aussage weggelassen. Es endet damit…auszurufen das Gnadenjahr des Herrn. Jesaja geht weiter. Jesus hat dies bewusst weggelassen, weil es nicht die Zeit war diesen zweiten Teil der Gemeinde der Endzeit zu verkündigen. Den Tag der Rache..Off. 6,…zeigt eine siegreiche Gemeinde V.15…ff

Die Gemeinde geht durch die Trübsal. Es gibt biblisch keine andere Aussage.

Trübsal soll die Gemeinde stark machen.

Gemeinde soll überwinden

Siehe die 7 Sendschreiben, falsche Lehre, falsche Methode der Welt….

Sünde überwinden, die Gemeinde übernimmt Verantwortung für jeden Einzelnen. Gott sieht Gemeinde als eine Einheit. Wenn Sünde da ist bei Einzelnen – siehe Achat – dann müssen alle darunter leiden.

Sünde geht die ganze Gemeinde an.

In Gottes Augen muss Gemeinde rein sein. Herzen werden offenbar, es kommt Reinigung. Gemeinde in Ephesus wurde  gelobt, weil sie das Böse nicht geduldet hat. Der Stolze bekommt keine Gnade, nur der Demütige.

Wir müssen aufhören mit den falschen Bild von Liebe, siehe 2.Tim. 3, 1-5…Paulus sagt: Wende dich ab…

Apg. 15, 15…Hütte Davids ist eine veränderte Form von Versammlung: Anbetung, Lobpreis, Fürbitte, Bekenntnis, Führung durch den Hl. Geist.

Warum kommt Jesus wieder? Um die Herrschaft des Teufels zu beenden. Es geht nicht um uns. Es geht um Gerechtigkeit.

 

M.Treml  28.11.18

Thema: Endzeit | Beitrag kommentieren

641. Die Macht der Vergebung

Mittwoch, 28. November 2018 | Autor:

Gemälde von Hannes Stets

Die Macht der Vergebung

Es ist eine Sache über Vergebung zu reden und eine andere Sache, Vergebung zu leben.

Das Wort kommt vom Verb  „geben, weggeben“.  „Vergeben“ geht von der Vorstellung aus, dass man jemandem etwas schenkt, das man von ihm zu beanspruchen hat.

Im „Vaterunser“ lehrt Jesus: „Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben“. Was hat das tägliche Brot mit dem Vergeben von Schuld gemeinsam? Das kleine Wort “und“ besagt, dass wir Menschen die tägliche Vergebung so  nötig haben wie das tägliche Brot.

Das Leben in Vergebung hat drei Beziehungsebenen: Gott zum Menschen, Mensch zu Mensch und der Mensch zu sich selbst. Gott hat uns Menschen durch Jesu stellvertretenden Tod  alle Schuld vergeben (Ps 103.3). Paulus schreibt: „Vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat“ (Eph 4.32).  Es ist Gottes Geschenk an alle Menschen. Aber ein Geschenk gehört mir erst dann, wenn ich es angenommen habe. Dann habe ich Vergebung von Gott, die mir der Heilige Geist bestätigt, eine neue Beziehung zum himmlischen Vater. Aufgrund dieser Kraft bin ich fähig, anderen Menschen Vergebung zu gewähren und um Vergebung zu bitten. Dann bin ich auch fähig, mir selbst zu vergeben, wo mir mein Gewissen ständig meine Schuld vorhalten will. Es gibt  Sünden oder Fehlentscheidungen im zurückliegenden Leben, die man sich selbst nicht vergeben kann oder will. Darüber muss man sprechen. Ein seelsorgerliches Gespräch kann ich in diesem Fall nur dringend empfehlen.

Der ehemalige Nürnberger Krebsmediziner Prof. Dr. Renner sagte: „Vergeben Sie allen, alles und allezeit – das ist Ihr Beitrag zu Ihrer eigenen Gesundheit, das ist heilende Selbstliebe.“ In diesen psychosomatischen Zusammenhängen erkennen wir die „Macht der Vergebung“. Vergebung ist Teil einer ganzheitlichen Medizin. Gestörte Beziehungen zu Gott, zum Mitmenschen oder zu sich selbst können den Körper krank machen.

Das erinnert mich an Frau Vundla, die ich 1982 in Sowjeto, Südafrika kennen lernte. Sie war die Frau  vom ANC-Chef, hasste wegen der Apartheid wie alle Schwarzen die Weißen. Als sie sich mit ihrem Mann zu Jesus bekehrt hatten, wurden beide frei vom Hass. Einige Jahre später erzählte sie mir: „Meine Tochter lag eines Morgens tot im Bett.“ Der Schwiegersohn hatte sie ermordet. Für sie ein schwerer Schlag. Die Warumfrage wuchs zur Anklage gegen Gott. In ihrer tiefen Trauer hörte sie auf zu beten und die Bibel zu lesen. Sie wurde körperlich krank, ging zum Arzt, der ihr dringend riet, wieder anzufangen zu beten und die Bibel zu lesen. Gehört, getan. Sie bat Gott um Vergebung, kam wieder zu Kräften und lebte erneut in der Freiheit der Kinder Gottes.

Petrus fragte Jesus: „Herr wie oft muss ich meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Reicht siebenmal? Jesus: Nein, siebzigmal siebenmal!“ (Mt 18.21). Rechnerisch heißt das pro Tag: bei 16 Stunden jede zweite Minute vergeben. Sollte ein Bruder, eine Schwester mich jede zweite Minute verletzen, bin ich aufgefordert, zu vergeben. Nicht aus eigener Kraft, sondern aus der Kraft Christi, weil ich die alten Kleider ausgezogen und die neuen Kleider angezogen habe. Oder wie es Römer 6 sagt: weil mein alter Mensch mit Christus gekreuzigt, gestorben und begraben wurde durch die Taufe, kann ich in einem neuen Leben wandeln.“ Durch Non-stop-vergeben bewahre ich mir einen freien Geist. Das Gegenteil von einem schwermütigen Geist. Ich muss auch nicht ständig irgend etwas „nachtragen“. Viele Christen schleppen alte Verletzungen mit, die sie längst abgeworfen haben sollten.

Vergebung ist kein Karussell, wo immer wieder dieselben alten Dinge angesprochen werden. Sondern das Ziel der Vergebung ist die Befreiung zu einem neuen Sein. „In Christus sind wir eine neue Schöpfung,  das alte ist vergangen, es ist alles neu geworden“ (2.Kor. 5.17). Das gilt es zu leben! Die Macht der Vergebung hat etwas mit einem neuen Geist zu tun. Der Kern unserer Persönlichkeit ist der Geist, dem sich die Seele unterordnen sollte. Der unerlöste Geist dient dem Geist Satans, der Welt und des Fleisches. Der erlöste, befreite Geist dient Gott, dem Vater, Sohn und Heiligen Geist. „So seid erneuert im Geist eurer Gesinnung“ (Eph. 4.23). Hier geht es um das Neudenken durch die Vergebungskraft Christi!

Rebecca Kiessling erzählte vor wenigen Tagen aus ihrem Leben: Rebecca ist das Kind einer Vergewaltigung. Die Mutter versuchte sie dreimal abzutreiben. Die Versuche schlugen fehl. Rebecca suchte später nach ihrer Mutter. Mutter und Tochter werden unendlich glücklich, als sie sich endlich kennenlernen. Rebecca konnte der Mutter vergeben, weil ihr Geist durch Jesus erneuert war. Die Mutter allerdings brauchte sechs Jahre, bis sie ihre Tochter ganz annehmen konnte. Der Heilungsprozess ihres inwendigen Menschen brauchte Zeit. Aber die Macht der Vergebung war stärker als alle Zerstörungsmacht Satans.

Als ich bei der Schalom-Konferenz 2007 in Oswiecim/Auschwitz als Deutscher öffentlich die Polen um Vergebung bat für das, was meine Vätergeneration im Krieg – bei dem auch mein  Vater dabei war – dem polnischen Volk angetan hatten, kam ein Jahr später die junge Frau Teresa zu mir und erzählte: „Ich habe die Deutschen gehasst, denn die Nazis erschossen 1939 meinen Großvater und andere Menschen vor den Augen der Kinder. Aber als ich deine Bitte um Vergebung hörte, begann ich umzudenken. Ich begann meine Tanten auszufragen und sammelte Fotos in der Verwandtschaft von damals.“  So zeigte sie mir diese Bilder und sagte freudig: „Jetzt liebe ich die Deutschen.“  Wir umarmten uns.  Hier fand Versöhnung statt, Versöhnung in der 2. und 3. Generation.

 

Vergebung ist einseitig, aber Versöhnung ist wechselseitig. Versöhnung wird nur dann gelingen wenn auch der Andere dazu bereit ist. Niemals aber sollte ein Jünger Jesu versäumen, den „ersten Schritt“ zu tun.

 

Jesus warnte: „Wenn ihr den Menschen ihre Fehler nicht vergebt, wird euch der himmlische Vater auch nicht vergeben“ (Mt. 6.15). Vergebung und Liebe sind Schwestern. Liebe zum Nächsten wächst durch Vergeben. Wer in der Vergebung lebt, lebt im Kraftfeld der Liebe Gottes. Vergebung ist der Wille Gottes und damit gelebter Glaube.

 

Okt. 2013, Hansjürgen Kitzinger, www.ak-sdsb.de

 

by_Reinhard Sandbothe_pixelio.de

 

Durch Vergebung zur eigenen Gesundheit beitragen

 

Das Thema des bekannten ehemaligen Krebsmediziners in Nürnberg Prof. Dr. Helmut Renner war „Vergebung und Versöhnung – was trägt der Mensch zu seiner Gesundheit bei?“ Für viele Hörer wurde sein Vortrag zu einem Schlüsselerlebnis für ihr Leben. Sie nahmen die These persönlich auf:

 

„Vergeben sie allen, alles und allezeit – das ist heilende Selbstliebe.“

 

Prof. Renner sprach von Vergebung als Teil einer ganzheitlichen Medizin. Die seelischen und geistigen Aspekte des Menschen sind für seine körperliche Heilung wichtig. Gestörte Beziehungen zum Mitmenschen oder zu sich selbst können den Körper krank machen. 85% aller Krankheiten haben ihre Ursachen im seelischen Bereich. Deshalb ist die körperliche Krankheit oft nur die Spitze des Eisbergs der seelischen Verletzungen, die mir von anderen zugefügt wurden oder umgekehrt.

Vergeben ist für jeden Kranken ein „Muss“, wenn er gesund werden will. Vergeben ist Egoismus pur. Durch Nichtvergeben schadet sich der Mensch selbst. Wer nach-trägt ist der Leid-tragende. Das Schlüsselwort der Vergebung heißt „Ich vergebe dir“, und zwar ohne Bedingungen, ohne Wenn und Aber. Natürlich ist es nicht immer leicht, denn der zugefügte Schmerz kann sehr groß sein.

Viele Verletzungen im Leben liegen lange zurück und „schlummern“ im Unbewussten. Sie sind vergessen aber nicht vergeben. Die Ablehnung eines Kindes während der Schwangerschaft kann sich bis ins spätere Leben desselben auswirken, wenn z.B. eine Mutter ihr Kind abtreiben wollte. Es stellen sich manchmal in späteren Jahren bei diesem Menschen Bitterkeit, Angst, Ablehnung, Misstrauen, auch Depression oder Sarkasmus ein, ohne die Ursache zu kennen.

Im Buch „Lysander – Grenzerfahrung einer Mutter“ erzählt Marianne Neeb von ihrem tiefen Schmerz nach der Tötung ihres Kindes Lysander in ihrem Leib. Sie bat Lysander und Gott um Vergebung und schreibt „ich weiß, dass er mir vergeben  hat“ (ISBN 3-8334-5230-7). Auch Verstorbenen muss, wenn nötig, vergeben werden. Ein seelsorgerliches Gespräch ist hierbei in jedem Fall zu empfehlen.

Die Steigerung von Vergebung ist Versöhnung. Vergebung ist einseitig, Versöhnung ist wechselseitig. Das Schlüsselwort für Versöhnung ist „Bitte vergib mir“. Vergebung ist immer möglich, Versöhnung wird nicht immer gelingen, wenn der andere nicht oder noch nicht bereit ist.

Versöhnung mit Gott allerdings ist immer möglich, weil Er jeden bedingungslos liebt. Liebe ist die Voraussetzung der Vergebung, Vergebung und Liebe hängen zusammen. Nur wer in der Vergebung lebt, lebt in der Liebe Gottes. Vergebung ist der Wille Gottes und ist gelebtes Christsein. Deshalb sollte jeder Mensch schon hier dem Mittler Jesus Christus danke sagen. Dann fällt es auch leichter, meinem Mitmenschen, vielleicht auch nur für eine Teilschuld, zu sagen „Bitte vergib mir“.

 

Bericht von einem Vortrag von Prof. Dr. H. Renner.   –    Von C&H. Kitzinger, www.ak-sdsb.de

 

Thema: Lebendiger Glaube | Beitrag kommentieren

640. Heilungs – und Prophetenschule am Toten Meer 2018

Sonntag, 25. November 2018 | Autor:

Israelreise 2018

Liebe Blogbesucher,

ich möchte Ihnen hier einen kurzen Bericht zu einer Reise nach Israel am Toten Meer geben. Über das Gemeinde Magazin der Evangelischen Freikirche Taube Heidelberg haben wir von dieser Reise im April 2018 erfahren. Im Vorfeld wurde allen Interessierten an dieser Reise von der Gemeindeleitung der Taube im August 2018 einen Israelabend angeboten, bei dem über Einzelheiten und die Hintergründe dieser Reise berichtet wurde.

 

Es hatten sich über 160 Personen angemeldet die sich über diese Reise informieren wollten. Nach einem lockeren Empfang mit einem Glas Sangria wurde der Festsaal geöffnet, der von liebevollen Händen wunderschön vorbereitet war. Umrahmt von israelischen Lobpreisliedern wurde ein dreigängiges Menü mit israelischen Speisen serviert.

 

 

Pierrot Fey der Gemeindepastor der Taube erzählte eindrücklich wie ihm Gott vor Jahren eine Vision für eine Heilungszentrum in Israel gegeben hat. Am tiefsten Punkt der Erde nämlich am Toten Meer soll ein Heilungszentrum entstehen, wohin Menschen aus aller Welt kommen können, um geheilt zu werden. Auch die Juden werden von dort zurück gehen und erzählen, dass der Messias sie geheilt hat.

Am Ende des Gottesdienstes wurden noch Bilder von der Israel Reise 2017 gezeigt. Eindrückliche Erlebnisse wie die Taufe im Jordan oder die Gebetszeit auf den Golanhöhen und viele andere Erlebnisse wurden noch einmal lebendig gemacht.

Voller Erwartung und Neugier, was wohl auf uns Teilnehmer warten würde flogen wir nach Israel. Ein Bokek ist eine Oase in der Wüste am südlichen Teil des Toten Meeres in der Nähe vom biblischen Sodom und Gomorra. Dort unten am tiefsten Punkt der Erde kann man das Herz Gottes sehr stark spüren.

Am 02.11.18 starteten wir um 5:30 Uhr mit dem Bus von Heidelberg nach Frankfurt. In Frankfurt angekommen mussten sich alle Teilnehmer einer intensiven Kontrolle durch das Bodenpersonal der El Al Angestellten unterziehen. Mit einer Stunde Verspätung starteten wir dann um 10:50 Uhr Richtung Tel Aviv, dass wir um 15:45 Uhr Ortszeit erreichten.

 

 

 

 

Nach einer anstrengenden fünfzehnstündigen Anreise – Transfer Flughafen, Flug nach Tel Aviv, Bustransfer zum Toten Meer – kamen wir am 02.11.18 um 19 Uhr erschöpft im schönen Fünfsterne Hotel David an. Nach einem kurzen Imbiss, ging es um 20:30 Uhr zur ersten Zusammenkunft bei der uns Pierrot an drei Stichpunkten aufzeigte um was es in der Zeit bis 11.11.18 gehen sollte.

 

Entspannen – aufsaugen – selbst lieben!

 

An drei Tagen diente uns auch Gaby Wentland mit mehreren leidenschaftlichen, Herz ergreifenden und liebevollen Botschaften.

Der Jerusalem Besuch am 06.11.18 wurden von einem Großteil der Teilnehmer gebucht. Fast pünktlich um 9 Uhr starteten wir mit dem Bus Richtung Jerusalem. Zuerst besuchten wir den Ölberg den Jesus oft mit seinen Jüngern aufgesucht hat. Vom Ölberg aus spazierten wir zum Garten Gethsemane,  anschließend zum Damaskustor, dass dann am Ende des Tages unser Treffpunkt für die Rückreise war. Jeder hatte nun viel Zeit die Altstadt von Jerusalem auf eigene Faust zu erkunden. Auffällig war, dass sehr, sehr viele Touristen unterwegs waren. Für einen Mitteleuropäer ist natürlich immer wieder interessant durch diese engen Gassen mit den arabischen Flair und den unterschiedlichen Geräuschen und Gerüchen der Händler zu gehen. Man fühlt sich um viele hundert Jahre zurück versetzt. Nicht fehlen durfte natürlich der Besuch der Klagemauer und der Besuch des Gartengrabes indem Jesus nach seiner Kreuzigung gelegt worden war. Um ca. 18 Uhr sind wir alle wohlbehalten wieder im schönen Hotel David angekommen.

Jerusalem vom Ölberg aus gesehen

 

Für alle die noch mehr von diesem interessanten Land sehen wollten, wurden fast täglich Ausflüge angeboten, wobei jeder die Freiheit hatte mitzumachen oder die Zeit am Toten Meer zu genießen.

 

Der Höhepunkt dieser 10 Tage am Toten Meer waren für meine Frau und mich die Botschaften. Pierrot Fey verstand es fast immer uns das Vaterherz Gottes ganz nahe vor Augen zu malen, und uns auch sehr viel aus seinen Erfahrungen mit Gott mitzuteilen. Die Predigten waren so tiefgehend, anregend und hungrig machend, nach mehr von Gott, so dass die allermeisten noch gerne einige Tage diese gute geistliche Atmosphäre genossen hätten. Die warmen Temperaturen von 25 bis 30 Grad Celsius taten ein Übriges dass man diese Tage froh und dankbar genießen konnte.

 

Für alle die jetzt ebenfalls Lust auf eine solche Reise bekommen haben, sei gesagt, es gibt aller Voraussicht nach in 2019 wieder eine solche Reise. Wir können diese Reise jeden Interessierten nur wärmsten empfehlen.

 

M. + E. Treml

Thema: Israel | Beitrag kommentieren

639. Nachruf für Ludwig Schneider 1941 bis 2018

Mittwoch, 21. November 2018 | Autor:

Ludwig Schneider 1941 – 2018

 Vater, Journalist und Gottes Diener

NAI Dezember 2018

Liebe Blogbesucher,

die Nachricht vom körperlichen Tod von Ludwig Schneider hat mich in Israel am Toten Meer erreicht. Im ersten Moment war ich traurig und betroffen darüber, aber nach einigen Nachdenken dann auch dankbar, dass der Herr in von seinem jahrelangen körperlichen Leiden zu sich geholt hat. Ludwig Schneider habe ich seit mehr als 30 Jahren gekannt und geliebt, weil er wie ich auch die Dinge immer direkt beim Namen genannt hat, und man bei Ihm wusste wie man dran ist. Ehrlichkeit, Offenheit und Einfühlungsvermögen in jeder Situation so würde ich ihn beschreiben wenn ich gefragt würde. Er hat Spuren hinterlassen und darf sich jetzt alles von oben herab ansehen, wie es mit seinem angefangenen Werk weiter geht.

NAI Dezember 2018 Beerdigung L.Schneider

Bericht aus der NAI Dezember 2018

Viele Menschen kennen unseren Vater Ludwig Schneider aus ganz unterschiedlichen Zeiten. Er war immer viel unterwegs und bewegte durch seine Vorträge viele Menschen dazu, in Bezug auf Israel umzudenken. Israels Hauptrolle endet nicht in der Bibel, sondern ist bis in unsere heutige Zeit relevant. Dies erklärte er unterwegs auf Reisen in Gemeinden und Kirchen, via blauen „Nachrichten aus Israel“ Presseblättern, den „Stimme aus Jerusalem“ Telefonnachrichten, dem Israel Heute Magazin, im Internet, via Bibel-TV und Vorträgen in der Jerusalemer Redaktion. Seine Liebe für Israel und Gottes Wort bewegte sein Herz.

Ludwig kam 1941 in Magdeburg zur Welt. Seine Eltern mussten mit ihm und seinem Bruder vor den Nationalsozialisten fliehen. Nur einen siebenarmigen Leuchter und eine Hawdala-Besamimbüchse konnten die Eltern auf der Flucht mit sich nehmen. Der Leuchter steht noch heute auf Ludwigs Schreibtisch in Jerusalem. Ein Pfarrer rettete die junge Familie und versteckte sie im Hinterhof einer Kirche.

Sein Judentum haben die Eltern ihm als Kind verschwiegen. Es war ein gläubiger Jude, der ihn später zum Glauben an den Messias führte. 1965, nach der Hochzeit mit unserer Mutter Barbara, wanderten beide erstmals nach Israel aus und ließen sich im Kibbuz Einat nieder. „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“, lautete das Bibelwort, mit dem sie damals ins Land kamen. Im Kibbuz wurde Aviel geboren, dort arbeitete

Ludwig mehr als ein Jahr auf dem Weinberg. Danach gingen sie für 12 Jahre zurück nach Deutschland. In diese Zeit fällt die bekannte Israel-Hilfe und das Jesus-Haus. Als 1973 der Jom-Kippur-Krieg ausbrach, reiste Ludwig als Journalist an die Kriegsfront im Sinai, um von dort zu berichten. Fünf Jahre später kehrte er mit seiner siebenköpfigen Familie nach Israel zurück.

Seitdem sind 40 Jahre vergangen. Jahre, in denen er ein großes Erbe im Ludwig Schneider 1941 – 2018 Land hinterlassen hat. Unsere Eltern brachten zuallererst fünf Kinder auf die Welt, dazu kamen 23 Enkelkinder und mittlerweile auch das erste Großenkelkind.

Doch nicht nur die Familie wuchs, auch die Arbeit, der er sich mit Hingabe widmete. Als Journalist wollte er die Wahrheit über Israel verbreiten. Als externe Redaktionen seine Meldungen nicht veröffentlichen wollten, weil sie biblisch fundiert waren, nahm er die Sache selbst in die Hand und druckte blaue Presseblätter, die er an Privatadressen schickte. So entwickelte sich über Jahre hinweg das Werk „Nachrichten für Israel“, das später in „Israel Heute“ umbenannt wurde.

Ludwig Schneider war ein Visionär, ein Mann der Rhetorik, der Tat und des Glaubens. Und ob wir es nun zugeben wollen oder nicht – jedes einzelne von uns Kindern hat er auf verschiedene Art und Weise im Leben beeinflusst. Das haben wir während der Schiwa-Trauerwoche in der Wohnung unserer Mutter durch viele Erinnerungen und Gespräche erneut festgestellt. Ja, er war ein strenger Vater, aber immer mit einem offenen Ohr für alle und alles. Er liebte Gespräche und konnte zuhören. Nur in den letzten zwei Jahren war er still. Er lag im Bett und musste uns zuhören. Er starb, wie er es sich immer gewünscht hatte: Zuhause in seiner Jerusalemer Wohnung umgeben von all seinen Büchern. Trost spendet uns der Wochenabschnitt Chaije Sarah aus genau dieser Woche (1.Mose 23,1 bis 25,18). Dort geht es um den Heimgang Sarahs und Abrahams.

 

Im Jahr 2005 veröffentlichte unser Vater sein Buch 77 Lebenspuzzle, als ob er vorausgesehen hatte, dass er im 77 Lebensjahr heimgehen wird. Auf den ehemaligen Feldern der Weinberge liegt er nun im Kibbuz Einat begraben.

„Möge seine Erinnerung gesegnet sein!“

Von Aviel Schneider

 

Schalom Papa,

du weißt selbst, dass jeder Vater Fußstapfen hinterlässt. Schon sehr früh habe ich erkannt, dass ich nicht in deine Schuhgröße passe. Dass ich deine Fußstapfen nicht ausfüllen kann, hat mich nie gestört, auch dein Schatten nicht. Ich bin jemand anders, mein Name ist Aviel – ein Name, den du mir gegeben hast.

Du hast etwas gegründet, was nur dir und vielleicht auch nur in deiner Zeit möglich war. Es stimmt, du warst ein Perfektionist, das hast du selbst immer wieder von dir behauptet. Aber in meinen Augen warst du auch ein perfekter Zionist. Im Land Israel zu leben, war die Erfüllung deines biblischen Grundgedankens, so wie du es ja über Jahre hinweg in deutschsprachigen Ländern verkündet hast.

Das zu kopieren, ist nicht meine Aufgabe, sondern gehört dir und deiner Zeit. In unseren Morgengesprächen, die wir bis Sommer 2016 zweimal in der Woche führen durften, haben wir über vieles im Leben, über Arbeit und Gott diskutiert und philosophiert. Ich habe dich kennengelernt, und zwar auf ganz andere Weise, als sich viele Menschen im Ausland dich vielleicht vorstellen: bunt, reich und klar an Ideen und Gedanken.

Immer wieder hast du mir gesagt: „Aviel, du machst das anders und das ist gut so.“ Es stimmt, ich bin woanders geboren und in einer nderen Zeit aufgewachsen. Mir ist auch klar, dass sich die Welt verändert, die Bibel und Gottes Verheißung jedoch immer dieselben bleiben. Das Leben ist eine Reise, auf der Menschen, Zeit und Umfeld Sprache und neue Trends prägen. Die Richtung dagegen bleibt gleich, auch wenn Weg, Mittel und Methoden sich ändern.

Die Worte „Israel Heute bringt auch das, was andere weglassen“, leben nach deinem Gehen weiter. Menschen kommen und gehen, aber Gottes Wort bleibt und somit auch Sein Versprechen dem Volk Israel gegenüber. Darüber berichten wir, damit hast du vor genau 40 Jahren angefangen. Das machen wir heute aus derselben Überzeugung und Liebe. Ja, Papa, du bleibst ein Vorbild für mich, in vielem was ich sein und nicht sein möchte, im privaten und professionellen Leben. Ich danke dir dafür, wer ich bin.

Auf Wiedersehen!

Ich war 16, als ich Ludwig kennenlernte. Ich erinnere mich noch an den ersten Moment. Es war ein Schabbatabend in der Giladistraße in Talpiot. Ich besuchte Aviel, dafür musste ich durch das Wohnzimmer. Ludwig saß in seinem Sessel und begrüßte mich mit einem herzlichen, liebevollen Blick. Diese Herzlichkeit ist über die Jahre hinweg nur größer geworden. Eine Herzlichkeit und Wärme, in der ich mich wohl fühlte.

Als ich Fotografie studierte, half er mir sehr. In Deutschland klapperte er die Läden ab, bis er die richtige Kamera für mich gefunden hatte. Schließlich haben wir zusammengearbeitet. In Schwierigkeiten war er für mich wie ein Anker. Er hat mir schon früh zahlreiche Aufgaben anvertraut, Aufgaben mit Verantwortung. „Ludwig, du hast mir vertraut, hast mich auf eine Weise verstanden, wie es oberflächlich nicht zu sehen war.“

In schweren Momenten war er meine Adresse. Ich konnte ihm alles sagen. Und auch er hat mir sein Herz ausgeschüttet. Wenn er von einer Vortragsreise nach Hause kam, ist er immer mit seinem roten Schreibheft in mein Arbeitszimmer gekommen. Sein Report war immer ausführlich und ohne Fehler. Lange haben wir zusammengesessen und über vieles geredet. Meistens habe ich ihm und seinen spannenden Geschichten zugehört.

Als vor drei Jahren mein Vater starb, hat er mir ein tiefempfundenes Beileid geschickt. Darauf antwortete ich, dass „du nun noch mehr auf dich achtgeben musst, denn nun bist nur du als mein Vater übriggeblieben“. Gleich am nächsten Tag hat er uns in der Schiwa-Trauerwoche besucht. Obwohl er kaum noch gehen konnte, bestand er darauf, alle Treppen zu steigen, um mich und meine Familie zu trösten.

„Du warst ein Mensch der Menschen. Du hast das Leben geliebt. Du wusstest, wie man das Leben lebt. Trotz deiner äußerlichen Härte warst du innen so weich. Du hattest einen einzigartigen Humor und liebtest das Lachen. Ich erinnere mich an einen weiteren besonderen Moment, in dem du mir sehr geholfen hast. Das war, als meine Kinder Teenager waren. Einer meiner Söhne stellte auf einer Gemeinde-Freizeit Blödsinn an und wurde deswegen nach Hause geschickt. Ich habe dir mein Herz ausgeschüttet und du hast gesagt: „Alle können über meinen Enkel sagen, was sie wollen, ich bin sein Großvater und liebe ihn so, wie er ist.“ So habe ich meinen Schwiegervater Ludwig kennengelernt und ihn daran gemessen. „Ein lieber Vater. Ein Mensch der Liebe. Du hast uns allen ein großes Erbe hinterlassen. Vielen Dank dafür, Ludwig! Du fehlst mir.“

 

Lena u.Ruth

 

Mein lieber Vater,

ich möchte mich mit wenigen Worten für die wunderbaren Jahre bei dir bedanken und verabschieden. Du hast in unsere Herzen Wahrheit, Werte und Liebe eingepflanzt. Es war dein Wille, ins Heimatland des jüdischen Volkes zurückzukehren, und wir alle folgten dir und Mama. Mit Gottes Hilfe und Gnade werde ich, mein Mann und meine Kinder die folgenden Generationen im Volk Israel weiterführen. Amen!

Möge seine Erinnerung gesegnet sein.

Ruthi Deri

Ich danke dir Papa,

du warst ein Abenteurerheld, vor 40 Jahre hast du uns als Kinder wieder nach Israel gebracht. Dafür bedanke ich mich, besonders für die Liebe für das Land, in das du uns eingepflanzt hast. Du hast Menschen aller Schattierungen geliebt. Danke für das ungewöhnliche und faszinierende Leben an deiner Seite, und dass du unsere gewählten Wege im Leben niemals verurteilt hast. Du hast uns so geliebt, wie wir sind. Danke Papa, für dein großes Herz für uns alle in der Familie, für Mama, Kinder und alle deine 23 Enkelkinder. Du warst ein starker,

entschlossener, beeindruckender und großzügiger Vater und Mensch. Und immer mit einem kleinen Schuss Humor. Papa, schon jetzt vermisse ich dich.

Lena Danon

 

Erinnerungen aus dem Leben von Ludwig Schneider

 

Thema: Israel | 2 Kommentare

638. Weihnachtsgeschichte 2018 – es war das schönste Geschenk

Dienstag, 20. November 2018 | Autor:

 

Es war das schönste Geschenk

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war ein Schokoladenherz. Ich war ein kleiner Knirps, der normalerweise nicht viel Süßigkeiten bekam. Doch an Weihnachten war alles anders. Dieses wunderbare Herz war richtig schön groß, für mein Empfinden schon fast riesig. Umhüllt mit rotem Glanzpapier, bestand die Füllung aus Nougatmasse – für mich fast ein  Heiligtum. Immer wieder nahm ich es staunend in die Hand und legte es andächtig wieder unter den Weihnachtsbaum. Auspacken kam überhaupt nicht in Frage. Dazu war es mir viel zu wertvoll. So hütete ich meinen Schatz bis Ostern und widerstand allen eigenen und fremden Versuchen, ihn aufzuessen.

Während ich daran denke, werde ich an ein anderes Herz und an ein ganz besonderes Erlebnis erinnert. Es ereignete sich an einer Feier am Weihnachtsabend in einem Heim für behinderte Kinder. Die Jungs und Mädchen wurden gefragt, warum Jesus denn zu uns auf die Erde kam. „Warum verließ er den Himmel? Was hat er vermisst in seiner ewigen Herrlichkeit? Was fehlte ihm so sehr, dass er auf all das verzichtete?“ Eine schwere Frage, die zunächst große Sprachlosigkeit auslöste. Doch irgendwann stellte sich ein kleines Mädchen auf seinen Stuhl und rief vor Aufregung ganz laut in die nachdenkliche Stille: „Es fehlten ihm unsere Herzen!“

 

 

siepmannH_pixelio.de

Ich denke, so ist es. Darum geht es tatsächlich an Weihnachten. Dass Jesus Christus, dessen Geburt wir feiern, unser Herz findet und wir ihm unsere Herzen schenken. Diese Botschaft wurde in unzähligen Versen, Liedern und Geschichten thematisiert. So sagte Angelus Silesius einmal: „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, du bliebest doch in Ewigkeit verloren.“

 

Und in dem wunderbaren Weihnachtslied „Zu Bethlehem geboren“ bringt Friedrich Spee es besonders anschaulich zum Ausdruck: „In seine Lieb versenken, will ich mich ganz hinab; mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab.“  In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!“

 

Autor: Bernhard Matzel

Quelle: Marburger Medien   

 

Das Lied für Kinder

 

Das Lied für Erwachsene

 

 

Das waren Gedanken für das kommende Weihnachtsfest.

Ich  wünsche  allen, ein frohes, friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest. Für das neue Jahr Gesundheit, Glück, Freude, Friede und Gottes reichen Segen.

Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, In JESUS CHRISTUS. Joh.1,14

 

Thema: Weihnachtsgeschichten | 3 Kommentare