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417. Gedanken zum Ewigkeits-Sonntag

Donnerstag, 30. Oktober 2014 | Autor:

 

Gemälde von Michael Willfort

Von guten Mächten wunderbar geboren

Editorial

Wie ist das Sterben?

Vor einigen Tagen unterhielt ich mich mit unserer Jüngsten lange über das Sterben. Ein guter Bekannter hatte bei einer Fahrradtour einen Herzinfarkt erlitten, an dessen Folgen er noch am selben Abend gestorben war.  Wir waren traurig und betroffen und ließen unseren Gefühlen und Fragen viel Raum. Trotz allem, was wir sprachen, diskutierten und in der Bibel nachlasen, schien unsere Tochter noch nicht richtig zufrieden zu sein. Schließlich erinnerte ich mich an ein Erlebnis, das Axel Kühner einmal erzählt hat:

Ein schwerkranker Junge merkt, dass er nicht wieder gesund wird. Eines Tages fragt er seine Mutter: „Mama, wie ist das Sterben?“ Die Mutter erklärt es ihm so: „Weißt du noch, als du klein warst, da bist du oft so herumgetobt, dass du abends viel zu müde warst, um dich auszuziehen. Du bist einfach umgesunken und eingeschlafen. Am nächsten Morgen aber warst du in deinem Zimmer und in deinem Bett. Jemand, der dich sehr lieb hat, hatte sich um dich gekümmert. Dein Vater war gekommen und hat dich auf seinen Armen hinübergetragen. So ist das Sterben. Eines Morgens wachen wir zu einem neuen Tag auf. Denn Jesus hat uns mit seinen starken Armen hinübergetragen, weil er uns sehr lieb hat.“ Der Junge wusste nun, dass sein Vater im Himmel ihn mit Liebe erwartet zu einem neuen Leben. Und so ist er einige Wochen später zu ihm gegangen. Wer sich an Jesus Christus hält und sein ganzes Leben in seine Hand legt, darf wissen, dass auch sein Sterben und seine Zukunft in seinen starken Armen ruhen.

„Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen.“ (Die Bibel: Johannes 10,29)

Bernhard Matzel

 

Gemälde von Michael Willfort

Momente für die Ewigkeit

Die Zeit lässt sich nicht anhalten

Ich werde nie den Abend vergessen, als ich mein erstes Konzert mit Louis Armstrong, dem unvergesslichen Jazztrompeter und Sänger, erlebte. Damals war Armstrong noch voll in Form und ich war ganz jung. Und ich konnte es überhaupt nicht fassen, dass ich diesen Mann, den ich nur von Schallplatten her kannte, ein paar Meter vor mir stehen sah, ihn singen und spielen hören konnte.

Das war so unwahrscheinlich, so traumhaft schön – ich war einfach selig und hatte nur einen Wunsch: das Konzert sollte immer weitergehen und niemals aufhören. Aber ich musste die ganz Zeit, gerade weil es so herrlich war, denken: In spätestens zwei Stunden, in einer Stunde, in einer halben Stunde ist alles vorbei. Und so war es ja auch. Nach der letzten Zugabe fiel der Vorhang. Licht aus. Und ich musste raustreten in die Finsternis der Nacht in einer fremden Stadt.  Aber zum Glück hatte ich dort einen Freund, der mir ein Zimmer verschafft hatte. Mein Freund, ich frage dich: Wo gehst du hin, wenn die Vorstellung deines Lebens endgültig aus ist? Wenn der Vorhang fällt, wenn du abtreten musst, raus in die Finsternis der Todesnacht? Hast du einen Freund, der dann eine Wohnung für dich hat, wenn du hier deine Zelte abbrechen musst?

Jesus sagt: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt, um einen Platz für euch vorzubereiten.“  (Die Bibel: Johannes 14,2)

Die wichtigste Entscheidung

Als Jesus zum ersten Mal zu uns kam, kam er als Kind, als Mensch. Er sah aus wie jeder andere. Keiner konnte ihm ansehen, dass er der Herr der Welt ist. Seine Henker konnten ihn anspucken, ihn kreuzigen, und bis auf den heutigen Tag kann jeder auf ihn pfeifen. Aber am letzten Tag, wenn das große Spiel der Weltgeschichte abgepfiffen wird, kommt er in Herrlichkeit, also so, dass jeder sehen kann – und sehen muss, dass er der Herr der Welt ist. Allen anderen Herrn, die Sie verehrt oder gefürchtet haben, vor den sie gekatzbuckelt oder gekrochen sind, werden Ihnen nie wieder begegnen. Der Einzige, dem Sie noch einmal begegnen werden, nach Ihrem Tod, ist Jesus.

Ihm allein müssen sie Rechenschaft geben über Ihr Leben. Aber nicht nur Sie allein – alle kommen ins Gericht, alle Völker, alle Menschen, egal, wann und wo sie gelebt haben – unter welcher Regierung, unter welchen Verhältnissen. Alle Unterschiede, die es bis dahin gab – Geld, Ruhm, Position, bedeutend oder unbedeutend, spielen dann keine Rolle mehr. Am Ende kommt die große Scheidung. Dann gibt es nur noch zwei Gruppen: Gerettete und Verlorene. In einer von beiden Gruppen werden Sie sein, in einer von beiden Gruppen werden Sie die Ewigkeit verbringen. Haben Sie sich schon entschieden, wo Sie hinwollen? Hin zu Gott oder weg von Gott? Um diese Entscheidung zu treffen, hat Gott Ihnen das Leben gegeben. Wenn Sie Jesus heute als Herrn Ihres Lebens finden, haben Sie auch Ihren Platz für die Ewigkeit gefunden.

Dr. Theo Lehmann  

 

Gemälde von Michael Willfort

Als wäre es gestern gewesen

Lang ist es her. Gut 60 Jahre. Aber vergessen habe ich es nie. Der Krieg war zu Ende. Die Bomber flogen nicht mehr. Die französische Flagge war auf dem Rathaus gehisst. Hunger war im Land, entsetzlicher Hunger. Nicht einmal genug Kartoffelscheiben lagen auf dem Frühstücksteller. Die Mutter litt für ihr Kinder.

Und eines Tages wurde ein Care-Paket ins Haus gebracht. Drei Jungen und drei Mädchen balgten sich darum wie junge Löwen um die Beute.

Amerikanische Christen hatten eingepackt, Kaffee, Kakao, Kaugummi … Auch ein Neues Testament hatten sie dazu gepackt. Auf der ersten Seite war als Widmung Johannes 3, Vers 16 abgedruckt, aber mit einer kleinen Änderung: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab, damit …, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“

Darunter war in Kleinschrift aufgefordert, an der gepunkteten Stelle seinen eigenen Namen einzusetzen. Ich riss mir als Bescheidenster der Geschwisterschar das Testament unter den Nagel. Dann holte ich den Rotstift und trug in Fettbuchstaben meinen Namen ein. So las ich laut: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab, damit Konrad Eißler, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“

Und so habe ich es verstanden und auch behalten. Bis heute ist es mir in Kopf und Herz geblieben, dass Konrad Eißler nicht verloren geht. Ich lade jeden ein, seinen eigenen Namen an dieser Stelle einzusetzen. Bitte keine falsche Bescheidenheit. Und Skrupel sind auch fehl am Platz, ob man denn das richtige Gesangbuch oder die richtige Bildung oder gar die richtige Hautfarbe habe. Der Kirchenvater Augustin schrieb: „Gott liebt jeden so, als ob es außer ihm niemand gäbe, dem er seine Liebe schenken könne.“ Und selbst wenn man nicht schreiben könnte: Für Gott, der wegen dieser Liebe seinen einzigen Sohn ans Kreuz schlagen ließ, genügen sogar drei Kreuze.

Konrad Eißler

 

Gemälde von Michael Willfort

Gott persönlich kennen lernen

Jedes Leben ist einzigartig. Auch die Geschichte Gottes mit jedem Menschen ist unverwechselbar und sehr persönlich. Vielleicht fragen Sie sich, wie so eine persönliche Beziehung zu Gott aussehen kann. Wir möchten gern versuchen, Ihnen das zu erklären.

Gott ist der Schöpfer dieser Welt. Jeder Mensch ist sein Geschöpf. Auch Sie! Wir Menschen sind geschaffen, um in Beziehung mit Gott zu leben. Das ist der tiefe Sinn unseres Lebens.

Weil Gott aber keine Marionetten geschaffen hat, wird auch keinem Menschen die Beziehung zu Gott aufgezwungen. Die Bibel erzählt davon, dass der Mensch sich gegen Gott entschieden hat. Er hat sich von Gott verabschiedet und damit auch von Gottes Maßstäben und Plänen für sein Leben. Die Bibel nennt das Sünde. Das Wort „Sünde“ beschreibt einen tiefen Abgrund, eine Kluft, die sich zwischen Gott und den Menschen aufgetan hat. All das, was wir als Sünden bezeichnen, ist nichts anderes als die Auswirkungen eines Lebens ohne Gott.

Die tiefe Kluft der Sünde trennt uns von Gott. Gott und Sünde, das passt nicht zusammen. Aus eigener Kraft gibt es für uns keinen Weg zurück. Wir können die Kluft nicht überwinden. Nicht einmal, wenn wir versuchen, ein anständiges Leben zu führen, immer nett und hilfsbereit sind? Die Bibel sagt: Nein! Egal, wie sehr wir uns anstrengen, wie viel gute Taten wir auch immer auf unserem Konto sammeln: Wir sind und bleiben Sünder. Die Sünde verbaut uns den Weg zurück zu Gott. Eine ernüchternde Erkenntnis.

Was wir aus eigener Kraft nicht schaffen, hat Gott längst für uns erledigt. Er hat eine Brücke gebaut, um die Kluft zwischen uns und ihm zu überwinden. Diese Brücke heißt Jesus Christus. Er ist nicht nur eine historische Gestalt. Er ist Gottes Sohn, der auf die Welt kam, um uns den Weg zurück zu Gott freizumachen. Er ist am Kreuz ge­storben. Doch das war kein Unfall der Weltgeschichte. Es steckt viel mehr dahinter. Jesus hat die schlimmen Folgen der Sünde auf sich genommen. Die schlimmste Folge der Sünde war und ist der Tod. Jesus war der Erste, der den Tod besiegt hat. Er ist auferstanden von den Toten. Er hat das Tor aufgestoßen zu einem ewigen Leben in Gemeinschaft mit Gott. Wer sich Jesus anvertraut, für den trägt er die Folgen der Sünde und schenkt ihm ein Leben, das nicht mit dem Tod zu Ende ist.

Dieses Leben in Gemeinschaft mit Gott kann schon jetzt beginnen. Jesus hat uns Gott als einen Vater vorgestellt, der sehnsüchtig darauf wartet, dass sein Kind zurück nach Hause kommt. Er liebt Sie über alles. Er möchte mit Ihnen gemeinsam durchs Leben gehen, durch all die Höhen und Tiefen. Er möchte Sie trösten, wenn Sie traurig und enttäuscht sind. Er möchte Ihnen neue Kraft und Lebensmut geben, wenn Sie am Ende sind. Jesus hat einmal gesagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und be­laden seid. Ich will euch Ruhe geben für eure Seelen.“ Sie können mit Gott reden. Er hört zu. In der Bibel können Sie lesen, wie Gott sich Ihr Leben vorstellt. Eine persönliche Beziehung zu Gott –  eigentlich ist das nicht schwer.

Wenn Sie sich Gott anvertrauen möchten, dann können Sie das jederzeit tun. Sie können es jetzt tun. Er ist nur ein Gebet weit entfernt. Beten, das ist nichts anderes als ein Gespräch mit Gott. Es braucht keine großen Worte. Sagen Sie Gott das, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Kommen Sie so zu ihm, wie Sie sind. Er versteht Sie. Er hört Ihnen zu. Vielleicht sind Sie trotzdem unsicher. Deshalb hier ein Vorschlag für ein solches Gebet:

Gott, ich danke dir für deine Liebe.

Ich vertraue darauf, dass du mir nahe bist und mich verstehst.

Du kennst mein Leben – die Vergangenheit, Gegenwart und meine Zukunft. 

Ich wünsche mir, dass du bei mir bist und immer bei mir bleibst. 

Jesus, ich danke dir, dass du auch für mich am Kreuz gestorben bist.

Ich bitte dich um Vergebung für alles, was mich von dir trennt.

Ich will mich darauf verlassen, dass du meine Sünde auf dich genommen hast

und danke dir, dass du dafür mit deinem Leben für mich bezahlt hast.

Du hast mir eine Brücke zu Gott gebaut und mir ewiges Leben geschenkt.

Ich nehme dieses Geschenk an und bitte dich: Komm in mein Leben.

Ich will mich dir anvertrauen und möchte nicht mehr ohne dich leben.

Du hast gesagt, dass du niemanden abweist, der nach dir sucht.

Deshalb bitte ich dich, dass du dieses Gebet erhörst und mich annimmst.

Amen.

Wenn Sie mehr Informationen brauchen, Fragen haben oder einen Ansprechpartner für persönliche Lebensfragen suchen, können Sie gern mit unseren Seelsorgen Kontakt aufnehmen.

Außerdem empfehlen wir Ihnen die Internetseite: www.gottkennen.com

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Marburger Medien

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Thema: Christliche Seite

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