184. Weihnachten, das Fest des Mammons?
Donnerstag, 30. Dezember 2010 | Autor: intern
Gute Laune beim Konsumenten, ständig sinkende Arbeitslosenzahlen und hohe Erwartungen an das Wirtschaftswachstum. Die Voraussetzungen für das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr sehen für Deutschland gut aus.
Foto Montage Agentur PJI UG – Z2 Weihnachtsbaum.
Autor: Frank H. Wilhelmi
Was wollen die Deutschen in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben? Was werden die Renner auf dem Gabentisch sein? Diese Fragen stellt sich die deutsche Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) alle Jahre wieder.
Ist die Antwort auf diese Frage wirklich interessant? Was hat Weihnachten überhaupt damit zu tun? Welche Hoffnung, welche Erwartung verbinden wir mit Weihnachten?
Laut den Marktforschern von GfK will jeder Deutsche in diesem Jahr im Schnitt 245 Euro ausgeben. Bei der Art der Präsente sind Ost und West ähnlich einfallslos: Allein 40 Prozent der Bundesbürger wollen Bücher verschenken, jeweils ein Drittel will Bekleidung und Spielwaren unter den Weihnachtsbaum legen. Unterhaltungselektronik und Computer werden zwar wesentlich seltener verschenkt – dafür wird für die Geräte viel mehr Geld ausgegeben als für andere Geschenke. Insgesamt wollen 93 Prozent der Deutschen Weihnachtsgeschenke kaufen und dafür 14 Milliarden Euro ausgeben.
Weihnachten ist doch noch dieses christliche Fest? Wir feiern doch die Geburt von Jesus Christus, dem Mensch gewordenen Gott, der auf die Erde kam, um mitten unter uns im Leben zu stehen, unser Leid und unsere Freude zu teilen, zu sterben und uns durch die Auferstehung von der Angst unserer Endlichkeit zu erlösen. Durch IHN eröffnet sich bereits vor unserem physischen Tod die Ewigkeitsdimension der Gegenwart Gottes. Die finalen Worte am Kreuz: „Es ist vollbracht“.
Die Entfaltung der Gegenwart Gottes in unserem Leben ist SEIN „Weihnachtsgeschenk“ an uns.
Nicht weil ER für sich werben will, oder sich in Szene setzen möchte, nicht weil ER damit ein Konjunkturprogramm oder einen Konsumimpuls schaffen wollte…,
…sondern weil ER DER liebende Gott ist. Es ist SEIN Wesen, uns zugewandt zu sein. ER kann nicht anders. Sein Wesen – ist Gnade, Segen, Hoffnung und Lebenskraft.
Es geht um Sein – nicht um Haben.
Es ist in diesem Sinne kein Geschenk – ER selbst ist Geschenk. ER ist die Quelle, der Schöpfer. Er ist Ausgangspunkt und Ziel unserer Bestimmung. Nur bei IHM finden wir Orientierung. Christus, seine Geburt, sein Leben, sein Tod und SEINE Auferstehung ist der Inbegriff des Weihnachts-Ereignisses.
Es handelt sich nicht um eine historische Betrachtung im Sinne des Chronos – der Vor- oder Nachzeitigkeit, der Begriffe von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern ein Kairos – eine Offenbarung – ein Blitzschlag, der Licht in das Dunkel der Herzen bringt. Ein Moment in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft komprimieren und in meinem Herzen eine überzeitliche Dimension – eine grundlegende Wesensänderung bewirken.
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Der Blitzschlag der Geschichte. Plötzlich kam das Licht in die Dunkelheit. Die Zeitrechnung hatte ihren Scheidepunkt.
Wir schreiben in der Gegenwart, denn dieses Ereignis ist nicht das, was die Geschichtsschreiber und Theologen daraus gemacht haben, ist keine Religion im Sinne einer chronologischen Rückwendung zu einem vergangenen Ereignis (religare – rückbinden) oder die jährliche Wiederholung eines Rituals.
Jeder Mensch, der sich Christus zuwendet – erlebt in der Begegnung mit IHM die Entfaltung seiner Bestimmung und in der täglichen Beziehung zu IHM die Kraft, die aus SEINER Auferstehung resultiert – Heilung seiner Wunden. ER ergreift uns mit Seinem Geist und bringt uns das unvorstellbar große Geschenk der Gnade – und das ohne Vorbedingung.
Wen dürstet, der komme; und wer will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. Aus der Apokalypse des Johannes 22,17.
Die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus – die Quelle des Lebens. Aus ihr schöpfe – wer will – das Wasser des Lebens umsonst.
Hier geht es um ein Geschenk, hineingegeben in meine Bedürftigkeit – der Sinnfrage. Gottes Antwort auf die Frage nach Sinn und Bestimmung meines Lebens ist SEINE totale Solidarität – die Hinwendung des Schöpfers in die Gemeinschaft mit seinen Geschöpfen durch die Menschwerdung in Jesus Christus. Nicht der Tod spricht das letzte Wort über unser Schicksal, sondern der, der Ursprung – die Quelle des Lebens ist. Aus dieser Quelle schöpfe -wer will- das Wasser des Lebens – umsonst. Das ist das Geschenk, das uns an Weihnachten zur Quelle neuen Lebens werden kann.
Die Weihnachtsgeschichte – die Geburt Christi erzählt von der Gottesabsicht mich in SEINE ewige Herrlichkeit aufzunehmen – mir als Quelle des Lebens zu begegnen. Es handelt sich um das Geschenk einer lebendigen Beziehung – durch die liebevolle, bedingungslose Hinwendung Gottes zu mir.
Lösung – Er-Lösung, die sich nicht in Taten, Ritualen oder zukünftigen Verheißungen oder Heilsbotschaften stilisiert, sondern ihren Ausdruck einzig und allein in der konkreten Beziehung zu Christus findet.
Wenn wir diesen Liebes-Impuls, in dem sich der Schöpfer uns durch seine Menschwerdung zuwendet, durch unsere Hinwendung zu IHM beantworten, dann werden wir Seine unvorstellbare Dimension wahrnehmen. SEIN Wesen wird in dieser Verbindung offenbar. In ihr erschließt und offenbart sich das Leben in seiner Fülle, Sinn und Bestimmung. Das bedeutet Begegnung mit dem Leben schlechthin. Hierdurch vollzieht sich die Wiederherstellung der Einheit von Schöpfer und Geschöpf (Wiedergeburt). Diese Einheit war durch die Sünde – den Griff nach dem Baum der Erkenntnis – die durch die Anmaßung des Menschen, selbst Schöpfer zu sein – das Leugnen seiner Herkunft und der Verlust seiner Anbindung (religare – Rückbindung) gestört, bzw. fehlgeleitet (diabolos – der Verwirrer). Die Anmaßung einer Autorität, die uns nicht zusteht, ist die eigentliche Sünde und die Folge daraus ist Gottesferne, die in Form des Hochmuts auf der einen Seite – als Angst – und auf der anderen Seite als Schatten/Kälte auf uns selbst zurückfällt. Das Resultat ist Identitätsverlust.
Die Beherrschbarkeit der Welt aufgrund menschlicher Leistung
Hochmut – Gier nach einer göttlichen Autorität – der Beherrschbarkeit der Welt aufgrund menschlicher Leistung und die Kompensation der Scham über die offensichtliche Nichterfüllung dieses Anspruches im Konsum tritt uns im 21. Jahrhundert im Symbol der Welt-Wirtschaft entgegen. Die vagabundierenden Geldströme und Ausschläge der Börsenbarometer sind der Puls, der unser Leben bestimmt. Seine Amplituden kennzeichnen unsere Stimmungslage – verbreiten zugleich Hoffnung und Angst. Die Wirtschaft und das Geld treten auf als Heilsbringer und Identitätsstifter eines sorgenfreien Lebens im Diesseits und erzeugen durch die Errungenschaften der Medizin, Genmanipulation etc. die Illusion, als könnten wir Stück für Stück den Code der Schöpfung entschlüsseln und uns nach unserem eigenen Bild neu erschaffen.
Der Verlust der Ebenbildlichkeit Gottes
In diesem Sinne ist der neue Götze der Mensch selbst, der sich auf den von ihm geschaffenen Bühnen dieser Welt inszeniert. Der Titel des neu erschienen Buches von Gertrud Höhler (Professorin für Literatur und Politik-Beraterin von Helmut Kohl und Dieter Althaus) bezeichnet das Phänomen eine „Götzendämmerung“ – mit dem Untertitel: „Die Geldreligion frisst Ihre Kinder“.
Das Mendener Magazin rezensiert das Buch kurz und prägnant wie folgt: „Was kostet eine neue Moral? Kann man Werte kaufen? Der Staat bietet Geld für unser Vertrauen: Milliarden werden eingesetzt, um Banken, Unternehmen und Staaten zu retten. Zugleich werden die Geldverbrenner auf die Anklagebank gesetzt. Denn: Die Sünder, das sind die anderen. Nicht wir. Nicht die Politik. Doch dem Rausch des Geldes ist die ganze Gesellschaft verfallen… Das große Geld, das schnelle Geld – das sind die Heilsversprechen einer Gesellschaft, die ihre Ziele verloren hat. Geld ist zur Ware geworden, die Geldverkäufer liefern Power pur, wenn sie Geldpakete kaufen und verkaufen. Natürlich immer mit Gewinn. Denn die Geldreligion kennt nur ein Ziel: die Geldvermehrung.Geld ist eine mächtige Droge, aber jeder Rausch vergeht. Was kommt danach? Unbemerkt haben wir die Ethik in Ketten gelegt, nicht die Geldverkäufer. Nur wenn wir die Ethik entfesseln, können wir die entgleisten Energien für die Gesellschaft nutzbar machen. Denn jedes gute Geschäft braucht Emotionen, Wagemut und Abenteuerlust – und Geld ist der Mittler, nicht das Ziel“
Foto Wikipedia Rayn Lawer Z2 Wallstreet
Die Religion der Geldvermehrung – eine mächtige Droge. Unbemerkt haben wir die Ethik in Ketten gelegt, nicht aber die Geldverkäufer.
Was ist aber das Ziel? Welche Ethik gilt es zu entfesseln, was können wir anbieten in einer Welt, in der scheinbar alles käuflich ist und alles toleriert wird?
Man muss ja nur das nötige Geld haben.
Der Götze Mensch setzt sich besonders an Weihnachten wirkungsvoll in Szene, indem er das Fest der Hoffnung und Freude umlenkt auf philanthropische Inhalte, um unter Aneignung der Sehnsucht nach Menschlichkeit, umso mehr sein Geschäft mit den Hoffnungen und Ängsten zu machen. Wir suchen nach einer Form, in der wir etwas Wertvolles empfangen oder geben können, Wertschätzung erleben, lieben können und geliebt werden – ohne Angst vor Verletzung – ohne unsere Seelen zu verraten – ohne erneut schuldig zu werden.
Alte Pinothek München Schlaraffenland- Z2
Lieber weitermachen wie bisher – die Verdrängungsmaschine in Schwung halten – wer sollte uns Vergebung zusprechen? „Schlaraffenland“ von Pieter Brueghel, 1567, Alte Pinothek, München
Wir zelebrieren und erleiden das Weihnachtsfest Jahr für Jahr mit denselben gemischten Gefühlen im Verdacht eines Komplotts, dessen Ursachen wir lieber nicht thematisieren, da er auch die eigene Komplizenschaft zu Tage fördern würde. Das macht Arbeit, die nicht bezahlt wird und eignet sich nicht als Geschenk – und wer sollte uns Vergebung zusprechen, wenn wir alle schuldig sind?
Also lieber weitermachen wie gehabt, die Verdrängungsmaschinerie kurbelt wenigstens die Wirtschaft an. „Du sollst nicht merken“… (Alice Miller)
Weihnachtsgeschenke als Stimulans der Wirtschaft und Botschafter der Verheißung zukünftigen Wohlstandes sind in diesem Sinne Ausdruck einer sich selbst bestätigenden Prophezeiung und tragen somit den typischen Charakter eines rituellen Götzendienstes – oder zeitgemäßer formuliert – einer Ideologie.
Konsumprognosen, Börsen- und Konjunkturdaten sind die Verheißungen und Prophezeiungen der modernen Geld-Religion. Weihnachten steht für die jährlich wiederkehrende Erzeugung einer Sehnsucht nach Sinn und Wertschätzung, auf die die Leere folgt, die das Streben nach Sinn und Erfüllung hinterlässt. In keiner Zeit des Kalenderjahres werden soviel Trennungen vollzogen wie in der Weihnachtszeit. Wenn wir uns besinnen, die Trauer über unsere Beziehungen wahrnehmen, uns mit unseren unerfüllten Wünschen konfrontieren, dann halten wir es nicht mehr aus. Die Geschenke sind nur das Ritual der Ablenkung und Verdrängung, – die stillen Särge, in denen wir uns gegenseitig auf dem Weg zum Grab der Hoffnung nach Sinn und Orientierung begleiten – im Hintergrund tanzen Engel zu Weihnachtsliedern.
Die menschliche Seele streckt sich aus nach Liebe und wird abgefunden mit den Symbolen des Begehrens – mit Ersatzobjekten – den Geistern des Mammons. Gier und Unersättlichkeit – Unzufriedenheit und Neid sind die Stimulansmittel der Konsumideologie und Geldreligion.
Sie isolieren uns von der frohen Botschaft der Geburt Jesu, die sich uns an Weihnachten immer wieder verkünden will. Sie schließen uns aus von den Segnungen, die in der Einheit mit IHM als Geschenk für uns bereitliegen und ständig verfügbar sind – in Fülle – umsonst! Wir sind teuer erkauft und SEIN Blut kann durch kein materielles Geschenk aufgewogen werden. Sein Geschenk ist für den Empfang in unseren Herzen bestimmt. Unser Herz ist dazu bestimmt, dieses Geschenk zu empfangen und solange wir es nicht annehmen, bleibt da diese unerfüllte Sehnsucht, dieser Durst, der nicht gestillt werden kann.
„Ihr gehört nicht euch selbst“ schrieb Paulus einmal in einem seiner Briefe. Unser Leben gehört nicht uns, was bedeutet das? Nichts, was wir besitzen gehört uns. Ge-hören ist kein Besitz, sondern es bezeichnet etwas, worauf wir hören.
Hören wir auf!
Worauf hören wir? Auf die Stimme unseres Herzen oder auf die Versprechungen der Geldreligion? Schauen wir zu, wie sie gerade ihre/unsere Kinder frisst?
Weihnachten ist auch ein Fest der Kinder. Die Geburt eines Kindes, ein Akt der Hoffnung und der Lebenskraft – ein Akt der Schöpfung – ein Geschenk. Aber auch die Geburt von Kindern ist zu einer Frage der Wirtschaft geworden. Hierzulande „leistet“ man sich Kinder oder man investiert in sie. Gemessen wird, welchen Beitrag sie zum Bruttosozialprodukt leisten. Man „rechnet“ mit ihnen als Beitragszahler und ermuntert Eltern, Kinder zu bekommen, damit die Rentenversicherungsbeiträge nicht steigen. Es werden die Bildungschancen verbessert, damit man im weltweiten Wettbewerb nicht zurückfällt und die Eliten auswandern. Wo ist die Hoffnung der Kinder nach Liebe und Wertschätzung angesichts dieser Maßstäbe?
Haben wir resigniert? Haben wir uns abfinden lassen? Sind wir bereit der Versuchung zu widerstehen? Haben wir die Kraft dazu? Antwort: Nein, wir nicht – aber die Botschaft von Weihnachten – sie kann uns helfen – Kraft zu schöpfen – aus der Quelle. Zeigen wir aber dabei nicht auf uns selbst, sondern auf den einzigen der wirklich Hoffnungsträger ist:
„Im Tempel sah Jesus viele Kaufleute, die Opfertiere verkauften. Auch Geldwechsler saßen hinter ihren Tischen. Jesus knüpfte eine Peitsche und jagte die Händler mit all ihren Waren aus dem Tempel. Er schleuderte das Geld der Wechsler auf den Boden und warf ihre Tische um. „Das Haus meines Vaters ist doch keine Markthalle!“ Johannes-Evangelium 2,14-16
Was praktisch tun?
National Gallery Washington D.C. Tempelreinigung Z2
Die Vertreibung der Händler aus dem Tempel, El Greco(1541-1614) National Gallery of Art, Washington D.C.
An diesem Weihnachten kann ich selbst zu einer Quelle der Freude werden, wenn ich bereit bin IHN, um den sich Weihnachten dreht, in meinem Leben zu empfangen. Die Geburt seines Wesens in meinem Herzen ist der Beginn eines neuen Lebens. Ich kann nur die Hoffnung weitergeben, die ich selbst empfangen habe. Lassen wir uns von Christus zeigen, wo die „Händler und Geldwechsler“ in unserem Leben sind und räumen wir Ihm die Autorität ein, sie aus dem Tempel unseres Lebens hinauszuwerfen. Nur so entsteht der Raum – der heilige Ort, das Gefäß, in dem wir die frohe Botschaft des Weihnachtsfestes – die Geburt des Christus empfangen – umsonst, ohne Geld!
NEIN NICHT GUT, ICH LEHNE ES AB SO WIE IHR IN FENSTEERSCHAUKÄSTEN ZU DENKEN…
BITTE GEWÖHNEN SIE SCHUBLADENARTIGES DENKEN AN!
ICH BIN VON DER WISSENSCHAFTLICHKEIT IHRES BEITRAG ZUR HOMOSEXUALITÄT ÜBERZEUGT!
VIELEN DANK IHR SÖREN :*
Danke für Ihren Kommentar. Ich bin inzwischen weit davon entfernt anderen Menschen vorzuschreiben wie Sie zu denken haben. Darum genehmige ich auch Ihren Kommentar hier.Ich bin auch nicht der Autor dieses Berichtes, trotzdem habe ich diesen Bericht hier in diesen Blog gestellt.