176. Blind für biblische Prophetie
Sonntag, 26. Dezember 2010 | Autor: intern
NAI 176 Blind für biblische Prophetien
Leider wird die biblische Prophetie von Vielen mit Hellseherei verwechselt und nicht ernst genommen. Damit halten sie an der Decke fest, die Gott über sie gestülpt hat (Jesaja 25,7), d.h. nicht nur die Juden haben bezüglich ihres Messias eine Decke vor ihren Augen (2. Korinther 3,12-16), sondern auch viele Christen haben bezüglich Israel eine Decke vor ihren Augen, die sie blind macht für das prophetische Wort Gottes.
Diese Decke ist aus Fäden der Ersatztheologie gewebt, die lehrt, dass die Kirche an die Stelle Israels getreten ist und Israel nicht mehr die in der Bibel vorhergesagte Zukunft vor sich hat, was ihrer Meinung nach darin gipfelt, dass alle Verheißungen für Israel hinfällig geworden sind. So ähnlich dachten auch die Menschen zur Zeit Noahs. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass Noah mit dem Bau seiner Arche Recht haben sollte. Als der Bau der Arche sich hinterher aber als richtig herausgestellt hatte, war es für die Besserwisser zu spät. Genauso zweifeln heute viele an den biblischen Verheißungen bezüglich Israel.
Es ist auffallend, dass bei modernfundamentalistischen Christen das prophetische Wort kaum eine Rolle spielt. Weil sie andere Wahrheiten bevorzugen, vernachlässigen sie das prophetische Wort der Bibel. Das aber ist gefährlich, denn die Erkenntnis über das endzeitliche Auftreten des Antichristen und die damit für die Christen verbundene Gefahr ist eng an die Prophetien über Israel geknüpft.
Der Zeiger an Gottes Uhr
Es ist keine altmodische Phrase, dass Israel der Zeiger an Gottes Uhr ist, sondern es ist heute wichtiger denn je, dies zu wissen. Je mehr wir der Wiederkunft Christi entgegengehen, desto wichtiger ist es, immer häufiger auf die Uhr Gottes zu schauen, d.h. auf Israel zu schauen. Wenn ich auf den Zug warte, mit dem meine Frau kommt, schaue ich öfters als sonst auf die Uhr. Nicht weil ich die Uhr mehr liebe als meine Frau, nein, ich bringe damit nur meine Sehnsucht zu meiner Frau zum Ausdruck.
Genauso lenkt das Schauen auf Gottes Uhr Israel uns nicht von der Person des Messias ab, sondern motiviert uns, alles zu tun, um für das Kommen des Messias bereit zu sein. D.h. man kommt nicht umhin, das prophetische Wort der Bibel zu beachten.
Wer das prophetische Wort der Bibel studiert, gehört zu den wahrhaft Wissenden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse verändern sich ständig. Der wissenschaftliche Stand von heute ist morgen schon überholt. Das prophetische Wort der Bibel dagegen bleibt immer unverändert gültig.
Als das jüdische Volk, wie von Gott in 5. Mose 4,27 verheißen, unter alle Völker zerstreut wurde, war die Kirche davon überzeugt, dass sie nun an Israels Stelle getreten sei. Dabei hätten die Christen nur das prophetische Wort der Bibel lesen und akzeptieren sollen, dann hätten sie erfahren, dass derselbe Gott, der das jüdische Volk zerstreut hat, es auch wieder sammeln und nach Zion zurückbringen wird.
Dass die Botschaft über Israel keine nebensächliche Wahrheit ist, wird daraus ersichtlich, dass Gott befiehlt, überall in der Welt zu verkünden: „Vernehmt das Wort des Herrn, ihr Völker, und verkündet in den fernsten Meeresländern folgende Botschaft: Er, der Israel zerstreut hat, sammelt es wieder und hütet es wie ein Hirte seine Herde“ (Jeremia 31,10).
Jesus weist in seiner Endzeitrede in Matthäus 24 unüberhörbar darauf hin, dass es in den letzten Tagen wie zur Zeit Noahs sein wird. Sie waren damals nur mit ihrem Diesseits beschäftigt; alles, was einmal kommen könnte, interessierte sie nicht. Für viele Christen stehen auch heute nur diesseitige Segnungen und Freuden im Vordergrund.
Dabei sagt Jesus, dass es besser ist, einäugig ins Himmelreich einzugehen als mit beiden Augen ins Verderben (Matthäus 18,9). Damit will ich nicht sagen, dass es nicht richtig sei, Gott um ein Heilungswunder zu bitten. Mir geht es hier um Ewigkeitswerte, und die sind von unserer Ausrichtung auf die Wiederkunft Christi abhängig; die aber ist wiederum an das prophetische Wort der Bibel gebunden, und das spricht eindeutig über Israel.
Wer blind für Israel ist, ist auch blind für das prophetische Wort der Bibel und damit auch blind für Gottes Uhr. Damit aber steht er in der Gefahr, den großen Moment zu verpassen. „Da werden zwei Männer auf dem Felde sein, der eine wird angenommen und der andere zurückgelassen“ (Matthäus 24,40) – und alles nur, weil er nicht auf Gottes Israel-Uhr geschaut hat, weil er nicht das prophetische Wort Gottes beachtete.
Quelle: NAI