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719. Was bedeutet und wer ist Jahwe יהוה?

Sonntag, 14. November 2021 | Autor:

Liebe Besucher,

ein spannendes und hochinteressantes Thema dass ich Ihnen hier zur Kenntnis geben darf. Ich bedanke mich bei Bruder Doron Schneider sehr herzlich für die erteilte Genehmigung zur Veröffentlichung hier in meinen Blog.

 

 

Schalom Martin,

Schon längere Zeit habe ich auf dem Herzen zu verstehen, was uns der Name Gottes Jahwe יהוה in der Bibel offenbart.

Hat dieser Name eine tiefere Bedeutung? Was offenbart uns dieser Name, der von dem jüdischen Volk nicht ausgesprochen werden darf?

 

 

 

Die überlieferten hebräischen Texte der Bibel waren ohne Punktierung sprich ohne Umlaute, deswegen kann der Name Gottes mit Jahwe, Jehova oder Jehawe ausgesprochen werden.

 

Jedes Wort in der Bibel hat eine Bedeutung 

Am brennenden Busch bekam Mose von Gott seinen Auftrag und Mandat, die Kinder Israel aus der Knechtschaft in Ägypten zu befreien. Dort fragte er Gott “Was ist dein Name?”, “Was soll ich den Israeliten sagen, wer du bist?” In den meisten Bibelübersetzungen steht als Antwort: “Ich bin wer ich bin!”, sag zu ihnen “Ich bin”. Das ist etwas unverständlich, denn wenn jemand dich nach deinen Namen fragt und du antwortest ihm mit “Ich bin”, dann fehlt da etwas und er wird dich weiter fragen, aber was ist dein Name?

Hinter dem göttlichen “Ich bin” steckt noch viel mehr, als wir aus den verschiedenen deutschen Übersetzungen lesen können. Gott sagte zu Mose: “Äheje ascher äheje – אֶהְיֶה אֲשֶׁר אֶהְיֶה“ was wortwörtlich übersetzt bedeutet: “Ich werde sein, wer ich sein werde”, was bedeutet: Gott wird immer derjenige sein, der er sein muss, um uns zu erlösen. Er ist bereit alles zu tun, alles zu sein, um uns aus der Not zu retten. Und zu den Kindern Israels sag: „Äheje אֶהְיֶה“ was wiederum „Ich bin“ bedeutet.
In beiden Fällen verwendet Gott die grammatische Zukunftsform.

 

“Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation.” (2. Mose 3,14-15)

 

 

 

Die Juden dürfen den Namen Gottes “Jahwe” auf Hebräisch (יהוה) aus zwei Gründen nicht aussprechen. Einmal, weil man nicht weiß, wie er korrekt ausgesprochen wird und zweitens, weil man dadurch eventuell das Gebot Gottes: “Du sollst den Namen Jahwe (יהוה), deines Gottes, nicht mißbrauchen!” brechen könnte. Alle Juden lesen diese vier Buchstaben oder den Namen “Jahwe” mit “Haschem” (der Name) oder “Adonei“ (mein Herr). Die Christen sagen Jehova oder Jahwe.

 

Was bedeutet יהוה oder Jahwe?

Hat Jahwe oder Jehova eigentlich eine Bedeutung? Alles in der Bibel hat eine Bedeutung, dann erst recht der Name Gottes.
Wenn wir diese 4 hebräischen Buchstaben näher betrachten, dann hat es eine Zukunftsform und 3. Person, also ist es ein Verb. Sogar ein Verb, dass wir im heutigen tagtäglichen Hebräisch gebrauchen: “Jehawe”, was so viel wie materialisieren, konstituieren, und verkörpern bedeutet.

Wenn wir in Israel zum Beispiel eine Telefonrechnung erhalten, dann steht u.a. auf ihr: Dieses Dokument “mehawe” keine Rechnung für das Finanzamt, also es konstituiert nicht eine Rechnung.

Aus theologischer Sicht bedeutet dieser Name: Derjenige der “verkörpert”, derjenige der in einer Körperform / -gestalt kommen wird.

Also hat Gott sich bei Mose mit “Ich bin derjenige, der “konstituiert, materialisiert”, und theologisch übersetzt mit „Ich bin derjenige der sich ‚verkörpern‘ wird“, vorgestellt.

Wir sind gewöhnt diese vier hebräischen Buchstaben יהוה (Jahwe) in der Bibel mit dem Vater zu verstehen. Dieser Name ist heilig. Dazu kommt Jesus im Neuen Testament und der Heilige Geist. Das kann ein wenig durcheinander bringen, wenn wir im Johannes-Evangelium lesen, dass “niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.”  (Joh. 1,18) Woanders sagt er: “Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.” (Joh. 4,12)

Aber nicht nur Johannes berichtet uns über die Tatsache, dass keiner den Vater sehen kann, auch Paulus bestätigt das mit: “der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann”. (1. Tim. 6,16)

 

Wie kann es dann sein, dass Gott direkt von Angesicht zu Angesicht, wie mit einem Freund, mit Mose gesprochen hat? (2. Mose 33,11) Wen hat Mose dann gesehen, wenn es laut Johannes und Paulus nicht der Vater war und sein kann? Denn die beiden Apostel sagen es sehr deutlich und auch Jesus sagt nicht dass er der Vater sei.

 

Widerspricht die Bibel sich, oder…?

Wen hat Jakob dann gesehen, als er mit dem “Mann” kämpfte? Und später nach seinem Namen fragte “Sag mir deinen Namen!” und bat ihn um seinen Segen. Später nannte er diesen Ort “Pniel” (übersetzt: Angesicht Gottes), “denn ich habe Jahwe יהוה von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden!” (1. Mose 32,31) Laut den Aussagen Johannes, Paulus und Jesus sah Jakob in diesem Fall nicht den Vater. Wessen Angesicht sah er dann?

Wir sehen deutlich, dass derjenige der im alten Bund erschienen ist, war יהוה Jahwe, aber nicht der Vater, sondern „derjenige der sich “verkörpern wird”.

Als Gott zu Abraham sprach und wir die Phrase “Das Wort Gottes kam zu Abraham” betrachten, welche auf hebräisch nur zwei Wörter “Dvar + Jahwe” (דבר יהוה) hat, dann heißt die korrekte Übersetzung: “Das Wort + das sich verkörpern wird”. Das weist uns wiederum zu den Worten Johannes “Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.” (Joh. 1,1)
Als Johannes diese Verse schrieb, sagte er eigentlich nichts neues, denn diese Tatsache existierte schon immer in der Bibel.

Als Jesus eines Tages zusammen mit seinen Jüngern ging, erklärte er ihnen, dass die ganze Schrift und die Propheten über ihn sprechen.
Dies ist eine Möglichkeit es zu betrachten, wenn Jahwe (יהוה) “derjenige, der in Fleisch kommen wird”, sich auf Jesus bezieht, welcher sich schon im alten Bund mit “derjenige der sich verkörpern wird” offenbarte. Das erklärt wiederum Jesu Worte, das die ganze Schrift und die Propheten und jedesmal wenn wir יהוה (Jahwe) in der Bibel lesen, es sich über ihn (Jesus) handelt.

 

 

Gott hat viele Namen in der Bibel

Gott hat in seinem Wort viele Namen weil er allgegenwärtig ist und weil er immer derjenige ist, der er sein muss, um uns zu erlösen, alles bereit ist zu tun, zu sein, um uns aus der Not zu retten, wie er sich schon von Anfang an bei Mose vorgestellt hat. “Ich werde sein, wer ich sein werde”.
Hier sind ein paar Beispiele dafür:

 

Der Herr ist mein Arzt

Gott hat die Kinder Israel aus der Sklavenknechtschaft in Ägypten befreit und ihnen versprochen, dass er keine Krankheiten der Ägypter auf sie kommen lassen wird, “denn ich bin Jahwe dein Arzt” – Jahwe Rafa. (2. Mose 15,26)
Wenn wir jetzt die wortwörtliche Übersetzung von “Jahwe” nehmen, welches wiederum ein Verb (Zukunftsform und 3.Person) ist, dann lesen wir: “Derjenige, der sich als Arzt verkörpern wird.”

 

Der Herr ist mein Hirte

In dem bekannten Psalm 23 finden wir ein weiteres Beispiel “der Herr ist mein Hirte”. Wenn auch in diesem Fall die wortwörtliche Übersetzung und Bedeutung für Jahwe (יהוה) nehmen, dann lesen wir hier: Derjenige, der sich als mein Hirte verkörpern wird”.
Hat Jesus nicht schon über sich selber gesagt: Ich bin der gute Hirte und meine Schafe hören meine Stimme? (Johannes 10,14)

 

Der Herr ist meine Gerechtigkeit

In Jeremia 23 finden wir eine weitere Offenbarung des Namen Gottes. “In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen; und das ist der Name, den man ihm geben wird: »Jahwe (יהוה) ist unsere Gerechtigkeit«” (Jeremia 23,6) Oder derjenige der sich in unsere Gerechtigkeit verkörpert. Dazu sagt Paulus:

“Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.” (1. Kor. 1,30)

Adonei Zidkenu יהוה צדקנו – derjenige, der sich verkörpert in unsere Gerechtigkeit; derjenige der unsere Gerechtigkeit konstituiert.

 

 

Herr Zebaoth

Oft finden wir in der Bibel den Namen “Herr Zebaoth”, Adonei Zevaot, יהוה צבאות. In hebräisch bedeutet Zebaoth: die Armeen in Plural. יהוה jehawe (konstituiert) + צבאות die Armeen. Derjenige der sich in die Armeen verkörpern wird. “Der HERR wird für euch kämpfen.” 2. Mose 14,14

Nur mit dieser göttlichen Hilfe konnte das kleine Volk Israel größere und stärkere Armeen besiegen.

 

Melchizedek

Dies führt uns zu einem weiteren Verständnis des Namen Gottes: Abraham diente יהוה Jahwe, er betrachtete ihn als Melchizedek מלכי צדק, der König der Gerechtigkeit. Er bekam seinen Segen, gab ihm den Zehnten. Jakob, Josef, Mose haben alle nicht den Vater gesehen, sondern denjenigen, der “sich verkörperte”, denjenigen, der in Körpergestalt gekommen ist.

Noch interessanter und verständlicher wird es, wenn wir über die Wiederkunft Jesu auf dem Ölberg lesen: “Dann werden sie auf mich [יהוה Jahwe] blicken, den sie durchbohrt haben.” (Sach. 12,10).

Hieraus können wir dann konkludieren, dass die Juden eigentlich heute schon Yeschua (Jesus) dienen. Ohne zu realisieren, dass יהוה Jahwe eigentlich sein “Vor-verkörperter” Name ist.

Jahwe der König. Derjenige, der “sich verkörpern” wird, als der König.

Der König von Israel.

 

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Thema: Israel

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