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Archiv für die Kategorie » Lebendiger Glaube «

153. Neu beginnen! Für Gott ist nichts unmöglich.

Samstag, 27. November 2010 | Autor:

 

Lieber Blog Besucher,

 

es gibt ein Wort, das auf die meisten – nicht nur jungen – Menschen unserer Tage eine geradezu magische Anziehungskraft ausübt: „Diskussion“. In Diskussionen versucht man, einer Sache auf den Grund zu gehen, Tabus abzubauen, traditionelle Denkmodelle zu überwinden und sich neue Erkenntnisse zu erarbeiten. Schade, dass Diskussionen oft im Streit enden, weil jeder meint, seine Sicht der Dinge sei die einzig richtige. Besonders problematisch sind Diskussionen über geistliche Fragen, weil die religiöse Prägung irgendeiner Kirche oft als vermeintliche Wahrheit verteidigt wird, ohne hinterfragt und vom Wort Gottes her überdacht zu werden.

 

Viel Freude beim weiterlesen und nachdenken ……wünscht M.T.

Neu beginnen

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152. Freundschaft + Liebe = Glück

Samstag, 27. November 2010 | Autor:

Bund fürs Leben_web_R_B_by_JMG_pixelio.de

 

Liebe Blogbesucher,

wir waren bis über beide Ohren verliebt. Und dann funkte es! Auf der Suche nach der ganz großen Liebe verliefen wir uns im Labyrinth der Zärtlichkeit. Während einer ,zünftigen’ Klassenfete fing alles an. Es wurde getrunken. Getanzt. Gelacht. Bombenstimmung! Bis unsere Gefühle mit uns durchgingen. Dabei fing alles so harmlos an. Zuerst nur Freundschaft. Dann der Blick tief in die Augen … und urplötzlich zappelten wir im Netz der Gefühle und Leidenschaften. Wir schwebten auf Wolke Sieben. Natürlich haben wir damals alles ,ausprobiert’. Alles! Schule? Alles, was mit Lernen zusammenhing, war auf einmal Nebensache. Wir hatten schließlich die Liebe entdeckt! Die große Liebe, von der man träumt. Dabei stand ich kurz davor, von der Schule zu fliegen. Doch irgendwann erwachten wir aus unseren Träumen. War es wirklich das, was wir suchten? Wir begannen unsere Gefühle zu sortieren.“

 

Viel Freude beim weiterlesen und nachdenken ……wünscht M.T.

Liebe + Freundschaft = Glück

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151. Licht und Hoffnung für Dich

Samstag, 27. November 2010 | Autor:

Gemälde von Michael Willfort

 

Lieber Blog Besucher,

diese Zeit schreit geradezu nach Seelsorgern, die in der Lage sind, biblische Wege der Befreiung und Hoffnung für die im mehr von Depressionen und Schwermut geplagte Menschheit vom Evangelium her auf zu zeigen. Für viele scheint das heilende Wort Gottes, die Heilige Schrift, an Substanz verloren zu haben. Stattdessen geht man den oft qualvollen Weg der Psychoanalyse – wird dazu angehalten, sich seelisch zu entblößen, um durch end los lange Gespräche an die Wurzel des Übels zu gelangen. Und das Resultat? Der Schuldige wird gesucht und gefunden. Schuld sind dann die bösen Eltern, die verworrenen Umstände, der verständnislose Ehepartner, die unerfüllten sexuellen Wünsche, die zu Komplexen führen, die Gesellschaft mit ihren unbarmherzigen Forderungen usw. Wo aber bleibt die von Gott geforderte und so notwendige Selbsterkenntnis? Wo der innere Zerbruch, dem göttliche Heilung folgt? Es fehlt heute vielfach das Fingerspitzengefühl geistlicher Zartheit und das vollmächtige Aufrichten einer niedergeworfenen Seele ……

 

Viel Freude beim weiterlesen und nachdenken ……wünscht M.T

Licht und Hoffnung für Dich

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150. Auf festem Grund

Samstag, 27. November 2010 | Autor:

 

 

 

Lieber Blog Besucher,

den Tod gesucht – das Leben gefunden

Thomas erzählt: „In meinem Leben war alles schief gelaufen. Für mich schien es nur noch einen Ausweg zu geben: Selbstmord! Das war mein fester Vorsatz, als ich mich auf mein Motorrad schwang. Ich raste über die Landstraße auf der Suche nach einem Baum. Mit vollem Tempo dagegen und schon ist alles vorbei. Plötzlich überholte mich ein Auto und fuhr vor mir her. Auf der Heckscheibe stach mir ein großer Aufkleber ins Auge:……………

 

Viel Freude beim weiterlesen und nachdenken ……wünscht M.T.

Auf festem Grund

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149. Martin Luther und die mächtigste Botschaft der Welt

Samstag, 27. November 2010 | Autor:

Martin Luther

 

Lieber Blog Besucher,

was wird jetzt anläßlich des 500. Jahrestages der Reformation für ein „Aufstand“ getrieben, hauptsächlich von den Leuten die die Botschaft von Luther mit Füßen treten. Es erinnert sehr an das Alte Testament, da waren die Pharisäer immer die jenigen die vorne dabei sein wollten, aber die Botschaft von Jesus nicht verstanden haben. Oder die sogenannten Trittbrettfahrer in unserer Gesellschaft die sich auch überall einklincken wenn man ins Rampenlicht rücken kann, aber wenn die ganze Veranstaltung vorbei ist, wieder untertauchen.

Kennen Sie Luthers Botschaft? Im Jahr 1517 nagelte Martin Luther 95 Thesen an eine deutsche Kirchentür. Dies war der Anfang vom Ende seiner „Karriere“ als Mönch und der Beginn der protestantischen Reformation. Zusammen mit anderen hatte er etwas wiederentdeckt, was zuvor über Jahrhunderte verdeckt gewesen war. Er hatte die mächtigste Botschaft der Welt gefunden. Diese Botschaft veränderte sein Leben und das Millionen anderer. Was ist diese wiederentdeckte Botschaft? Worin besteht ihre verändernde Kraft?

 

 

Viel Freude beim weiterlesen und nachdenken ……wünscht M.T.

Luther ist tot – die Botschaft lebt…

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148. Ehe und Familie – aus christlicher Sicht

Samstag, 27. November 2010 | Autor:

Familie_web_R_K_by_Alexandra H._pixelio.de

Lieber Blog Besucher,

seit den letzten Jahrzehnten erleben wir einen ideologischen Weltkrieg – gleichsam eine Vorwegnahme des gefürchteten 3. Weltkrieges. Die Beseitigung von Ehe und Familie ist eines der

erklärten Ziele dieser bewusst antigöttlich konzipierten Bewegung. Unverbindliche Partnerschaften auf Zeit werden als Ersatz angeboten. Heute wird landauf und landab der Werteverfall, ja, das Wertechaos beklagt. Es muss zugegeben werden, dass die emanzipatorische Erziehung ein Gefühl der Unsicherheit hervorgerufen hat, dass die problemorientierte Erziehung Angst und Übersensibilisierung erzeugt und dass die praktizierte Sexualerziehung unsere Generation liebes- und bindungsunfähig gemacht hat. Sind wir falschen Propheten aufgesessen?

 

Viel Freude beim weiterlesen und nachdenken ……wünscht M.T

Ehe und Familie

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147. Die wichtigste Entscheidung

Samstag, 27. November 2010 | Autor:

 

Lieber Blog Besucher,

Gott hat jeden von uns mit der Fähigkeit erschaffen, sich entscheiden zu können. Manche Menschen drücken sich vor Entscheidungen und andere lieben sie. Wir kennen „Entscheidungsträger“ und meinen damit Menschen, die durch ihre Entscheidungen Einfluss auf andere Menschen ausüben.

Auch wir müssen uns immer wieder entscheiden. Eigentlich entscheiden wir uns täglich für mehr oder weniger wichtige Dinge. Oder auch dagegen. Manche Entscheidungen können wir rückgängig machen – andere nie. Das bedeutet, die Entscheidungen, die wir treffen, haben mehr oder weniger Einfluss auf unser Leben heute und auf unser Leben in der Zukunft. Manche dieser Entscheidungen verändern unser Leben sogar für alle Ewigkeit. In diesem Heft geht es um die wichtigste Entscheidung, die ein Mensch in seinem Leben treffen kann. Eine Entscheidung, die Einfluss auf seine ewige Bestimmung hat. Nehmen Sie sich einfach die Zeit, um sich zu informieren, denn auch Sie kommen an dieser wichtigsten Entscheidung nicht vorbei! Wir wünschen Ihnen, dass Sie die rechte Wahl treffen!……………

 

Viel Freude beim weiterlesen und nachdenken ……wünscht M.T.

Die wichtigste Entscheidung für Dein Leben.

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135. Warum schweigt Gott?

Donnerstag, 28. Oktober 2010 | Autor:

Liebe Blog Besucher,

ich weiß nicht warum Sie sich jetzt auf dieser Seite verirrt haben. Aber ich kann Ihnen versichern, dass Sie hier einen guten Beitrag ausgewählt haben. Meine Frau und ich haben am 13.07.1984 das erlebt, was in Johannes Kapitel 3 eindrücklich geschildert wird. Wir haben unser Leben, den Herrn Jesus gegeben, den wir auch unsere Existens zu verdanken haben. Wir glauben nicht an Zufall, sondern an eine liebenswerte Führung durch Gott, der uns geschaffen hat.

Wenige Tage nach diesem Lebensereignis, haben wir das Buch von Pastor Wilhelm Busch: „Jesus unser Schicksal“ gelesen. Seit dieser Zeit durften wir es schon viele Male weiter verschenken und auch noch mehrmals lesen. Ein Kapitel, will ich Ihnen hier zur Kostprobe darbieten. Pastor Wilhelm Busch hat einen Erzählstil der so bildhaft und praxisnah ist. Das begeistert mich. Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie daraus Gewinn für Ihr Leben schöpfen werden.

M.T.

Es geschehen schreckliche Dinge in der Welt! Ich ging – ich glaube, es war im Jahre 1937 – in Essen über die Straße, als mir ein 16jähriger Junge ganz verstört entgegenkam. Weil ich ihn von meiner Jugendarbeit her kannte, fragte ich ihn: »Was ist mit dir los?« Darauf antwortete er mir: »Mich haben sie ins Krankenhaus geschleppt und sterilisiert, weil meine Mutter Jüdin ist. Und als ich nach Hause kam, waren meine Eltern fort.« Er hat sie nie wiedergesehen. Der Vater wurde verhaftet. Die Mutter kam nach Auschwitz ins Konzentrationslager! Ich habe den Jungen nur noch nach Holland schaffen können. Von dort kam er weiter nach Amerika. Aber ich werde nie das Bild dieses verstörten Jungen vergessen: »Mich haben sie ins Krankenhaus geschleppt und sterilisiert, weil meine Mutter Jüdin ist. Und als ich nach Hause kam, waren meine Eltern fort!« Und ähnliches geschah Millionen Mal! Da tauchen einem schon die Fragen auf: »Und Gott?« – »Wo ist denn Gott?« – »Hat er gar nichts dazu zu sagen?« – »Warum schweigt Gott?« In Köln ist ein Verrückter mit einem Flammenwerfer in eine Volksschule eingedrungen: 12 kleine Kinder brachte er um! Da stehen doch die Fragen vor einem: »Und Gott?« – »Warum schweigt Gott?«

Oder ich denke an eine junge Frau, die Krebs hat. Langsam und unter schrecklichen Qualen stirbt sie von ihren Kindern weg. Wer das so miterlebt, der muss doch fragen: »Und Gott?« – »Warum schweigt Gott?« Es gibt viele Leute, die könnten jetzt ihre Geschichte erzählen und am Schluss fragen: »Und Gott?« – »Wo war denn Gott?« – »Warum schweigt Gott?« Unser lieber deutscher Dichter Friedrich Schiller hat einmal ein »Lied an die Freude« gedichtet: »Freude, schöner Götterfunken, Töchter aus Elysium …« Darin kommt die Zeile vor: »Brüder, überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen.« Doch der Mensch von heute ist versucht zu sagen: »Brüder, überm Sternenzelt kann kein lieber Vater wohnen!« Wem das nun so begegnet, wem sich auf einmal die Fragen aufdrängen: »Wo ist Gott?« – »Warum lässt er das zu?« – »Warum schweigt er zu all den schrecklichen Dingen?«, der kommt vielleicht an den Punkt, wo der gefährliche Gedanke auftaucht: »Vielleicht gibt es gar keinen Gott?! Vielleicht ist der Himmel leer?! Vielleicht ist der Atheismus doch das Wahre?!« Meine Freunde, wem diese Gedanken kommen, der sollte sich entsetzen. Denn wenn es wahr wäre, dass kein Gott lebt, dann wäre das fürchterlich. Dann wären wir Menschen – wir Bestien! – alleingelassen. Dann wären wir wie verlorene Kinder, die ihren Weg nach Hause nicht mehr wissen. Kein Gott da!? Das wäre schauerlich! Wenn mir Leute erklären: »Ich bin Atheist!«, dann sage ich: »Ihr ahnt ja nicht, was ihr damit aussprecht! Über uns nichts! Wir alleingelassen! Wir allein untereinander!« Nichts ist schrecklicher für den Menschen als der Mensch, nicht? Die Römer hatten ein Sprichwort: »Homo homini lupus.« Das heißt: »Ein Mensch ist des anderen Wolf« – schrecklich! Das kann ich gar nicht aussprechen, wie oft ich als Pfarrer diesen Satz zu hören bekommen habe: »Wie kann Gott das alles zulassen? Warum schweigt Gott zu all dem?« Und weil ich das so oft gefragt worden bin, möchte ich jetzt darauf antworten. Ich muss aber von vornherein sagen: Ich bin nicht Gottes Geheimsekretär. Er hat mir seine Pläne nicht anvertraut oder ins Stenogramm diktiert. Verstehen Sie? An sich ist es schon ein bisschen dumm, so zu fragen, als wenn wir Gott verstehen könnten. Der Gott, den ich verstehen kann, der wäre höchstens ein Dekan oder ein Superintendent. Die kann ich noch verstehen. Aber das könnte kein Gott sein, den ich richtig verstehen kann. Gott sagt einmal in der Bibel: »Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und meine Wege sind nicht eure Wege.« Das ist sehr einleuchtend.

Aber ich habe aus der Bibel doch einige Erkenntnisse bekommen und möchte nun, so gut ich kann, antworten auf die Frage: »Warum schweigt Gott?«

1. Die grundfalsche Fragestellung

Das möchte ich zuerst einmal sagen: Die Frage »Warum schweigt Gott?« ist verkehrt gestellt. Sie ist nämlich so gestellt, als wenn da ein Gerichtssaal wäre: Auf dem Richterstuhl sitzt Frau Schulze oder Pastor Busch. Und auf der Anklagebank sitzt Gott. Und dann sagen wir: »Angeklagter Gott, wie kannst du das alles zulassen? Warum schweigst du?« Ich möchte Ihnen in aller Deutlichkeit sagen: Einen Gott, der uns auf dem Richterstuhl sitzen lässt und sich auf die Anklagebank setzt, den gibt es nicht! Ich erinnere mich einer tollen Szene, als ich noch ganz junger Pfarrer war. Mit 27 Jahren war ich gerade nach Essen gekommen, als ein großer Bergarbeiterstreik ausbrach, der damals die Gemüter sehr erregte. Eines Tages komme ich an einem freien Platz vorbei. Da steht ein Mann auf der Seifenkiste und redet gewaltig auf die um ihn stehenden Leute ein. Er spricht von hungrigen Kindern, Ausbeuterlöhnen und Arbeitslosigkeit. Auf einmal sieht er mich, erkennt mich und brüllt los: »Ha, da ist ja der Pfaffe! Komm mal her!« Nun, einer freundlichen Einladung folge ich meistens. So gehe ich also zu diesem Haufen hin. Die Männer machen mir Platz, so dass ich bis zu dem Redner vordringe.
Vielleicht hundert Bergleute stehen um mich herum. Mir war schon ein bisschen wunderlich zumute. Auf solche Situationen war ich auf der Universität nicht vorbereitet worden. Und dann legt der los: »Hör mal, Pfaffe! Wenn’s einen Gott gibt, was ich nicht weiß, aber es kann ja einen geben, dann will ich, wenn ich gestorben bin, vor ihn treten und zu ihm sagen« – und dann schrie er –: »›Warum hast du zugelassen, dass Menschen auf Schlachtfeldern zerfetzt wurden?! Warum hast du zugelassen, dass Kinder verhungert sind und andere das Essen wegschütten, weil sie zu viel hatten?! Warum hast du zugelassen, dass Menschen an Krebs elend dahingesiecht sind?! Warum? Warum?‹ Und dann will ich zu ihm sagen: ›Du, Gott, tritt ab! Weg mit dir! Hau ab!‹«So schrie der Mann. Da habe ich auch geschrien: »Ganz richtig! Weg mit diesem Gott! Weg mit diesem Gott!« Auf einmal ist es ganz still. Der Redner macht ein erstauntes Gesicht und sagt: »Moment mal! Sie sind doch Pfarrer! Da dürfen Sie doch nicht schreien: ›Weg mit diesem Gott!‹« Darauf habe ich geantwortet: »Hör mal zu! Den Gott, vor den du so trittst, vor dem du deinen Mund aufreißen kannst, der sich so zur Rechenschaft ziehen lässt, dass du als Richter vor ihm stehst und er dein Angeklagter ist – den gibt es nur in deiner Einbildung. Zu dem kann ich auch nur sagen: ›Hinweg mit diesem Gott!‹ Hinweg mit diesem albernen Gott, den unsere Zeit sich selbst gemacht hat, den wir anklagen, beiseite schieben oder zurückholen können – je nach Bedarf! Den Gott gibt es nicht! Aber ich will dir was sagen: Es gibt einen anderen wirklichen Gott. Vor den wirst du als Angeklagter treten, und da wirst du den Mund gar nicht aufmachen können, denn er wird dich fragen: ›Warum hast du mich nicht geehrt? Warum hast du mich nicht angerufen? Warum hast du in Unreinigkeit gelebt? Warum hast du gelogen? Warum hast du gehasst? Warum hast du gestritten? Warum hast du …?‹ So wird er dich fragen. Dann wird dir das Wort in der Kehle steckenbleiben! Und dann wirst du auf tausend nicht eins antworten können! Es gibt keinen Gott, zu dem wir sagen könnten: ›Hinweg mit dir!‹ Aber es gibt einen heiligen, lebendigen, wirklichen Gott, der zu uns einmal sagen könnte: ›Hinweg mit dir!‹« Und das möchte ich Ihnen auch sagen: Wenn Sie heute Menschen hören, die Gott vorwerfen: »Wie kann Gott das alles zulassen? Warum schweigt Gott?«, dann sagen Sie ihnen: »Das wäre ein alberner, eingebildeter Gott, den wir anklagen könnten! Es gibt nur einen heiligen Gott, der uns anklagt, Sie und mich!« Haben Sie Gottes Gebote gehalten? Wie denken Sie sich das denn? Gott nimmt es ernst mit seinen Geboten. Wir sind die Angeklagten, nicht Gott! Das ist das Erste, was ich in aller Deutlichkeit sagen musste:
Die ganze Fragestellung ist grundfalsch.

Und nun das Zweite:

2. Das Schweigen Gottes ist sein Gericht
»Warum schweigt Gott?« Sehen Sie: Ja, Gott schweigt oft. Und Gottes Schweigen ist das schrecklichste Gericht über uns! Ich bin überzeugt, dass es eine Hölle gibt. Die ist aber sicher nicht so, wie es auf den vielen Bildern dargestellt wird, dass da der Teufel die Seelen röstet oder ähnlich dummes Zeug. Sondern ich glaube, das wird die Hölle sein, dass Gott den Menschen nichts mehr zu sagen hat. Da können Sie ihn anrufen, da können Sie beten, da können Sie schreien – er antwortet Ihnen nicht mehr! Der russische Dichter Dostojewski hat einmal gesagt: »Die Hölle ist der Ort, wo Gott nicht mehr hinsieht« – und wo wir ihn endgültig los sind, wo wir wirklich von Gott verlassen sind. Ja, Gottes Schweigen ist sein Gericht. Und sehen Sie: Damit fängt die Hölle hier schon an, dass Gott schweigt.

Ich möchte Ihnen dazu eine Geschichte aus der Bibel erzählen:

Da waren zwei Städte, Sodom und Gomorra, hochkultivierte Städte mit einer verfeinerten Zivilisation. Man hat Gott nicht geleugnet. Es gab wahrscheinlich auch ein paar Pfarrer, so arme Typen. Aber man nahm Gott einfach nicht ernst. Vielleicht hat an bei Hochzeiten und Beerdigungen den lieben Gott noch bemüht, aber im übrigen kümmerte man sich nicht um ihn. Man trat alle seine Gebote mit Füßen. In Sodom wohnte ein frommer Mann namens Lot. Der hat ab und zu gesagt: »So kann man nicht mit Gott umgehen! Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Was der Mensch sät, das wird er ernten!« »Ach«, haben die Leute geantwortet, »mach doch keine Witze! Du bist doch kein Pastor! Hör doch auf, solchen Unsinn zu reden: ›Was der Mensch sät, das wird er ernten‹!« Und dann geschah es eines Tages im Morgengrauen – Gott hatte den Lot vorher herausgeholt aus der Stadt –, dass Gott vom Himmel Feuer und Schwefel auf die Städte regnen ließ. Wie das ist, haben wir im Bombenkrieg erlebt. Aber Gott kann das auch ohne Flugzeuge machen. Ich kann mir vorstellen, wie die Leute aus dem Bett gestürzt sind und gebrüllt haben: »In die Keller!«Man rennt in die Keller. Und dann wird’s glühend heiß im Keller – wie im Backofen. Man hält’s nicht mehr aus. Neue Parole: »Wir müssen raus!« Und dann stürzt man raus. Aber draußen regnet’s überall Feuer und Schwefel. Ratlose Menschen: Raus können sie nicht, und in den Kellern ersticken sie schier. So erzählt’s die Bibel. Und da habe ich mir vorgestellt – das schildert die Bibel nicht –, dass so ein Trupp Menschen beieinander ist: eine mondäne junge Frau – den lieben Gott hat sie bisher einen guten Mann sein lassen; ein älterer Herr – der jede Rotweinmarke am Geschmack erkennen konnte, er hatte auch nichts gegen den lieben Gott, aber der war ihm völlig gleichgültig. Solche Typen waren da in einem Keller beieinander: nette Menschen, ordentliche Leute, brave Staatsbürger, gute Steuerzahler. Alle hatten ihre dunklen Geheimnisse – wie jeder Mensch heute auch. Es wird immer heißer in dem Keller. Sie wollen hinaus, aber sie können nicht, denn ringsum wütet das Verderben. Und dann packt sie das Grauen. Da sagt der dicke Herr auf einmal: »Leute, der Lot hat recht gehabt: Gott lebt wirklich!« Und die mondäne junge Frau sagt: »Dann hilft nur noch eins: Man müsste jetzt beten! Wer kann denn beten?« Und dann erheben sich die Hände – im Altertum betete man mit erhobenen Händen –, die sich bisher nie erhoben haben. Auf einmal geht’s: »Herr, erbarme dich doch! Wir haben gesündigt. Wir haben dich verachtet! Aber hör doch auf! Du bist doch der liebe Gott, du bist doch gnädig! Herr, erbarme dich doch!« Und es bleibt still! Nur das Heulen und Knistern des Feuers ist zu hören. Dann sinken die Arme nieder, die ausgebreiteten Hände ballen sich zu Fäusten: »Gott, warum schweigst du?!« Und es bleibt still! Man hört nur das Brausen des Feuers. Sie dürfen jetzt beten oder fluchen – Gott antwortet nicht mehr! Es gibt eine Grenze, die kann ein Mensch oder eine Stadt oder ein Volk überschreiten, eine Grenze der Gleichgültigkeit gegen den lebendigen Gott. Von da ab hört oder antwortet Gott nicht mehr. Da dürfen Sie dann beten oder fluchen – er antwortet nicht mehr. Verstehen Sie, dass dieses Schweigen über Sodom das grauenvollste Gericht Gottes war? Gott hatte ihnen nichts mehr zu sagen! Und wenn ich unser Vaterland ansehe in seiner völligen Gleichgültigkeit gegen Gottes Wahrheit, gegen Gottes Gebote und gegen Gottes Heil, dann packt mich oft das Grauen. Vielleicht erleben Sie es noch, dass Sie beten oder fluchen – und Gott hat nichts mehr zu sagen. Es heißt einmal in der Bibel von Gott: »Ich habe euch gerufen – und ihr habt nicht geantwortet.« Warum schweigst du, Mensch, wenn Gott dich ruft?

Also: Das Schweigen Gottes ist schrecklichstes Gericht Gottes! Das Dritte, was ich sagen möchte, ist dies:

3. Die weite Entfernung verhindert das Hören

Wenn wir das Gefühl haben, dass Gott schweigt, dann kann es sein, dass wir von ihm zu weit weg sind! Neulich kommt ein junger Mann zu mir und sagt: »Pastor Busch, Sie machen mich nervös! Sie reden dauernd von Gott. Ich laufe Ihnen über den Weg – und schon fangen Sie wieder von Gott an. Ich höre Gott nicht, ich sehe Gott nicht. Wo redet er denn? Ich höre nichts!« Da habe ich geantwortet: »Junger Mann, kennen Sie die Geschichte vom verlorenen Sohn?« »So ungefähr!«, erklärte er. »›So ungefähr‹ ist gar nichts. Ich will sie Ihnen erzählen, eine Geschichte, die Jesus selbst erzählt hat. Da war ein reicher Gutsbesitzer, der hatte zwei Söhne. Einer war so ein bisschen leichtfertig. Dem war es zu eng zu Hause, zu muffelig. Ihm passte es einfach nicht. Eines Tages erklärt er seinem Vater: ›Alter, gib mir mein Erbe, zahl mir’s jetzt schon aus, ich möchte in die Welt!‹ Der Vater gibt ihm das, und der Sohn zieht in die weite Welt. Einmal heißt es von ihm: ›Er brachte sein Gut um mit Prassen.‹ Sie können es sich vorstellen: Man kann sein Geld in Großstädten wunderbar loswerden. Und ausgerechnet da kommen eine  Hungersnot und Arbeitslosigkeit. Er sackt hoffnungslos ab und landet schließlich als Schweinehirte bei den Schweinen. In Israel galten die Schweine als unrein. Für einen Israeliten war das Schlimmste, was ihm passieren konnte, Schweinehirte zu werden. Weil aber Hungerszeit herrschte, war er froh, ein bisschen aus den Trögen der Schweine klauen und essen zu können. Dort konnte er die Stimme des Vaters nicht mehr hören. Er war einfach zu weit weg von ihm. Der verlorene Sohn konnte sagen: ›Ich höre die Stimme des Vaters nicht.‹ Klar! Die hörte er natürlich nicht!« – Erlauben Sie mir, dass ich hier einen Einschub mache und mir die Geschichte ausdenke, wie sie nicht in der Bibel steht. Da sitzt der Weggelaufene bei seinen Schweinen. Er hat Kohldampf. Und da klagt er seinen Vater an: »Wie kann der es zulassen, dass es mir so dreckig geht!« So kommt mir die Welt von heute vor: Sie hat Gott verlassen, das Elend stürzt über sie herein – und sie schreit: »Wie kann Gott das alles zulassen?! Warum schweigt Gott?!« – Doch Jesus erzählt die Geschichte vom verlorenen Sohn anders: Es gibt eine Stunde in seinem Leben, in der er zu sich kommt: »Ich bin ja wahnsinnig! Bei meinem Vater gibt’s Brot in Fülle – und ich verderbe im Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: ›Vater, ich habe gesündigt.‹ « Und er macht sich auf und kehrt um! Sein Vater sieht ihn von ferne und läuft ihm entgegen. Der verlorene Sohn aber sprach zu ihm: »Vater, ich habe gesündigt!« Da nimmt ihn der Vater in die Arme und ruft: »Bringet das beste Kleid her und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße!« Auf einmal hört er die Stimme des Vaters. »Wenn Sie die Stimme Gottes nicht hören können, so sind Sie zu weit weg! Sie müssen umkehren, das wissen Sie ganz genau!«, sagte ich dem jungen Mann. Menschen können sehr weit weg sein von Gott – sogar bis zu den Schweinen, bildlich gesprochen. Ich habe das in der Zeit größter Gottlosigkeit als Leutnant im Ersten Weltkrieg immer gewusst und gedacht: »Ich müsste eigentlich umkehren!« Und ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der nicht im Grunde gewusst hätte: »Ich müsste eigentlich umkehren!« Die selbstgerechteste Frau erklärt: »Ich bin in Ordnung!« Aber wenn ich länger mit ihr rede, sagt sie: »Ja, ich müsste eigentlich umkehren! Es ist viel Schuld in meinem Leben. Im Grunde ist mein Herz ganz versteinert!« Jeder von uns weiß: »Ich müsste eigentlich umkehren!« Warum tun Sie es nicht? Kehren Sie doch um! Dann hören Sie auch die Stimme des Vaters! Ich muss einen weiteren Punkt sagen zu der Frage »Warum schweigt Gott?«:

4. Wir müssen Gottes letztes Wort hören!

Können Sie noch zuhören? Bin ich langweilig? Also, wenn’s langweilig ist, liegt’s an mir und nicht am Evangelium. Pfarrer können’s Evangelium langweilig machen, das kriegen sie hin! Aber dann lesen Sie die Bibel ohne uns. Das Evangelium ist atemberaubend – glauben Sie mir! Was ich Ihnen jetzt sagen möchte, ist das Wichtigste: Wenn Sie das Gefühl haben, Gott schweigt, dann müssen Sie Gottes letztes Wort hören! Also – jetzt zitiere ich einen Satz der Bibel, der ist so lang, dass ich ihn eigentlich zweimal sagen müsste. Er steht im ersten Kapitel des Hebräerbriefs: »Nachdem Gott vorzeiten manchmal und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten (durch Mose und Jeremia zum Beispiel), hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch seinen Sohn.«Wissen Sie, wer der Sohn Gottes ist? Das ist Jesus! Jesus! Da bin ich wieder beim Thema. Da schlägt mir’s Herz höher, wenn ich von Jesus reden kann. Dieser Jesus ist – so wird er einmal genannt – das menschgewordene Wort Gottes: »Das Wort ward Mensch und wohnte unter uns.« Verstehen Sie: Wenn wir ein Wort sagen, dann ist es auch schon weg – wie ein Hauch. Gott hat ein Wort Fleisch werden lassen – in Jesus. Jesus ist Gottes letztes Wort! Kennen Sie den Ausdruck »mein letztes Wort«? Also angenommen, ich wollte Ihnen eine Kuh verkaufen. Keine Angst, ich tu’s nicht! Ich hab keine Ahnung vom Kühe – Verkaufen. Aber angenommen, ich wollte Ihnen eine Kuh verkaufen. Was ist eine Kuh wert? Ich weißes nicht. Sagen wir: 1000,-Mark. Sie sagen: »300,- Mark gäbe ich dafür. Mehr nicht!« »Ich müsste aber eigentlich 1200,- Mark dafür haben!« erkläre ich. Dann bieten Sie 400,- Mark. Dann erwidere ich: »1100,- Mark muss ich haben!« Und dann handeln wir miteinander, bis ich erkläre: »Also: 800,- Mark ist mein letztes Wort!« Wenn ich jetzt kein Hampelmann bin, dann bleibt es dabei, und dann kommt danach nichts mehr. Jesus ist Gottes letztes Wort! Und wenn Sie den nicht aufnehmen, dann hat Ihnen Gott nichts mehr zu sagen. Verstehen Sie? Wenn die Menschen sich beschweren: »Gott redet nicht! Warum schweigt Gott?«, dann antworte ich: »Gott hat euch nichts mehr zu sagen, wenn ihr sein letztes Wort nicht annehmen wollt!« Sie müssen Jesus annehmen! Sie dürfen Jesus annehmen! Anders geht es nicht! Ich treffe oft Leute, die mir sagen: »Ich glaube auch an den lieben Gott. Aber Jesus?« Hören Sie: Jesus ist das fleischgewordene, letzte Wort Gottes an uns! Was das bedeutet, muss ich Ihnen noch weiter erklären. Und dazu muss ich ein wenig von Jesus erzählen. Nichts tue ich lieber als das! Da ist eine Menschenmenge um Jesus her. Und er spricht. Auf einmal gibt’s hinten eine Störung. Die Leute fangen an zu reden und zu laufen. Jesus unterbricht seine Rede: »Was ist denn los?« Es war etwas Furchtbares los: Ein Aussätziger war gekommen. Wissen Sie, was Aussatz ist? Da verfault der Mensch bei lebendigem Leibe. Grauenvoll ist das: der Eiter, der die Ohren, die Nase, die Lippen weg frisst. Und dieser Aussatz ist so ansteckend, dass sogar der Atem ansteckt. Aussätzige mussten deshalb in der Wüste leben. Sie durften nicht unter Menschen kommen. Und da kommt solch ein Aussätziger in die Volksmenge! Er hat von Jesus gehört, und ihn treibt das große Verlangen: »Ich möchte den Heiland sehen!« So kommt er. Und der Mann bekommt vielleicht Platz! Die Leute weichen nur so zurück. Und dann brüllen sie: »Geh weg, du! Hau ab!« Sie ergreifen Steine und drohen. Aber er lässt sich nicht hindern. Ich kann mir das so gut vorstellen, wie mitten durch die Menge ein Weg frei wird, freigemacht von entsetzten Leuten. Und durch die entstandene Gasse geht er nach vorn – bis er vor Jesus steht. Nein, er steht nicht vor Jesus, er sinkt in den Staub vor ihm und weint dem Heiland sein ganzes Elend hin: »Mein Leben ist verkorkst, verdorben. Jesus, wenn du willst, kannst du mich rein machen. Hilf mir!« Ach, wissen Sie: Das zerstörte Menschenbild und der Heiland, der Sohn Gottes, müssen zusammenkommen! So muss es sein: Unser Elend muss vor Jesus kommen! Ach, ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihr bisschen »Religion« über den Haufen werfen und Ihr Elend vor Jesus bringen. Und da liegt der Aussätzige vor Jesus: »So du willst, kannst du mich reinigen!« Und nun geschieht etwas, was ich unendlich schön finde. Ich könnte mir vorstellen, dass Jesus einen Schritt zurückträte vor diesem entsetzlich zerstörten Menschenbild und sagt: »Ja, gut. Steh auf! Sei gereinigt!« Aber nein, das tut er nicht. Jesus geht einen Schritt vor und legt seine Hände auf das ranke Haupt! Die Leute schreien vor Entsetzen: »Einen Aussätzigen fasst man doch nicht an!« Die Bibel berichtet: »Und Jesus rührte ihn an.« Kein Schmutz ist dem Heiland zu eklig! Kein Elend ist ihm zu groß! Er legt seine Hand darauf! Wenn ich der andere Wilhelm Busch wäre, der Zeichner, das wollte ich malen: die Jesushände auf dem zerstörten, halbverwesten Angesicht des Aussätzigen. Das ist Jesus, das Wunder der Zeiten! Und wenn jetzt ein Mensch hier ist, von dem keiner was wissen will, dann legt ihm Jesus die Hand auf und sagt: »Ich habe dich erlöst, du sollst mein sein!« Wenn jetzt einer da ist, den es quält, dass er aussätzig ist von Schmutz und Sünde, dann legt ihm Jesus die Hand auf und sagt: »Sei gereinigt!« In Jesus kommt die ganze Liebe Gottes zu uns in unser Elend hinein, in unsere Sünde, in unseren Schmutz, in unsere Krankheit! Jesus ist das Mensch gewordene Wort Gottes! Und da sagen die Leute: »Warum schweigt Gott?« Hat Gott nicht deutlich und herrlich genug geredet? Ist das nicht gesprochen von Gott?! Und dieser Jesus wird eines Tages auf ein Kreuz gelegt. Man schlägt ihm die Nägel durch Hände und Füße. Dann wird das Kreuz aufgerichtet. Um das Kreuz herum eine tobende Menge. Römische Kriegsknechte drängen die Menschen zurück. Kommen Sie, wir wollen uns zu dieser Menge schlagen, wir wollen auch unterm Kreuz stehen! Sehen Sie ihn an, den Mann von Golgatha! Das »Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn«, das »Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkrone«! Sehen Sie ihn an! Fragen Sie ihn: »Warum hängst du da?« Und er antwortet Ihnen: »Weil du Schuld hast vor Gott. Entweder bezahlst du sie in der Hölle – oder ich bezahle sie hier für dich. Einer muss bezahlen! Ich will’s für dich tun. Nun glaube an mich!« Als ich das als junger Mensch begriffen habe, meine Freunde: Da ist ja das Opferlamm, das der Welt Sünde trägt – auch meine, da trägt Jesus meine Schuld weg, da versöhnt er mich mit Gott, da zahlt er das Lösegeld, um mich für Gott zu erkaufen, da habe ich mein Herz unters Kreuz hingelegt und habe gesprochen: »Wem anders sollt ich mich ergeben, / O König, der am Kreuz verblich? / Hier opfr‘ ich dir mein Blut und Leben, / Mein ganzes Herz ergießet sich.« Und dann wird Jesus in ein Felsengrab gelegt. Eine Felsenplatte wird davor gewälzt. Römische Soldaten halten die Wache. Und am frühen Morgen des dritten Tages wird es hell, als sei in der Nähe eine Atombombe explodiert, so hell, dass die Kriegsknechte – und das waren Kerle, keine hysterischen Jungfern – in Ohnmacht fallen. Und das Letzte, was sie sehen, ist, wie dieser Jesus glorreich aus der Grabeshöhle herauskommt! Ich erzähle Ihnen keine Märchen. Ich spreche zu Ihnen, weil ich weiß, dass dieser Jesus von den Toten auferstanden ist. Dieser Jesus, der für Sie gestorben ist, lebt! Es ist keiner da, für den Jesus nicht gestorben ist. Und dieser Jesus lebt. Und er ruft Sie – als Gottes letztes Wort! Und es ist die entscheidende Frage Ihres Lebens, ob Sie ihn aufnehmen! »Warum schweigt Gott?« Gott schweigt ja gar nicht, meine Freunde. Er redet ja. Sein Wort heißt: »Jesus!« Und das heißt: Liebe, Gnade, Erbarmen! Ich habe in meinem Leben schreckliche Stunden durchgemacht – in Nazi-Gefängnissen und im Bombenkrieg. Ich erinnere mich einer der schrecklichsten Stunden. Mir blieb der Schreckensschrei im Halse stecken, als ich – es war während des Bombenkrieges – auf einen Hof geführt wurde. Um mich her lagen etwa 80 Leichen, die man am Tage aus einem verschütteten Bunker gebuddelt hatte. Gewiss, ich hatte ähnlich schreckliche Bilder auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges gesehen. Aber – dies war noch viel furchtbarer. Hier lagen nicht Soldaten. Hier lagen alte Männer, abgearbeitete Frauen und – Kinder; Kinderchen, deren mageren Körperchen man den langen Krieg ansah. Kinder!! Was hatten die mit diesem wahnsinnigen Krieg zu tun!? Und als ich da zwischen diesen vielen Leichen stand – allein in dem Grauen, allein in der Totenstille –, da habe ich in meinem Herzen geschrien: »O Gott, wo bist du denn? Warum schweigst du so?« Und dann stand vor meiner Seele auf einmal das Wort der Bibel: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab.« Gott selber musste dieses Wort in meine Verzweiflung hineingerufen haben. Und auf einmal stand das Kreuz von Golgatha vor mir, an dem Gott seinen Sohn verbluten lässt – für uns!

Ich verstehe Gott nicht. Ich verstehe nicht, warum Gott so vieles zulässt. Aber es gibt ein Fanal, ein Zeichen, ein Denkmal, einen Leuchtturm seiner Liebe. Das ist das Kreuz Jesu. »Er hat seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern hat ihn für uns alle hingegeben. Wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken! « So sagt der Apostel Paulus. Und so ist es: Wenn ich unter dem Kreuz Jesu Frieden mit Gott finde, dann habe ich keine weiteren Fragen mehr. Als meine Kinder klein waren, da haben sie nicht alles begriffen, was ich gemacht habe, aber sie haben vertraut: »Der Vater wird das schon richtig machen!«Wenn ich unter dem Kreuze Jesu Frieden mit Gott finde, ein Kind Gottes bin, dann kann ich dem himmlischen Vater auch vertrauen: Er macht alles richtig. Da habe ich gar keine Fragen mehr. Es kommt alles darauf an, dass Sie dieses letzte Wort Gottes – Jesus – annehmen und aufnehmen!

Können Sie mir noch fünf Minuten zuhören? Ich muss nun noch etwas sagen, was ganz wichtig ist:

5. Das Schweigen Gottes kann zum Ruf werden

Sehen Sie: Man kann stundenlang darüber diskutieren, warum Gott dies oder jenes zulässt, aber die Frage wird doch immer erst richtig aktuell und akut, wenn’s einen selber trifft. Finden Sie nicht? In allen schrecklichen Dunkelheiten meines Lebens habe ich immer nur durchgefunden vom Kreuze Jesu her. Neulich sagte mir ein junges Mädchen ganz verzweifelt: »Ich kann nicht mehr weiterleben!« Ich weiß nicht, in welcher Lage Sie sind, aber für die Dunkelheiten Ihres Lebens möchte ich Ihnen sagen: Es kommt nicht darauf an, dass wir fragen: »Warum? Warum? Warum?«, sondern wir müssen fragen: »Wozu?« Dazu möchte ich Ihnen zum Schluss noch eine Geschichte erzählen. Als ich vor einigen Jahrzehnten Pfarrer in einem Bergarbeiter- Bezirk wurde, ging es da schrecklich zu. Eines Tages hörte ich von einem Arbeiter, der auf der Zeche unter Tage verunglückt war. Ein Stein war ihm ins Kreuz gefallen. Und nun war er querschnittsgelähmt, ohne jede Hoffnung auf Besserung. Schrecklich! Nun, ich besuchte ihn, aber dieser Besuch war fürchterlich, ja, es war der fürchterlichste Besuch, den ich je erlebt habe. Die Bude war voll mit Kumpels. Die Schnapsflaschen standen auf dem Tisch. Der Gelähmte saß in seinem Rollstuhl. Als ich reinkomme, hebt ein lautes Gebrüll an: »Du schwarze Drossel, bleib draußen! Wo war denn dein Gott, als der Stein mir ins Kreuz fiel? Warum schweigt Gott denn?« Und dann kamen die Flüche. Es war so wie die Hölle. Ich konnte kein Wort
sagen und ging raus. Ich hatte ein paar Freunde unter den Bergleuten meines Bezirks, denen erzählte ich am nächsten Abend im »Männerkreis« von meinem Besuch. Und eine Woche später, als ich gerade den »Männerkreis« beginnen wollte, ging polternd die Tür auf und – der Rollstuhl mit dem querschnittsgelähmten Mann wurde hereingeschoben. Die Freunde unter den Bergleuten hatten ihn einfach abgeholt und in unseren »Männerkreis « mitgebracht. Ich weiß gar nicht, ob sie ihn viel gefragt haben, aber wahrscheinlich nicht. So saß er also vor mir. Und dann sprach ich über das Wort: »So sehr hat Gott die Welt geliebt « – nicht dass er es uns gut gehen lässt, sondern »dass er seinen Sohn gab.« Ich sprach von Jesus, dem letzten Wort Gottes, das wir hören müssen, und fuhr fort: »… auf dass alle, die an Jesus glauben, nicht verloren werden.« Und der Mann hörte zu! Zum ersten Mal hörte er so von Jesus! Auf einmal sah er Licht. Ich will’s kurz machen: Ein Vierteljahr später war er ein Eigentum dieses Herrn Jesus geworden. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie alles neu wurde. Seine Wohnung kam in Ordnung. Wo man früher nur Fluchen hörte, da erklangen nun Jesus-Lieder. Die alten Freunde blieben weg, dafür kamen neue. Die Schnapsflaschen verschwanden, dafür lag die Bibel auf dem Tisch. Frau und Kinder lebten auf. Kurz vor seinem Tode besuchte ich ihn noch einmal. Es ist mir unvergesslich. Er hatte so einen netten Namen: »Amsel«. Er wird’s mir nicht übelnehmen, dass ich sogar seinen Namen nenne, er ist jetzt in der Ewigkeit. »Amsel«, frage ich, »wie geht’s?» »Ach«, sagt er, »seitdem mein Leben Jesus gehört, seitdem ich Vergebung meiner Sünden habe, seitdem ich ein Kind Gottes bin, da ist in meinem Hause« – er überlegte einen Augenblick, dann fuhr er fort – »jeder Tag wie der Tag vor Weihnachten.« Das ist doch schön ausgedrückt von so einem Bergmann, nicht? Und dann kam das, was ich nie vergesse. Da sagte er: »Busch! Ich sterbe bald, ich spüre das.«Wir sagten »du« zueinander, weil wir so gute Freunde geworden waren. »Und dann gehe ich durch das Tor und stehe vor Gott. Es ist mir ganz klar: Mit dem Tod ist nichts aus. Und wenn ich dann in der Ewigkeit vor dem Thron Gottes stehe, dann will ich vor ihm niederfallen und will ihm danken, dass er mir die Wirbelsäule gebrochen hat.« »Amsel«, unterbreche ich ihn erschreckt, »was erklärst du da!« Und da antwortet er: »Ich weiß, was ich sage. Sieh, wenn das nicht gekommen wäre, wenn Gott mich so gottlos hätte weiterlaufen lassen, dann wäre ich schnurstracks in die Hölle gelaufen, in die ewige Verdammnis. Da musste Gott in seiner rettenden Liebe so hart eingreifen und mir die Wirbelsäule zerbrechen, damit ich zu seinem Sohn, zu Jesus, finden konnte. Durch Jesus wurde ich ein fröhliches Kind Gottes. Und darum will ich ihm dafür danken!« Und dann kam der Satz, der sich mir unauslöschlich eingeprägt hat: »Es ist besser, gelähmt Jesus zu gehören und ein Kind Gottes zu sein, als mit zwei gesunden Beinen in die Hölle zu springen! « Das vergesse ich nie, wie der Mann das sagte: »Es ist besser, gelähmt Jesus zu gehören und ein Kind Gottes zu sein, als mit zwei gesunden Beinen in die Hölle zu springen!« Da habe ich erwidert: »Mein lieber Amsel! Siehst du: Gott hat dir schrecklich Schweres geschickt. Im Anfang hast du gehadert: ›Wo war denn Gott? Warum schweigt Gott?‹ Und jetzt hast du begriffen, wozu Gott das geschickt hat: Er hat dich zu Jesus ziehen wollen, damit Jesus dich zu ihm ziehen konnte!« Sehen Sie: Wir sollten nicht fragen »Warum?«, sondern vielmehr »Wozu?« Und dazu möchte ich Ihnen sagen: Ich glaube, alles Schwere in unserem Leben ist dazu da, dass Gott uns durch Jesus zu sich selber ziehen kann! Ich singe so gern den Liedvers: »Zieh mich, o Vater, zu dem Sohne, / Damit dein Sohn mich wieder zieh zu dir; / Dein Geist in meinem Herzen wohne / Und meine Sinne und Verstand regier, / Dass ich den Frieden Gottes schmeck und fühl / Und dir darob im Herzen sing und spiel.« Ich wünschte, Sie sängen ihn betend mit!

Quelle: Jesus unser Schicksal, Aussaat Verlag, Neukirchener Verlagsgesellschaft

www.nvg-medien.de

Thema: Lebendiger Glaube | Ein Kommentar

129. Was eine kleine Taschenbibel ausgelöst hat

Sonntag, 10. Oktober 2010 | Autor:

Bundesweite Fahndung nach Gideon-Ehepaar!

Es gibt hier einen Knoten zu lösen, den wir zusammen vielleicht lösen können. Wir sind von der Christlichen Gemeinde aus Frankenthal. Euere Adresse haben wir von einem Bekannten erhalten. Er hat uns in der Gemeinde einmal besucht. Wir unterhielten uns über unseren „FALL“(meine Frau und ich). Wie wir zum Glauben kamen usw.

Meine Frau und ich waren vom 03.10. – 17.10.1991 in Dorf-Tirol in Urlaub. Dort saßen wir in der Weinstube beim Abendessen. Es setzten sich zwei junge Leute zu uns. Ein Mann und eine Frau. Er betete vor dem Essen. Nach dem Essen kamen wir in ein Gespräch. Das Gespräch ergab sich daher, weil meine Frau ihn fragte, ob er Pfarrer sei, weil er vor dem Essen gebetet hatte. Er lachte und sagte, ob man Pfarrer sein müsste, weil man betet. Wir hatten ein gutes Gespräch, und meine Frau(Freidenkerin) interessierte sich das erste Mal für Gott. Er gab uns den Rat, wenn wir wieder zu Hause sind, in eine Gemeinde zu gehen wo Jesus Christus der Mittelpunkt ist. Um es kurz zu machen, er sagte, er verteile Gottes Wort in Hotels, Schulen, Gefängnissen, usw. Am anderen Morgen lagen zwei Zeitschriften und ein kleines Neues Testament, der Gideons, auf unseren Frühstückstisch. Die lieben Geschwister, so muss ich jetzt sagen, hatten es bei der Hauswirtin abgegeben, als wir noch schliefen. Unsere Namen kannten sie nicht. Sie wussten nur, wo wir wohnten, und das wir mit der Bahn da waren. In unserer Pension waren wir die einzigen Bahnfahrer, und wir waren entlarvt. Sie wohnten im Nachbarort, kamen auch aus Westdeutschland, woher wissen wir aber nicht.

Es wäre doch sehr schön, wenn sie erfahren würden, dass wir durch ihren Anstoß jetzt Gotteskinder sind.

Wer vom Gideonbund war in der Zeit vom 03. – 17.10.1991 in Südtirol? Sie hatten braunes Haar. Die Frau etwas dunkler. Möglich, dass sie eine Brille trug. Es würde uns riesig freuen, die beiden näher kennenzulernen. Vielleicht kann der Herr uns zusammenführen.

Hinweis, die zur „Ergreifung“ der Gesuchten führen, werden mit großer Freude belohnt. Geschäftsstelle Wetzlar www.gideons.de

Herzliche Grüße und im Herrn verbunden verbleiben

H.u.G.W. März 1995

Bundesweite Fahndung nach Gideon-Ehepaar erfolgreich abgeschlossen.

Die Gesuchten haben den Aufruf in der Zeitschrift der Gideons gelesen, und wussten sofort, dass sie damit gemeint waren. Das sich steckbrieflich gesuchte Menschen über einen Fahndungsaufruf freuen, ist nicht sehr oft der Fall. Als Beweisstück wurde die Zimmerreservierung von Oktober 1991 eingesandt.

Am 29/30.07.1995 fand ein Besuch in Frankenthal statt. Es war für beide Seiten ein unvergessliches Wochenende. Die beiden neuen Gotteskinder hatten in den 4 Jahren ein gewaltiges Glaubenswachstum erlebt. Sie sind in ihrer Gemeinde inzwischen zu großen Stützten geworden.

Fazit:

Wir streuen den guten Samen das Wort Gottes – und der HERR macht Gewaltiges daraus. Für mich ist die Umkehr eines Menschen von seinem alten Leben, das größte Wunder, dass ich mir denken kann. Denn es ist keinen Menschen möglich, mit nichts auf der Welt, einen anderen Menschen von seiner Verlorenheit zu überzeugen. Dies kann allein nur der Heilige Geist tun.

M.T.

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126. Von Neuem geboren

Dienstag, 22. Juni 2010 | Autor:

Baby_R_by_Christian-v.R._pixelio.de

 

Offen gesagt ich bin angetan von diesen Mann. Er ist einer der hellsten Köpfe in Jerusalem, hat eine einflussreiche Position und er ist dazu auch noch fromm. Er gehört zu einer Gruppe, die es sich wahrlich nicht leicht macht für Gott etwas zu tun. Nein, er überlässt es nicht den Zufall ob er Zeit hat in den Heiligen Schriften zu lesen, er lässt es nicht darauf ankommen ob sich eine Gelegenheit zum beten bietet oder nicht und er lässt es auch nicht darauf ankommen ob er opfert und wie viel er opfert. Er will für Gott etwas tun. Er versteckt sich mit seinem Glauben nicht in einem Winkel. Er tritt öffentlich auf als glaubender Mensch und tritt öffentlich dafür ein das andere Menschen auch an Gott glauben. Nicht nur Einzelne, nein, dass ist ein Mann der will das Volk gewinnen. Das Volk gewinnen, das war das Ziel und das Thema seines Lebens. Davon war er so begeistert, dass Volk zu gewinnen das er den griechischen Namen, dafür sich selber gab, Nikodemus. Einer, der das Volk gewinnen will, deshalb gefällt mir dieser Mann so. Er tut etwas für Gott, er will dass andere für Gott auch etwas tun. In einer Zeit in der andere immer noch rätseln wer denn der eine sein könnte über den alle diskutieren, da hat Nikodemus bereits den Durchblick. Die einen die sagen, dass ist ein Mensch und mehr nicht. Die anderen sagen, dass ist ein Übermensch. Was sagt Nikodemus?

Sie finden es in Johannes 3. Er kommt zu Jesus, zu einem Gespräch und leitet dieses Gespräch ein mit einem großen Kompliment, mehr sogar, nämlich mit seinem Glauben, er sagt, Meister, das heißt, du bist einer der drüber steht. Meister, wir wissen das du ein Lehrer bist, der von Gott gekommen ist, denn niemand kann die Zeichen tun die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist, dass weis Nikodemus und das ist richtig was er weiß und das ist auch wichtig und wenn dies mehr gewusst hätten damals was Nikodemus hier sagt, dann wäre viel gewonnen gewesen.

Und nun staune ich allerdings, dass das was Nikodemus weis, was so richtig ist und wichtig ist, Jesus offensichtlich nicht aufnimmt. Denn Jesus antwortete ihm, wahrlich, wahrlich ich sage dir, wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Ich bitte sie einmal zu überlegen, was dieser Gesprächseinstieg des Nikodemus, mit der Antwort Jesus zu tun hat. Doch so gut wie gar nichts. Wir haben festgestellt, dass was Nikodemus weis ist richtig und wichtig, aber offensichtlich weis er eines nicht, was für ihn wichtig ist und was jetzt neu ist oder soll ich sagen, was er noch nicht wissen kann. Deshalb antwortet ihn Jesus so überraschend und steigt überhaupt nicht auf seinem Vorschlag ein. Nikodemus will mit Jesus reden, wie er denn sei und wie er sich selber verstehe. Jesus will Nikodemus helfen, dass er für immer zu ihm gehört und dafür hat Jesus eine neue Lösung, einen neuen Weg.

Wer nicht von Neuem geboren wird, kann das Reich Gottes nicht sehen. Dieses Wort vom Reich Gottes kommt übrigens im Johannes Evangelium nur ein einziges mal vor und zwar an dieser Stelle. Deshalb möchte ich dies sorgfältig beachten. Was ist denn damit gemeint, mit dem Reich Gottes? Ich will das mal mit einfachen Worten sagen. Es geht einfach darum, dass ein Mensch unverbrüchlich gewiss wird, dass er zu Gott gehört, das Gott sich mit ihm versöhnt hat, das Gott ihm vergibt und das Gott ihn heilt und das er über den Tod hinaus eine Hoffnung in sich birgt. Das ein solcher Mensch aus Dank für das was Gott getan hat, dann das weitergibt und aus Dank dafür nicht mehr tut was er will und nicht mehr nach dem fragt was andere tun, sondern nur noch auf Gott selber schaut und fragt, Herr was willst DU tun, der kann das Reich Gottes sehen, der gehört dazu.

Nun ist die Frage, wie kommt man denn dazu? Wie wird man denn ein Mensch, dessen Herr Jesus Christus allein ist. Wie wird man denn ein Mensch, der sich darüber freut, dass Christus alles getan hat. Ich möchte gerade, wenn ich an Nikodemus denke und an mich, sagen, wie man in das Reich Gottes offensichtlich nicht hinein kommt. Man wird nicht in dieses Reich hinein geboren, so wie man in diese Welt hinein geboren wird. Man kann auch nicht langsam in dieses Reich hinein wachsen. Man kann sich auch nicht langsam in dieses Reich hinein arbeiten, in der ehrenamtlichen oder hauptamtlichen Mitarbeit. Ich riskiere jetzt einen Satz, man kann auch nicht in dieses Reich hinein getauft werden, trotz der großen Gnade die uns in der Taufe zugesprochen wird. Ich riskiere noch einen Satz, man kann sich auch nicht in dieses Reich Gottes hinein bekehren, sondern man kann nur von Neuem geboren werden und dann in diese Reich kommen und dieses Reich sehen.

Darüber, liebe Schwestern und Brüder müssen wir uns heute einmal unterhalten. Wie verstehen wir denn selber das was wir für Gott tun? Wie verstehen wir uns, wenn wir wie Nikodemus andere gewinnen wollen, dass sie für Gott auch etwas tun. Warum tun wir das? Mit welcher Absicht tun wir das? Es ist geradezu tragisch, ich empfinde es tragisch, dass meistens wenn wir fragen woran denn ein Christ zu erkennen sei, dann zählen wir auf was ein glaubender Mensch tut.

Er liest die Bibel, er betet, er arbeitet mit in der Gemeinde, er opfert etwas und er sagt seinen Glauben weiter. Das alles ist ja gar nicht verkehrt. Nikodemus hat das alles auch getan. Das war Goldrichtig. Aber, Nikodemus hat das von sich aus getan und hier in diesen Abschnitt wird der glaubende Mensch einmal ganz anders beschrieben, nämlich, nicht mit dem was wir für Gott tun, sondern was Gott an uns tut.

Wir werden von Neuem geboren, und ich finde das unwahrscheinlich befreiend, denn in allen Religionen der Welt geht man davon aus, der Mensch kann etwas tun und der Mensch muss deshalb auch etwas tun, was er Gott anbieten kann. Und da bleibt in der Regel nichts anderes zurück als der ängstliche Zweifel, ist denn genug, was ich getan habe. Wird Gott denn mit mir zufrieden sein? Das ist nicht nur ein Refrain, aus einem Lied, das die Muslime singen, ich kenne diese Frage aus meinem eigenen Herzen. Ist das genug was ich für Gott getan habe? Und zurück bleibt die Angst.

Jesus befreit uns, ein für allemal von dieser Angst, indem er sagt, ihr könnt von Neuem geboren werden. Das ist der Punkt an dem sich der christliche Glaube von allen Religionen der Welt unter-scheidet. Ich sag es noch einmal, in allen Religionen geht man davon aus, der Mensch kann etwas tun und der Mensch muss etwas tun. Der christliche Glaube sagt, der Mensch kann nichts tun und muss nichts tun um Gott etwas anzubieten. Aber Gott hat für den Menschen alles getan. Ich kann neu geboren werden, ich kann mich von Gott beschenken lassen, ich muss mich nicht mehr krampfhaft anstrengen um für Gott etwas zu tun, sondern ich kann mit leeren Händen vor ihm stehen und Gnade empfangen. Ich muss nicht an mir selber arbeiten um das auszumerzen was mich selber stört und worunter andere leiden. Ich kann von Neuem geboren werden. So wird in der Bibel der glaubende Mensch beschrieben, als einer, an dem Gott zuerst etwas tut. Gott bietet ihnen und mir Versöhnung an, Jesus vergibt mir und ihnen Schuld. Jesus hofft für uns, er trägt uns und dort wo uns unser Herz verklagt da bleibt er uns treu.

Ich bin von Neuem geboren und das er zu mir hält und ich zu ihm gehöre, das muss ich mir nicht einreden und das muss ich nicht ablesen an meinen eigenen frommen Leistungen. Das er an mir festhält und ich zu ihm gehöre, das sagt er mir. So verstehe ich Wiedergeburt. Dann kann ich aufatmen, weil ich weis das Gott mich nicht mehr beurteilt, nachdem was ich bringe, nein, er schenkt mir was ich brauche und das in Fülle.

Ich denke, liebe Schwestern und Brüder das Gott es nicht leicht hat mit uns, uns zu beschenken. Ich möchte Ihnen, das jetzt nicht unterschieben, aber ich kann es von mir sagen, Gott hat es mit mir nicht leicht, mich zu beschenken, mir gnädig zu sein. Ich bin so veranlagt, dass ich lieber für Gott etwas tue, als das ich mich abfinde mit dieser erbärmlichen Lösung, dass er alles für mich tun muss, um mich mit sich wieder zu versöhnen. Eine erbärmliche Lösung. Gott sei Dank, eine erbärmliche Lösung, dass er sich unser erbarmt. Von Neuem geboren heißt dann, sich beschenken lassen. Gott etwas tun lassen an sich selber, mit IHM versöhnt sein, sein Kind werden, sich an der Vergebung freuen, die ER uns schenkt. So möchte ich von Neuem geboren werden und mich beschenken lassen.

Mir ist da ein Beispiel eingefallen bei diesem Gedanken, dass Gott es mit uns nicht leicht hat, uns zu beschenken. Ich weiß nicht ob das hier bei ihnen auch so ist, aber im Schwäbischen ist das ein ganz bestimmtes Ritual. Wenn man nämlich irgendwo einen Besuch macht, dann kommt man nicht mit leeren Händen, man bringt eine „Kleinigkeit“ mit, so sagen wir da im Schwäbischen, eine „Kleinigkeit“. Dann sagt man Grüß Gott und Guten Tag und sagt, da haben wir eine „Kleinigkeit“ mitgebracht. Dann sagt der Gastgeber immer, dass wäre doch nicht nötig gewesen, ihr dürft doch auch ohne etwas kommen, ihr braucht doch uns nichts zu schenken und dann sagt man wieder, es ist doch nur eine „Kleinigkeit“.
Ich fürchte liebe Schwestern und Brüder, ihr lachen scheint mir zuzustimmen, ich fürchte, dass dann, wenn wir das Geschenk auspacken, wir bereits den Wert des Geschenkes abtesten und dann sagen, dass hat im Kaufhof mindestens 9,80 gekostet, wenn wir das nächste mal bei denen zu Besuch sind, dann müssen wir mindestens etwas für 12,50 mitbringen. Wir können uns nicht gut und leicht beschenken lassen, Gott hat es schwer mit uns.

Deshalb versteh ich auch den Nikodemus, der auf dieses Thema überhaupt nicht einsteigt, der hat gar nicht richtig zugehört. Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird kann er das Reich Gottes nicht sehen. Jetzt meldet sich Nikodemus und sagt. Wie kann denn ein Mensch geboren werden wenn er alt ist. Kann er denn wieder in den Leib seiner Mutter kommen und geboren werden. Ich stell mir das konkret so vor, das Nikodemus gesagt hat, Herr ich bin 1,73 groß und wiege 59 kg, das sind so die idealen Zahlen, das kann doch nicht wahr sein, ich in meinen Alter noch einmal geboren werden. Nikodemus hört etwas von Neuem Leben und denkt nur zurück an das was er bisher erlebt hat. Wer unter uns macht das den Nikodemus nicht nach? Immer wenn uns Gott nach vorne weißt, wenn ER uns Zusagen gibt für neue Wege, prüfen wir diese Zusagen ob wir das bisher schon so erlebt haben. Wenn Gott uns nach vorne weißt uns Wunder verheißt, schauen wir zurück und überlegen ob wir das so schon einmal geschafft haben.

Typisch Nikodemus, typisch auch für mich. Nikodemus prüft ob das medizinisch und biologisch möglich ist, er hat seine Fragen an diese neue Geburt. Er lässt sich nicht hinein nehmen, weil er an dem, was er bisher erlebt hat zweifelt. Kennen sie das auch, dass dort wo Gott uns beschenken will, wo Gott will dass wir neu geboren werden, da sagen wir, Herr das haben wir doch nicht nötig. Da kratz ich doch wieder alles zusammen, was ich aus meiner Frömmigkeit, aus Restbeständen finde und sage Gott, du kannst doch mit mir zufrieden sein. Wenn du mir hilfst, wenn du ergänzt was ich tue, dann gibt dies doch auch ein Ganzes.

Nein, Gott knüpft nicht an, bei dem was bei mir ist, da ist nichts zum anknüpfen. Sondern ER schenkt mir neues Leben, weil ER mir das Alte alles vergibt. Das macht Jesus nun deutlich, in diesem Gespräch, es ist übrigens im Johannes Evangelium das erste längere Gespräch und wenn sie es in Ruhe einmal nachlesen, werden sie auch merken und entdecken wie Jesus im 3, 5 und im 11 Vers, seine Antwort immer einleitet, mit der alten Hebräischen Bekräftigungsformel, die man genommen hat wenn man den Eid schwor, wahrlich, wahrlich ich sage dir.

Was Jesus hier den Nikodemus also sagt ist nicht, dass was IHM zufällig in der Nacht noch einfällt, sondern, dass ist das, was wahr ist, was gültig bleibt, für Nikodemus und für mich und für alle. In diesem Gespräch macht Jesus den Nikodemus also klar, wo er denn falsch gedacht hat mit seiner Frage, wenn er nur zurück denkt an seine Geburt die er erlebt hat. Und Jesus greift hier ein Gegensatzpaar auf, was vom Fleisch geboren ist das ist Fleisch und was vom Geist geboren ist das ist Geist. Und wenn jemand nicht – im Vers 5 – durch Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Das ist vielleicht etwas mühsam, diese Begriffe zu klären aber wir betreiben hier miteinander ja Bibelarbeit. Was meint denn Jesus hier, wenn ER vom Fleisch und vom Geist spricht.

Ich meine, dass das nicht so verstanden werden kann, das mit Fleisch all das Niederträchtige gemeint ist in mir, all meine Triebe die stärker sind als meine Treue, sondern mit Fleisch meint das N.T. alles was wir von Natur aus sind. Mit Fleisch meint das N.T. auch alles was uns möglich ist und mit Fleisch meint das N.T. auch das, was wir von uns aus für Gott tun wollen und tun können. Das ist mindestens bei Nikodemus nicht wenig. Aber was sagt ihm Jesus? Was vom Fleisch geboren ist das ist Fleisch, d.h., im Zusammenhang dieses Gespräches, was ich von mir aus tun will und tun kann um es Gott anzubieten zählt vor Gott nicht, taugt nicht im Reiche Gottes. Es taugt nur dass, was vom Geist geboren wird und damit ist jetzt nicht mein Intellekt gemeint und ist nicht der vergeistigte Bereich meines Lebens gemeint, sondern, Jesus meint hier eindeutig, wenn ER vom Geist spricht, Gott selber. Was Gott in mir wirkt, dort wo Gott mich verändert, dass ich nicht mehr um mich kreise und IHM etwas anbiete, sondern dort wo ich vor IHM stehe, mir vergeben lasse, mich beschenken lasse, dort entsteht für mich etwas neues.

So, liebe Schwestern und Brüder werden wir in das Reich Gottes kommen, so und nicht anders. An dieser Stelle sind mir zwei Gedanken wichtig und ich setze mich damit auch etwas kritisch auseinander, mit manchem was heute unter Christen oft verbreitet wird. Wir tun heute manchmal schon so, als ob unsere Aufgabe als Christen erschöpft sei, wenn wir einen anderen helfen können, dass er mit sich und mit anderen leichter zu Recht kommt. Ich schätze das nicht gering ein und das ist ein wichtiger seelsorgerlicher Dienst und wir tun heute manchmal auch so, als ob unser geistliches Leben darin begrenzt sei, dass wir auch mahnen, dass in dieser Welt nicht weiter wahnsinnig gerüstet wird. Das wir auch mahnen, dass die Güter gleichmäßig und gerecht verteilt werden. Auch das ist richtig und wichtig und dringend nötig. Aber darin, kann sich doch christlicher Glaube nicht erschöpfen.

Deshalb habe ich mich gefreut über dieses Thema. Wiedergeboren ins Reich Gottes und nicht einfach engagiert an einer guten Sache und wenn sie noch so dringend und noch so gut wäre. Nein, Veranstaltungen mit guten Themen und guten Gedanken sind noch keine Gottesdienste, wenn es nicht um Gott geht. Aktionen die wir durchführen sind noch keine Mission, wenn es nicht um Gott geht. Das ist der eine Gedanke der mir wichtig ist, weil ich den Eindruck habe, dass heute da große Missverständnisse da sind.

Wiedergeboren ins Reich Gottes und nicht nur in eine Gemeinde hinein gekommen und nicht nur etwas, wieder getan.

Und der andere Gedanke der mir wichtig ist. Dass, wir doch ja nicht länger die Konsequenzen unseres Glaubens mit den Glauben selber verwechseln. Man redet heute manchmal so, als ob die Folgen der Nachfolge, Nachfolge selbst wäre, d.h., man gibt sich schon damit zufrieden das überhaupt jemand in die Gemeinde kommt und man ist froh, dass die Leute überhaupt bewusster leben.

Gut, darum mühe ich mich auch. Aber damit ist ein Mensch noch nicht Wiedergeboren ins Reich Gottes und dort entscheidet sich für ihn Leben und Tod. Dort entscheidet sich, für unsere Welt Leben und Tod. Ich möchte deshalb hellhörig bleiben und empfindsam, ob mein reden, mein glauben, mein unterrichten mit dem Reich Gottes etwas zu tun hat und ob ich dabei mithelfe, das Menschen von Neuem geboren werden. Auch wenn ich dann manchmal wie Nikodemus die Frage habe, wie kann das geschehen, auch wenn ich dann manchmal sehr zaghaft bin und zweifelnd, weil mir hier nichts mehr verfügbar ist.

Nikodemus fragt nicht umsonst wie kann dies geschehen. Er wollte das Know How wissen, er wollte die Methode erfragen, er wollte wissen wie man dies jetzt in Jerusalem denn so machen kann, dass möglichst alle schnell von Neuem geboren werden. Nein, dass ist und das bleibt ein Wunder, nicht verfügbar, nicht machbar, nicht planbar, aber ich kann offen sein.
Ich kann mich verschließen und deshalb fragt Jesus den Nikodemus: Du bist Israels Lehrer und weißt das nicht. In den Versen nach unserem Abschnitt heißt es dann, wenn ich euch Irdisches sage und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch Himmlisches sage.

Liebe Freunde,

ich möchte Euch Mut dazu machen, dies zu glauben, dass alle verändernden Kräfte in dieser Welt, alle verändernde Kraft meines eigenen Lebens, nur dort wirksam wird, wo ich von Neuem geboren werde.

Ich meine, dass wir dies unserer Gesellschaft schuldig sind. Nikodemus wundert sich und Jesus sagt ihm wundere dich nicht. Ich habe mich auch gewundert, als ich vor einigen Jahren in einer Pressenotiz lass, dass das Thema Wiedergeburt in unserem Volk Hochkonjunktur hat. Jeder fünfte in der Bundesrepublik glaubt an Wiedergeburt, in dem Sinne, dass er meint, wenn er gestorben sei, werde er noch einmal geboren und komme dann als Eichhörnchen oder als Adler auf die Welt um dann solange und so viel zu tun bis er erlöst ist. Wie beängstigend und welch freimachende Botschaft haben Christen, wenn wir selber von neuem geboren sind. Ich habe diesen Schritt am 13.07.1984 mit meiner Frau gemeinsam vollzogen, und darüber bin ich noch heute froh und dankbar.

M.T.

Thema: Lebendiger Glaube | 4 Kommentare

Gott ist gut
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