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197. Marginalien, Anmerkungen, Kernsätze u. a.

Freitag, 31. Dezember 2010 | Autor:

Wahrheit – Gerd Altmann_pixelio.de

Christenheit heute

Marginalien, Anmerkungen, Kernsätze u. a.


Zusammengetragen von Rolf Müller

Christen lassen sich auf Partnerschaften mit Gottlosen ein und investieren ihre Zeit und Kraft in die Fürsorge für diese Erde, anstatt Seelen für die Ewigkeit zu gewinnen. Jesus hat uns nicht aufgetragen, die Gesellschaft zu reformieren. Der Mensch muss von Grund auf erneuert werden; er muss durch den Glauben an Jesus Christus von neuem geboren werden. Es gibt zwar berechtigte Anliegen für die Zeit auf dieser Erde, doch das große Anliegen sollte die Ewigkeit und der Himmel sein.
(Dave Hunt)

Die grüne Bewegung ist ein humanistischer Versuch zur Wiederherstellung des verlorenen Paradieses von Eden, ohne anzuerkennen, dass das Problem in der Rebellion des Menschen gegen seinen Schöpfer besteht. Die Christenheit hat sich einer grünen Bewegung angeschlossen, und christliche Führungspersonen plappern deren Philosophie nach.
(Dave Hunt)

Ein Kennzeichen der letzten Tage vor der Wiederkunft Jesu ist die Weigerung, alles anhand der Bibel zu prüfen. Man stützt sich lieber auf Erfahrungen und Gefühle.
(Dave Hunt)

Es wird gesagt, das Geheimnis zur Weltevangelisation und zu persönlichem Sieg und Wohlstand sei die Offensive gegen Satan und das „Binden“ verschiedener böser Geister, die die Erde beherrschen. Wenn das stimmt, kann man die Christen für alle Naturkatastrophen und Kriege der Welt verantwortlich machen. Wenn das Böse diese Welt regiert und Menschen in die Hölle kommen, liegt das daran, dass Christen nicht genug gebetet haben. Das ist weder logisch noch biblisch.
(Dave Hunt)

Wenn sich Katholiken und Evangelikale einander als „Brüder und Schwestern in Christus“ bezeichnen und behaupten, sie würden an das gleiche Evangelium glauben, muss ein schwerwiegender Fehler vorliegen. Entweder starben die Märtyrer wegen eines bloßen Missverständnisses, das heute geklärt worden ist, oder dieses Bekenntnis der Einheit ist ein Betrug.
(Dave Hunt)

Viele Christen haben die biblische Klarheit aufgegeben und sich stattdessen für ein Leben der Verwirrung und der Kompromisse entschieden. Sie akzeptieren zu viel und beurteilen zu wenig. Gottes Wort macht deutlich, dass nicht alles, was glänzt, echtes Gold ist. Überall wimmelt es von Irrlehren. Die Versuchungen, sie anzunehmen, sind groß. Auf dem Spiel steht die Ewigkeit. Aus diesem Grund brauchen wir biblisches Unterscheidungsvermögen.
(John McArthur)

Die heutigen Predigten sind weder tiefgründig noch erhaben. Sie gehen weder in die Tiefe noch reichen sie in die Höhe. Ihr einziges Ziel ist Unterhaltung.
(John McArthur)

Wir Prediger können keine Menschen retten. Wir können Menschen nicht durch unsere Erkenntnis oder Schlauheit verändern, auch nicht dadurch, dass wir sie unterhalten oder auf ihre menschlichen Launen, Wünsche und Ziele eingehen. Es gibt nur einen, der Sünder verändern kann, und das ist Gott. Und er tut es durch seinen Heiligen Geist durch das Wort. Pastoren müssen also das Wort predigen. Nur so kann ihr Dienst echte Frucht hervorbringen. Gottes Wort kommt niemals leer zurück.
(John McArthur)

Nur wenige moderne Lobpreislieder lehren oder ermahnen. Stattdessen sind die meisten geschaffen worden, um die Gefühle aufzuwühlen.
(John McArthur)

Wie können die Menschen die gute Botschaft hören, wenn wir sie ihnen nicht sagen? Und wieso sollten sie uns zuhören, wenn unser Leben nicht mit ihr übereinstimmt?
(Phil Johnston)

Um der Verführung entgehen zu können, die dem Abfall zugrunde liegt, müssen wir die Stimme Jesu Christi in seinem Wort unterscheiden können von der verheerenden Vermischung von Wahrheit und Irrtum, die oft in seinem Namen verkündet wird.
(Dave Hunt)

Das macht diejenigen Christen sehr verwundbar, die alles annehmen, was wunderbar aussieht und ihnen von Gott zu kommen scheint. Die Bibel sagt uns nichts davon, dass wir heute dringend Zeichen und Wunder brauchen. Sie mahnt uns vielmehr, dass wir Unterscheidungsvermögen brauchen, um zu prüfen, was von Gott kommt und was von Satan stammt.
(Dave Hunt)

Gott ist eben nicht ein „Geist in der Flasche“, der nur dazu da ist, unsere Befehle auszuführen, sobald wir ihn herbeirufen; er ist vielmehr der Schöpfer der Welt, der uns ruft, uns seinem Willen zu unterstellen.
(Dave Hunt)

Was wir wirklich brauchen, ist die Abwendung von aller Beschäftigung mit dem eigenen Ich und eine Hinwendung zu Jesus Christus. Gott hat uns erlöst, weil er so ist, wie er ist, nicht weil wir etwas Besonderes wären. Gott liebt uns, weil er die Liebe ist, nicht weil wir so liebenswürdig oder herrlich wären.
(Dave Hunt)

Was wir verzweifelt nötig brauchen, ist die Rückkehr zu der Einfachheit, die in Jesus Christus liegt. Wir müssen, jeder für sich, fest und sicher wissen, was wir glauben und warum wir es glauben, und zwar auf der Grundlage der Bibel selbst, nicht aufgrund der Interpretation von irgendwelchen Leuten.
(Dave Hunt)

Zwei Dinge dürfen wir nie miteinander verwechseln: Unseren Wunsch, dass Menschen das Evangelium annehmen; und die Schaffung eines neuen Evangeliums, das für die Menschen annehmbar ist. Heute hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass das Positive notwendigerweise gut und das Negative entsprechend schlecht ist. Man sagt, man muss betonen, was positiv in der Heiligen Schrift ist – das, was tröstet und aufrichtet – und man soll alles vermeiden, was negativ klingt. Wenn man eine solche Unterscheidung trifft, ist man aber weit entfernt vom biblischen Glauben. Man meint mit „positiv“, was günstig und angenehm ist, und alles, was einem nicht gefällt, heißt dann „negativ“. Worauf es ankommt, ist eben nicht, ob etwas positiv ist oder nicht, sondern ob es wahr oder falsch, biblisch oder unbiblisch ist.
(Dave Hunt)

Viele aufrichtige Christen stellen sich vor, dass der Glaube nichts anderes ist als die Überzeugung, dass das, worum sie beten, auch geschehen wird. Doch das ist kein Glaube, sondern schlicht eine Anmaßung. Wenn das, worum wir beten, nämlich nur geschieht, weil wir daran geglaubt haben, dann hat Gott ja im Grunde gar keine Rolle in der Erhörung unseres Gebetes gespielt, sondern wir haben die Ergebnisse zustande gebracht durch die Kraft unseres eigenen Glaubens. Jesus Christus sagt: Habt Glauben an Gott! Glaube ist Vertrauen auf Gott und das, was er tun wird. Und Gott tut, was seinem Willen entspricht.
(Dave Hunt)

Wir müssen uns von jeder Botschaft abwenden, die sich hauptsächlich auf den Menschen konzentriert anstatt auf Gott; die mehr darauf abzielt, dem eigenen Ich möglichst viel Gutes zu sichern, anstatt das Ich zu kreuzigen und Gott die Ehre zu geben.
(Dave Hunt)

Die solide biblische Lehre verliert immer mehr an Bedeutung, während persönliche Erfahrungen eifrig beschworen werden und als Grundlage dienen für das Verständnis von Gottes Willen und sogar für die Deutung seines Wortes.
(Dave Hunt)

Der Glaube ist immer ein Glaube an Gott und er führt unweigerlich zum Gehorsam ihm und seinem Wort gegenüber. Alles andere ist Unglaube, ganz gleich, wie laut man auch das Gegenteil verkündet. Und der Unglaube hat viele Gesichter.
(Dave Hunt)

Wir müssen sehr Acht geben, dass wir uns der Bibel nicht mit unseren eigenen vorgefassten Meinungen nähern und nur versuchen, passende Verse zu finden, die wir irgendwie gebrauchen können, um das zu rechtfertigen, was wir sowieso schon immer glauben wollten. Wir müssen uns im Gegenteil von der Bibel ermahnen und verändern lassen.
(Dave Hunt)

Christus ist nicht für Leute gestorben, die etwas darstellen, sondern gerade für Sünder. Der Preis, den er am Kreuz bezahlt hat, macht nicht meinen persönlichen Wert aus, sondern entspricht nur den Forderungen der göttlichen Gerechtigkeit. Ja, je größer der Preis, desto größer war auch meine Sünde, nicht aber mein Wert! Dass der sündlose Sohn Gottes am Kreuz sterben musste, um mich zu erlösen, das sollte mir nicht etwa ein gutes Gefühl in Bezug auf mich selbst geben, ich sollte mich vielmehr schämen, denn es war ja meine Sünde, die ihn dort festgenagelt hat.
(Dave Hunt)

Nicht die „Heiligen“ einer Kirchengeschichte, nicht die großen Gottesmänner der Jahrhunderte, nicht die Kirchenväter sind uns als Maßstab gegeben. Wer auf Menschen schaut, wird enttäuscht; wer auf neue Offenbarungen, auf Träume und Gesichte traut, wird verführt; wer Antworten in seinem eigenen Innern sucht, wird von der Sünde betrogen, und wer auf sich selber blickt, wird verzagt. Nur wer von allem wegsieht und in Demut und Gehorsam auf Jesus Christus, den Anfänger und Vollender des Glaubens schaut, wird nicht wanken.
(Rudi Holzhauer)

Die Unwissenheit der Christen über das ganze Ausmaß der Erlösung in Christus hat weithin zu einer Überbewertung der Seelsorge geführt. Die Notwendigkeit von „Seelsorge“ unter Gotteskindern ist in der Regel das Ergebnis einer einseitigen Verkündigung, die das Warnen und Zurechtweisen zu kurz kommen lässt. Für Jungbekehrte und für besonders notvolle Fälle sind persönliche Gespräche mit reifen Christen, die ihnen die Gnade Gottes in Liebe und Konsequenz darlegen, gewiss eine Hilfe. Der moderne Seelsorger ist indessen so etwas wie ein ständiger Vermittler zwischen dem Gläubigen und Gott geworden.
Hat man Probleme, läuft man zum nächsten Seelsorger, um Rat, Hilfe und Tröstung zu erlangen Viele verunsicherte Gotteskinder meinen, Seelsorge als regelmäßige Begleitung zu benötigen. Der Schwerpunkt scheint von der zentralen Person des erlösenden und die Seele heilenden Heilandes – das ist Christus der Herr – auf besondere Menschen, die Seelsorger, übergegangen zu sein. Der „Patient“ erwartet buchstäblich Hilfe aus zweiter Hand; darum auch manchmal der häufige Wechsel von einem Seelsorger zum anderen. Das deutet auf Menschenbindung, die mit dem Evangelium unvereinbar ist.
(Rudi Holzhauer)

Die Gemeinde hat ihr Zeugnis verloren. Sie hat der Welt nichts mehr zu sagen. Sie vertritt ihre Lehrsätze so, wie man höflich einen Vorschlag unterbreitet. Die Gemeinde hat der Welt nicht nur nichts mehr zu sagen, sondern tatsächlich sind die Rollen vertauscht. Die Diener Christi gehen jetzt zur Welt, um erleuchtet zu werden.
(A. W. Tozer)

Die einzige Kraft, die Gott in seiner Gemeinde anerkennt, ist die Kraft des Heiligen Geistes. Die einzige Kraft, die heutzutage von der Mehrheit der Evangelikalen anerkannt wird, ist die Kraft des Menschen. Alles, was die Menschen aus eigener Kraft tun, ist Stückwerk ohne Ewigkeitswert. Nur was durch den Heiligen Geist getan wird, wird ewig bleiben. Alles andere ist Holz, Heu und Stoppeln.
(A. W. Tozer)

Sind Prediger eigentlich richtige Männer? Manche sprechen so übervorsichtig, fast entschuldigend. Sie wollen lieber für ewig verstummen, als jemanden zu verletzen. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass jemand, der übervorsichtig redet, auch wirkungsvoll reden kann. Seine Ängstlichkeit wird sein Bemühen zunichte machen und es außer Kraft setzen. Andererseits ist es auch wahr, dass die Gemeinde Christi unter streitlustigen Männern zu leiden hatte, die lieber kämpfen statt beten wollten. Aber sie hat mehr unter schüchternen, ängstlichen Predigern gelitten, die es vorzogen, nett statt aufrichtig zu sein. Letztere haben den größeren Schaden angerichtet, allein schon aus dem Grund, weil es von ihnen so viele gibt. „Eure Rede sei allzeit lieblich und mit Salz gewürzt.“ Das Fehlen des Salzes macht so viele unserer Predigten fad und langweilig. Man versucht, alles Salz hinauszubefördern, damit nur noch Süßigkeit erhalten bleibt. Der Rede wird jede Schärfe genommen, jeder Stolperstein wird sorgfältig aus der Sprache verbannt. Eine gekünstelte, wenig nutzbringende Art ist das Endergebnis.
(A. W. Tozer)

Einige Prediger haben geradezu eine krankhafte Angst vor Wiederholungen und eine derart unnatürliche Furcht vor dem Vertrauten, dass sie sich immer wieder um das Ungewöhnliche und Aufsehen erregende bemühen. Dahinter steckt der Gedanke, dass eine einmal ausgesprochene Idee nie wieder erwähnt werden sollte. Man nimmt an, dass Ideen wie Geburtstage sind, und niemand kann denselben Geburtstag zweimal feiern. Niemand sollte versuchen, origineller zu sein als ein Apostel.
(A. W. Tozer)

Wahrer Glaube ist nicht aus dem Stoff gemacht, aus dem die Träume sind. Gottes Verheißungen entsprechen der Realität. Wer ihnen vertraut, betritt keine Scheinwelt, sondern eine Welt der Fakten. „Durch Glauben wissen wir.“ Der Christ weiß, dass etwas wahr ist, weil Gott es gesagt hat, und nicht weil er es durch Erfahrungen belegen kann.
(A. W. Tozer)

Ältestensitzungen werden in der Regel mit einem formellen Gebet oder einer Gebetsgemeinschaft eröffnet. Danach hat das Haupt der Gemeinde respektvoll zu schweigen, während die wahren Herren das Zepter übernehmen. Das Gebet vor der Zusammenkunft erbittet lediglich die göttliche Hilfe für die eigenen Pläne. Mit menschlichen Mitteln sollen göttliche Ziele erreicht werden. Der Herr hat nicht einmal mehr ein Stimmrecht. Der Einfluss, den er ausübt, ist äußerst minimal. Wir singen von ihm und predigen über ihn, aber einmischen darf er sich nicht. Welche Stellung hat der Herr in der Gemeinde? Befehligt er den Einsatz oder ist er nur Mannschaftsmitglied? Entscheidet er oder hilft er nur, die Pläne anderer auszuführen? Ist Jesus Christus der Herr?
(A. W. Tozer)

Wenn die Gemeinde ein Bündnis mit der Welt eingeht, wird die Welt dadurch nicht wirklich christlicher, die Gemeinde aber viel weltlicher. Mit dem Weltgeist zieht aber auch der Fürst der Welt, Satan, mit ein.
(Rainer Wagner)

So wie es in Laodizea zugeht, geht es mehr oder weniger in vielen Gemeinden vor der Wiederkunft Jesu zu. Selbstgerecht und selbstgenügsam halten sie sich für innerlich und äußerlich gesund. Sie haben sich den lauen und toleranten, für alles offenen Vorstellungen der Welt geöffnet. Das bringt ihnen scheinbar äußeren Erfolg. Hatte die Gemeinde Philadelphia nichts außer Jesus, so hat die Gemeinde Laodizea alles außer Jesus. Jesus steht nicht mehr in der Gemeinde, sondern davor.
(Rainer Wagner)

Der Kurswechsel der Allianz, der sich gegenüber der Charismatischen Bewegung vollzogen hat, wird kaum hinterfragt. Was man früher als schmerzlichen theologischen Gegensatz ernst genommen hat, wird heute als unterschiedliche Prägung verharmlost. Auf die Klärung von Lehrfragen wird weitgehend verzichtet, dagegen die Ebene der Beziehung und des gemeinsamen Handelns betont. Wichtiger als die Suche nach Wahrheit ist die Einigung auf einen pragmatischen Mittelweg. Man will harmonische Aktion fördern, ohne sich vorher eine inhaltliche Auseinandersetzung zuzumuten. Sachlicher Gegensatz wird als Bereicherung gedeutet.
(Wolfgang Nestvogel)

Es geht immer wieder um das inhaltliche Profil und die biblische Substanz unserer Botschaft. Es wird zuviel darüber gesprochen, wie wir an den Nichtchristen herankommen können und zu wenig darüber, was wir ihm eigentlich zu sagen haben. Die Stärke des Evangeliums liegt gerade nicht darin, dass es sich in das vertraute Umfeld des Nichtchristen einpasst. Das Evangelium eröffnet vielmehr eine neue Welt, es durchbricht alte Schranken, es steht völlig einzigartig dem Hörer gegenüber.
(Wolfgang Nestvogel)

Heute geht die falsche Einheit mit Riesenschritten voran. Alle Religionen und Konfessionen sollen zusammenrücken um des äußeren und inneren Friedens willen. Einheit und Friede werden über Eindeutigkeit und Wahrheit gestellt. Der Maßstab ist nicht mehr „allein Christus, allein die Schrift, allein der Glaube“, sondern eine falsch verstandene Liebe ohne Wahrheit, eine Selbstverwirklichungsideologie und ein „Evangelium“ zum Wohlfühlen.
(Lothar Gassmann)

Das „Bunte-Blumenwiesen-Modell“ ist das Gemeinde- und Einheitsverständnis der Allianz. Sie sieht verschiedene Denominationen als Reichtum und Unterschiede, die man feiern soll. Der Katholizismus ist in diesem Modell eine weitere willkommene Blume auf der Wiese. Das ist kein Glaube an die eine Wahrheit Gottes, sondern postmoderner Pluralismus.
(Hans-Werner Deppe)

Man redet willig von Leid und Schmach und kriegt in Wirklichkeit schon die „Krise“, wenn die Butter fehlt. Wird jemand krank, dann wird drauflosgebetet, als wäre Gott ein riesiger Fehler unterlaufen, und man wird nicht müde, ihn mit immer neuen Vorschlägen zu bombardieren, wie er doch schnellstens den liebgewonnenen „Heileweltzustand“ wieder herstellen könnte.
„Dein Wille, Herr ist gut.“
(factum 1/2007)

Wie kann man darauf bestehen, unser Herr Jesus Christus könne unser Retter werden, ohne auch unser Herr zu sein? Ich bin überzeugt, dass es falsch ist, Jesus als eine Art göttliche Krankenschwester zu betrachten, zu der man gehen kann, wenn einen die Sünde verwundet hat; und wenn er geholfen hat, sagt man „Auf Wiedersehen!“ und geht seine eigenen Wege.
(A. W. Tozer)

Es gibt nichts Überholtes in dem Buch Gottes. Wenn ich in meine Bibel blicke, finde ich Altes, aber nichts Veraltetes. Alles, was hier steht, ist für mich. Es ist nicht für ein anderes Zeitalter, andere Verhältnisse oder andere Menschen gedacht.
(A. W. Tozer)

Niemand hat uns das Recht gegeben, in die Bibel zu blicken und zu sagen: „Ich will mich einmal mit dieser Sache befassen, und wenn sie mir gefällt, mache ich sie mir zu eigen.“ Es ist etwas faul in unserem Christentum, wenn wir annehmen, wir könnten eine biblische Lehre, die uns nicht gefällt, einfach unbeachtet lassen und dann noch meinen, das wirke sich nicht negativ aus.
(A. W. Tozer)

Die Moderne in Gesellschaft und Kirche akzeptiert keine Traditionen und Selbstverständlichkeiten mehr. Alles wird hinterfragt. Man tut so, als ob man wieder beim Punkt Null anfängt. Man bewahrt das Erbe der Väter nicht mehr, will es besser machen. Neu heißt – so meint man – besser, angenehmer. Die alten Zöpfe müssen ab. Traditionen hemmen und blockieren. Ein neuer Glaube für eine neue Zeit. Die Weltgeschichte beginnt mit mir. So wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Man übersieht, dass es erhaltenswerte Traditionen gibt, die zwar unmodern, aber notwendig sind. Es werden traditionelle Werte verworfen, die als Schutzwall gegen die zersetzenden Tendenzen der Moderne gebraucht werden könnten. Alte Liederbücher werden abgeschafft, aber die neuen Lieder werden nicht zum Allgemeingut der Gemeinde. Gottesdienstformen werden spontaner, aber niemand in der Gemeinde weiß mehr, was als nächstes drankommt. Jeder liest eine andere Bibelübersetzung, aber wir haben keine gemeinsamen Texte mehr…Wir schätzen keine Gewohnheiten mehr, aber ohne Gewohnheiten werden wir nicht Gemeinschaft leben können.
(Stephan Holthaus)

Viele Christen bleiben unverbindlich. Man möchte alles ausprobieren, aber für nichts haften. Sie sind lieber Beobachter, Zuschauer in der Gemeinde. Man hockt nur mit den Leuten zusammen, die auf der gleichen Wellenlänge liegen. Gemeinden klagen über die Unverbindlichkeit ihrer Mitglieder. Pflichtbewusstsein fehlt. Man macht nur noch, was Spaß macht. Man macht nur noch, „was mir etwas bringt.“ Man beobachtet, konsumiert, bringt sein Schäfchen ins Trockene. Nur keine Bindungen, das engt mich ein. Gemeindetourismus: Heute hier, morgen woanders. Je nachdem, wo etwas los ist, welche Gemeinde besser zu mir passt.
(Stephan Holthaus)

In unserer Zeit hat sich der Glaube in evangelikalen Gemeinden erheblich verändert. Glaube ist nicht mehr Vertrauen in historische Tatsachen, sondern praktische Lebenshilfe. Der Glaube hilft mir, ein glücklicher Mensch zu werden und ein glückliches Leben zu führen. Komm zu Jesus, und du wirst glücklich. Die Frage aller Fragen ist: Was bringt mir mein Glaube? Werde ich durch Jesus glücklich? Es geht nicht mehr um die Rechtfertigung, um die Versöhnung des Menschen mit Gott, sondern um mein persönliches Glück und meine Selbstverwirklichung. Der Glaube ist „mein“ Glaube, individuell zusammengestellt und gestaltet.
(Stephan Holthaus)

Wir verkaufen die christliche Religion als Konsumprodukt auf dem Gemischtwarenmarkt der Religionen. Nützlichkeitsdenken hat sich auch hier breit gemacht. Hauptsache, die Menschen bekehren sich, egal wie. Wir bieten ihnen die Gnade zu Schleuderpreisen an. Wir informieren die Käufer nicht über die Risiken und Nebenwirkungen des Glaubens. Wir passen uns den Gesetzen des freien Marktes an. Wir sprechen nicht mehr von Gehorsam und Unterwerfung unter die Herrschaft Gottes. Es geht um den Profit, um die großen Zahlen von Gottesdienstbesuchern und Bekehrten. Jesus ist eine Ware geworden und muss sich damit den Gesetzen der Marktwirtschaft anpassen.
(Stephan Holthaus)

In vielen Gemeinden zeigt sich die mangelnde Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Es zeigt sich eine mangelnde Konfliktfähigkeit der Gemeindeglieder. Man ist unfähig, über die Wahrheit liebevoll zu streiten. Keine Auseinandersetzung bitte! Dafür haben wir keine Nerven mehr. Wir haben uns ja alle so lieb. Jeder wird immer gleich „stehengelassen“, auch wenn er offensichtlich falsche Lehren vertritt. Oberstes Ziel ist die Bewahrung des Friedens in der Gemeinde. Man will es allen recht machen. Aufkommende Konflikte werden im Keim erstickt. Gemeindeälteste haben es längst aufgegeben, ihre Schäfchen zur Rechenschaft zu ziehen oder auf falsche Entwicklungen aufmerksam zu machen. Hauptsache, es läuft das vorgesehene Programm ab. Jeder möchte Jesus dienen, aber ohne Auseinandersetzungen bitte. Die Harmoniesucht ist ausgebrochen. Wir wollen uns wohlfühlen. Es geht nicht um die Lehre oder das Schriftverständnis, sondern die Leute müssen nett sein. Die Predigt muss illustrativ sein, Stories müssen her, Lebensberichte. Wir gehen den Auseinandersetzungen bewusst aus dem Weg, weil wir des Streitens müde geworden sind. Dialog und Annäherung sind gefragt. In der Verkündigung beobachten wir den gleichen Trend. Nur ja keinem auf die Zehen treten! Die Predigten haben keinen Biss mehr. Es herrscht die Angst vor, es könnten noch die letzten Treuen vor den Kopf gestoßen werden. Man predigt deshalb über Gemeinplätze. Gemeindeleiter gebärden sich wie Gummimännchen, man gibt nach allen Seiten nach. Jeder bestätigt jeden. Keiner kämpft mehr für die Wahrheit. Man versucht, die Erlösungsbotschaft watteweich zu verpacken. Die Botschaft von Gottes Zorn und Gericht ist nur noch selten zu hören. Eine Hölle scheint es nicht mehr zu geben. Sünde wird nur noch selten aufgedeckt und angesprochen. Dafür hat man sanftere Wege der Verkündigung gefunden. Jesus ist vielerorts nur noch eine Art Weihnachtsmann, der meinem Leben Sinn und Ziel verleiht. Gott ist nicht mehr der strafende gerechte Gott, sondern der liebe zärtliche Vater, der alle meine Bedürfnisse stillt. Wir benutzen Gott für unsere Zwecke, statt ihm zu gehorchen. Gott hat sich gefällig nach uns zu richten. Er soll mir helfen in der Not, mir ein glückliches Leben schenken, meine Sehnsüchte stillen. Gott ist ausschließlich der gütige Vater…Wer hört solche Sätze nicht gern? Ist es nicht ein großer Fehler gewesen, Gott immer nur als den gerechten, heiligen und zornigen Gott zu sehen?, fragen heute viele Christen. Also wird Gott zum Freund umfunktioniert, der mir nie widerspricht und mich immer bestätigt.
(Stephan Holthaus)

Der christliche Glaube gründet auf geschichtlichen Heilstatsachen, nicht auf Gefühlen und Erlebnissen. Natürlich macht jeder Christ in seinem Glauben Erfahrungen mit Gott. Solche Erfahrungen sind aber nicht erzwingbar, nicht manipulierbar, sondern seiner Güte überlassen. Und nicht alles gehört in die Öffentlichkeit. Eine festgesetzte, planmäßige Zeugnisstunde kann leicht zum Krampf werden. Man sieht sich genötigt, ein Zeugnis zu geben und auszuschmücken, was man in der Woche mit Gott erlebt hat. Es besteht die Gefahr der Ich-Zentriertheit, dass der Mensch mit seinem Erlebnis mehr im Mittelpunkt steht als Gott.
(Stephan Holthaus)

Der christliche Glaube verkommt zur Lebenshilfe. Gott ist nur noch derjenige, der meinem Leben Sinn und Ziel verleiht. Die Frage nach der Lebenshilfe ersetzt die Frage nach der Rechtfertigung. Wir brauchen nicht mehr mit Gott versöhnt zu werden – so meint man. Es geht nicht mehr um die Verehrung Gottes, sondern um ein besseres Leben auf der Erde. Der Himmel interessiert nicht mehr. Wir wollen den Himmel auf Erden, jetzt sofort, nicht erst im Jenseits.
(Stephan Holthaus)

Wir müssen wieder lernen, mit unserem Erbe und unseren Traditionen richtig umzugehen…Christen wissen um das Erbe ihrer Väter und Mütter des Glaubens, die oft unter Leiden den Glauben treu bewahrt haben. Dieses Erbe darf nicht der Beliebigkeit preisgegeben werden. Sonst haben wir unseren Kindern nichts mehr mitzugeben als eine wertlose Lumpensammlung traditionsloser Vergnügen. Deshalb ist es notwendig, dass wir uns der Geschichte erinnern. Andernfalls machen wir die gleichen Fehler wie unsere Vorfahren. Auch in der Gemeinde ist es nötig, dass wir uns an Gottes Werke in der Geschichte erinnern. Die Geschichte beginnt nicht erst mit uns! Wer die Geschichte kennt, der kann auch die Zukunft gestalten. Wir können durch den Blick in die Vergangenheit viel für die Gegenwart lernen. So werden wir auch die Traditionen wieder schätzen lernen, ohne dass wir sie in allen Einzelheiten übernehmen müssten. Auch für Christen gilt, dass sie das Erbe ihrer geistlichen Väter und Mütter festhalten sollen.
(Stephan Holthaus)

Der Glaube der Christen ist nicht Glaube an irgendwas, sondern Glaube an bestimmte Wahrheiten. Wir brauchen ein lehrmäßiges Fundament. Wir stehen vor der großen Aufgabe, die biblische Lehre ansprechend und interessant in ihrer ganzen Fülle darzulegen. Die Predigt muss wieder Predigt des Wortes Gottes werden, sonst verliert sie ihre Vollmacht. Schon in der ersten Gemeinde stand die gesunde Lehre an vorderster Stelle.
(Stephan Holthaus)

Der moderne Mensch hat sich auf den Thron Gottes gesetzt. Wir müssen wieder erkennen, dass der Mensch ein Sünder ist. Er läuft nicht als kleiner Gott über diesen Planeten. Ihm ist nicht alles möglich. Der Mensch ist begrenzt. Er steht unter der Vorsehung Gottes. Der Mensch hat sich durch den Sündenfall von Gott entfernt und damit von der Quelle des Lebens. Die Erlösung schafft er nicht aus eigener Kraft – sie muss ihm von Gott geschenkt werden.
(Stephan Holthaus)

Evangelikale müssen lernen, sich mit anderen Meinungen auseinander zu setzen. Oft wird über trennende Lehrfragen heute nicht mehr gesprochen. Damit hat man sich keinen Gefallen getan. Unterschiedliche Lehrüberzeugungen können langfristig nicht unter den Teppich gekehrt werden, ohne dass großer Schaden entsteht. Es gilt heute in Liebe und Sanftmut, aber auch in aller Deutlichkeit und Klarheit über Lehren zu sprechen, in denen sich auch gläubige Christen unterscheiden. Wir müssen in Ernsthaftigkeit und Respekt um die Wahrheit ringen. Wir müssen wieder lernen, auch in den Ortsgemeinden in Sanftmut, aber auch in Deutlichkeit kontroverse Themen anzusprechen. Wenn wir es nicht lernen, mit Spannungen umzugehen, werden wir nie wahre Gemeinschaft untereinander haben können. Die Friedhofsruhe in unseren Gemeinden ist faul und überdeckt nur unsere Unfähigkeit, Konflikte anzusprechen und zu lösen.
(Stephan Holthaus)

Heute sehen wir, dass die Kirchen leerer sind als je zuvor und die Gemeinden keine Widerstandskraft mehr haben. Die Konzentration auf das Eigentliche ist gefragt. Die Mitte muss wieder in den Blick kommen. Die Hauptsache ist, dass die Hauptsache die Hauptsache bleibt. Wir müssen unser Fundament kennen und Profil zeigen. Wir können nur dann überzeugen, wenn wir selbst überzeugt sind. Es geht nicht darum, angesichts der neuen Herausforderungen das Angebot zu verändern oder den Kurs nach dem Wind zu drehen. Es geht darum, der Welt von heute die Botschaft von gestern für das Heil von morgen zu bringen.
(Stephan Holthaus)

Wie erreichen wir die modernen Menschen überhaupt noch mit dem Evangelium? Schon die Frage zu stellen ist ein Ausdruck unserer Gottlosigkeit. Kann es denn jemals eine Zeit geben, in der Gott sich ohnmächtig der Gottvergessenheit seiner Geschöpfe beugen müsste? „Nichts ist unmöglich!“ ist eine Aussage über Gott. Es gibt noch Hoffnung für die Welt, solange Gott sie noch nicht aufgegeben hat. Es gibt für Gott keine Weltsituation, in die hinein er nicht Erneuerung und Erweckung schenken kann.
(Stephan Holthaus)

Die Botschaft vom Kreuz ist immer ein Skandalon. Unsere missionarischen Strategien dürfen auf keinen Fall dahin führen, dass wir ein sanftes, angenehmes und damit verfälschtes Evangelium vertreten. Das Wort vom Kreuz ist schon immer eine Torheit gewesen. Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes widerspricht allen Selbsterlösungsvorstellungen des modernen Menschen radikal. Diese Spannung müssen wir aushalten, auch in einer Zeit der Harmonie und des Ausgleichs. Wenn wir an diesem Punkt fallen, fällt die ganze Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft. Diese zentrale Mitte des Glaubens in kleine Häppchen zu zerschneiden heißt, die Botschaft zu zerfasern. Wer in der Evangelisation nur noch mit Anspielungen und Anspielen arbeitet, wird sicher mehr Menschen erreichen, aber weniger gewinnen. Die Torheit des Evangeliums ist nicht zu umgehen. Vielleicht schämen wir uns als Christen dieser Torheit und wollen deshalb die angenehmere Alternative haben: das zeitgemäße Evangelium. Aber wenn die Kirche diese „Torheit“ aufgibt, dann verliert sie ihre Existenzberechtigung, dann gibt sie sich selbst auf.
(Stephan Holthaus)

Viele Christen machen sich viel mehr Gedanken darüber, was die Welt meint, als darüber, was Gott sagt. Die Gemeinden sind oft so vertieft darin, den Nichtchristen zu gefallen, dass sie ihre vornehmste Pflicht, nämlich Gott zu gefallen, völlig vergessen. Spurgeon sagte: „Ich fürchte, es gibt etliche, die predigen mit der Absicht, die Leute zu amüsieren…..Aber Paulus war nicht darauf aus, den Menschen zu gefallen und große Massen an sich zu locken.“
(John McArthur)

Die biblische Botschaft kann nicht den Wünschen der Hörer angepasst werden. Genau so wenig will sie amüsieren oder den Leuten Selbstzufriedenheit vermitteln. Biblische Predigt muss die Wahrheit Gottes hoch halten und ihr Gehör verschaffen. Die Botschaft selber darf nicht im Geringsten verändert oder verkürzt werden.
(John McArthur)

Die Menschen wollen gern das Alte drangeben und etwas Neues haben. Aber für gewöhnlich hat sich in der Theologie herausgestellt, dass das Wahre nicht neu und das Neue nicht wahr ist.
(John McArthur)

Warum wollen sie die gesunde Lehre nicht ertragen? Sie wollen sich nichts sagen lassen. Sie wollen nicht überführt werden. Sie wollen unterhalten sein. Sie wünschen eine Predigt, die in ihnen angenehme Gefühle weckt. Sie wollen sich wohlfühlen. Sie wollen, dass ihre Ohren gekitzelt werden mit Anekdoten, Humor, Psychologie, anregenden Lesungen, positivem Denken und Selbstbeweihräucherung. Kurze Predigten sollen ihr „Ich“ massieren mit freundlichem Geplauder, dem man allezeit zustimmen kann. Biblische Zurechtweisung, Strafe und Ermahnung werden für unerträglich gehalten. Denn die göttliche Wahrheit kitzelt die Ohren nicht, sie schlägt dagegen, dass sie brennen.
(John McArthur)

Die Wahrheit der Schrift ist beeinträchtigt, wenn sie nicht mehr im Mittelpunkt steht. Wenn, um die Freundschaft der Welt nicht zu gefährden, harte Wahrheiten unterschlagen werden, wenn seichte Vergnügungen die gesunde Lehre verdrängen und wenn man sprachliche Akrobatenstücke aufführen muss, um schwierige biblische Wahrheiten zu umgehen. Die Absicht, es dem Suchenden gemütlich zu machen, ist unvereinbar mit der biblischen Lehre. So wird die biblische Botschaft durch diese Philosophie unvermeidlich verbogen. Und was ist mit den Gläubigen, die doch Nahrung bekommen müssen? Die direkte, ganz normale Verkündigung der Wahrheit ist wichtiger, als dass sich „Entkirchlichte“ wohlfühlen.
(John McArthur)

Der Apostel Paulus ging mit den Ungläubigen keine Kompromisse ein. Er schloss mit den Feinden Gottes keinen Frieden. Er sagte: „Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte!“ Gott hatte ihn berufen und ausgesandt. Paulus war kein Händler oder Marktschreier, sondern ein göttlicher Bote. Er hat seine Botschaft nicht angepasst, um seinen Hörern gefällig zu sein, und das gewünschte Echo zu erzielen. Sein Leben beweist zur Genüge, dass er seine Botschaft nicht den Hörerwünschen angepasst hat. Und die persönlichen Leiden, die er um seines Dienstes willen ertrug, zeigen gerade nicht, dass er etwas falsch machte, sondern dass alles ganz in Ordnung war.
(John McArthur)

Das große Wunder der Erlösung besteht nicht darin, dass wir Christus annehmen, sondern dass er uns annimmt. Wir würden ihn nie von uns aus lieben. (1. Joh.4,19). Die Errettung vollzieht sich, wenn Gott ein Herz verändert und sich der Ungläubige von der Sünde zu Christus kehrt. Gott versetzt den Sünder aus der Macht der Finsternis in das Reich des Lichtes. (Kol.1,13). So kommt dann Jesus, um durch den Glauben in unseren Herzen zu wohnen. (Eph.3,17). Die Errettung ist also nicht in erster Linie die Entscheidung des Sünders für Christus, sie ist vor allem Gottes souveränes Werk. Er gestaltet den Einzelnen um.
(John McArthur)

Samen ist ein passendes Bild für das Evangelium. Man kann ihn nicht produzieren. Wer das Evangelium ausbreitet, kann nur nehmen, was schon früher ausgesät wurde und Frucht getragen hat, um es erneut auszustreuen. Gott hat uns nicht berufen, unseren eigenen Samen, unsere eigene Botschaft zu produzieren. Sein Wort ist der einzige gute Samen. Wer versucht, ohne das Wort Gottes zu evangelisieren, bringt nichts Gutes hervor.
(John McArthur)

Das Gleichnis vom Weizen und Unkraut wird oft gründlich missverstanden. Es wird deutlich gesagt, dass der Acker die Welt ist. Trotzdem sehen viele in dem Acker die Kirche. Für sie bedeutet das Gleichnis, es seien falsche Elemente in der Kirche und Gott erlaube ihre Duldung, bis der Herr und die Engel im Endgericht die falschen und die wahren Christen trennen. Aber dieses Gleichnis lehrt nicht, Christen sollten Ungläubige in ihrer Gemeinschaft dulden. Wir dürfen nichts mit falschen Lehrern und solchen zu tun haben, die den Glauben nur heucheln. (2.Joh.9-11). Uns ist eindeutig aufgetragen, solche Einflüsse aus der Gemeinde zu entfernen.(1.Kor.5,2.7). Dieses Gleichnis enthält Verhaltensmaßregeln für die Gemeinde in dieser Welt, nicht einen Freifahrschein für die Welt in der Gemeinde. Die Botschaft von dem Weizen und dem Unkraut lautet einfach: Gott erlaubt nicht, die Ungläubigen mit Gewalt loszuwerden. Vielmehr sind wir als Botschafter Christi ausgesandt, um seine Gnade und Barmherzigkeit kund zu tun. Uns ist befohlen, das Evangelium zu predigen, aber wir sind nicht Gottes Henker. Endgültiges Gericht und Vergeltung ist Sache des Herrn und seiner Engel.
(John McArthur)

Die moderne Evangeliumsverkündigung lockt die Menschen auf einen Irrweg. Sie verheißt einen wunderbaren, bequemen Plan für unser Leben und unterschlägt das Ärgernis des Kreuzes. Obwohl sie Jesus als den Weg, die Wahrheit und das Leben präsentiert, verschweigt sie den schmalen Weg und die enge Pforte. Sie redet von der Liebe Gottes, aber nicht von seinem Zorn. Sie ist voll Liebe und Verständnis, aber man hört nichts von einem heiligen Gott, der die Sünde hasst. Sie ist zu einer Botschaft geworden, die leichthin Errettung verheißt und zu hastigen Entscheidungen auffordert. Nicht selten ist das alles mit falschen Versprechungen von Gesundheit, Glück und Wohlstand verbunden. Doch ist das nicht das Evangelium Jesu Christi.
(John McArthur)

Vieles bei der modernen Evangelisation gleicht dem Bauen auf Sand. Da wird sich keine Zeit gelassen, von der Sünde zu überführen, keine Möglichkeit zu tiefer Buße eingeräumt, und niemand erhält die Chance, zu verstehen, warum wir unser Verlorensein begreifen müssen. So kann der Heilige Geist sein Werk nicht tun. Es gibt einige, die sagen, sie seien errettet, bevor sie auch nur im Geringsten ihr Verlorensein empfunden haben. Sie haben gehört, aber sie gehorchen nicht. Sie haben auf falschen Grund, auf Treibsand gebaut.
(John McArthur)

Biblische Aussagen werden verdiesseitigt. Der Friede der Welt wird plötzlich so wichtig, dass der Friede mit Gott aus dem Blickfeld gerät. Das Vorletzte wird zum Letzten erklärt, doch dabei geht das Letzte verloren. Von Gott wird zwar noch geredet, jedoch kommt ihm kaum mehr als die Rolle eines Zuschauers bei den menschlichen Friedensbemühungen zu. Das Friedensreich wird hier auf dieser alten Erde von einer vereinigten Menschheit selbst aufgebaut. Der Mensch soll durch seine „moralische Anstrengung“ das vollbringen, was man von Gott nicht mehr erwartet. Die christliche Wahrheit wird verwässert. Man will nichts mehr davon hören, dass Jesus Christus beansprucht, die Wahrheit in Person und der einzige Weg zu Gott, dem Vater, zu sein. Um des politischen Friedens willen ist man der Ansicht, die Einheit der Menschen der christlichen Wahrheit überordnen zu müssen. Die Grenzen zwischen den Religionen sollen fallen. Jesus soll nur noch als ein Religionsstifter unter vielen gelten, aber nicht als Gottes einziger Sohn und Erlöser. Sein Absolutheitsanspruch soll der erstrebten Vereinigung der Menschheit und dem daraus erhofften Weltfrieden nicht im Wege stehen. Der Friede mit Gott geht verloren. Frieden mit Gott schließt das Ernstnehmen seines Willens und seiner Gebote ein. (Jes.48,18). Wer das grundlegende erste Gebot übertritt, kann keinesfalls mit Gottes Frieden rechnen, auch nicht mit einem dauerhaften irdischen Frieden; höchstens mit einem kurzlebigen Scheinfrieden. In der gesamten biblischen Heilsgeschichte wird deutlich, dass das Volk Gottes den wahren Frieden mit seinem Herrn immer dann verloren hatte, wenn es meinte, mit Vertretern heidnischer Religionen paktieren zu müssen.
(Lothar Gassmann)

Wer hält noch an der Wahrheit fest? Wer verteidigt noch die Grundfesten des Christentums? Wer kennt sie überhaupt noch? Etwa die sogenannten Evangelikalen, die der Generalsekretär der Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, als „radikal evangelisch“ bezeichnete? Wohl kaum, denn sie lassen sich selbst immer mehr ökumenisch einbinden und verlieren dabei an Kontur und Überzeugungskraft.
(Hans-Werner Deppe)

Seit Jahren werden immer mehr Schleusen für das Salzwasser charismatischer Irrlehren geöffnet, so dass dieses Wasser gutes evangelisches Land überschwemmt und verdirbt. Eine Hauptschleuse für dieses Salzwasser charismatischer Irrlehren ist die Zeitschrift „Aufatmen“. Seit Jahren macht „Aufatmen“ selbst extremste Charismatiker salonfähig (Walter Heidenreich, Robert Schuller, Peter Wenz, Anselm Grün u. a.)
(Hans-Werner Deppe)

Viele konservative Evangelikale verlassen fast geräuschlos ihre Gemeinde. Sie sprechen eine innere Kündigung aus und ziehen sich still zurück. Sie können und wollen die Ökumenisierung und Charismatisierung und anderes nicht mehr mittragen. Als Gründe werden gemäßigte Bibelkritik, erlebnisorientierte Gottesdienste und ungute Einheitsbestrebungen genannt. Sie wollen mit der Ökumene nichts zu tun haben, ebenso wenig mit Homo-Segnungen, Frauen-Ordination oder einem Show-Programm im Gottesdienst. Sie würden lieber heute als morgen ihre Gemeinden deshalb verlassen. Aber wohin sollen sie gehen? Wo sind die bibeltreuen Gemeinden, in denen nicht nur klares Wort Gottes gepredigt, sondern auch mit Liebe gelebt wird?
(Hans Werner Deppe / Lothar Gassmann)

Wer den lebendigen Christus hat, der wird in die Heiligung geführt – oder er hat eben Christus nicht!
(Siegfried Kettling)

Wir haben keine Leiter, in Gottes ewigen Ratschluss einzusteigen, das ist „verstiegen“. Wir haben kein Maß, Gottes ewige Gedanken zu messen, das ist „vermessen“. Nein, Gott ist Gott, und er hat sich vor uns nicht zu rechtfertigen! Unsere Theologie ist nicht die der Geheimräte Gottes, sondern der Kinder, die noch nicht am Ziel sind. Was wir als zwangsläufig logisch folgern, muss nicht die Logik der Ewigkeit sein. Wir können es nicht ergründen, wir können nur vertrauen.
(Siegfried Kettling)

Was braucht der Zeitgenosse? Das muss man ihn selbst am allerwenigsten und zu allerletzt fragen. Seit wann stellt der Patient die Diagnose anstelle des Arztes? Der Mensch hat nicht Fragen an Gott zu richten, er muss endlich entdecken, dass er der von Gott Gefragte ist, der dabei auf Tausend nicht Eins zu antworten weiß. Er soll endlich aufhören, von seinem Gottsuchertum zu reden – in Wahrheit flieht er doch vor Gott, ja er hasst ihn wie seinen ärgsten Feind. Mit Gott willst du in einen Dialog eintreten? Vermessenheit! Hier hat nur einer das Sagen!
(Siegfried Kettling)

Die Juden fragen nach Gerechtigkeit. Als Antwort hat Gott durch Karfreitag und Ostern die „Gottesgerechtigkeit“ aufgerichtet. (Rö.1,17). Die Griechen fragen nach Weisheit. Gott richtet in Jesus die „Gottesweisheit“ auf. (1.Kor.2,6-). Die Frommen erwarten Zeichen. Aber der sich selbst vergötternde Mensch richtet die Zeichen als Maßstab auf, an dem sich Gott gefälligst zu legitimieren hat. („Steig herab vom Kreuz, dann wollen wir glauben!“). Gott soll sich dem menschlichen Test unterwerfen. Gott setzt das Zeichen des Jona in die Welt, das Kreuzeszeichen.
(Siegfried Kettling)

Das Schiff, das sich Gemeinde nennt, treibt flott im Sog der Zeit.
Am Horizont ein Leuchtturm brennt, doch der ist fern und weit.
Die Nadel im Kompassgehäuse, weist längst nicht mehr nach Nord.
Das Logbuch fraßen die Mäuse. Die Seekarte flog über Bord.
Sie ändern die Farbe des Standers. Sie ändern den Kurs ohne Scheu.
Sie machen alles anders….
Ein anderer macht alles neu.
( fest und treu, Nr. 4/2006).

Wozu wir beten:
Wir beten nicht, um Gott zu informieren – denn das würde heißen, er weiß nichts.
Wir beten nicht, um Gott zu motivieren – denn das würde heißen, er will nicht.
Wir beten nicht, um Gott zu aktivieren – denn das würde heißen, er kann nicht.
Sondern wir beten, weil wir des Gesprächs mit dem Vater bedürfen, und um unseren Willen in seinen Willen zu legen. Aufgabe des Beters ist nicht, Gottes Pläne zu ändern, sondern ihn zu verherrlichen und ihm für diese Pläne zu danken.
(Siegfried Kettling/ John McArthur)

Wem vertraut und worauf baut mein Glaube? Kennzeichen des Glaubens ist, dass er gerade nicht bei sich selbst stehen bleibt. Christlicher Glaube sieht ganz und gar auf Christus und sein Tun zum Heil der Menschen. Aus Glauben leben heißt gerade nicht, aus der Kraft der eigenen frommen Anstrengung zu leben. Aus Glauben leben heißt: Leben in der Verbundenheit mit Christus, Leben im Aufsehen auf Jesus, Leben im Vertrauen auf seine Gegenwart und Gnade, Leben in der Zusage seiner Hilfe und Fürsorge, Leben in der Hoffnung auf sein Wiederkommen. Christlicher Glaube sieht weg von sich auf unseren Heiland und Erlöser Jesus Christus.
(Hansfrieder Hellenschmidt)

Christus hat uns gelehrt, dass kein Mensch zu ihm kommen kann, wenn ihn der Vater nicht zu ihm hinzieht. (Joh.6,44-). Gott errettet uns nicht, indem er unseren Willen überlistet. Er arbeitet mit ihm und gibt uns die Chance, eine Entscheidung zu treffen. Vielleicht haben wir mal den Satz gehört: „Nimm die Hände vom Steuer und lass Gott dran!“ Dabei wird unterstellt, dass Gott das Steuer übernimmt und uns lenkt, wenn wir das so wollen. Doch dieser Gedanke ist nicht biblisch. Wenn wir uns an Gott ausliefern, wird unser Wille dadurch nicht ausgeschaltet. Auch ein an Gott ausgelieferter Wille wird Kämpfe erfahren. Zum Glück hört der Heilige Geist nach der Bekehrung nicht mit seiner Arbeit am Willen eines Menschen auf. Er hilft uns, wenn wir eine Entscheidung treffen müssen.
(Erwin Lutzer)

Wie wurden wir erlöst? Indem wir uns auf den Tod Christi verließen. Wie empfangen wir die Kraft des Heiligen Geistes? Indem wir uns auf die Himmelfahrt Christi verlassen. Es kommt durch den Glauben. Durch den Glauben werden wir vom Heiligen Geist erfüllt, nicht durch ein besonderes Gefühl. Manche Christen denken fälschlicherweise, dieser Vorgang sei mit einem besonders erregenden Gefühl verbunden. Sie erwarten Wogen der Liebe, ein überwältigendes Gefühl des Friedens oder das Sprechen in fremden Zungen. Sie haben den aus dem Fleisch kommenden Wunsch, im Schauen und nicht im Glauben zu wandeln. Wir finden es schwierig, Gott beim Wort zu nehmen, und wie die Pharisäer bitten wir Gott um ein Zeichen, damit wir glauben können. Gott freut sich jedoch, wenn wir an ihn glauben, ohne seelische Krücken zu verlangen. So, wie wir täglich Gottes Verheißungen in Anspruch nehmen, unabhängig von Gefühlen, so können wir täglich die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, ebenso unabhängig von Gefühlen.
(Erwin Lutzer)

Als Gläubige müssen wir erkennen, dass wir von Gott angenommen sind, auch wenn unsere Gefühle uns oft etwas anderes sagen sollten. Wir leben das Leben eines Christen nicht durch Stimmungen, sondern durch den Glauben. Unser Wandel mit Gott hängt nicht davon ab, in welcher Stimmung wir morgens aus dem Bett steigen. Wenn wir unseren Gefühlen nachgeben, dann kommen wir beim Klingeln des Weckers nicht aus dem Bett. Es gibt Christen, die warten auf den magischen Augenblick, in dem ihnen nach Gehorsam, Bibellese und Hingabe an Gott zumute ist. Jeder von uns hat Pflichten, die ihm nicht passen. Wie kommen wir auf den Gedanken, dass wir warten sollten, bis uns danach ist? Christus war auch nicht danach gestimmt, am Kreuz zu sterben. Denken wir nur an Gethsemane! Doch er schreckte nicht zurück, weil er gehorsam war, ja gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Jesus wusste, dass sich nach dem Gehorsam die Freude einstellt. Wir meinen, wir müssten in der rechten Stimmung sein, um Gott zu gehorchen. Doch es gibt keine Freude, solange es keinen Gehorsam gibt.
(Erwin Lutzer)

Wenn eine örtliche Gemeinde lebendig und wirksam sein will, muss sie in Bezug auf wesentliche Lehrfragen mit einer Stimme reden. Die Lehre darf nicht als Menü angeboten werden, von dem man sich aussuchen kann, was einem behagt. Es muss Einheit in der Lehre herrschen, eine Einheit, die klar, völlig und einzig auf Gottes inspiriertes Wort gegründet ist.
(A, W. Tozer)

Wenn jemand 4000 Klaviere hätte, und er alle eins auf das andere stimmen wollte, könnte das nie gelingen. Wenn er aber eine Stimmgabel zu Hilfe nähme, könnte er mit Erfolg alle Klaviere auf diese Stimmgabel hin stimmen. Die eine Stimmgabel, auf die alle Gläubigen hin gestimmt sind, ist der Glaube, die Wahrheit des Evangeliums.
(A. W. Tozer)

Leider wird das sorgfältige, durchdachte und genaue Auslegen des Wortes Gottes mehr und mehr abgewertet. Es wird subjektiven Erlebnissen der Vorrang gegeben. Das hindert oft das Wachsen im Glauben. Geistliche Veränderung und Wachstum kommt nicht durch Erlebnisse, sondern durch Gottes Wort. Es besteht die Gefahr, Erlebnisse und Erfahrungen an die erste Stelle zu setzen. Die biblische Reihenfolge: Gottes Wort geht voran, dann kommen der Glaube und zuletzt die Erfahrung.
(A. W. Tozer)

Bei dem Versuch, den empfundenen Bedürfnissen der Nichtchristen entgegenzukommen, haben viele Gemeinden ihre Gottesdienste radikal umgestaltet. Beinahe alles ist da zu finden: moderne weltliche Musik, Anspiele, Komödien, Tanz, Zaubertricks, alles, außer gesunden biblischen Predigten und Anbetung Gottes. Die Umgestaltung des Gottesdienstes zu einem evangelikalen Kleinzirkus führt unweigerlich zur Abwertung der Anbetung. Anbetung passt nicht in einen Gottesdienst, der darauf abzielt, unbekehrte Sünder zu unterhalten. Wenn die Gemeinde zusammenkommt, soll sie Gott preisen und anbeten, nicht Ungläubige unterhalten.
(A. W. Tozer)

„Im Auslegen seid frisch und munter, legt ihrs nicht aus, so legt was unter!“ (Goethe)

Das beginnt schon beim fromm-erbaulichen Umgang mit der Bibel. Oft ist dabei die erste Frage: „Was sagt dieses Wort mir?“ anstatt zu fragen: „Was sagt dieses Wort?“…Das Gotteswort selbst in seiner Würde wird aus dem Zentrum gerückt, und dafür schiebt sich der fromme Mensch mit seiner Erwartung an den Text in den Mittelpunkt…Vielleicht sagt mir dieser Text dies, dem nächsten das und dem übernächsten noch etwas anderes. Das Bibelwort wird zum Orakel, das jeder nach Belieben deutet. Der Subjektivismus hat Einzug gehalten! Gott und seinem offenbarten Wort wird so allerdings die ihm gebührende Ehre versagt! Die erste Frage muss sein: „Was sagt der Text an sich?“, – und dann kann gefragt werden: „Was bedeutet das nun für mich?“
(Helge Stadelmann)

Die beste Voraussetzung dafür, Mitarbeiter Jesu sein zu können, ist die Hilflosigkeit, das Wissen darum, dass ich nichts weiß, nichts kann und nichts bin. Gott liebt die leeren Hände und die leeren Herzen. Solche geistliche Armut darf aber nicht mit Resignation verwechselt werden. Davon haben wir genug in unseren Tagen. Viele haben sich entmutigen lassen und die Waffen gestreckt. „Man kann halt nichts machen.“ Geistliche Armut weiß zwar darum, dass wir nichts machen können. Sie weiß aber ebenso, dass unser Herr alles kann.
(F. Böker)

Die Gemeinschaftsbewegung befindet sich heute in einer Krise. Es ist eine Krise des Glaubens und des Lebens, hervorgerufen durch Anpassung an den Zeitgeist. Die Wurzel ist ein unklares Verhältnis zur Heiligen Schrift. (Bibelkritik). Je mehr das Vertrauen in die Bibel schwindet, desto mehr hört die Gemeinschaftsbewegung auf, Licht und Salz zu sein. Umso mehr wird sie lau werden und der Herr wird sie – wie die Gemeinde in Laodizea – ausspucken aus seinem Mund. Oder die Gemeinschaftsbewegung kehrt um und nimmt die Heilige Schrift und das Erbe der Väter ernst. Das wird sicherlich nicht der Weg der Mehrheit innerhalb der Gemeinschaftsbewegung sein, aber es ist der schmale Weg. Und die „kleine Schar“ hat in der Endzeit eine besondere Verheißung: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“
(Lothar Gassmann)

Wir sollten wieder umkehren zum unfehlbaren und irrtumslosen Wort Gottes in Gestalt der Heiligen Schrift. Wir sollten nichts zur Bibel hinzufügen und nichts von ihr wegnehmen. Wir sollten jegliche Form von Bibelkritik wie der Infragestellung und Verkürzung des Wortes Gottes vermeiden. Wir sollten nicht so tun, als akzeptierten wir die Bibel als Gottes Wort, wenn sie uns etwas für unser Leben und unseren Glauben zu sagen hat, aber in allen anderen Fragen (Geschichte, Naturwissenschaft, Schöpfung) sei sie ohne Kompetenz. Sicherlich möchte die Bibel kein Naturkundebuch oder Geschichtsbuch im geläufigen Sinne sein. Aber wo sie etwas über die Natur und die Geschichte berichtet (und das ist sehr viel!), da ist sie genauso von Gott inspiriert wie in anderen Fragen und somit ohne Irrtum und Fehler.
(Lothar Gassmann)

Wir Gemeinschaftsleute sollten Acht geben, dass wir im ökumenischen Zeitalter nicht einen anderen Christus annehmen, etwa den Christus der Hostie. Wir sollten auch keinen Christus verehren, der eine kosmische Kraft ist oder uns in mystischer Weise in einer Ikone begegnet. Und vor allem keinen Christus, der in einer Linie mit Show-Unterhaltern und Lachkünstlern zitiert wird. Denn dies ist nicht der biblische HERR Jesus Christus, sondern eine von Menschen erfundene irdische Gestalt. Bewahren wir doch als Gemeinschaftsleute die Ehrfurcht vor dem heiligen allmächtigen Gott!
(Lothar Gassmann)

Wir sollten mit der biblischen Erkenntnis Ernst machen, dass der Mensch nicht aufgrund seiner eigenen Werke gerettet wird, sondern allein aufgrund der Gnade und Barmherzigkeit Gottes durch die Erlösung Jesu Christi, die der bußfertige Sünder im Glauben erfasst. Gute Werke sind nicht Vorraussetzung der Errettung, sondern deren geschenkte und notwendige Folge. Das schließt Werkheiligkeit ebenso wie die Vernachlässigung guter Werke und die „billige Gnade“ aus. Selbstgemachte Vollkommenheit als auch Freizügigkeit und Zügellosigkeit sind unbiblisch und von Übel.
(Lothar Gassmann)

Wir sollten zurückkehren zu der Erkenntnis und dem Vertrauen, dass Gott die Macht hat, durch sein bibeltreu verkündigtes Wort Menschen zu bekehren. Wir sollten keine Methoden in Gottesdienst und Evangelisation verwenden, die von diesem Wort ablenken oder in Widerspruch zu ihm stehen.
(Lothar Gassmann)

Wir sollten daran festhalten, die Wahrheit in Liebe zu sagen und aus Liebe die Wahrheit nicht zu verschweigen. Tendierte man früher eher zur „Wahrheit ohne Liebe“, so ist in unserer harmoniebedürftigen Zeit das Pendel stark in die entgegengesetzte Richtung ausgeschlagen. „Um der Liebe willen“ wird fast jedem recht gegeben und die Wahrheit verschwiegen. Diese Tendenz macht auch vor der Gemeinschaftsbewegung nicht Halt. Wer sich auf Gottes Wort beruft und es wagt, Irrlehren und Missstände beim Namen zu nennen, wird auch in Gemeinschaftskreisen schnell als „Friedensstörer“ und „Querulant“ gebrandmarkt. Können wir die Wahrheit nicht mehr ertragen? Wir haben doch die Heilige Schrift, die uns in den grundlegenden Fragen klare Wegweisung gibt! Wenn wir es nicht mehr wagen, uns auf die Bibel zu berufen, geben wir nicht nur die Wahrheit, sondern den Herrn selber preis!
(Lothar Gassmann)

Wir sollten in froher Erwartung der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus entgegensehen und bereit sein für sein Reich. Die Zeichen mehren sich, dass der Herr bald wiederkommt und seine Gemeinde heimholt. Wir sollen allerdings nicht in den Fehler verfallen, das Datum seiner Wiederkunft berechnen zu wollen. Alle, die das versucht haben, die haben sich geirrt. Lasst uns vielmehr wachsam sein und noch vielen das Evangelium weitersagen.
(Lothar Gassmann)

Man greift zu einem besonderen Effekt, um die Leute in eine evangelistische Veranstaltung zu locken, etwa indem man einen prominenten Menschen einlädt, sei er Sportler, Künstler oder Politiker. Er soll die Leute anziehen, natürlich nur, damit sie im Anschluss an seinen Beitrag das Evangelium hören sollen. Also: Erst der Promi als Lockvogel, dann die Predigt als Zugabe. Die Rechnung wird nicht aufgehen. Zwar werden die Menschen kommen, denn wann hat man schon einen berühmten Menschen in einer christlichen Veranstaltung! Aber wenn die Erwartungen einmal auf das gerichtet sind, was groß ist vor der Welt, und man sich in dessen Licht sonnt, wird das biblische Evangelium kaum eine Chance haben. Nicht, dass sein Licht kleiner wäre, aber es ist ganz anders.
(Bernhard Kaiser)

Evangelisation, die ewigkeitsbeständige Rettung von Sündern bewirken will, ist angewiesen auf das souveräne Erlösungshandeln Gottes. Und Gott teilt uns in der Bibel mit, dass er dieses Erlösungshandeln durch das Instrument seines Wortes praktiziert. Daher ist Evangelisation auf die getreue Weitergabe dieses Wortes angewiesen.
(Wolfgang Nestvogel)

Da sagt mir neulich einer:
„Es geht um Jesus Christus. Es geht nicht um die Bibel.“
Er meint, ich solle die Bibelfrage zurückstellen und auf sich beruhen lassen. Ja, es geht um Jesus Christus, aber den Jesus Christus der Bibel! Es geht nicht um irgendeinen Christus. Mit einem selbstgemachten Christus kommt man überall durch, auch im Islam! Es geht auch heute um den Jesus Christus der Bibel. Wer von der Bibel etwas abstreicht und sich sein Jesus– und Christusbild nach seinen Ideen, nach seinen Empfindungen, nach seinem Erleben oder nach seiner Vernunft und seinem Verstand zurechtmacht, kommt überall unangefochten durch, im Westen und im Osten, in der Kirche und im Staat, in der Gemeinschaft und in der Ökumene! Wer aber den Jesus Christus der Bibel predigt, gerät in Auseinandersetzungen. Es geht um Jesus Christus, den Jesus Christus der Bibel! Es geht um die Bibel.
(Heinrich Jochums)

Wir können uns auf unsere Bibel verlassen, unter allen Umständen, auch auf unsere Bibel, wie wir sie heute haben. Das größte Wunder der Bibel aber ist, dass wir in ihr Jesus selber finden dürfen. Jesus sagt: „Ihr suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist es, die von mir zeuget.“(Joh.5,39) Wir glauben, bezeugen und preisen die Wunder an seinem Gesetz, an seinem Wort, an seiner Bibel. Die Bibel selbst bezeugt uns diese Wunder, und der Heilige Geist, der in der Bibel zu uns redet, bestätigt uns die Wunder in unserem Herzen.
(Heinrich Jochums)

Wir bleiben bei dem Wort. Wenn wir uns nicht mehr auf die Worte der Bibel verlassen können, können wir uns auch nicht mehr auf die Sätze der Bibel verlassen. Wenn wir uns nicht mehr auf die Sätze der Bibel verlassen können, können wir uns auch nicht mehr auf die biblischen Geschichten verlassen. Wenn wir uns nicht mehr auf die biblischen Geschichten verlassen können, können wir uns auch nicht mehr auf die Geschichte des Lebens Jesu verlassen. So können wir uns erst recht nicht mehr auf die Worte Jesu verlassen. Eins hängt hier mit dem anderen aufs engste zusammen.
(Heinrich Jochums)

 

Gemälde Michael Willfort

 

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Thema: Denke einmal nach!

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