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194. Wer ist Gott?

Freitag, 31. Dezember 2010 | Autor:

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Wer ist Gott?

Unter »Gott« versteht man allgemein ein undefinierbares »höheres Wesen«, eine fiktive (erdichtete) Vorstellung, eine numinöse (gestaltlose, göttliche) Macht. Man meint, Gott sei der Urgrund des Seins, die Ursache der Natur. Im Polytheismus (Vielgötterei) spricht man von einer mütterlichen Erdgöttin, von Kriegsgöttern, von Liebes- und Rachegöttern. Das alles sind erdachte, erwünschte oder gefürchtete menschliche Götter. Diese Vorstellungen von Gott haben mit dem Gott der Bibel nichts zu tun. Im zweiten biblischen Gebot heißt es:
»Du sollst dir von Gott kein Bild machen, das dem Menschen oder menschlichen Vorstellungen entspricht« (2. Mose 20:3).

Zu den Vorstellungen gehört auch die Ansicht, Gott sei die höchste Intelligenz. Intelligenz bedeutet: zwischen den Zeilen lesen zu können, Durchblick zu haben, die Zusammenhänge einer Sache zu erfassen – das alles kann ein intelligenter Mensch. Gott aber muss nicht etwas Vorfindliches entschlüsseln, denn er hat das Vorfindliche geschaffen.

Wer ist Gott?

Kein Mensch kann sich den wahren Gott ausdenken oder vorstellen; er ist auch nicht mit unserem Verstand zu ergründen. Gott ist nicht vom Erfassungsvermögen unserer Sinne und Intelligenz abhängig. Ein Gott, dessen Sein oder Nichtsein vom Menschen und dessen Anerkenntnis abhinge, wäre nicht Gott, sondern Mensch.
Alle unsere Wissenschaft ist der Zeitlichkeit und irdischen Räumlichkeit verhaftet. Gott aber steht über Raum und Zeit. Paulus, der Apostel Jesu schrieb (1. Timotheus 6:16): »Gott wohnt in einem unzugänglichen Licht.«

1. Gott offenbarte sich in seiner Schöpfung: Hier sind seine Werke ablesbar. In der Schöpfung zeigt Gott seine Größe. Im Makro- und Mikrokosmos, von dem Sonnensystem bis zu den Atomen können wir Gottes Größe und eine erstaunliche Ordnung feststellen; keiner kann hier vom Zufall oder einer anonymen Natur sprechen.

Ein Beispiel aus dem Makrokosmos:

Es gibt ca. 10 Milliarden Milchstraßen oder Galaxien. Unsere Milchstraße hat einen Durchmesser von ca. 110 000 Lichtjahren und besteht aus ca. 200 Milliarden Sternen.

30 000 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße entfernt, befindet sich ein kleiner Stern: unsere Sonne. Auf sie entfallen 99,9% der Masse unseres Sonnensystems. Auf die 9 Planeten mit ihren Monden entfallen also nur 0,1%! Und unter diesen 9 Planeten befindet sich unsere Erde. Das Licht der Sonne ist zu uns 8 Minuten unterwegs. Die nächste Sonne, Alpha Centauri, zieht ihre Bahn 4 Lichtjahre von uns entfernt. Eine Apollo-Rakete würde 1.220.000 Jahre brauchen, um sie zu erreichen. Wenn Gott irgendwelche Sterne wegnähme, wir würden es kaum merken, da ihr Licht noch Jahrmillionen unterwegs wäre.
Unser Sonnensystem dreht sich um die Mittelachse der Milchstraße in einer Geschwindigkeit von 260 km in der Sekunde … Mitten in dieser rasenden Geschwindigkeit: der winzige Mensch, von dem es in Psalm 8:4 heißt:
»Wenn ich die Himmel sehe – deiner Finger Werk – was ist der Mensch, dass du, Gott, seiner gedenkst und dich seiner annimmst?«

In einem Kinderlied steht: »Weißt du wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? Gott, der Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet. Kennt auch dich und hat dich lieb!«

Wilhelm Hey schrieb dieses Lied 1837 aufgrund von Jesaja 40:26: »Mit wem wollt ihr mich, Gott, vergleichen? Hebt eure Augen in die Höhe und seht: Wer hat dies geschaffen? Er ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlet!«

Die Größe der Schöpfung Gottes ist unauslotbar – und dennoch hat der winzige Mensch in den Gedanken Gottes, in seinem Herzen einen Platz!

Ein Beispiel aus der Mikrowelt:

Das derzeitige, in den Bibliotheken der Welt in Büchern gesammelte Wissen kann man in Chips speichern; das ergäbe 1018 Bit. Könnte man diese Menge in DNS-Moleküle speichern, so genügte dazu ein Hundertstel des Volumens eines Stecknadelkopfes. Wollten wir die Informationen eines DNS-Moleküls in Bit-Chips ausführen, so benötigten wir einen Stapel von der Erde bis zum Mond. Welche Informationen stecken in einer einzigen DNS-Zelle, die so groß ist wie eine Stecknadelspitze! Und wir kennen nur einen Bruchteil der Informationen.
Wie töricht ist es zu behaupten, die Schöpfung stünde unter dem Vorzeichen des Zufalls oder Selbstentwicklung.

2. Gott offenbart sich in seinem Wort: In der Bibel gibt er uns seinen Willen bekannt und seine Geschichte mit der Menschheit. Auch dieses göttliche Wort wagt der Mensch infrage zu stellen. Man setzt die Bibel nicht-christlichen Texten und Märchen gleich.

3. Gott offenbarte sich in Christus: In Jesus zeigte er uns sein Wesen und seine Liebe zu uns. Jesus ist die unüberbietbare, einzigartige Selbsterschließung Gottes. Jesus ist die dem Menschen zugekehrte Seite Gottes.
Ein Jünger Jesu bezeugte (Johannes 1:1 und 14 u. 18):
»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott. Und das Wort nahm Menschengestalt an und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des einzigartigen Sohnes vom Vater. Niemand hat Gott je gesehen – der Einzigartig-Geborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist – der hat ihn uns verkündigt.«

4. Gott offenbarte sich im Heiligen Geist: In seinem Heiligen Geist schenkt uns Gott seine Nähe. Der Heilige Geist ist die unsichtbare Gegenwart Gottes und eine Leben weckende und Leben verändernde Kraft.

Wer ist Gott?

In der Bibel sagt er uns Gültiges und Verlässliches über sich. Zum Wesen der Offenbarung gehört Gottes Selbstmitteilung:
– Gott ist ewig; d.h. er ist ohne Anfang und Ende, weder Raum noch Zeit unterworfen. »Ehe denn die Erde wurde und das Weltall ,kreiste‘ (so wörtlich), bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit« (Psalm 90:2).

– Gott ist Geist; d.h. er gehört nicht unserer Materie an.

– Gott offenbarte seinen Namen: »Jahwe«; d.h. »Ich bin da!« – »Ich bin dir nah, näher als Not und Tod.«

– Gott ist heilig; vor ihm hat nichts Unreines und keine Finsternis Raum.

– »Ich bin der Herr, dein Gott!« So stellte sich Gott im ersten Gebot vor: Das ist ein göttliches Postulat; darüber gibt es keine Diskussion.

– Aus höchstem Mund erfahren wir, wer Gott ist: »Ich bin, ehe denn ein Tag war« (Jesaja 43:13).

– »Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott« (Jesaja 44:6).
Kein Begriff fasst das Wesen Gottes in seiner Fülle – er ist unendlich mehr! Gott ist größer als seine Äußerungen dem Menschen gegenüber. Wer Gott letztlich ist, das bleibt noch ein Geheimnis; das ist uns verborgen. Wir können noch nicht einmal eine Zeit ohne Anfang und Ende denken!

Gott schuf auch alles aus dem Nichts (Hebräer 11:3); er gebrauchte dazu noch nicht einmal Materie. – Christen werden staunen, wenn sie in der Ewigkeit Gott sehen werden, wie er ist. (1. Johannes 3:2)

Und von Christus wissen wir, was er über sich sagte:
»Ich und der Vater sind eins. Ich bin das A und das O, spricht Gott, der Herr, der da war, der da ist und der da kommt: der Allmächtige.« (Johannes 10:30; Offenbarung 1:8)
»Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, außer durch mich« (Johannes 14:6).
»Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt« (Johannes 11:25).
Von höchster Instanz, von Gott selber, erfahren wir auch, wer Gott uns gegenüber sein will:
»Und so spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Du bist in meinen Augen so wert geachtet – und ich habe dich lieb« (Jesaja 43:1,4).
Wer diese Aussagen Gottes verneint, muss sich Ersatzbilder schaffen: z.B. das Bild vom »lieben Gott«, einem Wunschbild, das im Härtetest des Lebens enttäuscht – oder das Bild vom drohenden Gott, einem Bild, das die Angst noch erhöht – oder das Bild eines Menschen, das den Menschen zu einem Gott erhebt. Im Mittelalter gab es die »Gott-Such-Bewegung«: man suchte einen gnädigen Gott – zur Zeit der Aufklärung gab es die »Gott-los-Bewegung«: man proklamierte den autonomen Menschen – heute befinden wir uns in der »Gott-Ersatz-Bewegung«: man macht sich einen Gott, wie er zu einem passt!
Der christliche Glaube lebt nicht von Gottesbildern, nicht von religiösen Vorstellungen, sondern vom Hören auf Gottes ewiges Wort.

Werner Penkazki

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