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223. Namen Gottes

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Namen Gottes

Als Gott Mose am brennenden Busch erschien und ihm den Auftrag gab, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen, fragte Mose: „Was soll ich Pharao und den Israeliten sagen, wer mich gesandt hat?“

Da antwortete Gott: „Eheje ascher eheje!“ Das heißt korrekt übersetzt „Ich bin der Dabeiseiende!“
Das aber ist kein Name. Damit wollte Gott sagen, dass sein Name jetzt nicht wichtig ist, so als wollte er zuerst unter Beweis stellen, dass er sein Volk mit starker Hand aus der Sklaverei Ägyptens befreien kann. Hier unterscheidet sich Gott von all den Göttern mit ihren künstlichen Namen, Namen die „leer wie Bohnenstroh sind“, wie der Begriff „Götze“ übersetzt werden kann.

JHWH – Später offenbarte Gott seinen Namen JHWH. Davon sind uns nur die vier Konsonanten jud-he-waw-he bekannt, d.h. die dazugehörenden Vokale weiß niemand mehr. Weil der Hohepriester nur ein Mal im Jahr ihn am Jom Kippur Versöhnungstag aussprach, geriet er in der Diaspora in Vergessenheit. Daher ist jede Ausspracheform Jahwe oder Jehova reine Spekulation. So wird bei den Juden der Name Gottes nur noch in Umschreibungen genannt.

ADONAI – Die Bezeichnung Adon ist HErr und Adonai ist die Pluralform für Hochwürden und bleibt daher Gott vorbehalten, sie ist mit dem griechischen Kyrios vergleichbar.

ELOHIM – Elohim ist die Pluralform von Eloha und bezeichnet Gott bzw. Götter als Gattung, denn Elohim ist kein direkter Name, sondern ein Sammelbegriff. Auto ist ein Sammelbegriff, Mercedes oder Opel dagegen ist der Name des Autos. Die Bibel bezeichnet aber mit Elohim nicht mehrere Götter. Daher heißt es im Schöpfungsbericht „Am Anfang schuf Elohim Himmel und Erde“. Es heißt hier nicht „schufen“, sondern Singular schuf (hebr. bara) – also kein Plural.

HaKADOSCH – HaKadosch heißt übersetzt „Der Heilige“ und ist eine der gebräuchlichsten Formen der Umschreibung des Namens Gottes. Nach einem Gespräch sagt man „ha-Kadosch-baruch-Hu – Der Heilige, gepriesen sei Er!“

HaSCHECHINA – Mit HaSchechina bezeichnet man die Gegenwart bzw. die „Einwohnung Gottes“. So wie Gottes Schechina allezeit bei seinem Volk war, des Nachts mit der Feuersäule und des Tages in der Wolke, so war Gottes Gegenwart im Tempel und mit seinem Volk in der Zerstreuung und in Auschwitz und ist auch jetzt alle Tage bei seinem Volk in Israel.

HaSCHEM – HaSchem heißt ganz einfach „Der Name“. Damit meint man den heiligen Namen Gottes, den man – auch wenn man ihn kennen würde – nicht aussprechen dürfte. Daher nur „Der Name“. Damit ist ausschließlich der Name Gottes gemeint.

SCHADDAI – Diese Umschreibung Gottes, auch El Schaddai genannt, heißt „(Gott), der Allmächtige“. Der Anfangsbuchstabe von Schaddai, das Schin, ist auf den Mesusot-Kapseln (5.Mose 6,4-9; 11,13-21) an den Türpfosten zu sehen.

ZeWA’OTH – Dieser Name ist mehr unter ZEBAOTH bekannt und bedeutet „HErr, der Heerscharen“. Vor dem Thron Gottes preisen die Engel Gott mit „Heilig, heilig, heilig ist der HErr Zebaoth, der HErr der Heerscharen“ (Jes. 6,3).

EL-OLAM – Damit wird Gott als „Gott der Zeitalter – Weltzeiten“ verherrlicht und somit liegt auch unsere Zeit in seinen Händen. Der Name sagt, dass Gott der HErr des Heilsplans ist.

Es gäbe noch viele Namen, die die Eigenschaften Gottes beschreiben, wie z.B. „Unser Vater“, „Unser Arzt“, „Mein Hirte“, „Mein König“. Doch diese hier sind die wichtigsten Namen. Schon in den Zehn Geboten warnt Gott, dass wir seinen Namen nicht missbrauchen dürfen, denn er wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht (2.Mose 20,7). Dennoch: ER ist allezeit für uns da!

NAI Ludwig Schneider

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Thema: Israel

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