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71. Die tollen Tage! Fastnacht-Karneval-Fasching

Sonntag, 7. Februar 2010 | Autor:

Aktuelles zum Thema Karneval

Jedes Jahr, wenn die sogenannte „närrische Zeit“ beginnt, fragen sich evangelische Christen: Wie sollen wir uns dem Karneval gegenüber verhalten?

Es ist darum gut, darüber einiges zu wissen:

Bis 1945 gab es in evangelischen Gegenden Deutschlands keinen Karneval. Er war nur rein römisch-katholischen Gebieten anzutreffen. Das hatte seinen Grund nicht in Unterschieden des Temperamentes oder völkischer Mentalität, sondern in der engen Verflochtenheit mit der katholischen Fastensitte: Teilnehmen am Karneval dürfen nur die, die am Aschermittwoch beichten, ein Fastenopfer bringen und in den darauf folgenden 40 Tagen eine strenge Fastensitte einhalten: carni vale dicere = dem Fleische Lebewohl sagen.

Die Ursprünge gehen auf den Vorderen Orient zurück: bei den Babyloniern, Hethitern, Phöniziern, Ägyptern waren es Fruchtbarkeitsriten zu Ehren der Götter. Die Griechen und Römer huldigten besonders dabei dem Gott des Weines (Baccnanalen). In Rom beging man Anfang Januar (Saturn) die Saturnalien: Ein Mann aus dem Volk wurde zum König gewählt; mit großem Prunk und Gefolge führte er Prozessionen auf Schiffswagen (=carrum navale) durch. Das waren auf Räder gesetzte geschmückte Schiffe. Die Rosenmontagsumzüge erinnern daran. – Auf diesen Schiffswagen in Rom wurden Bilder der Götter, nackte Statuen und leichte Mädchen mitgeführt. Gemeine Zoten und hässliche Lieder waren überall, besonders wenn der Wein am Abend floss, zu hören. Römische Bürger, die auf Ehre und Ruf ihrer Familien hielten, brachten ihre Frauen und Töchter während dieser Zeit aufs Land.

Für einen Christen war es damals (200, 300 n.Chr.) undenkbar, daran teilzunehmen. Er wäre sofort vom Abendmahl ausgeschlossen worden. Ein römischer Legionär, der Christ geworden war, wurde von seinen eigenen Soldaten im Jahre 303 n. Chr. hingerichtet, weil er ihre Wahl zum Prinzen Karneval abgelehnt hatte. Die katholische Kirche erklärte diesen Märtyrer Dasius heilig. Das wissen nur wenige Katholiken.

Als unter Kaiser Konstantin das Christentum Staatsreligion wurde, wurde der Karneval als heidnisch verbannt, und doch schlichen diese Sitten und Bräuche heimlich in die Kirche ein. Die römisch- katholische Kirche hat sich heftig dagegen gewehrt, war aber schließlich zu einem Kompromiss bereit: teilnehmen dürfe nur, wer 40 Tage vor Ostern eine Fastenzeit einhielte.

Das Erbe der römischen Legionäre aber blieb, besonders in Deutschland, in den Garnisonen Mainz  und Köln, auch als das Römische Reich durch die Völkerwanderung längst vergangen war.

Zu diesem römischen Heidentum gesellte sich das germanische, besonders das Maskentreiben.
Masken sollten Dämonen abschrecken. – Im Mittelalter machte der Karneval auch vor den Kirchentüren keinen Halt: Es gab Narrenmessen usw. Päpste erhoben schärfsten Protest. Innocenz lV. exkommunizierte alle Priester, die sich an solchen Festen beteiligten.

Was die römisch – katholische Kirche durch Kompromissbereitschaft nicht erreicht hatte, erreichte die Reformation innerhalb einer Generation. ln Augsburg, Lindau, Ulm, Nürnberg, Franken, Hessen, Sachsen, Brandenburg, in der reformierten Schweiz, bei den Hugenotten in Frankreich war der Karneval nicht anzutreffen. Der Faschingsprinz zog von Nürnberg nach München. Heute noch schütteln die Münchener über die Nürnberger den Kopf.
Nach 1945 kam der Karneval in alle evangelischen Gebiete. Glaubenslosigkeit, Gedankenlosigkeit und Sichtreibenlassen helfen mit, die alten Götter: Unzucht, Geldgier, Ehrsucht und Aberglaube wiederaufleben zu lassen. Leute aber, die zu Christus gehören, können das ganze Jahr über echt fröhlich sein. Sie brauchen dazu keinen Karneval. Die Freude, die sie durch die Erlösung von Süchten und Bindungen haben, veranlasst sie, echt zu feiern, weil die Zukunft für sie nicht grau und dunkel ist.

W. P e n k a z k i

„Die tollen Tage“
Fastnacht – Karneval – Fasching

Fastnacht, Karneval, Fasching sind schon lange zu einer riesigen Volksbewegung geworden. Ist alles nur ein „Mordsspaß“ oder steckt mehr dahinter?

Wie alles anfing: Schon im 13.Jahrhundert wurde das Kirchenvolk jährlich zu den „Fastnachtsspielen“ zusammengerufen. Man engagierte Bänkelsänger und Gaukler, die sich verkleideten und maskierten, um das sündige Treiben der gottlosen Menschen darzustellen. All das sollte eine abschreckende Wirkung haben. Es sollte den Unterschied aufzeigen zwischen dem Reich der Finsternis, in dem der Teufel regiert, und dem Reich des Lichtes, in dem Gott regiert. Doch mit der ursprünglichen Absicht war es bald dahin. Das Böse wirkte nicht abschreckend, sondern attraktiv. Menschen änderten ihr Leben nicht, sondern fanden allergrößten Spaß daran, einmal richtig sündigen zu dürfen. So entwickelte sich immer mehr ein Brauchtum, das Sünde, Unmoral, finstere Mächte verherrlicht, anstatt davor zu warnen. Daher wird auch verständlich, dass schreckliche, Furcht erregende Fratzen, Hexen, Teufel, Kobolde und andere Wesen aus der Finsternis mit großer Vorliebe in der Fastnachtszeit dargestellt werden. So verstehen wir auch, warum die Karnevalszeit „Narrenzeit“ genannt wird und die Teilnehmer „Narren“. Es sind die „Narren“ oder die „Toren“, die behaupten: „Es ist kein Gott!“(Psalm 14,1). So sagt es die Bibel, das Wort Gottes. Sie bezeichnet die Menschen als Narren, die auf ihrer Suche nach Glück und Befriedigung Gott und seine Gebote ignorieren. Tatsache ist, dass in den Karnevalswochen Witze und Albernheiten oft unter die Gürtellinie gehen, bis hin zur Gotteslästerung. Versteckt hinter einer Maske, angeheitert durch Alkohol, fallen die Hemmschwellen. Moralische Maßstäbe werden außer Kraft gesetzt. Natürlich nicht nur zur Faschingszeit. Doch wenn sich Menschen in die Sünde verstricken und durch ihr Reden und Tun ihren Schöpfer beleidigen, hat aller Spaß ein Ende!

Einer, der dabei war: Jahrelang feierte er sogar als Pfarrer Karneval in vollen Zügen. Doch dann löste er sich abrupt davon, weil er sein Leben neu zu Jesus Christus hin ausrichtete. „ Er erkannte: „ Und zwar genau in dem Moment, als ich mein Leben Jesus Christus anvertraute, sah ich schlagartig hinter die Maske der Fastnacht. Es geht dabei nämlich nicht(nur) um Moral, sondern um Gott. …..Karneval ist längst keine Frage mehr von anständig oder unanständig, sondern von Gottesdienst oder Götzendienst. Wobei die Götzen nicht einfach Sex oder Materialismus heißen, sondern Teufel und finstere Mächte. Die Grenze zum Okkulten ist bei Fastnacht auf vielen Gebieten und Bereichen längst überschritten“(Quelle: IDEA Spektrum 9/2000).

Da hört der Spaß auf! Unzählige stimmen ein, wenn gesungen und geschunkelt wird: „Wir kommen alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind….“ Keiner merkt den Betrug, denn gerade das Gegenteil ist wahr. Jesus Christus, der Sohn Gottes, sagt: „geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden“(Matthäus 7,13-14).

Himmel und Hölle sind Wirklichkeit. Bewusst oder unbewusst sehnen sich alle Menschen nach dem Himmel. Er ist ein Ort, an dem es kein Leid und keinen Tod mehr gibt, sondern nur vollkommene, unvergängliche Freude und Zufriedenheit. Aber niemand kommt automatisch dorthin, weil uns unsere Sünden den Eingang in den Himmel versperren. Wer nach dem Motto „Spaß um jeden Preis“ lebt und sich um Gott und seine Gebote nicht schert, der wird am Ende eine böse Überraschung erleben. Beladen mit unzähligen „kleinen und großen“ Sünden haben wir keine Chance, wenn wir vor Gott, unserem Richter erscheinen müssen. Dann wird die Hölle zur brutalen Realität. Das gilt für jeden Menschen, ob Karnevalist oder nicht!

Peter Bronclik

Thema: Religionen, Sekten und Aberglaube | Beitrag kommentieren

70. Wahrheit in einer Welt voller Lügen…

Donnerstag, 4. Februar 2010 | Autor:

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Wahrheit in einer Welt voller Lügen und Illusionen

Das Jahr 1989 wurde als das Wendejahr schlechthin gesehen. Die Macht der Sowjetunion brach zusammen. Die Berliner Mauer, das Symbol des Kalten Krieges fiel und jubelnde Massen feierten den Beginn eines neuen Zeitalters. Sicherlich hat jeder seine eigenen Bilder und Erinnerungen die er mit diesem Ereignis verbindet. Jahrzehntelange Unterdrückung und Propaganda wurden offensichtlich. Bürgerrechtler in den sozialistischen Staaten spürten den Sieg der Wahrheit über ein verlogenes System . Für Vaclav Havel, den tschechischen Philosophen und Anführer der samtenen Revolution war es der Wert der Wahrheit, der im Vordergrund stand. Er war überzeugt, dass die Wahrheit überleben würde. Eine ähnliche Motivation trieb Aleksandr Solschenizyn an.

In seiner Rede bei der Verleihung des Nobel-Preises sagte er:

„Ein Wort der Wahrheit wiegt mehr als die ganze Welt.“

Diese Einstellung befähigte ihn die Zensur des KGB offen attackieren und den Staatsterror durchzustehen. Für Solschenizyn, Havel und andere Regimekritiker gab es nur zwei Möglichkeiten: Einen bewaffneten Widerstand -angesichts der durch Atomwaffen und KGB abgesicherten Macht der Sowjetunion aussichtslos, oder aber ein konsequentes Festhalten am Glauben ans Überleben der Wahrheit, trotz Propaganda, Betrug und Terror. Es schien undenkbar, aber dieser Weg erwies sich als erfolgreich, am Ende waren sie die Sieger.

Die Gräueltaten die in den kommunistischen Lände stattfanden und der mutige Widerstand vieler Menschen wurden in den letzten Jahren noch genauer aufgearbeitet. Heute, beinahe 20 Jahre nach diesen Ereignissen scheint es aber so, als habe der Westen den Wert der Wahrheit vergessen und sich eine Welt geschaffen, die Wahrheit nicht mehr wertschätzt. Im Kino, in den Romanen und anderen bereichen der Pop-Kultur, aber auch in der akademischen Welt regiert längst die Postmoderne.

Die Wahrheit als etwas Absolutes und Objektives hat darin keinen Platz mehr. Alles kann beliebig interpretiert werden, oder aber es ist von der Gesellschaft konstruiert und wird benutzt, um gutgläubige Menschen zu unterdrücken.

Man kann dies anhand von Schiedsrichter illustrieren:

„Es gibt Abseits und kein Abseits und ich pfeife wie es ist.“
„Nein!“ sagt ein zweiter Schiedsrichter. „Das ist arrogant. Es gibt Abseits und kein Abseits und ich pfeife wie ich es sehe.“
Ein dritter sagt darauf: „Das ist auch nicht besser. Warum streiten? Lasst uns realistisch sein. Es gibt Abseits und kein Abseits aber es gibt sie nicht wirklich bis ich pfeife.“

Der erste Schiedsrichter hat eine traditionelle Vorstellung von Wahrheit, der zweite eine gemäßigt relativistische und der dritte ist radikal relativistisch oder postmodern, man kann die Wahrheit nicht herausfinden, wir schaffen sie uns selbst.

Die Frage lautet nicht mehr: „Ist es wahr?“, sonder „Wessen Wahrheit ist es?“ Alle Kulturen sind gleich und es keiner kann mehr Urteile fällen. Denn dabei setzt man ja seine eigenen moralischen Standards voraus. Zusammengefasst:

Die Wahrheit ist tot und Wissen ist nur noch Macht. Uns wird erzählt, man muss die Wahrheit nur etwas näher untersuchen und dann merken wir wie die Mächtigen uns durch ihre Konzepte von Glauben, Geschlechterrollen und sexueller Orientierung niederhalten.

Wer es anders sieht ist naiv, reaktionär oder intolerant.
Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wahrheit ist kein Mittel der Unterdrückung, sonder eines der wertvollsten Dinge die es gibt, ohne das wir nicht fähig sind sinnvoll zu kommunizieren oder überhaupt die Realität zu erfassen und darin zu leben.

Die Worte Jesu „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“, die er denen versprach, die an ihn glauben würden, sind für unsere Zeit der Manipulation durch die Medien, der Halbwahrheiten und Übertreibungen aktueller denn je. Wahrheit ist Freiheit. Konsequent nach Wahrheit zu streben, Wahrheit zu leben und die Wahrheit zu reden ist alles andere als einfach. Aber lassen wir uns von Solschenizyn anstecken, der in seiner Rede vor dem Nobel-Komitee sagte: „Lass die Lüge in die Welt kommen, sie sogar beherrschen, aber nicht durch mich.“

Gedanken entnommen aus:
Guinness, Os: Time for Truth. Living Free In a World of Lies, Hype, & Spin, Grand Rapids, MI 2000.
Autor: Conrad
Erschienen am 26.01.2008

Thema: Zeitgeist | 2 Kommentare

Gott ist gut
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