752. „Die Hütte“ – Satanische Verführungsstrategien
Mittwoch, 2. August 2023 | Autor: intern
Liebe Besucher,
unsere Bücherläden sind voll von unbiblischer Literatur und dieser Schund wird gekauft, weil man Gottes Wort nicht kennt oder einfach verachtet. Was dabei herauskommt sehen wir an unserer Gesellschaft samt der Regierung. Aber ich habe einen Trost, weil ich weiß unser Herr kommt und wird all diese Verirrungen und Verwirrungen zurechtbringen. Er ist dabei sich eine reine Braut zu bereiten und jeder der dabei sein möchte, sollte jetzt einmal Inventur machen. Biblisch nennt man dies Busse tun, und dann dem Herrn gehorsam sein in allen Dingen ohne Wenn und Aber.
Ich danke Bruder Tscharntke für die Genehmigung zur Veröffentlichung dieser wertvollen Buchbetrachtung.
Satanische Verführungsstrategien
am Beispiel von
„Die Hütte“
– einem Meisterwerk satanischer Manipulation und Verführung
Einleitung
Vor kurzem wurde ich von einem Mitchristen gebeten, daß ich doch einmal das Buch „Die Hütte“ lesen und ihm sagen möge, was ich geistlich davon halte.
Auch wenn das Buch seinen Zenit möglicherweise längst überschritten hat, bin ich dieser Bitte gerne nachgekommen. Es geht ja darum, Menschen geistlich Rat und Orientierung zu geben. Je mehr ich in der Lektüre des Buches fortgeschritten bin, umso wichtiger wurde mir, die geistliche Bewertung dieses Buches in Form einer Ausgabe dieser Reihe „Orientierung auf dem Weg der Nachfolge“ herauszugeben. Schon allein um des Menschen willen, der mich angefragt hatte, wurde mir deutlich, daß eine kurze mündliche Antwort die raffinierten Verführungsstrategien dieses Buches nicht ausreichend und nachhaltig aufzeigen könnte. Darüber hinaus hoffe ich, daß diese Schrift vielen Christen die Augen öffnet für die satanischen Verführungsstrategien in diesen letzten Tagen vor der Wiederkunft Jesu. Es sind Strategien, die dazu geeignet sind „auch die Auserwählten zu verführen“ (Matthäus 24,24), wenn dies möglich wäre. So geschickt, so dreist und so manipulativ sind diese Verführungskünste. Die geistlich verheerende Wirkung dieses Buches dürfte weit reichen. Schließlich war das Buch „Die Hütte“ siebzig Wochen die Nummer 1 der Bestsellerliste der New York Times. Anfang 2010 waren weltweit über 10 Millionen Exemplare in 30 verschiedenen Sprachen verkauft. Auch in Deutschland war es ein „Spiegel-Bestseller“ und wurde (und wird möglicherweise noch) auch in christlichen und bibeltreuen Kreisen verbreitet gelesen und fand neben scharfer Kritik auch Zustimmung.
Im Folgenden möchte ich beispielhaft an diesem Buch die satanischen Verführungsstrategien aufzeigen. Wer diese Strategien einmal durchschaut hat, wird damit eine wertvolle Hilfe beim Lesen unzähliger Artikel und Bücher und beim Hören von Predigten erhalten. Denn diese Verführungsstrategien entsprechen sich weithin, ganz gleich um welche Bereiche der Bibelkritik es sich handelt. Auch wenn heute in „frommen“ Gemeinden die Bibel und ihre Ordnungen mehr und mehr zerredet und neu gedeutet werden, zum Beispiel bei der Bewertung homosexueller Lebensweisen oder der biblischen Ordnung von Mann und Frau, dann werden in Kirchen wie Freikirchen regelmäßig dieselben Strategien der Verführung und Manipulation angewendet.
Die Geschichte
Der Autor William Paul Young erzählt in seinem Buch die Geschichte von Mack. Dieser hatte einen heuchlerischen christlichen Vater. Einerseits war dieser als Kirchenältester aktiv und warf mit Bibelworten um sich. Andererseits war er ein heimlicher Alkoholiker, der seine Frau und Kinder bis in die Ohnmacht verprügelte. Durch seine liebevolle Frau Nan wird Mack aus der Finsternis seines Lebens gerettet. Sie haben Kinder und sind eine einigermaßen glückliche Familie. Dann geschieht das große Unglück: bei einem Ausflug wird die jüngste Tochter Missy von einem Serienmörder entführt und in einer abgelegenen Berghütte ermordet. Nach Jahren großer Traurigkeit findet Mack eines Tages in seinem Briefkasten einen Brief. Gott /Papa lädt ihn zur Begegnung in die Hütte, in der einst Missy ermordet worden war. Mack hält den Brief zunächst für einen üblen Scherz. Schließlich siegt die Neugier und er macht sich auf den Weg. Tatsächlich hat er in der Hütte eine Begegnung mit einem dreieinen Gott: Papa, „Jesus“ und der Geistin Sarayu.
In dieser Begegnung erfährt Mack, wer Gott „wirklich“ ist und wie er mit den Menschen leben möchte. Macks Gottesbild und Vorstellung vom christlichen Glauben wird „auf den Kopf gestellt“.
Der Autor und sein Buch
Wenn man die kurze biographische Vorstellung des Autors liest, dann fällt sofort auf, daß Young in „Die Hütte“ seine eigene Lebensgeschichte autobiographisch aufgearbeitet hat. Young wuchs als Sohn eines kanadischen Missionarsehepaars in Papua-Neuguinea auf. Er erlebte seine Eltern und wohl insbesondere seinen Vater als wenig vorbildlich. Er erlebte sich von ihnen unter anderem als Opfer sexuellen Mißbrauchs alleingelassen.
Sein Buch beschreibt Young selbst als „ein Stück Felsen, das ich aus den Höhlen meiner Erfahrungen herausgemeißelt habe“ (S.320). Auf Seite 329 und 330 schreibt Young, daß sich die Gespräche seines Buches „aus meinen Lebenserfahrungen während der vergangenen fünfzehn Jahre“ speisten. Es wäre gut und ehrlich gewesen, wenn Young dies nicht erst am Ende in der Danksagung, sondern schon im Vorwort geschrieben hätte.
Und noch besser und ehrlicher wäre es gewesen, wenn Young das, was er aus den, nach seinen eigenen Worten, sehr finsteren, Höhlen seiner Erfahrungen herausgemeißelt hat, dem Leser nicht als unmittelbare göttliche Offenbarung unterjubeln würde.
Tatsächlich ist „Die Hütte“ eine Abrechnung Youngs mit der Frömmigkeit seiner Eltern und dem Gott, den sie ihrem Sohn wohl verkündigt, aber nicht glaubwürdig vorgelebt haben. Möglicherweise war der Gott seiner Eltern ein übles Zerrbild des Gottes der Bibel. Young macht sich nun aber leider nicht die Mühe, nachzufragen, wie denn der Gott der Bibel im Unterschied zu diesem mutmaßlichen Zerrbild wirklich ist. Er bastelt sich vielmehr sein eigenes Gottesbild und verkauft dieses als christlich. Wobei er nahezu alles eliminiert, was den Gott der Bibel und den christlichen Glauben tatsächlich ausmacht.
Dabei manipuliert, täuscht und belügt er seine Leser auf übelste und hinterlistigste Weise und bestätigt damit eine traurige Erfahrung: Die schlimmsten Feinde Jesu und seiner Gemeinde sind die Abgefallenen aus den eigenen Reihen.
Ein Meisterwerk der Verführung
Man fragt sich: wie gelingt Young angesichts seiner dreisten und eigentlich offenkundigen Irrlehren die Verführung auch so vieler bibeltreuer Leser? Young beschreibt dieses Phänomen selbst auf Seite 331: „Irgendwie schaffte es diese kleine Geschichte, sich an den Schutzwällen des Menschen vorbei direkt in die Herzen hineinzuschmuggeln“. Diese Aussage ist sehr erhellend. Young redet selbst davon, daß seine Geschichte die „Schutzwälle“ der Menschen umgeht. Die meisten Menschen sind seiner Verführung also weitestgehend schutzlos ausgeliefert. Nun stellt sich die Frage: Was sind eigentlich die „Schutzwälle“, die Gott dem Menschen gegeben hat, um sich vor Verführung und Manipulation zu schützen? Das ist für Gotteskinder der Heilige Geist und für die Menschen ganz allgemein der Verstand. Hier begegnen wir dem grundlegenden Unterschied, wie Gott mit dem Menschen umgeht und ihn zu einer Beziehung mit sich einlädt, und wie ganz anders sich Satan in die Herzen der Menschen einschleicht. Jesus hat diesen Unterschied veranschaulicht am Beispiel des Guten Hirten und dem Räuber (Johannes 10). Der Gute Hirte kommt durch die Tür, den offiziellen und vom Türhüter bewachten Eingang. Genau dasselbe bestätigt Gottes Wort in Offenbarung 3,20. Da sagt Jesus: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.“ Er bricht nicht mit Gewalt ein und er schleicht auch nicht durchs Fenster oder durch die Hintertür. Ganz anders der Räuber: dieser steigt „anderswo hinüber“ (Johannes 10,1)! Er umgeht die Schutzwälle!
a. Gefühl statt Vernunft!
Geistlich angewandt heißt das, und das sehen wir im Unterschied vom Reden und Handeln Gottes zu satanischer Verführung durchgängig: Gott redet uns auf der Ebene der Vernunft an. Er sagt, was er von uns will und stellt uns in die Entscheidung. Auf dieser Ebene kann der Mensch bewußt entscheiden, ob er mit Gott leben möchte oder nicht. Er kann dem Herrn Jesus Christus die Tür auftun oder sie auch zulassen. Dann bleibt Jesus draußen.
Satan geht ganz anders vor! Er umgeht den Schutzwall der Vernunft. Er arbeitet auf der Ebene der Gefühle. Hier ist der Verstand weitgehend hilflos. Das bringt beispielhaft die Redewendung zum Ausdruck: „Verliebtsein ist ein Zustand vorübergehender Unzurechnungsfähigkeit“. Das unzweifelhaft starke Gefühl des Verliebtseins setzt den Verstand weitgehend außer Kraft. Der Verliebte wird von seinen Gefühlen überrollt und kann sich kaum gegen das erwehren, was da emotional mit ihm geschieht. So schleicht sich auch Satan auf der Gefühlsebene in den Geist und die Herzen der Menschen. Als ersten Schachzug stellt er dabei das Wort Gottes in Frage, das ja den Verstand anspricht: „Sollte Gott gesagt haben?“ (1.Mose 3,1). So untergräbt er die wichtigste Bastion, die seinen Verführungskünsten ernsten Widerstand leisten könnte.
Young arbeitet genauso! Und es ist davon auszugehen, daß Young es ganz planmäßig tut. Würde Young nicht auf ganz typisch satanische Weise gezielt die „Schutzwälle“ umgehen und manipulieren wollen, dann hätte er beispielsweise ein Buch mit dem Titel geschrieben: „Warum ich mit dem Gott der Bibel nicht leben möchte“. Darin hätte er alle Irrlehren seines Buches „Die Hütte“ verbreiten können. Der Leser hätte gewußt, woran er ist. Er hätte gewußt, was Young will und was Young lehrt im Gegensatz zur Bibel. Und er hätte sich konkret und bewußt mit diesem Lehren auseinandersetzen können.
Genau diesen Weg wählt Young aber nicht. Die Möglichkeit einer bewußten Auseinandersetzung mit seiner Lehre und dementsprechend auch einer bewußten Ablehnung dieser Irrlehren läßt Young seinen Lesern möglichst nicht. Deshalb hat er ja auch kein theologisches Werk geschrieben, sondern einen von Gefühlen überströmenden Roman. Diese überwältigende Flut von Gefühlen, die Young erzeugt, schwemmt seine Irrlehren direkt in die Herzen der Menschen. Hätte Young ein Buch geschrieben, in dem er eine direkte Kampfansage an den Gott der Bibel betreibt, wie der von ihm positiv erwähnte Gottesleugner Richard Dawkins (Seite 343), dann hätte ihm die bibeltreue Welt entsetzt den Rücken gekehrt.
So aber erschleicht sich Young auch die Sympathie der Bibeltreuen allein schon durch die Form seiner Erzählung. Diese suggeriert dem Leser, daß das, was in „Die Hütte“ erzählt wird, unmittelbare göttliche Offenbarung sei. Tatsächlich stellt Young sein Buch als Neuoffenbarung gegen die Bibel. Natürlich nicht als theologisches Lehrbuch, sondern als „Roman“. Das ist die perfekte Manipulation!
Seine Romanfigur Mack hat stellvertretend für den Leser eine persönliche Begegnung mit Gott. In diese Begegnung wird der Leser auf außerordentlich charmante und gefühlvolle Weise mit hineingenommen. Er hat gewissermaßen „unmittelbar“ Anteil an dieser „Offenbarung Gottes“. Er sieht, hört und erlebt aus erster Hand mit, „wie Gott wirklich ist“.
Wir sehen: Youngs „kleine Geschichte“ schaffte es eben nicht „irgendwie“, sondern ganz planmäßig und gezielt, die Schutzwälle der menschlichen Vernunft zu umgehen und ihre Irrlehren auf ganz unlautere und unwahrhaftige Weise in die Gedanken und Herzen der Leser „hineinzuschmuggeln“. Young selbst verwendet ja diesen Begriff: „Irgendwie schaffte es diese kleine Geschichte, sich an den Schutzwällen des Menschen vorbei direkt in die Herzen hineinzuschmuggeln“. „Schmuggeln“ aber beschreibt eine heimliche und betrügerische Grenzüberschreitung. Tatsächlich ist dies genau das, was durch Youngs Buch geschieht: auf heimliche und betrügerische Weise überschreitet sein Buch die Grenzen und Schutzwälle des Geistes der Leser und sät gewissermaßen bei Nacht, „während die Menschen schliefen“ (Matthäus 13,25) seine Irrlehren in ihre Herzen.
Dieses Verführungsprinzip sehen wir heute im christlichen Bereich nahezu überall, zum Beispiel in der Gestaltung der Gottesdienste und anderer christlicher Veranstaltungen. Hier nimmt die Musik vielerorts einen immer breiteren Teil ein. Ganz typisch dafür ist der charismatisch-pfingstlerische „Lobpreis“. Tatsächlich geht es hier ja in der Regel nicht um das Lob Gottes. Vielmehr wird die fromme Seele in eine gefühlsmäßige Hochlage gebracht, auf der sie dann auch der Manipulation nahezu schutzlos ausgeliefert ist. Gottesdienste, in denen schlicht und klar Gottes Wort verkündigt wird, finden dagegen in diesen Tagen leider meist nur noch wenig Anklang. Wir leben in der endzeitlichen Zeit der Verführung und des Abfalls!
Dasselbe Verführungsprinzip sehen wir regelmäßig, wenn es in christlichen Gemeinden darum geht, Gottes Ordnung für Mann und Frau in Frage zu stellen und für überholt zu erklären. Ob es um die Frau im öffentlichen Lehr- und Leitungsamt der Gemeinde geht oder um die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen: als Erstes wird Gottes Wort in Frage gestellt: Sollte Gott gesagt haben? Und dann wird auf der emotionalen Betroffenheitsschiene Stimmung gemacht. Bevor man sich auch nur ansatzweise mit dem Wort Gottes befaßt hat, läßt man betroffene Frauen oder Homosexuelle zu Wort kommen. Ganz gezielt wird eine gefühlsmäßige Befangenheit erzeugt. Wer will schon als Frauen- oder Homohasser (siehe Young Seite 351) abgestempelt werden? Es wird eine Gefühlslage geschaffen, die eine schriftgemäße Entscheidung emotional möglichst gar nicht mehr zuläßt.
Und am Ende wird dann ganz dreist verkündet: „Mit der Bibel in der Hand und dem Heiligen Geist im Herzen“ haben wir erkannt, daß Homosexualität keine Sünde ist und daß Gott selbstverständlich auch Frauen ins öffentliche Lehr- und Leitungsamt der Gemeinde berufen hat. Obwohl man ganz genau weiß, daß Gott in seinem Wort das exakte Gegenteil sagt!
Genauso sehen wir es bei Young: Am Ende behauptet er tatsächlich, daß seine Irrlehren eine Offenbarung Gottes seien, die „Der Geist“ (Seite 332) über Youngs „inneres Gefühl“ vermittelt hat. Young behauptet ausdrücklich, daß er sich mit seinen Co-Autoren geweigert habe „unsere eigenen Vorstellungen auf die Geschichte zu projizieren“ (Seite 334). Er weist also die offenkundige Tatsache seiner allgegenwärtigen Manipulation zurück. Vielmehr „war Jesus in Geist und Person jederzeit gegenwärtig“ (Seite 334). Und so schildert das Buch nach der Behauptung von Young „ein akkurates Bild vom Wesen und Charakter Gottes“ (Seite 337).
Young benutzt also ganz gezielt die Form einer phantasievollen romanhaften Erzählung, um mit Irrlehren aller Art zu spielen und diese Irrlehren am Schluß dem Leser als „ein akkurates Bild vom Wesen und Charakter Gottes“ zu verkaufen.
Wir begegnen hier bereits einer ersten, massiven Spannung in Youngs Buch und wahrscheinlich in seinem Wesen und Charakter überhaupt:
– Einerseits behauptet er die mehr oder weniger unmittelbare göttliche Inspiration und Offenbarung seines Buches, wie eben anhand von Zitaten belegt. Andererseits stellt er in grundsätzlicher Spannung dazu fest, sein Buch sei „ein Stück Felsen, das ich aus den Höhlen meiner Erfahrungen herausgemeißelt habe“ (S.320). Es ist also nicht Inspiration und Offenbarung Jesu, sondern das, was Young selbst herausgemeißelt hat!
– Einerseits behauptet er, daß er sich mit seinen Co-Autoren geweigert habe „unsere eigenen Vorstellungen auf die Geschichte zu projizieren“ (Seite 334). Andererseits bestätigt er im Blick auf den Einfluß seiner Co-Autoren: „Dabei brachten sie ihre Einsichten von der Arbeitsweise Gottes in den Prozess ein…“ (Seite 320). Also nicht Inspiration und Offenbarung Jesu, sondern die „Einsichten“ seiner Co-Autoren!
– Einerseits behauptet er unmittelbare Inspiration: „war Jesus in Geist und Person jederzeit gegenwärtig“ (Seite 334). Andererseits gibt er ganz offen zu, daß er in „Die Hütte“ seine persönliche Sicht von Gott und Welt vermittelt. Seine Frau Kim ermutigte ihn, dieses Buch zu schreiben, mit der Begründung: „Die Art, wie du über das Leben denkst, ist ein wenig ungewöhnlich, und es wäre doch wundervoll, wenn du das für die Kinder aufschreiben würdest“ (Seite 328). Der Inhalt des Buches ist also nicht von Jesus offenbart, sondern offenbart lediglich die Art, wie William Paul Young über das Leben, über Gott und eine Beziehung zu Gott denkt! Auf Seite 333 bestätigt er dies für sich und seine Co-Autoren noch einmal. Sie alle drei wollten der Welt „den Gott näherbringen, den wir kennen“! Das ist ihnen auch auf eine sehr bewegende und mitreißende Art gelungen. Nur leider ist eben der Gott, den Young und seine Co-Autoren zu kennen glauben und verkündigen nicht der Gott der Bibel und des christlichen Glaubens!
b. Vermengung von Wahrheit und Lüge
Zu Youngs Verführungsstrategien gehört weiter eine gezielte Vermengung von Wahrheit und Lüge. Auch das ist ein ganz typisch satanisches Verführungsprinzip. Satan reißt die gute Saat Gottes nicht aus dem Acker. Er sät im unbemerkten Augenblick seine tödliche Saat dazwischen (Matthäus 13,24-26). Und so geht im Herzen des Menschen beides miteinander auf. Und gerade darin steckt die Gefahr. Es ist in der Geschichte der Menschheit wohl kaum ein Giftmord dadurch geschehen, daß der Mörder seinem Opfer pures Gift ins Glas geschenkt oder als Speise vorgesetzt hätte. In aller Regel würde das Opfer einen solchen Mordversuch rechtzeitig bemerken. Vielmehr werden in ein großes Glas eines ansonsten verlockenden und köstlichen Getränks wenige Tropfen des tödlichen Gifts geträufelt!
So verfährt auch Young. Sein Buch „Die Hütte“ enthält durchaus viel Wertvolles. Und er stellt in den Mittelpunkt seiner Geschichte die Begegnung mit einem dreieinen Gott. Die persönliche und vertrauensvolle Beziehung zu diesem dreieinen Gott der Liebe ist geradezu der Dreh- und Angelpunkt seines Buches. Das Buch ist in Teilen eine wunderbare Anleitung, auf „Gott“ und „Jesus“ zu vertrauen, ihn von ganzem Herzen zu lieben und ganz mit ihm zu leben. Auf dieser Grundlage könnte das Buch eine ganz hervorragende Bereicherung des geistlichen Lebens für viele Gotteskinder sein, wenn – ja wenn – der dreieine „Gott“ von William Paul Young der dreieine Gott der Bibel wäre. Mit diesem aber hat der „Gott“ Youngs so gut wie nichts gemein. Vielmehr ist der „Gott“ und der „Jesus“ dieses Buches ein von Young nach eigenem Gutdünken zusammengezimmerter Götze. Zu satanischen Zerrbildern des einen wahrhaftigen Gottes wird hier Liebe und Vertrauen geschaffen! Mit dieser Feststellung haben wir die verführerische und satanisch-verderbliche Spannung dieses Buches im Zentrum erfaßt. Die Hütte“ ist eine klare Kampfansage an den Gott der Bibel.
Als solche Kampfansage ist „Die Hütte“ ein Buch voller Lug und Trug. Young erweckt fortlaufend und sehr gezielt den Eindruck, als würde er christlich-biblische Lehre vermitteln. So läßt Young seinen Papa-Gott im Blick auf „Jesus“ sagen: „Er ist eben mein eingeborener Sohn, und das ist doch etwas ganz Besonderes. Das ist Teil der einzigartigen Verbindung zwischen Jesus und mir“ (Seite 282). Das hört sich ganz biblisch an und in vollkommener Überstimmung mit dem biblischen Zeugnis von Jesus als dem eingeborenen Sohn Gottes (Johannes 3,16). Tatsächlich aber hat Young längst vorher im hundertprozentigen Gegensatz zur Bibel behauptet, daß alle Menschen „von Gott geboren“ wurden (Seite 188 unten). Damit ist Jesus nach Young aber eindeutig nicht Gottes einziggeborener Sohn! Es gibt vielmehr Milliarden weiterer Menschen und Söhne, die, wie Jesus, aus Gott geboren sind. Das biblische Zeugnis von Gottes eingeborenem Sohn Jesus und seiner Einzigartigkeit wird also tatsächlich von Grund auf geleugnet!
Die Geburt aus Gott benennt Wesenseinheit mit Gott. Denn Gleiches gebiert Gleiches. Hund gebiert Hund. Mensch gebiert Mensch. Gott gebiert Gott. Die Einzigartigkeit Jesu besteht darin, daß er der einzige aus Gott Geborene ist. Alle anderen Wesen sind Gottes Geschöpfe: die Engel, die Menschen, die Tiere, die Pflanzen. Sie alle sind deshalb wesensmäßig nicht eins mit dem Vater. Sie sind wesensmäßig von Gott verschieden wie der Tisch vom Schreiner. Jesus aber, als der einzige aus Gott Geborene, ist wesenseins mit dem Vater. Deshalb, und nur deshalb, kann Jesus sagen: „Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,9); und „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30).
Diese Einzigartigkeit Jesu wird nun von Young auf Seite 282 benannt und zugleich auf Seite 188 unten geleugnet.
Dabei ist die einzigartige Wesenseinheit Jesu mit dem Vater von grundlegender Wichtigkeit für die gesamte Christologie (Lehre von Jesus Christus) und die Soteriologie (Lehre von der Errettung des Menschen). Weil Jesus mit dem Vater eins ist, deshalb hat sein Leben diesen einzigartigen göttlichen Wert, daß er durch Hingabe dieses Lebens die Leben von Milliarden Menschen aus dem Verderben erkaufen kann. Wären alle anderen Menschen ebenfalls „von Gott geboren“, dann hätte an Stelle Jesu jeder beliebige andere Mensch am Kreuz für die übrigen Menschen sterben und eine vollkommene Erlösung und Versöhnung mit der Vater erwirken können. Um nur eine Konsequenz dieser fundamentalen Irrlehre aufzuzeigen!
Bis zum Erweis des Gegenteils nehme ich Young und seinen Co-Autoren nicht ab, daß sie intellektuell so unterbelichtet sind, daß ihnen diese Widersprüche nicht bewußt sein müßten. Somit bleibt nur die Schlußfolgerung: Young täuscht seine Leser ganz bewußt. Diese Täuschung zieht sich systematisch als roter Faden fortlaufend durch das ganze Buch.
Die verführende Macht seiner manipulierenden und täuschenden Worte versucht Young geschickt Jesus in die Schuhe zu schieben: „Dieses Buch ist ein Geschenk an Sie. Es sind nur Worte auf Papier, die an und für sich keine Macht haben, etwas zu bewirken. Aber seien Sie nicht überrascht, wenn bei der Lektüre etwas Unerwartetes in Ihnen geschieht. Das sieht Jesus ganz ähnlich“ (Seite 336). Erstens ist es eine Lüge, zu behaupten: Worte hätten an und für sich keine Macht. Die Worte Goebbels und anderer Agitatoren hatten entsetzliche Macht! Worte „an und für sich“ können verletzen, ermutigen, trösten und ebenso manipulieren und zur Irrlehre verführen, wie eben die Worte in Youngs „Die Hütte“. Diese Verführung weg vom Gott der Bibel und Weg vom Evangelium Jesu Christi sieht laut Young „Jesus ganz ähnlich“!
Dasselbe Täuschungsmanöver sehen wir im Blick auf die „Erlösung“ des Menschen. Einerseits wird Young, wie wir noch sehen werden, nicht müde, zu betonen, daß der Mensch keine Schuld habe, nicht versagen könne, daß Gott keine Erwartungen an ihn habe, daß es kein Gericht gäbe. Gleichzeitig läßt Young seinen Papa-Gott sagen: „wenn du diesem Menschen vergibst, setzt du ihn damit frei, übergibst ihn mir und ermöglichst er mir, ihn zu erlösen“ (Seite 287). Wenn es keine Schuld gibt, dann braucht es auch keine Vergebung! Wenn es kein Gericht und keine Verdammnis gibt, dann braucht es auch keine Erlösung. Solche Aussagen, wie auf Seite 287, fügt Young immer wieder ein, um den Leser gezielt in die Irre zu führen. Er spiegelt damit vor, eine biblische Lehre zu vermitteln, während er die biblische Lehre all-überall leugnet und ins Gegenteil verkehrt.
Allein die Tatsache, daß Young Richard Dawkins zustimmend zitiert, erweist, wes Geistes Kind er ist! Richard Dawkins beschreibt sich selbst als „ziemlich militanten Atheisten“. Er schrieb 2006 das Buch „Der Gotteswahn“. Dies ist eine von Haß triefende Kampfschrift gegen den christlichen Glauben. Diesem Mann stimmt Young in der Gottesfrage grundsätzlich zu: „Ich stimme mit Dawkins und einigen anderen Leuten überein, die sagen, dass Gott nicht existiert“ (Seite 343). Eigentlich entlarvt schon dieser eine Satz die Denkweise Youngs zur vollen Genüge und müßte ausreichen, um sein Werk „Die Hütte“, zumindest in christlichen Kreisen, dorthin zu entsorgen, wo es hingehört: in den Müll!
Gehen wir nach diesen einleitenden Beobachtungen das Buch in wichtigen Punkten der Reihe nach durch.
1. Der Tod Jesu – eine Legende?
Auf den ersten rund 100 Seiten wird zunächst die Vorgeschichte erzählt. Hier gewinnt Young durch eine packende Erzählung Sympathie. Geistlich Fragwürdiges ist mir erst auf Seite 40f aufgefallen: Mack hat seiner Tochter Missy die Legende eines Wasserfalls erzählt, an dem sie stehen. Um ihr Volk von einer schweren Krankheit zu befreien, opferte hier eine Indianerprinzessin ihr Leben. So war es in einer Prophezeiung gesagt: wenn sich die reine, unschuldige Tochter eines Häuptlings von den Klippen in den Tod stürzen würde, dann würde die Krankheit aufgehalten werden. So geschah es. Die Krankheit verschwand augenblicklich. Am Fuß der Klippe, von der die Prinzessin sich in den Tod gestürzt hatte, stimmte ihr Vater einen Klageruf an den „Großen Geist“ an. In diesem Moment begann ein Wasserfall von der Stelle herabzuströmen, von der die Prinzessin sich in den Tod gestürzt hatte. Soweit die Legende.
Nun aber fing Missy an, nachzufragen: „Ist die Geschichte wahr?“ Mack eiert rum: „Es könnte passiert sein. Manchmal haben Legenden einen wahren Kern.“ Natürlich haben Legenden häufig einen wahren Kern. Aber kann es wahr sein, daß wegen des Tods einer Prinzessin eine Seuche verschwindet? Das ist einfach Aberglaube.
Missy hakt nach: „Ist denn der Tod von Jesus auch eine Legende?“ Mack antwortet erfreulich biblisch und ohne zu zögern: „Nein, Schatz. Das ist eine wahre Geschichte.“ Wenn das Gespräch hier geendet hätte, dann wäre geistlich quasi alles halbwegs gut gewesen. Aber Mack fügt völlig unnötigerweise hinzu: „Und weiß du was? Ich glaube, die Geschichte von der Indianerprinzessin ist auch wahr.“
Mit einem Schlag hat Young damit die Erlösungstat Jesu am Kreuz auf das Niveau einer Indianerlegende heruntergeholt. Der religionsvermengende Synkretismus nimmt unaufhaltsam seinen Lauf. Denn Missy fragt weiter: „Ist der Große Geist ein anderer Name für Gott?“ Und Mack antwortet: „Das will ich meinen. Es ist sogar ein guter Name für Gott.“ Der Gott der Bibel, der Vater Jesu, ist also eins mit dem Großen Geist der Indianer, der den Tod einer Prinzessin fordert, um ihr Volk von einer Krankheit zu heilen. Daß der Opfertod der Prinzessin vom Großen Geist gefordert war, war zwar vorher so nicht ausdrücklich gesagt. Aber das wird von der Geschichte impliziert. Und Mack bestätigt es im Grunde und hat den Salat. Denn Missy zieht die Parallele und stellt fest: „Der Große Geist sorgt dafür, daß die Prinzessin von der Klippe springt und Jesus am Kreuz stirbt. Ich finde das ziemlich gemein.“ Mack eiert weiter rum und Missy hakt weiter nach: „Wird Gott jemals von mir verlangen, daß ich von einer Klippe springe?“ Mack verneint diese Frage zwar, kann aber keinen Grund für seine Antwort nennen. Es bleibt sowohl unklar, warum „Gott“ alias der „Große Geist“ das Opfer der Prinzessin wollte, warum Jesus am Kreuz sterben mußte und warum „Gott“ von Missy so etwas nicht wollen sollte. Das ist genau das, was geschieht, wenn man das Evangelium auf die Ebene einer Legende herabzerrt. Und Young hält sich dabei leider noch für wahnsinnig klug und „spirituell“!
Nun folgen weitere 40 Seiten guter Erzählung ohne geistliche Abirrungen. Young punktet als Autor und gewinnt weiter an Sympathie und Vertrauen.
2. Massive Bibelkritik
Aber dann kommt der nächste Tiefschlag auf Seite 83f. Im Vorübergehen wird kurz mal das Vertrauen zur Bibel zerstört (siehe oben: wesentliche Verführungsstrategie Satans!): Im Priesterseminar hatte man Mack beigebracht, daß Gott heute nicht mehr mit Menschen redet. Gott will vielmehr, daß sie ausschließlich die Bibel lesen und befolgen. Das ist schon der erste Tritt gegen die Bibel: Gott redet nicht mehr mit uns!
„Gottes Stimme war zu bedrucktem Papier reduziert worden, und selbst dieses geschriebene Wort musste dann noch von den richtigen Autoritäten entschlüsselt und vermittelt werden“. Nächster Tritt gegen die Bibel!
Und das Ganze taktisch so klug eingefädelt. Wir sehen ein weiteres strategisches Muster von Young: Er arbeitet fast durchgängig mit „Papiertigern“. Bevor er einen Gegner angreift, verzerrt er diesen Gegner ins Absurde. Young verbindet in äußerst geschickter, zugleich aber in heimtückischer und unwahrhaftiger Weise seine Kritik an der Bibel mit der Kritik an einer tatsächlich problematischen und unbiblischen Universitätstheologie. Die Sympathie der Bibeltreuen, die ohnehin argwöhnisch sind im Blick auf „Priesterseminare“, kann er damit leicht erschleichen. Wenn auch auf unredliche Weise. So gehen ihm auch die Frommen auf den Leim!
Gleichzeitig baut er Vorbehalte ab gegenüber seiner Geschichte, die er dann erzählt. Die baut auf der persönlichen Begegnung und Offenbarung Gottes, über die Bibel hinaus. Wer da Einwände hat und darauf pochen könnte, daß allein die biblische Offenbarung verbindliche Orientierung gibt, der muß gleich mal kaltgestellt werden: „Die direkte Kommunikation mit Gott blieb anscheinend den Menschen der Antike und den Unzivilisierten vorbehalten, während der Zugang des gebildeten westlichen Menschen zu Gott von der Intelligenzija kontrolliert und moderiert wurde. Niemand wollte einen lebendigen Gott zum Anfassen. Alle bevorzugten ihn in Buchform“. Wir sehen wieder den „Papiertiger“, der in platter Form ohne jedes Argument aber extrem emotionsgeladen daherkommt. Gefühle, das sind Youngs große Waffe!
Und die Bibel ist als Gott „in Buchform“ schon mal gründlich in Mißkredit gebracht. Echte, lebendige Christen bevorzugen doch wohl den „lebendigen Gott zum Anfassen“. Und den wird Young dann auch bald ausgiebig präsentieren.
Die Bibel kommt dagegen in „Die Hütte“ so gut wie nicht mehr vor! Wozu auch?!
Stattdessen wird der Mensch ermutigt, auf seine innere Stimme zu hören. Auf Seite 250 sagt die Geistin Sarayu: „Du wirst lernen, meine Gedanken in deinen zu hören“. Das ist die Verführung weg vom Hören auf die Bibel hin zur Mystik und Schwärmerei. Zum Lesen der Bibel findet sich in „Die Hütte“ so gut wie keine Anregung und Ermutigung.
Zur Bibelkritik gehört wesensmäßig die Relativierung der Wahrheit.
Auf Seite 253 läßt Young seine Geistin Sarayu sagen: „in der Religion geht es darum, die richtigen Antworten zu haben… Aber ich bin der Prozess, der dich zu der lebendigen Antwort führt.“ Erst wird in typisch Youngscher Weise mit Worten gespielt. Den „richtigen“ Antworten wird die „lebendige“ Antwort entgegengestellt. Was immer eine „lebendige“ Antwort auch sein mag. Young löst die biblische Wahrheit auf diese Weise auf. Denn mit „Religion“ meint er natürlich auch den Glauben christlicher Kirchen und Gemeinden. Seine Geistin Sarayu sagt: „manche Antworten der Kirche sind ja auch richtig.“ Um auch diese Aussage selbst direkt wieder aufzuheben: „aber mich kennen sie nicht. Wie könnten also ihre Antworten richtig sein, selbst wenn sie recht haben?“ Und schon ist die Wahrheit, die aus der Bibel von den Kirchen gelehrt wird, diskreditiert!
3. Gott ist rot, tot und eine Frau?
Ab Seite 104 beginnt dann die Begegnung Macks mit einem dreieinen „Gott“. Als Erste begegnet ihm Youngs Papa-Gott in Gestalt einer „großen, dicken Afroamerikanerin“.
Und wieder sehen wir die subtilen Verführungskünste Youngs. Er behauptet natürlich nicht, daß Gott eine Frau sei. Am Ende läßt er seinen Papa-Gott auch die Gestalt eines Mannes annehmen. Und gerade das ist das Gefährliche. Denn würde Young seine Irrlehren ausdrücklich behaupten, dann würde sich die bibeltreue Welt mit Entsetzen von ihm abwenden. Young aber behauptet weitgehend nicht Irrlehre. Er spielt mit ihr als einer gedanklichen Möglichkeit. Und so dringt sein irrlehrerisches Gedankengut, von vielen unbemerkt, in die Gemeinde Jesu ein!
Auch der Heilige Geist erscheint in Gestalt einer Frau – einer kleinen asiatischen.
Nur Jesus darf so auftreten, wie es seiner biblischen Selbstoffenbarung entspricht: als ein Mann jüdischer Herkunft.
Mit der gendergerechten Verwandlung des dreieinen Gottes in zwei Frauen und einen Mann ist dann natürlich auch die Demontage Gottes als des Herrschers verbunden.
Sein nächstes Kapitel leitet Young auf Seite 111 mit einem Zitat von Jacques Ellul ein aus „Anarchy und Christianity“: „…worin auch immer Gottes Macht bestehen mag, der erste Aspekt Gottes ist niemals der des absoluten Herrn, des Allmächtigen. Vielmehr ist es jener Gott, der sich auf unsere menschliche Ebene begibt und sich Grenzen auferlegt.“
Nachdem die Berichte des Evangeliums auf das Niveau von Legenden herabgewürdigt wurden, wird nun Gott auf die menschliche Ebene, auf die Ebene eines letztlich weithin ohnmächtigen und begrenzten Gottes, herabgezogen.
Wie schon gesagt: „Die Hütte“ ist eine unmittelbare Kampfansage an den Gott, der sich in der Bibel und in Jesus Christus offenbart hat. Der Gott der Bibel ist ohne Zweifel ein absoluter Herr, der Allmächtige!
Mit dem „Gott“ von Young hat er wenig bis nichts gemein. Denn Young bastelt sich seinen Götzen selbst. Und das noch mit absurden Argumenten. Mack fragt Youngs Papa-Gott, warum sich Gott in der Bibel durchweg als Vater offenbart. Die Antwort: „Wir wussten, daß es nach dem Sündenfall viel mehr an Väterlichkeit mangeln würde als an Mütterlichkeit…. eine stärkere Betonung der Väterlichkeit ist vonnöten, weil sie eurer Welt so sehr fehlt“ (Seite 118). Erstens fehlt für diese Behauptung jeder biblische wie auch sonstige Beleg! Es dürfte auf der Welt leider so viel mütterliches wie väterliches Versagen geben! Young stellt diese Behauptung ganz dreist aus dem hohlen Bauch heraus auf, einfach, um die durchgängige und ausnahmslose biblische Offenbarung Gottes als Vater jeder Bedeutung zu berauben!
Dabei ist seine Behauptung nicht nur dreist, sondern auch dümmlich und gegen jede Logik. Denn wenn tatsächlich in der Welt die Väterlichkeit in stärkerem Maße fehlen würde als die Mütterlichkeit, dann wäre eine Selbstoffenbarung Gottes als Vater in hohem Maße kontraproduktiv und würde den Menschen den Zugang zu ihm erheblich erschweren. Das ist bei vielen Menschen tatsächlich ja auch der Fall! Wie viele Menschen haben mit ihren Vätern negative Erfahrungen gemacht und tun sich deshalb extrem schwer, zu Gott, dem Vater, einen vertrauensvollen Zugang zu finden! Und sowohl der fiktive Mack der Geschichte wie auch der reale William Paul Young sind ganz konkrete Beispiele dafür: weil in ihrem Leben echte Väterlichkeit gefehlt hat, hatten sie ein gebrochenes bis zerstörtes Verhältnis zu Gott, dem Vater. Gott hätte sich gerade dann, wenn Väterlichkeit in der Welt fehlt, als Mutter offenbaren müssen, und eben nicht als Vater – wenn seine Offenbarung als Vater wesentlich um der Menschen willen wäre, wie Young behauptet, und nicht im Wesen Gottes selbst begründet läge, wie es dagegen die Bibel lehrt!
An willkürlichen Behauptungen über Gott läßt Young es auch weiter nicht fehlen. Auf Seite 128 behauptet er, daß Gott nur aufgrund seiner Dreieinheit zur Liebe fähig sei. „Ohne eine Beziehung innerhalb von mir … hättet ihr einen Gott, der nicht lieben könnte, … für den Liebe eine Begrenzung seines Seins wäre. Ein solcher Gott könnte lieblos handeln…“. Auch auf Seite 348 begegnen wir dieser gotteslästerlichen Behauptung noch einmal, mit der Young die Größe und Allmacht Gottes bewußt begrenzen und Gott klein und unfähig machen will: „Hätte Gott am Anfang allein für sich auf einer Insel gelebt, dann müsste Ichbezogensein etwas Gutes sein, denn
dann wäre Gott zu nichts anderem fähig.“ Das ist eine völlig willkürliche und außerdem eine absolut unsinnige Behauptung, der jede innere Logik fehlt. Wieso soll ein Wesen nur die Fähigkeiten haben, für die es in der Umwelt eine konkrete Betätigungsmöglichkeit gibt? Ein Mensch kann die Begabung haben, ein ganz großer Geigenvirtuose zu sein, auch wenn er in seinem Leben nie eine Geige in die Hand bekommt. Die Behauptung, die Gabe, Geige zu spielen, setze das Vorhandensein einer Geige voraus, ist völlig unsinnig. Eine Fähigkeit oder Gabe kann selbstverständlich vorhanden sein, ohne daß die Möglichkeit zur Ausübung dieser Gabe gegeben ist. Möglicherweise bleibt sie zeitlebens unentdeckt. Vorhanden sein kann sie deshalb trotzdem!
Dasselbe gilt für die Liebe Gottes. Gott ist in sich die Liebe in Person. Auch wenn Gott für sich ganz allein auf einer einsamen Insel säße, wäre er die Liebe in Person. Daß diese Liebe dann in Aktion treten kann, das setzt allerdings ein weiteres Wesen voraus, dem diese Liebe entgegengebracht werden kann. Die Befähigung zur Liebe ist aber ohne ein solches Wesen selbstverständlich vorhanden. Wer dagegen zur Liebe nicht fähig ist, der wird auch nicht lieben, selbst wenn er von 100 000 liebenswerten Menschen umgeben ist.
Außerdem ist diese Behauptung massiv gotteslästerlich. Denn Jesus wurde aus Gott geboren, und der Geist geht vom Vater und vom Sohn aus. Es müßte also eine Zeit gegeben haben, in der Gott, der Vater, Jesus und den Heiligen noch in sich selbst trug, also gewissermaßen „allein“ war. Wäre Gott deshalb zur Liebe unfähig gewesen? Ein gotteslästerlicher Gedanke!
Young fließt eine solche Gotteslästerung ganz locker aus der Feder!
Mehr als bezeichnend ist, daß der ehemalige DDR-Pfarrer Führer sich bei der Lektüre von „Die Hütte“ sofort an den bekannten Gagarin-Witz erinnert fühlt (Seite 324f): Als Gagarin aus seiner Raum-Kapsel steigt, wird er von Chruschtschow gefragt: „Und, hast Du Gott gesehen?“ – nämlich bei seinem Flug im Weltraum. „Ja“ antwortet Gagarin. Worauf Chruschtschow ihn ermahnt: „Davon darf kein Wort an die Öffentlichkeit“. Später hat Gagarin eine Audienz beim Papst. Dieser stellt ihm die gleiche Frage. Diesmal beantwortet Gagarin sie mit „Nein“, er hat Gott nicht gesehen. Der Papst: „Das darf auf keinen Fall an die Öffentlichkeit!“ Der letzte Besuch führt Gagarin zum amerikanischen Präsidenten. Auch der fragt ihn: „Hast du Gott getroffen?“ Gagarin gibt zur Antwort: „Ja. Und sie ist schwarz.“
Führer fühlt sich durch „Die Hütte“ zu Recht an diesen Witz erinnert. Genauso, wie Gagarin in diesem Witz, so spielt Young in seinem Buch mit „Gott“! Er präsentiert oder verleugnet ihn ganz nach Lust und Laune, wie es ihm gerade paßt.
Und am Ende wird die Beziehung zu Gott in reine Mitmenschlichkeit aufgelöst. Im Nachwort sagt Young, daß sein Leben durch die Erkenntnisse, die er in „Die Hütte“ ausgeführt hat, tiefgreifend verändert worden sei: „Das gilt vor allem für meine Beziehungen zu anderen Menschen“! Um Gott geht es Young nicht wirklich. Gott soll ausdrücklich nicht an die Erste Stelle gesetzt werden! Mack fragt Youngs „Jesus“: „Aber willst du denn nicht, dass wir Prioritäten setzen? Du weißt schon: Gott an erster Stelle, dann dieses und dann jenes?“ (Seite 265). Das wäre in der Tat biblisch. Das würde in der Tat dem 1.Gebot entsprechen. Aber Young läßt seine Geistin Sarayu sagen: „Wenn du nach Prioritäten lebst … Wenn Du Gott an die Spitze setzt, was heißt das dann, und wie viel ist genug? Wie viel Zeit widmest du mir, bevor du dich deinen sonstigen Interessen zuwenden kannst, die dir viel wichtiger sind?“ Das 1.Gebot wird in spitzfindige Fragen und Gedankenspielen aufgelöst, die noch dazu sich selbst widersprechen. Denn wenn Mack Gott an die erste Stelle setzt, dann kann es keine anderen Interessen geben, „die dir viel wichtiger sind“! Sonst stünde Gott nicht an der ersten Stelle!
Fortlaufende Widersprüche sind ein weiteres Kennzeichen der Youngschen Verführung: sein Bemühen, sich eine christliche Tarnung zu verleihen und trotzdem ungeniert seine Irrlehren dem Leser unterzujubeln, scheitern am Gegensatz zwischen der Lehre der Bibel und der Lehre Youngs. Er muß sich notwendigerweise ständig in Widersprüche verwickeln. Wir sehen das im Weiteren noch vielfach!
Hier halten wir erst einmal fest: Young geht es nicht um Gott, soviel er auch von ihm redet! Der evangelisch-landeskirchliche Pfarrer Christian Führer schreibt in seinen Eindrücken über „Die Hütte“: „Ich fand es großartig, wie der Autor deutlich macht, dass der Glaube an Gott weder an eine Formel noch an irgendein nebulöses `höheres Wesen´ gebunden ist“ (Seite 324). In der Tat: mit einem „nebulösen höheren Wesen“ hat der christliche Glaube nichts zu tun. Deutlich wird mit dieser Feststellung allerdings, daß sich Young und Führer unter Gott nicht mehr als eben ein „nebulöses höheres Wesen“ vorstellen können. Und mit dem können sie verständlicherweise nichts anfangen. Deshalb geht es ihnen auch nicht um Gott. Tatsächlich ist „Gott“ bei Young nur eine Chiffre für was auch immer. Um Gott geht es überhaupt nicht. Logischerweise auch nicht um eine persönliche Beziehung zu ihm. Wie auch, wenn Young nicht einmal sagen kann, wer und was sein „Gott“ ist, außer daß er kein „nebulöses höheres Wesen“ ist?
Gott ist bei Young eben tatsächlich nur eine „Idee“. Seite 348 sagt er: „dass die Idee Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist bedeutet, dass es schon immer Beziehungen gegeben hat, die auf nach außen gerichteter Liebe beruhen“. Um mehr als solche Beziehungen geht es Young tatsächlich auch nicht. Gott ist nur eine „Idee“ dafür. Für mehr braucht Young Gott nicht.
4. Esoterischer Pantheismus
Daß Young sein Gottesbild tatsächlich im Wesentlichen nicht aus der Bibel, sondern viel eher aus den östlichen Religionen hat, zeigt sich zunehmend ab Seite 141. Hier behauptet „Jesus“ zunächst, daß „die äußere Erscheinung … nur scheinbar existiert“. Das ist ganz und gar unbiblisch, aber ganz und gar buddhistisch. Dieses ganze irdische Leben mit Freude und Leid, Schmerz und Trauer und allem, was sonst noch dazugehört, wird praktisch als bedeutungslos erklärt, da es im Grunde nur eine Täuschung ist – eben „nur scheinbar existiert“!
Nachdem diese Irrlehre schließlich bei Mack angekommen ist, stellt dieser ebenfalls fest, daß die Welt, in der er lebt „wohl doch eher die un-reale Welt“ ist (Seite 304).
Und dazu präsentiert Young auch gleich den passenden Pantheismus. Der Pantheismus ist die unbiblische, aber buddhistisch-hinduistische Lehre, die auch in der Esoterik wieder aufgenommen wird, daß Gott in allen Dingen wohnt. Diese Irrlehre wird von Young ganz ungeniert vertreten: „Gott, der Urgrund allen Seins, wohnt und wirkt in allen Dingen, durch sie und um sie herum“ (Seite 141). „Und in jedem gewöhnlichen Dornbusch brennt Gott“ (Seite 319).Wenn das so wäre, dann wäre Gott in allem. Dann wäre alles Gott. Dann bräuchte es keine Bekehrung, sondern nur die Erkenntnis, daß Gott in mir ist. Genau das ist die Lehre des Buddhismus. Dazu dient die Mediation in den östlichen Religionen, um durch die täuschende äußere Hülle zu meinem wahren göttlichen Sein tief in mir vorzudringen und dieses zu stärken und zu entwickeln. Genau das ist die Lehre, die Young in seinem Buch vermittelt. Und es ist das absolute Gegenteil dessen, was die Bibel lehrt!
Zu diesem esoterischen Gedankengut gehört auch ein Abschnitt auf Seite 171 im Blick auf den Sündenfall. Hier ist bemerkenswert, daß sich Young zunächst wieder das Vertrauen der bibeltreuen Leserschaft erschleicht. Dieser Punkt wäre deshalb auch im Abschnitt „Vermengung von Wahrheit und Lüge“ ein hervorragendes Beispiel für die Youngschen Manipulations- und Verführungsstrategien. Young bestätigt auf den Seiten 168ff zunächst die Existenz des Baums der Erkenntnis und des Garten Eden. Von der Bibelkritik werden diese Dinge grundsätzlich geleugnet. Young präsentiert sich mit diesen Aussagen also als „Bibeltreuer“, geradezu als christlicher Fundamentalist! – und erschleicht sich auf diese Weise das Vertrauen der bibeltreuen Leser! Er vermeidet zwar, nun auch von Adam und Eva als dem historischen ersten Menschenpaar zu reden. Der bibeltreue Leser impliziert natürlich, daß das im bisher Gesagten automatisch enthalten sei. Was Young wohl so nicht sehen dürfte. Und dann kommt Young auf die Bedeutung des Sündenfalls. Seine Geistin Sarayu läßt er sagen: „Die Entscheidung, von diesem Baum zu essen, hat das ganze Universum in zwei Teile gespalten und die spirituelle Form von der physischen getrennt.“ Geschickt knüpft Young dabei an biblische Aussagen an und zieht sie dann ganz und gar ins Unbiblische aus. Tatsächlich hat der Sündenfall Auswirkungen auf die ganze Schöpfung. Deshalb harrt die ganze Schöpfung auf die zukünftige Herrlichkeit und das Offenbarwerden der Kinder Gottes (Römer 8,19). Die behauptete Trennung von „spiritueller und physischer Form“ dagegen ist wieder Esoterik und buddhistisch-hinduistisches Gedankengut in Reinkultur. Dazu ein Zitat von einer esoterisch-buddhistischen Internetseite: „Diese spirituelle Energie, die Seele, wird sowohl als verschieden als auch als getrennt von der Energie des physischen Körpers wahrgenommen.“ Was Young lehrt, ist also Buddhismus pur. Mit der Bibel aber hat das nichts zu tun. Die biblische Botschaft hätte zu diesem Thema gelautet: Durch den Sündenfall wurde die Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch zerstört.
Aber genauso formuliert Young nicht!
Die nächste esoterisch-buddhistische Lehre läßt Young auf Seite 178 einfließen: „Deine Vorstellungskraft ist ein wirklich machtvolles Werkzeug! Diese Kraft macht dich uns so ähnlich“. Die Kraft der Vorstellung wird heute häufig mit dem Begriff „Imagination“ wiedergegeben. Sie spielt auch in der charismatischen Schwärmerei etwa eines Paul Yonggi Cho eine wichtige Rolle. Dieser gibt selbst zu, daß dies asiatisches Heidentum ist (in seinem Buch „Die vierte Dimension“). Allerdings von Christen angewandt, würde die Imagination nicht nur die Kraft der Dämonen anzapfen, sondern die Kraft Gottes selbst.
Young ist diesen schwärmerischen und zutiefst heidnisch-esoterischen Gedanken ganz nahe. Durch die Kraft der Vorstellung sollen die Menschen fast so mächtig sein wie der dreieine Gott: „Diese Kraft macht dich uns so ähnlich“. Natürlich gehört zu dieser Irrlehre auch das Gedankengut des Positiven Denkens, das zum Beispiel Robert Schuller und andere vertreten.
Anklänge an die „Mutter Erde“ dürfen in „Die Hütte“ deshalb natürlich auch nicht fehlen. Seite 183 sagt „Jesus“: „Also mißbrauchen sie die Erde, und wenn sie dann erzittert oder ihren heißen Atem ausstößt, sind sie beleidigt, schimpfen und klagen und geben Gott die Schuld.“ Die Erde bekommt hier personale Züge, ganz im Sinne eines esoterischen Pantheismus. Bedenkenswert ist, daß Young hier vom „Atem“ der Erde spricht. Nach der Bibel ist es der Atem Gottes, der allen Lebewesen ihr Leben gibt!
Auf Seite 253 läßt Young seine Geistin Sarayu sagen: „in der Religion geht es darum, die richtigen Antworten zu haben… Aber ich bin der Prozess, der dich zu der lebendigen Antwort führt.“ Die Rede vom „Prozess, der zu lebendigen Antwort führt“ ist wieder typisch esoterisch-buddhistisch. Sie entspricht in ihrer Bedeutung weitgehend der unsinnigen Aussage: „Der Weg ist das Ziel“. Gott aber nimmt uns nicht in einen Prozess hinein, der zu einer lebendigen Antwort führt. Gott sagt uns: „Wer der Sohn Gottes hat, der hat das Leben“ (1.Johannes 5,12). Die lebendige Beziehung zu Gott ist Realität in dem Augenblick, in dem ich mein Leben Jesus vertrauensvoll in die Hände lege und sage: Sei du mein Herr und mein Heiland!
Ab Seite 267 läßt Young eine große Parade an Tieren und Menschen erscheinen, die von leuchtenden Farben aller Art umgeben sind „jedes von ihnen … mit seinem eigenen Glanz“. Das ist ganz unverblümt die esoterische Lehre vom Astral- und Ätherleib, der jedes Lebewesen unsichtbar umgibt. Er spielt in der Esoterik eine wichtige Rolle. Auf einer esoterischen Internetseite zum Beispiel ist zu lesen: „Der Astralleib verfügt über ein eigenständiges, sehr weisheitsvolles Bewusstsein, das bei Tier und Mensch die Grundlage des Bewusstseins überhaupt bildet“. Als Beispiel seien hier die „Indigo-Kinder“ genannt. So bezeichnen Anhänger esoterischer Ideen eine Gruppe von Kindern, denen sie ganz besondere psychische und spirituelle Eigenschaften und Fähigkeiten zuschreiben. Sie werden so bezeichnet, weil sie angeblich einen indigofarbenen Astralleib haben.
In der Bibel sucht man derartige Lehren vergebens. Esoterik pur!
Seite 272 führt Young dieses esoterische Gedankengut noch weiter aus: „Wir sind nicht nur in der Lage, einander an unseren einzigartigen Mustern aus Farbe und Licht zu erkennen, sondern wir können durch dieses Medium auch aufeinander reagieren. … Natürlich ist es, die Energie einfach fließen zu lassen.“ Esoterik und heidnische Magie pur!
Seite 301 läßt Young seine Geistin Sarayu sagen: „Jedes Mal, wenn du vergibst, verändert sich das Universum. … nichts wird mehr sein wie vorher“. Tatsächlich wird Vergebung ohne Buße sehr wenig bis gar nichts verändern! Vergebung mit Buße wird Beziehungen heilen lassen. Aber daß jede Vergebung das komplette Universum verändert und im ganzen Universum „nichts mehr ist wie vorher“, das ist esoterischer Pantheismus und Universalismus. Nach diesen Lehren ist das gesamte Universum gewissermaßen ein einziges Wesen. „Gott“, Menschen, Tiere und Pflanzen, selbst die unbelebte Materie, bilden eine einzige Einheit. Alle scheinbar einzelnen Wesen sind nur „Emanationen“ = „Ausflüsse“ und äußere Erscheinungen dieser einen kosmischen Energie. Wer „Die Hütte“ aufmerksam liest, der wird feststellen: diese Lehre ist der rote Faden, der das ganze Buch und die Weltanschauung von Young durchzieht.
Dazu gehört auch der „Tanz der Dreieinigkeit“, von dem Young auf Seite 349 schreibt: „Aus dem Tanz (gemeint: der Dreieinigkeit) gingen Raum, Zeit und Materie hervor.“ Diese Lehre hat natürlich wieder mit der Bibel rein gar nichts zu tun. Der „Tanz der Dreieinigkeit“ dient der „Dekonstruktion“ Gottes, das heißt: seiner Zerlegung. Es ist eine wirre Lehre, die Gott letztlich in nichts, in einer Idee der Bewegung und des Wandels, auflöst.
5. Völlige Überbewertung des Menschen – „Gott“ wird in die Mitmenschlichkeit hinein aufgelöst
Auf Seite 166 fragt Mack: „warum ist dann so viel Gutes zu etwas Schlechtem geworden?“ Angeblich ist dieses Thema ja der Sinn des ganzen Buches „Die Hütte“? Nämlich die Frage: woher kommt all das Schlechte und das Leid in dieser Welt?
Youngs Geistin Sarayu antwortet: „Ihr Menschen schätzt euch selbst so gering“. Nicht etwa die zerbrochene Beziehung zu Gott ist die Wurzel allen Übels. Nein, sondern daß die Menschen von sich selbst nicht hoch genug denken! Welche Perversion der christlichen Botschaft. Die Sünde wird hier verherrlicht. Denn der Hochmut des Menschen ist doch gerade die Sünde. Daß der Mensch höher von sich denken und mehr sein wollte, als das, wozu er von Gott geschaffen war. Aber Young heizt diesen Hochmut noch ins Unendliche an. Wir haben doch ein solches Potential! Deshalb lautet der wesentliche Vorwurf der „Richterin“ auf Seite 213: „In eurer Welt entfaltet niemand sein volles Potential“. Solch eine Aussage paßt zwar wieder perfekt zur Lehre Robert Schullers vom Denken in Möglichkeiten und unseren Potentialen. Gottes Wort aber sagt über unser Potential: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Johannes 15,5)!
Wieder sehen wir erstens den absoluten Gegensatz zwischen der Lehre von Young und der Botschaft der Bibel.
Und wieder sehen wir zweitens einen eklatanten Widerspruch in der Lehre Youngs selbst. Denn hier redet er von dem vollen Potential der Menschen. Zuvor betont er zu Recht viele Male, daß wir Menschen ohne den dreieinen Gott nichts vermögen! Es ist Youngs Täuschungsmanöver, auf der einen Seite fromm zu reden und andererseits tatsächlich eine ganz unbiblische Lehre zu vertreten.
Auf Seite 344 behauptet Young, daß er sein Buch deshalb so geschrieben habe, „dass dadurch der Respekt Gottes für die menschliche Schöpfung erhöht wird.“ Damit die gewünschte Wirkung ja nicht ausbleibt, wiederholt er diese Irrlehre gleich nochmal auf Seite 345: „Wir verstehen nicht, wie viel Respekt Gott der menschlichen Schöpfung entgegenbringt“. Und auf Seite 346 wiederholt er diese Irrlehre noch ein drittes Mal!
Wo aber steht das in der Bibel, daß Gott „Respekt“ vor der menschlichen Schöpfung habe?
Laut Wikipedia bezeichnet „Respekt“ „eine Form der Ehrerbietung gegenüber anderen Lebewesen (Respektsperson). Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.“ Wir sehen sehr deutlich, wohin Young mit seiner ganz und gar unbiblischen Behauptung den Leser führen will: Angeblich sind wir Menschen für Gott „Respektspersonen“. „Respekt“ wird in der Regel vor allem höhergestellten und höherqualifizierten Personen entgegengebracht. Wenn Young hätte sagen wollen, daß Gott uns Liebe und Wertschätzung entgegenbringt, dann hätte er das genau mit diesen Worten tun können und diese Aussage wäre biblisch gewesen. Das tut er aber nicht. Er redet vom „Respekt“, den Gott uns angeblich entgegenbringt! Damit untergräbt er weiter die Würde und Autorität Gottes und hebt den Menschen in Richtung einer Gottheit. Denn die konsequente Fortsetzung „des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.“ Gott wird die Ehre geraubt und stattdessen wird diese Ehre dem Menschen verliehen.
Young geht es überhaupt in Wahrheit nicht um Gott, sondern nur um den Menschen! Auf den Seiten 226ff redet „Jesus“ von „meiner Braut, der Kirche, den Individuen, die gemeinsam eine spirituelle Stadt bilden“, die er liebt. Nun fragt Mack nach, wie er denn Mitglied dieser Kirche werden kann? Die Antwort Jesu: es geht darum „einfach das Leben miteinander zu teilen“. Von einer zerbrochenen Beziehung zu Gott, von Umkehr, der Ehre Gottes etc. ist nicht die Rede. Gott ist gewissermaßen „Menschsein im Vollzug“. Gott wird ins rein Zwischenmenschliche hinein aufgelöst. Young gebraucht viele fromme Sprüche und jubelt dem Leser einen ganz anderen Inhalt unter. Dazu gehört inhaltlich auch der nächste Abschnitt:
6. Alle Menschen sind Gottes Kinder?
Auf Seite 188 verkündet Young die Irrlehre: alle Menschen seien „von Gott geboren“. Darauf bin ich oben schon eingegangen.
Auf den Seiten 150, 206, 208, 270 und 286 läßt Young immer wieder in Nebensätzen die im Prinzip gleiche Irrlehre einfließen: alle Menschen seien Kinder Gottes. Auch das gehört zu Youngs Verführungsstrategien: Viele irrlehrerische Aussagen läßt er einfach so nebenbei mit einfließen. Nur auf Seite 347 behauptet er diese spezielle Irrlehre in einem ganzen Satz: „Das macht es so bedeutungsvoll, daß wir alle als Mitglieder von Gottes Familie auf die Welt kommen. Und wir gehörten dieser Familie schon an, ehe wir geschaffen wurden.“ Sogar vom Mörder Missys wird dies behauptet zu einem Zeitpunkt, als dieser von Buße meilenweit entfernt ist. Trotzdem läßt Young seinen Papa-Gott sagen: „Auch er ist mein Sohn. Ich möchte ihn erlösen.“ Wobei hier wieder der Widerspruch auftaucht: Wenn der Mörder doch angeblich schon ein Sohn Gottes ist, dem alle Sünden vergeben sind, die er laut Young ja ohnehin nicht hat, wovon sollte der Mörder dann „erlöst“ werden?
Sind aber nun alle Menschen „Kinder Gottes“? Auch in „frommen“ Kreisen kann man diese Aussage manchmal hören. Aber sie stimmt nicht mit dem überein, was Gott in seinem Wort offenbart hat. Die Bibel sagt uns: Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes. Gott hat sie „zu seinem Bild“ geschaffen (1.Mose 1,27). Dadurch hat der Mensch vor allen anderen Lebewesen und der ganzen übrigen Schöpfung eine einzigartige Würde. Daß es Young in Wahrheit weder um Gott noch um die Würde des Menschen geht, sehen wir daran, daß er Abtreibungen befürwortet (Seite 351). Wer von der einzigartigen und unantastbaren Würde des Menschen als Ebenbild Gottes weiß, der kann Abtreibungen nur entschieden ablehnen!
Weiter sagt die Bibel: Alle Menschen sind von Gott geliebt. Den Begriff „Kind Gottes“ verwendet die Bibel aber für Menschen, die durch Umkehr und den Glauben an Jesus Christus zu Kindern Gottes geworden sind. So sagt es Gottes Wort ganz klar z.B. im bekannten Wort Johannes 1,12: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.“ Wir haben hier eine ganz exakte biblische Definition, wer ein Kind Gottes ist: Erstens einer, der Jesus in sein Leben aufgenommen hat. Und Zweitens einer, der an den Namen
Jesu glaubt, der also Jesus vertraut. Nur ein Mensch, der diese Voraussetzungen erfüllt, ist ein Kind Gottes. Das ist eindeutige biblische Lehre. Young behauptet ungeniert das glatte Gegenteil!
Außerdem erzeugt Young in diesem Zusammenhang den nächsten Widerspruch zu seinen eigenen Behauptungen. Im Interview sagt er: „Schon vor der Schöpfung wurden wir von Gott adoptiert“ (Seite 347) und leitet daraus auch die Unverlierbarkeit des Heils für alle Menschen ab. Denn nach seinen Aussagen konnten in der damaligen Kultur wohl leibliche Kinder verstoßen werden, nicht aber adoptierte. Erstens ist seine Aussage insofern wieder ganz und gar unbiblisch, weil er sie auf alle Menschen bezieht, und nicht nur auf die, die an Jesus glauben. Zweitens steht diese Aussage im absoluten Widerspruch zur Behauptung: alle Menschen seien aus Gott geboren. Denn wenn wir aus Gott geboren wären, dann wären wir nicht adoptierte Kinder Gottes. Dann wären wir von Geburt an und wesensmäßig Kinder Gottes!
Young dreht und wendet seine Lehre ganz nach Belieben, wie es ihm gerade paßt. Es wird eine massive Unwahrhaftigkeit seines Wesens in diesen sich ständig widersprechenden Aussagen und Behauptungen deutlich! Wenn wir dieses Buch in all seinen Facetten wirklich ernst nehmen, dann ist Young nicht der menschenfreundliche Gehilfe zu einer lebendigen Beziehung mit Gott. Dann ist Young ein gewiefter und rücksichtloser Lügner, Täuscher und Betrüger.
7. Die Leugnung des Gerichts
Daß bei so viel unbiblischer Lehre auch die biblische Botschaft vom Gericht irgendwann geleugnet wird, ist schon zu erwarten. Auf Seite 151 läßt Young seinen Papa-Gott sagen: „Es ist nicht meine Absicht, jene zu bestrafen, die sündigen. Vielmehr ist es meine Freude, die Sünde zu heilen.“
Gericht und Strafe wird im Namen „Gottes“ also ausdrücklich geleugnet.
Daß Gott „Sünde heilen“ will, ist eine ganz und gar unsinnige Aussage, die Young auch kaum ernsthaft durchdacht haben kann. Sie soll sich wohl einfach nur gut, gefühlvoll und fromm anhören. Ein Heilungsprozess geschieht an einer Sache selbst. Die Sache bleibt im Heilungsprozess aber wesensmäßig bestehen und sie selbst. Sünde bliebe also in einem Heilungsprozess weiterhin Sünde. Was soll dann daran „geheilt“ sein? Sünde kann nicht geheilt, sie kann nur durch Buße und Umkehr überwunden werden. Der Sünder kann geheilt werden und die Folgen von Sünde, die Wunden, die durch Sünde geschlagen wurden, niemals aber die Sünde selbst! Wie gesagt: eine solche Aussage mag sich nett anhören, aber sie ist blanker Unsinn!
Den Gedanken an Gericht und Verdammnis versucht Young durch einen neuen „Papiertiger“ ad absurdum zu führen und als ganz und gar verwerflich zu erweisen. Mack soll einfach so zwei seiner „Kinder auswählen, die dann die Ewigkeit in Gottes neuem Himmel und seiner neuen Erde verbringen dürfen“. Seine anderen drei Kinder sollen „dann die Ewigkeit in der Hölle verbringen“ (Seite 206). Das einzige, was Young hier allerdings ad absurdum führt, sind seine Logik und seine Wahrhaftigkeit. Mack ist nämlich überhaupt kein Maßstab gegeben, auf Grund dessen er seine Entscheidung: Himmel oder Hölle? treffen sollte. Reine Willkür ist angesagt! Und die entbehrt natürlich jeder biblischen Grundlage – Achtung: „Papiertiger“-Alarm! Gott urteilt selbstverständlich aufgrund ganz konkreter Maßstäbe. Aber die erklärt Young alle für nicht-existent. Die löst er alle auf, wie wir im nächsten Abschnitt sehen werden.
Wie gewohnt setzt Young ganz auf die Macht der Gefühle. Mack soll eben nicht etwa entscheiden, ob der Mörder seiner Tochter in die Hölle kommen soll. Hier gäbe es für eine Verurteilung nachvollziehbar Gründe. Nein, völlig willkürlich, ohne jeden Grund, soll er drei seiner Kinder der ewigen Verdammnis überantworten. Daß Mack einen so unsinnigen Richterspruch verweigert, ist für Young der moralische Erweis, daß es Gericht und Verdammnis grundsätzlich nicht geben kann. Eine derartige „Beweis“-Führung ist an Unwahrhaftigkeit und Manipulation kaum zu überbieten!
Dabei ist ein Gericht ist nach Young ohnehin überflüssig, da es laut Young keine Schuld gibt. Er läßt seinen Papa-Gott auf Seite 239 sagen: „Es geht nicht darum, sich schuldig zu fühlen. Schuldgefühle werden dir niemals helfen, deine Freiheit in mir zu finden. Bestenfalls veranlassen sie dich, äußerlich irgendwelche ethischen Normen zu befolgen“. Und der Sinn ethischer Normen ist damit auch gleich in Frage gestellt und in Mißkredit gebracht.
Im Blick auf den Menschen also hat der „Gott“ Youngs „nichts übrig für … Schuldgefühle oder Verdammnis“ (Seite 284). Young stimmt ein in den Chor der modernen Allversöhner wie Rob Bell, der auf Einladung von Willow-Creek-Deutschland bei uns sprechen und die evangelikale Jugend verführen durfte. Es ist leider der neue „evangelikale“ Weg, Schuld und Verdammnis zu leugnen. Biblisch ist es dennoch nicht. Tatsächlich wird durch solche Irrlehren das ganze Evangelium für überflüssig erklärt. Der atheistische Philosoph Michael Schmidt-Salomon stellte fest (idea-spektrum 8.5.2013): Für ihn seien evangelikale Christen überzeugender, da diese tatsächlich an die Auferstehung der Toten und an die Existenz der Hölle glaubten. „Jesu Erlösungstat ohne die Voraussetzung der Hölle ist so sinnlos wie ein Elfmeterschießen ohne gegnerische Mannschaft.“ Wer wie Young einen Gott verkündigt, der „nichts übrig hat für Schuldgefühle oder Verdammnis“, der radiert Jesus, den Erlöser und Heiland der Menschen, aus. Denn ohne Schuld und Verdammnis braucht es diesen Heiland nicht!
Young verdreht völlig die biblische Botschaft von Vergebung und Versöhnung. Auf Seite 287 läßt er seinen Papa-Gott sagen: „In Jesus habe ich allen Menschen ihre Sünden gegen mich vergeben, aber nur manche entschließen sich, mit mir eine Beziehung einzugehen.“ Nach der Botschaft der Bibel aber werden nur dem die Sünden vergeben, der Buße tut, der also zu Gott umkehrt und eine Beziehung mit ihm eingeht: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt“ (1.Johannes 1,9) und in Apostelgeschichte 22,17 lesen wir: „Steh auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst“. Vergebung der Sünden ohne eine persönliche Beziehung zu Gott ist eine moderne Irrlehre, die die Botschaft der Bibel im zentralen Punkt auf den Kopf stellt.
Absolut gotteslästerlich ist dann auch die Seite 258 oben. Young läßt seine Geistin Sarayu im Blick auf seinen Papa-Gott und „Jesus“ sagen: „Mack, bitte vergib diesen beiden.“ Es ist zwar vom Zusammenhang nicht klar, was Mack den Beiden denn „vergeben“ soll. Die Aussage an sich ist in jedem Falle unüberbietbare Gotteslästerung. Denn wer ist Gott und wer sind wir, daß wir Gott etwas zu vergeben hätten?! Aber es entspricht der Logik des Geschehens: Erst wird das Gericht Gottes geleugnet und dann wird Gott – ganz typisch Young: in einem Nebensatz! – auf die Anklagebank gesetzt. Plötzlich ist Gott der, dem wir zu vergeben haben. Kaum einer hat es bemerkt. Aber die Gotteslästerung ist unüberbietbar! Daran schließt logisch der nächste Punkt an:
8. Gottes Autorität und Herrschaft wird geleugnet, und die Gehorsamspflicht Gott gegenüber logischerweise gleich mit
Wie schon gesagt: „Die Hütte“ ist eine klare Kampfansage gegen den Gott, der sich in der Bibel offenbart hat. Deshalb muß notwendigerweise auch die Autorität Gottes bestritten und bekämpft werden. Natürlich wieder im Namen Gottes selbst – was eine fortlaufende Gotteslästerung darstellt! Diesmal verkündet Sarayu, die asiatische Geistin, die Irrlehre: „es gibt unter uns kein Konzept einer obersten Autorität, nur Einssein. Unsere Beziehung ist ein Kreis, keine Befehlskette“.
Das steht im klaren Widerspruch zur Selbstoffenbarung Gottes in der Bibel. So entfaltet Gottes Wort in 1.Korinther 11 eine klare Ordnung von Autorität: Gott, der Vater, ist das Haupt Christi; Christus ist das Haupt des Mannes und der Mann ist das Haupt der Frau. Und das griechische Wort für „Haupt“ bedeutet im Neuen Testament ganz eindeutig nicht „Quelle“, wie auch manche „frommen“ Wortverdreher behaupten. Es bedeutet eindeutig „Haupt“ im Sinne einer hierarchischen Vorrangstellung! Ich habe in anderem Zusammenhang dazu vor Jahren das gesamte Vorkommen dieses Begriffs im Neuen Testament durchforscht. Das Ergebnis ist eindeutig!
Die Bibel lehrt diese Ordnung eindeutig auch sonst und mit anderen Begriffen, weshalb das Herumdeuteln an einzelnen Worten ohnehin nichts an der biblischen Klarheit ändern kann. 1.Korinther 15,28 lesen wir: „Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.“
Wo Autorität und Herrschaft sind, da ist umgekehrt auch Gehorsam. Logischerweise bestreitet Young auch, daß Gott Regeln, sprich „Gebote“ gibt. Nein, ein derartiges von Hierarchie und Regeln bestimmtes „Ordnungssystem“ ist laut Young lebens- und beziehungsfeindlich. Sein Gedankengang: „Habt ihr einmal eine Hierarchie geschaffen, braucht ihr Regeln, um sie zu schützen und zu verwalten“. Daß Regeln und Gebote auch dem Schutz von Leben und Gemeinschaft dienen könnten, auf diesen Gedanken kommt Young gar nicht. Er baut munter seinen nächsten „Papiertiger“ auf: „und dann braucht ihr Gesetze und die gewaltsame Durchsetzung dieser Regeln und damit endet ihr mit einer Befehlskette oder einem Ordnungssystem, das gesunde Beziehungen zerstört, statt sie zu fördern.“ Die Gebote Gottes zerstören laut Young also „gesunde Beziehungen“.
Vom Lob der Gebote und Ordnungen Gottes etwa in den Psalmen 19 und 119 scheint Young nie etwas gehört zu haben. Aber richtig, die sind ja auch nur „bedrucktes Papier“ (Seite 83).
Nach der Bibel dagegen erweist sich eine lebendige Beziehung zu Gott gerade erst im Gehorsam gegenüber den Gesetzen und Ordnungen Gottes. Und Jesus ist diesen Weg des Gehorsams selbst gegangen. So heißt lesen wir in Philipper 2,8: „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz“. Ganz anders lautet die Botschaft von Young. Er läßt „Jesus“ sagen: „Ich will keine Sklaven, die meinem Willen gehorchen“. Erstens begegnen wir hier wieder dem „Papiertiger“: Sklaven! Young spielt geschickt mit Worten. Tatsächlich sind wir nach der Bibel Knechte/Sklaven Christi – aber eben zugleich auch Kinder! Zu „Papiertiger“-Zwecken reduziert Young diese Tatsache auf den Begriff „Sklaven“! Zweitens will Gott ganz gewiß keinen sklavischen Kadavergehorsam. Aber er will einen Gehorsam, der aus dem Vertrauen und der Liebe zu ihm erwächst. Solche Gedanken sind Young völlig fremd!
Er lehrt das reine Gegenteil. Dabei lügt er noch ganz dreist und behauptet: „Die Bibel lehrt dich nicht, Regeln zu gehorchen“ (Seite 253). Es ist müßig, die unzähligen Stellen der Bibel aufzuzählen, die genau das tun, was Young hier bestreitet. Allein das Johannesevangelium und der 1.Johannesbrief enthalten zuhauf sehr eindringliche Aufrufe zum Halten der Gebote und messen am Gehorsam wahres Christsein! Stellvertretend für unzählige andere Aussagen der Selbstoffenbarung Gottes seien hier nur zwei genannt: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“ (Johannes 14,21). Und: „Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in dem ist nicht die Wahrheit. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet“ (1.Johannes 2,4+5). Mit diesen Worten ist zugleich das Urteil Gottes über William Paul Young und seine Lehre offenbart und ausgesprochen! Denn gegen Gottes klares Wort ist Young mit trickreichen Worten bemüht, einen wesensmäßigen Gegensatz zwischen dem Halten der Gebote Gottes und einer liebevollen Beziehung zu Gott zu konstruieren und zu behaupten.
Youngs Geistin Sarayu gerät sogar richtig in Rage, wenn es um Gebote geht. Allein der Begriff treibt ihr schon die Zornesröte ins Gesicht. So stellt sie auf Seite 258 fest: „Wenn ich also höre, wie Sprache dazu mißbraucht wird, Regeln und Gebote über das gemeinsame Leben mit uns zu stellen, fällt es mir schwer, dazu zu schweigen“. Daß die Gebote der Bibel allerdings nicht auf einen Mißbrauch der Sprache zurückgehen, sondern auf die Offenbarung Gottes, das interessiert Young nicht. Er verdreht ganz ungeniert die biblische Botschaft. Sein Haß gegen den Gott der Bibel muß immens sein.
Seite 260 fragt Mack: „Willst du damit sagen, dass ich die Gebote nicht befolgen muss?“ Geistin Sarayu antwortet: „Ja“. Und sie fährt in völliger Verkehrung biblischer Wahrheit fort: „Wer versucht, den Gesetzen gemäß zu leben, erklärt damit gleichzeitig seine Unabhängigkeit von uns.“ Auf der ganzen Seite 260 wird auf subtile Weise der Sinn von Geboten und Gesetzen in das Gegenteil dessen verzerrt, wozu sie von Gott gegeben sind. Eine ganz absurde und bösartige Verdrehung biblischer Wahrheit ist dabei die Behauptung, daß ausgerechnet der, der versucht die Gesetze zu halten, damit seine Unabhängigkeit von Gott erklären würde. Gerade das Gegenteil ist der Fall! Weil der Mensch die Gebote Gottes aus eigener Kraft gar nicht halten kann, sind die Gesetze als Erstes dazu da, dem Menschen zu zeigen, daß er unabhängig von Gott mit seinem Leben scheitern muß. Die Gesetze verweisen ihn geradezu auf Gott und auf die Abhängigkeit von ihm. Dazu sind sie da! Umgekehrt gilt: Gerade der, der die Gebote Gottes ignoriert und nicht hält, der erklärt damit seine Unabhängigkeit von Gott und erklärt: „Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche“ (Lukas 19,14). Dieser Geist, der sich frech gegen Gott und sein Herr-Sein erhebt, ist erkennbar der Geist, der durch Young spricht und ihn treibt.
Ebenso Seite 261: „Menschen haben ein Händchen dafür, ein lebendiges, gnadenreiches Verb zu nehmen und es in ein totes Substantiv oder Prinzip zu verwandeln, das nach Geboten und Verboten riecht: Etwas Wachsendes und Lebendiges stirbt“. Gebote sind nach Young also prinzipiell lebensfeindlich! Das absolute Gegenteil lehrt die Bibel. In Johannes 12,50 sagt Jesus: „Ich weiß, daß sein Gebot ist das ewige Leben“. Wer Gottes Gebote hält, der führt eine Leben in Fülle und Segen. Das ist die Botschaft der Bibel. Der Leser möge die Bibel in die Hand nehmen und anstreichen, was die Bibel zum Thema Gebote und Gehorsam sagt! Der Unterschied zur Lehre Youngs ist wie der Unterschied zwischen Licht und Finsternis!
Dazu gehört, daß nach Young Gott angeblich keinerlei Erwartungen an uns hat. Als Mack die Worte „Verantwortung“ und „Erwartung“ in den Mund nimmt, muß er sich von Geistin Sarayu folgende Belehrung anhören: „Deine Worte sind tot, voll von Verboten, Ängsten und Werturteilen“. So denkt Young über die Gebote Gottes! Und nun kommt wieder einmal eine kühne Lüge, um die eigene Behauptung zu begründen: „Darum findet sich das Wort Verantwortung nirgendwo in der Heiligen Schrift“ läßt Young seine Geistin Sarayu von sich geben (S. 262). Nun mag das rein sprachlich davon abhängig sein, welche Übersetzung der Bibel man in der Hand hat. Nach der Lutherübersetzung kommt das Wort „Verantwortung“ zum Beispiel vor in 1.Petrus 3,15: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist.“
Inhaltlich ist es dagegen überhaupt keine Frage, daß Gott Verantwortung von uns fordert. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel: „Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und welchem viel befohlen ist, von dem wird man viel fordern“ (Lukas 12,48). Oder wenn Jesus dem Petrus den Auftrag gibt: „Weide meine Schafe“, dann stellt er ihn in die Verantwortung eines Hirten. Wenn Jesus der Gemeinde Apostel, Bischöfe und Älteste, Lehrer und Leiter gibt, dann beruft er Menschen in die Verantwortung für seine Gemeinde. Wenn Gott den Hesekiel zum Wächter beruft (Hesekiel 33), dann ruft er ihn in die Verantwortung für Israel. Und wenn der Wächter seiner Verantwortung nicht nachkommt, dann will der Herr das Blut des Verlorenen von der Hand des Wächters fordern (Hesekiel 33,8). Mehr Verantwortung ist kaum denkbar! Allein die Begriffe „verantworten“ und „Verantwortung“ kommen selbstverständlich entgegen Youngs dreister Lüge etliche Male in der Bibel vor. Dazu kommen einige Aussagen zum Stichwort „Rechenschaft“, was inhaltlich der Verantwortung entspricht. Genau genommen wird fast jedes Kapitel der Bibel der Sache nach von Verantwortung reden. Schließlich gehört dazu auch die unzählige Schar von Worten der Bibel, die vom Gericht reden. „Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi“ (2.Korinther 5,10) und Matthäus 12,36: „Ich sage euch aber, daß die Menschen Rechenschaft ablegen müssen am Tag des Gerichts von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben.“ Selbstverständlich wird der Mensch im Gericht von Gott zur Verantwortung gezogen. Aber das Gericht hat Young ja auch schon längst geleugnet!
Auch in dieser Frage kann der unwahrhaftige Lügengeist Youngs den eigenen Widerspruch wieder einmal nicht vermeiden. Sein Lügengeist überführt sich mit Regelmäßigkeit selbst! Denn auf Seite 272 finden sich im Aufmarsch der lichtummantelten Wesen „Engel, Diener und Wächter“. Wie gesagt: Wenn es „Wächter“ gibt, dann gibt es auch Verantwortung. Denn das Wächteramt ist eines der verantwortlichsten Ämter überhaupt.
Wie Young biblische Fakten zu zerreden sucht, veranschaulicht Seite 263 oben. Seine Geistin Sarayu führt aus: „Weil ich eure Fähigkeit zu reagieren bin, muss ich in euch gegenwärtig sein. Würde ich euch einfach eine Verantwortung auferlegen, müßte ich überhaupt nicht bei euch sein. Dann hättet ihr eine Aufgabe, die ihr erledigen müßtet, eine Verpflichtung, die ihr erfüllen müßtet. Dann könntet ihr versagen.“ Satz für Satz ist dieser Abschnitt so sinnlos und absurd, daß es sich gar nicht lohnt, ja eigentlich unmöglich ist, inhaltlich darauf einzugehen. Denn wo kein Inhalt, sondern nur Absurdität ist, da ist eine inhaltliche Auseinandersetzung nicht mehr möglich. Deutlich wird aber, daß diese sinnlose Geschwafel dazu dienen soll, den Menschen von jeder Verantwortung und Verpflichtung Gott gegenüber zu entbinden. Auch das Ziel ist klar: „Dann könntet ihr versagen.“ Weil der Mensch aber laut Young keine Verantwortung und keine Verpflichtung gegenüber Gott hat, kann er gar nicht versagen. Er kann also gar nicht sündigen! Er kann gar nicht schuldig werden! Was dann der Mord an Missy war, bleibt in der Luft hängen. Aber der Mensch ist grundsätzlich und ausnahmslos von jeder Sünde und Schuld freigesprochen! Gottes Wort dagegen sagt: „Sie sind ausnahmslos Sünder“ (Römer 3,23)! Die ganze Seite 264 setzt diese unsinnigen Gedankenspiele und widerbiblischen Behauptungen fort und gipfelt in der Aussage, die wir schon als logische Schlußfolgerung erkannt haben: „Weil ich nichts von euch erwarte, könnt ihr mich nicht enttäuschen“ sagt Youngs Papa-Gott.
Theoretisch behauptet Young die Allmacht Gottes. Tatsächlich leugnet er sie. Auf Seite 284 läßt Young seinen Papa-Gott sagen: „Eure Unabhängigkeit hat eine Welt … voller schrecklicher Zufälle“ hervorgebracht. Wo bitte, gibt es in der Bibel „Zufälle“? Zufälle gibt es in der Evolutionstheorie, die Gott, den Schöpfer und Herrscher der Welt, leugnet. Daß nach Young die Welt voller „Zufälle“ ist, demonstriert überdeutlich, daß „Gott“ für ihn nur eine Chiffre für was auch immer ist. Gott gibt keine Versprechen, er gibt keine Gebote, er erwartet nichts vom Menschen und er hat die Geschehnisse in dieser Welt nicht im Griff, denn sonst gäbe es keine „Zufälle“.
9. Die Realität der Sünde und des Bösen wird verharmlost und letztlich geleugnet
Young redet zwar vom Baum der Erkenntnis und vom Garten Eden. Er tut so, als würde er damit auch die biblische Lehre vom Sündenfall lehren. Das Gegenteil ist tatsächlich der Fall. Auf Seite 346 schreibt er „Wir sind eine großartige Schöpfung“. Von Sündenfall keine Silbe! Und auf Seite 347 behauptet er: „Das macht es so bedeutungsvoll, daß wir alle als Mitglieder von Gottes Familie auf die Welt kommen. Und wir gehörten dieser Familie schon an, ehe wir geschaffen wurden.“ Das eben ignoriert und leugnet Young konsequent: daß wir nicht mehr von Natur aus in der Gemeinschaft mit Gott leben, zu der er uns berufen hat, daß diese Gemeinschaft vielmehr durch die Sünde zerstört ist. Und daß wir nur durch Umkehr und den Glauben an Jesus Christus in diese Gemeinschaft zurückfinden und Gottes Kinder werden. Allein schon durch diese Aussagen ist die Wirklichkeit des Bösen in letzter Konsequenz vollständig geleugnet. Was allerdings zur Folge hat, daß Young die Frage nach dem Leid und nach dem Bösen in dieser Welt in keiner Weise beantworten kann. Alles, was er dazu sagt, ist inhaltsleeres Gefasel. Das kann notwendigerweise gar nicht anders sein: denn das Böse gibt es laut Young nicht und Leid ist, ganz esoterisch gedacht, nur die Erfahrung einer „unrealen äußeren Erscheinung“.
Daß Young dermaßen vehement gegen jede Form von Hierarchie, Regeln, Gesetze und Ordnungen vorgeht, setzt voraus, daß er die Macht des Bösen nicht ernst nimmt. Denn Herrschaft, Regeln und Gebote dienen unter anderem dazu, dem Bösen Grenzen zu setzen. So sagt es Gott in seinem Wort eindeutig, etwa in Römer 13. Vers 1 bestätigt dort, daß Obrigkeit sehr wohl von Gott ist: „wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet“. In Vers 2 erfährt der Leser, daß Youngs Widerstand gegen die Obrigkeit ein unmittelbarer Widerstand gegen Gott ist: „Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung“. Und schließlich sagen uns die Verse 3ff, wozu die Obrigkeit da ist: „sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut“. Aber Böses gibt es nach Young nicht wirklich. Seite 172 sagt die Geistin Sarayu: „Sowohl das Böse wie auch die Dunkelheit … besitzen keine wirkliche Existenz“. Und strafen will Gott laut Young sowieso nicht – siehe Punkt 7.
Es ist offenkundig, wie die Lehre von Young in fast allen Punkten im völligen Gegensatz zur Lehre der Bibel steht!
Ein Schlüsselvers hierbei ist die Aussage, die Young seinen „Jesus“ machen läßt: „Hättet ihr wirklich gelernt, euch um eure Nächsten so sehr zu sorgen, wie um euch selbst, gäbe es keine Notwendigkeit von Hierarchien“. Erstens haben wir oben gezeigt, daß „Hierarchie“ dem Wesen Gottes entspricht und keineswegs nur eine menschliche Fehlreaktion darstellt. Zweitens ist der Fehler der Menschen nach Young nur, daß sie noch nicht genug gelernt haben! Der Mensch muß einfach sein „volles Potential“ entwickeln, dann klappt das Leben wunderbar. Die Macht des Bösen und der Sünde aber ist für Young keine Realität. Deshalb verschleiert er sie durch einen weitgehend unverständlichen Satz: Angeblich würden sich Menschen, wenn sie sich mithilfe von Macht schützen „der Matrix ausliefern“ (S.157). Was auch immer damit gemeint sein soll. Es ist bezeichnend, daß Young sich an dieser Stelle in einen Satz flüchtet, dessen Sinn wohl von kaum jemand zu erfassen ist.
Zum ganzen Konzept gehört, daß „Gut“ und „Böse“ relativiert werden. Seite 170 wird Mack zur „Erkenntnis“ geführt: „Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich eine logische Grundlage habe, zu entscheiden, was wirklich gut und böse ist.“
Erstens widerspricht diese Aussage der Bibel – siehe 1.Mose 3,8!
Zweitens wird hier das Gewissen, als von Gott gegebene Instanz zur Unterscheidung von Gut und Böse, völlig ignoriert. Soweit ich übersehe, kommt das Gewissen im ganzen Buch nirgends vor! Das ist bezeichnend. Denn wenn es Gut und Böse nicht wirklich gibt, dann braucht es auch kein Gewissen, um das Eine vom Andern zu unterscheiden.
Drittens wird hier deutlich, in welcher Konsequenz bei Young die ganze Bibel geleugnet ist, denn die Bibel sagt uns von vorn bis hinten, was gut und was böse ist.
Viertens bleibt Young mit dieser Aussage weit hinter unserem großen deutschen Philosophen Immanuel Kant zurück. Dieser hat eine brillante logische Grundlage zur Unterscheidung von Gut und Böse längst formuliert im sogenannten „kategorischen Imperativ“: Gut ist, was immer noch gut ist, wenn wir es für alle Menschen zum Gesetz erklären und alle es befolgen. Böse ist, was im Einzelfall vielleicht gut erscheinen mag, aber offenkundig zum Schlechten führt, wenn es für alle zum verbindlichen Verhaltensmaßstab gemacht wird. Die suggestive Behauptung, daß es keine logische Grundlage gäbe, um Gut und Böse zu unterscheiden, ist einfach nur Unsinn und Volksverdummung. Und insbesondere zerstört sie jede Grundlage für die Botschaft der Bibel. Denn die Botschaft der Bibel steht vollständig im Rahmen des Kampfes zwischen Gut und Böse, Licht und Finsternis, vom Sündenfall in 1.Mose 3 bis zum Endgericht in Offenbarung 20, wo das Böse dem zweiten Tod überantwortet wird. Nur die ersten beiden und die letzten beiden Kapitel der Bibel stehen außerhalb dieses Rahmens. Denn in den ersten beiden Kapiteln vor dem Sündenfall war das Böse noch nicht in der Welt. Und in den beiden letzten Kapiteln nach dem Endgericht wird es auch im neuen himmlischen Jerusalem das Böse nicht mehr geben. Aber dazwischen wird alles vom Kampf zwischen Gut und Böse beherrscht!
Young aber behauptet durch seine Geistin Sarayu: „Sowohl das Böse wie auch die Dunkelheit … besitzen keine wirkliche Existenz“ (Seite 172). Die Bibel dagegen sagt: „Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürstentümern und Gewaltigen, nämlich mit den Herrschern der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern in den Himmeln“ (Epheser 6,12). So absolut gegensätzlich ist die Lehre Youngs zu dem, was uns Gott in seinem Wort offenbart. Die Bibel nimmt das Böse und die Dunkelheit sehr real und sehr ernst! Young dagegen behauptet: „Gott ist Licht. In diesem Sinne gibt es keine Dunkelheit, es gibt das Böse nicht“ (Seite 349). Das ist Teil seines esoterischen Pantheismus: wenn Gott Licht ist und Gott in allem ist, dann kann es Dunkelheit und das Böse nicht geben! Die Bibel und die tagtägliche Wirklichkeit sagen uns etwas anderes: Wir brauchen nur die Zeitung aufzuschlagen, den Fernseher anzuschalten oder im Zweifel auch nur aus dem Fenster zu sehen, und wir stellen fest: Das Böse ist nahezu allgegenwärtig.
Aber der effektivste Trick Satans war es schon immer, sich von verblendeten Menschen als nicht existent erklären zu lassen. Nicht Satan hat laut Young den Menschen zum Bösen verführt. Nein: „Ihr Menschen habt das Böse in eure Welt gebracht“ (Seite 210) und ebenso „Wir (Menschen) sind es, die das Böse in die Welt bringen“ (Seite 344). Und wieder haben wir den nächsten unvermeidlichen Selbstwiderspruch bei Young: Wenn es das Böse gar nicht wirklich gibt, dann können die Menschen es doch auch nicht in die Welt gebracht haben!
Ach so: es ist ja eh nur alles Schein! Wir leben in einer un-realen Welt mit einer un-realen äußeren Erscheinung mit un-realem Bösen, un-realer Vergebung durch einen un-realen Gott um eine un-reale Versöhnung zu erlangen. Wozu lesen Menschen dieses unsinnige Buch eigentlich?!
10. Den Verheißungen der Bibel wird die Grundlage entzogen
Seinen Angriff auf die nächste Grundlage des christlichen Glaubens startet Young ab Seite 173. Er bringt den Begriff „Rechte“ in Mißkredit. Mack fragt im Blick auf seine ermordete Tochter: „Hätte Missy denn nicht ein Recht darauf gehabt, beschützt zu werden?“ Die Geistin Sarayu erwidert: „Ein Kind wird beschützt, weil es geliebt wird, nicht, weil es ein Recht darauf hat, beschützt zu werden“. Erstens gibt auch diese Aussage keine Antwort auf die Frage, warum Missy dann nicht beschützt wurde. Denn Gott hat sie doch wohl geliebt?
Zweitens untergräbt sie eine der zentralsten und wichtigsten Säulen des christlichen Glaubens und unserer Beziehung zu Gott: die Zuverlässigkeit seiner Verheißungen. Entgegen der ganz und gar unbiblischen Aussagen von Young gibt Gott seinen Kindern tatsächlich „Rechte“, nämlich Verheißungen, auf die sie sich berufen, mit denen sie Gott beim Wort nehmen, die sie als Rechte vor Gott einklagen können – siehe das Gleichnis von der bittenden Witwe. Ihre Rechte, die sie unnachgiebig vor dem Richter einklagt, sind der Dreh- und Angelpunkt dieses Gleichnisses. Und das ist das unerhört Große und Einzigartige, daß Gott sich seinen Kindern gegenüber ins Wort begibt und sich selbst verpflichtet. Das gilt im Blick auf alle seine Verheißungen! Und Gott fordert geradezu auf: „Und prüft mich doch darin, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß“ (Maleachi 3,10).
Wir halten wieder einmal fest: So grundsätzlich widerspricht die Lehre von Young dem, was Gott selbst in der Bibel offenbart hat!
Auch zu diesem Thema kann Young eigene Widersprüche nicht vermeiden. Auf Seite 174 wird Mack die Möglichkeit gezeigt, durch die Abhängigkeit von Jesus freiwillig auf seine Rechte zu verzichten (S.174). Wenn der Mensch aber nach vorhergehender Behauptung gar keine Rechte hat, dann kann er auch nicht freiwillig auf diese verzichten!
Außerdem stellt Young wieder ganz und gar die biblische Lehre auf den Kopf. Durch die Beziehung zu Jesus geben wir gerade keine Rechte auf, denn Rechte haben war als Sünder vor dem heiligen Gott tatsächlich nicht. Erst als Kinder Gottes bekommen wir die Rechte von Kindern und Erben des himmlischen Vaters.
Young pervertiert nahezu alles, was den christlichen Glauben ausmacht!
Auch den Bereich der Zukunft und damit biblischer Prophetie läßt Young nicht aus. Youngs „Jesus“ erklärt Mack (Seite 180), daß „die Zukunft überhaupt nicht real existiert und auch niemals existieren wird.“ Dagegen lehrt uns die Bibel, daß göttliche Prophetie real existierende Zukunft ist. Deshalb kann ein prophetisches Wort sogar schon in der Vergangenheitsform geschehen. Außerdem werden prophetische Worte häufig eingeleitet mit der Formulierung: „Und das Wort des Herrn geschah zu…“. Das Wort des Herrn setzt im Reden zukünftiges Geschehen bereits real um. So real ist die Zukunft bei Gott.
Auf Seite 260 läßt Young seine Geistin Sarayu behaupten: „ich liebe die Unsicherheit“. Ein deutlicher Beweis, daß die Geistin von „Die Hütte“ niemals der Heilige Geist sein kann. Denn Gott liebt die Wahrhaftigkeit, die Treue und die Zuverlässigkeit. Das sind alles absolute Gegensätze von „Unsicherheit“. Der Gott der Bibel liebt und gibt „Gewißheit“. Der Leser möge in der Bibel nachschlagen, wie oft dort gesagt ist: „Wir wissen aber…“ und wie oft Jesus seine Rede einleitet: „Amen, amen, ich sage euch…“ – und „Amen“ bedeutet: Das ist gewißlich wahr! Wieder das absolute Gegenteil von „Unsicherheit“.
11. Die göttliche Ordnung von Mann und Frau wird aufgehoben
Die biblische Schöpfungsordnung, daß der Mann das Haupt der Frau ist, begründet Young als Folge des Sündenfalls (Seite 186). Die Reaktion des Mannes auf den Sündenfall „bestand darin, über sie zu herrschen, Macht über die Frau zu beanspruchen, zum Herrscher zu werden.“
Erstens ist die biblische Ordnung von Mann und Frau Teil der Schöpfungsordnung Gottes und nicht Folge des Sündenfalls, wie Young behauptet (siehe dazu auch „Orientierung auf dem Weg der Nachfolge“ Nr. 20 „Gabe und Aufgabe von Mann und Frau in der Gemeinde Jesu – Frauenordination“).
Zweitens gilt wieder einmal: Achtung: „Papiertiger“-Alarm! Young überschlägt sich geradezu in der Betonung des „Herrschens“. Im Kampf gegen die göttliche Ordnung von Mann und Frau muß er diese bis zum Geht-nicht-mehr ins Negative übersteigern. Natürlich soll der Mann nicht über die Frau „herrschen“. Er soll sie lieben! Das ist aber kein Widerspruch dazu, daß er das Haupt der Frau ist!
In Youngs Bild von Mann und Frau paßt das gar nicht. In reinster feministischer Ideologie läßt er Mack sagen: „Ich habe mich schon immer gewundert, warum die Männer so lange das Kommando hatten. Männer verursachen so viel Leid“ (Seite 187). Und Youngs „Jesus“ stimmt ein: „Die Welt wäre, in vielerlei Hinsicht, ein viel friedlicherer Ort, wenn die Frauen herrschen würden“.
Erstens ist die Behauptung schon an sich blanker Unsinn: Frauen verursachen ganz gewiß nicht weniger Leid als Männer! Nur ist das von ihnen verursachte Leid oft subtiler und auf der seelischen Ebene verletzend, während von Männern mehr äußere und körperliche Gewalt ausgeht.
Zweitens steht Youngs Behauptung im völligen Widerspruch zur Schöpfungsordnung Gottes.
Entsprechend entstellt Young auch gleich noch die biblische Ordnung von der Ehe: „Wir wollen, daß Mann und Frau gleichberechtigte Partner sind … von der Macht Sarayus beseelt, von der alle wahre Macht und Autorität ausgehen“ (Seite 188).
Wieder sehen wir den gedanklichen Widerspruch: wenn es keine „Rechte“ gibt (siehe oben), dann kann es auch keine „gleichberechtigten Partner“ geben.
Außerdem wird mit dem Begriff von den „gleichberechtigten Partnern“ die biblische Vorstellung von Ehe auf den Kopf gestellt. Denn in der Ehe gibt es nun tatsächlich keine Rechte! In der Ehe gibt jeder seine Rechte an den anderen ab (z.B. 1.Korinther 7,4).
Eine ganz grobe Irrlehre läßt Young ganz nebenbei wieder mit einfließen: die Behauptung, daß alle Macht und Autorität von der Geistin ausgehen. Nein. Innerhalb der göttlichen Dreieinheit geht alle Macht und Autorität vom Vater aus!
Mit seinen bisherigen Ausführungen hat Young der göttlichen Stiftung der Ehe noch nicht genug Schaden zugefügt. Es muß noch mehr kommen. Seite 229 läßt er seinen „Jesus“ sagen: „Ich erschaffe keine Institutionen“. Das ist natürlich ganz unbiblisch. Denn Gott hat sich schon im Alten Bund ein Volk berufen und ihm Ordnungen gegeben. Allein der Bundesschluß ist und schafft eine Institution! Dann hat Gott sich im Neuen Testament eine Gemeinde, seinen Leib, gesammelt und ihr ein Bundeszeichen gegeben: die Taufe. Natürlich ist die Gemeinde eine von Gott geschaffene „Institution“. Und zu Recht fragt Mack gleich kritisch nach: „Was ist mit der Institution der Ehe?“ Und Youngs „Jesus“ erwidert: „Die Ehe ist keine Institution. Sie ist eine Beziehung“. Das ist wieder geschickte Lüge und Täuschung. Denn natürlich ist Ehe eine Beziehung. Aber nicht jede Beziehung ist eine Ehe! Selbstverständlich hat Gott die Ehe als eine ganz besondere „Institution“ geschaffen. Young greift auch hier zentral an und stellt Gottes Ordnung der Ehe in Frage!
12. Der Missionsbefehl wird aufgehoben
Vom Christsein hält Young gar nichts. Auch um das Christsein an sich anzugreifen, arbeitet er mit ganz unwahrhaftigen Tricks. „Ich bin kein Christ“ läßt er seinen „Jesus“ sagen (Seite 232). Auf Seite 350 verteidigt und vertieft Young diese absurde Aussage: „Jesus ist kein Christ … Er war niemals Christ. Ganz sicher hat er auch nicht gedacht: Hätte ich doch nur noch etwas gewartet, dann hätte ich Christ werden können.“ Was für eine dämliche Aussage. Wieder baut Young einen „Papiertiger“ auf, den er dann in aller Ruhe abschießen kann. Young versucht den Leser nämlich in folgenden Gedankengang hineinzunehmen: Jesus war kein Christ. Jesus wollte auch kein Christ werden. Weshalb sollten also wir Christen werden wollen? Anhand der Tatsache, daß Jesus kein Christ war und keiner werden wollte, versucht er dem Leser quasi an Jesus selbst zu beweisen, daß Christ-Sein nichts erstrebenswertes und nichts biblisches ist und nichts mit Jesus zu tun hat. Auf diese Weise versucht Young, den Leser für dumm zu verkaufen.
Natürlich ist Jesus kein Christ! Ein Christ ist einer, der Jesus nachfolgt. Jesus selbst aber ist der Christus! Es wäre nun in der Tat schwierig, wenn Jesus versuchen sollte, sich selbst nachzufolgen. Young versucht also den Leser zu täuschen, indem er so tut, als wäre ein „Christ“ und der „Christus“, der Jesusnachfolger und Jesus, dasselbe. Auf diese absurde Idee muß man erst mal kommen. Man kann bis zum Erweis des Gegenteils auch hier nicht davon ausgehen, daß Young intellektuell so unterbelichtet ist, daß ihm die Absurdität und Widersprüchlichkeit seiner Gedankengänge nicht bewußt wäre. Man muß deshalb auch hier gezielte und bewußte Täuschung der Leser annehmen! Und das ist satanisch. Denn Gottes Wesen ist die Wahrhaftigkeit. Satans Wesen aber ist die Unwahrhaftigkeit. Satan ist der Täuscher, der Lügner, der Betrüger, der Durcheinanderbringer = „Diabolos“, der Wahrheit und Lüge in wirrer Weise vermengt, um die Menschen von Gott wegzulocken.
Und dann wird Young wieder ganz offen ganz unbiblisch. Sein „Jesus“ redet von Buddhisten, Mormonen, Baptisten und Muslimen und stellt fest: „Ich habe nicht den Wunsch, Christen aus ihnen zu machen, aber ich möchte ihnen helfen, sich in Söhne und Töchter meines Papas zu verwandeln.“ (Ganz ähnlich hat sich auch Robert Schuller geäußert. Wir sehen die enge Geistesverwandtschaft von Young und Schuller!)
„Jesus“ selbst hebt nach Young also den Missionsbefehl auf. „Jesus“ will nicht, daß die Menschen ihm nachfolgen – denn dann wären sie ja Christen! Nach Young gilt also: Keine Mission! Kein „Geht hin, macht zu Jüngern alle Völker“! Kein „tauft“! Kein „Lehrt sie halten alles!“ (Matthäus 28,18-20).
Stattdessen der nächste fromme Betrug: er will angeblich helfen, daß all diese Menschen „Söhne und Töchter meines Papas“ werden. Moment mal: laut Young sind doch alle Menschen „von Gott geboren“! Laut Young sind doch alle Menschen ohnehin schon Gottes Kinder! Wozu will er sie dann noch in solche verwandeln? Täuschung! Lüge und Betrug!
Young gebraucht diese Formulierungen offenkundig aus einem einzigen Grund: um seine brutalen Irrlehren biblisch zu verbrämen und sie auch dem bibeltreuen Leser unterjubeln zu können. Diese Ausführungen sind ein ganz verlogenes Getue, als ginge es ihm doch um so etwas wie Mission und Umkehr. Aber es paßt überhaupt nicht zu seinen übrigen Aussagen, sondern steht im krassen Gegensatz dazu. Man kann also nur von bewußter und gezielter Täuschung der Leser ausgehen. Denn noch einmal: So intellektuell unterbelichtet kann Young nicht sein, daß ihm diese Widersprüche nicht bewußt wären. Man spürt ganz genau, wo sein Herz schlägt, und was nur fromme Phrasen sind, mit denen er sich das Vertrauen bibeltreuer Leser erschleichen will.
Auf der letzten Seite 351 philosophiert Young dann über den Begriff „Christ“. Allein über den Unsinn und die unwahrhaftigen Verführungsmanöver dieser Seite könnte man ein ganzes Buch schreiben. Zunächst behauptet Young über Jesus: „Er kam, um das (Leistungsdenken der Religionen) zu beseitigen, indem er die Beziehungen in den Mittelpunkt stellte und die Beziehungen öffnete. Er kam um uns zu finden, nicht, damit wir Gott suchen und versuchen, Gott zufrieden zu stellen.“
Wieder jongliert Young mit Gesetz und Gnade in unbiblischer Weise: Ja, Jesus hat das Leistungsdenken abgeschafft. Denn Jesus hat für uns das Gesetz erfüllt. Damit ist aber nicht das Gesetz abgeschafft und nicht die Forderung, dem Willen Gottes entsprechend zu leben. Das ist zwar nicht der Weg zur Erlösung. Wohl aber der Weg der Nachfolge und des Segens!
Völlig schwammig ist die Aussage, daß Jesus „Beziehungen öffnete“. Wohin? Wozu? Welche Beziehungen? Das hört sich gut an und sagt doch alles oder nichts! Es bestätigt aber wieder, daß es Young letztlich nur um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Um Gott geht es nicht.
Das wird gleich wieder im nächsten unwahrhaftigen Täuschungsmanöver deutlich. Young redet von Gott, aber so, daß er die biblische Wahrheit gleich wieder verdreht: Jesus kam, um uns zu finden. Das kann man so stehen lassen. Der nächste Halbsatz ist dagegen schon wieder ganze Unwahrheit: „nicht, damit wir Gott suchen“. O doch! Genau dazu fordert uns Gott auf und gibt damit verbunden auch die Verheißung: „So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich mich von euch finden lassen“ (Jeremia 29,13f).
Nach Young sollen wir auch nicht „versuchen, Gott zufrieden zu stellen“. Wieder täuscht er mit Begriffen. Es geht tatsächlich nicht darum, daß wir versuchen sollten, „Gott zufrieden zu stellen“. Young meint ja aber auch etwas ganz anderes: wir sollen nicht versuchen, nach Gottes Geboten zu leben. Und dazu gehört nun alles, was wir über Youngs Versuche zur Demontage Gottes, zur Aufhebung seiner Autorität, seiner Ordnungen und seiner Gebote schon festgestellt haben. Die Bibel sagt das Gegenteil. Selbstverständlich sollen wir Gottes Willen gemäß leben.
Außerdem widerspricht sich Young auch an diesem wie in fast allen Punkten: Einerseits behauptet er, Gott habe keine Erwartungen an uns. Andererseits erwartet Gott dann doch wieder, daß Mack seinem Vater und dem Mörder von Missy vergibt (z.B. Seite 258). Dann hat Gott also doch Erwartungen?! Young täuscht im Grunde mit jedem Satz, den er von sich gibt.
Dann stellt er fest: „Ich finde es nicht schlimm, Christ zu sein“. Das ist ja ziemlich nett von Young, daß er das „nicht schlimm“ findet. „Nicht schlimm“ ist aber so ziemlich das Gegenteil von „gut“, „erstrebenswert“ oder gar „heilsnotwendig“! Wobei er natürlich gleich darauf hinweist, daß der Begriff „Christ“ „eine trügerische Bezeichnung ist. Man hat Kriege deswegen geführt“! Natürlich darf dieser Hinweis nicht fehlen. Die suggestive Botschaft ist: wir sollten uns besser doch nicht Christen nennen. Sonst werden wir möglicherweise noch mit Glaubenskriegern in einen Topf geworfen.
Dann manipuliert er weiter: „Ich hasse Homosexuelle nicht“. Typisch Youngscher „Papiertiger“. Christen hassen selbstverständlich Homosexuelle nicht. Denn sie lieben alle Menschen. Aber sie lehnen Homosexualität als schöpfungs- und naturwidrig ab. An solchen Differenzierungen ist Young nicht gelegen. Er braucht „Papiertiger“, die er genüßlich abschlachten kann.
Aber immerhin läßt er hier einmal halbwegs deutlich die Katze aus dem Sack: „Wenn Christsein bedeutet, gegen Schwule zu sein und Abtreibungen abzulehnen, dann bin ich kein Christ.“ Okay, dann halten wir also fest: Young ist kein Christ. Denn Gott, und damit auch Christen, ist zwar wieder nicht „gegen Schwule“ – „Papiertigeralarm“! – wohl aber gegen homosexuelle Lebensweise, und die ist ja gemeint! Und selbstverständlich ist Gott, und damit auch Christen, gegen Abtreibungen. Denn Abtreibungen sind Mord am ungeborenen Leben. Das widerspricht dem Gebot „Du sollst nicht morden“ und es widerspricht der einmaligen und unantastbaren Würde, die Gott einem jeden Menschen gegeben hat, als er ihn zu seinem Ebenbild schuf.
Zugleich sehen wir am Thema „Abtreibung“, daß es Young auch nicht um den Menschen geht, sondern um lebensfeindliche und menschenfeindliche Ideologie und Rebellion gegen Gott. Denn, wem es um Menschen geht, der ist unvermeidlich gegen Abtreibung. Denn in der Abtreibung werden Menschen getötet, wer oder was denn sonst?!
Zum Schluß versucht sich Young noch einmal in ganz bibeltreuer Tarnung. Sie macht die Macht seiner Verführung aus. Es stellt sich ja immer wieder die Frage, und deshalb habe ich diese Schrift auch verfaßt: Wie gelingt es Young, auch bibeltreue Leser zu täuschen und ihnen den Eindruck zu vermitteln, daß Youngs Botschaft die Botschaft der Bibel sei?
Weil er ganz bewußt zur Täuschung der bibeltreuen Leser fromme Worte und Formulierungen gebraucht, obwohl er mit ihnen einen ganz unbiblischen Inhalt verbindet. Im Grunde sind es nur inhaltsleere fromme Phrasen, die er drischt. Das läßt sich aus der Gesamtheit seines Buches eindeutig erweisen. Und ich hoffe, es ist mir mit dieser Schrift gelungen, dem Leser dafür die Augen zu öffnen. Aber diese frommen Phrasen der gezielten Täuschung hinterlassen eben bei vielen Lesern ihre täuschende Wirkung.
So behauptet Young: „Wenn gemeint ist, daß jemand vollkommen von seiner Beziehung zum Vater, Sohn und dem Heiligen Geist abhängig ist, dann bin ich Christ. Wenn ein Christ jemand ist, der lernt, wie man vergibt … dann bin ich einer.“ Hört sich super an. Aber alles, was den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist der Bibel ausmacht, hat Young in seinem Buch zerredet und geleugnet! Fromme Phrasen!
Young redet von „Vergebung“. Dabei hat er die Autorität und die Gebote Gottes längst aufgelöst! Gott hat laut Young keine Erwartungen. Es gibt ausdrücklich laut Young keine Schuld. Was soll dann „vergeben“ werden? Fromme Phrasen!
„Wenn ein Christ jemand ist, der sich auf einer Reise hin zu mehr Authentizität befindet, weil er die Gegenwart Gottes in seinem Leben sucht, dann trifft das auf mich zu.“ Young sucht „die Gegenwart Gottes in seinem Leben“ – das ist esoterisch-buddhistische Lehre auf der Grundlage eines unbiblischen Pantheismus! In meinem Leben kann ich nur suchen, was in meinem Leben ist. Die Bibel aber lehrt uns, daß seit dem Sündenfall der Mensch von Gott getrennt ist. In seinem Leben kann Young nur den Satan finden, denn der ist seit dem Sündenfall der Gott dieser Welt.
Im Christsein geht es nicht darum, Gottes Gegenwart in meinem Leben zu finden, sondern Gott in mein Leben hereinzulassen: „Wie viele ihn aber aufnahmen…“ (Johannes 1,12). In mein Leben „aufnehmen“ kann aber ich nur den, der noch nicht in meinem Leben anwesend ist. Oder Offenbarung 3,20: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Mahl mit ihm halten und er mit mir.“
Young dagegen gehört zu denen, die dringend „Augensalbe“ benötigen, weil sie sich im geistlichen Trugzustand befinden und sagen: „Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts“ (Offenbarung 3,17f). Denn Young meint, er habe Gott schon in seinem Leben, er müsse nur noch höher von sich selbst denken und sein „volles Potential“ entfalten.
Hier steht der Geist menschlicher Hybris gegen den lebendigen und heiligen Gott!
Der Geist Gottes aber führt uns zur Demut und Beugung vor Gott, siehe der verlorene Sohn: „Vater, ich bin es nicht wert, daß ich dein Sohn heiße“, oder der Zöllner im Tempel – der steht von ferne, schlägt sich an die Brust und bittet: „Gott, sei mir Sünder gnädig.“
Young aber sucht die Gegenwart Gottes in seinem Leben!
Mission, der zentrale Auftrag Jesu an seine Gemeinde, wird dadurch natürlich völlig unnötig. Der Missionsauftrag wird auch kein einziges Mal erwähnt. Er wird konsequent geleugnet und wäre aufgrund der Youngschen Lehre ohnehin unsinnig. Selbst die Feststellung, daß Youngs „Jesus“ aus Andersgläubigen keine Christen machen will, ist inhaltlich schon überflüssig. Wieso auch, wenn ohnehin schon alle Menschen vor Erschaffung der Welt Gotteskinder und „von Gott geboren“ sind?! Aber damit ja niemand auf den dummen Gedanken kommt, daß so etwas wie Mission doch von Gott gewollt sein könnte, muß Young explizit betonen, daß „Jesus“ das nicht so sieht!
13. „Freiheit“ wird ins exakte Gegenteil dessen verkehrt, was biblisch Freiheit ist!
Wie gotteslästerlich Young den Unglauben und die Rebellion des Menschen gegen Gott verharmlost, zeigt er auf Seite 345. Er sagt hier mit eigenen Worten: „Das Schöne ist, daß Gott kommt, um uns zu befreien, uns so sehr zu befreien, dass wir ihm sogar ins Gesicht lachen und sagen können: Ich glaube nicht an dich!“ Diese freche Rebellion gegen Gott soll also die Freiheit sein, zu der uns Christus befreit hat?!
Gott selbst lehrt in seinem Wort ein absolut gegenteiliges Verständnis von Freiheit: Der Mensch, der Gott ins Gesicht lacht und sagt: „Ich glaube nicht an dich“, das ist ganz und gar kein freier Mensch. Dieser Mensch lebt vielmehr in der Sklaverei Satans, in der Sklaverei der Sünde und des Todes. Er ist so unfrei, daß er nicht einmal die Freiheit und Möglichkeit hat, zu Gott umzukehren und Jesus nachzufolgen. Sein Geist ist in dieser Unfreiheit so verfinstert, daß die Bibel über ihn, den „natürlichen Menschen“ in der Sklaverei Satans sagt: „Der natürliche Mensch vernimmt nichts, was vom Geist Gottes ist“ (1.Korinther 2,14). Er ist so unfrei, daß er nicht einmal die Stimme Gottes zu hören vermag! „Die herrliche Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8,21) besteht im Gegensatz dazu darin, daß sie der „Wahrheit gehorchen“, das „Gesetz der Nächstenliebe“ erfüllen und „im Geist wandeln“ (z.B. Galater 5). Zu einem Leben im Gehorsam hat uns Jesus befreit!
Die „Freiheit“, die Young lehrt, ist satanische „Freiheit“. In ihr lebt der Mensch, nachdem er sich im Sündenfall von der Herrschaft Gottes „befreit“ hat. Sie ist Freiheit zur Gotteslästerung und Gottesleugnung, zur frechen und offenen Rebellion gegen Gott.
Fazit
Unsere wichtigste Frage war: wie gelingt es Young, mit seinen offenkundigen und brutalen Irrlehren selbst bibeltreue Leser zu täuschen?
– Er untergräbt als Erstes das Vertrauen zur Bibel (siehe Punkt 2)!
– Er arbeitet Zweitens durchgängig und ganz extrem auf der Ebene des Gefühls. Dadurch „schmuggeln“ sich seine Irrlehren an den „Schutzwällen“ der Menschen vorbei direkt in deren Herzen (siehe Punkt a). Young erzeugt eine emotionale Stimmung, die seine Irrlehren in dichten Wolken von Gefühlen verschleiern. Und er erzeugt eine emotionale Befangenheit, die es dem Leser kaum möglich macht, selbst erkannte Irrlehren zurückzuweisen.
– Er verwendet Drittens zur gezielten Täuschung bibeltreuer Leser weithin biblische Begriffe und Formulierungen. Er macht ganz gezielt und wiederholt, auch besonders zum Schluß auf Seite 351 noch einmal, biblisch völlig richtige Aussagen. Fast 90% seiner Ausführungen kommen biblischem Gedankengut sehr nahe oder sind biblisch sogar ganz richtig. Young redet in weiten Teilen scheinbar fromm und bibeltreu so, als wolle er zum Vertrauen auf Gott einladen. Dabei ist Youngs dreieiner Papa-Gott, „Jesus“ und die Geistin Sarayu nur Teil eines phantasievollen Gemäldes, das Young zeichnet. Anstelle des dreieinen Gottes der Bibel schafft Young einen pantheistischen, sehr oberflächlichen und platten Götzen. Statt „Gott“ hätte es genauso der Goldene Drache der Weisheit, Manitu, Buddha oder Mutter Erde sein können. Das würde für die Lehre Youngs keinen Unterschied machen. Im Gegenteil wäre es ehrlicher gewesen, Young hätte statt eines dreieinen „Gottes“ die „Mutter Erde“ in der Hütte erscheinen und zu Wort kommen lassen. Denn tatsächlich basiert Youngs Lehre auf einem esoterischen Pantheismus, der auch die Grundlage der „Mutter Erde“-Religion ist. Alles, ausnahmslos alles, was er biblisch richtig sagt, verfälscht Young konsequent in eine unbiblische und antichristliche Lehre. Tatsächlich wird der Leser kontinuierlich dem Gott der Bibel entfremdet.
Young hat auch keine Antworten! Denn die Wirklichkeit des Bösen wird im esoterischen Pantheismus aufgelöst und letztlich ignoriert. Das ist zwar wieder gut esoterisch-buddhistisch. Hier ist das „Böse“ auch nur Teil einer schein-realen Welt. Unzählige Greueltaten vom Völkermord Adolf Hitlers über die unvorstellbar barbarischen Akte des Islamischen Staats bis hin zum Mord an Macks Tochter Missy blieben nach dieser Vorstellung aber ungesühnt. So zerredet Young das Leben mit seinen Herausforderungen und der Wirklichkeit des Bösen in christlich wirkenden Plattitüden – in belanglosen, nichtssagenden Phrasen.
Ursprünglich enthielt „Die Hütte“ offensichtlich sogar noch weit mehr Irrlehre. Denn auf Seite 334 sagt Young, daß in den Gesprächen mit seinen beiden Co-Autoren 40% der Dialoge gestrichen wurden „um fragwürdige theologische Aussagen und mißverständliche Passagen zu entfernen“.
Den Lesern ist dringend und herzlich zu empfehlen:
– Lest vor allem und regelmäßig die Bibel!
– Lest sie im völligen Vertrauen.
– Lest sie im wörtlichen Verständnis, außer an den Stellen, an denen sie offenkundig bildhaft oder in Form von bildhaften Redewendungen redet.
– Geht nur in Gottesdienste, in denen Gottes Wort bibeltreu verkündigt wird.
– Lest nur Bücher, die das Vertrauen zur Bibel als dem vollkommenen und irrtumslosen Wort Gottes stärken.
– Lest möglichst keine Bücher wie „Die Hütte“ oder anderen Schmarrn, der zurzeit in Massen auch von „christlichen“ Buchläden und Verlagen angeboten wird.
– Laßt Euch nicht von frommen Worten einlullen. Der Teufel hat Kreide gefressen!
– Fragt nicht nur: Was sagt der Autor oder Prediger? Fragt noch vielmehr: Was sagt er nicht? Und warum hat er dies oder jenes so und nicht anders gesagt? Die Antworten auf diese Fragen sind meist viel erhellender!
Und „werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat… Denn noch eine ganz kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und nicht verziehen“ (Hebräer 10,35+37).
Wir leben in den letzten Tagen vor der Wiederkunft Jesu. Die satanische Verführung nimmt überall dramatische Formen an. Längst hat sie weit über die Landeskirchen hinaus auch die Freikirchen und freien Gemeinden erreicht. Einst bibeltreue Werke sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten zuhauf von einer klaren biblischen Linie abgefallen. Das sehen wir ganz klar. Aber davon lassen wir uns nicht entmutigen. Wir freuen uns, daß es noch da und dort bibeltreue Gemeinden und Geschwister gibt. Es ist wichtig, daß wir soweit wie möglich im Kontakt miteinander stehen und uns gegenseitig stärken und ermutigen.
Gottes heiliger Geist leitet seine Kinder auch in diesen Tagen. Von allen Seiten umgibt er uns und hält seine Hand über uns.
In diesem Wissen erheben wir unsere Häupter, weil sich unsere Erlösung naht! Und wir nutzen die Zeit, die uns noch bleibt, um möglichst vielen Menschen das Evangelium von Jesus Christus zu bezeugen, damit viele mit uns eines Tages in der himmlischen Herrlichkeit bei Jesus sind.
Jakob Tscharntke, Riedlingen 2015