96. Demographie aus der Vogel-Strauß-Perspektive
Mittwoch, 26. Mai 2010 | Autor: intern
PBC
Deutschland verändert sich. 1945 gab es in Deutschland 6000 Muslime. Heute sind es über 3,5 Millionen. Die Zahl der Moscheen hat 200 überschritten. Muslimische Gebets–und Versammlungshäuser gibt es mittlerweile über 2600. Natürlich wünschen wir uns als PBC, dass alle Menschen in Deutschland Jesus als ihren Herrn erkennen. Aber macht es einen Unterschied, ob die Nichtchristen in unserem Land Atheisten, Buddhisten oder Muslime sind?
Problemfall Islam
Wahrscheinlich ja. Der Islam ist eine Religion mit einem starken Sendungs-bewusstsein. Eine Trennung zwischen Staat und Religion ist im Islam nicht vorgesehen. Stattdessen heißt das arabische Schlagwort „din wa dawla“, also „Religion und Staat“. In vielen Ländern kann man beobachten, wie der politische Islam an Einfluss gewinnt. Das in Europa bekannteste Beispiel ist der Iran: nach dem Sturz des Schahs wurde eine „islamische Republik“ eingerichtet. Ein islamischer Wächterrat wacht über den islamischen Charakter des Irans. Er ist befugt, jedes Gesetz abzulehnen oder auch im Nachhinein für ungültig zu erklären, das seiner Meinung nach mit dem Islam nicht vereinbar ist. Auch kann er Kandidaten für die Parlamentswahlen oder für das Präsidentenamt ablehnen.
Christenverfolgung
In mehrheitlich islamischen Ländern ist die Religionsfreiheit für Christen stark eingeschränkt Das christliche Hilfswerk „Open Doors“ hat einen Index der Christenverfolgung erstellt. 23 islamische Länder stehen auf den vordersten 30 Plätzen (siehe Kasten). Das sieht nicht nach Zufall aus.
Verfolgungsrang | islamisches Land |
1 | Nordkorea |
2 | Iran |
3 | Saudi-Arabien |
4 | Somalia |
5 | Malediven |
6 | Afghanistan |
7 | Jemen |
8 | Mauretanien |
10 | Usbekistan |
11 | Eritrea |
14 | Pakistan |
15 | Turkmenistan |
16 | Komoren |
17 | Irak |
18 | Katar |
19 | Tschetschenien |
20 | Ägypten |
22 | Libyen |
24 | Aserbaidschan |
25 | Algerien |
27 | Nigeria |
28 | Oman |
29 | Brunei |
30 | Sudan |
Insbesondere ist es Muslimen nicht gestattet, zum Christentum überzutreten, und es ist Christen auch nicht gestattet, Muslime dazu aufzurufen. Dies widerspricht direkt dem Missionsauftrag, den Jesus uns Christen gegeben hat. (Mat 28,18-20)
Problemfall Islam
Vor diesem Hintergrund weckt das Wachstum des Islam in Deutschland Sorgen. Wie reagiert aber die Politik darauf? Die Politik und die heute übliche „political correctness“ reagiert wie der Vogel Strauß: Man steckt den Kopf in den Sand und tut so als ob ein Problem, das man nicht mehr sieht, auch nicht mehr da ist.
Zwei Beispiele: Geburtsurkunden
Mit der Änderung des Personenstandsgesetzes zum 1.1.2009 kann als Religion der Eltern nur noch die Mitgliedschaft in einer Körperschaft des öffentlichen Rechts eingetragen werden. Das heißt: evangelisch-lutherisch, katholisch, Zeuge Jehovas oder neuapostolisch kann (auf Wunsch der Eltern) eingetragen werden, evangelisch-freikirchlich ist aber nicht mehr eintragsfähig. Auch Muslime können bei der Geburt ihres Kindes die Religion der Eltern nicht mehr auf der Geburtsurkunde eintragen lassen, weil der Islam in Deutschland nicht als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisiert ist. Der Zentralrat der Muslime hat diese Ungleichbehandlung scharf kritisiert. Zu recht. Auch Muslime möchten ihrem Kind gegenüber die Religion der Eltern auf der Geburtsurkunde dokumentieren. Welchen Sinn hat diese Änderung? Mir fällt nur eine ein: man will keine Statistik mehr darüber führen, wie viele Muslime in Deutschland geboren werden. Die Ergebnisse könnten unerfreulich sein. Nach Angaben des ACP (Arbeitskreis christlicher Publizisten) sind z.B. 57% der Neugeborenen in Brüssel Kinder von Muslimen.
Eine muslimische Bevölkerungsmehrheit in Brüssel ist damit nur noch eine Frage der Zeit. Dieser starke muslimische Bevölkerungsanteil wird für sich die Teilnahme an der demokratischen Willensbildung einfordern. Das Einfließen muslimischer Vorstellungen in die Gestaltung unseres Landes ist damit zwangsläufig. Wenn z.B. die Mehrheit der Eltern den Sportunterricht nach Mädchen und Jungen teilen will oder für die Schulkantine das Einhalten der muslimischen Speisevorschriften verlangt, dann wäre dies auf Dauer kaum zu verhindern.
Volkszählung
Demnächst steht eine EU-weite Volkszählung an. Die Religion sollte nach dem Willen des damaligen Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble dabei nicht abgefragt werden. Warum nicht? Offenbar interessiert er sich nicht dafür, wie viele Christen, Muslime, Buddhisten oder Atheisten es in Deutschland gibt. Erst auf Druck der Öffentlichkeit wurde diese Frage mit ins Gesetz aufgenommen, in letzter Minute.
Die Geburtenstatistik
Der Islam in Deutschland wächst, und dazu braucht es keine Zuwanderung. Muslime haben mehr Kinder als Nichtmuslime. Im Jahre 2004 hatten schon 10% der Neugeborenen eine muslimische Mutter. (Quelle: statistisches Bundesamt) Der Bevölkerungsanteil der Muslime in Deutschland ist aber unter 4%. Das heißt: Muslime haben mehr als 2,5 mal so viele Kinder wie es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Wie kommt das? Das kommt in erster Linie daher, dass die Nichtmuslime so wenige Kinder haben. Die durchschnittliche Kinderzahl in Deutschland betrug 2007 nur 1,37, (Statistisches Bundesamt) und da sind die Kinder der Muslime schon eingerechnet. Mit zwei Kindern hat man also schon 46% mehr Kinder als der Durchschnitt. Unter den Deutschen ist leider die Nullkind – bzw. Einkind-familie zum Standard geworden.
Den Segen verworfen
Kinder sind Geschenke Gottes (Psalm 127,3). Im Schöpfungsbericht heißt es über die Menschen: „Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret Euch.“ (1. Mose 1,28) Was passiert aber, wenn ein Volk diesen Segen Gottes ausschlägt? Was passiert, wenn ein ganzes Volk sich der Aufgabe verweigert, Kinder großzuziehen? Dann sind „demographische Probleme“ die unabwendbare Folge: es gibt zu wenig Kinder, um die Alten zu versorgen. Die Rente bekommt Risse. Was passiert, wenn ein Volk oder gar ein ganzer Kontinent (Europa) diese Probleme durch Zuwanderung lösen will? Dann wird die einheimische Bevölkerung im Verlauf weniger Generationen durch eine Bevölkerung ersetzt, die sich dieser Aufgabe stellt. Und das gilt unabhängig davon, welche Religion die Zuwanderer haben! Gottes Segen für das Aufziehen von Kindern ist nicht von der Religion der Eltern abhängig, denn „er lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte“. (Mat 5,45)
Was kann man tun?
Das Wichtigste zuerst: Eines kann man nicht tun. Man kann die islamische Bevölkerung Deutschlands nicht verringern. Die Muslime sind hier und sie werden bleiben, sie haben das Recht dazu und sie sind willkommen. Die Christenheit hatte die Aufgabe „hinzugehen“ (Mat 28), sie hat es nicht ausreichend getan. Gott hat es gefallen, die Muslime nach Europa zu bringen und er schaut zu, ob wir Christen wenigstens jetzt den Missionsauftrag ernst nehmen. Lasst uns diese Herausforderung annehmen und den Muslimen die Botschaft von Jesus Christus bringen.
Was muss geschehen?
Wir brauchen in Deutschland Vorfahrt für Kinder. Nur dann wird sich an der demographischen Entwicklung etwas ändern. Wir brauchen auch deutlich mehr finanzielle Unterstützung für Familien. Das 2007 eingeführte Elterngeld reicht bei weitem nicht aus. Es reicht auch nicht aus, darauf zu warten, dass die Politik etwas ändert. Wir Christen können und müssen selbst aktiv werden. Was kann man ganz privat tun? Man kann Christen und anderen Nichtmuslimen Mut machen, mehr Kinder zu haben. Wir sollen daran erinnern, dass Gott uns und unsere Kinder versorgen wird. (Matt. 6,25ff) Man kann selbst Familien gründen und mehrere Kinder großziehen, oder anderen dabei helfen. Man kann Eltern von jungen Kindern Pausen verschaffen, in denen sie auftanken können, z.B. in der Gemeinde. Verläss-licher Kindergottesdienst ist aber in vielen Gemeinden Mangelware.
Noch ein Beispiel: als wir zwei kleine Kinder hatten, hat uns eine gute Freundin einmal angeboten, bei uns zu Hause zu übernachten. Meine Frau und ich haben an unserem Wohnort im Hotel übernachtet. Das war nach langer Zeit die erste Nacht, in der wir durchschlafen konnten. Wir haben uns darüber sehr gefreut. So etwas braucht keine Gesetzesänderungen. Das können wir Christen ganz allein.
Heiko Evermann
Generalsekretär der PBC