Home





559. Das biblische Familienbild

Sonntag, 9. April 2017 | Autor:

Familie_Alexandra H._pixelio.de.jpg

Liebe Blogbesucher,

wenn man den Werteverfall in unserer Gesellschaft in den letzten 30 Jahren betrachtet, dann fällt einem automatisch auch die Familie ein. Nach der Ursache braucht man nicht lange zu suchen, wenn man ehrlich mit sich selber ist. Es ist klar und deutlich der Mensch der Gott und sein Wort aus seinem Leben gestrichen hat kommt zu solchen Ergebnissen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ideologie der Grünen, die DDR Philosophien der Linken und dazu kommt noch die Ehe von Homos von den Roten. Mehr will ich dazu gar nicht ausführen, weil der Artikel von Pastor Wegert aus der Arche Gemeinde Hamburg alles bestens auf den Punkt bringt.

Im Jahr 2016 war jede zweite Wohnung in Hamburg ein Single-Haushalt. Außerdem besagt eine aktuelle Studie, dass nur noch in 18 % aller Haushalte Kinder leben. Wegen dieser Entwicklung hat sich nun der Oppositionsführer der Stadt zu Wort gemeldet und eine aktivere Familienpolitik gefordert. Er sagte: „Es ist Aufgabe der Politik, sich diesem Trend entgegenzustellen. Deutschland und Hamburg müssen familienfreundlicher werden. Wir brauchen ein Klima, in dem Paare wieder den Mut finden, sich für Kinder zu entscheiden.“ Auch wir glauben in der Tat, dass es höchste Zeit ist, sich wieder auf die Familie zu besinnen. Weil allerdings auch unter Christen nicht immer klar ist, wie Familie von Gott her zu verstehen ist, hier auszugsweise eine Predigt von Pastor Wolfgang Wegert, die er am 01.03.2009 in der Arche zu Hamburg gehalten und für den Druck selbst überarbeitet hat. Es ist unser Gebet, dass diese Botschaft vielen Lesern Hilfe und Orientierung gibt!

 

„Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn. Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie. Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist wohlgefällig in dem Herrn“ (Kolosser 3,18-20).

 

Paulus spricht hier die Kernmitglieder einer Familie an, indem er sagt: „Ihr Frauen …, ihr Männer …, ihr Kinder…“ Er definiert damit, was die Bibel grundsätzlich unter „Familie“ versteht – ein Ehepaar aus Mann und Frau, das ein oder mehrere Kinder hat. Die können eigen oder adoptiert oder auch mit in die Ehe gebracht worden sein. Letzteres ist in der Regel bei einer Verwitwung der Fall, aber auch aufgrund von biblisch berechtigter Scheidung. Da Gott Sünden vergibt und sie auch nicht mehr anrechnet, gehören auch die Kinder zur biblischen Familie, die aus einer sündhaften Beziehung stammen. Entscheidend ist, dass ein Mann und eine Frau miteinander vor Gott und der Obrigkeit verheiratet sind und denen die Mutterschaft bzw. Vaterschaft für die bei ihnen lebenden Kinder zusteht.

 

Wie die erste Familie entstanden ist

Eine solche Familienstruktur ist nicht das Ergebnis einer Kultur. Nein, sie ist Schöpfung Gottes, die stattfand, bevor überhaupt irgendeine menschliche Kultur begann. Die Behauptung, das biblische Familienbild sei kulturbedingt und könne sich je nach gesellschaftlicher Entwicklung immer wieder ändern, ist schlichtweg falsch. Die Familienfrage hat überhaupt nichts mit Kultur oder Zivilisation zu tun, sondern sie ist in der Schöpfung ein für alle Mal geklärt: Gott schuf als Erstes einen Mann von der Erde. Und weil der alleine nicht zurechtkam, gab Gott ihm eine Frau, die Er nicht wiederum aus Erde, sondern aus dem Leib des Mannes erschuf. Dann sollten die beiden ein Fleisch werden. Sie sollten fruchtbar sein und sich mehren. Und so entstand nach Gottes Ratschluss die erste Familie – als ein Prototyp und Beispiel, wie Gott Familie haben will: Ein Mann und eine Frau und Kinder.

 

 

Die Autoritätsstruktur der biblischen Familie

Die Reihenfolge, wie die Familie entstanden ist, sagt auch etwas über die Autoritätsstruktur in der Familie aus, wie Gott sie haben will.

Fangen wir beim letzten Glied an, den Kindern. Was sagt ihnen die Bibel? „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird“ (2. Mose 20,12). Und unser Ausgangswort oben ermahnt: „Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen.“ Vater und Mutter haben also Autorität über die Kinder. Und deshalb sollen sie sich ihnen unterordnen. In diesem Wort steckt der Begriff „Ordnung“. Es geht Paulus also um die Aufrechterhaltung einer göttlichen Ordnung und nicht um die Herabsetzung der Wertigkeit von Kindern. Denn vor Gott hat ein Kind die gleiche Würde wie Vater oder Mutter. Jesus hat gesagt, dass man dem, der einem Kind Schaden zufügt, besser einen Mühlstein um den Hals hängen sollte. Kinder sind nicht deshalb, weil sie ihren Eltern untertan sein sollen, Menschen zweiter Klasse. Im Gegenteil, die Bibel will Kinder geliebt, wertgeachtet und sogar geehrt wissen. Aber sie brauchen einen Ordnungsrahmen, der ihnen in ihrer Entwicklung hilft. Und deshalb hat Gott Vater und Mutter über sie gesetzt. Deshalb, liebe Eltern, übt eure Verantwortung aus – aber bitte nicht, indem ihr eure Autorität missbraucht, sodass eure Kinder euch hassen und verbittern.

Nun kommen wir zum zweiten Entstehungsglied der Familie. So, wie die ersten Kinder von den Eltern kamen, kam die erste Frau vom Mann. Und der gab ihr auch ihren Namen. Denn als er das erste Mal seine Eva sah, rief Adam: „Das ist … Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll Männin heißen; denn sie ist dem Mann entnommen!“ (1. Mose 2,23). Der Schöpfungsbericht und auch Paulus leiten von dieser Erschaffungsreihenfolge nun auch die Führungsrolle des Mannes in der Ehe ab. Der Apostel schreibt dem Timotheus: „Denn Adam wurde zuerst gemacht, danach Eva“ (1. Timotheus 2,13). Ähnlich formuliert es Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther: „Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann. Und der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen“ (1. Korinther 11,8-9).

 

Obwohl das so ist, ist die Frau aber nicht geringer als der Mann, sondern absolut gleichwertig mit ihm, was der Apostel in den anschließenden Versen wunderbar zum Ausdruck bringt. Allerdings besteht die Gleichwertigkeit von Mann und Frau nicht in ihrer Egalisierung, sodass sie unterschiedslos und beliebig austauschbar wären. Wiewohl Mann und Frau vor Gott absolut gleich an Bedeutung sind und in Christus nicht mehr Mannsein oder Frausein etwas gilt (Galater 3,28), bleiben wir schöpfungsgemäß unterschiedliche Geschlechter und haben deshalb auch innerhalb der Familie unterschiedliche Berufungen. So, wie Gott es gefallen hat, den Mann zuerst zu erschaffen, hat es Ihm auch gefallen, dem Mann die primäre Verantwortung für Frau und Kinder zu übergeben, weshalb es in unserem anfänglichen Bibelwort heißt: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn. Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie.“

 

 

Die biblische Familie – ein Abglanz der Trinität

Diese Autoritätsstruktur „Vater-Mutter-Kind“ entspricht also voll und ganz der Schöpfung und soll deshalb auch Basis für ein Gott wohlgefälliges Familienleben sein.

Aber Gott hat dieses Familienbild nicht willkürlich gewählt. Denn auch innerhalb der Trinität gibt es eine ähnliche Autoritätsstruktur. Gott der Vater ist alles in allem (1. Korinther 15,28), der Sohn Gottes ist Ihm untergeordnet und gehorcht dem Vater. Und der Heilige Geist ist dem Vater und dem Sohn untergeordnet, denn Er ist Gesandter sowohl des Vaters als auch des Sohnes und wirkt auf der Erde nach ihren Anweisungen (Johannes 14,26; 16,7). Diese Autoritätsabstufung innerhalb der Trinität kommt auch sehr schön durch die Art der Aufzählung ihrer Personen zum Ausdruck. Denn Jesus sagt: „… taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matthäus 28,19). Er wählt diese und keine andere Reihenfolge, weil sie dem innergöttlichen Ordnungsgefüge entspricht.

Aber beachte: Obwohl sich Christus dem Vater unterordnet, fühlt Er sich nicht deklassiert, entwürdigt oder gar entrechtet. Im Gegenteil: Auch in der Unterordnung ist und bleibt Er Gott. Gerade auch wegen ihrer erhabenen, inneren Führungsregelung ist die dreieinige Gottheit so glorreich. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind absolut gleichwertig. Sie sind gleichermaßen göttlich, und doch wirken sie in unterschiedlichen Rollen. Und die Bibel hat auch kein Problem damit, wenn Paulus schreibt: „Ich lasse euch aber wissen, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau“ und: „Gott aber ist das Haupt Christi“ (1. Korinther 11,3). Wir sehen, dass die Herrlichkeit der Trinität gerade auch durch das Hauptsein und Untergeordnetsein zum Ausdruck kommt. Und diese göttliche Schönheit soll auch in jeder Familie zu sehen sein. Wenn Vater, Mutter und Kind diese gottgewollte Autoritätsbalance ausleben, dann strahlen sie den Glanz des dreieinigen Gottes wider, dessen Ebenbild sie sind. Gott hat die Familie als eine geistliche Einheit gedacht, die Sein eigenes Wesen widerspiegelt. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das biblische Familienbild so unter Beschuss steht. Denn wer Gott hasst, der hasst zwangsläufig auch die Familie.

 

 

Konsequenzen aus der biblischen Familienlehre

Aber als wiedergeborene Christen wollen wir uns nicht durcheinanderbringen lassen, sondern wir wollen von Herzen der Bibel folgen und Familien aufbauen, die Gottes Herzen entsprechen. Deshalb ist nun die Frage: Welche Konsequenzen haben wir aus der biblischen Familienlehre für uns zu ziehen? Wovon sollte ein Brautpaar ausgehen, wenn es sich anschickt zu heiraten? Dazu hat Dietrich Bonhoeffer in einer niedergeschriebenen Traupredigt ganz Fundamentales gesagt. Er schrieb sie 1943 in der Nazihaft und ließ sie aus seiner Zelle herausschmuggeln. Dort lesen wir folgende fundamentale Sätze (aus: Dietrich Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung, Siebenstern Taschenbuch, Zweite Auflage 1965, Seite 31):

„… mit eurer Ehe gründet ihr ein Haus. Dazu bedarf es einer Ordnung. Und diese Ordnung ist so wichtig, dass Gott selbst sie setzt, weil sonst alles aus den Fugen ginge. In allem seid ihr frei bei der Gestaltung eures Hauses. Nur in einem seid ihr gebunden: Die Frau sei dem Manne untertan, und der Mann liebe seine Frau. … Es ist die Ehre der Frau, dem Manne zu dienen, ihm eine Gehilfin zu sein (1. Mose 2,20). Und es ist die Ehre des Mannes, seine Frau zu lieben wie sein eigenes Fleisch. … Es sind ungesunde Zeiten und Verhältnisse, in denen die Frau ihren Ehrgeiz darin sucht, zu sein wie der Mann, und der Mann in der Frau nur das Spielzeug seiner Herrschsucht erblickt. Es ist der Beginn der Auflösung und des Zerfalls aller menschlichen Lebensordnungen, wenn das Dienen der Frau als Zurücksetzung, ja als Kränkung ihrer Ehre und die ausschließliche Liebe des Mannes zu seiner Frau als Schwäche oder gar als Dummheit angesehen wird.

Der Ort, an den die Frau von Gott gestellt ist, ist das Haus des Mannes. Was ein Haus bedeuten kann, ist heute bei den meisten in Vergessenheit geraten. … Es ist … eine Burg im Sturm der Zeit, eine Zuflucht, ja ein Heiligtum; … Es ist eine Gründung Gottes in der Welt, der Ort, an dem … Friede, Stille, Freude, Liebe, Reinheit, Zucht, Ehrfurcht, Gehorsam und Glück wohnen soll. … Es ist die Berufung und das Glück der Frau, diese Welt in der Welt dem Manne aufzubauen und in ihr zu wirken. Wohl ihr, wenn sie erkennt, wie groß und reich diese ihre Bestimmung und Aufgabe ist.

Wenn nun der Mann als das Haupt der Frau bezeichnet wird und sogar unter dem Zusatz ‚gleichwie Christus ist das Haupt der Gemeinde‘, so fällt damit auf unsere irdischen Verhältnisse ein göttlicher Abglanz, den wir erkennen und ehren sollen. Die Würde, die dem Mann hier zugesprochen wird, liegt nicht in seinen persönlichen Fähigkeiten und Anlagen, sondern in seinem Amt. … Mit dieser Würde umkleidet soll ihn die Frau sehen. Ihm selbst aber ist diese Würde höchste Verantwortung. Als das Haupt trägt er die Verantwortung für die Frau, für die Ehe und für das Haus. Ihm fällt die Sorge und der Schutz für die Seinen zu, er vertritt sein Haus gegenüber der Welt, er ist der Halt und Trost der Seinen, er ist der Meister des Hauses, der ermahnt, straft, hilft, tröstet und der für sein Haus vor Gott steht. Es ist gut, weil göttliche Ordnung, wenn die Frau den Mann in seinem Amt ehrt und wenn der Mann auch wirklich seines Amtes waltet. Klug sind der Mann und die Frau, die die Ordnung Gottes erkennen und halten; töricht ist, wer meint, an ihre Stelle eine andere, dem eigenen Willen und Verstand entspringende Ordnung setzen zu können.“

 

 

Hochzeitspaar_Dirk Mertens_pixelio.de

Die Rollenschwerpunkte von Mann und Frau

Aber kann das heute überhaupt noch so gelebt werden? Leiden nicht immer noch viele Frauen unter der Knute ihrer Männer (und manchmal auch umgekehrt Männer unter der ihrer Frauen)? Dass es auf diesem Gebiet viel Not gibt, liegt aber nicht daran, dass das biblische Ehekonzept falsch ist, sondern daran, dass die Sünde in unser aller Leben eingedrungen ist. Wenn ein Mann in seiner Familie herrscht, ist dadurch nicht erwiesen, dass das biblische „Hauptsein“ des Mannes verkehrt ist. Dadurch ist nur bewiesen, dass er sündigt. Dass wir die biblische Balance unserer ehelichen Rollen nicht hinbekommen, liegt nicht daran, dass das Prinzip nicht in Ordnung ist, sondern daran, dass wir es mit unserer Sünde beflecken. Deshalb besteht die Lösung nicht darin, dass wir unsere Unterschiedlichkeit abschaffen, sondern darin, dass wir unser Mannsein und Frausein mit dem Evangelium erfüllen. Und das tun wir, wenn wir die Eheordnung der Heiligen Schrift mit voller Freude bejahen und als Ehepartner unser Herz unter die Herrschaft Gottes stellen.

Wenn ein erlöster Ehemann in lebenslanger Treue eine liebevolle, dienende und demütige Führung übernimmt und eine ebenfalls erlöste Ehefrau ihn darin weise, freudig und liebend unterstützt, werden sie den Abglanz des himmlischen Glücks erleben, von dem Christus und Seine Gemeinde auf ewig erfüllt sein werden.

 

Welche besonderen Rollen haben denn aber Mann und Frau von der Schöpfung her? Zur Frau sagte der Herr: „Unter Mühen wirst du Kinder gebären“ (1. Mose 3,16). Mit diesen Worten spricht Gott über das, was die Frau trotz Sündenfall einzigartig macht, nämlich Mutter zu sein. Und zum Mann spricht Er von den Mühen, die dieser bei seiner harten Arbeit haben wird: „Mit Mühsal sollst du dich … nähren dein Leben lang. … Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“ (1. Mose 3,17-19). Aus diesen Worten geht hervor, dass die primäre Aufgabe des Mannes darin besteht, der Brotverdiener zu sein. Das schenkt der Frau den nötigen Freiraum und die Ruhe und Sicherheit, um Kinder zu gebären und sie auch in den ersten Jahren als Mutter zu hegen und zu pflegen. Deshalb sagt Paulus nicht nur jungen Witwen, sondern auch den anderen, dass sie „heiraten, Kinder zur Welt bringen, den Haushalt führen und dem Widersacher keinen Anlass geben zu lästern“ (1. Timotheus 5,14). Ähnlich schreibt er dem Titus bezüglich der Frauen in der Gemeinde, „dass sie ihre Männer und ihre Kinder lieben und … häuslich seien“ (Titus 2,4-5).

 

Häuslichkeit war für Paulus also eine Tugend, die die Liebe einer Ehefrau und Mutter zu ihrer Familie zum Ausdruck brachte. Selbstverständlich dürfen wir diese Schriftstellen nicht so interpretieren, als sei jegliche Arbeit außer Haus für eine Ehefrau tabu. Die niedrigen Löhne, die heute viele Männer mit nach Hause bringen, zwingen Frauen häufig dazu, sich am Broterwerb für ihre Familie zu beteiligen. Auch alleinerziehenden Müttern bleibt nichts anderes übrig, oder wenn der Ehemann chronisch krank oder Invalide ist. Selbst die heldenhafte Frau in Sprüche 31, die jeder Bibelleser gut kennen sollte, arbeitete auch außer Haus und packte auf allen Ebenen mit an – allerdings nicht aus Emanzipationsgründen, sondern zum Wohle ihrer Familie.

 

Und das ist eine wichtige Feststellung. Deshalb sollte sich jedes Ehepaar die Frage stellen: Warum geht die Frau arbeiten? Weil sie Selbstverwirklichung und Karriere anstrebt? Weil es ihr gesellschaftliche Anerkennung einbringt? Oder weil sich beide Ehepartner einen hohen Lebensstandard leisten wollen? Wenn solche Gründe vorliegen, geht das meist zu Lasten der Kinder. Entweder möchte man gar keine haben oder erst dann, wenn man selbst „etwas vom Leben gehabt hat“ und die guten Jahre schon vorüber sind. Und wenn dann endlich Kinder da sind, übergibt man sie meist weltlichen Kitas, in denen sie schon im frühesten Alter mit gottlosem und okkultem Gedankengut vollgestopft werden.

 

Wenn wir fragen, wie die Bibel die Rolle einer Ehefrau sieht, dann kommen wir nicht umhin, auch bei allen Notsituationen, die es gibt, ihren Lebensmittelpunkt in ihrem Zuhause zu sehen. Und selbst wenn sie nicht eine Ganztags-Hausfrau sein kann, wird es dennoch ihre Hauptzielrichtung sein, für ihren Mann und ihre Kinder da zu sein.

 

Deshalb möchte ich euch, ihr lieben Frauen, ermutigen: Lasst euch nicht von den Denkmodellen dieser Weltzeit unter Druck setzen! Sie sind gottlos und zugleich zerstörend. Sie wollen uns unsere geschlechtliche Identität rauben und uns egalisieren. Wir sind demnach nicht mehr wirklich Mann oder Frau, sondern nur noch neutrale Wesen, für alles und jedes auswechselbar. Kein Wunder, dass dabei ein Gesellschaftsmix aus Homosexuellen, Lesben, Transvestiten und ehelosen Sexpartnern herauskommt – nur eines nicht: gesunde Familien, die die Zukunft unseres Volkes sichern.

 

Deswegen noch einmal, ihr lieben gottgeweihten Mütter: Widersteht in euerm Geist eurer gesellschaftlichen Ächtung und seid mit Freuden eine häusliche Frau und Mutter, die edelste aller irdischen Berufungen. Muttersein ist ein bildungsrelevanter Vollzeitberuf, den ein Staat großzügig vergüten würde, wenn er klug ist. Auch wir Männer sollten mehr schätzen, was unsere Frauen leisten. Wer eine solche unter ihnen gefunden hat, „hat mehr gefunden als die köstlichsten Perlen. 11 Auf sie verlässt sich ihres Mannes Herz. … 12 Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses ihr ganzes Leben lang. … 27 Sie behält ihre Haushaltung im Auge und isst nie das Brot der Faulheit. 28 Ihre Söhne wachsen heran und preisen sie glücklich: … 29 Ihre Töchter werden tüchtig, aber sie übertrifft sie alle. … 30 Eine Frau, die den HERRN fürchtet, die soll man loben“ (Sprüche 31,10-30).

 

Frauen in der Bibel wussten sich deshalb immer gesegnet, wenn sie Kinder bekamen und für diese beteten und sie zu gottgeweihten Söhnen und Töchtern erzogen. Denken wir nur an Hanna, die Mutter des Samuel. Von ihr lesen wir, dass der Herr ihren Leib verschlossen hatte (1. Samuel 1,5). Das lehrte sie, dass man auf Kinder keinen Anspruch hat, sondern dass sie eine Gabe der Gnade sind. Und so flehte Hanna zum Herrn. Und was geschah, als sie Samuel geboren hatte? Alsbald brachte sie ihn in den Tempel. Sie betete für ihn und weihte ihn dem Herrn. Was für ein gewaltiger Mutterdienst!

 

Der große Prediger Campbell Morgan bekannte: „Meine Predigtberufung ist mütterlicherseits!“ Sie war eine leidenschaftliche Beterin für ihren Sohn, der dann auch alsbald eine Leidenschaft für die Bibel entdeckte. Seine vier Söhne wiederum wurden auch Verkündiger. Und als ihn jemand einmal fragte, wer denn der größte Prediger in der Familie sei, antwortete er: „Meine Mutter!“ Auch die Mutter von George Washington war eine Beterin. Sie ging regelmäßig zu einem kleinen Felsvorsprung nahe ihrem Haus, um dort allein für ihren Sohn zu beten. Und der spätere Präsident der Vereinigten Staaten bekannte: „Meine Mutter war die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe, und wenn einem Menschen, dann schulde ich alles ihr. Alles, was ich bin, schreibe ich der wunderbaren Erziehung meiner Mutter zu, die ich von ihr empfangen habe!“ Auch Abraham Lincoln erzählte: „Ich erinnere mich sehr genau an die Gebete meiner Mutter, sie sind mir immer nachgefolgt und verließen mich nicht mein Leben lang!“ Die Kraft einer betenden Mutter kann man nicht hoch genug einschätzen. Ihre Fürbitte kann sogar den Lauf ganzer Nationen nachhaltig beeinflussen.

Welch einen gewaltigen Einfluss hatten doch auch die Mutter und Großmutter von Timotheus. Er war ein Jünger des Paulus, aber später auch einer der großen und prägenden Lehrer der frühen Christenheit. Ihr lieben Mütter, euch wurde die edle Berufung zuteil, Lebensspenderin zu sein und durch euern aufopfernden Einsatz für Kinder ein großer Segen für kommende Generationen zu sein.

 

Ihr Männer, seid nicht bitter gegen sie

Obwohl die Ehefrau und Mutter den meisten Kontakt zu den Kindern hat und ihr deshalb auch eine hohe Pflicht zufällt, zieht die Bibel dennoch den Ehemann und Vater für die Erziehung und Aufsicht der Kinder zur Verantwortung. Ein christlicher Vater sollte einer sein, „der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat“ (1. Timotheus 3,4). Wie kann aber ein Ehemann und Vater dieses gute Familienoberhaupt sein? Unser Ausgangsvers lautete: „Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie.“

 

Hier ist eine große Not. Warum wollt ihr herrschen und eure Frauen frustrieren? Und warum habt ihr kein gutes Verhältnis zu euren Kindern? Wisst ihr nicht, dass geschrieben steht: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ (Epheser 6,4)? Das könnt ihr nur leisten, wenn ihr euch als Familienoberhäupter wirklich in eure Familien investiert. Diese leiden oft deshalb, weil der Ehemann und Vater abtaucht – in die Beschäftigung mit sich selbst und seinen Liebhabereien. Auf diese Weise sind wir ein Heer von vaterlosen Häusern geworden. Der Papa fehlt.

 

Nach einer amerikanischen Statistik (aus: John Piper, Wayne Grudem; Die Rolle von Mann und Frau in der Bibel; Kapitel 22: Wo steckt Papa?), die wir durchaus auch auf unser Land übertragen können, hat ungefähr jedes vierte Kind, schon wenn es geboren wird, keinen Vater. Nur 41 % wachsen in einer Familie mit zwei Elternteilen auf. Jedes Jahr verlieren fast eine Million Kinder ein Elternteil wegen Scheidung. Und 90 % dieser Kinder bleiben bei ihrer Mutter. Und hier noch eine erschreckende Zahl: Im Durchschnitt gibt ein amerikanischer Vater seinen Kindern nur drei Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit am Tag. Wie in den USA kennen Millionen Kinder auch in Deutschland kaum einen Mann in ihrem Erziehungsverlauf. Zu Hause haben sie fast nur Kontakt mit der Mutter, im Kindergarten betreuen sie fast nur weibliche Leiter, und in der Schule unterrichten zu 85 % Lehrerinnen. Das Fehlen eines männlichen Rollenvorbildes behindert nicht nur den Lernprozess von Jungen, sondern hat nachweislich auch zu schweren Persönlichkeitsstörungen geführt, die sehr viele Straffälligkeiten nach sich ziehen.

 

Deshalb meine lieben Brüder und Väter: Nehmt eure Berufung ernst! Richtet sie nach dem Vatersein Gottes aus. Es wird so lange keine Hoffnung für viele Kinder geben, auch in der Gemeinde nicht, bis die Väter aus dem Exil ihres eigennützigen Verhaltens wieder heraustreten und die Verantwortung ernst nehmen, die ihnen Gott als Ehemann und Vater gegeben hat.

 

Wenn wir wirklich von göttlicher Natur erfüllt sein wollen, dann müssen wir uns an unserem himmlischen Vater orientieren. Seine Vaterschaft ist das Muster für unser Vatersein. Hört einmal, was Paulus schreibt: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden“ (Epheser 3,14-15). Wenn wir Gott, unseren Vater im Himmel, betrachten, dann sehen wir keinen passiven, desinteressierten Vater, keinen, der davonrennt, sich versteckt und Seine Familie im Stich lässt. Er ist kein halbherziger, lauwarmer und bequemer Vater, der sich nur auf sich selbst konzentriert. Nein, Er ist ein fürsorgender, ein zuhörender, beschützender, treuer und sich aufopfernder Vater. Dieses Bild finden wir auch in Jesus Christus, dem Abglanz der Herrlichkeit des Vaters. Jesus ist der Bräutigam und Ehemann Seiner Gemeinde. So wie Er sich für sie hingegeben hat bis zum Tod am Kreuz, sollen auch wir Väter unsere Frauen und Kinder lieben.

 

Also, lieber Papa, wenn du wissen willst, wie du deine Rolle als Ehemann und Vater ausüben kannst, dann schau auf den himmlischen Vater und auf Jesus Christus. Blicke auf die göttliche Dreieinigkeit, dann werden wir das Wesen gottwohlgefälliger Vaterschaft und biblischen Familienlebens verstehen und Ihn darin ehren. Das schenke der Herr in Seiner Gnade uns allen. Amen!

 

Quelle – Arche Gemeinde Hamburg

Autor – Pastor Wolfgang Wegert

Tags »

Trackback: Trackback-URL | Feed zum Beitrag: RSS 2.0
Thema: Denke einmal nach!

Diesen Beitrag kommentieren.

Kommentar abgeben