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272. Na dann gute Nacht Kirche – Billiger Segen

Montag, 27. Juni 2011 | Autor:

Billiger Segen
(01.06.2011)

Im Laufe der Geschichte wurde schon vieles „gesegnet“. Und das betraf nicht nur Waffen, an die man vielleicht zuerst denkt, wenn von „Segnen“ im weltlichen Bereich die Rede ist. Tatsächlich gibt es nichts, was sich nicht auf diese Weise segnen ließe.

So las ich schon von Motorrädern, die gesegnet wurden, um den auf den Feuerstühlen Reitenden zu einer allzeit unbeschwerten Fahrt zu verhelfen.

Solche Segnungen sind im katholischen Bereich üblich, wo mitunter auch die Felder und Fluren gesegnet werden, um dadurch Wachstum und Gedeihen zu bewirken.

Durch den Segen möchte man Gottes gnädige Zuwendung auf eine Sache lenken, und da ist es bis zum Missbrauch und zu magischen Praktiken mitunter nur ein kurzer Schritt. Denn nicht wir verfügen über den Segen, den wir nach Belieben verteilen können, sondern es ist Gott der segnet und damit Gelingen und Vollbringen schenkt.

Wenn Segnen etwas mit Gottes gnädiger Zuwendung zu tun hat, dann wird Gott durch das Segenswort etwas anbefohlen, mit der Bitte dass Gott das, was gesegnet wird, in die Hand nimmt.

Der Segen, wie er am Ende von Gottesdiensten auf die Gottesdienstbesucher gelegt wird, soll die so Gesegneten bewahren, dass sie auf Gottes Wegen bleiben.

Sinngemäß gilt das auch für den Segen, den man für eine Sache, sei es ein Vorhaben oder ein Werk, erbittet. Zu denken ist hier an die „Einsegnung“ bei kirchlichen Trauungen oder bei der Aufnahme in den kirchlichen oder missionarischen Dienst.

Demnach kann Segen nur für etwas erbeten oder vollmächtig ausgesprochen werden, was im Einklang mit Gottes Willen steht bzw. nichts beinhaltet, was Gottes Geboten widerstrebt.

Es ist deshalb schlecht vorstellbar, Gottes Segen zum Beispiel für die Geschäfte des Rotlichtmilieus zu erbitten und damit verbunden einen gemeinsamen Gottesdienst mit den „Dienstleisterinnen“ und „Managern“ eines einschlägigen Etablissements „zu gestalten“.

So etwas Ähnliches wird aber am Freitag, den 24. Juni 2011 in Berlin stattfinden, wo die Evangelische Kirche, in Union mit dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSBV), zu einem „feierlichen Gottesdienst“ – mit „Heiligen Abendmahl“ ! – einladen, der von dem schwulen Chor „Männer Minne“ musikalisch umrahmt und von höherrangigen „Geistlichen“ gestaltet wird.

Und natürlich werden an diesem „feierlichen Gottesdienst“ auch Politiker, als Repräsentanten unserer „Homokratie“, teilnehmen.

Der Grund für diese christlich gefärbte Schauveranstaltung ist der am 25. Juni 2011 in Berlin stattfindende so Genannte „Christopher Street Day“, an dem Homosexuelle, Lesben, Sado-Maso-Anhänger und andere „Exoten“, in einer schrillen Schau ihre Art zu leben, einschließlich ihrer sexuellen Vorlieben, öffentlich und zum Teil „sehr handgreiflich“, zur Schau stellen.

Früher hätte mich eine solche Plasphemie entsetzt. Dass es das heute nicht mehr tut, liegt daran, dass ich die Evangelische Kirche längst nicht mehr ernst nehme, denn wie es aussieht, ist diese Art einer „Gottesdienstlichen Veranstaltung“, wie jetzt in Berlin, kein Einzelfall.

Allerdings ist mir unwohl, wenn ich dabei an den Missbrauch des Heiligen Abendmahles denke, das sich jeder selbst zum Gericht isst und trinkt, der davon einen unwürdigen Gebrauch macht (1. Korinther 11, 27).

Anders die Katholische Kirche:

Der Vatikan hat derartige „gottesdienstliche Veranstaltungen“ in katholischen Einrichtungen ausdrücklich verboten. Das wird von den Schwulenverbänden heftig kritisiert und als „unchristlich“ und gegen den Geist Jesu Christi gerichtet bezeichnet, der unvoreingenommen alle Menschen annimmt.

Heißt das, dass für Schwule, Lesben und alle diejenigen, die hier „anders“ sind, die Kirchentüren tatsächlich verschlossen bleiben müssen?

Das ganz bestimmt nicht!

Die Kirche, sofern sie wirklich Kirche Jesu Christi ist, soll Wegweiser auf Jesus Christus und sein Heilsangebot sein. Jesus Christus sucht deshalb gerade die Verirrten und Verlorenen, zu denen wir von Natur aus alle gehören, und lädt sie zu sich ein, um sie heil zu machen.

Eine Kirche hört aber auf Kirche Jesu Christi zu sein, wenn sie das gerade Gegenteil tut und eine Verirrung, die Gott verurteilt, gutheißt und segnet. Das ist das Gleiche, als wenn man die Alkoholsucht als eine „trinkerische Orientierung“ bezeichnen und das entsprechende Verhalten segnen und gutheißen würde, anstelle den Süchtigen Hilfe anzubieten.

Und eben das wird – nicht nur – von den Schwulenverbänden, in der typischen Weise verkannt. Um im Vergleich zu bleiben: Selbstverständlich darf auch der Alkoholiker beten und in die Kirche gehen. Aber er wird dort nicht die Botschaft hören, dass er seine Alkoholkarriere fortsetzen soll und Gott dazu seinen Segen gibt.

Die geistliche Verirrung unserer Zeit besteht in der Verkündigung von Halbwahrheiten, bei der, so wie hier, nur gesagt wird, dass Jesus jeden Menschen annimmt, was bis dahin richtig ist.

Der andere Teil der Wahrheit, der verschwiegen wird, ist der, dass uns Jesus heil und ganz machen will. Wir sollen also nicht die bleiben, als die wir zu Jesus gekommen sind. Solange wir uns hier nicht helfen lassen wollen, kann uns auch Jesus nicht helfen. Da helfen auch alles Segnen und alle „feierlichen Gottesdienste“ nichts.

Genau das Gleiche gilt auch im Arzt-Patienten-Verhältnis, wo dem Patienten nur geholfen werden kann, wenn er sich helfen lassen will.

Der schillernde Begriff „Liebe“ lässt sich besonders gut mit Halbwahrheiten verbinden. Hier als „Liebe“, unter gleichgeschlechtlichen Partnern“.

Selbstverständlich darf ein Mann einen Mann und eine Frau eine Frau herzlich und geschwisterlich lieben. Zu dieser Liebe fordert gerade das Evangelium auf. Bis dahin ist auch alles richtig.

Diese Liebe wird aber dann bedenklich, wenn sie eine erotische bzw. sexuelle Färbung annimmt. An diesem Punkt wird es dann widernatürlich und abartig, weil die erotische und sexuelle Ebene ausschließlich Teil der Liebe zwischen Mann und Frau ist und nur das der Schöpfungsordnung entspricht.

Nur das steht unter dem Segen Gottes.

Wer nun verkündet, dass gleichgeschlechtliche Partner in genau der gleichen Weise „verantwortlich“ füreinander da sein könnten, wie Eheleute, sagt dann die Unwahrheit, wenn er in dieses „verantwortliche füreinander da sein“, das Sexuelle und Erotische mit einbezieht.

Wie kann das aus der Sicht es Wortes Gottes gesehen werden:

Weil beides eng miteinander verbunden ist, habe ich keine Trennung zwischen dem „feierlichen Gottesdienst“ und dem „Segnen“ vorgenommen, weil im Gottesdienst als solchem Gott segensreich gegenwärtig ist, auch wenn der förmliche Segen erst zum Abschluss des Gottesdienstes erfolgt.

Segnen kann man nur, was erkennbar von Gott gesegnet ist. Und hier ist die Verbindung zwischen Mann und Frau und ein Leben, das sich an Gottes Geboten orientiert, zu nennen.
Ganz eindeutig nicht unter dem Segen Gottes steht ein Leben, dass sich nicht an Gottes Ordnungen orientiert.

Das krasse Gegenteil von Segen ist der Fluch, der Unsegen bewirkt. Auch das Wort Gottes kennt den Fluch und spricht an vielen Stellen von Dingen, die unter dem Fluch Gottes stehen bzw. verflucht sind.

Die Aussagen der Schrift sind hierzu klar und eindeutig:

Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewisslich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.
3. Mose 20, 13

Im 3. Buch Mose wird sexuelles Fehlverhaltens unter Strafe gestellt, wozu neben Ehebruch, Blutschande auch die Homosexualität aufgeführt wird. Das Tun als solches wird verurteilt, wobei das Motiv unerheblich ist. Also keine Rechtfertigung wenn es aus „Liebe“ geschehen ist.

Ausdrücklich wird gesagt „dass ihr Blut auf ihnen ist“, was so viel bedeutet, dass sie ihren Tod selbst verursacht und verschuldet haben.

Für einen, der wegen einer solchen Tat verurteilt wird, gilt:

Ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott.
5. Mose 21, 23

Im Neuen Testament wird homosexuelles Verhalten als Folge der Abkehr von Gott beschrieben, womit nicht speziell „sexueller Missbrauch“ gemeint ist, wie das gerne hingestellt wird, um homosexuelles Tun als „liebevoll und verantwortlich“ hinzustellen:

Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten…

…Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, so dass ihre Leiber durch sie selbst geschändet werden…

…Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften;
denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Mann mit Mann Schande getrieben…

…Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, so dass sie tun, was nicht recht ist…

…Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.
Römer 1, Verse 18. 24. 26 – 28. 32

Alle gewundene Wortakrobatik mit denen diese Aussagen entschärft, umgedeutet und geschönt werden sollen, überzeugt nicht.

Da könnte schon eher eine andere Aussage nachdenklich machen:

Geht hinaus aus ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen!
Offenbarung 18, 4

Nun ist es aber so, dass es sowohl im alten Gottesvolk Israel, als auch in der neutestamentlichen Gemeinde schon immer zu Götzendienst und schlimmen Entgleisungen kam. Und so wächst auch in der Gemeinde Gottes, neben dem Weizen, viel Unkraut. Und das nicht erst seit heute!

Das Wunderbare ist, dass sich die Wahrheit, trotz aller Verdunklungen, immer wieder Bahn gebrochen hat. Und so wird es auch in Zukunft sein. An uns liegt es, für die Wahrheit Zeugnis zu geben und keine Teilhabe an den Werken der Finsternis zu haben.

Jörgen Bauer

Schlußbemerkung:

Gott läßt sich nicht spotten, und das wird Deutschland noch teuer bezahlen müssen. Sodom und Gomorrha waren da Kleinlichter dagegen.

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271. Pfingstgedanken – Nachgedacht

Montag, 13. Juni 2011 | Autor:

Wir_haben_nur_eine_Erde_Gerd Altmann. Pixelio.de

Pfingstgedanken

In seinem Bühnenstück „Des Teufels General“ von 1946 lässt Carl Zuckmayer einen jungen Leutnant den General fragen: „Glauben Sie an Gott?“ Der General weicht zunächst aus, aber dann antwortet er sinngemäß, Gott sei ihm noch nicht begegnet, aber das liege wohl an ihm selbst, nicht an Gott. Dazu passt auch ein afrikanisches Sprichwort : „Gott besucht uns häufig, aber meistens sind wir nicht zu Haus.“

Gott sucht Kontakt zu jedem Menschen, aber oft überhören wir seinen Ruf, übersehen sein Eingreifen, weil wir zu tief drin stecken im Alltagstrott, weil wir immer mehr um das eigene kleine Ich mit seinen Wünschen, Sorgen und Aggressionen kreisen.

Jenes afrikanische Sprichwort ordnet das Evangelische Gesangbuch dem Pfingstfest zu: Dieses Kirchenfest hat anders als Weihnachten oder Ostern kein Volksbrauchtum hervorgebracht. Was sollen wir uns auch unter dem „Heiligen Geist“ vorstellen? Wo Menschen zum Glauben an Christus kommen, wo sie aufbrechen aus ihrem Trott, wo sie sich von Gott ansprechen, verwandeln lassen, da wird es Pfingsten. Am 50. Tag – so die wörtliche Übersetzung von „Pfingsten- feiert die Kirche dieses Fest: Die „Apostelgeschichte des Lukas“ erzählt uns, wie das Pfingsterlebnis sieben Wochen nach Ostern die Christengemeinde umstürzte, wie aus Verzagten, aus Zögernden, aus Zweiflern fröhliche mutige Bekenner wurden. Was wäre das auch für ein trauriges Leben ohne die Frohe Botschaft? Wir aber dürfen gewiss sein, dass Gottes Liebe stärker ist als menschliches Versagen, stärker als die Trägheit, die Selbstzufriedenheit, das Selbstmitleid, die Gier des Menschen. Kein Unglück kann uns von der Liebe Gottes trennen. Dass wir ohne den Heiligen Geist nichts ausrichten, lehrt uns die menschliche Geschichte, die reich ist an Katastrophen. Öffnen wir uns also im Gebet für den Heiligen Geist!

Pfr. Dr. Christian Fuchs

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