755. Verführung ist schlimmer als Verfolgung
Montag, 28. August 2023 | Autor: intern
Liebe Blogbesucher,
was will ich mit dem Titel „Verführung ist schlimmer als Verfolgung“ ausdrücken? Wenn wir der Verführung auf dem Leim gehen, dann verlieren wir das ewige Leben, dagegen kann uns Verfolgung unser irdisches Leben kosten, aber wenn wir an unseren Herrn Jesus Christus festhalten, werden wir ewiges Leben erhalten. Selbst unser Herr Jesus Christus hat dieses Thema in seinem Wort mehrmals erwähnt.
Seit gut 3 Jahren beobachte ich mit großer Aufmerksamkeit was in meinem Umfeld, in Deutschland, in Europa und Weltweit so vor sich geht. Und ich muss feststellen, ich bin von Tag zu Tag mehr erschüttert über das Verhalten von 99% der Menschen hier in Deutschland zum Rest in der Welt kann ich nichts sagen.
Das der Wohlstand und die damit oft einhergehende Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit das Denken und die Entscheidungsfähigkeit von Menschen so beeinflussen kann, hätte ich mir vor 3 Jahren nie vorstellen können. Aber, die Fakten sagen aus, dass unsere so gebildete Gesellschaft des 21.Jahrhundert tatsächlich so leicht zu manipulieren ist wie noch keine Generation vor Ihnen.
Ein weiterer für mich noch wichtigerer Grund ist, dass die Menschen sich zunehmend von Gott entfernt haben. Unsere Eltern und Großeltern hatten noch so etwas wie Glauben an Gott auch wenn dies oft sehr unterschiedlich ausgesehen hat. Aber, sie haben nach dem verlorenen Krieg mehr nach Gott und seiner Hilfe gerufen als dies die junge Generation tut. Außer religiösen Resten ist in diesem Volk nichts mehr vorhanden und darum ist es auch möglich gewesen, dass zu Beginn der angeblichen Corona Plandemie der Glaube an die Regierung größer war als an Gottes Hilfe. Dieser Glaube wurde auch noch durch ein Totalversagen der Theologen in allen Großkirchen und Freikirchen unterstützt.
Leider musste ich am eigenen Leib erfahren, wie weit man mit Gemeindegliedern geht die nicht alles widerspruchs-los hinnehmen. So musste ich erleben, dass man in der Hochphase von Corona mit Abstand und Maske im Gottes-dienst sitzen musste und eine Predigt über Daniel 3, von Schadrach, Meschach und Abed-Nego hören konnte in der der Mut dieser drei Männer hervorgehoben wurde. Auch wurde Daniel 6 gepredigt und darauf hingewiesen wie unerschrocken Daniel sich den Befehl des Königs widersetzte und bei geöffnetem Fenster dreimal am Tag zu Gott betete und ihn pries. Ich habe daraufhin die Gemeindeleitung angeschrieben und zum Ausdruck gebracht, dass dies was wir hier in der Gemeinde tun das genaue Gegenteil ist von dem was wir predigen und ich dies darum Heuchelei nenne. Auch der Lobpreis hinter der Maske wurde dahingehend zurechtgelegt, dass Gott unser Herz ansieht und es unwichtig ist ob wir hinter der Maske singen oder ohne Maske. Von mir wurde dieses ganze Verhalten als Ungehor-sam gegenüber Gott bezeichnet und wir darum Busse zu tun haben. Als Reaktion wurde mir schriftlich mitgeteilt, dass ich ein ständiger Kritiker sei und für mein Verhalten Busse zu tun hätte. Sind dies noch biblische Ordnungen?
Besonders unheilvoll habe ich es empfunden, dass der Rest der Gläubigen – die sonntags noch einen Gottesdienst besuchen – in diesen Land von diesen Kirchenleitern durch falsche Lehren verführt wurden.
Beispiel gefällig?
Es wurde immer wieder Römer 13 zitiert, dass man der Obrigkeit untertan sein soll. Was für eine Lüge! Im nachfolgenden können Sie selbst einmal prüfen was das Wort Gottes dazu sagt. Die studierten Leiter sollten das auch alle wissen. Aber, man ging lieber den „breiten bequemen Weg“ und darauf ist man noch immer. Soll heißen, wenn nun Corona 2.0 kommt wird man sich wieder einer gottlosen Regierung beugen.
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Ich bedanke mich bei Philpp Schreiber für die exzellente Auslegung und Genehmigung hier zur Veröffentlichung und hoffe, dass viele Menschen dadurch zur Erkenntnis der Wahrheit finden.
Schaut auch einmal in den Kanal von Philpp Schreiber: Heilung ist Gottes Wille
Also Römer 13.
Lasst uns vor diesem Hintergrund Römer 13,1-7 betrachten. Dort heißt es:
1 Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten ⟨staatlichen⟩ Mächten! Denn es ist keine ⟨staatliche⟩ Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet.
2 Wer sich daher der ⟨staatlichen⟩ Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen.
3 Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der ⟨staatlichen⟩ Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben;
4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut.
5 Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen.
6 Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind.
7 Gebt allen, was ihr ⟨ihnen⟩ schuldig seid: die Steuer, dem die Steuer; den Zoll, dem der Zoll; die Furcht, dem die Furcht; die Ehre, dem die Ehre ⟨gebührt⟩!
Für ein besseres Verständnis müssen wir uns zunächst einige Begriffe genauer anschauen.
1. Unterwerfen/untertan sein
Es gibt hier verschiedene Übersetzungen, manche sind besser, manche schlechter. Die bekannteste (nicht unbedingt die beste) ist: „Jeder sei der Obrigkeit untertan.“
Aber was steht da wirklich? Welche Bedeutung hatten die Worte im 1. Jahrhundert, als Paulus sie in diesem Brief verfasste?
Im Altgriechischen steht dort: Hypotasso – dieser Begriff ist militärisch/kämpferisch zu verstehen. Das meint in seiner Grundbedeutung eine militärische Kampfeinheit, die dem Gegner zu verstehen gibt, dass sie sich unterwirft und dass von ihr keinerlei kriegerische Aktionen mehr ausgehen.
2. Widersetzen/auflehnen
Im Altgriechischen heißt dieses Wort: Antitassomai bzw. in der dort verwendeten Form Antitassomeno.
Auch dieser Begriff ist dem Sprachfeld von Kampf und Krieg entnommen. Ich habe mir von Menschen, die modernes Griechisch sprechen, bestätigen lassen, dass dieses Wort bis heute seine kämpferische Bedeutung behalten hat.
Aber was bedeutet es ganz exakt zur Zeit des 1. Jahrhunderts, als Paulus genau dieses Wort in den Brief schrieb? Was heißt es, wenn jemand diese Tätigkeit ausführt – antitassomai beziehungsweise antitassomeno?
Das meint in seiner Grundbedeutung eine militärische Kampfeinheit, die sich dem Gegner nicht unterwirft, sondern mit Waffengewalt in aggressiver Weise gegen ihn vorgeht. Das meint den Gebrauch von scharfen Waffen und eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod. Das Wort bedeutet also, etwas komplett abzulehnen und aggressiv dagegen vorzugehen.
Und hier sagt Paulus ganz klar: Das nicht! Damit haben wir nichts zu tun. Keine Gewaltakte gegen offizielle Stellen. Lasst das unbedingt bleiben. Und in Epheser 6 ergänzt er: Wir kämpfen NICHT gegen Fleisch und Blut sondern gegen die Mächte und Gewalten der finsternis in der himmlischen Dimension.
Also: Dieser Begriff ist superscharf. Da geht es um Gewalt und um Aufruhr, da geht es nicht darum, dass man sagt: „Ich hab´ ne andere Meinung.“ Hier geht es um brutalen Kampf mit dem Ziel der Absetzung eines Systems.
Kontext: Die Juden und dementsprechend auch die Judenchristen hatten damals einen Wunsch, nämlich die verhassten Römer aus dem Land zu treiben. Die Kultur im jüdischen Volk war damals so, dass diese mehr als bereit waren, in den Aufstand zu gehen, wenn sich nur der richtige Anführer erheben würde. Das haben damals von ihrem Messias erwartet, dass er kommt und mit militärischer Stärke die Römer aus dem Land treibt. Und daher hat es in der Geschichte des Volkes Israel viele blutige Aufstände gegen die Römer gegeben, immer dann, wenn sich ein falscher Messias erhoben hat und sagte: Ich führe euch jetzt in die Freiheit. Und das endete jedes Mal dramatisch für das Volk. Die Römer haben diese Aufstände mit brutaler Härte und z.T. auch mit Massakern niedergeschlagen.
Und vor diesem Hintergrund sagt Paulus: „Das nicht! Auf keinen Fall und unter keinen Umständen.“ Paulus sagt hier, wenn wir es sauber übertragen: „Leute, kein militärischer Umsturz! Diese Art von Widerstand praktizieren wir nicht.“
→ Schaut euch die Schriften an. Wie sind die Helden des Glaubens mit übergriffiger Obrigkeit umgegangen. Wie haben sie ihnen widerstanden? Durch friedlichen Widerstand. Sie haben einfach weitergebetet, wenn man ihnen das verboten hat, so wie Daniel. Sie haben sogar nach juristischen Wegen gesucht, so wie Paulus selbst. Sie haben keinerlei militärische Gewalt ausgeübt, sondern sie haben sich hingestellt wie die Apostel und sich friedlich widersetzt, indem sie sagten: Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Siehe Apostelgeschichte 5,29)
Hier geht es nicht darum, dass irgendwelche anderen Meinungen zu irgendwelchen Themen nicht geäußert werden dürften. Hier geht es darum, dass man sich nicht an gewaltsamen Umstürzen beteiligen soll.
3. Das nächste wichtige Wort ist dieses: Übergeordnet (Vers 1)
Das übersetzen manche gar nicht mit, doch es ist superwichtig. Lies den gesamten Abschnitt einmal bis Vers 7. Fällt Dir ein Bibelwort ein, auf das Paulus hier Bezug nimmt?
→ Es ist die Frage nach der Steuer. Dieses Wort ist drei Mal überliefert, also superwichtig! (Matthäus 22, Markus 12, Lukas 20)
In Matthäus 22 heißt es:
Da kamen die Pharisäer zusammen, um ein Komplott zu schmieden. Sie wollten Jesus zu einer Äußerung verleiten, die ihnen einen Vorwand liefern würde, ihn unter Anklage zu stellen. Sie beschlossen, einige ihrer Schüler zusammen mit Anhängern des Herodes zu ihm zu schicken und ihm folgende Frage zu stellen: »Meister, wir wissen, wie ehrlich und wahrhaftig du bist. Du lehrst Gottes Weg ohne jede Furcht – auch nicht vor Menschen. Du lässt dich von niemandem beeinflussen und bevorzugst niemanden. Nun sage uns, was du darüber denkst: Ist es richtig, an den Kaiser Steuern zu zahlen?« Doch Jesus durchschaute ihre böse Absicht und sagte: »Ihr Heuchler! Warum versucht ihr, mich mit euren Fangfragen in eine Falle zu locken? Zeigt mir eine römische Münze, mit der die Steuern zu bezahlen sind.« Als sie ihm die Münze reichten, fragte er sie: »Wessen Bild und Titel sind hier eingeprägt?« »Das Bild und der Titel des Kaisers«, antworteten sie. »Nun«, sagte er, »dann gebt dem Kaiser, was ihm gehört. Und gebt Gott, was Gott gehört.« Seine Antwort machte sie sprachlos, und sie gingen weg.
Gebt dem Kaiser was des Kaiser ist.
ABER!!!
Gebt Gott, was Gott gehört.
Hier werden verschiedene Bereiche abgesteckt. Sieh mal ganz genau hin. Was gehört denn dem Kaiser? Das Geld und die Steuern. Zahlen wir steuern. Ja. Zahlen wir Knöllchen, falls wir mal geblitzt werden? Ja. Melden wir Angestellte vernünftig an, wenn wir Unternehmer sind, anstatt sie schwarz zu bezahlen. Auf jeden Fall.
Aber was meint Jesus eigentlich mit der Aussage „Gebt Gott, was Gott gehört“?
Was ist auf der Münze eingeprägt? Das Bild des Kaisers.
Und was ist auf dem Menschen eingeprägt? Das (Eben-)Bild Gottes. (Siehe 1. Mose 1,26-28)
Wem gehört unser Körper? Gott.
Wessen Tempel ist unser Körper? Es ist Gottes Tempel. So heißt es in 1. Korinther 6:
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören!
1. Korinther 6,19-20 (Schlachter)
Wessen „Hoheitsbereich“ ist dementsprechend unser Körper und wer entscheidet darü-ber, was für Substanzen wir unserem Körper zuführen sollen? Ganz alleine Gott.
Diese Überzeugung ist sogar durch unsere Verfassung geschützt durch das Recht auf körperliche Unversehrtheit. (Artikel 2 GG) Eine Behörde hat dementsprechend gar nicht das Recht, über die Belange unseres Körpers zu verfügen. Das deckt sich mit Römer 13.
4. Das nächste Wort, das wir eingehender betrachten müssen, ist dieses: „Obrigkeit“
Was kommt Dir zuerst in den Sinn, wenn Du das Wort „Obrigkeit“ hörst?
Viele denken als erstes beispielsweise an irgendeinen Minister oder haben allgemein das Wort „Politiker“ im Kopf.
Aber was heißt eigentlich das Wort Minister wörtlich übersetzt? Diener.
Und: Wer ist laut Verfassung der Souverän in einer Demokratie?
➔ Das Volk ist der Souverän. (Artikel 20 GG)
Politiker in Regierungsverantwortung sind lediglich befristet Angestellte, die für einen ganz kurzen Zeitraum und unter sehr strengen verfassungsmäßig gegebenen Regeln bestimmte Bereiche verwalten dürfen.
Nicht wir sind die Untertanen von irgendwelchen Politikern, sondern die befristet angestellten Politiker sind Untertanen des Volkes und müssen sich von den Bürgern genauestens kontrollieren lassen. Wenn diese angestellten Diener nicht zulassen, dass man sie kontrolliert oder das zu verhindern versuchen, widerstehen sie der gegebenen Ordnung und sind damit in einem Konflikt zu den Aussagen in Römer 13!
➔ Genau das hat auch mal ein Bundespräsident, nämlich Gustav Heinemann, deutlich zum Ausdruck gebracht. Er sagte Folgendes:
„Die Grundlage der Demokratie ist die Volkssouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates. Nicht der Bürger steht im Gehorsamsverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln. Der Bürger hat das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, dass sie demokratische Rechte missachtet.“
Viele – auch viele christliche Theologen! – scheinen diese Grundlagen einfach vergessen zu haben.
Auf das Prinzip der Volkssouveränität hat auch Amtsrichter Thorsten Schleif in einem Zeitungsinterview mit folgenden Worten hingewiesen:
„Viele scheinen vergessen zu haben, dass der Bürger der alleinige Souverän dieses Landes ist. Regierung, Gesetzgebung und Rechtsprechung sind nur die Diener dieses Souveräns.“
Nun wollen wir das, was wir gerade gelesen haben, auf das uns gegebene obrigkeitliche System übertragen. Wir zitieren also frei nach Römer 13,1-7, und zwar gelesen aus der Sicht des Souveräns für seine befristet Angestellten (so ähnlich auch zu finden in der Predigt von Martin Baron, siehe unten):
Jeder befristet angestellte Diener des Souveräns (Minister) unterwerfe sich der übergeordneten Macht des Volkes, denn es ist keine Macht des Volkes außer von Gott und die bestehende ist von Gott verordnet. Wer sich daher der Macht des Volkes widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes. Die aber widerstehen werden ein Urteil empfangen. Denn die Regentschaft des Volkes ist nicht ein Schrecken für das gute Werk eines angestellten Dieners, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Macht des Volkes nicht fürchten, so tue das Gute und du wirst Lob vom Volk haben, denn es ist Gottes Dienerin dir zum Guten. Wenn du aber das böse tust, so fürchte dich, denn der Souverän trägt das Schwert nicht umsonst, denn es ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den der böses tut. Darum ist es notwendig, ihr angestellten Diener, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen.
Das ist demokratisches Verständnis und das ist es, wie diese Bibelstelle in Römer 13 in der uns gegebenen Staatsform zu verstehen ist.
5. Dann erwähnt Paulus in Römer 13 noch „Gut und Böse“.
Hier müssen wir uns eine wichtige Frage stellen, und zwar: Was ist eigentlich gut und was ist böse? Ist es das, was die Regierung als gut und böse bezeichnet oder ist es das, was Gott als gut und böse bezeichnet?
Wir müssen hier sehr gut aufpassen, denn wenn man sich die Äußerungen anschaut, erkennt man sehr schnell, dass das überhaupt nicht deckungsgleich, sondern teilweise genau entgegengesetzt ist.
Also, was ist denn gut und böse? Und nach wessen Maßstäben sollen wir uns richten?
Auch hier hilft ein Blick ins Wort Gottes. In Jesaja 1 heißt es:
Deine führenden Männer sind Aufrührer und machen mit Betrügern gemeinsame Sache. Sie lieben Geschenke und Bestechungsgelder. Um das Recht von hilflosen Waisen kümmern sie sich nicht, und Hilfe suchende Witwen lassen sie gleich an der Tür abweisen.
Jesaja 1,23 (Hoffnung für alle)
Eure Anführer sind Aufrührer und Diebespack: Sie lieben Geschenke und sind bestechlich. Sie kümmern sich nicht um das Recht der Waisen und die Belange der Witwen.
Jesaja 1,23 (Neues Leben Bibel)
Frage: Was werden diese „Obrigkeiten“ wohl als gut und was als böse bezeichnet haben?
Gott warnt uns in Seinem Wort mehr als deutlich davor, gut und böse zu verdrehen:
Schlimm wird es denen ergehen, die das Böse gut und das Gute böse, die das Dunkle hell und das Helle dunkel, das Bittere süß und das Süße bitter nennen.
Schlimm wird es denen ergehen, die sich in ihren Augen für weise und selbst für klug halten.
Jesaja 5,20-21 (Neues Leben Bibel)
Darüber hinaus ist folgendes zu beachten:
Gehorsam und „untertan“ ist nicht dasselbe!
Im Gegensatz zu diesen klaren Ergebnissen gibt es unter Leitern und Pastoren immer noch Stimmen, die fälschlicherweise behaupten, Römer 13 würde uns dazu auffordern, der Regierung gehorsam zu sein, die eigentlich dem Bürger untertan sein müsste (siehe oben).
Diese Aussage ist aus einem sehr offensichtlichen Grund falsch, denn:
Wenn Paulus an dieser Stelle zum Gehorsam aufgerufen hätte, hätte er ein völlig anderes Wort verwendet.
Das Wort „Gehorsam“ bzw. „gehorchen“ lautet im Griechischen: Hypakoe (Gehorsam) bzw. Hypakouo (gehorchen)
Paulus gebraucht diese leicht verständliche und absolut übliche Wendung im Römerbrief mehr als zehn Mal, weil es an verschiedenen Stellen tatsächlich um Gehorsam geht.
Dies sind im Einzelnen folgende Verse:
Römer 1,5
… durch welchen wir Gnade und Aposteldienst empfangen haben zum Glaubensgehorsam für seinen Namen unter allen Heiden, …
Römer 5,19
Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht.
Römer 6,12
So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, damit ihr [der Sünde] nicht durch die Begierden [des Leibes] gehorcht; …
Römer 6,16
Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?
Römer 6,17
Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, das euch überliefert worden ist.
Römer 10,16
Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht; denn Jesaja spricht: »Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?«
Römer 15,18
Denn ich würde nicht wagen, von irgendetwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk,…
Römer 16,19
Denn euer Gehorsam ist überall bekannt geworden. Darum freue ich mich euretwegen, möchte aber, dass ihr weise seid zum Guten und unvermischt bleibt mit dem Bösen.
Römer 16,26
…das jetzt aber offenbar gemacht worden ist und durch prophetische Schriften auf Befehl des ewigen Gottes bei allen Heiden bekannt gemacht worden ist zum Glaubensgehorsam…
Nun gebraucht Paulus in Römer 13,1 auf einmal ein völlig anderes Wort, nämlich Hypotasso (siehe oben).
Warum macht er das?
➔ Die Antwort ist simpel: Weil er an dieser Stelle etwas völlig anderes zum Ausdruck bringen will.
➔ Hier kommen auf einmal drei militärische Begriffe, nämlich: Hypotasso, Antitassomai und Anthistémi.
➔ Und damit jedem, der das liest, sofort klar ist, dass Paulus den militärischen Bedeutungskontext dieser drei Worte meint, erwähnt er darauffolgend, in Vers 4, das Schwert.
➔ Damit ist völlig klar, dass es hier um einen militärischen Bedeutungskontext geht und um den Aufruf, unter keinen Umständen gewaltsam gegen das System vorzugehen und eben nicht darum, gehorsam alles abzunicken!
Abschluss
Ich möchte mit folgendem Punkt schließen:
Fake News von offiziellen Stellen gibt es nicht erst seit unserer Zeit.
Auch Paulus und die anderen Jesusnachfolger zu seiner Zeit mussten sich viele falsche Anschuldigungen gefallen lassen. Dafür ein paar Beispiele:
1. Man behauptete, die Christen würden einen Umsturz planen. Denn sie redeten die ganze Zeit von ihrem König Jesus und das Er bald Sein ewiges Reich aufrichten wird. Aber das hat man entweder absichtlich oder unabsichtlich falsch verstanden, denn man behauptete, die Christen wären Aufrührer, eine Gefahr für die Regierung und die soziale Ordnung. Kommt uns das bekannt vor?
2. Dann sagte man, die Christen wären nicht nur Staatsfeinde, sondern bei ihren geheimen Untergrundtreffen würden sie etwas praktizieren, was sie das „Liebesmahl“ nannten. Natürlich handelt es sich dabei um das Abendmahl, was die Nachfolger von Jesus gemeinsam in den Häusern gefeiert haben, aber auch hier hat man sie sie entweder absichtlich oder unabsichtlich falsch verstanden, denn man behauptete, sie würden bei ihren Treffen wilde Orgien feiern, die sie das Liebesmahl nannten.
3. Dann sagte man, die Jesusnachfolger, die man übrigens abfällig Christen nannte, seien nicht nur Staatsfeinde und sexuell ausschweifend, nein man behauptete darüber hinaus, dass sie Kannibalen wären, denn Jesus, der Anführer ihrer Sekte, soll gesagt haben: Wenn ihr nicht mein Fleisch esst und mein Blut trinkt, habt ihr kein Leben in euch.
➔ Die Kirchengeschichte zeigt uns ganz klar, wie erfolgreich die Gegner der Jesusnachfolger diese Propaganda verbreiten konnten, denn es lässt sich nachvollziehen, dass die Christen von diesem Zeitpunkt an 2 Jahrhunderte lang mit den Vorwürfen des Kannibalismus zu kämpfen hatten. Daran erkennt ihr, wie gefährlich Propaganda und Fake News sind.
Aber!
Eine Anschuldigung, die man gegenüber Paulus und den anderen Christen gegenüber erhob, war technisch gesehen zutreffend.
Welche Anschuldigung war das?
Es war die Anschuldigung, dass sie Gesetzesbrecher wären, weil sie sich zu illegalen Untergrundversammlungen trafen. Das war rein formal betrachtet korrekt, denn im römischen Reich durfte sich niemand irgendwo versammeln, wenn er nicht die ausdrückliche Genehmigung des Kaisers dazu hatte. Diese „kaiserliche Erlaubnis“ hatte man nicht und daher traf man sich im Verborgenen und ohne das Wissen der römischen Regierungsbehörden.
Wusstest du das? Auch damals war es Paulus und den anderen Christen verboten, sich zu treffen.
Das heißt, sie mussten eine Entscheidung treffen. Ja, Paulus, also genau derjenige, der diesen Abschnitt geschrieben hat, und alle anderen Christen mussten eine Entscheidung treffen: Unterwerfen sie sich Gottes Gesetzen oder den Gesetzen von Menschen? Denn wenn sie Gottes Gebot befolgen, sich zu treffen, brechen sie gleichzeitig die Anordnungen des Kaisers, die ihnen verbieten, sich ohne kaiserliche Erlaubnis zusammenzufinden.
Dadurch, dass sie Gott gehorsam waren, gerieten sie automatisch in Konflikt mit menschlichen Anordnungen und Gesetzen.
Empfanden sie das als Widerspruch zu dem, was Paulus in Römer 13,1-7 geschrieben hat? Absolut nicht. Denn Paulus bringt hier ja gar nicht zum Ausdruck, dass wir derartigen Anordnungen Folge leisten müssten. .
Seine Aussagen stehen nicht im Widerspruch zu anderen Bibelstellen.
Paulus lehrt hier keinen „Kadavergehorsam“.
Und auch wir sollten das nicht tun.
Fazit:
Wer jetzt im Jahr 2023 immer noch behauptet, der Bibelabschnitt Römer 13,1-7 würde uns dazu auffordern, alles, was die Behörden tun und sagen, gefügig abzunicken, der ist entweder ignorant und in schlimmer geistlicher Täuschung oder er verbreitet diese Irrlehren bewusst und ist dementsprechend mit bösartigen Absichten unterwegs.
Es gibt nur diese beiden Optionen.
In Jakobus 3 heißt es:
Drängt euch nicht danach, Lehrer zu sein, meine Brüder. Ihr wisst ja, dass wir ‹als Lehrer› ein strengeres Gericht zu erwarten haben.
Jakobus 3,1 (Neue evangelistische Übersetzung)
Jeder sollte sich vor diesem Hintergrund folgende Fragen stellen, die sich Paulus gestellt hat:
Rede ich den Menschen nach dem Munde, oder geht es mir darum, Gott zu gefallen? Erwarte ich, dass die Menschen mir Beifall klatschen? Dann würde ich nicht länger Christus dienen.
Galater 1,10 (Hoffnung für alle)
Wenn Dich das betrifft, wenn Du bisher so gelehrt hast, dann solltest Du jetzt unbedingt Buße tun und umkehren, bevor Du mit dieser gewaltigen Schuld vor Gott stehen und ein umso strengeres Gericht empfangen musst. (Jakobus 3,1)
Wenn Du das also in einem Hauskreis so gelehrt hast, dann solltest Du mindestens vor dem Hauskreis klar bekennen, dass Du das Wort Gottes falsch ausgelegt hast und du solltest ab sofort in aller Klarheit die Wahrheit lehren.
Wenn Du solche Lehren sogar in einem größeren Umkreis verbreitet hast, dann solltest Du mindestens auf derselben Öffentlichkeitsstufe bekennen, dass Du von diesen Lügen umgekehrt bist. Am besten stellst Du Dich komplett in die Öffentlichkeit.
Und wenn Du Dich bislang bedenkenlos unter derartige Lehren gesetzt hast, solltest Du Dich jetzt davon lösen, denn die geistlichen Einflüsse, die davon ausgehen, sind keinesfalls unbedenklich.
Gebet zum Abschluss
Ein sehr aufschlußreicher Vortrag von Martin Baron
Genauso interessant der Vortrag von Lukas Stolz