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485. Nachdenkliches für Manager – Ein Mordskerl 10-87

Montag, 19. Oktober 2015 | Autor:

Lieber Blog Besucher,

die tiefsinnigen Gedanken von Karlheinz Binder haben mich viele Jahre erfreut und immer wieder zum Nachdenken angeregt. Genießen Sie diese Worte und nehmen Sie davon etwas in Ihrem Alltag mit.

 

 

Ein Mordskerl

Eines Morgens passiert es. Er wird grau im Gesicht, klagt über Schmerzen in der Brust, und dann fällt er plötzlich um. Herzinfarkt.
Notarzt, Krankenhaus, Intensivstation. Banges Warten, Beten, Tränen, Panik.
Und das Erhoffte geschieht, er kommt durch.
Man sagt ihm, dass es fast ein Wunder war, denn noch unterwegs im Ambulanzwagen war das Herz stehen geblieben, ein paar Minuten lang. Nur die Erfahrenheit des Notarztes hatte ihn gerettet.

Und nun sitzt er in seinem Bett. Glücklich, nachdenklich, bereit, in seinem Leben einiges zu ändern, wenn er wieder draußen ist.
Mehr Zeit für die Familie, besonders für die Frau.
Mehr Nachdenken über den Sinn des Lebens.
Ob das wirklich alles sein kann, materiellen Erfolg zu haben, Ansehen und Einfluss. Gab es da nicht irgendwo das Wort, wir sollten uns Schätze schaffen im Himmel, wo sie weder Rost noch Motten noch Inflation fressen? Krisenfest.
Überhaupt: Ob man nicht mal wieder in der Bibel lesen sollte?
Zumindest wird er sich der Frage nach Gott stellen, ganz bestimmt.

Ich sitze ihm gegenüber an seinem Bett und schenke ihm ein Buch. Eines, das genau aufs Zentrum zielt. Er will es lesen, wenn er sich wieder stark genug fühlt. Danke.

Wochen später ist er wieder in der Firma. Erholt, braungebrannt, grossartig gelaunt, so eine richtige imponierende, positive, dynamische Erscheinung. Und dann erzählt er. Zuerst vom großartigen Erholungsurlaub und dann von den dramatischen Stunden bei seinem Infarkt.
Und dann sagt er: „Um ein Haar wäre es schief gegangen, es handelte sich wirklich um Minuten, ach was sage ich, Sekunden. Also Leute, wenn ich nicht diese Bärennatur gehabt hätte, und meinen Mut, und meinen Optimismus, wenn ich nicht so ein Mordskerl wäre, ich säße heute nicht mehr vor Euch. Aber so einer wie ich, der kommt durch,den bringt nichts um!

Zu meinem Buch, das aufs Zentrum zielt, ist er natürlich noch nicht gekommen.
Im nächsten Urlaub, oder mal am Wochenende, wenn er Zeit hat, dann bestimmt.

Und vor der Tür sagt mir ein Kollege mit äußerster Hochachtung in der Stimme: „Er ist schon ein Teufelskerl!“, und fast klingt es, als hätte er recht, oder?

Karlheinz Binder

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Thema: Nachgedacht

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