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549. Bete den König aller Könige an

Sonntag, 30. Oktober 2016 | Autor:

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Gemälde Michael Willfort

Lieber Blog Besucher,

seit einigen Jahren habe ich die Entdeckung gemacht, dass mein Christsein ohne Anbetung nichts wert ist. Anbetung Gottes, meines Vaters und meines Erretters Jesus Christus ist das Schönste und Wertvollste in meinem Christsein. König David ist für mich ein Vorbild, wenn es um Anbetung geht.

Es ist eine Tatsache, dass mit der Anbetung dem Leib Christi eine mächtige geistliche Kraft zur Heiligkeit gegeben ist. Gott ruft jeden seiner Kinder dazu auf ein Anbeter zu sein. Gott vollbringt gewaltige Dinge, wenn wir IHN anbeten.

Einer der diese Anbetung immer wieder verhindern will ist Satan. Er versucht durch vielerlei Dinge uns von der Anbetung abzuhalten. Das können z.B. viele christliche Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Gemeinde sein. Weißt du warum er dies tut? Weil er die Macht der Anbetung kennt. Er will selbst angebetet werden. Er bot Jesus alle Königreiche dieser Welt an.

Anbetung ist die wirksamste Art geistlichen Kampfes.

Ich wünsche Dir für die nächsten zwei Stunden, dass Du tief eintauchen kannst in die Gegenwart Gottes um IHN groß zu machen mit Deiner Stimme und in Deinem Herzen. Gott segne Dich.

 

 

 

 

Weil es so wunderschön war noch eine Zugabe

 

 

 

 

Thema: Lebendiger Glaube | Beitrag kommentieren

548. Weihnachtsgeschichte 2016 – richtig schön Weihnachten feiern!

Sonntag, 30. Oktober 2016 | Autor:

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Richtig schön Weihnachten feiern!

Ich denke gerne zurück an einen Weihnachtsabend in meiner Jugendzeit. Die ganze Familie war um den festlich gedeckten Tisch versammelt. Es roch nach gebratenem Geflügel und Kaminfeuer. Fröhliche Erwartung lag in der Luft. Nach dem Essen sollte es ins große Wohnzimmer zur Bescherung gehen. Dass uns an diesem Heilig Abend eine ganz besondere Bescherung ins Haus stand, konnte niemand ahnen.

Schöne Bescherung!?

Mitten zwischen Suppe und Festbraten stand meine Mutter plötzlich auf, packte eine Mahlzeit in Wärmebehälter und verschwand mit der Bemerkung, sie käme gleich wieder zurück, in den regnerischen Winterabend. Die Atmosphäre war gestört. Warum muss Mutter gerade am Heiligen Abend ihre soziale Tour machen? Nicht gerade begeistert stocherten wir auf unseren Tellern herum. Kurze Zeit später stand Mutter in der Diele des Hauses und verkündigte eine Programmänderung für den Abend. Jetzt sei keine Bescherung, sondern ein Putzeinsatz bei einer älteren Witwe im Dorf dran. Schöne Bescherung, dachten wir. In dem alten Bauernhaus angekommen, empfing uns eine bedrückende Atmosphäre. Einer der Söhne lag betrunken auf dem Sofa, man hatte ihn aus der Dorfkneipe mit einem Schubkarren vor dem Haus abgekippt. Ein Bild des Jammers. Die alte Frau mühte sich mit der Stallarbeit ab, auf dem Küchenherd kochten Gardinen, die noch vor dem Fest wieder an die Fenster sollten. Unter Mutters Anleitung halfen wir im Stall und Haushalt, bis alles strahlte. Dem angetrunkenen Sohn wurde das Gesicht gewaschen, denn die Saufkollegen hatten ihn mit schwarzer Schuhcreme eingeschmiert.
Leicht verwundert nahm er zur Kenntnis, welche Bescherung sich da vollzog. Nach einer Stunde war alles fertig. Wir luden die alte Witwe mit ihrem Sohn zur Bescherung in unser Haus ein. Mutter bereitete noch schnell ein Geschenk und steckte es unter die große Decke auf dem Gabentisch im festlich geschmückten Weihnachtszimmer.

Jetzt wurde es richtig Weihnachten

Als wir dann am späten Abend beieinander saßen, da sahen wir eine strahlende dankbare alte Frau in unserer Mitte, die wohl nie zuvor einen solchen Heiligen Abend erlebt hatte. Zwischen Liedern, Weihnachtsgeschichte, Gebet und Bescherung musste ich immer wieder in die leuchtenden Augen dieser Frau sehen. Jetzt wusste ich, was wirkliche Weihnachtsfreude ist.

Wehe, das Fest verkommt zu einer Materialbörse, wo man lediglich Geschenke austauscht und sich heimlich fragt, was denn wohl auf dem zuvor entfernten Preisschildchen des Geschenkes stand. Weihnachten heißt, dass sich einer für alle geschenkt hat. Das macht uns fähig, die von Jesus empfangene Liebe denen zu zeigen, die nichts mehr zu feiern haben.

Übrigens, die alte Witwe hat den Weg zum Glauben an Jesus gefunden. Sie gehört zu einer kleinen Gemeinde und ihr Sohn kam vom Alkohol los.

Das beschert Gott denen, die sich bescheren lassen. Und wir als Familie hatten die größte Freude daran, gerade weil alles so ganz anders verlief, als wir uns das vorgestellt hatten. Ich wünsche Ihnen von Jesus motivierte Ideen, Weihnachten vielleicht einmal ganz anders zu gestalten. Und vielleicht legt Gott uns ja gerade in diesen Tagen etwas vor die Tür, was wir noch gar nicht ahnen. Es lohnt sich, dafür offen zu sein. Denn es gilt bis heute: Wer gibt, der verliert nicht, sondern wird reich.

 

Autor: Jürgen Mette

Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Marburger Medien

www.marburger-medien.de

 

 

 

Das waren Gedanken für das kommende Weihnachtsfest.

Ich  wünsche  allen, ein frohes, friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest. Für das neue Jahr Gesundheit, Glück, Freude, Friede und Gottes reichen Segen.

 

Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, In JESUS CHRISTUS. Joh.1,14

Thema: Weihnachtsgeschichten | Ein Kommentar

547. ÖKUMENE DER RELIGIONEN und ABSOLUTHEIT JESU CHRISTI

Mittwoch, 26. Oktober 2016 | Autor:

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Lieber Blogbesucher,

viele Flüchtlinge und Muslime sind wenn Sie vor ihrer Einreise an Deutschland gedacht haben davon ausgegangen, dass Deutschland ein christliches Land ist. Spätestens nachdem Sie sich einmal etwas genauer damit auseinander gesetzt haben, mussten Sie sehr schnell feststellen, dass dies nicht so ist. Man geht zurzeit davon aus, dass es in Deutschland etwa 2% Christen gibt im biblischen Sinne. Was heißt das ein Christ zu sein? Ein Christ ist jemand der sein Leben Jesus Christus anvertraut hat. Das geschieht durch Umkehr – biblisch Buße genannt, und Taufe. Ich spreche hier aber nicht von der Besprenkelung eines 6 Wochen alten Säuglings, der nicht weiß was mit ihm geschieht, sondern von biblischer Taufe.

Der Beitrag von Lothar Gassmann zeigt einmal mehr als deutlich auf, dass wir uns immer weiter von den christlichen Wurzeln unserer Großväter entfernen. Und wir wundern uns dann auch noch, dass es in diesem Land in Politik, Wirtschaft und Kirche drunter und drüber geht. Jeder kann sich anhand der folgenden Betrachtung selbst ein Bild davon machen, wie weit wir uns vom Namensgeber des Christentum – Jesus Christus – entfernt haben.

Ich danke Herrn Lothar Gassmann für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung dieses Beitrages.

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Ökumene der Religionen.

Was sagt die Bibel dazu?

(von Dr. Lothar Gassmann)

Einleitung

 

„Alle Religionen sollen zusammengehen. Denn wir haben doch alle nur einen Herrgott” – so sagen viele Zeitgenossen. Richtig daran ist, daß es tatsächlich nur einen Gott gibt. Die Bibel nennt ihn “Jahwe” (JHWH). Er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Vater Jesu Christi, der dreieinige Gott. Aber verehren alle Religionen wirklich denselben Gott?

Moslems beten zu Allah, aber sie bestreiten, daß er dreieinig ist und daß er einen Sohn hat. Hindus verehren 330 Millionen Devas als Gottheiten. Buddhisten glauben mehrheitlich nicht an einen Gott, sondern vertrauen der Philosophie Buddhas als Weg der Befreiung aus der Vergänglichkeit und dem Leiden. Anhänger afrikanischer und indianischer Stammesreligionen glauben an die Macht von Ahnengeistern, die sie durch Opfer und Rituale günstig zu stimmen versuchen.

Trotz solcher unterschiedlicher Gottesvorstellungen wird von Vertretern christlicher Kirchen und Gruppierungen immer häufiger behauptet, eine Ökumene zwischen Christentum und nichtchristlichen Religionen sei möglich und geboten. Die Zersplitterung und Zerspaltenheit der Menschheit, die soziale Not und der Hunger, die ökologische Krise und die Kriegsgefahr – all dies schreie förmlich nach einem Zusammengehen auf politischem, wirtschaftlichem und auch religiösem Gebiet.

So werden auf Kirchentagen “Gebetstreffen” zwischen Hindus, Moslems, Buddhisten, Juden und Christen veranstaltet. Immer wieder (so z.B. beim Münchner Kirchentag 1993) wird bevorzugt das Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus, der Dalai Lama, eingeladen. Bereits 1986 empfing Papst Johannes Paul II. Vertreter sämtlicher Religionen zu einem “Friedensgebetstag” in Assisi/Italien. Diese Treffen wurden seither jährlich wiederholt. Im Rahmen des “Konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung” wird – etwa von dem Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker und seinen Schülern – eine “Ökumene der Weltreligionen” angestrebt. Der “Ökumenische Rat der Kirchen” in Genf hat schon seit 1968 dem Dialog der Religionen Vorrang vor der Bekehrung Nichtgläubiger eingeräumt. Im Rahmen einer “Neuen Weltordnung” streben einflußreiche Kräfte auf eine vereinigte Menschheit mit einer Verwischung der Unterschiede zwischen den Religionen zu. Ein „Weltparlament der Religionen“ wurde bereits eingerichtet und tritt immer wieder zu Beschlüssen zusammen. Ein „gemeinsames Weltethos“ als Bindeglied der Menschen und Religionen wird propagiert. Diese Aufzählung könnte lange fortgesetzt werden.

Vorsichtige Formulierungen und schönklingende Vokabeln können nicht darüber hinwegtäuschen: Die Einheit der Religionen soll herbeigeführt werden. Wer nicht mitmacht, wird als Unbelehrbarer, ja als Friedensstörer disqualifiziert werden. Daß nach Eph 2,14 Christus „unser Friede“ ist, wird zwar noch gesagt. Aber Christus wird nicht als der einzige Stifter des Friedens, als der einzige Weg zu Gott dem Vater anerkannt. Es heißt nicht mehr (wie bei Martin Luther) „Christus allein“. Jetzt heißt es „Christus und …” („Christus und Allah“, „Christus und Buddha“, „Christus und Krishna“ usw.).

Ist das noch der biblische Christus? Ist das noch der biblische Weg zu Gerechtigkeit, Frieden und der Bewahrung der Schöpfung? Was sagt die Bibel zu einer solchen Religionsvermischung und Ökumene der Religionen mit einer sich ankündigenden Welteinheitsreligion?  Verehren die außerbiblischen Religionen wirklich denselben Gott, den die Bibel bezeugt? Oder besteht hier ein unüberbrückbarer Unterschied?

Im folgenden versuche ich, durch einen Blick in die biblische Heilsgeschichte diese Fragen in grundlegender Weise zu beantworten.

Die Antwort der Bibel

 

Die nachfolgend zitierten biblischen Aussagen sollen zunächst einmal zu einer grundsätzlichen Klärung helfen. Es mag vielleicht manchem Leser zu einfach erscheinen, bloß Bibelstellen aneinanderzureihen. Aus zwei Gründen habe ich das dennoch getan. Erstens gilt es, inmitten all der tagespolitischen Thesen und Verwirrungen wieder hinhören zu lernen – hinzuhören, was die Bibel zu den derzeitigen Tendenzen in Kirche und Gesellschaft sagt. Zum zweiten erscheint mir die Beantwortung der oben formulierten Fragen so entscheidend wichtig, daß ich sie nicht mit meinen eigenen schwachen menschlichen Worten vornehmen will. Gottes Wort, die Bibel, soll selber zu uns reden und jeden von uns vor die Entscheidung stellen, wem wir jetzt dienen wollen: dem einzig wahren Gott, den sie bezeugt, oder den nichtigen Götzen der Religionen.

Die aufgeführten Bibelstellen sind keineswegs sinnentstellend aus dem Zusammenhang gerissen, sondern sie bringen die im biblischen Gesamtkontext verankerte Lehre im Blick auf die heidnischen Religionen pointiert zum Ausdruck. Viele Stellen ließen sich noch ergänzend anführen. Die Kenntnis dieser biblischen Aussagen wird angesichts der wachsenden Verwässerung des Evangeliums für die christliche Gemeinde zunehmend wichtig.

Von grundlegender Bedeutung ist das erste Gebot: „Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20,2 f). (Ist es ein Zufall, daß dies die Jahreslosung für die christlichen Kirchen ausger-echnet im Jahre 1986 war, in welchem das inter-religiöse „Friedensgebet“ von Assisi stattfand und dieses Gebot erstmals vor den Augen der gesamten Weltöffentlichkeit übertreten wurde?)

Nun folgen weitere biblische Aussagen, die das erste Gebot konkretisieren, die Jesus Christus als den einzigen Mittler des Heils, des Friedens und des wahren Lebens bezeugen und die das Volk Israel ebenso wie die christliche Gemeinde vor jedem Paktieren mit Vertretern anderer Religionen – insbesondere auf geistlicher Ebene (z.B. Gebet!) – warnen:

„Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller deiner Kraft. … Und du sollst nicht andern Göttern nachfolgen, den Göttern der Völker, die um euch her sind – denn der HERR, dein Gott, ist ein eifernder Gott in deiner Mitte – , daß nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, über dich entbrenne und dich vertilge von der Erde“ (5. Mose 6,4 f.14 f.).

„Zerstört alle heiligen Stätten, wo die Heiden, die ihr vertreiben werdet, ihren Göttern gedient haben, es sei auf hohen Bergen, auf Hügeln oder unter grünen Bäumen, und reißt um ihre Altäre und zerbrecht ihre Steinmale und verbrennt mit Feuer ihre heiligen Pfähle, zerschlagt die Bilder ihrer Götzen und vertilgt ihren Namen von jener Stätte“ (5. Mose 12,2 f.).

„Fürchtet keine andern Götter und betet sie nicht an und dienet ihnen nicht und opfert ihnen nicht, sondern den HERRN, der euch aus Ägyptenland geführt hat mit großer Kraft und ausgestrecktem Arm, den fürchtet, den betet an und dem opfert“ (2. Kön 17,35 f.).

„Josia rottete aus alle Geisterbeschwörer, Zeichendeuter, Abgötter und Götzen und alle Greuel, die im Lande Juda und in Jerusalem zu sehen waren, damit er erfüllte die Worte des Gesetzes… Seinesgleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum HERRN bekehrte, ganz nach dem Gesetz des Mose, und nach ihm kam seinesgleichen nicht auf“ (2. Kön 23,24 f.).

„Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern! Denn der HERR ist groß und hoch zu loben, mehr zu fürchten als alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Götzen; aber der HERR hat den Himmel gemacht“ (Ps 96,3-5).

„Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. Ihre Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Sie haben Mäuler und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht. Sie haben Ohren und hören nicht, sie haben Nasen und riechen nicht, sie haben Hände und greifen nicht, Füße haben sie und gehen nicht, und kein Laut kommt aus ihrer Kehle. Die solche Götzen machen, sind ihnen gleich, alle, die auf sie hoffen. Aber Israel hoffe auf den HERRN!“ (Ps 115,2-9).

„Die Götzenmacher sind alle nichtig; woran ihr Herz hängt, das ist nichts nutze. … Der Zimmermann … behaut das Holz und zirkelt es ab … er macht einen Götzen daraus und kniet davor nieder. Die eine Hälfte verbrennt er im Feuer, auf ihr brät er Fleisch und ißt den Braten und sättigt sich … . Aber die andere Hälfte macht er zum Gott, daß es sein Götze sei… Sie wissen nichts und verstehen nichts; denn sie sind verblendet… . Wer Asche hütet, den hat sein Herz getäuscht und betört…“ (aus Jesaja 44).

„Die Götzen sind gefallen … . Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht“ (Jes 46,2.9).

„Die Priester fragten nicht: Wo ist der HERR? und die Hüter des Gesetzes achteten meiner nicht, und die Hirten des Volks wurden mir untreu, und die Propheten weissagten im Namen des Baal und hingen den Götzen an, die nicht helfen können. … Mein Volk hat seine Herrlichkeit eingetauscht gegen einen Götzen, der nicht helfen kann! Entsetze dich, Himmel, darüber, erschrick und erbebe gar sehr, spricht der HERR. Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben“ (Jer 2,8.11-13).

„Ihr sollt nicht den Gottesdienst der Heiden annehmen und sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden sich fürchten. Denn ihre Götter sind alle nichts… Sie sind nichts als Vogelscheuchen im Gurkenfeld. … Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen fürchten; denn sie können weder helfen noch Schaden tun. Aber dir, HERR, ist niemand gleich; du bist groß und dein Name ist groß, wie du es mit der Tat beweist. … Der HERR ist der wahrhaftige Gott, der lebendige Gott, der ewige König“ (aus Jeremia 10).

„HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not! Die Heiden werden zu dir kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Lüge haben unsere Väter gehabt, nichtige Götter, die nicht helfen können. Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter! Darum siehe, diesmal will ich sie lehren und meine Kraft und Gewalt ihnen kundtun, daß sie erfahren sollen: Ich heiße der HERR“ (Jer 16,19-21).

Jesus Christus spricht: „Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennt den Vater denn nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren“ (Mt 11,27).

Jesus Christus spricht: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“ (Joh 3,36).

Jesus Christus spricht: „Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und Räuber. Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe. … Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Räuber… . Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe“ (aus Johannes 10).

Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh 14,6).

Jesus Christus spricht: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17,3).

Jesus Christus spricht: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Mt 28,18-20).

„In keinem andern ist das Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden“ (Apg 4,12).

„Sie wußten, daß ein Gott ist, und haben ihn nicht gepriesen als einen Gott noch ihm gedankt, sondern haben ihre Gedanken dem Nichtigen zugewandt, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. Darum hat sie auch Gott dahingegeben in ihrer Herzen Gelüste, in Unreinigkeit, zu schänden ihre eigenen Leiber an sich selbst, sie, die Gottes Wahrheit verwandelt haben in Lüge und haben geehrt und gedient dem Geschöpf statt dem Schöpfer, der da gelobt ist in Ewigkeit. Amen“ (Röm 1,21-25).

„Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ (1. Kor 3,11).

„Was die Heiden opfern, das opfern sie den bösen Geistern und nicht Gott. Nun will ich nicht, daß ihr in der Teufel Gemeinschaft sein sollt. Ihr könnt nicht zugleich trinken des Herrn Kelch und der Teufel Kelch; ihr könnt nicht zugleich teilhaftig sein des Tisches des Herrn und des Tisches der Teufel“ (1. Kor 10,20 f).

„Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes… . Darum ´gehet aus von ihnen und sondert euch ab`, spricht der Herr“ (2. Kor 6,14-17).

„Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, obwohl es doch kein andres gibt; nur daß etliche da sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber wenn auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, als wir euch gepredigt haben, der sei verflucht“ (Gal 1,6-8).

„Zu der Zeit, da ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die in Wahrheit nicht Götter sind. Nun ihr aber Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch denn wiederum zu den schwachen und dürftigen Elementen, welchen ihr von neuem dienen wollt?“ (Gal 4,8 f.).

„Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern!“ (1. Joh 5,21).

„Ihr Lieben, da es mir sehr am Herzen lag, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich’s für nötig, euch in meinem Briefe zu ermahnen, daß ihr für den Glauben kämpfet, der ein für allemal den Heiligen übergeben ist. Denn es sind etliche Menschen neben eingeschlichen, für die schon längst geschrieben ist solches Urteil; Gottlose sind sie, mißbrauchen die Gnade unseres Gottes für ihre Lüste und verleugnen unsern alleinigen Herrscher und Herrn Jesus Christus. … Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben, betet im heiligen Geist und erhaltet euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben“ (Jud 3 f. 20 f).

„Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen … . Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht. Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund, und seine tödliche Wunde war heil. Und die ganze Erde verwunderte sich des Tieres, und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann wider es streiten? Und es ward ihm gegeben ein Maul, zu reden große Dinge und Lästerungen … Und ihm ward gegeben, zu streiten wider die Heiligen und sie zu überwinden; und ihm ward gegeben Macht über alle Geschlechter und Völker und Sprachen und Nationen. Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht geschrieben sind von Anfang der Welt in dem Lebensbuch des Lammes, das erwürget ist“ (aus Offenbarung 13).

„Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie Macht empfangen eine Stunde mit dem Tier. Diese haben einerlei Meinung und geben ihre Kraft und Macht dem Tier Sie werden streiten wider das Lamm, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr  aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind Berufene und Auserwählte und Gläubige“ (Offb 17,12-14).

„Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet sind um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier noch sein Bild und nicht genommen hatten sein Malzeichen an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre“ (Offb 20,4).

Jesus Christus spricht: „Alsdann werden sie euch überantworten in Trübsal und werden euch töten. Und ihr werdet gehaßt werden um meines Namens willen von allen Völkern. Dann werden viele der Anfechtung erliegen und werden sich untereinander verraten und werden sich untereinander hassen. Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen. Und weil der Unglaube wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig. Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen“ (Mt 24,9-14).

„Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald, Amen, ja komm, Herr Jesus!“ (Offb 22,20).

Zusammenfassung der biblischen Antwort

 

Ich beginne mit dem Dekalog (Zehn Gebote). Die beiden ersten Gebote des Dekalogs (2. Mose 20,3-7) stellen die klassische Abgrenzung gegen heidnische Religiosität, gegen die ägyptischen und sonstigen Mysterienkulte dar. An der Stelle des heidnischen Polytheismus (Vielgottglaube) steht der Monotheismus (Eingottglaube); an der Stelle der Bilderverehrung steht das Bilderverbot; an der Stelle der Verehrung von Elementarkräften steht die Verehrung des unsichtbaren Gottes; an der Stelle des Mißbrauchs des Gottesnamens – etwa zu magischen Zwecken – steht der ehrfurchtsvolle Umgang mit ihm.

Die gesamte weitere mosaische Gesetzgebung, ja noch mehr: die gesamte biblische Heilsgeschichte ist auf ein einziges Ziel ausgerichtet: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott“ (3. Mose 19,2). „Heilig sein“ bedeutet, daß man Gott zugehört und sich von gottfeindlichen Einflüssen absondert. Gott will, daß sich sein auserwähltes Volk bzw. seine Gemeinde von dem Götzendienst der Heiden unbefleckt hält: „Ihr sollt euch keine Götzen machen“ (3. Mose 26,1). Der Götzendienst der Heiden ist Gott „ein Greuel“ (5. Mose 7,25 f.).

Praktiken der Heiden, welche die übersinnliche Erkenntnis betreffen, werden ausnahmslos von Gott verworfen, da sie nicht auf die souveräne Offenbarung Gottes, sondern auf andere Mächte bauen (vgl. 1. Chron 10,13 f.; Jer 2,10-13 u. ö.). In der ausführlichen Stelle in Deuteronomium 18 wird jede Art von Wahrsagung (Mantik) verworfen: „Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Greuel dieser Völker zu tun, daß nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem Herrn ein Greuel“ (5. Mose 18,9-12).

Die Stellung zu heidnischem Götzendienst und zu den heidnischen Praktiken wird in der Königszeit das entscheidende Kriterium, ob ein Herrscher Gott „gefällt“ oder „mißfällt“ (vgl. den häufigen Gebrauch dieser Formulierungen in den Könige- und Chronik-büchern, z. B. 1. Kön 16,25 f. 30 ff.; 22,53 f.). Josia, der König, der Gott am meisten gefiel („vor ihm“ und „nach ihm kam seinesgleichen nicht auf“) „rottete alle Geisterbeschwörer, Zeichendeuter, Abgötter und Götzen und alle Greuel aus, die im Lande Juda und in Jerusalem zu sehen waren“ (2. Kön 23,24 ff.).

Aber es war zu spät. Das Gericht Gottes über sein Volk war infolge des Ungehorsams und Götzendienstes der meisten anderen Könige unabwendbar. Israel und Juda wurden ins Exil verschleppt. Aufgabe der Exilspropheten ist es vor allem, die Vermischung der israelitischen Religion mit den heidnischen Kulten der Fremdvölker zu verhindern. Die Schärfe und Polemik der Abgrenzung ist unüberhörbar (vgl. z.B. die beißende Götzenkritik in Jes 44,9-20).

Tritt nun im Christentum eine „Synthese“ (Verbindung, Vereinigung) ein, die die Frontstellung zum Heidentum aufhebt? Keinesfalls! Klassische Stellen gegen das Heidentum finden sich etwa bei Paulus, z. B.: „Ihr habt euch bekehrt zu Gott von den Götzen, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen“ (1. Thess 1,9). „Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen …” (2. Kor 6,14 ff.). „Was die Heiden opfern, das opfern sie den bösen Geistern (daimoniois) und nicht Gott. Nun will ich nicht, daß ihr in der Gemeinschaft der Teufel (daimonion) sein sollt“ (1. Kor 10,20).

In verschiedenen Schriften des Neuen Testaments findet sich zudem bereits die Abgrenzung gegen die „fälschlich so genannte Erkenntnis (gnosis)“ (1. Tim 6,20), die heidnisches Gedankengut in die jungen christlichen Gemeinden hineintragen wollte. „Vieles in den Pastoralbriefen (bes. 1. und 2. Kor; Phil 3,1 b ff.; Kol, bes. 2,4-23; evtl. auch Gal), die gesamte johanneische Literatur und Judas sind nur auf dem Hintergrund eines antignostischen Kampfes zu verstehen.“[1]

Die grundsätzliche Abgrenzung gegen heidnisches Denken und Tun ist somit im Alten wie im Neuen Testament eindeutig bezeugt. Nicht Integration heidnischer Elemente (z.B. Einweihungsriten in den Mysterienreligionen), sondern Mission heidnischer Menschen und Völker ist das Ziel Jesu und der Apostel (Mt 28,19 f.; Röm 1,14 ff. u. ö.). Wer dem wahren Gott zugehört, soll mit allen heidnischen Praktiken radikal brechen (1. Kor 12,2; Eph 4,17 ff.; 1. Thess 4,5 u..ö.).

Heidentum, Judentum und Christentum sind somit in biblischer Sicht nicht verschiedene Arten, auf die sich ein und derselbe Gott je anders offenbaren würde; vielmehr stehen Heidentum auf der einen und Judentum/Christentum auf der anderen Seite in einem unüberbrückbaren Gegensatz zueinander. Eine Ökumene der Religionen ist der Bibel völlig fremd, ja sie bedeutet Sünde und Abfall vom lebendigen Gott.

Stimmen aus der theologischen Diskussion

 

Einflußreich in der theologischen Diskussion wurde das Modell einer “entwicklungsgeschichtlichen Kontinuität” (“Evolutionsmodell”) wie es – mit gewissen Variationen – D. F. E. Schleiermacher und Ernst Troeltsch vertreten haben und es bis heute immer wieder Vertreter findet. Kennzeichnend für dieses Modell ist, daß man den Ansatzpunkt nicht bei Gottes Offenbarung, sondern beim Bewußtsein des Menschen nimmt. Das religiöse Bewußtsein des Menschen sei „keine zeitlose Vernunftwahrheit“, sondern „eine anthropologische Grundstruktur, die sich in konkreten religiösen Gestaltungen geschichtlich entwickelt. Christlicher Glaube verhält sich zu außerchristlichen Religionen wie die definitiv oder schließlich nur relativ (Troeltsch) reifste Stufe zu weniger reifen Stufen in der geschichtlichen Entfaltung des religiösen Bewußtseins.“[2]

Dieses Modell hat jedoch vielfach – und meines Erachtens zu Recht – Widerspruch hervorgerufen. Der Widerspruch gipfelt darin, daß zwischen biblischem Gottesglauben und nichtchristlicher Religiosität im tiefsten Grunde nicht Kontinuität, sondern Diskontinuität und Konfrontation besteht.

Im Anschluß an den bekannten Dogmatiker Karl Barth rede ich einer „absoluten Konfrontation“ zwischen biblisch-christlichem Glauben und außerchristlichen Religionen. Ich übersehe dabei nicht, daß es auch in den außerchristlichen Religionen ein Fragen und Suchen des Menschen nach einer höheren Wirklichkeit, ja ein Ahnen Gottes gibt, so daß z.B. auch das „Modell der positiv anknüpfenden Konfrontation“ („Anknüpfungsmodell“) im Sinne von Paul Althaus und Emil Brunner eine gewisse Berechtigung hat. Aber von einem “Vorwissen um Gott“ oder gar einer heilbringenden Offenbarung in den heidnischen Religionen können wir, wenn wir Römer 1,21 ff. ernst nehmen, nicht reden. Die einzige heilbringende Offenbarung ist in Jesus Christus erfolgt (Joh 14,6; Apg 4,12).

Dabei ist folgendes zu beachten: Der Gegensatz zwischen Heidentum und Judentum/Christentum ist kein erkenntnismäßiger (noetischer), der sich nur im „religiösen Bewußtsein“ des Menschen abspielt, sondern ein seinsmäßiger (ontischer). Es ist der Gegensatz zwischen dem einen, lebendigen und wahren Gott der Bibel und den vielen, nichtigen und trügerischen Götzen der Heiden. Zwar besitzt der Gott der Bibel „vielfältige Weisen“, um sich zu offenbaren, und hat sich auch den Heiden „nicht unbezeugt“ gelassen (Apg 14,17; vgl. Apg 17,22 ff.; Röm 1,19 u. ö.); aber sie haben ihn nicht anerkannt – und weil sie ihn nicht anerkannt haben, haben sie ihn auch nicht erkannt. In der Verfinsterung ihres Herzens haben sie sich Götzen gemacht (Röm 1,21 ff.), durch die antigöttliche Mächte („Dämonen“) auf sie Einfluß gewonnen haben (1. Kor 10,20 f.).

So spricht der Alttestamentler Gerhard von Rad von „Jahwes Eiferheiligkeit“ und bezeichnet als „das Eigentümlichste an Israels Kultus“ den „schroffen Ausschließlichkeitsanspruch Jahwes im ersten Gebot … Dieser intolerante Ausschließlichkeitsanpruch ist religionsgeschichtlich ein Unikum, denn die antiken Kulte waren gegeneinander duldsam und ließen den Kultteilnehmern freie Hand, sich zugleich auch noch bei anderen Gottheiten einer Segnung zu versichern.“[3]

Der Ausschließlichkeitsanspruch Jahwes, der automatisch die Verwerfung der Götter und magisch-mantischen Praktiken der heidnischen Kulte einschließt, zieht sich – wie schon erwähnt – wie ein roter Faden durch die alttestamentlichen Schriften. Er wird an wichtigen Stellen immer wieder besonders betont, so etwa im Heiligkeitsgesetz (Lev 19), im S’ma Jisrael (Dtn 6,4), im antibaalistischen Kampf des Elia (1. Kön 18), in der Wiederher-stellung des Jahwedienstes durch Josia (2.Kön 23), in der Götzenpolemik der großen Schriftpropheten (z.B. Jes 44,9-20; Jer 10,1-14) usw.

Im Neuen Testament tritt nun nicht – auch das sei ausdrücklich wiederholt – eine „Synthese“ zwischen „Judentum“ und „Heidentum“ ein, sondern Jesus von Nazareth als der zwar erwartete, aber von vielen nicht erkannte Messias (Christus) und Gottessohn steht in unüberbrückbarem Gegensatz zu den fremdreligiösen Göttern. Der Absolutheits-anpruch Jesu, der alleinige Offenbarer Gottes und einzige Weg zum Heil zu sein, wird – etwa in den johanneischen „Ich-bin“-Worten – mit Bestimmtheit zum Ausdruck gebracht. Die Aufrichtung der Herrschaft Christi geht einher mit der Entmachtung der anderen Götter, die im Neuen Testament nicht als Vorläufer Christi, sondern als gottfeindliche „Mächte“ und „Dämonen“ bezeichnet werden (vgl. 1. Kor 10,20; 2. Kor 6,14-17; Kol 2,15). Hier gibt es nur ein radikales Entweder – Oder.

Treffend weist diesbezüglich der Religionswissenschaftler Hendrik Kraemer nach, daß „der Ausdruck Erfüllung“ im Sinne einer ungebrochenen Kontinuität „nicht anwendbar [ist] auf das Verhältnis der nichtchristlichen Religionen zu der Offenbarung in Christo“. Zwar gibt es in den nichtchristlichen Religionen „Strebungen, Sehnsüchte und Schauungen … die in Christo ihre Erfüllung finden“, aber diese „Erfüllung“ in Christus geschieht nur durch „Bekehrung und Wiedergeburt“, also durch einen Bruch mit dem alten Leben und Denken, mit der alten Götterverehrung, hindurch. Die „Erfüllung“ in Christus widerspricht nämlich der „Selbstbehauptung“ als Sünde, die in den nichtchristlichen Religionen zum Ausdruck kommt.[4]

Auch der Dogmatiker Karl Heim erblickt hinter „dem ganzen Heidentum in allen seinen Abwandlungen … immer die eine Grundsünde des Menschen, die Konzentration auf sich selbst“, bei der der Mensch – etwa durch religiös verbrämte Magie und Zauberei – „Gott und die göttlichen Kräfte für sich zur Erfüllung seines eigenen Lebenshungers ausnützen“ will. Dieser „Anthropozentrismus“ (der Mensch im Zentrum) verbindet sich häufig – insbesondere in den fernöstlichen Religionssystemen – mit einem „naturalistischen Monismus“ (Vergötzung der Natur), der in Gegensatz zum biblischen „Theozentrismus“ (Gott im Zentrum) und „Dualismus“ (Unterscheidung von Gott und Mensch) tritt. Beide Anschauungen lassen sich – auch durch ein quantitativ-evolutionäres Stufenschema – nicht miteinander verbinden, sondern stehen in qualitativer Unterschiedenheit einander gegenüber.[5]

Das Wesen der nichtchristlichen Religiosität läßt sich gut mit dem “tripolaren Verständnis” beschreiben, wie es – anknüpfend an Karl Heim und Walter Freytag – der Missionswissenschaftler Peter Beyerhaus entwickelt hat. Monopolar (einpolig) ist nach Beyerhaus das „rein anthropologische Religionsverständnis“ im Gefolge Ludwig Feuerbachs, welches Religion nur auf das „religiöse Bewußtsein oder die transzendentale (überweltliche) Orien-tierung des Menschen selber“, nicht jedoch auf eine „objektive transzendente Wirklichkeit“ bezieht. Bipolar (zweipolig) ist ein Verständnis, das dem Menschen ein „reales transzendentes Gegenüber“ gibt, zu dem er sich dialektisch verhält: einerseits nach ihm suchend, andererseits gegen es rebellierend. Tripolar (dreipolig) ist ein Verständnis, das mit der Ambivalenz (Doppelwertigkeit) dieser transzendenten Größe rechnet:

„Es wird allzu selbstverständlich vorausgesetzt, daß der transzendente Bezugspunkt der Religion Gott selbst sein müsse. Das ist aber nach der Deutung der Religion, wie sie Paulus in 1. Kor 10,20 und 2. Kor 6,14-17 gibt, keineswegs als immer bewiesen anzusehen. Der transzendente Bezugspunkt des heidnischen Kultus können auch die Dämonen sein.“[6]

Im Kult nichtchristlicher Religionen konkretisiert sich „die dämonisch inspirierte Ursünde des Menschen, sich der Kräfte der Gottheit habhaft zu machen, ja sich selber zu vergotten, in gleichzeitiger Selbstbehauptung und Nichtachtung des Anspruches, welchen der Schöpfer an ihn stellt“.[7]

Ist das aber der Fall – und meines Erachtens spricht der biblische Befund für diese Feststellung -, dann kann keineswegs von Kontinuität, sondern höchstens von einer „positiv anknüpfenden Konfrontation“ (s.o.) zwischen biblischem Gottesglauben und nichtchristlicher Religiosität geredet werden, die in der missionarischen Verkündigung ihren Zielpunkt hat:

„Theologisches Verstehen der Religionen im Lichte des Evangeliums geschieht zuerst und zuletzt ´um der Mission willen`, es geht um die Ausrichtung des der Gemeinde Jesu Christi aufgetragenen Zeugnisses unter allen Völkern.“[8]

Der christliche Glaube – keine Mysterienreligion

 

Aus dem Gesagten ergibt sich: Die Verfasser der Bibel lassen sich in keiner Weise mit „Eingeweihten“ der antiken Mysterien identifizieren oder auch nur in Verbindung bringen, wie dies immer wieder behauptet wird. Sie sind keine Eingeweihten; ihre Schriften sind keine Einweihungsbücher. Und das Kreuz von Golgatha ist nicht der Gipfelpunkt heidnischer Mysterienweisheit, sondern der schroffe Gegensatz dazu:

„Die Menschwerdung einer göttlichen Gestalt und erst recht ihr schimpflicher Tod am Fluchholz war … kein ´Anknüpfungspunkt`, sondern ein ´Skandalon`, ein Stein des Anstoßes … der Gekreuzigte war für einen antiken Menschen von Bildung und Rang nur Ausdruck der Torheit, Schande und Häßlichkeit“[9], schreibt der Neutestamentler Martin Hengel.

Die Behauptung einer Abhängigkeit des frühen Christentums von antiken Mysterienkulten darf heute als überholt gelten. Hengel führt weiter aus:

“Die ständig wiederholte Meinung, die Entwicklung der Sohn-Gottes-Christologie sei ein typisch hellenistisches Phänomen und bedeute einen Bruch im Urchristentum, hält näherer Nachprüfung kaum stand. So kannten die hellenistischen Mysterien weder sterbende und wiederauferstehende Göttersöhne, noch wurde der Myste selbst zum Kind des Mysteriengottes. Sterbende Vegetationsgötter wie der phönizische Adonis, der phrygische Attis oder der ägyptische Osiris hatten keine Gottessohnfunktion. Man betrachtete sie in der Spätantike häufig als Menschen der mythischen Urzeit, denen – ähnlich wie Herakles – nach ihrem Tode Unsterblichkeit geschenkt wurde … Keiner der sterbenden Vegetationsgötter ist ´für` andere Menschen gestor-ben.”[10]

Nach Hengel sind die Mysterien “ursprünglich eine typisch griechische Form der Religiosität, die in hellenistischer Zeit erst in die unterworfenen orientalischen Gebiete ´exportiert` werden mußte”. Er zitiert L. Vidman: “Die große Woge der orientalischen Mysterienreligionen beginnt aber erst in der Kaiserzeit, vor allem im II. Jahrhundert …” Demzu-folge – so Hengel – war “das im 2. Jh. n. Chr. schon recht verbreitete und gefestigte Christentum … zwar schärfster Konkurrent, aber kaum mehr Objekt synkretistischer Überfremdung“. Wir wissen „über die Verbreitung von Mysterienkulten im Syrien der 1. Hälfte des 1. Jh.s v. Chr. nahezu nichts. Es gibt keinerlei Beweise dafür, daß sie dort um diese frühe Zeit besonders verbreitet waren und starken religiösen Einfluß besaßen. Man sollte umgekehrt bei den späteren Mysterienbelegen aus dem 3. u. 4. Jh. n.Chr. eher mit christlicher Beeinflussung rechnen.“[11] Während die “`Hellenisierung` der Christologie”, die im 2. Jahrhundert einsetzte, “zum Doketismus führen” mußte, sind die Quellen für das frühchristliche Denken in Wirklichkeit “im antiken Judentum” zu finden.[12]

Christliches Gebet kontra heidnische Beschwörung

 

Zuletzt die Frage: Können Christen gemeinsam mit Heiden beten? Heidnische Religionen verwenden oft „wortmagische“ Elemente oder „Mantras“. Läßt sich auch christliches Gebet so verstehen? Lassen sich Bibeltexte so gebrauchen?

  1. E. Miers nennt in seinem „Lexikon des Geheimwissens“ vier Bedeutungen des Sanskrit-Wortes „Mantra“ (oder „Mantram“):
  2. Mantras sind „Verse aus den Veden, die als Beschwörungs- oder Zauberformeln verwendet werden“.
  3. Es sind im engeren Sinne „alle solche [sic] Teile der Veden, welche nicht als Brahmanas (= Erklärungen) bezeichnet sind“.
  4. In der Esoterik bedeutet Mantra „das fleischgewordene Wort, das durch göttliche Magie objektiv (sinnlich wahrnehmbar) Gemachte“.
  5. Wichtig ist die vierte – mehr grundsätzliche – Definition: Mantra ist „eine Vereinigung rhythmisch angeordneter Wörter oder Silben, die, wenn sie laufend gesprochen werden, auf höheren Ebenen bestimmte Schwingungen hervorbringen“.[13]

„Rhythmisch angeordnete Wörter“ finden sich nicht nur in den Veden, sondern auch in der Bibel in Form vieler durchkomponierter Texte (Gebete, Weisheitssprüche, Hymnen). Diese werden von abendländisch-esoterischen Bewegungen daher häufig für den mantrischen Gebrauch herangezogen. Miers erwähnt die Vorliebe der Freimaurer für die Psalmen und die salomonischen Bücher (Prediger, Hoheslied, Sprüche) sowie die Vorliebe der Rosenkreuzer für den Anfang des Johannes-Evangeliums und einige Passagen der Offenbarung.[14]

Was geschieht bei einem mantrischen Gebrauch von Silben, Wörtern oder Texten? Es wird angenommen, daß das Wort eine Eigenmächtigkeit gewinnt und dem, der es in der richtigen Weise gebraucht, Macht über Vorgänge, Menschen und sogar Götter verleiht. Der Philosoph und Hinduismus-Experte Klaus Klostermaier beschreibt diesen Sachverhalt so:

„Einmal gegeben, ist das Wort selbsttätig und dem Einfluß dessen entzogen, der es gab. Der Gott ist dem von ihm gegebenen Wort gegenüber machtlos … Die Götter sind nur nötig in einem rein formalen Sinne. Das Wort war im Anfang, es war nicht das Wort Gottes und nicht auf Gott zu – es war nicht Gott. Es war Macht, der auch der Gott gehorcht. Religion gibt dem Menschen die Mittel, über diese Macht zu verfügen … Es ist eine Wort-Religion, die zur Wort-Magie wird.“[15]

Zusammengefaßt: Es ist nicht der Sinn der Worte, der eine Wirkung hervorbringt. Es ist auch nicht „eine Gottheit“, die eine Wirkung hervorbringt. Die Wirkung erzeugt „der Mantra als solcher, die genaue Aufeinanderfolge von bestimmten Buchstaben in bestimmter Art und Weise“[16]. Das “Wort” dient als Mittel, um sich der “göttlich-geistigen Welt” zu bemächtigen.

Eine solche Bemächtigung der „göttlich-geistigen Welt“ durch einen formelhaften Gebrauch von Worten oder Texten ist mit der Personalität und Souveränität des sich selbst offenbarenden Gottes unvereinbar und hat mit biblisch-christlichem Gebet nichts gemeinsam. In Mt 6,7 werden die wortmagischen Gebete und Vorstellungen (das „Plappern“ und „Viele-Worte-Machen“) der Heiden abgelehnt: „Der Vorstellung, daß Gott/die Götter unberechenbare, durch magische Kräfte beeinflußbare Wesen sind, wird die Vorstellung eines Gottes gegenüber-gestellt, der um die Nöte des Menschen im vorhinein weiß und ´euer Vater` genannt wird.“[17] Gott ist kein unpersönliches „Es“, das sich magischen Techniken fügt, sondern ein persönliches „Du“, das dem Menschen selbständig gegenübertritt und ihn anredet. Es ist deshalb sehr wohl entscheidend, was Gott spricht. Gottes Wille wird nur durch seine Offenbarung im Wort erkannt.

Auch Klostermaier weist auf den „großen Unterschied zwischen der biblischen und hinduistischen Auffassung“ hin. Für die biblische Auffassung ist kennzeichnend, daß „das Wort nicht eine eigene unabhängige Existenz und Wirkung hat, sondern immer als Wort Gottes wirkt … Nicht der ´Mantra` wirkt, sondern Gott im Wort … Das Wort ist nie mechanisch wirksam – immer nur persönlich. Gott ist nie das Objekt der religiösen Akte, sondern immer das Subjekt.“[18]

Der Gebrauch von Bibeltexten als formelhafte „Meditationstexte“ und dementsprechende „Gebete“ widerspricht somit dem biblischen Schriftverständ-nis. Ein solcher Gebrauch kann nur als Mißbrauch  gekennzeichnet werden.

Ergebnis

 

In der Bibel wird jede Ökumene der Religionen eindeutig und kompromißlos abgelehnt. Es finden sich zwar Hinweise, daß Gott sich den Heiden in der Schöpfung, in der Geschichte und im Gewissen nicht unbezeugt gelassen hat und er somit von ihnen erahnt werden kann, aber eine zutreffende, vollkommene und heilbringende Erkenntnis Gottes ist ihnen infolge ihrer Gefallenheit und Sünde verwehrt (vgl. v.a. Röm 1 u. 2). Allein in seinem Sohn Jesus Christus hat Gott die rettende Offenbarung zum Heil geschenkt. Mit heidnischen Religionen, Mysterienkulten und Beschwörungspraktiken hat der biblisch-christliche Glaube nichts gemeinsam, sondern steht in schroffem Gegensatz dazu.

 

 

[1] E. D. Schmitz, Art. „Erkenntnis, Erfahrung“, Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament, Bd. 1, S. 250.

[2] W. Joest, Fundamentaltheologie. Theologische Grundlagen- und Methodenprobleme, Stuttgart u.a., 2. Aufl. 1981, S. 93 f.

[3] G. v. Rad, Theologie des Alten Testaments, Band 1: Die Theologie der geschichtlichen Überlieferung Israels, München, 8. Aufl. 1982, S. 216.220 f.

[4] H. Kraemer, Die christliche Botschaft in einer nichtchristlichen Welt, Zollikon-Zürich 1940, S. 113 f.

[5] K. Heim, Das Heil der Welt. Die Botschaft der christlichen Mission und die nichtchristlichen Religionen, hg. v. F. Melzer, Moers 1986, S. 15 ff. 117 f.

[6] P. Beyerhaus, „Zur Theologie der Religionen im Protestantismus“, Kerygma und Dogma 2/1969, S. 103.

[7] P. Beyerhaus, „Theologisches Verstehen nichtchristlicher Religionen“, Kerygma und Dogma 2/1989, S. 122.

[8] Ebd., S. 126.

[9] M. Hengel, Der Sohn Gottes. Die Entstehung der Christologie und die jüdisch-hellenistische Religionsgeschichte, Tübingen 1975, S. 66 f.

[10] Ebd., S. 41.43.

[11] Ebd., S. 45 f.

[12] Ebd., S. 67.

[13] H. E. Miers, Lexikon des Geheimwissens, o. O., 6. Aufl. 1986, S. 269.

[14] Ebd.

[15] K. Klostermaier, Hinduismus, Köln 1965, S. 69.

[16] Ebd., S. 62.

[17] J. Gnilka, Das Matthäusevangelium. 1. Teil, HThK I/1, Freiburg/Basel/Wien 1986, S. 210.

[18] Klostermaier, ebd., S. 73.

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