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631. Wofür starb Jesus?

Donnerstag, 20. September 2018 | Autor:

Gemälde von Michael Willfort

Liebe Blogbesucher,

der Großteil der westeuropäischen Bevölkerung ist weit davon entfernt sich mit einer solchen Frage auseinander zu setzen. Grund ist meiner Meinung nach, dass man sich vom christlichen Glauben weit entfernt hat. In Regierungskreisen und Parteien wird dieser Trend noch stärker sichtbar. Der kleine Rest von Christen in Deutschland sollte sich davon nicht entmutigen lassen. Denn, ich habe das Buch der Bücher die Bibel bis zum Ende der Offenbarung 22, Vers 21 gelesen, und darin ist jeden Gläubigen eine wunderbare Zukunft verheißen.

Ich bedanke mich bei der Redaktion von „Christen an der Seite Israel“ für die Genehmigung, diesen Artikel hier in meinem Blog veröffentlichen zu dürfen.

 

Wofür starb Jesus?

Von Pfr. Henk Poot

In der Kirche glauben wir, dass Je­sus um unsrer Sünden willen starb. Das stimmt auch. Johannes der Täufer weist auf Jesus hin und sagt: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ Der Apostel Paulus schreibt in seinen Briefen davon: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Chris­tus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“ (Römer 5,8). Wenn wir aber auf Israel sehen, so erblicken wir noch mehr.

Was hat das Leiden des Messias für Israel zu bedeuten? Gott hat ihn ja an erster Stelle für Israel ge­sandt (Apostelgeschichte 4,26). Im Evangelium des Johannes und im Hebräerbrief ist die Rede von Rei­nigung. Gott hat durch das Opfer, durch Christi Blut, Israel von seinen Sünden gereinigt: der Sohn Gottes hat sich zur Rechten Gottes gesetzt, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat (Hebräer 1,3). Es erinnert mich an die Worte des Paulus, wo er schreibt (Epheser 5,25-27), dass Christus die Gemein­de „geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen, sie reinigend durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei“. Und ich glaube, dass man da bei dem Wort Gemeinde, ekklesia, an das ur­alte Volk der Auserwählten denken muss. Gott hat Israel ja den Händen seines Sohnes anvertraut.

 

Miteinander verbunden

 

Es fällt mir aber auch Jeremia 31 ein. Dort lesen wir, dass Gott Israel einen neuen Bund verheißt: „Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neu­en Bund“ (Vers 31). Der alte war in den Tagen Moses geschlossen wor­den. Mose hatte am Sinai im Namen Gottes die besondere Stellung und Berufung Israels verlesen. Die Isra­eliten hatten gehört, dass Gott sie dazu befreit hatte, ihm zum Eigen­tum zu sein, ihm zu dienen als ein heiliges Priestervolk. Dazu hatten sie wie aus einem Mund „Amen“ gesagt. Da errichtete man für den Herrn einen Altar, es wurden Tiere geschlachtet, deren Blut aufgefan­gen wurde. Dieses Blut war auf Got­tes Altar ausgegossen worden. Das Volk, das dabei stand, wurde damit besprengt. Durch dieses Blut wur­den Gott und Israel miteinander verbunden. So wurden die Israeli­ten gereinigt und geheiligt.

 

Bestätigung der Berufung Israels

 

Jesus redet am Abend vor seinem Sterben vom neuen Bund. Durch ihn tritt dieser jetzt in Kraft und der Schreiber des Hebräerbriefs gibt dazu die weiteren Erklärun­gen: Jesus ist der Mittler des neuen Bundes, er hat das vollkommene Opfer dargebracht und sein Blut ins himmlische Heiligtum gebracht. Durch sein Blut wurde Israel wiede­rum geheiligt und bereit gemacht, dem lebendigen Gott zu dienen (Hebräer 9,11+14; 10,14).

So sehen wir denn auch kurze Zeit nach der Himmelfahrt, wie Christus selber am Pfingstfest die Gaben des neuen Bundes austeilt. Nicht nur die Vergebung aller Sünden, aber auch den Heiligen Geist. Israel erfährt Be­stätigung seiner Berufung. So dau­ert es nicht lange und es wird der Welt der Name Gottes wie noch nie zuvor durch die zwölf Jünger, die Vertreter und künftigen Herrscher Israels, verkündet (Matthäus 19,28).

 

Gottes Pläne gelingen

 

Da ist aber noch mehr. Wenn Jesus stirbt, nimmt er die Sünden Israels und der Welt mit in den Tod und ins Grab. Das bedeutet nicht weniger, als dass der Teufel, der Fürst der Welt, seine Machtgrundlage ver­liert. Jesus sagt auch, dass er den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen sah und spricht von seinem Sterben als einer Stunde seiner Ver­herrlichung (Johannes 12,23).

Jetzt wird der Fürst der Welt gerich­tet und hinausgeworfen. Jetzt kön­nen alle Verheißungen Gottes zur Wirklichkeit werden. Die Macht der Sünde kann dem Heilsplan Gottes nichts mehr in den Weg legen. Die zerstreuten Kinder Israels können aus der Diaspora befreit und heim­gebracht werden (Johannes 11,52; 12,32; Jesaja 49,22-25).

Der Hebräerbrief sagt, dass vieles noch verhüllt ist. Nicht verhüllt aber ist die Tatsache, dass der Satan ent­thront und Christus mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt ist (Hebräer 1,8). Die Angst vor dem Tod wurde weggenommen. Gottes Pläne ge­lingen. Der Messias selber wird sie ausführen (Jesaja 53,10).

Für Israel hängt das Leiden Jesu zu­sammen mit Reinigung, mit Erneu­erung im Dienst Gottes, mit dem Ende des Exils, mit der Wiederher­stellung Jerusalems, mit der Neu­machung aller Dinge. Wir dürfen Zeugen sein, ja sogar daran teilha­ben. Auch für uns ist die Bedeutung vom Sterben Jesu noch größer, als wir manchmal glauben.

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Thema: Wichtiges!

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