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550. Krankheit – ein Leiden um Christi willen

Mittwoch, 16. November 2016 | Autor:

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Liebe Blog Besucher,

als ich im Oktober 2016 das Magazin „Taube“ der Arche Gemeinde Hamburg in die Hände bekam, stach mir der Artikel „Krankheit – ein Leiden um Christi willen“ ganz besonders ins Auge.

Ich saugte die Worte förmlich auf, weil Sie auf meine Situation und die meiner Frau in ganz besonderer Weise seit einigen Jahren zutreffen.

Genau dass was Pastor Wolfgang Wegert hier beschreibt erleben wir und können dazu nur AMEN sagen. Danke, Danke, Danke, dass Sie sich vom Heiligen Geist so haben führen lassen.

Dankeschön

Das Sie mir auch die Genehmigung zur Veröffentlichung hier in meinem Blog erteilt haben, auch dafür meinen herzlichen Dank. Ihnen, Ihrer Familie und der gesamten Gemeinde wünsche ich Gottes reichen Segen.

WolfgangWegert

 

Von Wolfgang Wegert

Immer wieder fragen Christen, wie denn ihre Krankheit zu sehen ist. Ist sie Strafe für ihre Sünde? Gewiss kann sie die Konsequenz eines ungöttlichen Lebensstils sein, den manchmal leider auch Gläubige führen. Auch kann sie ein Erziehungsmittel Gottes sein, durch das sie reifen und geistlich wachsen. Aber kann sie auch ein Leiden um Christi willen sein? Einige verneinen das vehement. Sie meinen, dass zwar Verfolgung, Gefängnis oder Martyrium Leiden um Christi willen sind, niemals aber Krankheit. Ist das wirklich so?
Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns die Worte des Apostels Paulus im Kolosserbrief an. Sie lauten: „Jetzt freue ich mich in meinen Leiden, die ich um euretwillen erleide, und ich erfülle meinerseits in meinem Fleisch, was noch an Bedrängnissen des Christus aussteht, um seines Leibes willen, welcher die Gemeinde ist“ (Kolosser 1,24).

Leidensfreude
Paulus beginnt diesen Vers mit den Worten: „Ich freue mich in meinen Leiden, die ich um euretwillen erleide.“ Was will er damit sagen? In Verfolgungen werden meist die Leiter der Gemeinden verhaftet. So wie zur Anfangszeit der Gemeinde Jesu nicht alle Christen eingesperrt wurden, sondern in erster Linie die Apostel, war es durch die gesamte Geschichte hindurch. Immer griff man zuerst nach den Leitern – beispielsweise in der ehemaligen Sowjetunion. Immer wurden die Pastoren, die Häupter der Gemeinde, nach Sibirien in die Arbeitslager verschleppt. Dort litten sie stellvertretend für die ganze Gemeinde. Natürlich nicht in dem Sinn, dass sie für die Sünden der Gläubigen gelitten und bezahlt hätten. Nein, das hat Christus allein stellvertretend für uns getan. Und so war auch Paulus im Gefängnis in Rom, weil er die Speerspitze der Gemeinde war.

Und er freute sich über diese Rolle, über die Verantwortung, die er im Reich Gottes einnehmen durfte! Er freute sich darüber, dass er von Gott gewürdigt worden war, Leitfigur der Christenheit zu sein und stellvertretend für alle in Haft genommen worden zu sein. So dürfen wir seine Worte verstehen: „Ich freue mich in meinen Leiden, die ich um euretwillen erleide.“

Was an Leiden noch fehlt
Und dann schreibt Paulus weiter: „… und ich erfülle meinerseits in meinem Fleisch, was noch an Bedrängnissen des Christus aussteht, um seines Leibes willen, welcher die Gemeinde ist“ (V. 24 b). Es „stehen noch Bedrängnisse aus“. Das deutet daraufhin, dass der Gemeinde Jesu bis zu Seiner Wiederkunft ein festgesetztes Maß an Leiden bestimmt ist, das die Gotteskinder noch tragen müssen. Und vor diesem Hintergrund sieht Paulus sein Leiden als einen Anteil an diesem noch ausstehenden Maß an Leiden. Daraus geht klar hervor, dass die Gemeinde Jesu zum Leiden berufen ist. Das ist Gottes Absicht mit Seiner Kirche. Und solange Jesus verzieht, stehen noch Leiden und Bedrängnisse aus, an denen wir alle je nach Berufung teilhaben.
Was ist damit gemeint? So wie Christus in der Welt gehasst wird, wird auch Seine Gemeinde gehasst. So wie Er bekämpft wird, wird auch die Gemeinde bekämpft – bis heute und solange der Herr noch verzieht. Denn sie ist Sein Leib, und die einzelnen Christen, die durch den Heiligen Geist wiedergeboren worden sind, sind Glieder an Seinem Leib. Wir sind so sehr eins mit Ihm, dass wir die Schläge abbekommen, die Christus gelten. Das heißt konkret: Die Wut, die der Teufel immer noch an Jesus auslassen möchte, lässt er an uns aus. Das Haupt kann er nicht mehr erreichen, aber den Leib und Seine Glieder. Darum hat Jesus gesagt:

„Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen“ (Johannes 15,20). Warum? Weil wir Jesus angehören, weil wir eins mit Ihm sind! Damit steht fest: Christen müssen leiden. Sonst sind sie keine Christen. Wenn Fische nicht schwimmen, sind sie keine Fische, und wenn Christen keine Bedrängnisse erfahren, sind sie keine Christen. Denn wenn sie Christen sind, zeichnen sie das Leben Christi nach. Und so wie es keinen Jesus Christus ohne Leiden gibt, so gibt es auch keinen Wiedergeborenen ohne Leiden.

Das hebt Paulus an die Korinther deutlich hervor, wenn er schreibt: „Denn die Leiden des Christus ergießen sich reichlich über uns“ (2. Korinther 1,5). Und Petrus erklärt: „Dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt“ (1. Petrus 2,21). Christus war uns ein Vorbild in allen Bereichen des Lebens, und Er war uns auch ein Vorbild im Leiden. Es steht also noch ein festgesetztes Maß an Bedrängnissen und Leiden aus. Darum brauchen wir uns nicht über Christenverfolgung zu wundern – lasst uns aber für unsere leidenden Geschwister sehr viel beten!

Krankheit – ein geistlicher Kampf
Aber was ist mit uns? Haben Christen im Westen keinen Anteil an der Erfüllung des Leides, das noch fehlt, das noch aussteht, weil sie keine Verfolgung leiden? Wir werden zwar nicht im vollen Sinn des Wortes verfolgt, aber doch leiden auch wir unter der zunehmenden Missachtung des christlichen Glaubens in der Gesellschaft und in den Medien. Allerdings ist das nur ein sehr geringfügiger Beitrag an den noch ausstehenden Leiden Christi, den wir damit erbringen. Denn trotz viel Widerspruch und Benachteiligung haben wir dennoch Glaubensfreiheit.

Aber unser Beitrag an den noch fehlenden Leiden Christi besteht gewiss auch in den Krankheiten, die wir erleiden. Denn sie sind auch Bedrängnisse um Christi willen, ja auch Verfolgung. Die Trübsale und Krankheiten des Hiob beispielsweise waren Verfolgungsangriffe vonseiten des Teufels. Hiob wurde nicht von Menschen um seines Glaubens willen verfolgt – und doch wurde er bitter und bis aufs Blut bekämpft. Es war der Teufel, der ihn angriff. Was hatte der vor mit den Hautgeschwüren, den körperlichen Leiden, die er Hiob versetzte? Wollte er ihn einfach nur krank machen? Nein! Er wollte den Glauben und das Gottvertrauen Hiobs zerrütten! Darum sagte seine Frau alsbald: „Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Sage Gott ab und stirb!“ (Hiob 2,9). Seine Krankheit war eine Krankheit um seines Glaubens willen – um Christi willen. Genauso war es mit den Fäusten eines Satansengels, die Paulus schlugen. Dieser „Pfahl im Fleisch“ beschrieb mehr als nur körperliches Leiden. Er beschrieb einen geistlichen Kampf, den Paulus um Christi willen auszufechten hatte.

Der Krebs eines Gotteskindes und der Krebs eines Gottlosen sind – obwohl äußerlich dasselbe – doch zwei völlig verschiedene Dinge! Im Falle des Gotteskindes handelt es sich um Angriffe aus der finsteren Welt mit dem klaren Ziel, seinen Glauben zu unterwandern und ihn ihm zu rauben. Du sollst verzagen, du sollst zweifeln, du sollst hadern und deine Heilsgewissheit aufgeben. Du sollst dem Herrn absagen. Darum scheinen Christen manchmal mehr Krankheitsnot in ihrem Leben zu haben als die Menschen in der Welt. Dass es den Nichtgläubigen oft viel besser ergeht als den Gotteskindern, wusste schon Asaph, den diese Tatsache fast zum Straucheln gebracht hätte (Psalm 73). Wundern auch wir uns nicht, dass Christen oft mehr leiden als Gottlose!

Denn Erkrankung bei Gotteskindern geht immer einher mit einem Glaubenskampf, einem geistlichen Kampf zwischen Licht und Finsternis. Oft merken wir gar nicht, dass die Krankheit – wie bei Hiob – nichts anderes ist als ein Frontalangriff auf unseren Glauben, auf unser Gottvertrauen, auf unsere Herzensbeziehung zu Jesus. Wenn wir unsere Leiden so einordnen, dann gehen wir anders mit ihnen um. Dann sagen wir, dass sie zu unserem Leben als Christ dazugehören, denn wir gehen in Jesu Fußstapfen. Dann sprechen wir mit Paulus:

„Jetzt freue ich mich in meinen Leiden … und erfülle meinerseits in meinem Fleisch, was noch an Bedrängnissen des Christus aussteht, um seines Leibes willen, welcher die Gemeinde ist“ (Kolosser 1,24).

Also vergiss in deinen Krankheiten und Leiden nicht, dass hinter ihnen immer ein Angriff des Bösen steckt, der deinen Glauben zermürben will! Der Teufel hat nicht in erster Linie deine körperliche Zerstörung im Sinn, sondern die Zerrüttung deines Gottvertrauens. Er will dich von Jesus lösen. Bei Wiedergeborenen gibt es also keine Krankheit, die nicht zugleich auch eine geistliche Auseinandersetzung ist. Weil der Teufel Jesus direkt nicht mehr angreifen kann, greift er dich an. Und deswegen ist es völlig korrekt, auch bei Krankheit von Leiden um Christi willen zu sprechen.
Der Herr Jesus allerdings hat mit Krankheit bei Seinen Kindern ein völlig anderes Ziel als der Böse. Jesus schickt uns in diesen Kampf, damit wir in Ihm geistlich reifen und zu siegen lernen. Unser Glaube soll durch unsere Leiden nicht geschwächt, sondern gestärkt werden. Wenn du wegen deines Zeugnisses von Christus auch nicht im Gefängnis sitzt, sondern „nur“ sogenannte zivile Leiden zu erdulden hast, so wisse, dass auch diese Leiden Verfolgung um Christi willen sind. Denn du wirst angegriffen, weil du zu Jesus gehörst. Darum lass dich von keiner Not durcheinanderbringen, sondern halte in ihr im Glauben fest an Christus, wie einst Daniel in der Löwengrube. Der Herr wird bei dir sein und dich stärken, bis der Kampf vorüber ist! Denn unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

Wolfgang Wegert

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Thema: Lebendiger Glaube

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