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217. Gott mit uns

Donnerstag, 20. Januar 2011 | Autor:

Gott mit uns
In der Weihnachtsgeschichte, so wie sie uns Matthäus überliefert, finden wir den Satz: „Dies alles ist geschehen, damit das Wort erfüllt würde, das der HErr durch den Propheten gesprochen hat, der da sagt (Jesaja 7,14): „Siehe eine Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird“, das heißt übersetzt „Gott mit uns!“

Warum man sich nicht an diese Anweisung gehalten hat, und den Knaben Jeschua (Jesus) und nicht Immanuel genannt hat, wird dadurch erklärt, dass Josef im Traum den Auftrag bekam, das Kind Jeschua – Jesus zu nennen (Matthäus 1,21). Der Name Immanuel „Gott mit uns!“ galt als Hoffnungsträger für Israel in Kriegszeiten.

So sagte der Prophet Jesaja schwere Zeiten voraus, verhieß aber zugleich, dass der von einer Jungfrau geborene Knabe sie aus aller Not herausretten wird, weswegen er „Gott mit uns“ genannt werden sollte. Der ihm tatsächlich gegebene Name Jeschua bedeutet inhaltlich dasselbe, nämlich Retter aus aller Not.

Man kann dies mit dem von seinen Brüdern verkauften Josef vergleichen, der, solange er in Ägypten den Nichthebräern der Retter vor dem Hungerstod war, Zaphenat Panea hieß, was übersetzt „Brot des Lebens“ bedeutet (1.Mose 41,45). Erst als seine eigenen Brüder nach Ägypten kamen, gab er sich ihnen wieder unter seinem richtigen Namen Josef zu erkennen (1.Mose 45,3).

Daher könnte es sein, dass der von den Nichtjuden Jesus genannte Messias, wenn er sich seinem Volk Israel zu erkennen geben wird, mit seinem Namen Immanuel offenbart, weil er sie aus einer Kriegskatastrophe herausrettet (Sacharja 12).

Weil der Name Immanuel „Gott ist mit uns“ bedeutet, wurde er immer wieder von Kriegsherren, Kaisern und Diktatoren missbraucht. Da braucht man nur an den Dreißigjährigen Krieg (1618- 1648) zu denken, in dem sich Katholiken und Protestanten solange bekämpften, bis zwei Drittel von Europa in Schutt und Asche lagen und über 20 Millionen Menschen vernichtet waren. Das Makabere war, dass der Schlachtruf des protestantischen Heeres unter Gustav Adolf „Gott mit uns!“ lautete, der daraufhin von Wallensteins Katholiken übernommen wurde, so dass sie sich gegenseitig mit „Gott mit uns!“ umbrachten.

„Gott mit uns“ war seit 1701 auch die Devise des preußischen Königtums; 1817 wurde „Gott mit uns“ dem deutschen Staatswappen hinzugefügt und nach der Reichsgründung 1871 dem Wappen des deutschen Kaisers. Eine Inschrift am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig lautet „Gott mit uns!“. Dann übernahm die Reichswehr von 1925 bis 1936 das Motto „Gott mit uns“, das von der deutschen Wehrmacht von 1936 bis 1945 als Koppel getragen wurde.

Im Bild: Koppel aus der Zeit Kaiser Wilhelms

NAI Ludwig Schneider

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Thema: Israel

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