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175. Blinde Blindenleiter

Sonntag, 26. Dezember 2010 | Autor:

NAI-176-Blind-für-biblische-Prophetien

Einer der populärsten theologischen Irrtümer ist die Aussage, dass „wer Israel antastet, Gottes Augapfel antastet“. So aber steht es nicht in Sacharja 2,12. Selbst Studenten des einfachen Hebraicum sollten wissen oder in den Kommentaren u.a. von Rabbi Hirsch und Prof. Ehrlich nachlesen, dass das Suffix im „angetasteten Auge“ (eno) sich nicht auf Gott, sondern auf den Antastenden (hanogea) bezieht.
Daher ist jeder Bezug, dass derjenige, der Israel antastet, Gottes Augapfel antastet, falsch, denn es muss heißen:

Jemand, der Israel antastet, schädigt seinen eigenen Augapfel und untergräbt damit den Rechtsboden seiner eigenen Existenz, ohne einem anderen dafür die Schuld geben zu können. Er macht sich selber blind – und damit blind für die Wahrheit. Wie man Israel behandelt, behandelt man sich selbst. Das gilt politisch, theologisch und auch ganz persönlich. Das gilt besonders denen, die meinen, Verkündiger der Wahrheit zu sein. Weil sie aber Israel antasten, machen sie sich zu blinden Blindenleitern.

Wenn Pastoren und Bibelschullehrer vor der Gefahr warnen, den Staat Israel dem Volk Gottes gleichzusetzen und vor einer „blinden Liebe“ zu Israel warnen, dann drängt sich der Gedanke auf – ohne diese ewig Gestrigen zu Antisemiten zu machen – , dass sie irgendwann „Israel angetastet“ haben oder dabei sind, dies zu tun, wodurch sie sich blind für die Wahrheit machten. Natürlich ist der moderne Israeli nicht der, den sich Christen unter einem Bürger aus dem jüdischen Volk Gottes vorstellen. Das waren sie auch zu biblischen Zeiten nicht und dennoch hat Gott mit ihnen Seine Heilsgeschichte ausgeführt und verwirklicht sie mit dem Judenstaat Israel auch heute noch.

Der Prophet Jeremia, bekannt für seine Härte gegenüber Israel, musste im Auftrag Gottes verkünden: „So hat der HErr (nicht ein christlicher Zionist) gesprochen: „Wenn die festen Ordnungen (des Himmels) jemals vor mir zu bestehen aufhören, dann erst soll auch die Nachkommenschaft Israels aufhören, ein Volk vor meinen Augen zu sein für alle Zeiten. So wenig will ich auch die gesamte Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie begangen haben“ (Jeremia 31,35-37). Was sagen die Israelkritiker zu diesem Gnadenerweis Gottes? Ist er nicht so etwas wie „blinde Liebe“? Zur Nachkommenschaft Israels für alle Zeiten aber gehört auch der Staat Israel.

Quelle: NAI

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Thema: Israel

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