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556. Der Brexit – ein Weckruf für Europa?

Donnerstag, 22. Dezember 2016 | Autor:

Lieber Blog Besucher,

was ist bei diesem Thema im Vorfeld alles geschrieben, geredet und manipuliert worden. Für mich ist es immer wieder schön festzustellen, dass der Gott des Himmels und der Erde die Dinge in seiner Hand hat. Und wenn Menschen IHN suchen, dass es dann auch ein gutes Ende nimmt.

 

 

Ich bedanke mich bei Harald Eckert für die Genehmigung diesen seinen Vortrag hier veröffentlichen zu dürfen.

Vermag der Austritt Großbritanniens die Völker Europas und die christliche Kirche wieder an ihre jüdisch-christlichen Wur­zeln zu erinnern?

 

Ein biblischer Denkanstoß von Harald Eckert – Christen an der Seite Israels

Theodor Heuss, der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutsch­land, hatte ein klares Bild von Europa. Er sah den Kontinent auf drei Hügeln gebaut: Die Akropolis in Athen, Golgatha in Jerusalem und das Kapitol in Rom. Geistesgeschichtlich gesprochen steckt in dieser Beob­achtung viel Wahrheit. Aber sind diese drei Quellen europäischer Geis­tesgeschichte wirklich miteinander vereinbar? Die Zerreißprobe, der sich die Völker Europas (und auch die Kirche in Europa) derzeit gegenüber sieht und die durch den Austritt Großbritanniens eine neue Dimension erreicht hat, gibt dieser Frage eine besondere Brisanz und Aktualität.

Sind Athen (Hellenismus) und Jerusalem (Judentum) wirklich miteinan­der vereinbar? Ist Rom (Vatikan) mehr von „Athen“ oder mehr von „Jeru­salem“ beeinflusst? Biblisch gesprochen – mit Genesis als Ausgangspunkt und dem Buch Offenbarung als Zielpunkt der biblischen Offenbarungsge­schichte – stellt sich die gleiche Frage nochmals etwas anders: Wie verhal­ten sich Jerusalem und Babylon zueinander?

 

Jerusalem oder Babylon?

Babylon ist biblisch gesprochen der Inbegriff der menschlichen Hybris und der anti-göttlichen Verführungskraft: Macht, Gier, Gotteslästerung, übermäßiger Stolz und die Anbetung des Menschen und seiner Werke (Humanismus) werden durch „Babylon“ versinnbildlicht. Im Gegensatz dazu Jerusalem: Jerusalem wird in Psalm 48,3 und in Matthäus 5,35 als die „Stadt des großen Königs“ (David, Jesus) bezeichnet. Sie ist gleichzeitig auch eine priesterliche und eine prophetische Stadt. Sie ist die Stadt, in der Jesus ge­wirkt hat, gestorben und auferstanden ist. Jerusalem hat als Stadt vor Gott und in der Bibel eine einzigartige Bedeutung. Welcher Einfluss auf Europa ist prägender: Der babylonisch-hellenistische oder der jüdisch-christliche?

Die Gründungsväter Europas hatten nach der Katastrophe zweier Weltkriege mehrheitlich eine Rückbesinnung zu den jüdisch-christlichen Grundwerten vor Augen. Die Absage an den Gottesbezug in der europäi­schen Verfassung (2004/2005) spricht allerdings eine andere Sprache – hier dominiert eine anti-christliche Tendenz. Etwas vereinfacht kann man sagen, dass es die älteren, tendenziell christlich-konservativeren Kräfte in Groß­britannien waren, die in Richtung Brexit gedrängt haben. Im Rest-Europa verläuft die Hauptlinie der Zerreißprobe entlang der ehemaligen Ost-West-Grenze: Die Osteuropäer neigen in Richtung christlich-konservativer Werte (die Werte, die ihnen halfen, die kommunistische Hybris zu überwinden) – im Gegensatz zu den hellenistisch-humanistischen Werten des Westens.

 

Die Schwäche der Kirche

Die Kirche hätte eigentlich eine große Chance, in dieser Zeit der wach­senden Orientierungslosigkeit eine Leuchtturmrolle wahrzunehmen und „Salz und Licht“ für ein strauchelndes Europa zu sein. Ein Europa der De­mut, der Versöhnung, der guten Nachbarschaft und Nächstenliebe, des Respekts, des Maßhaltens, der Integrität und der Gottesfurcht hätte eine Chance, sich im Segen Gottes zu entwickeln. Die Schwäche der Kirche liegt meines Erachtens darin, dass sie weithin selbst an die Aussage des ersten Bundespräsidenten Heuss von den drei europäischen Hügeln glaubt und diese aus traditioneller Prägung heraus lebt und verkörpert. Mit anderen Worten: Die Kirche Europas ist selbst zu sehr von „Athen“ und „Rom“ ge­prägt, um aus der Kraft „Jerusalems“ heraus Europa eine klare Orientierung vermitteln zu können. Die Kirche selbst braucht Erneuerung aus „Jerusa­lem“ – um wirkungsvoll zu einer Erneuerung der jüdisch-christlichen Wur­zeln Europas beitragen zu können.

 

Die drei Hügel Jerusalems

„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von denen mir Hilfe kommt …“ betet der Psalmist in Psalm 121, Vers 1. Dieser Vers erinnert uns daran, dass die wichtigsten drei Hügel der Menschheitsgeschichte alle in Jerusa­lem stehen: Der Hügel Moria, auf dem Abraham bereit war, seinen Verhei­ßungssohn Isaak zu opfern (heute: Tempelberg), der Hügel Golgatha (der Kreuzigungsort Jesu) und der Ölberg (der Ort der Himmelfahrt und der verheißenen Wiederkunft Jesu). Diese Berge sind genug. Von diesen Ber­gen möge beides ausgehen: Erneuerung der Kirche und eine segensvolle Orientierungshilfe hin zu den Völkern Europas.

Ja – die Kirche hat sich immer an Golgatha erinnert, aber Moria (das Erbe Abrahams und des Alten Testamentes) und den Ölberg (der biblisch vor­hergesagte Ort der Wiederkunft Jesu in Macht und Herrlichkeit zum Heil und zum Gericht) hat die Christenheit Europas weithin aus dem Blick verlo­ren. Aber nur alle drei Hügel gemeinsam repräsentieren adäquat die gan­ze Tiefenschärfe in Geschichte und Verheißung, für die „Jerusalem“ steht. Und nur aus diesem jüdisch-christlichen Wurzelstock heraus können jene fettigen Säfte fließen (Römer 11), welche der Kirche die nötige Vollmacht verleihen, um den Völkern Europas wirkungsvoll „Salz und Licht“ zu sein. –

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Thema: Christliche Seite

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Ein Kommentar

  1. […] Jahre nach der Nicht – Einbeziehung des Gottesbezuges, nämlich am 23.06.2016 das Votum der Briten pro Brexit erfolgte. Die Zahl 12 hat in der Bibel eine heraus ragende Bedeutung. Jeder kann sich da selbst […]

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