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112. Wie politisch kann ein Christ sein?

Mittwoch, 9. Juni 2010 | Autor:

 

Quo vadis Deutschland? Wohin geht dein Weg? Eine große und entscheidende Wahl steht an. Sie beschäftigt unser ganzes Volk. Vor allem der sogenannte Reformstau in unserm Land zwingt nicht nur die Politiker, sondern alle Bürger zu neuem Nachdenken. Vieles ist bereits in Bewegung!

Auf diesem Hintergrund sollte uns die Frage interessieren, welchen Einfluß wir als Christen, Gemeinden und Kirchen auf die staatliche, politische und gesellschaftliche Realität nehmen können? Der Apostel Petrus (1)gibt uns eine ”spannungsgeladene” Einschätzung, wenn er den Stand der Christen mit ”Fremde in dieser Welt” definiert. Zugleich betont er aber auch, daß dies nicht Flucht aus der Gesellschaft und der konkreten Verantwortung in ihr bedeutet:

Auf den Punkt gebracht, können sich Christen nicht politisch-ideologisch binden; denn sie gehören allein Gott. Das hebt sie aus allen politischen Strömungen heraus und macht sie gesellschaftspolitisch unabhängig(2). Dennoch ordnen sie sich in das staatliche System ein, indem sie als freie Menschen Gutes tun und an einer gesunden Gesellschaft mitwirken.

(1) 1. Petrus 2,11-16, GN
(2) ”die Christus frei gemacht hat.”

Was könnte das heute und hier bedeuten? Und worin sollten wir uns als Christen gegenüber Staat, Politik und Gesellschaft auszeichnen?

Dankbarkeit

Christen sollten sich trotz aller politischen Mängel und bürgerlicher Politikverdrossenheit gegenüber dem Staat und seinen Ordnungen dankbar erweisen. Denn er ist es, der durch ”obrigkeitliche Gewalt”

– das Böse in Schranken hält,
– die Bürger schützt,
– der Wirtschaft Gestaltungsraum gewährt,
– die Finanzpolitik gestaltet,
– Bildungseinrichtungen organisiert,
– für soziale Absicherung sorgt,
– Verkehrspolitik wahrnimmt,
– Religions- Pressefreiheit garantiert,
– ökologischen Gefahren nachgeht,
– das kulturelle Erbe lebendig erhält,
– Außenbeziehungen regelt usw.(3)

Welch ein komplexes Geschehen! Wie viel Sachverstand, Kommunikationsfähigkeit und organisatorisches Talent gehören zu einem solchen staatlichen Gebilde – vor allem, wenn man die europaweiten Veränderungen und globalen Herausforderungen bedenkt! Selbstverständlich macht der Staat auch Fehler. Und manche Entscheidungen der jeweiligen Regierung verdienen die gesellschaftliche Kritik – ja, die politische Opposition! Christen wissen aber aus ihrer biblisch-heilsgeschichtlichen Sicht, dass kein Staat voll- kommen ist und die beste Partei kein Paradies auf Erden schaffen kann. Die sogenannten Staatsdiener sind auch nur Menschen wie du und ich. Sie können das Mögliche, nicht aber das Unmögliche tun. Politik, so lautet die Selbstdefinition, ist somit die”Kunst des Möglichen”!

Als Christen sollten wir daher sensibel die Lasten der Politiker registrieren: Die Verantwortung, die auf ihren Schultern liegt, ist enorm; der Einsatz, den sie bringen, übersteigt in der Regel Kraft und Fähigkeiten der meisten von uns; moralische Gefahren und familiäre Überforderungen sind an der Tagesordnung!
Sollten wir ihnen für alle diese persönlichen Opfer(4), die sie bringen, nicht außerordentlich dankbar sein und für sie beten?

(3) Allen diesen Aufgaben kommt unser Land vergleichsweise hervorragend nach!
(4) Daß sie mehr Geld verdienen als jeder von uns -, dazu sagt schon die Bibel: ”Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert!”

Ich denke, es wäre zeichenhaft für uns Christen, wenn wir uns beispielsweise nicht an der typisch deutschen Mentalität ständiger Nörgelei und Kritik am Staat beteiligen würden! Die Bibel sagt uns, daß wir Gott danken sollen ”für alle Menschen, für Könige und für die Obrigkeit…”(5). Selbst dann ist Dank angesagt, wenn uns die Regierung persönlich nicht gefällt und manches auch objektiv kritikwürdig ist. Denn hinter dem Staat und seinen gesellschaftlichen Ordnungen steht Gott selbst, der uns durch sie dient.

Wertschätzung

Dankbarkeit gegenüber den Regieren- den ist aber nur möglich, wenn wir sie achten und ehren: ”…ehrt den Kaiser”, so heißt es. In unserer Demokratie haben wir – auch als Christen – weithin die Achtung vor dem Institutionellen, vor öffentlicher Autorität, verloren: Der Zeitgeist hat alle gesellschaftlichen und auf das Gemeinwohl angelegten Zusammenhänge und Strukturen mit so viel Misstrauen belegt, so dass auch der inkompetenteste und dümmste Mensch Politiker verunglimpfen, beschämen und missachten kann! Wenn man z.B. gewisse Zeitungen und Illustrierte liest, kann man sich oft des Eindrucks nicht erwehren, dass die Dreckschleuder das liebste Handwerkszeug der Reporter ist. Wie viele Politiker sind nachweislich durch Presseverleumdungen ‘unmöglich’ gemacht worden! Eine Demokratie, die nicht von Würde, Wertschätzung und Grundvertrauen gegenüber den Staatsdienern getragen wird, löst sich zunehmend auf und zerstört damit jede staatstragende Autorität. Der Pöbel beginnt zu regieren und die staatlichen Strukturen auszuhöhlen. Wir stehen als Deutsche mitten in diesem Prozess der”Unterwanderung der Institutionen”, der mit der APO(6) 1968 begonnen hat. Ihre Grundhaltung war und ist Rebellion! Heute ernten wir nicht umsonst faule Früchte wie Perversion, Familienzerfall, Suchtwellen, Gewalt und Werteverlust. Umso mehr sind wir Christen von Gott aufgefordert, ‘Obrigkeit’ zunächst grundsätzlich zu akzeptieren und ihren Dienst zu ehren, denn”sie steht im Dienst Gottes, um euch beim Tun des Guten zu helfen…”(7). Achtung und Wertschätzung bedeutet hier nicht, dass wir alle Politiker sympathisch finden. Unsere Akzeptanz gilt ihrer von Gott aufgetragenen rechtsstaatlichen Aufgabe: nämlich das Böse zu ächten und das Gute zu loben. Damit also die Gesellschaft nicht in Gesetzlosigkeit und Anarchie verfällt, sollen wir die achten und ehren, die die ‘Notordnung Gottes’ in einer gefallenen Welt aufrechterhalten! Dazu gehört auch die Polizei. Ihr wird ein schweres, oftmals bitteres Geschäft zugemutet, wenn sie in brisanten Straßenschlachten und anderen Gefahrenzonen Leib und Leben riskieren muß. Gerade auch die Polizisten, die den Staat repräsentieren, verdienen deshalb unseren ungeteilten Respekt!

(5) 1. Timotheus 2,1-2

(6) Außerparlamentarische Opposition: Protest auf der Straße.

(7) Römer 13,4

Mitverantwortung

Den Staat und seine Träger zu achten, darf natürlich nicht als kritiklose Unterwürfigkeit verstanden werden. Leider haben sich Christen oftmals so verhalten. Jemanden zu achten bedeutet ja nicht, alles gutzuheißen und ein willenloser”Untertan” zu sein. Damit wäre auch dem Staat nicht gedient. Wenn schon der Prophet Jeremia den in der Zerstreuung lebenden Juden in Babylon aufträgt, der Stadt Bestes zu suchen(8), dann gilt das erst recht uns Christen, die wir in einer freiheitlichen Demokratie leben. Paulus und Petrus sprechen davon, dass wir als Jünger Jesu in der jeweiligen Gesellschaft Gutes tun sollen. Das heißt, die Politik unseres Staates nicht bloß hinzunehmen oder gar als böse Welt abzutun, sondern sie mit den Kräften und Taten unseres Glaubens heilsam zu durchdringen. Das könnte konkret heißen: Als Christen sind wir uneigennützige Arbeitnehmer, die auch das Wohl des Betriebes im Auge haben. Als Christen sind wir disziplinierte Autofahrer, die sich in ihrer Fahrweise vorbildlich verhalten und andere nicht gefährden. Als christliche Lehrer(-innen), Kindergärtnerinnen, Sozialpädagogen(-innen) und Therapeuten(-innen) trachten wir nicht nach einer irdischen Karriere, sondern wir dienen der Gesellschaft in Verantwortung vor Gott. Als christliche Väter und Mütter lassen wir unsere Familien nicht im Trend unserer Zeit verkommen, sondern sind bemüht, die wichtigste Zelle der Gesellschaft aus der Kraft des Evangeliums zu gestalten. Als Christen, die sich auch der Massenmedien bedienen, scheuen wir uns nicht vor ermutigenden und korrigierenden Stellungnahmen in Leserbriefen und bei Fernsehanstalten. Ob wir als christliche junge Männer (und Frauen) zur Bundeswehr gehen oder Zivis sein möchten, ist nicht so entscheidend. Was zählt ist, ob wir mit Jesus an diesen Plätzen leben und seine Liebe an die Welt weitergeben! Darüber hinaus braucht unsere Gesellschaft – besonders heute – ‘Modelle des Guten’, von Christen aufgebaut! Viele Gemeinden und Kirchen im Land haben Kindergärten, Seniorenheime, Krankenhäuser, Diakoniestationen, Café’s usw. aufgebaut, um das Evangelium unseren Mitmenschen zeichenhaft zu vermitteln.

(8) Jeremia 29,8

Das ist – wenn man so will – Politik aus dem Evangelium, das Gute, das wir zu tun beauftragt sind! Nicht zuletzt sollten wir uns auch mit dem Gedanken vertraut machen, dass der Heilige Geist Christen direkt in die Politik rufen kann! Warum nicht? Wenn sie von Gott ein Mandat mit Weisheit und Sachverstand haben, können sie außerordentliche Segensträger für das ganze Volk sein. Josef und Daniel sind zwei Beispiele, wie Gott Akzente seines Reiches auf der politischen Bühne setzt.

Gerade auch die Tatsache, dass wir als Christen ”Fremde in dieser Welt” sind, ist ein Politikum ersten Ranges: Wir erinnern Politik und Gesellschaft daran, dass diese Welt vorläufig ist; dass sie nicht auf Irdisches bauen kann; dass diese Welt den Kräften des Todes ausgesetzt ist; dass ”ein neuer Himmel und eine neue Erde” auf uns zukommen; dass ”die Herren dieser Welt abtreten müssen, aber unser HERR kommt”.

Mit diesem Lebensstil des Vorläufigen nehmen Christen Einfluss auf jede ideologische Fixierung der Politik, die auf Erden ein Paradies bauen will. Alle diese Versuche führten in der Geschichte ein Stück Hölle herauf(9). Deshalb können Christen keine Parteien wählen, die Extremen nachhängen – seien sie rechts oder links angesiedelt. ”Die Grünen”(10) z.B. haben zumindest eine utopische Schlagseite und ein gebrochenes Verhältnis zu Werten wie ”Heimat”, ”Moral”, ”Ehe”, ”Familie”, ”Autorität” und ”Nationalität”. Wenngleich alle unsere etablierten Parteien durch einen demokratischen Grundkonsens koalitionsfähig sind, scheint mir Rot-Grün(11) doch eine echte Gefahr für Deutschland zu werden! Multi-Kulti wird dann in jeder Beziehung hoffähig!

Missionierung

Die Mitverantwortung der Christen in Staat und Politik darf aber nicht so missverstanden werden, als habe die Gemeinde Jesu als solche einen direkten politischen Auftrag wahrzunehmen. Die Gemeinde Jesu ist keine Partei! Viele Pfarrer und Kirchen ”verdrehen” an dieser Stelle das Evangelium: Sie verkündigen nicht mehr, sondern politisieren! Sie verkürzen das Wort Gottes auf allzu irdische, ja tagespolitische Zusammenhänge und Stellungnahmen.

(9) Vgl. Kommunismus: Weltweit ca. 60 Millionen Tote; ”Drittes Reich” ca. 40 Millionen Tote usw.

(10) Als Öko-Partei haben sie wichtige und notwendige Akzente in der Umweltproblematik gesetzt Aber die ”Innenwelt-Problematik nimmt unter ihrem Einfluss zu! Sie ist ja vor allem das Sammelbecken der 68er Generation, deren Grundgefühl Rebellion ist.

(11) Wir sollten uns klarmachen, was es für ein Land bedeutet, wenn ihr künftiger Kanzler bereits in der vierten Ehe lebt…!

Gerade Martin Luther war es, der im Anschluss an die biblische Botschaft die ”Zwei-Reiche-Lehre” entwickelte. Sie bedeutet, dass Gott gleichsam mit zwei Armen sein Regiment ausübt: Mit der ”linken Hand” bedient er sich aller staatlich-obrigkeitlichen Autoritäten, um das natürliche und irdische Reich aufrecht zu erhalten und vor den Chaosmächten des Bösen zu schützen. Dazu hat Gott dem Staat die entsprechenden Machtmittel (”Schwert” = Justiz, Polizei, Soldaten usw.) anvertraut. Auf diese Weise bewahrt der HERR die Ungläubigen vor ihrem selbstproduzierten Chaos (Kriminalität, Krieg usw.). Mit seiner”rechten Hand” leitet ER die Seinen, das Volk Gottes, die Gemeinde Jesu Christi. In ihr regiert der HERR – nicht mit dem ”Gesetz des Schwertes”, sondern mit dem ”Gesetz des Geistes”, dem Evangelium.

Es wäre nach der Bibel, Martin Luther, Bismarck und anderen ein grobes Missverständnis, wenn nun die Kirche Jesu Christi anfinge, die Welt mit dem Evangelium(12) zu regieren. Das liefe entweder auf einen fatalen christlichen Idealismus(13) oder auf Inquisition(14) hinaus, was ja tatsächlich durch die verheerende Vermischung(15) von Evangelium und Politik in den Volkskirchen geschehen ist! An dieser Stelle sehe ich zu mindest die Gefahr, dass die momentanen kleinen christlichen Parteien (vor allem die PBC(16)) den Missionsauftrag mit Politik verwechseln!

Evangelisierung bis in die Politik hinein – das ist es, was unsere Gesellschaft heute dringend braucht. Politik macht neue Gesetze, das Evangelium aber schafft neue Herzen. Durch den Staat bewirkt Gott Ordnung, durch das Evangelium wirkt er Vergebung, Versöhnung, Heil, Erneuerung und Sinngebung! Wenn Christen nach ihrem Hauptauftrag in Gesellschaft und Politik fragen, dann ist es die unverwechselbare Aufgabe, das Evangelium zu verkündigen! Nicht um Macht auszuüben, sondern um Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen, ohne das sie ewig verloren gingen! Diesen menschenfreundlichsten aller Dienste hat uns Jesus aufgetragen. Wohl dem Staat und Wohl dem Volk, das diesen rettenden und heilenden Dienst der christlichen Gemeinde zulässt und fördert:

(12) Bismarck: ”Man kann die Welt nicht mit der Bergpredigt regieren!”

(13) Als könnte man auf Erden eine christliche Gesellschaft aufbauen.

(14) Zum Beispiel: Das christlich-kirchliche Gottes- und Moralverständnis wird mit den Machtmitteln des Staates in der ganzen Gesellschaft durchgesetzt (Mittelalter bis zur Neuzeit).

(15) ”Thron und Altar”.

(16) Es ist lobenswert, dass die”Partei bibeltreuer Christen” unserer Gesellschaft das Wort Gottes neu zugänglich macht. Was aber wäre, wenn sie an die Macht käme? Abgesehen davon, dass ihr Name bei 90% der Menschen kurios erscheint und Wähler gleichgültig bis abgeschreckt reagieren lässt!

So könnte es durch die Kraft des Evangeliums geschehen, dass Hundert-tausende ihr Leben Jesus geben:

– Betrüger,
– Drogen- und Alkoholabhängige,
– Ehebrecher,
– Homosexuelle,
– Prostituierte,
– Ladendiebe,
– Kinderschänder,
– Verkehrsrowdies,
– Terroristen,
– Abtreibungsbefürworter,
– politische ”Weiße-Kragen-Täter”
– sowie Steuerhinterzieher usw.

Was wäre das für ein Segen in Staat, Politik und Gesellschaft? Es würde eine Erneuerung geschehen, die politisch niemals machbar wäre! Auch unser Land würde durch massenhafte Umkehr zu Christus Kraft des Evangeliums eine gewaltige Freisetzung aller guten Kräfte erleben! Wo jetzt Angst, Mißtrauen, Unbeweglichkeit und Habgier die Mentalität bestimmen, würde sich ein Aufbruch kreativer, opferbereiter und risikofreudiger Menschen ereignen.

Können wir uns vorstellen, dass Gott uns in dieser Weise gebrauchen will? Ja, das will ER!! Er wartet auf unsere Initiative. Es gibt kirchengeschicht-liche Beispiele (17) zuhauf, die längst belegt haben, daß ganze Landstriche und Völker vom Evangelium erreicht, durchdrungen und verwandelt wurden. Schon dann, wenn nur ein Ehemann oder eine Ehefrau Jesus als ihren Retter annehmen, kommt eine ganze Familie, eine große Verwandtschaft, möglicherweise sogar ein ganzes Dorf unter den heilsamen Einfluß des Evangeliums. Welch ein Politikum!

Fürbitte

Ein weiterer unverwechselbarer Auftrag der Christen in Staat und Gesellschaft ist das Gebet (18). Gerade in der Für-Bitte haben wir die besondere Möglichkeit, Freund und Feind, gute oder schlechte politische Entwicklungen, ”solide” oder ”riskante” Parteien vor Gott zu tragen. In der Für-Bitte agieren wir nicht gegen Menschen bzw. Parteien. Wir treten viel- mehr ”für sie” ein! Christen beten für alle Institutionen und Personen, die Einfluß auf unser Land haben. Sie brauchen mehr als andere Gottes Kraft, Weisheit und Bewahrung. Denn die Gefahr der Arroganz, der Korruption und der Machtgier ist groß!

(17) Reformation, Täuferbewegung, Erweckungsbewegung, Charismatische Bewegung in anderen Teilen der Welt usw.

(18) Vgl. 1. Timotheus 2,1-3)

In der gezielten Fürbitte schalten wir Christen uns gleichsam in das Tages-geschäft der Politik vor Gottes Thron ein. Ja, wir regieren mit – in der Gemeinschaft mit Gott, in seiner Weisheit und Liebe und durch die Inspiration des Heiligen Geistes! Auf diese Weise bewegen wir”Gottes rechten Arm”, der führend, lösend, befreiend, stärkend, aber auch erschütternd und richtend in die Geschicke der Welt eingreift. Der Fall der Mauer und der Absturz des kommunistischen Systems sind beredte Beispiele dafür! An dieser Stelle brauchen wir fraglos

– mehr Überzeugungskraft,
– mehr Glauben,
– mehr geistliche Erwartung und
– mehr Initiative im Heiligen Geist.

Unsere Gebetsversammlungen könnten überfüllt sein, angesichts der Möglichkeiten und Wirkungen, die Gott der dynamischen und glaubens-vollen Fürbitte beigemessen hat! Wenn die Fürbitte eine Art geistliche Intervention, eine reale Einflussnahme des Reiches Christi in das Reich der Welt ist, dann sollten wir dieses Instrument überzeugter und hingegebener einsetzen! Paulus betont in 1. Timotheus 2,1ff, daß die Fürbitte für Staat und Gesellschaft mindestens zwei Auswirkungen hat:

1. Gott erhält im Land den Frieden (”ruhiges und stilles Leben”), damit die Rahmenbedingungen für die Verkündigung des Evangeliums gewährleistet sind,

2. Gott schafft Empfänglichkeit für das ewige Heil (er”will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen”).

Missionierung und Fürbitte gehören also wesensmäßig zusammen. Es sind die beiden ”Tragflächen”, mit denen die Gemeinde Jesu Christi die Höhen des Reiches Gottes einnimmt und Segen für Staat und Ge sellschaft freisetzt! Als Gemeinde sollte wir in diese Grundberufung Gottes noch mehr als bisher hineinwachsen!

Widerstand

Gibt es nun Situationen, in denen wir Christen der Obrigkeit gegenüber Widerstand leisten müssten? Ich denke – ja! Und zwar dann, wenn der irdische Staat die Hoheitsgebiete Gottes antastet! Jesus sagt: ”Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört”(19). Wenn also eine irdische Autorität von uns etwas verlangt, worüber Gott allein das letzte Wort hat, dann sollten, ja müssen wir uns dem Staat – oder welcher irdischen Autorität auch immer – widersetzen!

(19) Matthäus 22,21

Das kann bedeuten,

– den Wehrdienst zu verweigern (20),
– Abtreibungsgesetzen zu widerstehen,
– familienauflösende Gesetze anzuprangern,
– Perversion und Gewalt zu bekämpfen,
– Gottes Wort gegen Widerstände bezeugen.

Als Petrus und Johannes von den religiösen Autoritäten an der Evange-liumsverkündigung gehindert wurden und man ihnen Einschränkungen auferlegte, reagierten sie angstfrei mit dem bekannten Wort: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott.” (21)

Noch leben wir in einem weltanschaulich neutralen Staat, der uns Christen jede Freiheit in der Verkündigung lässt. Dafür dürfen wir Gott sehr danken und diese Freiheit zum Wohle Deutschlands mutig und kreativ nutzen.
Gott gebe uns Weisheit für die Wahl am 27.09.98, Mut zur politischen Mitverantwortung, Vollmacht zum kräftigen Zeugnis des Evangeliums, Liebe zur Fürbitte – und Widerstandsfähigkeit gegenüber gottwidrigen Gesetzen und Entwicklungen.

(20) Wenn etwa ein Angriffskrieg geplant wird – mit der Konsequenz, sein Leben zu verlieren.

(21) Apostelgeschichte 4,19

Horst Stricker

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103. Christen sind die einzigen, die wirklich zukunftsfähig sind

Montag, 7. Juni 2010 | Autor:

Christen – nicht „Namenschristen“ – sind die einzigen, die wirklich zukunftsfähig sind

Christen sind die einzige Gruppe der Gesellschaft, die wirklich zukunftsfähig ist. Sie glauben an den Herrn der Welt, der die Zukunft kennt, der auf ihrem Weg dabei ist und nur Gutes mit ihnen vorhat.
Dagegen sind weder Politik noch Kirchen in der Lage, Zukunft zu bewältigen.

Diese Ansicht vertrat ein führender christlicher Management-Berater, Siegfried Buchholz (Baden bei Wien), auf dem Jahreskongress der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG) über Pfingsten in Neuss bei Düsseldorf. Die Politik bietet nach seinen Worten ein endloses Gerangel um parteiorientierte Ziele und Privilegien. Da Politiker wiedergewählt werden wollten, würden notwendige unpopuläre Veränderungen nur selten in Angriff genommen.

Statt verantwortungsbewusste Zukunftsentscheidungen zu treffen, hätten Staat und evangelische Volkskirche besonders in letzter Zeit falsche und zukunftslose Entscheidungen getroffen, indem sie etwa Menschen gleichen Geschlechtes eine Art ,,Homo-Ehe“ ermöglichten und einzelne Kirchen unter gewissen Umständen sogar eine Segnung dieser Paare zuließen.

Es heißt in den Zehn Geboten nicht:
,,Du sollst Vater und Vater ehren“

In den Zehn Geboten heiße es jedoch nicht: ,,Du sollst Vater und Vater ehren“ oder ,,Mutter und Mutter“. Auch alle Erziehungswissenschaftler erklärten, dass eine komplementäre Erziehung durch Vater und Mutter für die Persönlichkeitsentwicklung notwendig sei. Noch fataler sei, dass die Abtreibung in Deutschland gesetzlich erlaubt habe, dass die Abtreibung in den ersten drei Monaten nach einer Beratung straflos möglich sei.

Nur beim Abendessen gilt:
,,Mein Bauch gehört mir“

Damit habe man den ,,Mord im Mutterleib“ sanktioniert. Die Parole der Pro-Abtreibungsbewegung „Mein Bauch gehört mir“ möge bei einem guten Abendessen möglich sein, nicht aber, wenn es um Leben und Tod gehe. Buchholz: ,,Eine Gesellschaft, die Euthanasie bereits im Mutterleib zulässt, bastelt damit laufend an ihrem eigenen Untergang.“


Buchholz rief die Christen auf, hier Widerstand zu leisten, indem sie ihren Mitbürgern erklärten, welche Folgen es habe, wenn die Zehn Gebote nicht beachtet würden. Gleiches gelte für die Informationstechnik sowie für die Biotechnologie und Gentechnik. Wenn hier nicht die Geschwindigkeit der Entwicklung bewusst herabgesetzt werde, wären Katastrophen die Folgen.

Die Kirchen haben gegenwärtig ihre prophetische Rolle verloren

Laut Buchholz sollten die Kirchen eigentlich die ,,geistige Software“ dafür bieten, dass Christen und Gesellschaft Orientierung finden. Das sei aber nicht der Fall. Die Kirchen hätten vielmehr ihre prophetische Rolle verloren. Sie seien für die Gesellschaft ungefährlich geworden, da sie sich zu Therapeuten, Spendensammlern, Sozialhilfeanbietern und religiösen Zeremonienmeistern bei bestimmten Festen degradieren ließen.

95% werden für 5% angeboten

95 Prozent ihrer Gottesdienste würden für nicht einmal fünf Prozent der Bevölkerung angeboten. Ein entsprechendes Verhältnis sei in der Wirtschaft unvorstellbar. Leider seien auch die Evangelikalen in Europa gesellschaftlich bedeutungslos, während sie weitweit mit 680 Millionen Anhängern zu den größten geistlichen Lichtblicken zählten, hätten sie doch in Asien, in den USA und in Lateinamerika beträchtlichen Einfluss.

Wie Christen überzeugen

In dieser Situation kommt es laut Buchholz darauf an, dass sich in Europa besonders die Christen unter den Führungskräften stärker profilieren, zusammenarbeiten und ihren Einflug nicht als Organisationen, sondern als Einzelpersonen auf die Gesellschaft erhöhen. Sie allein hätten wirklich zukunftsfähige Antworten und gleichzeitig die Kraft, sie zu bewältigen. Um andere zu überzeugen, sei es notwendig, dass sie sich öffneten für deren wirkliche Fragen sowie ihre Sehnsucht nach Sinn ernst nähmen und beantworteten. Entscheidend sei, dass Christen alternativ lebten, so dass andere sie fragten, warum sie ein so modellhaftes Leben führen.

Autor: Dr.Buchholz

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64. „Gerechtigkeit erhöht ein Volk“

Samstag, 2. Januar 2010 | Autor:

Quelle ead

Biblisch-theologische Basis:

Warum Christen Verantwortung tragen

„Gerechtigkeit erhöht ein Volk“. Mit diesem Bibelzitat (Sprüche 14,34) gibt bereits die Überschrift drei Hinweise: Es soll erstens zentral um das Verständnis der „Gerechtigkeit“ gehen. Diese Gerechtigkeit soll zweitens hinsichtlich ihrer sozialen und politischen, also ihrer die Gemeinschaft und das „Volk“ betreffenden Dimensionen bedacht werden. Und dies soll drittens in Orientierung an den Schriften des Alten und Neuen Testaments geschehen. Dies alles in der Erwartung, von den entscheidenden Quellen unserer christlichen Kultur auch für unser heutiges politisches Entscheiden und Handeln neue Impulse, Denkanstöße und Orientierungen zu gewinnen.

Die Erfahrung der Gerechtigkeit als Befähigung zum Tun

Die Erfahrung der Gerechtigkeit Gottes wird zum Maßstab und zur Voraussetzung eigenen ethischen Handelns. Das ließe sich ohne weiteres an den paulinischen Briefen entfalten. Mit dem Hinweis auf die im Evangelium zugesprochene Barmherzigkeit Gottes (Röm 1– 8) ermuntert Paulus die römischen Christen (Röm 12,1ff.), nun auch ihrerseits in Gesinnung und Verhalten das eigene Leben Gott und seiner Liebe zur Verfügung zu stellen (Röm 12–15) und sich gegenseitig anzunehmen, wie Christus sie angenom-men hat (Röm 15,7; vgl. 13,8–10). Wenn wir uns auf das menschliche Tun der „Gerechtigkeit“ infolge der Erfahrung von Gottes Begnadigung konzen-trieren wollen, liegt es nahe, sich der Verkündigung und Lehre Jesu nach Darstellung des Matthäusevangeliums zuzuwenden.

Quelle ead

 

Die Ethik Jesu nach dem Matthäusevangelium

Matthäus versteht „Gerechtigkeit“ auf dem Hintergrund der alttestamentlich-jüdischen Tradition. Das ergibt sich deutlich aus dem für die Bergpredigt programmatischen Satz Jesu: „Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht bei weitem übertrifft, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ Gerechtigkeit ist hier das rechte ethische Verhalten des Menschen, das vor dem Urteil Gottes bestehen kann. Nach matthäischem Verständnis von Gerechtigkeit ist keine Trennung von Gottesbeziehung und zwischenmenschlichem Verhalten möglich. Die Gerechtigkeit vor Gott äußert sich im angemessenen Verhal-ten anderen Menschen gegenüber, und wer seinen Mitmenschen nicht „gerecht wird“ und nicht der Beziehung entsprechend lebt, verhält sich auch in seiner Beziehung zu Gott nicht loyal und gemeinschaftstreu. So überrascht es nicht, dass Matthäus den Begriff „Gerechtigkeit“ sowohl auf das angebrachte zwischenmenschliche Verhalten, als auch auf das ange-messene Verhalten Gott gegenüber anwendet (vgl. Mt 6,1; 6,2–4; 6,5–18). Ob im sozialen Verhalten oder in Gebet und Fasten, jeweils soll der Jünger das Ausüben seiner Gerechtigkeit nicht zur öffentlichen Selbstdarstellung missbrauchen, sondern ausschließlich in Bezug auf den himmlischen Vater (Mt 6,4.6.18) handeln. Nur dasjenige Verhalten wird Gott „gerecht“, das sich ganzheitlich und ungeteilt an Gott und seinem Willen ausrichtet. Und: Die Bergpredigt versteht sich vorrangig als Zeugnis einer durch die voraus-gesetzte Barmherzigkeit Gottes radikal veränderten Ausgangssituation: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist (3. Mose 19,18): ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“ (5,43– 45).

Die Feindesliebe als Beispiel einer unbedingten Zuwendung

Dass die Forderung der Feindesliebe den Abschluss und Höhepunkt des ersten Hauptteils der Bergpredigt bildet, erklärt sich daraus, dass sie eine nicht auf Wechselseitigkeit beruhende Zuwendung beschreibt: Die Hinwendung zu den „Feinden und Verfolgern“ kann ihre Motivation weder aus der positiven Erfahrung mit den betreffenden Menschen beziehen, noch aus der Hoffnung, dass die Liebe durch Anerkennung, Dank oder Erwiderung belohnt wird. Insofern kann die „Feindesliebe“ als das anschaulichste und eindrücklichste Beispiel für eine weder an Voraussetzungen noch an Bedingungen geknüpfte menschliche Zuwendung und Anerkennung gelten. Mit diesem Verständnis von Gerechtigkeit leitet Jesus im Matthäusevangelium – unter Hinweis auf die Barmherzigkeit des himmlischen Vaters – zu einem Leben jenseits von Unrecht und Recht an, indem er seine Jünger auf die Liebe verpflichtet. Die Kette des Unrechts, der Verfolgung und des Hasses soll durch das Verhalten der Jünger durch Vergebung unterbrochen und durch Liebe überwunden werden.

Die „bessere Gerechtigkeit“ – Illusion oder Wirklichkeit?

Ist diese von Jesus verkündigte – und in letzter Konsequenz bis zu seinem Kreuzestod gelebte – neue Gerechtigkeit (heute) wirklich lebbar? Kann sich ein zwischenmenschliches, ein gesellschaftliches und politisches Handeln an der Bergpredigt orientieren, oder zerbricht diese hohe Ethik an der Wirklichkeit dieser Welt? Einen entscheidenden Einwand gegen die gesellschaftliche und politische Relevanz der Forderung Jesu nach Vergebungsbereit-schaft und Feindesliebe kann man leicht entkräften. Der Evangelist Matthäus wie der Apostel Paulus können sehr wohl mit dem Phänomen umgehen, dass jemand die Leidens- und Vergebungsbereitschaft der Gemeinde missbrauchen will und die Barmherzigkeit Gottes und anderer zum Anlass für sein eigenes Unrecht nimmt. Wenn ein Gemeindeglied ohne Einsicht und trotz gutem Zureden bleibend andere Menschen und die Gemeinschaft schädigen will, haben die frühen christlichen Gemeinden durchaus klar geregelte recht-liche Mittel und gestufte Formen der Sanktionen, die es verhin-dern, dass das Unrecht durch falsch verstandenes Erbarmen noch vermehrt wird (z.B. Mt 18,15ff; 1. Kor 5,1ff). Das „Recht“ wird hier durch konkretes friedensstiftendes und integratives Verhalten in „Gerechtigkeit“ überboten. Die Rechtfertigung des Sünders wird im Neuen Testament nirgends als Rechtfertigung der Sünde missverstanden; aber der Schuldige trifft jeweils auf die Wertschätzung und Zuwendung hinsichtlich seiner Person, die es ihm ermöglicht, sich von seiner eigenen Schuld zu distanzieren und in die Gemeinschaft zurückzukehren. Denn Person und Werk werden weder identifiziert („Du bist nur, was du tust“) noch getrennt („Es ist egal, was du tust“), sondern differenziert („Du bist begnadigt und angenommen, obwohl du nicht getan hast, was angemessen ist“). Bei all dem wird das persönliche Empfinden, Reden und Handeln aber eben nicht auf die Frage der Schuld reduziert oder von der Bereitschaft zur Gegenleistung abhängig gemacht, es orientiert sich vielmehr an dem Ziel der wiederhergestellten Gemeinschaft. Die Frage ist weniger: „Wer hat Schuld?“, sondern: „Was dient dem unaufgebbaren Ziel der auf gegenseitiger Anerkennung und Zuwendung gründenden Gemeinschaft – der Versöhnung und dem Frieden?“ Denn die Rache führt ins Unrecht und das Recht kann nur Unrecht begrenzen und Unschuld erweisen, die „bessere Gerechtigkeit“ aber hat eine Antwort, die auch noch den Schuldigen aus dem Unrecht in die Gemeinschaft zu integrieren vermag. Geht ein Leben im Streben nach einer an Gottes Barmherzigkeit orientierten Gerechtigkeit innerhalb dieses Lebens, inmitten dieser Gesellschaft und Zeit auf? Sicherlich: „Nein!“, wenn wir damit meinen, ob wir es erleben werden, dass alle Menschen und Völker innerhalb von Geschichte und Zeit sich vollständig versöhnen und für die Gerechtigkeit gewinnen lassen werden.

Die Antwort lautet aber entschieden: „Ja!“, wenn wir verstehen, dass die „bessere Gerechtigkeit“ aus Liebe und Einsicht handelt und nicht aus Berechnung und Erwartung eigener Bestätigung und Belohnung. Die Antwort lautet entschieden: „Ja!“, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass die Seligpreisungen Jesu nicht einen innerweltlichen Sinnzusammenhang formulieren, der auch ohne Gottesbezug aufginge, sondern die endzeitlichen Verheißungen des endgültigen Eingreifens, Versöhnens und Tröstens seines himmlischen Vaters. Und so, wie der Weg der Gerechtigkeit, der Sanftmut und Demut (Mt 11,25–30) für den gekreuzigten Jesus selbst erst am Oster-morgen in der triumphalen Auferweckung durch seinen himmlischen Vater seine letzte Bestätigung erfuhr, so harren die, die in seiner Nachfolge der Gerechtigkeit bis zum Kreuz leben wollen, ihres endgültigen Trostes in der himmlischen Gottesgemeinschaft.

Das realistische Ideal einer Gerechtigkeit

Wenn wir es recht betrachten, dann ist das biblische Ideal der Gerechtigkeit viel realitätsbezogener und wirklichkeits-orientierter als manche vermeintlich „vernünftigen“, „aufgeklärten“ oder „neuzeitlichen“ Entwürfe einer gerechten Gesellschaft und eines rechtlich verfassten Gemeinwesens.

Denn die an Jesus Christus und seinem Wirken, Lehren und Leiden orientierte Gerechtigkeit setzt gerade keine heile Welt voraus, sondern sie gibt Antworten für ein gerechtes Leben in einer ungerechten Welt. Sie geht nicht von der Illusion des guten und unschuldig geborenen Menschen aus, sondern zeigt den Weg zur Gerechtigkeit für fehlbare und schuldig gewordene Menschen durch Gottes Erbarmen. Die in Gottes grenzenloser Barm-herzigkeit gründende zwischenmenschliche Zuwendung und Liebe macht sich gerade nicht vom Wohlwollen und Friedenswillen der anderen abhängig und wartet nicht auf deren Vorleistung oder Entgegenkommen. Sie orientiert sich nicht an der Gegenleistung der anderen, sondern an der vorausgegangenen Erfahrung der unbedingten Zuwendung und Annahme Gottes. Sie vertraut nicht auf weltfremde Illusionen vom guten Menschen, sondern ist den Menschen gut, weil sie sie mit dem realistischen Blick des barmherzigen himmlischen Vaters ansehen will. Wenn Einzelne, Gruppen und Gemeinschaften unserer Gesellschaft in ihrem jeweiligen Bereich solche „Friedensstifter“ nach „Gerechtigkeit Hungernde“ und „Barmherzige“ sein wollen (Mt 5,1–12), dann werden sie – bei aller eigenen Unzulänglichkeit und allem Angewiesensein auf Erbarmen – in dieser Welt wirken wie das Salz und das Licht in der Nacht (Mt 5,13–16).

Quelle: EINS 3/2009 ead

Thema: Christ und Politik | Ein Kommentar

63. Arbeitslos….

Samstag, 2. Januar 2010 | Autor:

Eine Herausforderung für Christen und Gemeinden

Kaum ein Problem ist zurzeit in unserer Gesellschaft so aktuell und belastend wie das der Arbeitslosigkeit. Kaum ein Stein scheint augenblicklich auf dem anderen zu bleiben. Banken und Versicherungen knicken ein, große Unternehmen brauchen Staatshilfe, der Export bricht weg, mindestens die Kurzarbeit droht. Sicher geglaubte Arbeitsstellen werden wegrationalisiert, Produktionsorte (nicht immer) aus Kostengründen ins Ausland verlegt, mittelständische (Zuliefer-) Betriebe müssen Insolvenz anmelden, Firmen sind dem finanziellen Druck nicht mehr gewachsen …
Auch Christen sind herausgefordert. Wir haben kein Recht, uns abzuwenden, so als ginge uns das alles nichts an (sofern wir nicht selber betroffen sind). Unsere Gottgegebene Platzanweisung ist mitten in der Welt, nicht eine Insel der Seligen, auf der uns die Sorgen der Menschen nicht be-rühren. Schon gar nicht haben wir ein Recht zu solcher Haltung, wenn wir selbst Arbeit haben und nicht betroffen sind. In Verbindung mit dem Poli-tischen Arbeitskreis der Deutschen Evangelischen Allianz hat der Wirt-schaftswissenschaftler Dr. Hermann Sautter eine Stellungnahme erarbeitet, mit einer praxisnahen Analyse der Problematik, die vom Hauptvorstand der Evangelischen Allianz verabschiedet wurde. Sie will Christen und Gemeinden konkrete Anregungen geben.

Quelle ead

 

EiNS druckt wichtige Abschnitte:

Michael, Heinz und Alexandra

Arbeitslos zu sein, bedeutet nicht immer dasselbe. Manchmal ist einer nur wenige Wochen oder Monate ohne eine bezahlte Beschäftigung. Andere finden jahrelang keine Stelle. Für den einen ist „Arbeitslosigkeit“ der problemlose Übergang von einem Beschäftigungsverhältnis in ein anderes. Andere leiden unter der wiederholten Erfahrung, mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen nicht gebraucht zu werden. Die persönlichen Erfahrungen Arbeitsloser können also sehr unterschiedlich sein.

Einige Beispiele:

Michael (33), gelernter Galvaniseur. In Feierabendkursen hat er sich auf die Meisterprüfung vorbereitet. Nach erfolgreich bestandener Prüfung war er noch einige Jahre in seiner alten Firma tätig, einem Zulieferer der Auto-industrie. Dann nahm er eine „Auszeit“. Er wollte sich neu orientieren. Zwei Monate lang war er arbeitslos. Danach genügten einige Telefonespräche, um eine neue Stelle zu bekommen. Leute wie er – das ist seine Erfahrung – werden überall gesucht.

Heinz (53) ist Diplomingenieur, verheiratet und Vater von zwei schulpflichtigen Kindern. Er war unter den 800 Personen, die seine Firma in einer schweren Absatzkrise entlassen hat. Er schrieb eine Bewerbung nach der anderen. Mehrfach wurde er zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, aber jedes Mal bekam ein anderer den Zuschlag. Die 205. Bewerbung brachte schließlich Erfolg: Umzug von Nord nach Süddeutschland, Verkauf der Eigentumswohnung, Umschulung der Kinder. Es war nicht einfach. Aber er ist froh, wieder in seinem Beruf arbeiten zu können.

Sascha (22) hat keinen Beruf erlernt. Er ist bei seiner Mutter aufgewachsen, die von Sozialhilfe lebt. Seinen leiblichen Vater hat er nie gesehen. In der Schule gab es immer Schwierigkeiten. Den Hauptschulabschluss hat er nur mühsam geschafft. Nach langem Suchen bekam er einen Ausbildungsvertrag bei einem Bäcker. Drei Monate später brach er die Ausbildung ab. Seitdem ist er arbeitslos.

Harald (33) ist gelernter Elektriker. Nach seiner Ausbildungszeit hat er bei fünf verschiedenen Firmen gearbeitet. Immer gab es Ärger mit dem Chef. Seine letzte Stelle hat er verloren, weil der Betrieb reorganisiert wurde. Harald hat kein großes Interesse, bald wieder einen Arbeitsplatz zu finden. Er wohnt bei seiner Mutter. Sie bezieht Rente, er „Hartz IV“.
Im Haus und Garten gibt es viel zu tun, und die Nachbarn sind immer dankbar, wenn er ihnen (gegen ordentliches Taschengeld) bei Reparaturen hilft. Dass dies Schwarzarbeit ist, stört ihn nicht.

Alexandra (42) war in der Verwaltung eines volkseigenen Betriebes der DDR beschäftigt. Nach der Wende wurde der Betrieb vom früheren Besitzer übernommen. Es gab Absatzschwierigkeiten. Zwei Drittel der Belegschaft wurden entlassen, auch Alexandra. Derzeit macht sie eine Umschulung, die vom Arbeitsamt finanziert wird.

Problemgruppen

Jede dieser persönlichen Erfahrungen steht für sich selbst. Aber sie reprä-sentieren zugleich typische Problemgruppen.

Eine erste Gruppe umfasst Personen, die nur kurzfristig ohne Beschäftigung sind. Oft finden sie auch ohne die Vermittlung durch eine Arbeitsagentur innerhalb von Tagen, Wochen oder Monaten eine neue Stelle. Sie gelten als „nicht vermittlungsbedürftig“. Es wird geschätzt, dass etwa 20–30% der arbeitslos Gemeldeten dazu gehören.

Eine zweite Gruppe besteht aus Personen, die als „vermittlungsbedürftig“ und „vermittelbar“ gelten. Sie sind zwar auf die Vermittlung durch eine Arbeitsagentur angewiesen, doch ihre Qualifikation gibt ihnen durchaus eine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Man schätzt, dass etwa 30 % der Arbeitslosen zu dieser Gruppe gehören.

Zu einer dritten Gruppe gehören die „schwer vermittelbaren“ Arbeitslosen. Beispiele dafür sind: Ältere Personen, für deren Qualifikation keine Nachfrage mehr besteht, und die sich nicht mehr neu qualifizieren können (oder wollen); Personen ohne abgeschlos-sene Schulbildung, die keine Berufsausbildung durchlaufen haben; Menschen ausländischer Herkunft ohne berufliche Ausbildung und mit geringen Kenntnissen der deutschen Sprache; gesundheitlich beeinträchtigte Personen. Es wird geschätzt, dass diese Gruppe etwa 25–30% der registrierten Arbeitslosen umfasst.

Eine vierte Gruppe bilden diejenigen, die nicht ernsthaft an einem Arbeitsplatz interessiert sind, und bei denen alle Vermittlungsversuche ins Leere stoßen. Dazu gehören beispielsweise Personen, die für immer oder vorübergehend aus dem Erwerbsleben ausscheiden, sich aber so lange wie möglich Zahlungsansprüche sichern wollen; für die sich eine Erwerbsarbeit nicht lohnt, weil ihr Einkommen gepfändet ist oder weil sie hohe Unterhalts-zahlungen leisten müssen, oder die einfach nicht regelmäßig für einen „Arbeitgeber“ tätig sein wollen. Man schätzt, dass etwa 15–20% der registrierten Arbeitslosen dazu gehören. Des Weiteren gibt es eine große Gruppe von Personen, die keine bezahlte Beschäftigung ausüben und sich in staatlich finanzierten Fortbildungs-, Arbeitsbeschaffungs- und ähnlichen Maßnahmen befinden. Sie werden nicht in der offiziellen Arbeitslosenstatistik geführt.

Quelle ead

 

Ursachen, Mittel und Wege

Die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik hat viele Ursachen, die hier nur kurz genannt werden können. Dazu gehören: Technologische Entwicklungen, die zunehmende internationale Verflechtung der Märkte („Globalisierung“) und eine unzureichende Anpassung an die dadurch ausgelösten Änderungen. Wie können Christen und Gemeinden helfen? Sie können beispielhaft wahrhaftig leben, sich nicht von dem Slogan „Der Ehrliche ist der Dumme“ einfangen lassen. Sie können Selbständigkeit lernen und die Verabsolutierung der Erwerbsarbeit überwinden. Und sie können solidarisch helfen. Das menschliche Problem der Arbeitslosigkeit ist vielschichtig. Zum Verlust der Erwerbsarbeit und dem damit verbundenen Einkommen treten sehr häufig der Verlust an Selbstachtung und an gesell-schaftlicher Anerkennung sowie der Zweifel am Sinn des eigenen Lebens. Die wirtschaftlichen Folgen der Arbeitslosigkeit lassen sich in der Regel nicht auf privater Ebene ausgleichen; die seelischen Folgen schon. Für einen Arbeitslosen ist es von unschätzbarem Wert, wenn er in eine menschliche Gemeinschaft integriert ist, in der er seine Probleme offen aussprechen kann, in der er Verständnis und Rat findet, und die ihm seine Selbstzweifel überwinden hilft. Dies zu bieten, ist eine große Herausforderung für christliche Gemeinden. Eingangs war von Heinz die Rede, dem 53-jährigen Diplomingenieur. Seine Entlassung wurde ihm wenige Tage vor dem 25-jährigen Dienstjubiläum mitgeteilt. Es war ein Schock, der ihn zunächst völlig lähmte, und dann eine unbeschreibliche Wut auslöste. In einer Gruppe von Christen konnte er offen darüber sprechen. Es half ihm, dass andere mit ihm gebetet haben. Allmählich fasste er wieder Mut und begann, sich zu bewerben. Als er eine Absage nach der anderen bekam, war er oft am Rand der Verzweiflung. Die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe habe ihn während dieser Zeit „getragen“, wie er später sagte. Mit großer Zähigkeit besuchte er Fortbildungsseminare, um sein fachliches Wissen auf dem Laufenden zu halten. Dass er während der einjährigen Arbeitssuche nicht aufgeben hat und nicht bei jedem neuen Vorstellungsgespräch einen völlig unsicheren Eindruck machte, führt er auf die Tatsache zurück, dass er immer die Solidarität anderer Christen gespürt hat. Die Möglichkeiten einer Gemeinde gehen über eine solche persönliche Begleitung hinaus.

Auch hier ein Beispiel:

In einer Kleinstadt im Einzugsgebiet eines westdeutschen Ballungsgebiets haben sieben Mitglieder einer christlichen Gemeinde eine „Beschäftigungsgesellschaft“ gegründet. Ihr Ziel ist es, schwer vermittel-baren Langzeit-Arbeitslosen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten, den menschlichen Kontakt mit ihnen zu pflegen und ihnen eine ganzheitliche Lebensperspektive zu geben. Mit dem zuständigen Arbeitsamt trafen sie eine Abmachung, wonach sie etwa 30 „Ein-Euro-Jobs“ anboten und für deren Betreuung einen gewissen Zuschuss erhielten. Die vom Arbeitsamt zugewiesenen Personen sind beispielsweise tätig bei der Hausaufgaben-betreuung von Kindern, bei der Reinigung abgelegener Straßen und Wege (in die kein Reinigungs-fahrzeug kommt) oder bei der Pflege einer Park-anlage. Jeden Tag findet ein gemeinsames Mittagessen statt, das für eine geringe Kostenbeteiligung (€ 0,50) angeboten wird. In regelmäßigen Abständen werden Seminare durchgeführt, in denen es beispielsweise um die Stärkung der Konfliktfähigkeit geht oder um das Menschenbild, das uns eine leistungsorientierte Gesellschaft und das uns die Bibel vermittelt. Die Initiatoren dieses Projektes haben gelernt, dass für Langzeit-Arbeitslose nicht nur das Problem der Beschäftigungslosigkeit eine Rolle spielt, sondern auch das einer geringen Selbstachtung und einer ungeklärten Sinnfrage. Sie bieten deshalb nicht nur Beschäftigungsmöglichkeiten, sondern auch Anregungen zur Stärkung des Selbstwertes und zur Beantwortung der Frage nach dem Lebenssinn.

Fazit:

Christliche Gemeinden können zur Wahrhaftigkeit motivieren, zur Selbstständigkeit ermutigen, der Erwerbsarbeit einen vernünftigen Stellenwert im persönlichen Leben geben und Arbeitslose davor bewahren, ihre Selbstachtung zu verlieren. Sie können zur Solidarität von Erwerbstätigen mit fester Anstellung, „prekär“ Beschäftigten und Arbeitslosen beitragen. Denn die Gemeinschaft des Glaubens ist tiefer begründet als die Zugehörigkeit zur Erwerbsgesellschaft.

Quelle: EINS 3/2009 ead

Thema: Christ und Politik | Beitrag kommentieren

62. „Sucht der Stadt Bestes“

Samstag, 2. Januar 2010 | Autor:

Im Rahmen des „Superwahljahrs“ 2009, das in der Bundestagswahl am 27. September gipfelt, hat die Evangelische Allianz in Deutschland eine politische Stellungnahme zur Verantwortung der Christen veröffentlicht.

Wichtige Auszüge:

 

Aus der Präambel:

Mit dieser Stellungnahme tritt die Deutsche Evangelische Allianz an die Öffentlichkeit, um ihr gesellschaftliches und politisches Engagement bekannt zu machen. Die Erklärung ist Ausdruck unseres Verantwortungs-bewusstseins für das äußere Wohlergehen der Gesellschaft, wie es sich bei uns in den vergangenen Jahren verstärkt bemerkbar gemacht hat.

Christen tragen Verantwortung in Staat und Gesellschaft

Das Verhältnis der Evangelischen Allianz zum Staat

Die Evangelische Allianz bejaht ohne Einschränkung den freiheitlich-demokratischen Verfassungsstaat der Bundesrepublik Deutschland und ist dankbar für die Freiheiten und Privilegien, die der Staat einzelnen Bürgern sowie auch christlichen Kirchen und Religionsgemeinschaften einräumt. Zu den von Gott vorgesehenen und legitimierten Institutionen des Gemein-wesens zählt für uns auch der Staat. Ihn zu unterstützen und kritisch zu be-gleiten gehört für uns zur ethischen Verpflichtung. Die Evangelische Allianz redet keinem „christlichen Staat“ das Wort, ermutigt jedoch Regierende, sich der christlichen Wurzeln der modernen Demokratie zu erinnern, sie zu fördern und sich davon leiten zu lassen. Grundlegend ist für uns: Kirche ist nicht Staat und Staat ist nicht Kirche.

Die klare Unterscheidung zwischen dem geistlichen Auftrag der Kirche und dem weltlichen Auftrag des Staates ist elementar. Nach unseren Überzeugungen darf sich weder der Staat anmaßen, als totalitäre Ideologie alle Lebensbereiche seiner Bürger zu bestimmen, noch die Kirche, weltliche Herrschaft im säkularen Staat ausüben zu wollen. Die Evangelische Allianz begrüßt die Trennung von Kirche und Staat, ebenso die Gewaltenteilung und den Föderalismus, die als Kontrollfunktionen dienen und eine Absolutsetzung einer der Staatsgewalten verhindern. Der Haupt-auftrag der Kirche besteht in der Evangeliumsverkündigung und der Pflege des christlichen Glaubens. Als Glieder der Christengemeinde sind Christen jedoch auch gleichzeitig Teil der Bürgergemeinde. So sind sie als Teil des Staates zu gesellschaftlichem Engagement aufgerufen. Sie verstehen die „Unterordnung unter die staatliche Obrigkeit“ (Römer 13,1) als aktive Mitverantwortung. Die Kirche macht selbst keine Politik, trägt aber zur Wertorientierung in der Politik bei. Die Allianz-Bewegung versteht sich grundsätzlich als konstruktiv-kritische Begleiterin aller Regierungen und Parteien, unabhängig davon, welchem politischen Spektrum sie angehören. Immer wieder wird es dabei Situationen geben, in denen Überzeugungen von Regierungen im Kontrast zu Überzeugungen der christlichen Ethik stehen. Christen der Evangelischen Allianz sehen es als ihre politische Verantwortung an, in diesen Fällen respektvoll ihre Positionen ins Gespräch zu bringen.

Menschenrechte und Religionsfreiheit


Für die Evangelische Allianz ist der Einsatz für Menschenrechte elementar. Dazu zählen Werte wie Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen, wie sie in den klassischen Texten der Menschenrechte formuliert sind. Diese Rechte sind universell, unteilbar und unveräußerlich. Eine Diskriminierung der Menschen auf Grund von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Sprache, Religion, nationaler und sozialer Herkunft und sonstiger Überzeugungen lehnen wir daher strikt ab. Der Einsatz für die Abschaffung der Sklaverei und für die weltweite Religionsfreiheit war in der Geschichte untrennbar mit unserer Bewegung verbunden. Die Grundlage unseres Einsatzes für Menschenrechte finden wir im christlichen Glauben und im christlichen Menschenbild. Weil nach diesem Verständnis Gott die Menschen nach seinem Ebenbild schuf (1. Mose 1,27), hat ausnahmslos jeder Mensch Anteil an der gottgegebenen Würde.

Christen der Evangelischen Allianz sehen wie viele andere eine besondere Verantwortung für die Schwachen und Ausgegrenzten in der Gesellschaft. Jede Form von Sklaverei, auch in der modernen Form der Ausbeutung und des Menschenhandels, ist ein Verstoß gegen die Menschenwürde. Hass gegen Minderheiten, Juden oder Ausländer widerspricht diametral der biblischen Ethik und ist Schuld vor Gott und den Menschen. Wir fordern, dass Menschen mit Behinderung stärker als bisher am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und wollen uns selbst dafür in unseren Gemeinden und Werken aktiv einsetzen. Wir fordern die Regierung auf, sich noch mehr für die Durchsetzung der Menschenrechte weltweit einzusetzen.

Als Evangelische Allianz lehnen wir Folter und Repressalien ab. Wir wenden uns ebenso gegen die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und der geschlechtlichen Orientierung, auch angesichts der verhängnisvollen Unterdrückung der Homosexuellen im Dritten Reich. Wir begegnen Vertretern einer anderen geschlechtlichen Orientierung mit Respekt und Würde, sehen allerdings praktizierte Homo-sexualität – wie andere Formen der außerehelichen Sexualität – grundsätzlich als unvereinbar mit der für den christlichen Glauben maßgebenden biblischen Ethik an. Wir wenden uns außer-dem gegen Versuche, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften der im Grundgesetz herausgehobenen klassischen Ehe gleichzustellen, auch wenn wir respektieren, dass sich das Rollenverständnis der Geschlechter im Laufe der Geschichte immer wieder verändert.

Andererseits betonen wir die vom Schöpfer gewollte geschlecht-liche Unterschiedlichkeit von Mann und Frau und ihre unter-schiedliche Zuordnung in Ehe, Familie und Gesellschaft. Auch wenn sich das Rollenverhalten soziologisch und kulturell im Lauf der Geschichte gewandelt hat und wandelt, lehnen wir eine prinzipielle Gleich-macherei der Geschlechter und eine Nivellierung der Geschlechtsunter-schiede ab, da sie der Natur des Menschen zuwiderlaufen. Wir bekräftigen die Religions-, Gewissens- und Versammlungsfreiheit, nicht zuletzt auch in Anbetracht der eigenen verhängnisvollen Geschichte der Christenheit mit ihrer gewaltsamen Unterdrückung von Menschen anderer Religionen, aber auch angesichts der heutigen Christenverfolgungen in vielen Ländern der Welt.

Wir fordern die Bundesregierung nachdrücklich auf, sich für verfolgte Christen weltweit einzusetzen. Die Religionsfreiheit muss auch die Freiheit zum Religionswechsel beinhalten. Der Einsatz für Religionsfreiheit schließt für uns ausdrücklich die Freiheit anderer Religionen ein, ihren Glauben in unserem Land auszuüben. Zur Religions-freiheit gehört auch das Recht auf öffentliche Darstellung des Glaubens, auf friedliche Mission und auf Religionswechsel. Wir begrüßen, dass bei uns die Kirche nicht den Staat und der Staat nicht die Kirche kontrolliert, gleich-zeitig aber Kirche und Religion im öffentlichen Raum präsent sind und nicht in den privaten Bereich abgedrängt werden.

Außenpolitik und Weltverantwortung

Die Bewegung der Evangelischen Allianz ist auf allen Kontinenten verbrei-tet. Viele von der Evangelischen Allianz geprägte Gemeinden, Gemein-schaften und Werke haben eine globale Perspektive. Die Evangelische Allianz steht Fragen der internationalen Politik aufgeschlossen gegenüber. Ein entscheidendes Anliegen ist für sie der Frieden auf der Welt. Umstritten ist unter ihnen der Weg, wie man zum globalen Frieden kommt. Abgesehen von diesen Differenzen bleibt es aber der gesamten Evangelischen Allianz ein Anliegen, dass internationale Konflikte, wenn irgend möglich, friedlich gelöst werden sollen. Sollte es dennoch zu kriegerischen Auseinander-setzungen kommen, muss darauf gedrungen werden, sie so schnell wie möglich zu beenden und die internationalen Menschenrechte zu achten. Obwohl es ein globales und in jeder Hinsicht intaktes Friedensreich nach christlichem Verständnis erst in der Ewigkeit geben wird, sind Christen aufgefordert, heute schon aktive Friedensstifter auf Erden zu sein (Matthäus 5,9). Eine große Herausforderung unserer Zeit ist die Integration von Migranten. Christen der Evangelischen Allianz haben durch internatio-nale Aktivitäten viel Erfahrung im Umgang mit anderen Kulturen. Wir för-dern bei Migranten die Bereitschaft, sich in die Kultur vor Ort einzufügen und helfen ihnen dabei, keine Parallelgesellschaften zu bilden, die dem Staat das Rechts- und Gewaltmonopol streitig machen. Ein friedliches Mitein-ander funktioniert nur in einem Geist des Respekts und des offenen Dialogs. Wir begrüßen, dass der Einigungsprozess der Europäischen Union das fried-liche Zusammenleben der Völker Europas nach Jahrhunderten des Krieges gefördert und die Religionsfreiheit gestärkt hat. Nicht nur angesichts der deutschen Vergangenheit, sondern auch durch die geistliche Verbunden-heit der Christen mit den Juden als dem alttestamentlichen Gottesvolk, sprechen wir uns gegen jede Form von Antisemitismus aus und treten für das Existenzrecht des Staates Israel ein. Wir stellen uns gegen Bestrebungen in unserem Land, die den Holocaust leugnen und antijüdische Agitationen betreiben. Wir bitten alle Regierenden, sich aktiv für den Frieden im Nahen Osten, das Existenzrecht Israels und für die Eindämmung des Antisemitis-mus in unserem Land einzusetzen. Gleichzeitig treten wir für Versöhnung zwischen Israel und den arabischen Völkern ein.

Ehe und Familie

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Der Schutz von Ehe und Familie ist uns ein großes Anliegen. Ehe und Familie sind nach unserer Überzeugung gottgegebene Ordnungen und elementar für das harmonische Zusammenleben der Menschen. Sie sind Eckpfeiler der Stabilität der gesamten Gesellschaft. Wir fordern den Staat auf, die klassische Ehe und Familie nicht nur durch Gesetze und Verordnungen weiterhin aktiv zu fördern, sondern vermehrt Anreize zu schaffen, dass mehr Kinder geboren werden, ohne dabei auf die freie Entscheidung der Paare direkt einzu-wirken. Weil die Erziehung der Kinder für uns höchste Priorität in der Lebensgestaltung von Eltern hat, wollen wir alles tun, um Ehen und Familien zu stärken. Zu den sozialen Aufgaben des Staates gehört es auch, Missbrauch und Vernachlässigung von Kindern zu unterbinden und jedem Kind – unabhängig von seiner sozialen Herkunft – beste Bildungschancen zu eröffnen. Außerdem muss die soziale Benachteiligung von Familien beendet werden. Kinder dürfen kein Armutsrisiko sein. Der Staat sollte dabei die Freiheit der Familien nicht unterlaufen, indem er meint, über elemen-tare Bereiche der Erziehung bestimmen zu müssen. Die Erziehung des Kindes, auch die Sexualerziehung, muss in erster Linie in der Hand der Eltern bleiben. Wir fordern eine echte Wahlfreiheit in der Debatte um „Krippenplätze“ und die Einführung eines „Betreuungsgeldes“. Generell sollte die Erziehungsleistung von Vätern und Müttern mehr gewürdigt und Familienzeiten stärker rentenwirksam angerechnet werden.

Lebensrecht und Lebensschutz

 

 

Gott ist der Schöpfer und Erhalter allen Lebens. Von ihm her erhält jeder Mensch seine Würde. Leben darf deshalb nicht als Mittel zum Zweck missbraucht werden. Die Würde des Menschen gilt auch für die Ungeborenen. Gottes Fürsorge beginnt schon beim Kind im Mutterleib (Psalm 139,13). Zu Recht stellt daher das Embryonenschutzgesetz den Menschen ab der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle unter gesetzlichen Schutz. Wir sind der Meinung, dass Abtreibung, Selektion von menschlichen Embryonen, Forschungen mit embryonalen Stammzellen, die das Töten von Embryonen billigend in Kauf nehmen, menschliches Klonen, Diskriminierung aufgrund genetischer Information und aktive Sterbehilfe die gottgegebene Würde des Menschen verletzen. Wir sehen in einer verantwortungs-vollen Biomedizin eine notwendige Wissenschaft zur Linderung von Krankheit und Not. Jeder technische Fortschritt bedarf jedoch ethischer Rahmenordnungen, die auch dem Wissenschaftler helfen, mit gutem Gewissen forschen zu können. Weil nach christlichem Verständnis Gott der Geber und Vollender des Lebens ist, lehnen wir jede Form aktiver Sterbehilfe ab und treten stattdessen für eine Intensivierung der Palliativmedizin und Hospizarbeit ein. Wir fordern die Regierenden auch auf, mehr zu tun, damit Abtreibungen vermieden werden. Die Regierung sollte sich dafür einsetzen, dass den Menschen die Tragweite von Abtreibungen wieder bewusster wird.

 

Wirtschaft und Soziales

A1 Gierhals Zumwinkel

Wir sind als Christen dankbar für die positive wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte und den hohen Lebensstandard. Sie ermöglichen uns ein menschenwürdiges Leben und wir sind in die Lage versetzt, Armen zu helfen. Wir sind dankbar für die Soziale Marktwirtschaft. Sie fußt auf dem christlichen Menschen – und Weltbild.

Keine Wirtschaftsordnung trägt allerdings einen Wert in sich selbst. Jede Wirtschaftsordnung kann missbraucht werden. Der Konsens ist durch christliche Werte geprägt. Der Verlust dieser moralischen Grundlagen in der neoliberalen Marktwirtschaft führt zu Entartungen wie Habgier und Maßlosigkeit. Deshalb ist der Staat aufgefordert, Initiativen der Wirtschafts- und Unternehmensethik aktiv zu fördern. Nach biblischem Ethos muss das Privateigentum geschützt werden. Deshalb sind eine übermäßige Besteuerung und eine ausufernde Umverteilung der Güter zu vermeiden. Die Bibel spricht nicht von wirtschaftlicher Gleichheit aller Menschen. Sie fordert aber sehr wohl Chancengleichheit für alle Menschen und verurteilt die Unterdrückung der sozial Benachteiligten. Als Christen haben wir ein hohes Arbeitsethos und stehen zu Werten wie Leistungsbereitschaft, Fleiß, Disziplin und Loyalität im Arbeitsprozess (2. Thessalonicher 3,10). Jeder Mensch sollte – wenn irgend möglich – das Recht auf einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz haben. Wir halten eine angemessene Entlohnung sowie verträgliche Arbeitsplätze und Arbeits-zeiten unter Berücksichtigung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage für berechtigte Forderungen. Wir erwarten von den Regierungen die Ausweitung einer effektiven Entwicklungshilfe und die Förderung von sozialen Programmen und Organisationen im Inland. Ziel aller Sozialprogramme sollte „Hilfe zur Selbsthilfe“ sein, damit Selbständigkeit erreicht wird. Im internationalen Bereich fordern wir, schädliche Regelungen, die auf Kosten armer Länder gehen, abzubauen, Protektionismus einzudämmen und die Bekämpfung der weltweiten Armut zu einem zentralen Anliegen der internationalen Wirtschaftspolitik zu machen. Als Evangelische Allianz fordern wir den Schutz des Sonntags. Der Ruhetag, ein Kulturgut, schützt die Gesundheit der Menschen, fördert die soziale Gemeinschaft und richtet die Menschen aus auf Gott. Von daher fordern wir von den Regierenden, dem ausufernden Trend zu Ladenöffnungszeiten am Sonntag zu widerstehen.

Die Schöpfung bewahren

Christen sehen in der Natur die Schöpfung Gottes. Von daher leitet sich ihre Verantwortung für die Erde und ihre Ökosysteme ab. Die Verwaltung der Erde ist für uns kein Freibrief für ihre Ausbeutung. Der Mensch ist nicht Herr der Schöpfung, sondern ihr Verwalter. Dementsprechend ermutigen wir die Regierenden, sich vermehrt für die Reinerhaltung der Umwelt, für sparsamen Umgang mit Ressourcen und für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt einzusetzen. Konsequente Nachhaltigkeit muss ein leitendes Prinzip aller politischen Entscheidungen werden.

Epilog

Das Heil, das Gott den Menschen durch Jesus Christus schenkt, ist das Zentrum unseres Glaubens und Lebens. Darum ist die Verkündigung des Evangeliums die erstrangige Aufgabe der Christen. Als Evangelische Allianz wissen wir aber auch um unsere Ver-antwortung für Staat und Gesellschaft. Weil Heil und Wohl zusammen gehören, hat das von Gott geschenkte Heil immer auch ethische Aus-wirkungen auf unsere irdische Existenz. Wir rufen daher alle Christen auf, sich aktiv für das Wohl unseres Landes und für christliche Werte in der Gesellschaft einzusetzen. Wir verpflichten uns, Politiker in ihren verant-wortlichen Aufgaben zu unterstützen. Wir bitten alle Christen, sich nicht nur an Wahlen zu beteiligen, sondern sich aktiv politisch zu engagieren und somit direkten Einfluss auf die Ausgestaltung der Politik zu nehmen. Wir fordern Christen auf, sich ausreichend über die politischen Grundfragen zu informieren und gesetzlichen Vertretern gegenüber ihre Überzeugungen zu vermitteln. Als verantwortungsvolle Christen wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, dass sich in unserem privaten Umfeld Gerechtigkeit und Versöhnung entfalten, Arme und Schwache geschützt, Familien erneuert, die Schöpfung gepflegt und Freiheit und Frieden ausgebreitet werden. Vor allem verpflichten wir uns zum regelmäßigen Gebet für alle Regierenden, damit Gott ihre Bemühungen um Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden gelingen lässt – zum Segen unseres Volkes und unserer Gemeinden.

Quelle: EINS 3/2009 ead

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50. Ist Friede möglich?

Donnerstag, 10. Dezember 2009 | Autor:

Ground Zero – O. Fischer_pixelio.de

 

Wenige Themen geben uns in unseren Tagen mehr Anlass zum Nachdenken als die Frage: Ist Friede möglich? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Christen, sondern auch Anhänger aller Weltreligionen und Glaubensrichtungen und auch politisch engagierte Menschen. Sie beschränkt sich nicht nur auf unser eigenes Land und Volk, sondern betrifft auch jede andere Hautfarbe und Kultur. Die ganze Welt sucht Frieden.
Die meisten Menschen in der westlichen Welt wissen nicht, was es heißt, ohne ein Zuhause, ohne Nahrung und ohne Hoffnung auf eine gesicherte Zukunft bezüglich dieser Welt zu leben. Sie wissen nicht, was es heißt, wenn irgendein Eroberer in unser Heim eindringt und uns auffordert, Haus und Hof, so wie wir dastehen, zu verlassen, unser bisschen Hab und Gut auf den Rücken zu schnallen und unseren ganzen irdischen Besitz zurückzulassen. Sie wissen nicht, was es heißt, von Familie und Freunden weggerissen zu werden, während man vor dem Feind fliehen muss. Aber trotz alledem lebt in unserer Generation eine große Sehnsucht nach Frieden. Nichts ist in unseren Tagen weltbewegender als das Sehnen nach Frieden.

Wir brauchen Frieden im Herzen

Es existiert nicht nur der Wunsch nach äußerem oder politischem Frieden, denn, wenn man die Gesichter der Menschen studiert, wie sie eilen und jagen, dann reden sie eine stumme Sprache und erzählen uns eine Geschichte über ihr heimliches Sehnen nach Ruhe und Frieden im Herzen und der Befreiung von einer Last oder einem Kummer. Es gibt gerade in unserem Land, das so reich mit irdischen Gütern gesegnet ist, so viele Sorgen und Nöte; es besteht eine große Sehnsucht nach Frieden in der Welt, Frieden mit dem Nachbarn, Frieden in der Familie und letztlich auch Frieden im Herzen und Frieden mit Gott.

Was können wir tun?

Eine ganz naheliegende, natürliche Frage ist die: »Was können wir tun?« Im Alten wie im Neuen Testament taucht dieses gleiche Problem auf. Viele Stellen des Alten Testamentes berichten uns davon, wie sich das Volk Israel nach Frieden sehnte, den es nicht hatte, weil es nicht bereit war, sein Herz und sein Leben Gott auszuliefern. Man war nicht bereit, dem Wort Gottes zu glauben. Es kamen viele traurige Heimsuchungen über Israel. Sie wurden gewarnt, dass sie Haus und Hof verlieren würden, dass sie in Gefangenschaft gehen müssten und auf immer von ihren Kindern getrennt würden. Sie erfuhren viele Herzens-nöte. Die Propheten ermahnten das Volk, sich zu ihrem Gott zu kehren. In 2. Chronik 7:14 wird uns ein treffendes Wort der Ermahnung und Verheißung gegeben: »… und wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.«

Diese Verheißung wurde Israel unter der alttestamentlichen Gesetzesordnung gegeben. Im Alten Testament sagt Gott in der Tat: Wenn ihr Frieden haben wollt, kommt, bekennt eure Sünden, übergebt mir eure Herzen, gehorcht meinen Geboten, so will ich euer Land heilen. Im Alten Testament werden dem Volk Israel ganz besondere Verheißungen zuteil. Gott spricht zu ihnen: Wenn ihr mir gehorchen werdet, will ich euch Frieden geben; ich will euch Gedeihen schenken, ich will machen, dass eure Saat aufgeht; ich will euch Ruhe vor euren Feinden geben; ich will die Pest und alles Unglück von euch fernhalten. Aber wenn sie nicht gehorchen würden, so redete Gott mit ihnen, würde Er ein Gericht nach dem anderen über sie kommen lassen (vgl. u. a. 5. Mose 28).

Keinen Frieden ohne Gott

Wenngleich die Verheißungen des Wortes Gottes an die Christenheit sich in gewisser Weise von denen unterscheiden, die in der damaligen Zeit dem Volk Israel gegeben wurden, so ist doch dies eine klar, dass heute so wie gestern kein Friede ohne Gott herrschen kann. Wenn jemand nach Frieden Ausschau hält, so wird er ihn nicht finden, es sei denn, er sucht ihn in Gott und in Christus. Dies ist die Stelle, wo der Mensch Frieden finden kann. Gott ist der Schöpfer des Friedens, nicht der Mensch. Wie kann ein Mensch Frieden erwarten, wenn er mit dem allmächtigen Gott auf Kriegsfuß steht? Demnach sind also die Aussagen der Bibel völlig klar, warum die Welt von heute sich in einem Chaos befindet.

Die Welt versucht, ohne Christus auszukommen.

Keine noch so starke Armee wird uns jemals den Frieden bringen können. Nur Christus kann uns den Frieden bringen. Gemäß der Heiligen Schrift kann es keinen Frieden ohne Christus geben.

Gibt es ein durchführbares Programm für den Frieden?

Es erhebt sich die Frage, was wir dazu tun können. Wir müssen praktisch denken in bezug auf ein Friedensprogramm. Solange wir in einer Welt, wie der heute bestehenden, leben, wird es immer eine Armee geben müssen und die Notwendigkeit für die Menschheit bestehen, Geld für die Verteidigung auszugeben. Es gibt nur wenige Menschen, die die Abschaffung der Polizeigewalt in unseren Städten empfehlen würden. Es muss festgehalten werden, dass eigentlich eine Polizeigewalt nicht notwendig sein dürfte, dennoch braucht man sie in unserer gegenwärtigen Lage. Sie soll dazu gebraucht werden, um die Ordnung in einer bösen Welt wiederherzustellen. Gleichfalls muss weltweit jede Anstrengung unternommen werden, um Kriege zu verhindern.

Auf der anderen Seite wird es auf dieser Erde durch Militärgewalt niemals einen dauerhaften Frieden geben. Wir geben damit bloß einer schwachen und kranken Welt ein paar Krücken, um für eine Weile weiter existieren zu können, aber sie vermögen nicht in Wahrheit zu heilen. Etwas Grundsätzliches ist in dieser Welt nicht in Ordnung. Sie wird so lange in Krieg, Unruhe und Tumult leben, bis eine wirklich neue Weltordnung kommt, die nicht von uns Menschen ausgeht. Dies kann erst dann geschehen, wenn Christus wiederkommt, um Sein Königreich aufzurichten. Dann, und nur dann werden die Völker dieser Erde ihre Kriegswaffen niederlegen. Erst dann wird Ruhe und Frieden über die ganze Erde kommen, wenn Christus kommt, um Sein tausendjähriges Friedens-reich aufzurichten.

Frieden für den einzelnen in unserer Zeit

Was können wir für den Frieden in unseren Tagen tun? Ein sehr lebensnahes, praktisches Programm ist uns in der Heiligen Schrift offenbart. Es gibt nichts, was der Mensch tun kann, um den Lauf der Weltgeschichte grundsätzlich zu ändern. Dennoch gibt es einen Weg, der zum Frieden führt und den Gott uns ganz wunderbar und einfach gezeigt hat. Es ist ein Weg des Friedens für jeden einzelnen Menschen persönlich, der in einer von Kriegen heimgesuchten Welt lebt; einer Welt, wo Unsicherheit der Normalzustand ist.
In Jesaja 53 wird uns Jesus Christus vor Augen gestellt, wie Er – geschmäht von den Menschen – als das Lamm Gottes durch Seinen Kreuzestod das Sühnopfer für uns vollbringt. So lesen wir in Vers 5: »Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.«

Es gibt einen Weg, der uns zum Frieden führt und der durch das Sterben Jesu am Kreuz teuer erkauft ist. Der Herr Jesus ist imstande, der gottentfremdeten Menschheit Frieden mit Gott zu schenken, dem Sünder, der unter dem Strafgericht Gottes steht und der ohne Hoffnung und ohne Gott lebt. Frieden hält ER für Sünder bereit; und zwar nicht aus eigenem Verdienst, denn er hätte nur das Gottesgericht verdient. Christus starb für uns, und weil Er starb, gibt es für uns Menschen einen Weg zum Frieden.

Im Kolosserbrief 1:20 wird in Verbindung mit Christus auf die gleiche Wahr-heit Bezug genommen: »… und alles durch ihn versöhnt würde, mit Gott, es sei auf Erden oder im Himmel, dadurch, dass er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuz.« Und in Römer 5:1 steht geschrieben: »Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.«
Die brennendste Frage, die die ganze Welt hinsichtlich des Friedens beschäf-tigt, ist nicht die Frage, ob wir mit Russland zurechtkommen oder ob es einen neuen Weltkrieg geben wird. Dies mögen wohl sehr wichtige Fragen sein, aber die größte Frage lautet anders. Die größte Frage ist die, ob wir persön-lich Frieden mit Gott haben.

Der einzige Weg zum Frieden mit Gott

Die Bibel macht es klar, dass der einzige Weg, wie wir Frieden mit Gott finden können, der Glaube an Jesus Christus ist. Wenn wir Jesus Christus als unserem persönlichen Erlöser und als Herrn unser Leben anvertrauen, wenn wir Sein Sühnopfer am Kreuz für uns in Anspruch genommen haben, dann wird uns Frieden geschenkt. So wird es uns in dem Wort verheißen: »Gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott.« Die alte, durch die Sünde ausgelöste Feindschaft ist ausgelöscht, wir haben Frieden mit Gott, weil wir in der Vollkommenheit Seines geliebten Sohnes angenommen sind.
Welch eine Freude zu wissen, dass wir trotz unserer Unwürdigkeit Frieden mit Gott haben. Ist Friede möglich? Wir werden vielleicht keinen Frieden mit anderen Völkern finden, aber wir können Frieden mit Gott finden. Friede mit Gott ist das Vorrecht eines jeden gläubigen Christen. Es ist mehr als ein Erlebnis; es ist eine Tatsache. Der Mensch lebt entweder im Frieden mit Gott oder er lebt im Unfrieden mit Ihm. Wer gerettet ist, hat Frieden mit Gott.

Wie können wir diesen Frieden erlangen?

Der Friede Gottes beruht auf unabdingbarem Glauben. In Jesaja 26:3 steht das den meisten Gläubigen bekannte und vertraute Wort: »Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlässt sich auf dich.« Wenn wir den Frieden mit Gott verlieren, ist dies immer auf einen wankelmütigen Glauben zurückzuführen. Irgendwie haben wir unsere Augen vom Herrn abgewandt, anstatt Ihm in allen Dingen völlig zu vertrauen. Wir haben versucht, auf uns selbst zu bauen, und sind zu dem in der Welt allgemein gültigen Grundsatz zurückgekehrt, dass wir es sind, die es zu tun haben, und dass alles nur von uns selbst abhängt. Aber wie wunderbar ist doch die Erfahrung, dass Gott demjenigen Frieden bewahrt, der sich auf Ihn verlässt.

Ein zweites Geheimnis ist das Gebet. In Philipper 4:6-7 lesen wir das bekannte Wort: »Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!« Das Gebet ist unser Vorrecht. In allen Lebensumständen, in allen Dingen gilt das Wort: »Saget Dank allezeit«, und »lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!« Und darauf folgt die Verheißung Gottes: »Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.« Dies ist eine wunderbare Zusage. Das menschliche Herz, so wie es uns in der Heiligen Schrift offen dargelegt wird, ist das Zentrum und der Ursprung unseres Willens, unserer Zu- und Abneigungen, sowie unserer Gefühle, unserer Stellung zu Gott und den Menschen und unserer Liebe zu beiden. Manchmal sind wir der Meinung, dass unsere Gefühle unkontrollierbar sind. Gott sagt, dass Er unseren Herzen Ruhe und Frieden schenken will. Mitunter sind da unsere Probleme. Was fange ich mit meinem Beruf an? Wie meistere ich die mir gestellte Aufgabe? Wie verhalte ich mich in dieser oder jener Situation? Probleme verursachen oft große Not. Gott sagt: Dennoch will ich dir auch darin meinen Frieden geben. Wenn Gott die Verantwortung über Herzen und Sinne der Menschen übernimmt und für beide Seinen Frieden bereithält, dann dürfen wir ganz gewiss mit dieser Zusage rechnen. Im Philipperbrief wird uns kundgetan, dass der Friede »durch Jesus Christus« kommt. Wenn wir durch das Gebet und unser Vertrauen unser Teil dazu getan haben, wird Gott alles Weitere für uns tun und uns Seinen wunderbaren Frieden schenken.

Ein Drittes steht in Kolosser 3:15: »Und der Friede Christi regiere in euren Herzen.« Dies ist eine eindeutige Mahnung. Es ist wirklich ganz erstaunlich, wie einige unter uns, wenn sie ganz ehrlich vor sich selber sind, es geradezu lieben, sich Sorgen zu machen. Wenn man nicht irgendeinen Kummer hat, dann empfindet man diesen Zustand sogleich als unnatürlich. Es gibt Christen, die gegenüber den Problemen des täglichen Lebens ziemlich gelassen sind. Andere wiederum neigen dazu, in allen Fragen des Lebens etwas vorsichtiger zu sein. Aber diese Mahnung ist an uns alle gerichtet: »Der Friede Gottes regiere eure Herzen und Sinne.« Lass es zu. Mit anderen Worten: Gott möchte uns mit der Gabe Seines Friedens segnen. Er möchte, dass alle Christen Herzensfrieden besitzen. Frieden, nach dem es jeden Menschen von Natur aus hungert und dürstet. Jedem kann er geschenkt werden; jedem, der willens ist, Gott zu vertrauen, dass Er ihm durch Seinen Sohn Jesus Christus Seinen Frieden schenken kann.
Viele von uns sind bereit, Gott in punkto Ewigkeit zu vertrauen, aber wenn wir uns mit dem Irdischen befassen, meinen wir, wir müssten uns ganz einfach Sorgen um dieses und jenes machen. Seien wir doch vernünftig. Wenn Gott unsere Seelen erretten kann und Vorsorge für uns bis in alle Ewigkeit trifft, wenn Er uns unmissverständlich Seine Liebe, Seine Weisheit und Allmacht kundgetan hat und es immer wieder aufs Neue tut, dann ist der Gott der Ewigkeit auch der Gott alles Zeitlichen, und Er kann uns Frieden schenken.
Die Heilige Schrift ist in ihrer Aussage eindeutig. Gott hat uns niemals ein bequemes irdisches Leben verheißen. Christus sagte zu Seinen Jüngern: »In der Welt habt ihr Angst.« Es wird uns über den Tod von Jakobus berichtet. Auch Paulus und Petrus starben für ihren Herrn. Ist dies nicht ein schweres Los für alle diejenigen, die Christus vertrauten und ihr Leben für Ihn dahingaben? »In der Welt habt ihr Angst.« Christus hat uns aber nicht nur Angst und Not und Verfolgung verheißen, sondern Er fuhr fort: »Aber seid getrost; ich habe die Welt überwunden.« »Diese Dinge rede ich zu euch, damit ihr Frieden haben möget.«

Dies ist das besondere Merkmal unseres christlichen Glaubens. Inmitten einer von Krisen zerrissenen Welt der Unrast, des Chaos und der Ungewissheit hat der an Christus Gläubige Frieden im Herzen und erfährt ihn täglich in seinem Leben. Das größere Wunder in unserem gegenwärtigen Leben ist jedoch, dass Gott uns die Möglichkeiten gegeben hat, Zeugen Seiner wunderbaren Gnade inmitten von Trübsal zu sein, und Zeugen dessen, dass »der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, unsere Herzen und Sinne regiert.« (Philipper 4:7)

Ist Friede möglich?

Die Bibel lehrt, dass es bis zur Wiederkunft Christi keinen Frieden unter den Völkern geben wird. Er, der Friedensfürst, wird den Völkern Frieden bringen. Aber die Bibel lehrt auch, dass jeder, der bereit ist, Christus zu vertrauen, hier und jetzt schon Frieden mit Gott haben kann. Jeder Christ, der willens ist, den Frieden Gottes in seinem Herzen regieren zu lassen, kann diesen wunderbaren Frieden erleben. Und das wird große Auswirkungen auf unsere Umgebung und auf diese Welt haben.
Es gibt ein altes Sprichwort, das lautet so: »Der beste Weg, den Schatten zu vermeiden, ist der, der Sonne entgegenzublicken.« Wenn du in Richtung Sonne blickst, siehst du keinen Schatten. Wenn du den Sohn Gottes anschaust, wenn dein Blick auf Sein Angesicht gerichtet ist, kannst du Frieden haben, selbst wenn du in der Versuchung oder Trübsal stehst.
Christus ist unser Friede; Christus schuf für uns den Frieden; Christus selbst schenkt uns Seinen Frieden. »Euer Herz erschrecke nicht.« »Meinen Frieden gebe ich euch.«


J. F. Walvoord

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24. Wiedervereinigung Deutschlands – wer dankt Gott?

Dienstag, 10. November 2009 | Autor:

 

Nun danket alle Gott

Erinnerungen

In diesen Tagen erinnern wir uns an die Ereignisse im Herbst 1989. Sie liegen erst 20 Jahre zurück, und doch scheint es, als hätten viele Bürger unseres Landes schon alles vergessen. Es waren nicht die NATO-Bomber, nicht die amerikanischen Cruise-Missiles Marschflugkörper und auch nicht die Leopard-Panzer der Bundeswehr, die das kommunistische Regime der ehemaligen DDR zum Einsturz brachten, sondern Menschen, die trotz 40-jähriger antichristlicher Diktatur ihren Glauben an den lebendigen Gott im Himmel nicht aufgegeben haben. Im Vertrauen auf IHN, den Allmächtigen, versammelten sie sich über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig jeden Montag zu „Friedensgebeten“ in der Nikolaikirche in Leipzig. Eines Tages fasste diese Gruppe den Entschluss, die Kirche zu verlassen, um betend durch die Stadt zu marschieren. Dabei war diesen Helden bewusst, dass sie mit ihrem Vorhaben ihr Leben riskierten.

Das damalige DDR-Regime würde solche eine Aktion nicht ohne weiteres hinnehmen. Das Ende der Studentenprotest in Chinas Hauptstadt Peking, auf dem „Platz des himmlischen Friedens“, bei dem unzählige Studenten einige Monate zuvor von Panzern der Armee niedergewalzt wurden, blieb auch den Menschen in Leipzig nicht verborgen. Wie würden die allgegenwärtige Stasi und die SED reagieren? Offene Fragen, die niemand im Voraus beantworten konnte.

Gebetsbewegung wird zur Lawine

Inzwischen ist es Geschichte geworden. Von Woche zu Woche wurde die Schar der Beter und Marschierer größer. Allmählich organisierten sich auch in anderen Städten Bürger in den Kirchen und zu anschließenden Märschen durch die Städte. Unter starker Beachtung der internationalen Medien wuchs die zuerst kleine Gebetsbewegung zu einer mächtigen Lawine an, die schlussendlich das ganze morsche, sozialistische, atheistische System des Kommunismus zum Einsturz brachte.
Was bis dahin niemand in seinen kühnsten Träumen zu hoffen wagte, wurde Wirklichkeit. Nicht nur 17 Millionen Deutsche wurden vom Joch des Kommunismus befreit, nein, in den folgenden Monaten stürzten auch alle anderen Tyrannen Osteuropas von ihren Thronen. Nach über 70 Jahren Kommunismus entlarvte sich das sozialistische Paradies als grausame Folterkammer, in dem Millionen Menschen unter schrecklichen Qualen ihr Leben verloren.

Gott bestimmt die Politik

In jenen Wochen des Herbst 1989 hielt die Welt den Atem an. Deutlich war zu erkennen, dass hier ein anderer die Politik bestimmt. Es war der damals regierende amerikanische Präsident Bush, der in einem Zeitungsinterview zum Ausdruck brachte, dass die ganzen Veränderungen in Deutschland und Europa die Resultate der Gebete von Gläubigen waren. Er gab damit offen zu, dass nicht die großen Politiker mit ihren Künsten diese unblutige Revolution einleiteten, sondern dass der allmächtige Gott Himmels und der Erde den Menschen zeigte, wer eigentlich das Sagen hat!

 

Mauer Mai 1989

 

 

Durch die Ereignisse vor 20 Jahren in der ehemaligen DDR machte Gott deutlich, dass ER durch Seine Kinder die Politik eines Landes in Seinem Sinne gestalten will.
Damit räumte Gott selbst mit der unter vielen Bekennern Jesu weit verbreiteten, aber total unbiblischen Meinung auf, dass Christen nichts mit der Politik zu tun haben sollten.

Dürfen Christen neutral bleiben?

Was wäre geschehen, wenn damals die Christen in Leipzig sich nicht von Gott hätten gebrauchen lassen, wenn sie weiterhin schön „neutral“ geblieben wären? Wo stünde Deutschland heute, wenn sich die Christen in Leipzig und anderen ostdeutschen Städten geweigert hätten, sich mit ihren öffentlichen Auftritten n die Politik ihres Staates einzumischen?

Hätten wir das Geschenk der Widervereinigung ohne Blutvergießen jemals bekommen?

Für Kenner der Bibel ist interessant festzuhalten, dass es genau nach sieben Montagsmärschen in Leipzig war, nach dem die Mauer in Berlin sich öffnete und das SED- Regime abdanken musste. Hier zeigen sich Parallelen zu dem Marsch des Volkes Israel um die Stadt Jericho, deren Mauern am siebten Tag, nach dem siebten Rundgang um die Stadt, einstürzten.

 Auf der Mauer

 

„Vergiss nicht, was ER Dir Gutes getan hat“

Zwanzig Jahre danach scheint alles vergessen, Nach anfänglichem Schweigen und Abtauschen in die Versenkung geben heute weithin wieder die alten atheistischen Seilschaften den Ton an. Die Frauen und Männer der ersten Stunde, die damals in der ehemaligen DDR mutig für Freiheit und Gerechtig-keit eintraten, zogen sich vielfach resigniert aus der Öffentlichkeit zurück. Mutige, bekennende Christen sind kaum in einflussreiche öffentlichen Ämtern vertreten. Oft ließen sie sich von alten Handlangern des gestürzten Regimes ins politische Abseits drängen. Enttäuschungen über nicht eingetroffene Erwartungen eines schnellen wirtschaftlichen Aufstiegs machten sich breit. Bei vielen Bürgern offenbarte sich auch eine heimliche Sehnsucht nach dem alten Regime. Damals brauchte sich niemand um etwas kümmern. Jeder wurde mit der langen Leine an der Nase herumgeführt.
Doch hier stellt sich nun die Frage, ob der Besitz von materiellen Gütern wirklich das Wichtigste für einen Menschen sein kann? Ist z.B. die Achtung des Menschenrechts auf freie Meinungsäußerung, die Glaubensfreiheit, das Privileg der Reise- -und Bewegungsfreiheit und viele andere Dinge, die mit der Wiedervereinigung auch den Bürgern in den neuen Bundesländern geschenkt wurden, nicht höher zu bewerten als vergänglicher materieller Wohlstand?

Wo bleibt unser Dank?

Unmittelbar nach dem Fall von Stacheldraht und Mauer gab es eine euphorische Aufbruchstimmung im Volk. „Wir sind das glücklichste Volk“, tönte es an vielen Orten. Die Begeisterung über die Zusammenführung getrennter Familien und Freundschaften kannte keine Grenzen. Doch inzwischen hat sich Unzufriedenheit und eine depressive Stimmung in weiten Teilen Deutschlands verbreitet. Wahrsager und Spiritisten haben Hochkon-junktur, währende die Gotteshäuser immer leerer werden.

Doch hat Gott nicht unser aller Dank für Seine Wunder im Herbst 1989 verdient, die zur Wiedervereinigung unseres Volkes führten?
Es ist ein göttlicher Grundsatz, dass der Mensch, der für empfangene Wohltaten dankbar ist, immer noch mehr von Gott gesegnet wird! Wo die Menschen aber undankbar sind, da hält Gott weiteren Segen zurück.
Sind die letzten Jahre dafür nicht ein Beleg? Vielleicht sollten wir wirklich einmal gründlich darüber nachzudenken?

Wann haben Sie, lieber Leser, wann hat man in Ihrer Umgebung zuletzt oder überhaupt schon einmal für die Wiedervereinigung unseres Volkes gedankt? Sollten wir dies nicht regelmäßig tun? Fangen wir damit an und lassen uns dann überraschen, welch weiteren Segen Gott für uns noch bereits hält.

Beitrag aus Salz & Licht Gerhard Heinzmann

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10. Welche Haltung sollten Christen dem Staat gegenüber einnehmen?

Donnerstag, 17. September 2009 | Autor:

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Verfasser Horst Stricker Kempten

Im Superwahljahr machen sich auch Christen viele Gedanken über Staat und Politik. Das ist gut so. Denn wir leben ja noch nicht im Himmel. Und unser aller Existenz wird Tag für Tag davon beeinflusst, was Staat und Politik entscheiden und gestalten.

Insofern können wir uns aus politischen Fragen nicht heraushalten und einen vermeintlich neutralen Boden einnehmen. Gerade auch die biblische Botschaft, die ja alle Lebensbereiche umfasst, klammert die öffentlich-politische Seite unseres Menschseins keineswegs aus:

Da ist die Rede von Völkern, Königen, Kaisern, Steuern, Volkszählung, Krieg, Soldaten, Richtern, Macht, Autorität, Obrigkeit usw. Und der entscheidende Satz von Paulus über den Staat und sein Politik lautet: „Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatliche Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes…“(Römer 13,1-2)
Auf diesen Hintergrund wollen wir nun der Frage nachgehen, wie wir uns als Christen heute gegenüber dem Staat und seiner Politik verhalten sollten? Ja, worin müssten sich Christen in ihrem Verhältnis zum Staat auszeichnen?

Sechs Einstellungen möchte ich hier zur Sprache bringen:

1.Dankbarkeit

Christen sollten sich trotz aller politischen Mängel und bürgerlicher Politikverdrossenheit dem Staat gegenüber dankbar erweisen. Denn er ist es, der durch „obrigkeitliche Gewalt“ das Böse in Schranken hält, die Bürger schützt, der Wirtschaft Gestaltungsraum gewährt, die großen Aufgaben der Gesellschaft wie Schule, Bildung, soziale Sicherheit, Verkehrspolitik, Ökologie, Sicherung der Religions-Presse- und Versammlungsfreiheit usw. wahrnimmt.
Selbstverständlich macht der Staat auch Fehler. Und manche Entscheidungen verdienen die gesellschaftliche Kritik – ja die politische Opposition!
Christen wissen aber aus ihrer heilsgeschichtlichen Schau, dass kein Staat vollkommen ist und die beste Partei kein Paradies auf Erden schaffen kann. Die sogenannten Staatsdiener sind auch nur Menschen. Sie können das Mögliche, nicht aber das Unmögliche tun! Die Verantwortung die sie aber tragen, ist enorm; der Einsatz, den sie bringen, übersteigt in der Regel die Kraft und Fähigkeit der meisten von uns! Sollten wir ihnen daher nicht außerordentlich dankbar sein?

Ich denke, es wäre zeichenhaft für uns Christen, wenn wir uns auch beispielsweise von der deutschen Mentalität ständiger Nörgelei und Kritik am Staat entschlossen distanzieren. Die Bibel sagt uns, dass wir Gott danken sollen „für Menschen, für die Könige und für die Obrigkeit…“(1.Timotheus 2,1-2) Selbst dann ist Dank angesagt, wenn uns die Regierung persönlich nicht gefällt und manches auch objektiv kritikwürdig ist. Denn hinter dem Staat steht Gott selbst, durch den er uns dient.

2.Achtung

Dankbarkeit gegenüber den Regierenden ist aber nur möglich, wenn wir sie achten und ehren: „…ehrt den König!“(1.Petrus 2, 17)
In der Demokratie haben wir weiterhin die Achtung vor den Institutionellen vor öffentlicher Autorität verloren. Der Zeitgeist hat alle gesellschaftlichen Zusammenhänge individualisiert, so dass auch der inkompetenteste Mensch Politiker verunglimpfen, beschämen und missachten kann. Wenn man zum Beispiel gewisse Zeitungen und Illustrierte liest, kann man sich oft des Eindrucks nicht erwähren, dass Reporter aus irgendeiner Ecke wieder Dreck hervorgezogen haben, um ihn gegen missliebige Personen des Staates zu schleudern. Wie viele Politiker sind nachweislich durch Presseverleumdungen „Unmöglich“ gemacht worden!
Eine Demokratie, die nicht von Würde, Achtung und Grundvertrauen gegenüber den Staatsdienern getragen wird, löst sich zunehmend auf und zerstört damit jede staattragende Autorität: Der Pöbel beginnt zu regieren und die staatlichen Strukturen auszuhöhlen. Wir stehen als Deutsche mitten in diesem Prozeß der „Unterwanderung der Institutionen“, der 1968 begonnen hat. Ihre Grundhaltung war Rebellion! Heute ernten wir nicht umsonst Perversion, Familienzerfall, Suchtwellen, Gewalt und Werteverlust.
Umso mehr sind wir Christen von Gott aufgefordert, Obrigkeit zunächst grundsätzlich zu akzeptieren und ihr unsere Achtung zu bekunden, denn: „sie ist Gottes Dienerein, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Strafgericht an dem, der Böses tut“.(Römer 13,4)
Achtung bedeutet hier nicht, dass wir alle Politiker sympathisch finden. Unsere Akzeptanz gilt ihrer von Gott aufgetragenen rechtstaatlichen Aufgabe: nämlich das Böse zu ächten und das Gute zu loben(vgl. 1.Petrus 2, 13 ff). Damit also die Gesellschaft nicht dem gesetzlosen Chaos verfällt, sollen wir die achten und ehren, die die „Notordnung Gottes“ in einer gefallenen Welt aufrechterhalten!
Dazu gehört auch die Polizei. Ihr wird schweres, oftmals bitteres Geschäft zugemutet, wenn sie in brisanten Straßenschlachten und anderen Gefahrenzonen Leib und Leben riskieren muss.

3.Mitverantwortung

Den Staat und seine Träger zu achten darf natürlich nicht als kritiklose Unterwürfigkeit verstanden werden. Leider haben sich gerade Christen oftmals so verhalten. Jemanden zu achten und zu ehren bedeute doch nicht, dass ich alles gutheiße und willenlos hinnehme. Damit wäre auch dem Staat nicht gedient. Wenn schon der Prophet Jeremia den in der Zerstreuung lebenden Juden in Babylon aufträgt, der Stadt Bestes zu suchen(Jeremia 29,8), dann gilt das erst recht uns Christen, die wir in einer freiheitlichen Demokratie leben. Paulus und Petrus sprechen davon, dass wir als Jünger Jesu in der Gesellschaft Gutes tun sollen. Das heißt, die Politik unseres Staates nicht bloß „erdulden“ und als böse Welt abtun, sondern sie mit den Kräften und Taten unseres Glaubens heilsam durchdringen.

Das könnte konkret heißen: Als Christen sind wir uneigennützige Arbeitnehmer, die auch das Wohl des Betriebes im Auge haben. Als Christen sind wir disziplinierte Autofahrer, die sich in ihrer Fahrweise vorbildlich verhalten. Als christliche Lehrer(innen), Kindergärtnerinnen, Sozialpädagogen(-innen) und Therapeuten(-innen) handeln wir nicht nur fachlich verantwortlich, sondern auch aus Einsicht in Gottes Wort und Geist. Als christliche Väter und Mütter lassen wir unsere Familien, nicht im Trend unserer Zeit verkommen, sondern sind bemüht, die wichtigste Zelle der Gesellschaft aus der Kraft des Evangelium zu gestalten. Als Christen, die sich auch der Massenmedien bedienen, scheuen wir uns nicht vor ermutigenden und korrigierenden Stellungnahmen in Leserbriefen und bei Fernsehanstalten.
Ob wir als christliche junge Männer zur Bundeswehr gehen oder Zivis sein möchten, ist nicht so entscheidend. Was zählt ist, ob wir „mit Jesus“ an diesen Plätzen stehen, uns vom Heiligen Geist leiten lassen und das Evangelium leben!
Darüber hinaus braucht unsere Gesellschaft – besonders heute – Modelle des Guten – von Christen aufgebaut! Es gibt viele Gemeinden in unserem Land die Kindergärten, Seniorenheime, Diakoniestationen, Cafes usw. aufgebaut haben, um das Evangelium der Gesellschaft zeichenhaft zu vermitteln.
Es wäre auch wünschenswert, wenn wir uns mit den Gedanken vertraut machen, dass der Heilige Geist Christen direkt in die Politik ruft. Warum nicht? Wenn sie von Gott ein Mandat mit Weisheit und Sachverstand haben, können sie außerordentliche Segensträger für das ganze Volk sein.

4.Evangelisation

Die Mitverantwortung der Christen in Staat und Politik darf nicht so missverstanden werden, als habe die Gemeinde Jesu als solche einen direkten politischen Auftrag wahrzunehmen. Viele Pfarrer und Kirchen „verdrehen“ an dieser Stelle das Evangelium: Sie verkündigen nicht mehr, sondern politisieren. Sie verkürzen das Wort Gottes auf allzu irdische, ja tagespolitische, Zusammenhänge.
Gerade Martin Luther war es, der im Anschluss an die biblische Botschaft die „Zwei-Reiche-Lehre“ entwickelte. Sie bedeutet, dass Gott sozusagen mit zwei Armen sein Regiment ausübt: Mit der „linken Hand“ bedient er sich aller staatlichen-obrigkeitlichen Autoritäten, um das natürliche und irdische Reich aufrechtzuerhalten und vor den Chaosmächten des Bösen zu schützen. Dazu hat Gott dem Staat die entsprechende Machtmittel(„Schwert“ = Justiz, Polizei, Soldaten etc.) anvertraut. Auf diese Weise bewahrt der Herr die Gottlosen vor möglichen, selbstverschuldeten, Untergang.
Mit seiner „rechten Hand“ leitet ER die Seinen, das Volk Jesus Christi – die Gemeinde. In ihr regiert Gott nicht mit dem „Gesetz des Schwertes“, sondern mit dem „Gesetzt des Geistes“ – dem Evangelium.
Es wäre – nach der Bibel, Martin Luther, Bismarck und anderen – ein grobes Missverständnis, wenn nun die Kirche Jesu Christ anfinge, die Welt mit dem Evangelium(Bismarck: der Bergpredigt) zu regieren! Das liefe auf einen fatalen Idealismus hinaus. An dieser Stelle sehe ich zumindest die Gefahr, dass die momentanen kleine christlichen Parteien Evangelisation mit Politik verwechseln!
Evangelisation bis in die Politik hinein – das ist es, was unser Gesellschaft heute dringend braucht. Politik macht neue Gesetze, durch Evangelisierung aber schafft Gott neue Herzen. Durch das Evangelium wirkt er Vergebung, Versöhnung, Heil, Erneuerung und Sinngebung.
Wenn Christen nach ihrem Hauptauftrag in Gesellschaft, Staat und Politik fragen, dann ist es die unverwechselbare Aufgabe der Evangelisierung. Nicht um MACHT auszuüben, sondern um Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen, ohne das sie ewig verloren wären! Diesen menschenfreundlichsten aller Dienste hat uns Jesus aufgetragen. Wahl dem Staat und dem Volk, das diesen rettenden und heilenden Dienst der christlichen Gemeinde zulässt und fördert:

So könnte es durch die Kraft des Evangeliums passieren, dass Hunderttausende ihr Leben Jesus geben: Betrüger des Finanzamtes, Drogen – und Alkoholabhängige, Ehebrecher, Homosexuelle, Ladendiebe, Verkehrsrowdies, Terroristen, Abtreibungsbefürworter, politische Amigos und sonstige „Weiße-Kragen-Täter“. Was wäre das für ein Segen für Staat und Gesellschaft!
Können wir uns vorstellen, dass Gott sein Volk so heilsam gebrauchen will? Ja – das will ER! Es gibt kirchengeschichtliche Beispiele zuhauf, die das längst belegt habe! Schon dann, wenn nur ein Ehemann oder eine Ehefrau Jesus als ihren Retter annehmen, kommt eine ganze Familie, eine große Verwandtschaft, möglicherweise sogar ein ganzes Dorf unter heilsamen Einfluss. Welch ein Politikum!

5.Fürbitte

Ein weiter unverwechselbarer Auftrag der Christen in Staat und Gesellschaft ist das Gebet(1.Timotheu 2, 1-3). Es richtet sich nicht gegen die unsichtbaren bösen „territorialen Mächte“, sondern umschließt im Namen Jesu Christe alle Politiker und staatstragenden Autoritäten.
Christen beten für alle Institutionen und Personen, die um das Wohl der Menschen bemüht sind und er Gesellschaft Tag für Tag dienen. Sie brauchen mehr als andere Gottes Kraft und sein Bewahrung vor Arroganz, Korruption und Machtgehabe.
In der gezielten Fürbitte schalten wir Christen uns gleichsam in das Tagesgeschäft der Politik ein, ja wir regieren mit – durch Gottes Weisheit und die Inspiration des Heiligen Geistes. Auf diese Weise bewegen wir „Gottes rechten Arm“, der führend, lösend, befreiend, stärkend, aber auch erschütternd und richtend in die Geschicke der Welt eingreift. Der Fall der Mauer und der Absturz des kommunistischen Systems sind dafür beredte Beispiele.

An dieser Stelle brauchen wir fraglos mehr Überzeugungskraft, mehr Glauben mehr reale Erwartung und praktische Konsequenzen. Wenn die Fürbitte eine Art geistliche Intervention, eine reale Einflussnahme des Reiches Gottes in das Reich der Welt ist, dann sollten wir dieses Instrument mit größter Hingabe einsetzen.
Paulus betont in 1.Timotheus 2, 1 ff, dass die Fürbitte für Staat und Gesellschaft mindestens eine doppelte Auswirkung hat:
1. Gott erhält in der Gesellschaft den Frieden(„ruhiges und stilles Leben“), damit die Rahmenbedingungen für die Verkündigung des Evangeliums gewährleistet sind,
2. Gott „will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“.

Evangelisation und Fürbitte gehören also wesensmäßig zusammen. Es sind die beiden „Tragflächen“, mit denen die Gemeinde Jesu Christi die Höhen des Reiches Gottes einnimmt und Segen für Staat und Gesellschaft freisetzt.
Als Gemeinde sollten wir in diese Mandat Gottes noch mehr als bisher hineinwachsen!

6.Widerstand

Gibt es nun Situationen, in denen wir Christen der Obrigkeit gegenüber Widerstand leisten müssten?
Ich denke – ja! Und zwar dann , wenn der irdische Staat die Hoheitsgebiete Gottes antastet. Jesus sagt: Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört und Gott, was Gott gehört(Matthäus 22, 12). Wenn also eine irdische Autorität von mir etwas verlangt, worüber Gott allein das letzte Wort hat, dann werde ich mich als Christ dem Staat – oder welcher irdischen Autorität auch immer – widersetzen!

Das kann bedeuten,

  • den Wehrdienst zu verweigern,
  • den Abtreibungsgesetzen zu widerstehen
  • familienauflösenden Tendenzen den Kampf anzusagen
  • staatlicherseits zugelassene Perversion und Gewalt zu bekämpfen
  • für das Evangelium auch dann einzutreten, wenn uns das irdische Macht verwehren will

Als Petrus und Johannes von den religiösen Autoritäten an der Evangeliumsverkündigung gehindert wurden und man ihnen Einschränkungen auferlegte, reagierten sie angstfrei mit dem Wort: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott“.(Apostelgeschichte 4, 19)
Noch leben wir in einem weltanschaulich neutralen Staat, der uns Christen jede Freiheit in der Verkündigung lässt. Dafür dürfen wir Gott danken und sie zum Wohl Deutschlands mutig und kreativ nutzen.

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5. Das Geschehen am Persischen Golf im Licht der Bibel

Sonntag, 6. September 2009 | Autor:

Quelle NAI

 

Werner Penkazki  1994

Thema: Das Geschehen am Persischen Golf im Licht der Bibel

Wer macht Geschichte, der Mensch oder Gott?

Welche Ursachen gingen Kriegen voraus?

Das 20.Jahrhundert ist das blutigste Jahrhundert in der Geschichte der Menschheit.

Friedrich der Große(18. Jahrhundert) hatte einen frommen Leibarzt. Diesen forderte er einmal damit heraus, daß er ihn aufforderte, er möge ihn in einen kurzen Satz beweisen das es Gott gibt.

Der Leibarzt sagte zu Friedrich den Großen: Majestät, die Juden.

Anscheinend konnte man auch damals schon mit dieser Aussage etwas anfangen, denn Friedrich der Große fragte nicht mehr nach, sondern schwieg still.

Segen und Fluch von Völkern hängen zusammen mit der Stellung zu Israel.

Beispiele:

– Babylonisches Weltreich ging unter, als Nebukadnezar Gott spottete

– Römisches Weltreich ging unter, als es Jerusalem zerstörte

– Erste Kreuzzüge begannen 1096 am Rhein mit einen Massaker an Juden

– 1099 Gottfried von Bouillon(Kreuzritter) betrat Jerusalem. Seine erste Tat, er trieb alle Juden in die Synagoge und verbrannte sie.

– Philipp August von Frankreich verhaftete alle Juden und zog ihr gesamtes Vermögen ein.

Gottes Antwort darauf: Wirtschaftsbankrott

– 1215 Konzil in Rom(Kath. Kirche), Beschluß, daß alle Juden im Herrschaftsbereich der Kath.Kirche den gelben Stern zu tragen haben. Keine Erfindung Hitlers.

– Die Kath. Regierten Länder sind seit dieser Zeit verarmt.

– 1291 Beendigung der Kreuzzüge. Moslems konnten über Christen triumphieren, da Christen kontra Juden standen.

– 1348 Beginn allgemeiner Judenverfolgung in Europa. Grausamer als im Dritten Reich.

Gottes Antwort darauf: Die schwarze Pest


– 1543 Die Reformation verlor die Hälfte ihres Einflusses als Luther eine Schrift veröffentlichte, mit den Titel: Über die Juden und ihre Lügen.

Antwort Gottes darauf: Gegenreformation und 30 jähriger Krieg

– Karl Wien ?(Schweiz) hat Röm. 9-11 gelten lassen. Die Reformländer stehen seit dieser Zeit sichtbar unter den Segen Gottes.

– 16. Jahrhundert Spanien, alle Juden wurden an die Häfen getrieben, all ihre Habe konfisziert und sie wurden außer Landes getrieben und zum Teil im Meer versenkt.

Gottes Antwort darauf: 1588 Untergang der Spanischen Armada durch England


– 1878 Pogrom(Vernichtung), alle Juden im zaristischen Reich sind zu vertreiben. Beschlossen durch Zarin und Orthodoxe Kirche. Seit dieser Zeit wackelte die Zarenkrone. Letzte Krönung Nikolaus des Zweiten, gab es einen schwarzen Sonntag, Blutsonntag.

– Aufgrund dieser Pogrome kam es zur 1.Revolution 1905 und 2. Revolution 1917, Oktoberrevolution

– Gottes Antwort darauf: Rußland die Kornkammer der Welt mit den meisten Bodenschätzen der Erde, verarmte. 1922, starben in Rußland 19 Millionen Menschen an Hunger. Von 1917 bis zum Zusammenbruch 1991 kamen in Rußland 65 Millionen Menschen um, ohne die Kriegsopfer.

– 1948 Mao TseTung verbot im gesamten Chinesischen Reich das Gottes Wort öffentlich verkündigt wird. Seit dieser Zeit starben in China bis jetzt 100 Millionen Menschen.

– Antisemitismus entstand in Deutschland 1871, geprägt von Wilhelm Marr, evang. Hofprediger. Adolf Stöcker hat zu Antisemitismus den kirchlichen Segen erteilt. Er sagte: Die Juden sind unser Unglück.

Gottes Antwort darauf: Liberalismus in der Kirche

– Letzter deutscher Kaiser Wilhelm der Zweite, ließ sich beeinflussen von seinen Hofprediger und war Antijudentum eingestellt

– 1910 versuchte er die Gunst des amerikanischen Präsidenten zu bekommen. Er schrieb: Ich bin bereit alle Juden aus meinen Offizierskorps zu entlassen; nur damit der antijüdisch eingestellte Präsident ihm günstig gestimmt war. Der Untergang des deutschen Kaiserreiches war vorprogrammiert

– 1898 großer zionistischer Weltkongreß. Es wurde ein Fond gegründet um verwüstetes und versumpftes Land in Israel zu kaufen, damit Juden die aus Rußland kamen dort hin konnten.

– Albert Einstein(Deutsch-Jude), kam zu seinen Glauben zurück als er die Treue der Juden sah, die aus Rußland heimkehrten.

– Chajim Weizmann(Chemiker/Physiker, Polnischer-Jude) mußte auch aus Rußland flüchten. Er ging nach England und erfand dort das Gefriergetrocknete Chinin. König Georg von England der Fünfte, wollte ihn in den Adelsstand erheben, aber er verzichtete darauf. Er bat dafür um eine Heimstatt für sein Volk.

– Balfour Erklärung(Balfour, war damals Englands Außenminister), ein damaliger General bekam den Auftrag das Land Palästina in Besitz zu nehmen und die Türken zu vertreiben. So endete eine 400 jährige türkische Herrschaft im Jahr 1917

– 1933 rief Hitler das Ditte Reich aus. Im gleichen Atemzug wurde ein Gesetz erlassen, daß hieß alle jüdischen Geschäfte sind zu boykottieren.

– Auf der Wannsee-Konferenz am 20.01.1942 wurde die Auslöschung der Juden beschlossen. Es wurde festgelegt, daß nach Kriegsende alle Juden auf der Welt zu vernichten sind.

Gottes Antwort darauf: Auf den Tag genau 10 Monate später, wurde die 6 te große Armee in Stalingrad eingekesselt, und genau 12 Monate später am 20.01.43 fiel Stalingrad, damit ging alles zurück.

– 12 Monate, 12 ist die Zahl Israels(12 Stämme).

– Wir wissen wie lange das Dritte Reich dauerte, nicht länger und nicht kürzer als 12 Jahre, daran haben auch die 20 Attentatsversuche auf Hitler nichts ändern können, damit die Zahl 12 der ganzen Welt vor Augen geführt wurde.

– 12 Stämme Israels.

– Auch die 12 Stundeneinteiling der Uhr kommt aus Israel und zwar aus der Josef Zeit. Vorher war die 6 Stundeneinteilung nach der Babylonischen Zeiteinteilung bindend.

– Seit Hitlers Holocaust(griechisch für Ganzvernichtung), wurde zuerst bei Wannseekonfernz erwähnt. Danach versank Deutschland in Schutt und Asche, und Deutschland wurde geteilt. 55 Millionen Kriegstote, 30 Millionen Kriegskrüppel, 8 Millionen Verhungerte, 40 Millionen Obdachlose, 12 Millionen Flüchtlinge, 6 Millionen vergaste KZ-Häftlinge. Es reicht.

– England verlor seine Kolonialmacht.

– 1945 mißbrauchte England sein Mandat in Palästina zugunsten judenfeindlicher arabischer Mächte. England hat gegen das Weisbuch gehandelt und die Schiffe nicht mehr in Israel landen lassen, sondern versenkt.

-Viele Mitglieder der bekennenden Kirche auch Pietisten waren Judenfeindlich. Jochen Klepper hatte jüdische Frau. Das Stuttgarter Schuldbekenntnis der Evang. Kirche 1948(mußte die Evangelische Kirche ablegen, damit sie beim ökumenischen Weltkirchenrat wieder hoffähig war) lautete:

– In dem Israel den Messias kreuzigte hat es seine Erwählung und Bestimmung verworfen. Das war das gesamte Schuldbekenntnis der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sind hierfür die leeren Kirchen in Deutschland vielleicht die Ursache?

– 1967 hat Israel Jerusalem wieder erobert. Seit dieser Zeit läuft der Countdown der Geschichte Gottes mit seinem Volk und mit dieser Welt. Vierzig mal steht in der Bibel: Ich will mein Volk sammeln aus allen Völkern und ich will unter den Augen der Nichtjuden zeigen das ich heilig bin, spricht Gott, und sie sollen wohnen in ihrem Land, daß ich ihnen gegeben habe.

– Oktober 1973 Umschwung im Westen, seit Jom Kippur Krieg. Bis zu dieser Zeit war die ganze Welt pro Israel eingestellt. Erster deutscher Bundeskanzler Adenauer, ein Katholik, veranlaßte 1952 im Kabinett, Daß Reparationszahlungen in Milliardenhöhe nach Israel überwiesen wurden. Seit dieser ersten Überweisung begann in Deutschland das Wirtschaftswunder. Der Aufschwung war noch in keinem anderen Volk der Erde so rasant. Je mehr überwiesen wurde, desto steiler lief der Aufstieg. Die ehemalige DDR, die genauso tüchtige Deutsche sind, haben nicht eine müde Mark überwiesen, hier merkt man wie die Dinge zusammen hängen.

Wer Israel segnet, den werde ich auch segnen, spricht Gott der Herr.
– Medien waren ab sofort Anti-Israel, Krieg wurde negativ dargestellt. Brandt hat damals die Reparationszahlungen eingestellt. Der amerikanische Präsident Nixon hat ebenfalls seine Hilfe für Israel versagt.

Gottes Antwort darauf: Über Nacht, Ölkrise von 8 Pfennig auf 80 Pfennig pro Liter. Weltweite Arbeitslosigkeit, Regierungsstürze, Rezession und Verfall des Dollars wie noch nie zuvor in der ganzen Geschichte des Dollars. US-Präsident Nixon und Brandt wurden gestürzt. Watergade und Guiome sind nur äußere Ursachen. Geschichte darf man unter einen anderen Aspekt sehen.

Quelle NAI


– 1989 beschloß der Staatsrat der DDR das Wohnrecht russischer Juden in der DDR, daß war noch nie dagewesen, und das war der geistliche Grund, – so sehe ich das -, für den Mauerfall und die unblutige Wiedervereinigung Deutschlands. Das Honecker nicht umgebracht wurde ist ebenfalls ein Wunder.

– Warum zerbrach 1990 die größte Weltmacht die UdSSR, vor der wir alle zitterten, sie waren uns zigfach überlegen. Dazu gab es nur einen plausiblen Grund, nämlich das Gorbatschow, Gottes Volk, heim ziehen ließ. Die Erlaubnis russische Juden ausziehen zu lassen, zahlte sich für Gorbatschow aus, er überlebte zwei Attentate(das letzte auf der Krim 1991).

– 1991 forderte Bush Israel zum Verzicht der besetzten Gebiete auf. Sein engster Berater war nicht nur Moslem, sondern militanter Palästinenser. Sie nahmen ein Programm auf, das Hitler schon hatte, die neue Weltordnung. Dies hat sich bezogen auf Israel und die arabische Welt.

Gottes Antwort darauf: Bush hat die Wahl 1992 verloren.

Der rote Faden durch die Geschichte.
Der Judenhetze folgte der 1. Weltkrieg.
Der Judenverfolgung folgte der 2. Weltkrieg.
Der weltweite Judenhaß wird der 3. Weltkrieg folgen.


– Dokumente von Arafat von 1972, Olympiade München wo 12 Israelis ermordet wurden liegen vor. Er war der Auftragsgeber und er rief den Palästinenserstaat aus. Als Arafat, Rabin und Clinton die Verträge unterschrieben, sank der Dollar wie in den letzten Jahren nicht mehr.

– Der 2. Weltkrieg rückte die Israelfrage in die Weltgeschichte.

– Der Golfkrieg 1991 war der Auslöser dafür, daß Gottes Volk wieder in das Bewußtsein aller Völker rückte. Es steht 12 mal in der Bibel: Ich will Israel dieses Land geben, vom Strom Ägypten bis zum großen Strom Eufrat für alle Zeit, denn das Land ist mein. Und dieser Verheißung gegenüber, steht die Forderung von 800 Millionen Moslems in 21 Staaten, Allah hat uns dieses Land gegeben. Israel sagt Jahwe hat uns dieses Land gegeben. Wem gehört dieses Land? Israel oder der islamischen Welt? Wer gibt dieses Land? Jahwe oder Allah?

– Diese Frage ist der Auslöser für den 3. Weltkrieg. Kann man lesen bei Kunzelmann; Peter Scholl-Latour und vielen arabischen Veröffentlichungen. Ist denn Allah wirklich der Gott der Bibel? Im Koran steht, Gott hat keinen Sohn, Sure 5,76: Wahrlich ungläubig sind, welche sprechen der Sohn der Maria sei der Messias, siehe Jesus ist vor Allah wie Adam, nicht ist er etwas anderes als ein Gesandter. Allah schuf ihn aus Erde. Der 3. Weltkrieg hat einen Namen: Dschihad, Mutter aller Schlachten. Da geht es um Allah gegen Jawhe. Millionen Moslems werden den Aufruf zum Entscheidungskampf Folge leisten. Es gab bisher fünf Großreiche, jetzt versucht man das sechste Großreich zu finden.

– Wer ist führend: Die Schiiten (Iran) oder Sunitten(Irak). Irak wollte diese sechste Großmacht sein, wurde aber von der UNO geschlagen. Wer wird der große Mann sein. Der Syrer Assat ? meint er könnte es sein. Assats früherer Name hieß Bestie. Er gab sich einen neuen Namen, nämlich der Menschen – und Herdenbürger.

– Syrien hat mehr Waffen als England, Frankreich und Deutschland zusammen. Syrien bekam vom Westen im Golfkrieg über 1 Milliarde Dollar, damit Syrien sich nicht einmischte. Man meint, man könne Israel nur besiegen durch ein neues Babylon. Es muß also ein neues Babylon her, und es wird gebaut 40 km von Bagdad entfernt.

– Der Islam erlebte 1989 seine Renaissance als er die Rote Armee in Afganistan zum Abzug zwang.

– Zwischen Marx und Mohammed hat der Letzte gesiegt. Seit dieser Zeit gibt es ein erwachen unter allen Moslems in der Welt. Der französische Schriftsteller Andre Malro ? sagt: Das 21. Jahrhundert wird religiös sein oder es findet nicht statt. Der Weckruf des Muezzin lautet: Allah gehört der Orient, Allah gehört der Okzident. Jugoslawien brach auseinander. Wer stand sich gegenüber Moslems und Orth. Kirche. So wie das Leiden der Juden im 2. Weltkrieg, ein pro Israel ergab, so erweckt das Leiden der Moslems zu den Serben u.a. ein pro Islam. Und der Westen finanziert die Moslems im ehemaligen Jugoslawien.

– In der Bibel steht: Himmel und Erde werden erbeben, aber meinen Volk werde ich Zuflucht sein und ihr sollt erfahren das ich der Herr euer Gott bin.

– Siehe ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsum her. Ich werde Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen. Es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln. Und dann werde ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebetes über mein Volk und sie werden mich ansehen den sie durchbohrt haben.

– Bereits 500 Jahre vor Christus wurde diese Verheißung gegeben. Und danach wird sich Israel bekehren. Westliche Firmen bekommen von der islamischen Welt keine Aufträge, wenn sie Israel beliefern. Christen werden das nicht mitmachen.

Was ging den 3. Reich voraus?



1. Identitätskrise, Erniedrigung des deutschen Volkes. Wir wußten nicht mehr wer wir waren. Da mußte jemand kommen, der dem Volk eine Identität gab.

2. Geistige, politische und religiöse Entleerung und Enttäuschungen. Wirtschaftlicher Niedergang, Arbeitslosigkeit, Antisemitismus und Betonung einer Überrasse.


 

Die Ursachen für das kommende große Weltreich sind:

1. Weltweite Identitätssuche der Völker und Rassen wegen Überfremdung. In Frankreich beschließt man noch das man französisch spricht. Wir Deutschen haben jetzt schon Unmengen Fremdwörter. Die Suche nach einen großen Mann der aus der Hilflosigkeit heraus führt. Proklamation einer neuen Weltordnung, Wirtschaft und Nationalität. Und weltweiter Judenhaß und dann Betonung einer Überreligion Islam.

– Die Kath. Kirche hat den Staat Israel anerkannt unter der Voraussetzung, daß Israel alle besetzten Gebiete und Jerusalem zurück gibt. Wird Israel nie tun.

– Ein Vorgänger des großen Mannes war Hitler.

– Er sagte, ich führe die Befehle aus die mir die Vorsehung erteilt.

Rudolf Heß sagte:

Wer Adolf Hitler dient, dient Deutschland, wer Deutschland dient, dient Gott. Wenn wir zum Führer stehen, stehen wir zu dem der den Führer gesandt hat. Hitlers Gesetz ist Gottes Gesetz.


Alles das wird sich wiederholen im Bezug auf eine Größe die auf uns zukommt.


Wir glauben sagten deutsche Christen auf dieser Erde allein an Adolf Hitler, wir glauben das der National Sozialismus der allein seligmachende Glaube ist für unser Volk, wir glauben das es einen Herrgott im Himmel, und der Herrgott hat uns Hitler gesandt damit Deutschland für alle Ewigkeit das Fundament werde.

Ähnliche Sätze werden wieder kommen.

Nach dem Nürnberger Parteitag 1937 stand auf einen überdimensionalen Plakat, mit Foto von Hitler, zu lesen.

Am Anfang war das Wort.

Und dies findet man auch im Koran, darauf beruft sich der Koran.

Die deutschen Christen sagten:

Christus ist zu uns gekommen durch Adolf Hitler
Messias kommt durch diesen großen Mann auf diese Welt zu uns
Durch Hitler hat Deutschland sein zweites Pfingsten erlebt:

Ein Volk, ein Reich, ein Führer, die neue Trinität. Hitlers Befehl ist Gottes Befehl, so stand es in einen evangelischen Amtsblatt der evangelischen Kirche.

Hitler war Charismatiker, hatte Ausstrahlungskraft, Antialkoholiker, Nichtraucher, verbot Wahrsagerei, Astrologie, Homosexualität, Pornographie, Hitler war Vegetarier, bezog keine Diäten vom Reichstag, lebte von den Einkünften des Verkaufes seines Buches: Mein Kampf. Ich brauche keine Diäten, ich brauche nur Macht. Das alles kam bei den Pietisten gut an. Eine deutsche Frau schminkt sich nicht, sie raucht nicht, sie trägt langes Haar. Deshalb war es schwierig alles zu durch schauen.
In der Bibel lesen wir. Wenn da ein Antichristus kommt der sich anstelle von Christus ausgibt, des Weltfriedenfürsten ausgibt, der ist an seinen Namen zu erkennen.

Quelle NAI

 

Und die Zahl seines Namens ist 666.

NERO ergibt 666 !(arabische Zahlen) Hitler ergibt die Zahl 666 !(lateinische Zahlen)
A = 100
B = 101
C = 102
D = 103
E = 104      E    104
F = 105
G = 106
H = 107     H    107
I = 108       I    108
J = 109
K = 110
L = 111        L  111
M = 112
N = 113
O = 114
P = 115
Q = 116
R = 117     R   117
S = 118
T = 119      T  118
—–
666

Dieser große Mann wird kommen und er wird den Menschen wieder ihre Identität geben. Er imitiert Christus, sammelt zehn Großstaaten und an der Spitze steht eine Führungsmacht von sieben Leuten. Durch ein Attentat kommt er ums Leben und er wird wieder lebendig, inspiriert von unten. Er imitiert die Auferstehung JESU, es wird Feuer vom Himmel fallen, Imitation von Pfingsten usw. Er wird alle Grenzen abschaffen, der gesamten Welt Brot geben, es gibt keine Arbeitslosen mehr, keine Verwaltungsgrenzen. Nur noch ein Feind, das ist Israel.
Dreieinhalb Jahre wird er regieren, Christen werden dann nicht das Zeichen, die Zahl seines Namens(666), annehmen. Ohne diesen Namen kann keiner kaufen noch verkaufen. Christen werden das nicht mitmachen und dann wird Gott etwas tun.
In einem Augenblick, werden alle die zu ihm gehören, zu ihm kommen. Dann wird die Zuspitzung in Israel stattfinden. Kein Christ muß Märtyrer sein, es gibt keine Märtyrer die innerlich nicht überein gestimmt haben mit den Weg den Gott mit ihnen gehen wollte. Es wird keiner überfordert.

Die Christen gehen dem Hochzeitsfest entgegen. Eine Welt die soviel schreckliche Dinge sieht und erlebt, die muß der Verzweiflung entgegen gehen. Satre sagte: Es ist alles absurt, geboren werden und sterben und dazwischen die Verzweiflung und wenn man richtig darüber nachdenkt, dann hat er recht.

Die große Schlacht wird in der Meggido Ebene stattfinden(Karmel).
Es ist tröstlich zu wissen wer der Herr dieser Welt ist und wer den Sieg über alles Böse und Widergöttliche behält. Das ist der überlegene Herr, er ist der Herr dieser Welt. Wenn man das kapiert hat, dann kann man nicht mehr Nein sagen. Er ist der Herr dieser Welt, er ist der Herr der Geschichte, er ist der Richter. Welches Vorrecht ist es ihm anzugehören. Es ist jeder dazu eingeladen. So leben Christen Zukunftsorientiert, nicht unter Druck und dem Negativen der Welt, sondern dem Plus was Gott mir schenkt.

Das Wort Jude ist eine Verkürzung und heißt Jehudi, es heißt wörtlich, ER Jahwe ist Gott, ER der Gelobte. Mit Jude ist auch das Thema genannt, ER ist Gott und ER ist der, der zu loben ist, daß ist das Wort Jude.

Jahwe heißt:
Ich bin dir nah, Gott ist mir näher als meine Frau, näher als jede Angst, näher als jede Freude, näher als eine Krankheit.

In einer Zeit umgehender Wandlungen, in einer Zeit umgehender Veränderungen, in einer Zeit großer Entwertungen und Enttäuschungen, in einer Zeit der Entstabilisierung und der wachsenden Angst, da will Jesus uns nahe sein. Ein Mensch der einmal ja zu Jesus sagte, der darf das wissen und die Gewissheit bekommt er, ER ist mir nahe.

Er will unser ganzes Leben krisenfest machen.

Es kann mich keiner so lieb haben, wie dieser Herr, daß hat ER am Kreuz unter Beweis gestellt.

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